WorldSkills Germany Magazin - Ausgabe 17 - September 2020
Das Magazin für Talentmanagement, berufliche Wettbewerbe und außerschulisches Lernen. Titelstory: Bildungskuchen fair verteilt? - Berufliche und akademische Bildung sollten nicht im Wettbewerb stehen
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Titelstory: Bildungskuchen fair verteilt? - Berufliche und akademische Bildung sollten nicht im Wettbewerb stehen
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Nachgefragt
„Wir sollten keine Abwehrkämpfe
an der falschen Stelle führen“
Ein Gespräch über berufliche und akademische
Bildung mit dem Journalisten Jan-Martin Wiarda
Dr. Jan-Martin Wiarda ist Journalist, Politikwissenschaftler
und Volkswirt. Nach
einem Studium in München und Chapel Hill
(USA) absolvierte er eine Redakteursausbildung
an der Deutschen Journalistenschule.
Als Autor war er unter anderem für die
Süddeutsche Zeitung, Brand Eins, die Financial
Times Deutschland und den Tagesspiegel
tätig. Nach acht Jahren als Redakteur im
Bildungsressort „Chancen“ bei der Wochenzeitung
Die Zeit ging er als Kommunikationschef
zur Helmholtz-Gemeinschaft. Seit
2015 ist er als freier Journalist, Autor und
Mode rator tätig. 2016 promovierte er an
der Humboldt-Universität Berlin.
Herr Dr. Wiarda, Sie sind Journalist für Bildung,
Forschung und Entwicklung. Was interessiert Sie
am Thema Bildung besonders?
Das sind zwei Aspekte. Erstens die gesellschaftliche
Perspektive. Ich denke, dass Bildung beziehungsweise
gute Bildung die Voraussetzung dafür ist, dass sich
die Gesellschaft als solche positiv entwickeln kann und
in der Lage ist, sich zu erneuern sowie Forschung
und Entwicklung voranzubringen. Nur durch Bildung
kann sich eine Gesellschaft modernisieren und langfristig
für Wohlstand sorgen.
Der zweite Aspekt ist die individuelle Perspektive.
Hierbei interessiert mich vor allem das Thema Chancengerechtigkeit.
Also die Frage nach dem Zugang zur
Bildung. Haben alle Menschen die gleichen Möglichkeiten?
Die Antwort ist natürlich: nein. Woran liegt
das? Und – womit wir wieder bei der gesellschaftlichen
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