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03natursteinthemen - Pierres et Marbres de Wallonie

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03<br />

NATURSTEINTHEMEN<br />

NATURSTEIN IM GARTEN<br />

TREPPEN


2 AUSGEPRÄGTE KURVEN<br />

Eine Treppe und ein Wasserbecken<br />

bil<strong>de</strong>n ein harmonisches Nebeneinan<strong>de</strong>r,<br />

das beson<strong>de</strong>rs eindrucksvoll<br />

ist aufgrund <strong>de</strong>s gestalterischen<br />

Elements <strong>de</strong>r Kurven.<br />

4 NATURBELASSENES MATERIAL<br />

Die Treppen in klassischen Parkanlagen<br />

b<strong>et</strong>onen auf oftmals imposante<br />

Weise die weiten Perspektiven<br />

<strong>de</strong>r Parklandschaft. In diesem neu<br />

gestalt<strong>et</strong>en Park inszeniert eine<br />

breite Treppe mit schlichten Mitteln<br />

Vergangenes und Auswirkungen<br />

auf Gegenwärtiges.<br />

6 STUFEN DER HEUTIGEN ZEIT<br />

Eine Treppe kann ein sehr mo<strong>de</strong>rnes<br />

Element im Garten sein. Sie wird<br />

dann zu einem schönen Objekt,<br />

wenn sie durch die sie umgeben<strong>de</strong><br />

Architektur und Veg<strong>et</strong>ation zur<br />

Geltung gebracht wird.<br />

8 STEINBLÖCKE<br />

Die Überlagerung von Blöcken stellt<br />

eine grundlegen<strong>de</strong> M<strong>et</strong>ho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Treppenbaus dar, die sich in je<strong>de</strong>n Stil<br />

einfügt, wobei die Steinarten und<br />

Ausführungen variieren können.


12 SANFT GESCHWUNGENE LINIEN<br />

Eine Treppe in <strong>de</strong>r Natur – o<strong>de</strong>r wie<br />

<strong>de</strong>r visuelle Eindruck durch einige<br />

Eingangsstufen besänftigen<strong>de</strong><br />

Wirkung erhält.<br />

14 BILDER AUS DER REGION<br />

Die Treppen auf <strong>de</strong>m Land gleichen oft<br />

einer Reihe von kleinen Mauern, die<br />

wie Terrassen die Er<strong>de</strong> zurückhalten.<br />

Diese sehr ästh<strong>et</strong>ische Vorgehensweise<br />

ist und bleibt zeitlos.<br />

03<br />

NATURSTEIN IM GARTEN I TREPPEN<br />

Mit einer Treppe erhält <strong>de</strong>r Garten eine neue Dimension,<br />

völlig an<strong>de</strong>re Volumen wer<strong>de</strong>n geschaffen, neue Perspektiven öffnen sich, <strong>de</strong>r Rhythmus beim<br />

Spazierengehen wechselt, <strong>de</strong>r Blick gleit<strong>et</strong> zeitweilig zum Bo<strong>de</strong>n und ent<strong>de</strong>ckt dann, von einem<br />

höher gelegenen Punkt aus, eine an<strong>de</strong>re Landschaft.<br />

Das sind eine ganze Reihe triftiger Grün<strong>de</strong>, eine Treppe sorgfältig einzuplanen, <strong>de</strong>nn sie stellt<br />

ein wichtiges Element in fast je<strong>de</strong>m Garten dar. Natürlich erfor<strong>de</strong>rt ihre Ausführung bestimmte<br />

Vorauss<strong>et</strong>zungen : Je<strong>de</strong> Treppe stützt Erdmassen ab, oft zusammen mit einer direkt daneben<br />

liegen<strong>de</strong>n Mauer ; <strong>de</strong>shalb muss sie unbedingt auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

Außer<strong>de</strong>m soll sie angenehm zu begehen sein, so dass einige Regeln beacht<strong>et</strong> wer<strong>de</strong>n müssen,<br />

die aber nicht sehr kompliziert sind.<br />

Diese Regeln täuschen nicht über die Vielfalt <strong>de</strong>r Formen, die man <strong>de</strong>r Treppe verleihen kann,<br />

hinweg. Sie reicht von „natürlich” o<strong>de</strong>r sehr formal, gera<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r gewen<strong>de</strong>lt, aus einem Material<br />

o<strong>de</strong>r mehreren verschie<strong>de</strong>nen Materialien bestehend bis hin zu steinernem o<strong>de</strong>r pflanzlichem<br />

Aussehen, sie kann sich an einer sichtbaren o<strong>de</strong>r eher versteckten Stelle befin<strong>de</strong>n, usw.<br />

Naturstein erweist sich als überaus geeign<strong>et</strong>es Material für alle diese Ausführungen. Dieses Material<br />

gewährleist<strong>et</strong> die erfor<strong>de</strong>rliche Festigkeit und Langlebigkeit ; gleichzeitig verfügt es über hohe<br />

Ausdruckskraft. Auf <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Seiten möchten wir Ihnen diese Vielfalt anhand von einigen<br />

typischen Ausführungen vorstellen, die sowohl aus Belgien als auch aus <strong>de</strong>m Ausland stammen.


Ausgewogene<br />

Inszenierung <strong>de</strong>s Steins<br />

AUSGEPRÄGTE KURVEN<br />

2 I Ausgeprägte kurven<br />

Die Neugestaltung dieses Gartens ließ neue Reliefs und Räume erscheinen,<br />

<strong>de</strong>ren Konturen nun vom Stein grafisch unterstrichen wer<strong>de</strong>n.<br />

Damit aus einem Garten eine Anlage mit einer speziellen Note wird, braucht er<br />

Strukturen, die Volumen, Perspektiven, Licht- und Schattenverhältnisse mehr o<strong>de</strong>r<br />

weniger markieren. In diesem Garten im Sü<strong>de</strong>n von Brüssel, <strong>de</strong>r im Laufe <strong>de</strong>r Jahre<br />

und verschie<strong>de</strong>ner aufeinan<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>r Besitzer <strong>de</strong>r Natur völlig überlassen wor<strong>de</strong>n<br />

war, bestand die Notwendigkeit, die gesamte Anlage neu zu über<strong>de</strong>nken, um einen<br />

wirklichen Garten daraus zu machen. Christophe Spehar wollte davon nur <strong>de</strong>n<br />

bemerkenswerten Baumbestand bewahren : die imposanten Ze<strong>de</strong>rn am Eingang und<br />

die Schwarzkiefern mit ihrer luftigen Silhou<strong>et</strong>te hinten im Garten, bei<strong>de</strong>s wun<strong>de</strong>rbare<br />

und seltene Dekore für eine eindrucksvolle Inszenierung <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s.<br />

Christophe Spehar favorisiert kontrastieren<strong>de</strong>, gewaltige, aber auch reine perspektivische<br />

Darstellungen. Hier erfind<strong>et</strong> er ein Relief neu, schafft aufeinan<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong> Böschungen<br />

und bringt Lichtspiele durcheinan<strong>de</strong>r : eine ganz neue Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Gartens bahnt<br />

sich an. Eine klassische Steintreppe führt j<strong>et</strong>zt zu einer kreisförmigen Terrasse, die einer<br />

Wassertreppe umgeben ist. Die Verbindung von Stein und Wasser verleiht dieser<br />

Linienführung ihren ganzen Reichtum ; dazu tragen auch das Glitzern und das leichte<br />

