22.12.2012 Aufrufe

Sie können hier die Publikation als PDF-Dokument - artelier collection

Sie können hier die Publikation als PDF-Dokument - artelier collection

Sie können hier die Publikation als PDF-Dokument - artelier collection

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Artelier Collection<br />

Sammlung serieller Kunst<br />

Artelier Collection<br />

Sammlung serieller Kunst<br />

Artelier Collection<br />

Collection of serial art<br />

Artelier Collection<br />

Collection of serial art


sammlung serieller kunst. <strong>die</strong> folge 1<br />

<strong>artelier</strong> <strong>collection</strong> 2010<br />

<strong>Publikation</strong> zur Ausstellung<br />

Mit einem Vorwort von<br />

Iskra Buschek<br />

und einer Einführung von<br />

Ralph Schilcher<br />

sowie Texten von<br />

Iskra Buschek<br />

Markus Mittringer<br />

Günther Holler-Schuster<br />

Herausgeber: Ralph Schilcher<br />

Verlag: Artelier Collection, Graz


1<br />

Druckwerkstätte<br />

des Artelier<br />

2<br />

Einladung zur Eröffnung<br />

des Artelier 1985<br />

1 2<br />

An sich gibt es <strong>die</strong> Sammlung Artelier schon lange. Als in den frühen 1970er-Jahren in der<br />

<strong>Sie</strong>bdruckerei unseres Schilderproduktionsbetriebes das zweite KünstlerInnenplakat gedruckt<br />

wurde, gab es somit schon zwei Kunstobjekte und damit den Beginn einer Sammlung. Das<br />

setzte sich dann so fort, dass bis 1981 erstm<strong>als</strong> eine komplette Mappe mit Druckgrafiken in<br />

der <strong>Sie</strong>bdrucktechnik hergestellt wurde. Ab da wurden immer öfter Serigrafien gedruckt,<br />

bis schließlich 1985 ein eigener Teilbetrieb, <strong>die</strong> „Edition Artelier“, eröffnet wurde. Damit<br />

kamen zum Druck das Editieren und Präsentieren hinzu. So wurde das Fundament für <strong>die</strong><br />

Philosophie des Artelier gelegt, <strong>die</strong> 3 P's: Printing-Publishing-Presentation. 1991 wurde <strong>die</strong>se<br />

Abteilung in ein eigenes Unternehmen, <strong>die</strong> „Galerie & Edition Artelier“, umgewandelt.<br />

Von Anfang an stand das Prinzip im Mittelpunkt, dass eine bestimmt grafische<br />

Technik nur dann angewandt wird, wenn sie zur Umsetzung der künstlerischen Intention<br />

<strong>die</strong> beste aller Möglichkeiten bietet. Und das in höchst möglicher Qualität! Diese Prinzipien<br />

wurden später auch in der Produktion von Multiples und Auflagenobjekten übernommen.<br />

Aufgrund der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des <strong>Sie</strong>bdrucks erweiterte<br />

sich das Programm um künstlerische Objekte und Multiples. Dies immer in kleinen<br />

Auflagen und in enger Zusammenarbeit mit hunderten KünstlerInnen aus über 20 Nati-<br />

onen. Diese Arbeiten wurden gemeinsam mit meiner ehemaligen Frau Petra Schilcher in<br />

einer eigenen Galerie präsentiert und auf nationalen und internationalen Kunstmessen<br />

und -ausstellungen gezeigt. <strong>Sie</strong> sind weltweit in großen Sammlungen und Museen präsent.<br />

Da neben verlegten Editionen – mittlerweile sind es schon an <strong>die</strong> 500 geworden –<br />

auch viele Objekt- und Grafikprojekte – bis heute schon über 1000 realisiert – ergab sich<br />

schon daraus ein beachtlicher Grundstock an seriellen Kunstwerken. Dazu kamen im Laufe<br />

der Jahre durch Tausch, Schenkungen und Ankäufe eine große Anzahl weiterer Kunstwerke<br />

hinzu. Somit war ein beachtlicher Grundstock für <strong>die</strong> Sammlung gegeben. Im Zuge der im<br />

Jahre 2009 notwendig gewordenen Aufteilung des Artelier in zwei eigene Bereiche –<br />

Artelier Contemporary und Artelier Collection – war erstm<strong>als</strong> eine klare Definition des<br />

Sammlungszieles und des Sammlungsinhaltes zu formulieren. Aufgrund der 25-jährigen<br />

Tätigkeit und der Entwicklung des Artelier war es wohl klar, dass im Mittelpunkt <strong>die</strong>


1<br />

Marcus Geiger, Peter Kogler,<br />

Michael Schuster, Heimo<br />

Zobernig<br />

Graz, Eisengasse 1<br />

Außenrauminstallation, 1993<br />

2<br />

Neue Galerie Graz<br />

Kunst ohne Unikat:<br />

Edition Artelier 1985-1998, 1998<br />

Sammlung serieller Kunst steht. Denn schon in all den Jahren bestand parallel zur Arbeit<br />

der Diskurs über den Begriff „Auflage“ bzw. „Serielle Kunst“.<br />

Schon anlässlich der Ausstellung Kunst ohne Unikat der Neuen Galerie im steirischen<br />

herbst 1998 stand mit dem Titel der Ausstellung und der dazu von Peter Weibel herausge-<br />

gebenen <strong>Publikation</strong> mit gleichem Titel <strong>die</strong>ses Thema im Vordergrund. Friedrich Tietjen<br />

befasste sich darin mit seinem Text ausführlich mit <strong>die</strong>ser Materie. Ein parallel dazu veran-<br />

staltetes Symposium mit <strong>Publikation</strong> war <strong>die</strong>sem Thema gewidmet. Unser persönlicher<br />

Zugang zu <strong>die</strong>ser Thematik war durch <strong>die</strong> langjährige Tätigkeit geprägt. Bevor z.B. eine<br />

Druckgrafikauflage in geringer Höhe produziert wurde, waren viele wiederholte Schritte in<br />

der Entwicklung notwendig. Jeder Schritt war zwar im selben Geist, aber in unterschiedli-<br />

chen Ausformungen gesetzt. Dadurch kam es zu einer prozesshaften Entstehung. Dies war<br />

einfach notwendig, um das erste Exemplar herstellen zu <strong>können</strong>. Dies bot aber auch <strong>die</strong><br />

klare Möglichkeit, mehr <strong>als</strong> ein Exemplar zu machen. Dabei ging es uns nie um <strong>die</strong> Begriffe<br />

Unikat versus Original. Eine Druckgrafik, <strong>die</strong> keine Vorlage hatte und aus sich heraus<br />

entstand, ist auch ein Original, egal ob es das erste oder das zehnte Exemplar ist. Ein Unikat<br />

wiederrum ist auch das erste Exemplar in einer Serie, <strong>die</strong> nicht realisiert wird. Dabei handelt<br />

es sich um Marktfaktoren und auch um soziologische Fragen: Ist es demokratischer 100<br />

Exemplare für mehr Menschen herzustellen oder nur eines für einen Menschen? Aber auch<br />

ökonomische und technische Bedingungen entscheiden über <strong>die</strong> Auflagenhöhe.<br />

