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OSTSEEKAI Pfahlsanierung - NORDSEETAUCHER GmbH

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<strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong><br />

INFORMATIONEN<br />

AUSGABE NR. 05 FRÜHJAHR 2000<br />

Der BERUFS-<br />

<strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong>, Bramkampweg 9, D-22949 Ammersbek<br />

Telefon: 04102 / 2318-0 Telefax: 04102 / 231820 Mobil: 0172 / 4300598<br />

e-mail: info@nordseetaucher.de Internet: www.nordseetaucher.de<br />

T<br />

A<br />

U<br />

C<br />

H<br />

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R<br />

®


Informationen zu den Leistungsbildern des Unternehmens<br />

<strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong><br />

ie <strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong> wurde im Februar 1989 gegründet und im Handelsregister Ahrensburg<br />

D unter Nr. B 2865 eingetragen. Geschäftsführer ist Claus Mayer. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in<br />

Ammersbek bei Hamburg und Partnerfirmen in, Singapur, Vereinigte Arabische Emirate, Gibraltar, Dänemark,<br />

Schweden, Norwegen, die Niederlande und Österreich. Unsere Haupteinsatzgebiete sind Taucherarbeiten auf<br />

Bohr- und Förderplattformen in der Nord– und Ostsee, Bergungsarbeiten im In- und Ausland, Taucher– und<br />

Druckluftarbeiten im Tunnelvortrieb, Sanierung von Talsperren und Kraftwerksanlagen sowie das Tauchen in<br />

kontaminierten Gewässern.<br />

Unser Leistungsprofil reicht vom Mischgas– und Sättigungstauchen (Tauchen in Tiefen über 50 Meter) über<br />

Bergungsarbeiten, Schweißen, Schneiden, Konservieren und Betonieren unter Wasser bis hin zur Video- und<br />

Fernsehdokumentation mit tauchergeführten und ferngesteuerten Kameras. Vermessungsarbeiten mit Sonar<br />

sowie Wanddickenmessungen mit Ultraschall und Schweißnahtrißprüfungen unter Wasser gehören ebenso zu<br />

unseren Aufgaben wie die Schiffsbodenuntersuchung, -reinigung und das polieren von Propellern.<br />

D i e A r b e i t s t e a m s d e r <strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong> bestehen aus<br />

hochqualifizierten Mitarbeitern mit umfangreicher Berufserfahrung<br />

in allen Bereichen. Einige von ihnen verfügen über<br />

eine Spezialausbildung als Mischgas– und<br />

Sättigungstaucher in Tiefen bis zu 600<br />

Metern. Die Tauchtiefe von 600 Meter unter<br />

Arbeitsbedingungen wurde erstmalig 1986<br />

erreicht.<br />

Der Geschäftsführende Gesellschafter der<br />

<strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong>, Claus<br />

Mayer war in diesem Team, bestehend<br />

aus vier Tauchern, als Cheftaucher tätig.<br />

Derzeit beschäftigt die<br />

<strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong> 28 fest<br />

angestellte Taucher. D a v o n s i n d 2<br />

Tauchermeister, 1 Kapitän AM (große<br />

Fahrt), 8 geprüfte Unterwasser Schweißer<br />

nach EN 287, 2 Sprengberechtigte, 3<br />

Befähigungsschein inhaber für Druckluft-<br />

a r b e i t e n , 1 Sicherheitsfachkraft.<br />

D u r c h l a n g j ä h r i g e Zusammenarbeit mit dem<br />

GKSS Forschungszentrum in Geesthacht, der Schweißtechnischen Lehr-<br />

und Versuchsanstalt in Hamburg sowie namhaften Farbherstellern im In- und<br />

Ausland sind wir in der Lage, Konservierungs- und Schweißarbeiten unter Wasser mit Gewährleistung<br />

abzuliefern.<br />

Auf den Baustellen der <strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong> kommen nur modernste Geräte zum Einsatz, die auf<br />

dem neusten Stand der Bau- und Tauchtechnik sind und den nationalen und internationalen Anforderungen an<br />

die Sicherheit entsprechen. Somit sind wir in der Lage, technisch äußerst anspruchsvolle Projekte abzuwickeln.<br />