Plätschern <strong>de</strong>s fallen<strong>de</strong>n Wassers bei.<br />

› PRIVATGARTEN, WATERLOO, ENTWURF CHRISTOPHE SPEHAR / IN SITU GARDENS


11 10 9<br />

7<br />

6<br />

1 vorhan<strong>de</strong>ner Bo<strong>de</strong>n<br />

2 Gefälle <strong>de</strong>r Wassertreppe<br />

3 Dränageschotter<br />

4 B<strong>et</strong>on mit doppelter Stahlarmierung<br />

5 Abdichtung am Bo<strong>de</strong>n<br />

9<br />

6<br />

2<br />

7<br />

DIE TECHNIK<br />

Die Treppe besteht aus Belgischen<br />

Blausteinblöcken, die auf einem<br />

B<strong>et</strong>onsockel verlegt wur<strong>de</strong>n.<br />

Die Wassertreppe wur<strong>de</strong> auf einer<br />

mit einer Abdichtung versehenen<br />

B<strong>et</strong>onplatte gebaut. Die Platten<br />

wur<strong>de</strong>n so verlegt, dass die höher<br />

gelegenen auf <strong>de</strong>n tiefer gelegenen<br />

aufliegen, mit einer Überlappung<br />

PRAKTISCHE REGEL<br />

1<br />

4<br />

6<br />

3<br />

5<br />

7<br />

6<br />

11<br />

3<br />

8<br />

10<br />

1<br />

von 2 cm. Der Verlege mörtel macht<br />

<strong>de</strong>n vollständigen Untergrund dieser<br />

Stufen aus. Das Auffangbecken<br />

unten wur<strong>de</strong> aus B<strong>et</strong>onblöcken<br />

angefertigt ; <strong>de</strong>r Brunnenrand ist<br />

aus Stein. Die schwim men<strong>de</strong> Platte<br />

oben wur<strong>de</strong> auf Stelzlager ges<strong>et</strong>zt.<br />

Sie verbirgt das obere Niveau <strong>de</strong>s<br />

Wassers, das dann Stufe für Stufe<br />

Die Beleuchtung einer Treppe ist oft unerlässlich, da sie auch bei schwachem<br />

Licht begehbar sein sollte. Die Stelle, an <strong>de</strong>r die Beleuchtung angebracht<br />

wird, muss so gewählt wer<strong>de</strong>n, dass ein Blen<strong>de</strong>n vermie<strong>de</strong>n wird. Die Strahler,<br />

die <strong>de</strong>n Weg weisen, wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Wange <strong>de</strong>r Treppe angebracht, relativ<br />

niedrig ; sie dürfen niemals direkt ins Gesicht strahlen. Die Min<strong>de</strong>stbeleuchtung<br />

ist die Ausleuchtung <strong>de</strong>r jeweils ersten und l<strong>et</strong>zten Stufen eines je<strong>de</strong>n<br />

Treppenlaufs und falls möglich über die gesamte Treppenbreite.<br />

6 Platte aus Belgischem Blaustein (Stärke<br />

6 cm, Breite 116 cm, Länge 165 cm)<br />

7 Mörtelb<strong>et</strong>t (Dicke 2 cm)<br />

8 Abdichtung auf <strong>de</strong>n B<strong>et</strong>onblöcken<br />

9 B<strong>et</strong>onblock 14 x 19 x 29 cm<br />

4<br />

9<br />

DER STEIN<br />

Belgischer Blaustein wird<br />

hier auf klassische Art<br />

verwend<strong>et</strong> mit Platten von<br />

6 cm Stärke für die Stufen<br />

<strong>de</strong>r Wassertreppe und von<br />

8 cm Stärke für die Mauerab<strong>de</strong>ckungen.<br />

Die Blöcke<br />

<strong>de</strong>r Treppe sind 15 cm stark.<br />

7<br />

1<br />

12<br />

6<br />

2<br />

5<br />

4<br />

5<br />

10<br />

10 Mauerab<strong>de</strong>ckung / Brunnenrand aus<br />

Belgischem Blaustein (Stärke 8 cm,<br />

Breite 35 cm, Min<strong>de</strong>stlänge 100 cm)<br />

11 stabilisierter Sand<br />

12 Standort <strong>de</strong>r LED-Leuchten<br />

3<br />

herunter rinnt. Der Zwischenraum<br />

zwischen <strong>de</strong>r S<strong>et</strong>zstufe <strong>de</strong>r<br />

Zugangstreppe und dieser Platte,<br />

auf <strong>de</strong>r die Wasser treppe auch<br />

überquert wer<strong>de</strong>n kann, b<strong>et</strong>rägt<br />

10 cm, um <strong>de</strong>n Schritt nicht zu<br />

behin<strong>de</strong>rn. Eine LED-Beleuchtung<br />

wur<strong>de</strong> unter <strong>de</strong>m Brunnenrand<br />

befestigt.<br />

9<br />

8 10 11<br />

Ausgeprägte kurven I 3


Einfach aber wirkungsvoll<br />

NATURBELASSENES MATERIAL<br />

4 I Naturbelassenes Material<br />

ZEICHNUNG CELIA<br />

Gleichzeitig mit <strong>de</strong>r Restaurierung <strong>de</strong>s Schlosses Val Saint-Lambert wur<strong>de</strong>n<br />

auch die Außenbereiche gestalt<strong>et</strong>. Stein spielt hierbei eine wichtige Rolle :<br />

er dient symbolisch als Band zwischen <strong>de</strong>r Vergangenheit und <strong>de</strong>r Zukunft.<br />

Dies spiegelt sich auch im Standort wi<strong>de</strong>r, einem geschichtsträchtigen Ort mit starker<br />

Verankerung im alltäglichen Leben, dank <strong>de</strong>r dort ansässigen Glasmanufaktur. So entstand<br />

neben <strong>de</strong>n unter Denkmalschutz stehen<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt ein<br />

mo<strong>de</strong>rner Erweiterungsbau. Die Gestaltung <strong>de</strong>s Parks, <strong>de</strong>r die gesamte Anlage umschließt,<br />

oblag Jean Delogne, <strong>de</strong>r sehr darauf bedacht war, eine sichtbare Verknüpfung zwischen<br />

<strong>de</strong>n unterschiedlichen Gebäu<strong>de</strong>n und ihrem historischen Erbe herzustellen.<br />

Vor <strong>de</strong>m ehemaligen Schloss legte er einen weitläufigen gepflasterten Platz an, unterbrochen<br />

von Büschen und Stau<strong>de</strong>nbe<strong>et</strong>en. Auf <strong>de</strong>r Rückseite wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Grundriss <strong>de</strong>r heute<br />

verschwun<strong>de</strong>nen ehemaligen Klosterkirche auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n markiert. Der Erweiterungsbau<br />

liegt auf <strong>de</strong>m niedrigeren Teil <strong>de</strong>s früheren Kirchenschiffs, während Chorraum und Querschiff<br />

durch Hecken und Bäume symbolisiert wer<strong>de</strong>n. Eine Treppe, so breit wie die ehemalige Kirche,<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Schiffs angelegt und verbind<strong>et</strong> diese bei<strong>de</strong>n Teile miteinan<strong>de</strong>r, die heute<br />

verschie<strong>de</strong>n hoch liegen. Da die Holzarchitektur <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s eine größere Freiheit zuließ,<br />

wählte <strong>de</strong>r Landschaftsarchitekt die Blausteinschwarte als Ausgangsmaterial. Diese Steinsorte<br />

passt sehr gut zu <strong>de</strong>m Dolomitkies und vor allem zu <strong>de</strong>n gepflanzten Bäumen, Sträuchern<br />

und Stau<strong>de</strong>n, die sich in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren zu ihrem vollen Umfang entfalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Riesentreppe erinnert an jene in <strong>de</strong>n Parks <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts, bloß hier lässt eine Anzahl<br />

Stufen aus großen Platten aus Blausteinschwarte Raum für die Phantasie und die Natur –<br />

ein überaus schlichtes Konzept, das aber nichts<strong>de</strong>stotrotz die Blicke auf sich zieht.<br />