Mit dem Fortgang über den Diskurs „Mehr <strong>als</strong> 1“ ergab sich auch ein weiterer<br />

Fragenkomplex: Wo fängt Serialität an? Etwa nur bei der Anzahl 2 x das Gleiche oder auch<br />

bei nicht absolut identen Wiederholungen? Ab welchen Differenzierungen in der Wieder-<br />

holung endet der Serialitätsbegriff? Diesen Diskurs an <strong>die</strong>ser Stelle weiterzuführen, würde<br />

den Rahmen <strong>die</strong>ser <strong>Publikation</strong> sprengen. Wir haben uns für eine offenere Begriffsdefini-<br />

tion entschieden und wollen <strong>die</strong> Diskussion zum Thema „Serielle Kunst“ fortsetzen. Dazu<br />

wollen wir auch <strong>die</strong> Sammlung selbst einbringen.<br />

1<br />

Eine zweite weitere Frage stellte sich nach der Auswahl der KünstlerInnen. Auch da<br />

war schlüssig, dass es sich in erster Linie um KünsterInnen handeln wird, <strong>die</strong> schon mit dem<br />

2


1<br />

Jörg Schlick<br />

Installation, Art 23 Basel<br />

1992<br />

2<br />

Art 34 Basel<br />

2003<br />

3, 4<br />

Präsentation<br />

des Sammlungskonzepts<br />

Graz, 2009<br />

1<br />

Artelier gearbeitet haben. Da es sich dabei um eine große Zahl handelt, war auch klar, dass<br />

<strong>die</strong> Sammlung hinsichtlich der KünstlerInnen sehr breit angelegt wird. Breit aber auch im<br />

seriellen Werk jeder/s Künstlerin/s. Neben Editionen im Artelier, auch andere Arbeiten, <strong>die</strong><br />

KünstlerInnen in serieller Form herstellten, auch wenn sie nicht im Artelier entstanden sind.<br />

„Mehr <strong>als</strong> 1“ pro Kunstwerk, aber auch möglichst „mehr <strong>als</strong> 10.000 Kunstwerke“,<br />

alle von sehr hoher Qualität! Dazu kommen noch Unikatarbeiten, <strong>die</strong> <strong>als</strong> Referenzarbeiten<br />

für serielle Arbeiten stehen. Und schließlich auch einige Arbeiten von anderen Künstle-<br />

rInnen, <strong>die</strong> aber exemplarische Bedeutung im Bereich der seriellen Kunst aufweisen. Weiters<br />

gibt es thematische Schwerpunkte: vorrangig natürlich Serigrafien, dann auch Arbeiten in<br />

anderen druckgrafischen Techniken, Plakate, selbstverständlich auch Fotografie. Besonders<br />

im Fokus stehen daneben Multiples, Auflagenobjekte sowie Installationen und Me<strong>die</strong>n-<br />

kunst. Bei den Objekten werden ebenso Schwerpunkte gesetzt: Licht- und Spiegelarbeiten,<br />

Möbel, speziell Sitzmöbel und Tische, sowie Regale, Kisten und Truhen.<br />

Den Kernbereich der Sammlung bildet der Kunstbestand der Artelier Collection.<br />

Erweitert wird <strong>die</strong>ser Kunstbestand durch Leihgaben der Artelier Contemporary sowie<br />

von Petra Schilcher persönlich und Arbeiten aus meinem privaten Kunstbesitz. Die<br />

Sammlung wird durch eine Folge von mutierenden Ausstellungen, zu denen jeweils<br />

kleine <strong>Publikation</strong>en erscheinen, sichtbar gemacht.<br />

2009 wurde <strong>als</strong> Auftakt der Ausstellungsraum mit einem Auszug aus dem Grund-<br />

stock der Artelier Editionen tapeziert. Gleichzeitig wurden KünstlerInnen, GaleristInnen<br />

und Interessierte eingeladen, an der Erweiterung mitzuwirken.<br />

2010 wurde eine erste Auswahl von neuen Sammlungsstücken in ihrer Fülle über<br />

<strong>die</strong>se Wandtapeten gehängt und <strong>als</strong> Ausstellung <strong>die</strong> folge 1 präsentiert<br />

2012 werden weitere Sammlungsstücke im selben Konzept gezeigt, um <strong>die</strong> Vielfalt<br />

der Sammlung zu vermitteln. Auch zu <strong>die</strong>ser Ausstellung <strong>die</strong> folge 2 entstand <strong>die</strong> vorlie-<br />

gende <strong>Publikation</strong>, in der einige KünstlerInnenpositionen in kurzen Texten vorgestellt<br />

werden. In weiteren <strong>Publikation</strong>en werden auch <strong>die</strong> anderen KünstlerInnen behandelt.<br />

Ralph Schilcher<br />

2<br />

3<br />

4


1<br />

Präsentation des<br />

Sammlungskonzepts<br />

Graz, 2009<br />

2, 3, 4<br />

Ausstellung<br />

<strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

Die Geschichte des Artelier und dessen Ausrichtung spiegelt sich in seiner Sammlung<br />

wider. <strong>Sie</strong> reicht in <strong>die</strong> 1980er-Jahre zurück, <strong>als</strong> das Artelier seine Tätigkeit <strong>als</strong> „Labor“<br />

für Kunst und Kreativität begann. In enger Zusammenarbeit mit Künstlern entstanden<br />

im Laufe der Zeit weit über 400 Editionen, <strong>die</strong> den Kernbestand der Sammlung bilden.<br />

Erweitert wird sie kontinuierlich durch neue Produktionen, Erwerbe, Geschenke von<br />

Künstlern des Artelier sowie referenzielle Arbeiten anderer Künstler.<br />

Die in mehr <strong>als</strong> 25 Jahren aufgebaute, auf Druckgrafik, Multiples, Objekte, Medi-<br />

enkunst und Künstlerbücher konzentrierte Kunstsammlung zeigt <strong>die</strong> Bedeutung der<br />

Auflagenkunst, <strong>die</strong> – bereits in den 1960er-Jahren <strong>als</strong> Mittel zur Demokratisierung und<br />

Sozialisierung des Kunstmarkts erkannt – eine enorme Wichtigkeit innerhalb des Kunst-<br />

geschehens in den letzten Jahren gewonnen hat. Das Artelier hat sich in den 25 Jahren<br />

seines Bestehens <strong>als</strong> „Champion des Mediums Multiple nicht nur von europäischem,<br />

sondern von globalem Rang entwickelt“, schreibt Peter Weibel, der <strong>die</strong> im Artelier entstan-<br />

denen Editionen <strong>als</strong> „wichtige Beiträge zur Entwicklung der multiplen Me<strong>die</strong>n und der<br />

multiplen Kunst“ hervorhebt. In seinem Beitrag für Kunst ohne Unikat. <strong>die</strong> folge 1 würdigt<br />

er <strong>die</strong> Ver<strong>die</strong>nste des Artelier, das stets neue Wege im Bereich der multiplizierten Kunst<br />

beschritten hat.<br />

Eine Ausstellungsreihe soll in regelmäßigen Abständen Einblicke in <strong>die</strong> Samm-<br />

lung gewähren und Schwerpunkte erkennbar machen. Unter den Titeln <strong>die</strong> folge 1,<br />