Die <strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong> ist zertifiziert nach ISO 9002. Für die UW–<br />

Besichtigung von Schiffen und Offshore Strukturen zugelassen vom<br />

Germanischer Lloyd, Det Norske Veritas, Bureau Veritas, Lloyd’s Register,<br />

American Bureau of Shipping und Nippon Kaiji Kyokai.<br />

Seite 2<br />

Der Berufstaucher


Der Berufstaucher®<br />

Herausgeber:<br />

<strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Bramkampweg 9<br />

D-22949 Ammersbek<br />

Internet: www.nordseetaucher.de<br />

E-mail: info@nordseetaucher.de<br />

Konzept und Redaktion:<br />

Fachliche Beratung:<br />

Claus Mayer<br />

Andreas Stutz<br />

Dr. K.-P. Faesecke<br />

Der Berufstaucher®<br />

ist urheberrechtlich geschützt. Alle<br />

damit begründeten Rechte liegen<br />

beim Herausgeber. Nachdruck ist<br />

nicht gestattet.<br />

2000, Printed in Germany<br />

Titelbild:<br />

4. Röhre<br />

Elbtunnel<br />

Der Berufstaucher<br />

Inhaltsverzeichnis Ausgabe Nr. 05<br />

Frühjahr 2000<br />

Informationen zu den Leistungsbildern des<br />

Unternehmens 02<br />

Inhaltsverzeichnis 03<br />

Adressen 04<br />

Qualifizierungen, Registrierungen und<br />

Zulassungen 05<br />

Europipe II 06<br />

ROV Einsatz im Bergwerk 07<br />

Bergung Kutter „Bornholm“ 08<br />

UW-Schweißarbeiten 09<br />

Kiel Ostseekai<br />

Einbau von Inlinern 12<br />

Die Tunneltaucher 13<br />

4. Röhre Elbtunnel 14<br />

Westerscheldetunnel 15<br />

Wesertunnel 17<br />

Mompas/Spanien 18<br />

Doctor‘s Corner 20<br />

Presse 21<br />

Seite 3


Verwaltung<br />

<strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong> - INFORMATIONEN – FRÜHJAHR 2000<br />

<strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Bramkampweg 9<br />

D-22949 Ammersbek<br />

Tel: 04102 / 23 18 0<br />

Fax: 04102 / 23 18 20<br />

Mobil: 0172 43 00 598<br />

OFFSHORE- OIL- AND GAS SERVICES<br />

TALSPERREN- UND KRAFTWERKSTAUCHEN<br />

TUNNEL-, INDUSTRIE-, NUKLEAR- UND BAUTAUCHEN<br />

Ausbildungs– und Wartungszentrum<br />

<strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Fladengrund 36<br />

D-27572 Bremerhaven<br />

Tel: 0471 / 41 49 45<br />

Fax: 0471 / 41 53 03<br />

Mobil: 0172 4 55 72 02<br />

Auslandsvertretungen<br />

Sterker Consultants<br />

Thor Sterker<br />

Andeskondor 2<br />

NL-1704 TB Heerhugowaard<br />

Scamp Ltd.<br />

Paw Jakobsen<br />

Europort<br />

Gibraltar<br />

Claus Mayer, Geschäftsführer<br />

geb.: 12.01.1951 in Essen<br />

Berufstaucher seit 1974<br />

Gründer des Unternehmens im Jahre 1989<br />

Außenstelle<br />

<strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Greifswalder Chaussee 122<br />