› CRISTAL PARK, SERAING, ENTWURF JEAN DELOGNE


DER STEIN<br />

Der Belgische Blaustein wird<br />

mit seiner Schwarte verwend<strong>et</strong>,<br />

ein Material, das Jean<br />

Delogne ganz beson<strong>de</strong>rs bevorzugt.<br />

Die großen Platten<br />

wer<strong>de</strong>n leicht angeschliffen.<br />

Dicke, sehr lange (1,50 m)<br />

Einfassungen wer<strong>de</strong>n gesägt,<br />

um gleichmäßige, rutschfeste<br />

Blöcke für S<strong>et</strong>zstufe und<br />

Stufenkante zu erhalten.<br />

Der Rest wird unbearbeit<strong>et</strong><br />

belassen ; das ergibt interessante<br />

Muster längs <strong>de</strong>m<br />

Dolomitstein, aus <strong>de</strong>m die<br />

Stufe selbst besteht.<br />

An an<strong>de</strong>ren Stellen <strong>de</strong>s Parks<br />

wur<strong>de</strong> ebenfalls Blausteinschwarte<br />

verwend<strong>et</strong> : für<br />

Einfassungen von Pflanzenbe<strong>et</strong>en<br />

und für Stufen. Auf<br />

<strong>de</strong>r Maasseite <strong>de</strong>s Schlosses<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Vorplatzes<br />

mit Pflastersteinen<br />

vom Typ Pavés patrimoine ®<br />

ausgeführt, einem nach Größe<br />

sortierten Pflasterstein mit<br />

patiniertem Aussehen, <strong>de</strong>r<br />

ohne Mörtel verlegt wird.<br />

PRAKTISCHE REGEL<br />

DIE TECHNIK<br />

Das Prinzip, ähnlich <strong>de</strong>n terrassenartig<br />

angelegten Po<strong>de</strong>ststufen, ist<br />

überaus einfach. Zuerst wur<strong>de</strong> die<br />

Treppe aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n ausgehoben.<br />

Daraufhin wur<strong>de</strong>n die Einfassungen<br />

aus Belgischem Blaustein mit<br />

Magerb<strong>et</strong>on so im Bo<strong>de</strong>n befestigt,<br />

dass sie eine 10 cm hohe S<strong>et</strong>zstufe<br />

bil<strong>de</strong>n. Die Stufe selber wur<strong>de</strong><br />

dann mit festgestampftem Schotter<br />

Sobald das Gefälle mehr als zehn Prozent b<strong>et</strong>rägt, sollte eine Treppe<br />

angelegt wer<strong>de</strong>n. Für leichte Gefälle genügen jedoch einfache<br />

terrassenartig angelegten Po<strong>de</strong>ststufen ; es han<strong>de</strong>lt sich dabei um lange<br />

Stufen von sehr geringer Amplitu<strong>de</strong> (weniger als 10 cm), <strong>de</strong>ren Breite im<br />

Prinzip zwei Schritte erlauben sollte. Die Stufe selber kann eine <strong>et</strong>was<br />

größere Neigung haben als die 2 %, die für <strong>de</strong>n Wasserablauf notwendig<br />

sind. Eine solche Art Treppenweg darf nur wenige Stufen haben ; ist er<br />

zu lang, wird er schnell unbequem.<br />

6<br />

Leichte Stufen<br />

Sehr langgestreckte, flache Stufen fangen das Licht und werfen<br />

Schatten, die in einen oft langweiligen leichten Abhang Belebung bringen.<br />

Sie machen <strong>de</strong>n Bau einer Mauer überflüssig, verleihen <strong>de</strong>m Rasen<br />

plastisches Aussehen, einer Rampe Rhythmus, und bi<strong>et</strong>en <strong>de</strong>n Rä<strong>de</strong>rn<br />

eines Fahrzeugs zur Sicherung Halt.<br />

2<br />

7<br />

3<br />

1<br />

6<br />

1<br />

ausgefüllt und schließlich mit einer<br />

ca. 5 cm dicken Kiesschicht be<strong>de</strong>ckt.<br />

Die Platten aus Blausteinschwarte<br />

wur<strong>de</strong>n auf einen Untergrund aus<br />

stabilisiertem Sand verlegt, dann<br />

<strong>de</strong>r Dolomitkies planiert.<br />

2<br />

3<br />

2<br />

1 vorhan<strong>de</strong>ner Bo<strong>de</strong>n<br />

2 S<strong>et</strong>zstufe am Rand aus<br />

Blausteinschwarte (unbearbeit<strong>et</strong>e<br />

Seite o<strong>de</strong>r gesägte Seite)<br />

3 leicht geschliffene Kante<br />

4 5 5<br />

7<br />

4 Kies Durchmesser 6/14<br />

8<br />

5 Platte aus Blausteinschwarte<br />

(Stärke 7 - 8 cm, Länge ca. 1 -1,20 m)<br />

6 Schotter o<strong>de</strong>r Steinpackung<br />

7 stabilisierter Sand mit Kies o<strong>de</strong>r<br />

flüssigem Magerb<strong>et</strong>on<br />

8 Zementkleber<br />

1 Po<strong>de</strong>ststufen-Effekt für Pflaster<br />

aus schiefrigem Sandstein, die so<br />

verlegt eine Po<strong>de</strong>ststufen mit<br />

niedrigen Stufen bil<strong>de</strong>n, über die<br />

ein Fahrzeug fahren kann.<br />

CRIE DE SAINT-HUBERT, ENTWURF<br />

ATELIER D’ARCHITECTURE GRONDAL<br />

& ASSOCIÉS<br />

2 Terrassenartig angelegten<br />

Po<strong>de</strong>ststufen mit Rasen.<br />

7<br />

PRIVATGARTEN, LASNE<br />

3 Stufeneffekt für einen leicht<br />

abschüssigen Zugangsweg aus<br />

japanisch inspiriertem<br />

Zyklopenmauerwerk.<br />

VILLA ÎLE-DE-FRANCE,<br />

SAINT-JEAN-CAP-FERRAT (F),<br />

ENTWURF ACHILLE DUCHÊNE,<br />

HAROLD PETO<br />

Naturbelassenes Material I 5<br />

2


STUFEN DER HEUTIGEN ZEIT<br />

6 I Stufen <strong>de</strong>r Heutigen Zeit<br />

Reinheit <strong>de</strong>r Linien<br />

für elegante Stufen<br />

In zeitgenössischen Gärten gehen Treppen eine Symbiose mit <strong>de</strong>n überaus<br />

schlichten architektonischen Linien ein : einfache Formen, schöne D<strong>et</strong>ails bei<br />

<strong>de</strong>r Endbearbeitung und ein Steinschnitt ohne überflüssige Verzierungen.<br />

Die Ausbau dieser ganz in weiß gehaltenen Villa durch einen verglasten im<br />

Anbau Erdgeschoss und einen Fitnessraum im Keller hatte zur Folge, dass mehrere<br />

vom Garten aus zugängliche Ebenen entstan<strong>de</strong>n. Nun verbin<strong>de</strong>n Treppen die<br />

verschie<strong>de</strong>nen Terrassen auf neuen Wegen im Außenbereich ; ihre architektonische<br />

Gestaltung begleit<strong>et</strong> diese alten und neuen Volumen auf sachliche Weise.<br />

Die Treppen bestehen aus Belgischem Blaustein und streben nach äußerstem<br />

Minimalismus. Bei <strong>de</strong>n Platten, die so breit sind wie die jeweiligen Treppen,<br />

wur<strong>de</strong>n Fugen vermie<strong>de</strong>n, die doch immer noch sichtbar sind ; die schrägen Fugen<br />

vermitteln <strong>de</strong>n Eindruck einer Treppe aus einem Block, mit ganz reinen Linien.<br />

Dieses Projekt, das kürzlich einen Architektur-Preis erhielt, verdankt seine Schönheit<br />

<strong>de</strong>n ausgewogenen Linien und <strong>de</strong>r Präzision in <strong>de</strong>n D<strong>et</strong>ails, die man beim Entwurf<br />

gewählt hatte, vor allem aber <strong>de</strong>r perfekten Gesamtausführung, für das eine Steinm<strong>et</strong>zwerkstatt<br />

verantwortlich zeichn<strong>et</strong>, die für die Qualität ihrer Arbeit bekannt ist.<br />