<strong>die</strong> folge 2 … werden Auszüge der Sammlung gezeigt, welche <strong>die</strong> Auseinandersetzung<br />

mit serieller Kunst illustrieren. Die Präsentationen vereinen Künstler des Artelier, deren<br />

Gemeinsamkeit unter anderem darin besteht, dass sie alle einige ihrer Werke <strong>als</strong> Serie<br />

realisieren.<br />

1<br />

Die mit Editionsabbildungen tapezierten Wände des Ausstellungsraums reprä-<br />

sentieren das Kernstück der Sammlung. Die neuen Arbeiten „legen sich quasi <strong>als</strong> nächste<br />

Schicht über das Ergebnis der ersten 25 Jahre unserer Tätigkeit“ (Ralph Schilcher).<br />

Iskra Buschek<br />

2<br />

3<br />

4


1<br />

Gilbert Bretterbauer<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

2<br />

Georgia Creimer<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

3<br />

Josef Danner<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

4<br />

Plamen Dejanoff<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

Mit seinen Arbeiten öffnet der österreichische Künstler Gilbert Bretterbauer <strong>die</strong><br />

Grenzen zwischen Kunst und Alltag. Sein Werk, das „unterschiedliche künstlerische<br />

Wirkungsfelder wie kommunizierende Gefäße miteinander verbindet“, zeigt <strong>die</strong> Ausei-<br />

nandersetzung mit verschiedenen Kunstkategorien. Motive aus der Malerei werden in<br />

seine Textilarbeiten übertragen, wie beispielsweise beim ausgestellten Teppich (2001)<br />

mit Streifenmusterung. Die Edition elements – kleinformatige Digitaldrucke auf Papier<br />

– entstand zum Buch o.t. teppich (2006) – ein Buch mit autobiografischen Aufzeich-<br />

nungen aus dem Künstlermilieu in Wien und Los Angeles. Kleinformatige Blätter auf<br />

Büttenpapier der Edition lonesome (2006) reflektieren Bretterbauers Auseinanderset-<br />

zung mit der „Schönheit der banalen Dinge“. Ausgangsmaterial der gezeigten Bilder<br />

sind digitale Fotografien. Motive wie Landschaften, Blumen, Interieurs, Autos …<br />

werden durch das Übereinanderlegen mit computergenerierten Rastersystemen zu<br />

abstrakten Dekorelementen.<br />

1<br />

Iskra Buschek<br />

Die in São Paulo / Brasilien geborene und in Wien lebende Künstlerin Georgia Creimer<br />

arbeitet in den Bereichen Fotografie, Objektkunst und Installation. Die ausgestellten<br />

Fotografien mit dem Titel Doppelbilder stehen in Zusammenhang mit dem Projekt<br />

Geliehene Landschaft, in dessen Rahmen sie eine temporäre Installation anlässlich des<br />

Festiv<strong>als</strong> Wellenklänge in Lunz am See 2008 realisierte. Die Bilder zeigen eine Foto-<br />

montage, bei der jeweils ein Foto aus dem Ort Lençóis in der Region Bahia gleichwertig<br />

neben einem Foto des Ortes Lunz am See steht. Creimer platzierte <strong>die</strong>se in Form von<br />

Bildtafeln auf Stelen an von ihr ausgewählten Plätzen in Lunz am See. Die in den<br />

Fotografien abgebildeten Situationen traten mit der Umgebung vor Ort in einen<br />

Dialog, womit <strong>die</strong> Künstlerin auf <strong>die</strong> Beziehung von Kunst und Natur verweist – ein<br />

wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. Weiters ausgestellt sind <strong>die</strong> Fotografien Linse (Durch-<br />

gang) I und Linse (Camburí-Himmel) aus der 1999 begonnen Serie mit dem Titel Linse.<br />

2<br />

Zur Realisierung <strong>die</strong>ser Werke be<strong>die</strong>nte sich Creimer einer Kamera und eines kreisför-<br />

migen konkaven Spiegels mit einem Durchmesser von 50 cm.<br />

Iskra Buschek<br />

Josef Danner ist <strong>als</strong> Maler, Texter, Grafiker und Gestalter von Plakatinstallationen im<br />

öffentlichen Raum künstlerisch tätig. Nach intensiver Beschäftigung mit informeller<br />

Malerei, beginnt er in den 1990er-Jahren in seinen Werken vorgefundenes Bild- und<br />

Textmaterial zu zitieren und collagieren. Für <strong>die</strong> zehnteilige Edition Strange Angels<br />

(2003), in der Bild und Text in Beziehung gesetzt werden, <strong>die</strong>nen <strong>als</strong> Ausgangsmaterial<br />

Me<strong>die</strong>nbilder und grafisches Material aus unterschiedlichen Quellen, <strong>die</strong> er per Computer<br />

weiterbearbeitet und neu arrangiert. Die sechsteilige Edition Feuer und Erde entstand<br />

parallel zum gleichnamigen Plakatprojekt anlässlich der NÖ Landesausstellung 2007. Für<br />

<strong>die</strong>se Plakatarbeit griff Danner den modularen Aufbau der offiziellen Werbeplakate auf<br />

und entwickelte sechs einzelne Module, <strong>die</strong> sowohl selbstständig <strong>als</strong> auch <strong>als</strong> gesamtes<br />

24-Bogen-Plakat funktionieren. Die sechs Blätter der Edition Feuer und Erde zeigen je<br />

ein Modul des Gesamtplakats.<br />

3<br />

Iskra Buschek<br />

Plamen Dejanoff thematisiert mit seiner Arbeit <strong>die</strong> Rolle des zeitgenössischen Künstlers<br />

zwischen Genie und marktkonformem Produzent in unserer markt- und konsumorien-<br />

tierten Gesellschaft. Er übernimmt in seinem künstlerischen Schaffen Marketingstrate-<br />

gien und Prinzipien der Inszenierung, welche er der Konsumwelt entlehnt. Die Kunst<br />

Dejanoffs verweist durch <strong>die</strong> Auseinandersetzung mit der populären Kommerzkultur<br />

auf <strong>die</strong> Ursprünge in der Pop Art der 1960er-Jahre und steht insofern in der Tradition<br />

der Künstler wie Andy Warhol oder Jeff Koons. Die ausgestellten Serien Alle Autos, <strong>die</strong><br />

zu mir passen würden (2002) und Alle Autos, <strong>die</strong> zu mir passen würden (wheel) sind eine<br />

Hommage an den bevorzugten Fetischen des Konsums. Die Serie besteht aus 42 Autos<br />

4


1<br />

Manfred Erjautz<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

2<br />

EVA & ADELE<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

3<br />

Jakob Gasteiger<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

4<br />

G.R.A.M.<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

aus Kristallglas gegossen und auf Hochglanz poliert. Es handelt sich um Miniaturaus-<br />

gaben jener Automarken, <strong>die</strong> eine PR-Agentur dem Künstler <strong>als</strong> Image fördernd vorge-<br />

schlagen hat.<br />

Iskra Buschek<br />

Manfred Erjautz´ vielfältiges Werk, gekennzeichnet stets von einem konzeptuellen<br />