D-18439 Stralsund<br />

Tel: 03831 / 278844<br />

Fax: 03831 / 278844<br />

Mobil: 0172 4 55 72 00<br />

Niederlande Gibraltar Österreich<br />

Tauchpartner C.Ulrich<br />

Anton Ulrich<br />

Webgasse 37/1/24<br />

A-1060 Wien<br />

Seite 4 Der Berufstaucher


<strong>NORDSEETAUCHER</strong> <strong>GmbH</strong> - INFORMATIONEN – FRÜHJAHR 1999<br />

OFFSHORE- OIL- AND GAS SERVICES<br />

TALSPERREN- UND KRAFTWERKSTAUCHEN<br />

TUNNEL-, INDUSTRIE-, NUKLEAR- UND BAUTAUCHEN<br />

Qualifizierungen, Registrierungen und Zulassungen<br />

DIN EN ISO 9002<br />

Nr. QS-445 HH / 94<br />

Joint Qualification Systems:<br />

Norway and Denmark<br />

Nr. 23975<br />

Tiefbau - BG<br />

Taucherlehrbetrieb<br />

United Kingdom<br />

Nr. 42324<br />

IHK Verband<br />

Tauchermeisterbetrieb Deutscher Taucherei- und<br />

Bergungsbetriebe e.V.<br />

Zugelassen für Unterwasser - Besichtigungen von den Klassifizierungsgesellschaften:<br />

Germanischer Lloyd Bureau Veritas<br />

Bestellung für den Festlandsockel:<br />

Oberbergamt<br />

Clausthal-Zellerfeld, Deutschland<br />

Søfartsstyrelse<br />

Esbjerg, Dänemark<br />

United Kingdom<br />

Nr. 0407<br />

Nippon Kaiji Kyokai<br />

geprüfte Unterwasserschweißer gemäß DVS Richtlinie 1186 und AWS 3.6<br />

für Unterwasserschweißarbeiten durch:<br />

Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Nord, Hamburg; Germanischer Lloyd, Hamburg<br />

Zulassung für Unterwasser -Sprengarbeiten durch die TBG (2 Sprengberechtigte)<br />