› PRIVATGARTEN, UCCLE, ENTWURF JOËL CLAISSE ARCHITECTURES


DER STEIN<br />

Der Belgische Blaustein<br />

wur<strong>de</strong> für alle Bö<strong>de</strong>n<br />

verwend<strong>et</strong>, einschließlich<br />

für die Tritt- und S<strong>et</strong>zstufen<br />

<strong>de</strong>r Treppen. Er wur<strong>de</strong> im<br />

Steinbruch in <strong>de</strong>r Qualität<br />

“hell” ausgewählt, damit er<br />

möglichst gut mit <strong>de</strong>r für die<br />

Mauern verwend<strong>et</strong>en Blausteinschwarte<br />

harmoniert.<br />

Eine mechanisch geschurte<br />

Endbearbeitung ergibt eine<br />

gleichmäßige Oberfläche mit<br />

einer sehr feinen kreis förmigen<br />

Riffelung, die für die<br />

wenig sichtbaren seitlichen<br />

Flächen <strong>de</strong>r Steine gewählt<br />

wur<strong>de</strong>. Für die Flächen, die<br />

als Wege dienen, wur<strong>de</strong> eine<br />

scharrierte Endbearbeitung<br />

(20 Schläge/dm) bevorzugt ;<br />

bei dieser Bearbeitung<br />

kommt das sehr helle Grau<br />

<strong>de</strong>r scharrierten Stellen zum<br />

Vorschein, das von <strong>de</strong>m Grau<br />

<strong>de</strong>s übrigen, unbearbeit<strong>et</strong><br />

gebliebenen Steins absticht.<br />

Die Scharrierung erfolgte<br />

in gleichmäßigem Abstand ;<br />

<strong>de</strong>r Stein ist also rutschfest,<br />

wie bei einer geflammten<br />

Endbearbeitung.<br />

DIE TECHNIK<br />

Diese Treppen wur<strong>de</strong>n mit<br />

Stein verblendung ausgeführt, auf<br />

einer Laufplatte aus B<strong>et</strong>on und<br />

einer Abdichtung. Alle Tritt- und<br />

S<strong>et</strong>z stufen bestehen aus jeweils<br />

einer einzigen Platte ; bei <strong>de</strong>r zum<br />

Fitness raum führen<strong>de</strong>n Treppe sind<br />

sie 1,50 m breit. Die Steine <strong>de</strong>r<br />

Tritt- und S<strong>et</strong>zstufen wur<strong>de</strong>n schräg<br />

geschnitten, so dass nur eine ganz<br />

2<br />

8 6<br />

PRAKTISCHE REGEL<br />

1<br />

4<br />

8<br />

dünne Fuge an <strong>de</strong>r Kante sichtbar<br />

ist. Diese Verlegung mit Schäftfuge<br />

(o<strong>de</strong>r mit Gehrung) ist ästh<strong>et</strong>isch,<br />

erfor<strong>de</strong>rt aber ein sorgfältig<br />

ausgearbeit<strong>et</strong>es Fugenbild und<br />

eine sehr präzise Vermessung vor<br />

Ort. Auch wird die Steinverkleidung<br />

hierdurch recht fragil, da die<br />

Steinmenge am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Stufe sehr<br />

reduziert ist. Alle Schocks auf <strong>de</strong>r<br />

4<br />

1<br />

2 3<br />

7 8<br />

Die Min<strong>de</strong>stbreite einer Treppe b<strong>et</strong>rägt im Allgemeinen 0,90 m, damit<br />

eine Person sie ohne Problem begehen kann, 1,40 m für zwei Personen,<br />

1,80 m für drei. Um <strong>de</strong>n Abfluss von Wasser zu gewährleisten und vor<br />

allem, um stehen<strong>de</strong>s Oberflächenwasser zu vermei<strong>de</strong>n, ist eine Neigung<br />

<strong>de</strong>r S<strong>et</strong>zstufe von 2 % nach außen hin unerlässlich.<br />

Zeitgeist<br />

4<br />

5<br />

Stufenkante, selbst leichte, müssen<br />

daher unbedingt vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Das Gelingen einer solchen<br />

Treppe hängt also nicht nur von<br />

einer gewissenhaften technischen<br />

Planung ab, son<strong>de</strong>rn auch von<br />

einem ausgezeichn<strong>et</strong>en fachlichen<br />

Können bei <strong>de</strong>r Verlegung.<br />

1 Flachseiten <strong>de</strong>s Steins und<br />

S<strong>et</strong>zstufen aus Belgischem Blaustein,<br />

Endbearbeitung scharriert,<br />

3 cm stark, seitlich geschurt<br />

2 Mörtelb<strong>et</strong>t<br />

3 Dränagematte<br />

4 Abdichtung<br />

5 Foamglass<br />

6 Rinnstein<br />

7 Mauerwerk<br />

8 Stahlb<strong>et</strong>on<br />

Diese Art sehr ästh<strong>et</strong>ischer Treppen mit ihren klaren Linien wird schnell zu<br />

einem Objekt an sich, je nach Blickwinkel sogar fast zu einer Skulptur.<br />

Entlang eines Deichs führend, passt diese sehr grafische, gebrochene Linie<br />

wun<strong>de</strong>rbar zu <strong>de</strong>n weicheren Naturformen, beson<strong>de</strong>rs wenn diese auch<br />

minimalistisch geprägt sind, wie zum Beispiel ein kurz gemähter Rasen. Um<br />

die große Anfälligkeit bei <strong>de</strong>r Verlegung von schräg geschnittenen Steinen<br />

zu vermei<strong>de</strong>n, kann die Steinverkleidung mit S<strong>et</strong>zstufen ausgeführt wer<strong>de</strong>n,<br />

die bis an <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>r Stufenkante reichen. In diesem Fall muss darauf<br />

geacht<strong>et</strong> wer<strong>de</strong>n, dass die extrem schmalen Fugen (2 - 3 mm) in einem<br />

Farbton gehalten wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mjenigen <strong>de</strong>s Steins möglichst ähnlich ist.<br />

› PRIVATGARTEN, RHODE-SAINT-GENÈSE, ENTWURF PAUL DEROOSE<br />

Stufen <strong>de</strong>r Heutigen Zeit I 7


8 I Steinblöcke<br />

STEINBLÖCKE<br />

Unerwart<strong>et</strong>e Farben<br />

im Unterholz<br />

Um <strong>de</strong>m Konzept dieser „Promena<strong>de</strong>” gerecht zu wer<strong>de</strong>n, nämlich<br />

das Bestreben, die Natur in die Stadt zu bringen, wur<strong>de</strong> eine ungewöhnliche<br />

aber interessante Steinsorte für die Zugangstreppe gewählt.<br />

Der lange Weg <strong>de</strong>r „Promena<strong>de</strong> verte” führt um Brüssel herum ; in Au<strong>de</strong>rghem geht er<br />

in die alte Bahnlinie über, und ab und zu ist es möglich, einen Blick auf die Stadt zu<br />

erhaschen. In Höhe <strong>de</strong>r Avenue du Kouter kann man über eine Treppe die tiefer gelegene<br />

Straße erreichen.<br />

Dieses Bauwerk sollte schlicht und praktisch sein ; seine Konzeption besteht nur aus sehr<br />

dicken Platten, <strong>de</strong>r Höhe einer Stufe entsprechend, die übereinan<strong>de</strong>r verlegt wur<strong>de</strong>n und<br />

auf einer B<strong>et</strong>onsohle aufliegen. Das Ganze ist auf <strong>de</strong>m Eisenbahndamm gebaut, einem<br />

umgestalt<strong>et</strong>en Gelän<strong>de</strong>, auf <strong>de</strong>m man nicht direkt Stufen auf stabilisiertem Sand verlegen<br />

konnte. Diese Art <strong>de</strong>r Verwendung von ganzen Blocks zum Bau einer Treppe erinnert<br />

an die Technik <strong>de</strong>r Trockenmauern o<strong>de</strong>r die Zuschauertribünen <strong>de</strong>r Theater und Arenen<br />

in <strong>de</strong>r Antike.<br />

Bei diesem sehr einfachen System kommt eine Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>s gewählten Steins zur<br />

Geltung, <strong>de</strong>s schiefrigen Sandsteins von <strong>de</strong>r Warche und seinen sich scharf voneinan<strong>de</strong>r<br />

abheben<strong>de</strong>n Farben. Je nach Wahl <strong>de</strong>s Steins und <strong>de</strong>r Stärke kann das Ergebnis allerdings<br />