Ansatz und Humor, ist eindeutigen Kategorien schwer zuzuordnen. Zu unterschiedlich<br />

sind seine Arbeiten, <strong>die</strong> von der Bildhauerei bis zur medialen und grafischen Kunst<br />

reichen. Ausgangspunkt für <strong>die</strong> Edition Gefangen in der Gegenwart (2003) ist eine Arbeit<br />

im öffentlichen Raum. Die Edition dokumentiert fotografisch <strong>die</strong> Außenskulptur eines<br />

Schneemanns – eine Figur, <strong>die</strong> per se Vergänglichkeit suggeriert, ist in der Marmorver-<br />

sion Erjautz' in der Gegenwart eingefroren (Gefangen in der Gegenwart).<br />

Das ausgestellte Kreuz aus Legosteinen mit dem Titel Colored Cross bezieht sich<br />

auf ein Projekt, das <strong>die</strong> Auseinandersetzung zwischen Kirche und moderner Kunst<br />

reflektieren sollte. Für <strong>die</strong> Jesuitenkirche in der Wiener Innenstadt schuf der Künstler<br />

2004 ein Kreuz aus Legosteinen, das zu kontrovers geführten Diskussionen führte.<br />

Anstelle des Corpus des Gekreuzigten platzierte Erjautz ein aus Legosteinen gebautes<br />

Lastauto in den Querbalken.<br />

1<br />

Iskra Buschek<br />

EVA & ADELE sind Ende der 1980er-Jahre erstm<strong>als</strong> <strong>als</strong> Künstlerduo in Erscheinung<br />

getreten. Seit ihrer Vermählung 1991 bei der Ausstellung Metropolis im Berliner Martin-<br />

Gropius-Bau stellen sie <strong>die</strong> Kunstfigur EVA & ADELE dar, <strong>die</strong> sie sowohl in der Öffent-<br />

lichkeit <strong>als</strong> auch privat im Alltag, im Sinne des erweiterten Kunstbegriffs, konsequent<br />

leben. Das Jahr 1991 markiert auch den Beginn des Projekts Polaroid Diary, dem das<br />

Konzept des täglichen, vom Künstlerduo selbst aufgenommen, Polaroidfotos zugrunde<br />

liegt. Diese Praxis des täglichen Selbstporträtierens ist nicht nur eine Art<br />

2<br />

der <strong>Dokument</strong>ation, sondern auch ein tägliches Ritual der Prüfung ihres Outfits und<br />

Make-Ups. EVA & ADELE betrachten Polaroid Diary <strong>als</strong> ihr fotografisches Hauptwerk, das<br />

am 21. Juni 2005 aufgrund der Einstellung der Produktion der Polaroids abgeschlossen<br />

wurde. Von 1991 bis 2005 entstanden 1504 Polaroids, deren Entstehungsorte im Buch<br />

Autopolaroid 1991-2005 Nr. 0001-1504 eingetragen sind. Dieses Buch und ein 1520 cm<br />

langer Digitaldruck mit 1504 Selbstporträts, beide von Artelier Collection herausge-<br />

geben, sind in der Ausstellung zu sehen.<br />

Iskra Buschek<br />

Jakob Gasteiger beschäftigt sich seit der Mitte der 1980er-Jahre mit dem Thema Malpro-<br />

zess und Farbe <strong>als</strong> Gestaltungsmaterial. Er hat sich einer „abstrakt prozessualen Malerei“<br />

verschrieben, bei der Bilder ohne jeglichen ikonografischen Anspruch entstehen. Seit<br />

1984 entwickelt Gasteiger eine Reihe strukturierter Arbeiten, in denen er mit einem aus<br />

Karton geschnittenen, kammartigen Werkzeug <strong>die</strong> Farbe derart auf dem Bildträger<br />

verteilt, so dass eine Struktur von vertikal oder horizontal verlaufenden Farbgraten<br />

entstehen. Zu <strong>die</strong>ser Werkgruppe gehört auch das ausgestellte Acrylbild auf Leinwand<br />

(2008) mit einer Kammstruktur in Schwarz, gepaart mit einer monochromen grauen<br />

Fläche. Eine andere Werkgruppe stellen <strong>die</strong> Aluminiumgüsse dar. Es handelt sich um<br />

dreidimensionale Skulpturen, bei deren Herstellungsprozess flüssiges Aluminium in ein<br />

Wasserbecken geschüttet wird, wobei es durch den Kontakt mit dem kalten Wasser zu<br />

einer zufälligen, amorphen Form erstarrt.<br />

Iskra Buschek<br />

Farb- und Stechzwang! ist <strong>die</strong> erste <strong>Sie</strong>bdruckserie von G.R.A.M. Ausgangslage war ein<br />

höchst populäres Design, das sich auf den Rückseiten von Spielkarten der Firma Piatnik<br />

aus Wien zu finden ist. Der Designer ist unbekannt geblieben, jedoch ist <strong>die</strong> Bezeichnung<br />

„Wiener Blitz“ dafür überliefert.<br />

3<br />

4


1<br />

John Miller, Richard Hoeck<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

2<br />

Markus Huemer<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

3<br />

Michael Kienzer<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

Rot, Schwarz und Weiß bestimmen <strong>die</strong> Gestaltung. G.R.A.M. hat <strong>die</strong> Farben unter-<br />

einander so vertauscht, dass sich drei Variationen desselben Designs ergeben. Die formale<br />

Intervention transferiert <strong>die</strong> ursprüngliche Bestimmung in einen neuen Zusammenhang.<br />

Nicht mehr Spielkarten liegen vor uns, sondern abstrakte Bilder. Durch Größen- und<br />

Farbveränderung entsteht ein fremder Eindruck des Gewohnten. Der Titel stellt den<br />

ursprünglichen Funktionszusammenhang wieder her und man beginnt zwischen beiden<br />

Kontexten Kartenspiel und abstraktes Kunstwerk hin und her zu schwanken. Durch <strong>die</strong><br />

allgemein bekannte Struktur des Kartenspiels (Schnapsen), <strong>die</strong> durchaus performative<br />

Qualitäten in sich trägt, wird das gleichmäßige Muster zusätzlich belebt.<br />

Farb- und Stechzwang! ist eine Auseinandersetzung mit der lokalen Volkskultur<br />

und versucht <strong>die</strong>ser eine Erweiterung angedeihen zu lassen. Dam<strong>als</strong> mehr <strong>als</strong> heute ist<br />

<strong>die</strong>ses Design – ähnlich wie <strong>die</strong> Doppelliterflasche – ein Identifikationselement der<br />

österreichischen Seele.<br />

1<br />

Günther Holler-Schuster<br />

Mit John Miller <strong>als</strong> kongenialem Partner hat Richard Hoeck im Erkenntnis-Western „Low<br />

Noon“ erstm<strong>als</strong> vorgeführt, was wahre Helden auszeichnet, wenn sie Schatten werfen.<br />

Mit der Basisausrüstung „mutant shoe“ hat Hoeck tief in <strong>die</strong> Managementetagen<br />

geblickt und liebevoll umsichtig einen Sicherheitsratgeber für Notfälle beim Umgang<br />

mit dem s-m-Material ins Attaché-Case gepackt. Alles ebenso club- wie sitzungstauglich<br />

in tiefem Schwarz. Er hat aber auch „something for everyone“ in seiner Vita, stehen oder<br />

weiß ganz genau: „they like them as long as they are on stage“. Als selbstbewusster<br />

