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"Dere", doch zu mir sagten sie - BRG Mattersburg

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Bleibt bei so vielen<br />

Terminen noch Zeit für<br />

die Familie? Zum<br />

Glück sind meine Kinder<br />

schon beide erwachsen.<br />

Außerdem hat meine<br />

Frau viel Verständnis für<br />

meine politische<br />

Aktivität. Dennoch ist<br />

dieser Beruf eine große<br />

Belastung.<br />

Wo verbringen Sie<br />

Ihren Urlaub? Letztes<br />

Jahr waren wir (meine<br />

Frau und ich) in Kärnten<br />

und Osttirol mit meinem<br />

Motorrad unterwegs.<br />

Früher verbrachten wir<br />

In der Säulenhalle des Parlaments.<br />

unseren Urlaub hauptsächlich<br />

im Norden,<br />

sprich Schottland, Irland, Schweden, Kanada. Ich bin nicht der<br />

Typ Mensch, der sich eine Woche an den Strand legt und sich<br />

in der Sonne braten lässt.<br />

Im Standard habe ich über Ihr Interesse für Motorräder<br />

gelesen. Was bewegte Sie da<strong>zu</strong> den Motorradschein <strong>zu</strong><br />

machen?<br />

Nun, ein Freund schwärmte schon immer vom Motorradfahren.<br />

So fasste ich vor fünf Jahren den Beschluss, den Schein <strong>zu</strong><br />

machen. Als ich damals meine erste Einheit in der Fahrschule<br />

hatte, waren ausschließlich Teenager im Raum. Sie begrüßten<br />

sich lässig mit "Dere", <strong>doch</strong> <strong>zu</strong> <strong>mir</strong> <strong>sagten</strong> <strong>sie</strong> "Grüß Gott" als<br />

ich den Raum betrat. Die Stimmung war ganz eigenartig. Ich<br />

erklärte ihnen dann, dass ich auch ein Schüler sei und so<br />

machte ich den Motorradschein. Ich bin froh, dass ich diesen<br />

Entschluss gefasst habe, den Schein <strong>zu</strong> machen. Den größten<br />

Teil meiner Freizeit verbringe ich auf dem Motorrad, sofern das<br />

Wetter passt!<br />

Welche Maschine fahren Sie <strong>zu</strong>rzeit ? Derzeit fahre ich eine<br />

BMW GS 1100. Sie hat den Vorteil, dass man mit bis <strong>zu</strong> drei<br />

Koffern reisen kann.<br />

Fährt Ihre Frau auch mit? Von Zeit <strong>zu</strong> Zeit schon. Es macht<br />

ihr auch großen Spaß, <strong>doch</strong> ist <strong>sie</strong> nicht auf jeder Tour dabei.<br />

Fahren Sie mit der da<strong>zu</strong>gehörigen Lederkluft durch die<br />

Gegend? Nun ja…(denkt nach) grundsätzlich ist es keine<br />

Lederkluft, es ist irgendein anderer Stoff! Mir ist wichtig, richtig<br />

ausgerüstet <strong>zu</strong> sein. Dieses Gewand (Helm, Handschuhe,<br />

Stiefel) spielt eine "beschützende" Rolle beim Motorradfahren.<br />

Haben Sie einen Chauffeur? Ja, den hab ich, aber nur dieses<br />

halbe Jahr. Speziell in den letzten Tagen habe ich gemerkt,<br />

wie praktisch es ist, jemanden <strong>zu</strong> haben, der immer für einen<br />

da ist. Es hat den Vorteil auch während der Autofahrt arbeiten<br />

<strong>zu</strong> können.<br />

Was machen Sie während der Autofahrt - Radio hören,<br />

telefonieren, Zeitung lesen? Im Auto telefoniere ich sehr viel.<br />

Zeitung lesen könnte ich im Auto nicht wirklich, da <strong>mir</strong>, so blöd<br />

es auch klingt, schwindlig davon wird. Meistens habe ich mich<br />

bereits in der Früh über das Geschehen eingelesen.<br />

Wenn Sie nicht gerade im Auto sitzen und auf dem<br />

Motorrad vorbei flitzen, was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />

Wandern? Wandern nicht wirklich!<br />

Etwa Gartenarbeiten? Oh! (lacht) Das schon gar nicht! Ich<br />

wohne in einer Wohnung, wobei sich mein Garten auf einen<br />

Balkon mit drei Blumenkisten beschränkt. Ein großer Vorteil<br />

daran, - <strong>sie</strong> sind leicht <strong>zu</strong> pflegen. Wenn noch etwas Zeit bleibt,<br />

versuche ich <strong>zu</strong> lesen.<br />

Haben Sie einen Lieblingsautor? Nun, Autor würde ich nicht<br />

sagen. Weniger einen Lieblingsautor, eher bevor<strong>zu</strong>gte<br />

"Lieblingssachbücher". Das letzte Buch hieß "Angefahren - In<br />

16 Jahren um die Welt". Es geht um zwei Deutsche, die einen<br />

Kur<strong>zu</strong>rlaub mit ihren Motorrädern in die Türkei planen, je<strong>doch</strong><br />

nicht mehr nach Deutschland <strong>zu</strong>rückkehren und die Welt in<br />

sechzehn Jahren umfahren. Weiters kann ich<br />

mich für Reiseberichte begeistern!<br />

Haben Sie weitere Hobbys? Ganz wichtig<br />

sind für mich meine Freunde. Ich musste erst<br />

lernen, dass ich meine Freunde weniger<br />

sehen kann. Meinen besten Freund sah ich<br />

früher mindestens einmal die Woche. Doch<br />

heute, da ich immer unterwegs bin, versuche<br />

ich <strong>zu</strong>mindest die Zeit, die ich habe, für ihn<br />

auf<strong>zu</strong>wenden. Und wenn man sich nur auf<br />

ein Glas Wein trifft. Hie und da koche ich<br />

sogar für meine Freunde.<br />

Im Jänner traten Sie Ihre Amt an, wie sind<br />

das<br />

interview<br />

BR G<br />

M<br />

<strong>Mattersburg</strong><br />

Sie eigentlich da<strong>zu</strong> gekommen? Dadurch, dass jedes halbe<br />

Jahr ein anderes Bundesland den Vorsitz im Bundesrat hat,<br />

kommt jeweils der Erstgereihte der Bundesräte des jeweiligen<br />

Bundeslandes als Präsident in Frage.<br />

Gab es seit Ihrem Amtantritt “seltsame” Situationen? In der<br />

letzten Sit<strong>zu</strong>ng konnte ich kein Wort reden. Ich saß die ganze<br />

Sit<strong>zu</strong>ng lang nur da, stimmte ab und applaudierte. Damals<br />

bemerkte ich <strong>zu</strong>m ersten Mal in meinem Leben, wie wichtig die<br />

Stimme in meinem Job ist! Das war eine Besonderheit.<br />

Was denkt, Ihrer Meinung nach, die Öffentlichkeit vom<br />

Bundesrat? Generell muss ich feststellen, dass der Bundesrat<br />

nicht sehr bekannt ist. Würde ich eine Umfrage über den<br />

Bundesrat starten, wäre sicher ein großer Teil der Bevölkerung<br />

nicht über die Arbeit des Bundesrates informiert. Doch im<br />

Moment steht der Bundesrat durch die inakzeptablen Äußerun-<br />

Der Plenarsaal des Nationalrates<br />

gen von Kampl und Gudenus in einem schlechten Licht.<br />

Was denken Sie über die EU und ihre Auswirkungen auf<br />

Österreich? Ich bin ein "glühender" Europäer, ich glaube und<br />

bin überzeugt davon, dass die europäischen Staaten<br />

<strong>zu</strong>sammenarbeiten müssen um diesen Kontinent <strong>zu</strong> gestalten.<br />

Nun haben wir schon sechzig Jahren keinen Krieg; wenn wir<br />

uns weiter vernetzen, haben wir mindestens weitere sechzig<br />

Jahre keinen Krieg. Dies ist mein Hauptgrund für die EU.<br />

Natürlich bringt die EU Vorteile und auch Nachteile. Dennoch<br />

müssen wir versuchen, die Vorteile, so gut es geht, <strong>zu</strong> nutzen,<br />

und die Nachteile ab<strong>zu</strong>federn.<br />

Was war Ihre wertvollste Erfahrung, sowohl positiv, als<br />

auch negativ, in Ihrem Leben? Die wertvollste Erfahrung war,<br />

bei der Geburt meiner Tochter dabei <strong>zu</strong> sein. Dieses Ereignis<br />

hat etwas, das jeden umhaut! Es ist einfach ein kleines<br />

Wunder! Eine negative Erfahrung war der Tod meiner Mutter.<br />

Als <strong>sie</strong> 1995 starb, war die Trauer sehr groß. Doch heute<br />

denke ich oft an <strong>sie</strong> <strong>zu</strong>rück. Ich erinnere mich sehr gern an <strong>sie</strong>,<br />

da <strong>sie</strong> <strong>mir</strong> viele Chancen bot, für die ich heute sehr dankbar<br />

bin. Dieser negative Aspekt hat sich also in den letzen zehn<br />

Jahren grundlegend geändert!<br />

verena/tobias<br />

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