sehr verschie<strong>de</strong>n ausfallen.<br />

› PROMENADE VERTE, AUDERGHEM, ENTWURF DESSIN ET CONSTRUCTION


DIE TECHNIK<br />

Die Stufen aus schiefrigem<br />

Sandstein sind 150 cm breit und<br />

14 cm hoch, was bei <strong>de</strong>r Dicke <strong>de</strong>s<br />

Mörtelb<strong>et</strong>ts eine Stufenhöhe von<br />

15 bis 16 cm erlaubt. Auf einem<br />

Fundament von ca. 10 cm stabili-<br />

5<br />

1 Platte aus schiefrigem<br />

Sandstein<br />

2 mechanisch gespaltene<br />

Stufe<br />

8<br />

1 1<br />

6<br />

3 gespaltene S<strong>et</strong>zstufe<br />

4 Mörtelb<strong>et</strong>t<br />

5 stabilisierter Sand<br />

DER STEIN<br />

Schiefriger Sandstein ist ein<br />

Stein mit zwei Gesichtern.<br />

Er hat die Eigenschaften<br />

sowohl vom Sandstein als<br />

auch vom Schiefer und ist<br />

daher ein harter, aber leicht<br />

geschicht<strong>et</strong>er Stein. Die<br />

schillern<strong>de</strong>n Farbnuancen<br />

<strong>de</strong>s Lagers – man kann<br />

leicht glänzen<strong>de</strong> Tönungen<br />

von rotbraun bis viol<strong>et</strong>t<br />

beobachten – stehen in<br />

starkem Gegensatz zu <strong>de</strong>n<br />

mattgrauen Farbtönen <strong>de</strong>s<br />

Querschnitts. Aufgrund dieser<br />

Beson<strong>de</strong>rheit kann man<br />

Platten mit sehr unterschiedlichen<br />

Seiten erhalten, und<br />

das wur<strong>de</strong> bei dieser Anlage<br />

auch ganz bewusst genutzt.<br />

siertem Sand wird die Laufplatte<br />

aus Stahlb<strong>et</strong>on aufgebracht : die<br />

Schalung <strong>de</strong>r Stufen berücksichtigt<br />

die unterschiedliche Plattenbreite,<br />

bei einem Minimum von 45 cm.<br />

Die Verlegung <strong>de</strong>r Steine erfolgt<br />

1<br />

7<br />

6 Stahlb<strong>et</strong>on<br />

7 Geotextil<br />

wie immer von unten nach oben,<br />

und die oberste Stufe wird mit vier<br />

Befestigungsstäben aus E<strong>de</strong>lstahl<br />

und gehobelten Senkköpfen in <strong>de</strong>r<br />

B<strong>et</strong>onlaufplatte verankert.<br />

PRAKTISCHE REGEL<br />

Damit eine Treppe angenehm zu begehen ist, muss sie eine ungera<strong>de</strong><br />

Stufenzahl haben ; <strong>de</strong>r erste (dominante) Fuß, <strong>de</strong>n man auf die unterste<br />

Stufe s<strong>et</strong>zt, soll nicht <strong>de</strong>rselbe sein wie <strong>de</strong>r, <strong>de</strong>n man auf die oberste Stufe<br />

s<strong>et</strong>zt, damit <strong>de</strong>r Körper besser im Gleichgewicht bleibt. Ebenso soll ein<br />

Treppenabsatz eine ungera<strong>de</strong> Schrittzahl erlauben, so dass man <strong>de</strong>n<br />

zweiten Treppenlauf mit <strong>de</strong>m linken Fuß beginnt, wenn man beim ersten<br />

zuerst <strong>de</strong>n rechten aufges<strong>et</strong>zt hat.<br />

2<br />

4<br />

5<br />

3<br />

6<br />

8 E<strong>de</strong>lstahl-<br />

Befestigungsstäbe<br />

9 vorhan<strong>de</strong>ner Bo<strong>de</strong>n<br />

9<br />

7<br />

Steinblöcke I 9


10 I Steinblöcke<br />

DER STEIN<br />

Der hier verwend<strong>et</strong>e<br />

Belgische Blaustein wur<strong>de</strong><br />

in 12 cm starke Platten<br />

geschnitten. Die Seite zur<br />

Stufe hin wur<strong>de</strong> mechanisch<br />

gestockt. Die als S<strong>et</strong>zstufe<br />

dienen<strong>de</strong> Platte wur<strong>de</strong><br />

gespalten und fängt daher<br />

das Licht ganz an<strong>de</strong>rs auf.<br />

Spiel <strong>de</strong>r Linien<br />

Eine Treppe, die nicht gera<strong>de</strong> ist, kann viel Kopfzerbrechen bereiten.<br />

Diese hier spielt mit einer genau überlegten Anordnung <strong>de</strong>r Linien,<br />

keine verläuft parallel zur an<strong>de</strong>ren.<br />

Jean Delogne, <strong>de</strong>r Gestalter <strong>de</strong>s gesamten Außenbereiches dieses<br />

Bürokomplexes in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Flughafens Zaventem, integrierte hier<br />

eine Wasserfläche, Brunnen, Ruheplätze, Skulpturen, usw. Das Material<br />

Stein ist allgegenwärtig. Der Landschaftsarchitekt s<strong>et</strong>zt auf die Kontraste<br />

<strong>de</strong>r Endbearbeitung, aber auch auf die D<strong>et</strong>ails <strong>de</strong>s Fugenbilds. Das trifft<br />

genau auf die Treppe aus Belgischem Blaustein zu, die <strong>de</strong>m Eingang<br />

von Twin Squares seine wahre Dimension verleiht.<br />

Sie ist gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Mitte, aber unterschiedlich gebogen an <strong>de</strong>n En<strong>de</strong>n,<br />

besteht aus dicken Platten aus Belgischem Blaustein, die diesem Prinzip<br />

folgend eine nach <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren verlegt wur<strong>de</strong>n. Die Breite und Form<br />

<strong>de</strong>r Treppe erfor<strong>de</strong>rten, dass mehrere Steinplatten nebeneinan<strong>de</strong>r<br />

gefügt wur<strong>de</strong>. Um die Biegung <strong>de</strong>r Treppe zu gewährleisten, ist keine<br />

Stufe wie die an<strong>de</strong>re, und sie sind so angeordn<strong>et</strong>, dass in einer Linie<br />

liegen<strong>de</strong> Fugen vermie<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n. Dieses Fugenbild s<strong>et</strong>zt sich fort bei<br />

<strong>de</strong>r oberen Terrasse in einem um eine Achse strahlenförmig verlegten<br />

Plattenbelag, die von zwei aufrecht stehen<strong>de</strong>n Steinen flankiert wird.<br />

› TWIN SQUARES, DIEGEM, ENTWURF JEAN DELOGNE<br />

DIE TECHNIK<br />

Um die Stufen optisch voneinan<strong>de</strong>r<br />

abzuheben, sind die Fugen<br />

zwischen <strong>de</strong>n Platten sehr breit.<br />

Die Hauptarbeit hier ist die<br />

Festlegung <strong>de</strong>s Fugenbil<strong>de</strong>s und<br />

die Erstellung <strong>de</strong>r Liste für die<br />

Bearbeitung <strong>de</strong>r Steine.<br />

Die einzelnen Steine wer<strong>de</strong>n im<br />

Steinbruch markiert, so dass sie<br />

dann vor Ort problemlos installiert<br />

wer<strong>de</strong>n können.


1 Ein M<strong>et</strong>er lange Blöcke aus Belgischem Blaustein markieren <strong>de</strong>n<br />

Übergang von einem Gartenniveau zum nächsten.<br />

PRIVATGARTEN, TIELT, ENTWURF CHRIS GHYSELEN<br />

2 Treppenstufen an Trockenmauern bestehen häufig aus Steinblöcken.<br />

3 Diese Treppe beginnt mit gesägtem Belgischem Blaustein und wird<br />

auf halber Höhe mit Blausteinschwarten fortges<strong>et</strong>zt ; auf diese Weise wird<br />

ein Stilbruch in <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Bereichen angekündigt.<br />

PRIVATGARTEN, HAUT-ITTRE, ENTWURF JEAN DELOGNE<br />

Dies und das<br />

4 Bei einer Treppe mit nur wenigen Stufen ist es möglich, eine vertikale<br />

Verlegung <strong>de</strong>r Steinblöcke zu wählen. Für die Fugen muss dann ein<br />

wasserabweisen<strong>de</strong>r Mörtel genommen wer<strong>de</strong>n.<br />

PRIVATGARTEN, WESTERLOO, ENTWURF FRANCIS BROOS<br />

5 Mischung verschie<strong>de</strong>ner Blockgrößen für eine Treppe enormen<br />

Ausmaßes, auf die man sich auch s<strong>et</strong>zen kann.<br />

PROMENADE CHAMPLAIN, QUÉBEC (CA),<br />

ENTWURF DAOUST LESTAGE/ WILLIAMS ASSELIN ACKAOUI<br />

Steinblöcke I 11


Eine Treppe in<br />

die Natur einfügen<br />

SANFT GESCHWUNGENE LINIEN<br />

12 I Sanft geschwungene Linien<br />

Wenn die Platzverhältnisse es erlauben, kann die Treppenwange, die die<br />

Stufen hält, durch eine Reihe unterschiedlicher Erdniveaus ers<strong>et</strong>zt wer<strong>de</strong>n,<br />

in welche die Treppe eingefügt wird.<br />

Diese Eingangstreppe hier will nicht hervortr<strong>et</strong>en, das hätte kein harmonisches Bild<br />

mit <strong>de</strong>r Hausfassa<strong>de</strong> ergeben. Deshalb entschied man sich sowohl für die klassische<br />