Held, bewandt in allen Formen des Voyeurismus, geschult im Einsatz höchst plakativer<br />

Mittel lässt Hoeck „You can’t Stopp looking at this“ <strong>als</strong> Arbeit, <strong>als</strong> seine Arbeit im<br />

Öffentlichen Raum anbringen. Und damit zurück ins Land der inkorrekten Sehnsucht,<br />

dorthin, wo <strong>die</strong> Cowboys noch rauchen dürfen, und <strong>die</strong> Mädels den Glitter lieben und<br />

<strong>die</strong> Unterwerfung und den unverwechselbaren Charme des billigen. Und hin zu<br />

Schuhwerk, hin zu an Damen auszuprobierende Stiefel, deren Maß weniger dem<br />

konkreten Frauenfuß <strong>als</strong> der Fantasie des Masturbierenden zu entsprechen hat. Hoeck<br />

druckt Abbilder von Stiefeln, derer im wirklichen Leben samt Trägerin angesichtig zu<br />

werden, womöglich zum unfreiwillig vorzeitigen Ende des Kunstgenusses führen könnte.<br />

Sollte das denn doch passieren, ist nichts passiert: Der gestandene Vertreter des „White<br />

Trash“ steuert dann eben seinen Miniatur-4-Wheeler durch den Vorortedreck und freut<br />

sich. Und: Richard Hoeck und John Miller stu<strong>die</strong>ren <strong>die</strong>ses Verhalten in einer praktischen<br />

Übung gemeinsam und in situ.<br />

Markus Mittringer<br />

Nachdem <strong>die</strong> Erwartungshaltung der überwiegenden Mehrheit des Publikums für Kunst<br />

immer noch von einem vagen Geniebegriff (verbunden mit der romantischen Vorstellung<br />

des Lebens <strong>als</strong> Bohemien) genährt wird, liegt es nahe, dass sich Markus Huemer in<br />

mehreren Varianten <strong>die</strong> Frage stellt: Hätte ich mir mehr Ingenium bewahren sollen? bzw.<br />

Hätte ich mehr schöpferische Geisteskraft investieren müssen? Jedenfalls aber hat er<br />

produziert und geliefert, was den Künstler gemeinhin auszeichnet – ein Produkt von<br />

hoch dekorativem Wert in einem für Schmuckzwecke passenden Format. Die Fragestel-<br />

lung aber bleibt <strong>als</strong> Titel dem Werk eingeschrieben; <strong>die</strong> Suche nach einer Antwort damit<br />

dem „Kunden“ überlassen. Hätte er, mag er sich fragen, wirklich ein Werk in sein<br />

Eigentum überführen sollen, dessen Gehalt der Zweifel ist? Oder: Muss unbedingt <strong>die</strong><br />

Stimmung „bei Mutter“ wieder auftauchen, nur weil Huemer Die Farben in der Küche<br />

meiner Mutter <strong>als</strong> triste Farbkarte an <strong>die</strong> Wand knallt?<br />

Markus Mittringer<br />

Michael Kienzers Werk basiert stets auf Ballungen von Material – neuem oder<br />

abgebrauchtem, Verschnitt kann das ebenso sein wie extra für Kienzer gefertigtes<br />

und konfiguriertes, durch ihn in Form gebracht, gekürzt, gedehnt, mit oder gegen<br />

2<br />

3


1<br />

Udo Koch<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

2, 3<br />

Ausstellung<br />

<strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

1<br />

den Strich gebürstet, <strong>als</strong> Abrieb eines Stiftes auf Papier, oder auch <strong>als</strong> durch<br />

Verschraubung oder Verklebung oder Verschnürung oder Verspannung Zusammen-<br />

gehaltenes. Das ergibt dann jeweils ein Funktionierendes, ein für sich Stimmiges, ein<br />

Etwas, das völlig in Ordnung ist – richtig auch in dem Sinn, dass da kein Teil zu viel<br />

ist oder gar fehlt, dass da am rechten Platz im exakt richtigen Winkel absteht, was<br />

gerade dadurch leicht und spielerisch und selbstverständlich wirkt. Bleibt Kienzer im<br />

Grafischen kann sich eine „Zeichnung“ ebenso aus den Gebrausspuren auf einem<br />

Teppichboden ergeben – dessen wild ausgerichteten Flor er fixiert – oder aus Spuren<br />

von Gesten, <strong>die</strong> via Stift auf dem Blatt festgehalten werden. Irrelevant ist dabei jede<br />

psychologische Deutung: Aus welchem Antrieb heraus <strong>die</strong> Geste gesetzt wurde ist<br />

ebenso wenig von belang, wie es eine keinerlei Deutung über Person und Wesen des<br />

„Autors“ zulässt.<br />

Markus Mittringer<br />

Der Versuch, den Leerraum zwischen den Objekten zu erfassen, zu vergegenständli-<br />

chen und somit zu visualisieren, ist eine Konstante im Werk Udo Kochs, <strong>die</strong> sich auch<br />

in der Arbeit Leergut (2010) zeigt. Bei <strong>die</strong>ser <strong>Sie</strong>bdruckarbeit <strong>die</strong>nen Produkte der<br />

Massenherstellung, Getränkeflaschen mit oder ohne Markennamen, <strong>als</strong> Ausgangsob-<br />

jekte seiner Stu<strong>die</strong>n zu Zwischenräumen. Mittels Einsatz von Farben, <strong>die</strong> er bewusst<br />

auswählt, lenkt Udo Koch <strong>die</strong> Aufmerksamkeit auf <strong>die</strong> Flächen zwischen den Geträn-<br />

keflaschen, <strong>die</strong> nun eine Aufwertung erfahren und zum Ausgangspunkt für Vexier-<br />

bildfindungen werden. Es entstehen neuartige Gebilde, deren Formen sich einerseits<br />

zwar an jene der Ausgangsobjekte anpassen, anderseits sind sie autonome Gebilde,<br />

hinter denen das eigentliche Objekt, das <strong>als</strong> Leerraum erscheint und erst auf den<br />

zweiten Blick erkennbar ist, zurücktritt.<br />

Iskra Buschek<br />

2<br />

3


1<br />

Peter Kogler<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

2<br />

Richard Kriesche<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

3<br />

Anna Meyer<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

4<br />

Rudi Molacek<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

1<br />

Mitte der 1980er-Jahre wandte sich Peter Kogler der Computergrafik zu. Die am Bild-<br />

schirm erstellten Zeichnungen übertrug er dann im <strong>Sie</strong>bdruckverfahren auf Papier,<br />

Leinwand oder Aluminium. Es entstanden in <strong>die</strong>ser Zeit mehrere Serien von fratzenhaft<br />

verzerrten Gesichtern – zwei davon sind in der Ausstellung zu sehen. Seit Mitte der<br />

1990er-Jahre gehören Ameisen, Gehirnwindungen, Röhre, Pillen, Erdball zu dem ikono-<br />

grafischen Repertoire des Künstlers. Diese Motive, an denen man seit Jahren <strong>die</strong> Kunst<br />

