THEMA DER PREDIGT: DAS LICHT SEHEN Liebe ... - Birgit Proske

Und sicherlich hilft er uns auch beim Sehen unseres Alltags weiter. Denken wir an die
Geschichte zu Beginn der Predigt zurück: Dass wir eigentlich gerne durch das Helle hindurch
unser Leben sehen und in neuem Licht betrachten möchten. Wenn wir zurückblicken, sehen
wir ein frisches Grün, ein sattes Blau, ein kräftiges Rot. Hier und da ein strahlendes, warmes
Gelb und ein zartes Rosa. Wir können uns gar nicht sattsehen. Wir staunen, wie bunt und
vielfältig das Leben ist. Wir staunen, wie viel Licht es in unserem Leben gibt, wenn wir es
nur wahrnehmen, wenn wir unseren Blick nicht länger einfangen lassen von den dunklen
Flecken, dem Grau und dem Schwarz zwischen allem Bunten. Wir gehen vom Licht zum
Licht. Wir können nicht im Licht bleiben. Aber nach den dunklen Höhlen, die wir zu
durchwandern haben, wartet immer wieder das Licht, ein ganzes Universum von Farben.
Es ist leider meist ein ungewohnter Blick. Ein Blick, der immer wieder eingeübt werden
muss. Nehmen wir uns Zeit dafür; wie jetzt in diesem Gottesdienst! Die Stunde, in der mein
Leben ins Licht der Gnade Gottes getaucht wird, und ich spüren kann, vielleicht nur für
einen kurzen Augenblick, dass Gott einen hellen Schein auch in mein Herz gelegt hat, der
mich erwärmt und erleuchtet. Der mir Mut macht, meinen Lebensweg zu gehen. Auch
gegen Widerstände. Ich wünsche uns so eine klare Sicht für unser jeweiliges Leben und
immer wieder neue Kraft und neuen Mut durch die spürbare Verbundenheit mit Gott – wie
es der Apostel Paulus hatte.
Amen.