Treppentechnik als auch für die in <strong>de</strong>r Gartenbepflanzung verborgenen, terrassenartig<br />

angelegten Po<strong>de</strong>ststufen. Francis Broos nutzt vielmehr das schwache Gefälle vor <strong>de</strong>m<br />

Haus dazu, die Treppe sozusagen an die Natur anzuschmiegen, sowie als Hinweis<br />

auf <strong>de</strong>n Garten hinter <strong>de</strong>m Haus. Auf diese Weise isoliert er die Abschnitte Abstellplatz<br />

und Garage, die sich hinter einer grünen Wand befin<strong>de</strong>n.<br />

Einfassungen aus Belgischem Blaustein bil<strong>de</strong>n eine akkurate Aufeinan<strong>de</strong>rfolge von<br />

winzigen Terrassen, die mit Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern und Sträuchern bepflanzt sind. Vor <strong>de</strong>r<br />

Eingangstür breit<strong>et</strong> sich die Treppe mit ihren klassischen Stufen aus, in einer Stufenfolge<br />

mit regelmäßigen Maßen, auf Höhe einer Buchsbaumhecke jedoch verjüngt sie sich ein<br />

wenig. Das Ganze wirkt streng gestalt<strong>et</strong>, aber durch die Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>cker, die sich leicht auf<br />

<strong>de</strong>n Flächen <strong>de</strong>s Belgischen Blausteins ausbreiten, wird <strong>de</strong>r Eindruck abgeschwächt.<br />

Diese Art <strong>de</strong>r Treppengestaltung trägt zu einem wärmeren Empfang bei, als wenn eine<br />

allzu klassische Treppe gewählt wor<strong>de</strong>n wäre.<br />

› PRIVATGARTEN, RIDDERKERK (NL), ENTWURF FRANCIS BROOS


DIE TECHNIK<br />

Die terrassenartig angelegten<br />

Po<strong>de</strong>ststufen wer<strong>de</strong>n zuerst<br />

in Magerb<strong>et</strong>on geb<strong>et</strong>t<strong>et</strong>. In <strong>de</strong>r<br />

Mitte <strong>de</strong>r Treppe treffen sie sich.<br />

An <strong>de</strong>r Stelle, wo sie auf die<br />

Stufen treffen, sind sie leicht<br />

PRAKTISCHE REGEL<br />

ausgeschnitten, so dass sie sich<br />

in halber Höhe in die Stufen<br />

einfügen und die Stufenkante<br />

übersteht. Die Stufen selber<br />

liegen auf Stahlb<strong>et</strong>on auf und<br />

sind mit Mörtel verklebt.<br />

Die Stufenkante steht nur 1 - 2 cm über <strong>de</strong>r S<strong>et</strong>zstufe vor, nicht mehr.<br />

Auf <strong>de</strong>r Unterseite kann sie zusätzlich unter <strong>de</strong>r Traufnase eingeritzt sein,<br />

so dass Wassertropfen eher herunterfallen als an <strong>de</strong>r Verblendung<br />

herunterzurinnen o<strong>de</strong>r in die Fugen eindringen.<br />

1 Haus<br />

6<br />

8<br />

2 Schwelle<br />

3 Gehweg<br />

7<br />

5<br />

5<br />

6<br />

6<br />

1<br />

5<br />

DER STEIN<br />

Die terrassenartig angelegten<br />

Po<strong>de</strong>ststufen, die Tritt-<br />

und die S<strong>et</strong>zstufen wur<strong>de</strong>n<br />

aus hellem geflammtem<br />

Belgischem Blaustein hergestellt.<br />

Die Abmessungen sind<br />

ziemlich groß : Die Stufen<br />

und Treppenabsätze bestehen<br />

in <strong>de</strong>r Breite immer aus<br />

einem einzigen Block, die<br />

Po<strong>de</strong>ststufen können bis zu<br />

2,36 m lang sein, bei einer<br />

konstanten Höhe von 30 cm<br />

und einer Stärke von 5 cm.<br />

Die Platten für die Trittstufen<br />

haben eine Stärke von 3 cm.<br />

4<br />

4<br />

5<br />

5<br />

6<br />

6 6<br />

4<br />

4 Po<strong>de</strong>st hinter <strong>de</strong>m Gehweg<br />

5 terrassenartig angelegten<br />

Po<strong>de</strong>ststufen, 5 cm stark, an <strong>de</strong>n<br />

Ecken schräg geschnitten<br />

2<br />

4<br />

8<br />

1<br />

5<br />

5<br />

6<br />

7<br />

6 Bepflanzung<br />

7 durchgehen<strong>de</strong>r<br />

gepflasterter Weg<br />

8 Buchsbaumhecke<br />

Sanft geschwungene Linien I 13


BILDER AUS DER REGION<br />

14 I Bil<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Region<br />

Der Stein in enger Einheit<br />

mit <strong>de</strong>r Talmul<strong>de</strong><br />

Gemauerte Treppen ermöglichen viele Varianten, je nach <strong>de</strong>m Stein,<br />

<strong>de</strong>r zur Verfügung steht. Einige einfache Regeln und <strong>et</strong>was Präzision genügen,<br />

um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.<br />

Der Garten dieses Anwesens, das geschützt in einer Talmul<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ar<strong>de</strong>nnen liegt, umgab<br />

früher um ein schönes altes Haus. Einige Mauern waren schon vorher dagewesen. Hughes<br />

Fern<strong>et</strong> erhielt nun vor einigen Jahren <strong>de</strong>n Auftrag, <strong>de</strong>n Garten zu vergrößern und dort<br />

verschie<strong>de</strong>nartige Geländ<strong>et</strong>eile zu gestalten, die teilweise bis zum Talgrund hinunterreichen<br />

und <strong>de</strong>mzufolge <strong>de</strong>n Bau von mehreren Treppen erfor<strong>de</strong>rten.<br />

Alle Teile wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>mselben Mo<strong>de</strong>ll geschaffen : sie sind gemauert und bestehen aus<br />

einem Schiefer <strong>de</strong>r Region, einem anthrazitgrauen Stein, <strong>de</strong>r Farne, Moos und Stau<strong>de</strong>n gut<br />

zur Geltung bringt. Diesen Pflanzen hielt Hughes Fern<strong>et</strong> <strong>et</strong>was Platz frei, damit sie sich nach<br />

und nach ansie<strong>de</strong>ln konnten. Beim Weg hinunter ins Tal sind die Stufen eng ; sie schlängeln<br />

sich durch das Relief, um sich so gut wie möglich <strong>de</strong>r Landschaft anzupassen.<br />

Dicht beim Haus verlaufen einige Stufen zwischen zwei Trockensteinmauern, wodurch das<br />

lang gezogene Erscheinungbild unterbrochen wur<strong>de</strong>. Einige M<strong>et</strong>er weiter verläuft ein<br />

Treppenlauf an einem prächtigen Steingiebel, um <strong>de</strong>n Blick anzuziehen. Noch <strong>et</strong>was weiter<br />

wird ein kleiner Wasserlauf, <strong>de</strong>r sich in ein Becken aus Schiefer ergießt, von einigen Stufen<br />

geschützt. So erzeugen diese Treppen ein Auf und Ab im Garten, unterteilen ihn in hübsch<br />

voneinan<strong>de</strong>r g<strong>et</strong>rennte Niveaus und strukturieren ihn in ebenso viele Bereiche, die darauf<br />

warten ent<strong>de</strong>ckt zu wer<strong>de</strong>n.<br />

› PRIVATGARTEN, CUGNON, ENTWURF HUGHES FERNET / LE BOUILLON BLANC


DER STEIN<br />

Schiefer ist ganz typisch für<br />

die Ar<strong>de</strong>nnen. Dieses Gestein,<br />

das aus verschie<strong>de</strong>nen<br />

Lagerstätten gewonnen wird,<br />

die diverse Varianten in Farbe<br />

und Kompaktheit bi<strong>et</strong>en,<br />

wird in dünnen Platten mit<br />

geschicht<strong>et</strong>em Aussehen abgebaut.<br />

Man gewinnt daraus<br />

ziemlich dünne Werksteine,<br />

die sich für <strong>de</strong>n Bau von hohen<br />

und niedrigen Trockenmauern<br />

eignen, aber auch große<br />

Platten, aus <strong>de</strong>nen Blockstufen<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n können.<br />