Koglers erkennt, reflektieren seine Auseinandersetzung mit Bildern verschiedener<br />

Kommunikationssysteme. Ein besonders wichtiger Aspekt in der Arbeit Koglers ist auch<br />

das Prinzip der Serie. Die persönliche Handschrift des Künstlers zurückzunehmen, zu<br />

standardisieren und Kunst reproduzierbar zu machen ist sein Anliegen. „Das Künstler-<br />

bild, bei dem der Künstler aus sich schöpft, <strong>die</strong>se ganzen Vorstellungen vom Genie, das<br />

war mir immer suspekt. Ich war stets mehr an dem interessiert, was von außen kommt<br />

und wie es verarbeitet wird.“(Kogler)<br />

Iskra Buschek<br />

Richard Kriesche ist einer der Pioniere der Me<strong>die</strong>nkunst, <strong>die</strong> er <strong>als</strong> Professor,<br />

Institutsgründer, Kurator von Kunst- und Wissenschaftsausstellungen und Theoretiker<br />

besonders geprägt hat. Mehrfache Teilnahmen an documenta und Biennale di Venezia<br />

belegen seine internationale Anerkennung. Auf eine Einladung zur 34. Biennale di<br />

Venezia (1968) basiert <strong>die</strong> in der Ausstellung gezeigte Arbeit twentythree centimeters.<br />

In einem eigens von der Biennale eingerichteten Produktionsraum sollten dam<strong>als</strong><br />

unterschiedliche Technologien in höchst avancierter Umsetzung in Gegenwart des<br />

Biennalepublikums konzipiert, entwickelt und produziert werden. Das Ergebnis ist das<br />

Werk twentythree centimeters, das mittels der Technik des Tiefziehens entstand. In<br />

Folge erschien <strong>die</strong> Edition in einer Auflage von 23 Exemplaren.<br />

1968 gründete Kriesche zusammen mit Horst Gerhard Haberl und Karl Neubacher<br />

den Kunstverein pool, der <strong>die</strong> Kunstzeitschrift pfirsich, später pferscha, sowie<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Kunsteditionen herausgab. Die <strong>Sie</strong>bdruckedition mit dem Titel geometrien auf Kunststoff<br />

in einer Auflage von 25 Exemplaren ist eine pool-Edition wie auch <strong>die</strong> Edition Neue Zeit,<br />

welche <strong>die</strong> Verflechtungen zwischen Kunst, Me<strong>die</strong>n und Kapital thematisiert. Die<br />

Grundlage <strong>die</strong>ser me<strong>die</strong>nkünstlerischen Arbeit ist der Ankauf von Inseratsflächen in der<br />

Tageszeitung Neue Zeit in der Spalte „Verschiedenes“. Dadurch – wie auch der<br />

Inseratstext: „Diese Spalte wurde für Kunst gekauft / Diese Seite wurde mit Kunst<br />

gestaltet. / Auflage 75.500 Originale. R. Kriesche“ darauf hinweist – wurde das Medium<br />

mitgestaltet.<br />

Iskra Buschek<br />

Das Überschreiten von Grenzen, das Crossover sind Charakteristika der Arbeit Anna<br />

Meyers, <strong>die</strong> in erster Linie Malerin ist. Malerei ist aber für Anna Meyer mehr <strong>als</strong> Farbe,<br />

Leinwand und Keilrahmen. Ihr Interesse an Mode und Rockmusik führte zur Zusammen-<br />

arbeit mit der in Japan lebenden österreichischen Modedesignerin Edwina Hörl, der<br />

deutschen Punkband Fehlfarben und deren Leadsänger Peter Hein. Für das 26 ½-jährige<br />

Jubiläum der Band entwickelte Meyer in Zusammenarbeit mit Fehlfarben ein CD-Cover<br />

mit einem in Ölfarben gemalten Eichenkranz auf verschiedenfarbigem Untergrund.<br />

Hemden und T-Shirts aus Baumwolle bemalte sie mit Stofffarbe für <strong>die</strong> Tournee der Band<br />

mit dem Album Glücksmaschinen. Ein Kimino aus Seide und T-Shirts, entworfen von der<br />

Designerin Edwina Hörl für <strong>die</strong> Band Conflictmini, sind auch von Anna Meyer bemalt.<br />

Ein Zusammenspiel von Mode und Kunst!<br />

Iskra Buschek<br />

Was an den Arbeiten Rudi Molaceks sofort fasziniert, ist ihre Schönheit und Farbigkeit.<br />

Bei ihm ist das Schöne eine Thematik, <strong>die</strong> er in seinen Bildern mit Blumenmotiven wie<br />

Rosen oder Tulpen, aber auch mit gegenstandslosen Formen bewusst verfolgt und zum


1<br />

Eva Schlegel<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

2<br />

Gustav Troger<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

3<br />

Matta Wagnest<br />

aus: <strong>die</strong> folge 1<br />

Graz, 2010<br />

Ausdruck bringt. Die Blume, ein bevorzugtes Motiv seiner Kunst, ist für ihn „ein Symbol<br />

für <strong>die</strong> Populärkultur“, welches man in seinen Fotos, Gemälden, <strong>Sie</strong>bdruckarbeiten und<br />

Installationen immer wieder findet. In der Ausstellung ist ein Tischtuch (1998) mit schema-<br />

tisierten Tulpenmotiven zweckentfremdet an der Wand fixiert, während eine Rose (2010)<br />

aus schwarz beschichtetem Aluminiumblech <strong>als</strong> Bodenskulptur ihre Aura entfaltet. Mura-<br />

noglaselemente, platziert auf einem Edelstahlgestell, entfalten unter dem Einfall des<br />

Lichtes ihre leuchtende Kraft und erzeugen farbige Schatten. Muranoglaselemente sind<br />

ebenfalls Gegenstand eines <strong>Sie</strong>bdrucks mit dem Titel Schmuse Kunst (1999).<br />

Iskra Buschek<br />

Fotografie, Video, Installation und raumspezifische Interventionen sind jene Bereiche,<br />

in denen <strong>die</strong> österreichische Künstlerin Eva Schlegel seit vielen Jahren erfolgreich<br />

arbeitet. In ihrem künstlerischen Werk gibt es Themen und Materialien, <strong>die</strong> sie immer<br />

wieder aufgreift. So arbeitet sie seit den 1990er-Jahren an ihren „Wolkenbildern“. Die<br />

2008 entstandene Serie Clouds and More, bestehend aus 10 Heliogravüren, für <strong>die</strong><br />

gefundene, von der Künstlerin bearbeitete Fotografien <strong>als</strong> Vorlage <strong>die</strong>nten, sind eine<br />

Auseinandersetzung mit dem Phänomen lentikulärer Wolken. Der Schwerelosigkeit der<br />

Wolkengebilde setzt Schlegel Natur- und Architekturlandschaften gegenüber.<br />

Als beherrschende Motive erscheinen Wolkenformationen auch in einer Reihe<br />

von schlegeltypisch unscharf ausgearbeiteten <strong>Sie</strong>bdrucken auf Blei, ein Material, das<br />

ab 1987 zum bevorzugten Bildträger der Künstlerin wird. Als Synonym für Schwere<br />

und Melancholie kontrastiert das Blei ausdrucksstark mit der Flüchtigkeit der<br />