Diese großen Platten sind aus<br />

ästh<strong>et</strong>ischen Grün<strong>de</strong>n sehr<br />

gefragt und funktionell bei<br />

<strong>de</strong>r Verarbeitung, da sie entsprechend<br />

<strong>de</strong>r gewünschten<br />

Breite gesägt und geliefert<br />

wer<strong>de</strong>n, während die Tiefe<br />

frei bleibt, in <strong>de</strong>r Regel aber<br />

bei ca. 1 m liegt.<br />

PRAKTISCHE REGEL<br />

DIE TECHNIK<br />

Bei <strong>de</strong>r Ausführung einer solchen<br />

gemauerten Treppe wird zuerst <strong>de</strong>r<br />

feste Bo<strong>de</strong>n vor Ort ausgehoben<br />

und dann von unten nach oben<br />

gearbeit<strong>et</strong>. Sobald die Verlauf <strong>de</strong>r<br />

Treppenbreite präzise im Bo<strong>de</strong>n<br />

vorbereit<strong>et</strong> wur<strong>de</strong>, wird die Schwellenplatte<br />

in einem Fundament aus<br />

Magerb<strong>et</strong>on verlegt. Die erste S<strong>et</strong>zstufe<br />

wird wie eine niedrige Mauer<br />

gebaut, in<strong>de</strong>m man sie auf die<br />

Schwellenplatte stützt. Die Steine<br />

wer<strong>de</strong>n mit einer leichten Zementierung<br />

miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n,<br />

Diese Bauart eign<strong>et</strong> sich nicht bei einer Treppe, die auf schlechtem Bo<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r auf aufgeschütt<strong>et</strong>em Erdreich gebaut wer<strong>de</strong>n soll ; in diesem Fall<br />

wäre ein Fundament aus Stahlb<strong>et</strong>on erfor<strong>de</strong>rlich. Im Außenbereich sollte<br />

die Stufenhöhe 12 - 15 cm b<strong>et</strong>ragen, bei einer kurzen Stufenfolge kann sie<br />

bis zu 17 cm gehen. Wenn eine Treppe mehr als <strong>et</strong>wa zwölf Stufen umfasst,<br />

wird oft ein Po<strong>de</strong>st dazwischen gelegt. Um sicher zu gehen, dass eine<br />

Treppe bequem begehbar ist, gibt es eine Art „magische” Formel, die unter<br />

<strong>de</strong>m Namen Blon<strong>de</strong>l-Regel bekannt ist, so benannt nach <strong>de</strong>m Architekten<br />

François Blon<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r sie 1675 entwickelte. Diese Formel ermöglicht die<br />

Berechnung <strong>de</strong>r richtigen Proportionen zwischen <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Treppenelementen : 2 S (Stufenhöhe o<strong>de</strong>r Steigung) + A (Auftritt) = eine<br />

Schrittlänge, also 60 - 65 cm, je nach <strong>de</strong>m gewünschten Steigungsmaß.<br />

1 vorhan<strong>de</strong>ner<br />

Bo<strong>de</strong>n<br />

2 Gefälle <strong>de</strong>s<br />

Gelän<strong>de</strong>s<br />

1<br />

8 3<br />

3 S<strong>et</strong>zstufe aus<br />

Schiefer-Bruchsteinen<br />

4 Schotter<br />

Durchmesser 2/32<br />

wobei Zwischenräume frei gelassen<br />

wer<strong>de</strong>n, damit darin Pflanzen<br />

wurzeln können. Auf Grund dieser<br />

Zementierung ist es möglich, die<br />

konstante Höhe <strong>de</strong>r S<strong>et</strong>zstufen aus<br />

verschie<strong>de</strong>n hohen Werksteinen zu<br />

gewährleisten. Die nächste Trittstufe<br />

besteht aus einer großen Platte,<br />

die zwecks Wasser abfluss ebenfalls<br />

mit einer schwachen Neigung<br />

(2 %) verlegt wird. Das Fundament<br />

besteht aus einer ca. 10 cm dicken,<br />

mit 200 kg stabilisierten Sandschicht,<br />

die ihrerseits auf einer 5 - 10 cm<br />

6<br />

5 Trittstufe aus einem<br />

einzigen Schieferblock<br />

von 4 - 5 cm<br />

Stärke, ca. 1 m<br />

Länge, Gefälle 2 %<br />

7<br />

dicken Schotterschicht liegt.<br />

Der Stein wird mit Klebemörtel auf<br />

das Fundament verlegt. Schließlich<br />

dient diese Stufe als Maß für die<br />

gewünschte Tiefe, damit die<br />

Treppe bequem begehbar wird,<br />

und darauf aufbauend wird das<br />

nächste Mäu erchen gebaut,<br />

das sozusagen als zweite S<strong>et</strong>zstufe<br />

dient, und so weiter. Das Lot und<br />

die Horizontalebene müssen<br />

ständig kontrolliert wer<strong>de</strong>n.<br />

5<br />

4<br />

6 stabilisierter<br />

Sand mit Kies<br />

o<strong>de</strong>r flüssigem<br />

Magerb<strong>et</strong>on<br />

2<br />

1<br />

7 Zementkleber<br />

8 Schwellenplatte<br />

Bil<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Region I 15


1 Eine Wange dieser Treppe wur<strong>de</strong> aus großen, vertikal verlegten<br />

Schieferplatten erricht<strong>et</strong>. Die Unregelmäßigkeit <strong>de</strong>r Steine verleiht ihm<br />

seine Originalität.<br />

PRIVATGARTEN, MOGIMONT, ENTWURF HUGHES FERNET /<br />

LE BOUILLON BLANC<br />

2 Für die mo<strong>de</strong>rne Gartenanlage <strong>de</strong>r Abtei wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r sehr helle<br />

Fontenoille-Kalksandstein verwend<strong>et</strong> : niedrige Mauern, breite Einfassungen<br />

und gemauerte Treppen strukturieren diesen Teil <strong>de</strong>s Gartens.<br />

ABBAYE DU ROUGE-CLOÎTRE, AUDERGHEM, ENTWURF JNC INTERNATIONAL<br />

16 I Bil<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Region<br />

Vielfalt <strong>de</strong>r Formen<br />

Gera<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r gebogen, allmählich von Moosen und kleinen Pflanzen,<br />

die sich dort angesie<strong>de</strong>lt haben, bewachsen, wer<strong>de</strong>n diese Stufen im<br />

Laufe <strong>de</strong>r Zeit mit <strong>de</strong>m umliegen<strong>de</strong>n Garten immer mehr eins.<br />

3 Diese alte Treppe lehnt sich an eine hohe Terrassenmauer, sie befind<strong>et</strong><br />

sich in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Vielsalm. Mauer und Treppe bil<strong>de</strong>n eine Einheit<br />

und bringen ein schönes Mauerwerk zur Geltung.<br />

PRIVATGARTEN, VIELSALM


Glossar<br />

Auftritt<br />

Horizontaler Abstand zwischen <strong>de</strong>n<br />

Vor<strong>de</strong>rkanten von zwei Trittstufen.<br />

Deckenausschnitt<br />

Abmessungen <strong>de</strong>r Treppe über alles,<br />

in <strong>de</strong>r Draufsicht.<br />

Gelän<strong>de</strong>r (Umwehrung)<br />

Besteht aus Handlauf und Gelän<strong>de</strong>rpfosten<br />

und soll einen Absturz<br />

verhin<strong>de</strong>rn (Treppengelän<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />

Balustra<strong>de</strong>).<br />

Laufplatte<br />

Geneigte Platte aus Stahlb<strong>et</strong>on,<br />

auf welche die Stufen eines<br />

Treppenlaufes aufgebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Stufen erhalten anschließend<br />

einen Belag aus Platten.<br />

Po<strong>de</strong>st (Treppenabsatz)<br />

Horizontale Plattform zwischen<br />

zwei Treppenläufen.<br />

Wir danken <strong>de</strong>n Gartenbesitzern und<br />

<strong>de</strong>nen, die die Projekte entworfen<br />

haben, dass sie uns ein wenig ihrer<br />

Zeit geschenkt und <strong>de</strong>r Veröffentlichung<br />

zugestimmt haben.<br />

PIERRES <strong>et</strong> MARBRES <strong>de</strong> WALLONIE asbl<br />

Rue <strong>de</strong>s Pieds d’Alou<strong>et</strong>te, 11 - B-5100 Naninne<br />

T +32 (0)81 227664 - F +32 (0)81 745762<br />

info@pierres<strong>et</strong>marbres.be<br />

www.pierres<strong>et</strong>marbres.be<br />

Schichtung, Lager – nach <strong>de</strong>r<br />

Schichtung, mit <strong>de</strong>m Lager<br />

spalten, <strong>de</strong>n Stein senkrecht<br />

o<strong>de</strong>r gegen das Lager verlegen<br />

Als Verlegung gegen das Lager<br />

bezeichn<strong>et</strong> man die Lage eines Steins<br />

entgegen seiner horizontal verlaufen<strong>de</strong>n<br />

Schichtung. Das Verlegen<br />

von Steinen gegen das Lager sollte<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n (beson<strong>de</strong>rs wenn<br />

es sich um Schichtgestein han<strong>de</strong>lt,<br />

wie <strong>et</strong>wa Kalkstein o<strong>de</strong>r Schiefer),<br />

da sich sonst unter Einwirkung von<br />

Druck Risse bil<strong>de</strong>n können. Han<strong>de</strong>lt<br />

es sich jedoch um homogenes,<br />

kompaktes und sehr hartes Gestein,<br />

so kann das Verlegen gegen das Lager<br />

akzeptiert wer<strong>de</strong>n. Mängel in einem<br />

Stein sind parallel zur Schichtung<br />

verlaufen<strong>de</strong> A<strong>de</strong>rn, Fugen, Risse. Ein<br />

Stein kann gegen das Lager verlegt<br />

wer<strong>de</strong>n, aber auch mit <strong>de</strong>m Lager<br />

gespalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Dominique Guerrier Dubarle ist<br />

Diplomlandwirtin und hat sich auf<br />

Garten- und Landschaftsgeschichte<br />

spezialisiert. Sie interessiert sich<br />

für die ständig neuern<strong>de</strong> Arbeit <strong>de</strong>r<br />

Gestalter von gestern und heute<br />

und gibt Einblick in ihre persönliche<br />

Sichtweise <strong>de</strong>r Realisierungen aus<br />

jüngster Zeit, die ihr Lieblingsmaterial,<br />

<strong>de</strong>n Stein, zur Geltung bringen.<br />

Schotter<br />

Steinpackung als dränieren<strong>de</strong>r<br />

Unterbau, bestehend aus einem<br />

Kies-Gemisch mit Durchmesser 2/32.<br />

S<strong>et</strong>zstufe (Futterstufe, Stoßstufe)<br />

Senkrechtes Bauteil zwischen<br />

zwei Trittstufen. Die S<strong>et</strong>zstufe gibt<br />

Sicherheit ; bei manchen heutigen<br />

Treppen wird sie jedoch kompl<strong>et</strong>t<br />

weggelassen.<br />

Sockelleiste<br />

Flache, rechteckige architektonische<br />

Verzierung am Fuß einer Mauer<br />

o<strong>de</strong>r einer Wand.<br />

Stufenhöhe (Steigung)<br />

Distanz zwischen zwei aufeinan<strong>de</strong>r<br />

folgen<strong>de</strong>n Trittstufen.<br />

Treppenbreite<br />

Abstand zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

Treppenwangen (Stufenbreite).<br />

Cristina Marchi ist Bauhistorikerin.<br />

Als Spezialistin für bauhistorisches Erbe<br />

und überliefertes Können wirbt sie in<br />

<strong>de</strong>r Öffentlichkeit für größeres Interesse<br />

für Geschichte und Architektur. Dank<br />

ihrer beson<strong>de</strong>ren Aufmerksamkeit<br />

gegenüber all diejenigen, die mit Stein<br />

zu tun haben, gewährt sie Einblicke mit<br />

Wort und Bild und stellt so gewünschte<br />

o<strong>de</strong>r überraschen<strong>de</strong> Verbindungen her.<br />

Treppenhöhe<br />

Differenz zwischen <strong>de</strong>n Fertighöhen<br />

(zum Beispiel vom Rasen auf<br />

Erdgeschosshöhe bis zu einer<br />

überhängen<strong>de</strong>n Terrasse).<br />

Treppenwange<br />

Das tragen<strong>de</strong> schrägliegen<strong>de</strong><br />

Bauteil, an <strong>de</strong>m die Treppenstufen<br />

befestigt sind.<br />

Trittstufe<br />

Das horizontale Bauteil, auf das man<br />

<strong>de</strong>n Fuß s<strong>et</strong>zt. Die Trittstufe wird in<br />

ihren Maßen bestimmt durch ihre<br />

Treppenbreite, ihren Auftritt und ihre<br />

Höhe.<br />

Autoren Dominique Guerrier Dubarle,<br />

Cristina Marchi<br />

Begleitausschuss<br />

Francis Tourneur, Fanny Dominique<br />

Forschungsarbeiten und französischer<br />

Originatext Dominique Guerrier Dubarle<br />

Übers<strong>et</strong>zung Doris Grollmann<br />

Koordination Cristina Marchi<br />

Fotos Cristina Marchi,<br />

Dominique Guerrier Dubarle, Marc Clignez,<br />

Serge Anton (S. 2-3), Géraldine Claisse (S. 6/2),<br />

les Carrières <strong>de</strong> la Pierre Bleue Belge,<br />

die Urheber <strong>de</strong>s Projekts<br />

Zeichnungen Dominique Guerrier Dubarle<br />

Entwurf und Grafik<strong>de</strong>sign<br />

Noir Quadri<br />

Druck Bi<strong>et</strong>lot<br />

Verantwortlicher Herausgeber<br />

Victor Brancaleoni - Rue <strong>de</strong>s Pieds d’Alou<strong>et</strong>te, 11<br />

B-5100 Nannine - März 2009<br />

Mit Unterstützung <strong>de</strong>s


Dieses Heft ist <strong>de</strong>m Stein gewidm<strong>et</strong>, <strong>de</strong>r am<br />

TREPPEN verlegt wird. Es ist das Ergebnis<br />

von Begegnungen voller Aufmerksamkeit,<br />

von Besuchen überstrahlt von Herzlichkeit<br />

und Wärme, von Blicken auf die Gärten<br />

um uns herum und stellt einige Gestaltungs<br />

beispiele vor, die aufgrund ihrer<br />

klassischen o<strong>de</strong>r schlichten Prägung o<strong>de</strong>r<br />

eines beson<strong>de</strong>ren D<strong>et</strong>ails ausgewählt<br />

wur<strong>de</strong>n. Sie sind das Werk von Landschaftsgestaltern,<br />

die gerne ihre Begeisterung<br />

o<strong>de</strong>r Erfahrungen mit an<strong>de</strong>ren teilen,<br />

und machen uns vor allem die Geschichte<br />

<strong>de</strong>r Gärten zugänglich.<br />

Die Kollektion NATURSTEIN IM GARTEN<br />

smöchte praktische Anregungen bi<strong>et</strong>en<br />

für Garten- und Landschaftsarchitekten,<br />

aber auch für <strong>de</strong>n Liebhaber. An Hand von<br />

belgischen Landschaftsgestaltern verwirklichten,<br />

ausführlich erläuterten Projekten,<br />

wer<strong>de</strong>n so vielerlei Arten vorgestellt,<br />

wie Naturstein im Garten seinen Platz<br />

fin<strong>de</strong>n kann.<br />

Seit 20 Jahren verbreit<strong>et</strong> PIERRES <strong>et</strong><br />

MARBRES <strong>de</strong> WALLONIE genaue, ausführliche<br />

Informationen zu allen Fac<strong>et</strong>ten<br />

<strong>de</strong>s Steins in einer Region wie <strong>Wallonie</strong>n :<br />

Sie b<strong>et</strong>reffen Geschichte, Produkte,<br />

Verwendungen gestern und heute, technisches<br />

Sachwissen, Dokumentationen<br />

und Restaurierung.<br />

NATURSTEIN IM GARTEN<br />

BODEN I MAUERN I TREPPEN

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