Wolkenmotive.<br />

1<br />

Iskra Buschek<br />

Schwebend im Raum installiert sind <strong>die</strong> farbigen Raumbilder Gustav Trogers, welche,<br />

Anfang der 1980er-Jahre aus seinen Bildsäcken entwickelt, <strong>die</strong> Erfahrungen des<br />

2<br />

Künstlers in Umgang mit Farbe und Gruppierungen verdichteter plastischer Formen<br />

reflektieren. Die mit Zeitungspapier gefüllten und mit expressiven Farben bemalten<br />

schlauchartigen Formen wurden dam<strong>als</strong> <strong>als</strong> neue farbige Skulptur bzw. <strong>als</strong> skulptura-<br />

lisierte Malerei interpretiert. Troger wandte sich in der Folge der Methode der Perfo-<br />

rierung zu. Diesem Prozess unterzog er vorwiegend ausgewählte Gegenstände des<br />

täglichen Gebrauchs wie <strong>die</strong> ausgestellte Teddybärlampe aus der Serie The Sense of<br />

Realities (1999). Trogers Nomade (2010) steht in einer langen Reihe von Arbeiten, <strong>die</strong><br />

der Künstler mit Spiegeln realisiert hat, und <strong>die</strong> seine Auseinandersetzung mit der<br />

Wahrnehmung der Wirklichkeit reflektieren.<br />

3<br />

Iskra Buschek<br />

Ausgangspunkt für <strong>die</strong> Edition Calendarium Zur Zeit der Künstlerin Matta Wagnest,<br />

deren Werk konzeptuell angelegt ist, ist das 1991 realisierte Projekt mit dem gleichen<br />

Titel. Dieses Projekt erfuhr seine Fortsetzung, nachdem es wiederholt 1997 in Form von<br />

12 Leuchtkästen in Gleisdorf <strong>als</strong> Kunst am Bau und 2010 <strong>als</strong> Edition in einer Auflage von<br />

24 Exemplaren realisiert werden konnte. Dem Konzept der Arbeit liegt <strong>die</strong> Idee<br />

zugrunde, ein Calendarium zu schaffen, das zwölf subjektive Zeitbegriffe thematisiert:<br />

Sofort / Dam<strong>als</strong> / Früher / Bald / Oft / Jetzt / Immer / Selten / Nie / Später / Einst / Zuletzt.<br />

„Diese Zeitbegriffe sind ja eher einer Erzählzeit entlehnt <strong>als</strong> einem Kalender“, erklärt<br />

Wagnest und sie in Zusammenhang mit einem Kalender zu bringen, war für <strong>die</strong> Künst-<br />

lerin besonders reizvoll. Von der bildenden Kunst zur Musik! Zu sehen ist ebenfalls ihr<br />

Single Another You mit dem Selbstbekenntnis „As she realized that she has nothing to<br />

say she started singing“ und der Zeichnung, <strong>die</strong> sie singend zeigt. Diesen Satz und <strong>die</strong><br />

Zeichnung, <strong>die</strong> 1995 ihren Beginn im Bereich der Musik dokumentiert, hat Wagnest für<br />

<strong>die</strong> Ausstellung Steorotip in Mestna Galerija, Ljubljana, Slovenija an <strong>die</strong> Wand gemalt.<br />

Iskra Buschek


Verzeichnis der KünstlerInnen<br />

der Ausstellung<br />

<strong>die</strong> folge 1<br />

Eliška Bartek (CZ/CH)<br />

Wolfgang Becksteiner (A)<br />

Erwin Bohatsch (A)<br />

Ecke Bonk (D/GB)<br />

Herbert Brandl (A)<br />

Nikolaus Breisach (A)<br />

Gilbert Bretterbauer (A)<br />

Georgia Creimer (BR/A)<br />

Josef Danner (A)<br />

Plamen Dejanoff (A)<br />

Johannes Deutsch (A)<br />

Manfred Erjautz (A)<br />

EVA & ADELE (D)<br />

Sonja Gangl (A)<br />

Heinz Gappmayr (A)<br />

Jakob Gasteiger (A)<br />

Marcus Geiger (CH)<br />

Manuel Gorkiewicz (A)<br />

G.R.A.M. (A)<br />

Thilo Heinzmann (D)<br />

Richard Hoeck (A)<br />

Sabina Hörtner (A)<br />

Axel Huber (CH)<br />

Markus Huemer (A)<br />

IRWIN (SLO)<br />

Michael Kienzer (A)<br />

Martin Kippenberger (D)<br />

Udo Koch (D)<br />

Peter Kogler (A)<br />

Richard Kriesche (A)<br />

Sol LeWitt (USA)<br />

Anna Meyer (CH)<br />

John Miller (USA)<br />

Rudi Molacek (A)<br />

Flora Neuwirth (A)<br />

Night & Day (D)<br />

Die Texte zu den ausgestellten KünstlerInnen erscheinen in den<br />

<strong>Publikation</strong>en zu „<strong>die</strong> folge 1“, „<strong>die</strong> folge 2“ und weiteren.<br />

Tobias Rehberger (D)<br />

Werner Reiterer (A)<br />

Eva Schlegel (A)<br />

Jörg Schlick (A)<br />

Hubert Schmalix (A)<br />

Ira Schneider (USA/D)<br />

Michael Schuster (A)<br />

Hartmut Skerbisch (A)<br />

Thomas Stimm (A/D)<br />

Klemens Torggler (A)<br />

Gustav Troger (A)<br />

Matta Wagnest (A)<br />

Peter Weibel (A)<br />

Markus Wilfling (A)<br />

Erwin Wurm (A)<br />

Michael Zinganel (A)


sammlung serieller kunst . <strong>die</strong> folge 1<br />

<strong>artelier</strong> <strong>collection</strong>, graz 2010<br />

Ausstellung<br />

Artelier Collection GmbH<br />

in<br />

A-8020 Graz, Herrgottwiesgasse 43<br />

Kurator<br />

Ralph Schilcher<br />

Organisation<br />

Iskra Buschek<br />

Waltraud Gaar<br />

Ralph Schilcher<br />

Karoline Schilcher–Jessenko<br />

<strong>Publikation</strong><br />

herausgegeben<br />

von Ralph Schilcher<br />

Artelier Collection<br />

Graz, 2010<br />

Inhaltliche Konzeption<br />

Ralph Schilcher<br />

Redaktion<br />

Iskra Buschek<br />

Ralph Schilcher<br />

AutorInnen<br />

Iskra Buschek<br />

Markus Mittringer<br />

Günther Holler-Schuster<br />

Fotos<br />

Michael Schuster<br />

Joseph Windisch<br />

Manfred Wolff-Plottegg<br />

Graphisches Konzept<br />

nach dem Entwurf von 1998<br />

Ecke Bonk, Karlsruhe<br />

Layout<br />

Atelier Neubacher, Graz<br />

Produktionsleitung<br />

Joseph Windisch<br />

art productions, Graz<br />

Druck, Bindung<br />

Dorrong, Graz<br />

Verlag<br />

Artelier Collection, Graz<br />

Die Rechte der abgebildeten Fotos liegen<br />

bei der Artelier Collection, Graz<br />

und den Künstlern.<br />

Jede Art der Vervielfältigung, des Abdrucks und<br />

der Veröffentlichung, auch nur auszugsweise,<br />

insbesondere <strong>die</strong> elektronische Aufbereitung von<br />

Texten und Bildmaterial, bedarf ausdrücklich der<br />

vorherigen schriftlichen Zustimmung durch <strong>die</strong><br />

Urheber.<br />

© Artelier Collection, 2010


Verzeichnis der KünstlerInnen der Edition Artelier, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Basis<br />

der „Sammlung serieller Kunst“ der Artelier Collection bilden (2012).<br />

Index of Edition Artelier‘s artists who form the basis<br />

of the ”<strong>collection</strong> of serial art“ of the Artelier Collection (2012).<br />

Vito Acconci (USA)<br />

Robert Adrian X (A/CAN)<br />

Iris Andraschek (A)<br />

Ian Anüll (CH)<br />

John M. Armleder (CH)<br />

Christian Ludwig Attersee (A)<br />

Christian Bachler (A)<br />

Rudolf Bährend (D)<br />

John Baldessari (USA)<br />

Eliška Bartek (CZ/CH)<br />

Thomas Baumann (A)<br />

Thomas Bayrle (D)<br />

Mohamed el Baz (MAR/FR)<br />

Wolfgang Becksteiner (A)<br />

Michaela Berger (A)<br />

Madeleine Berkhemer (NL)<br />

Heiner Blum (D)<br />

Erwin Bohatsch (A)<br />

Cosima von Bonin (D)<br />

Ecke Bonk (D/GB)<br />

Monica Bonvicini (I)<br />

Herbert Brandl (A)<br />

Nikolaus Breisach (A)<br />

Gilbert Bretterbauer (A)<br />

Norbert Brunner (A)<br />

Günter Brus (A)<br />

Max Bühlmann (CH)<br />

Angela Bulloch (CAN)<br />

Marie José Burki (CH)<br />

Ernst Caramelle (A)<br />

Peter Cook (GB)<br />

Georgia Creimer (BR/A)<br />

Franz Josef Czernin (A)<br />

Josef Danner (A)<br />

Jiří David (CZ)<br />

Plamen Dejanoff (A)<br />

Johannes Deutsch (A)<br />

H.M. Doppler (A)<br />

Bronislava A. Dubner (RUS)<br />

Manfred Erjautz (A)<br />

EVA & ADELE (D)<br />

Feng Mengbo (CN)<br />

Günther Förg (D)<br />

Colin Fournier (GB)<br />

Peter Friedl (A)<br />

Sonja Gangl (A)<br />

Heinz Gappmayr (A)<br />

Jakob Gasteiger (A)<br />

Kendell Geers (ZA)<br />

Marcus Geiger (CH)<br />

Hermann Glettler (A)<br />

Manuel Gorkiewicz (A)<br />

Franz Graf (A)<br />

G.R.A.M. (A)<br />

Konstantin Grcic (D)<br />

Walter Grond (A)<br />

Thomas Grünfeld (D)<br />

Roman Haubenstock-Ramati (A)<br />

Swetlana Heger (A)<br />

Thilo Heinzmann (D)<br />

Richard Hoeck (A)<br />

Sabina Hörtner (A)<br />

Axel Huber (CH)<br />

Markus Huemer (A)<br />

Leiko Ikemura (J/D)<br />

IRWIN (SLO)<br />

Hans Jandl (A)<br />

Georg Jirak (SLO/A)<br />

Ronald Jones (USA)<br />

Franco Kappl (A)<br />

Michael Kienzer (A)<br />

Orhan Kipcak (A)<br />

Martin Kippenberger (D)<br />

Udo Koch (D)<br />

Peter Kogler (A)<br />

Zenita Komad (A)<br />

Artelier Collection GmbH, 8020 Graz/Austria, Herrgottwiesgasse 43<br />

Joseph Kosuth (USA)<br />

Brigitte Kowanz (A)<br />

Richard Kriesche (A)<br />

Andreas Kunzmann (A)<br />

Hans Kupelwieser (A)<br />

Louise Lawler (USA)<br />

Sol LeWitt (USA)<br />

Thomas Locher (D)<br />

Gerhard Lojen (A)<br />

Hans-Jörg Mayer (D)<br />

Anna Meyer (CH)<br />

John Miller (USA)<br />

Lisa Milroy (GB)<br />

Hoshyar Mohiden (IRQ/A)<br />

Rudi Molacek (A)<br />

Jonathan Monk (GB)<br />

Christian Philipp Müller (CH)<br />

Matt Mullican (USA)<br />

Muntean/Rosenblum (A)<br />

Tadeusz Myslowski (PL)<br />

Maurizio Nannucci (I)<br />

Stefan Nessmann (A)<br />

Flora Neuwirth (A)<br />

Night & Day (D)<br />

Lucia Nogueira (BR/GB)<br />

Albert Oehlen (D)<br />

Manfred Wolff-Plottegg (A)<br />

Tobias Rehberger (D)<br />

Werner Reiterer (A)<br />

Rivka Rinn (IL)<br />

Gerwald Rockenschaub (A)<br />

Martha Rosler (USA)<br />

Kurt Ryslavy (A)<br />

Chéri Samba (CG)<br />

Eva Schlegel (A)<br />

Jörg Schlick (A)<br />

Tel. +43/316/22 10 30, office@<strong>artelier</strong>-<strong>collection</strong>.com, www.<strong>artelier</strong>-<strong>collection</strong>.com<br />

Hubert Schmalix (A)<br />

Ferdinand Schmatz (A)<br />

Ira Schneider (USA/D)<br />

Michael Schuster (A)<br />

Achim Simon (A)<br />

ŠKART (SRB)<br />

Hartmut Skerbisch (A)<br />

Gunther Skreiner (A)<br />

Kiki Smith (D/USA)<br />

Werner Stadler (A)<br />

Haim Steinbach (USA)<br />

Christoph Steinbrener (A)<br />

Thomas Stimm (A/D)<br />

Christian Stock (A)<br />

Esther Stocker (I)<br />

Ulrich Strothjohann (D)<br />

Wolfgang Stückler (A)<br />

Milica Tomic (SRB)<br />

Klemens Torggler (A)<br />

Josef Trattner (A)<br />

Gustav Troger (A)<br />

Mitja Tusek (CH)<br />

Hartmut Urban (A)<br />

Matta Wagnest (A)<br />

Martin Walde (A)<br />

Franz Wanner (CH)<br />

Uta Weber (D)<br />

Peter Weibel (A)<br />

Hans Weigand (A)<br />

Franz West (A)<br />

Markus Wilfling (A)<br />

Fred Wilson (USA)<br />

Josef Windisch (A)<br />

Günther Wizemann (A/CH)<br />

Hansi Woertl (A)<br />

Erwin Wurm (A)<br />

Joseph Zehrer (D)<br />

Michael Zinganel (A)<br />

Otto Zitko (A)<br />

Heimo Zobernig (A)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!