Zulassung für Druckluftarbeiten durch die TBG (3 Befähigungsscheininhaber)<br />

Der Berufstaucher<br />

Det Norske<br />

Veritas<br />

American Bureau<br />

of Shipping<br />

Lloyd’s Register<br />

Staatstoezicht op de Mijnen<br />

Rijswijk, Niederlande<br />

Seite 5


Europipe II<br />

Gas aus Norwegen<br />

In der Zeit vom 23.06.—16.08.1999 haben wir in Zusammenarbeit<br />

und im Auftrag der Firmen Statoil,<br />

Halliburton und European Marine Contractors den<br />

Zusammenschluß der Europipe II vor der Insel von<br />

Langeooge vorbereitet.<br />

Die Tauchanlage<br />

Die Anlage besteht aus der Taucherglocke,<br />

dem A-Bock und dem Maschinenhaus mit<br />

eigener Strom– und Luftversorgung sowie<br />

einer separaten Druckbehandlungskammer.<br />

Die Clamps<br />

Als Vorbereitung für den Zusammenschluss der<br />

Pipelines mussten Clamps auf den Pipelines installiert<br />

werden. Für den Einbau wurde ein speziell von<br />

den Nordseetauchern gefertigter Frame eingesetzt.<br />

Seite 6 Der Berufstaucher


MINE von MOYEUVRE-<br />

GRANDE<br />

Frankreich<br />

Die Untersuchung der Mine von Moyeuvre-Grande in<br />

Frankreich wurde ausgeführt in Zusammenarbeit mit<br />

INSERBAT, France.<br />

Andreas Stutz<br />

Die Aufgabe bestand darin, einen Teil der vollgelaufenen Stollen mittels<br />

ferngesteuerter Kamera und Taucher zu untersuchen. Es wurden Wasserproben<br />

gezogen um die genau Herkunft des Wasser festzustellen<br />

Die Untersuchung wurde ausgeführt<br />

mit dem ferngesteuerten<br />

Kamerasystem „HYBALL“ und<br />

dem Sonarsystem „Sonarvision 2000“<br />

Einstieg in den Stollen<br />

mit Bewetterung.<br />

Jetfloat Ponton<br />

Taucher Holger Kähler auf dem Weg in<br />

den Stollen.<br />

Die Aufgabe des Tauchers war, an einer<br />

besonders schwierigen Stelle das Versorgungskabel<br />

des ROV zu führen und die<br />

Rückkehr zu sichern.<br />

Das ROV „HYBALL“ mit zusätzlichem<br />

Sonar wurde von Andreas Stutz geführt.<br />

Er führte das ROV sicher durch die Stollen.<br />

Maximale Entfernung vom Eingang<br />

ca. 245 Meter.<br />

Sonaraufnahme aus dem Stollen<br />

Der Berufstaucher Seite 7


Kutter<br />

BERGUNG<br />

Bergung vor Fehmarn<br />

Der Fischkutter "Bornholm", mit Heimathafen Heiligenhafen, stand mit dem Achterschiff schräg im Grund<br />

und mit der Back bis zur Wasseroberfläche. Wassertiefe 18 Meter bei leichter Strömung.<br />

Lokation ca. 3 Meilen östlich von Fehmarn.<br />

Nach 36 Std. konnte der Schwimmkran "THOR" von der Bugsier Reederei Hamburg mit ca. 200 to den<br />

Kutter heben. Zum Abwracken wurde das Schiff nach Rostock transportiert.<br />

Seite 8<br />

Der Berufstaucher


<strong>OSTSEEKAI</strong><br />

Bevor die Halbschalen montiert werden<br />

wird der Pfahl nochmals gereinigt.<br />

Nach der Montage der, mit Pratzen bewehrten,<br />

Schalen wird der UW-Beton<br />

von unten nach oben eingebracht und<br />

geglättet. Je nach Bedarf wird vorher<br />

noch ein Bodenblech eingeschweißt.<br />

Der Berufstaucher<br />

<strong>Pfahlsanierung</strong><br />

KP 24 / 33, IPP, UP 104,<br />

Zunächst werden die Pfähle mit Hochdruck<br />

gereinigt und gespreizte Pratzen<br />

auf geschweißt.<br />

Seite 9


<strong>OSTSEEKAI</strong><br />

<strong>Pfahlsanierung</strong><br />

KP 24 / 33, IPP, UP 104,<br />

unter der Pierplatte<br />

Der Einbau der Halbschalen unter der Pierplatte<br />

erfolgt mit Schwimmern und Seilzügen.<br />

Der Beton wird von unten nach oben<br />

aufgefüllt.<br />

Seite 10 Der Berufstaucher<br />

Seite 10


Der Berufstaucher<br />

<strong>OSTSEEKAI</strong><br />

Spundwandsanierung<br />

unter der Pierplatte<br />

Mit einer speziellen Technik<br />

wurden die Platten unter<br />

die Pierplatte gezogen und<br />

montiert. Vorher wurde die<br />

Spundwand mit Hochdruck<br />

gereinigt, Pratzen auf- und<br />

Bodenbleche eingeschweißt.<br />

Der Beton wurde von unten<br />

nach oben aufgefüllt.<br />

Seite 11


Sanierung des Doppeldükers Brooktorhafen mit<br />

DN 2000 Schlauchrelining<br />

Insituform ® hat mit der Sanierungsmaßnahme in<br />

Hamburg auch in Deutschland bzw. Europa das Tor<br />

zu neuen Dimensionen aufgestoßen. Im Brooktorhafen<br />

wurden zwei stählerne Dükerrohre DN 2000 mm<br />

erfolgreich mit der “Doppel-Inversionstechnik” saniert.<br />

Als besondere Erschwernisse kamen hierbei<br />

die für Düker typischen vertikalen sowie einer weiteren<br />

horizontalen Abwinkelungen und die Vollfüllung<br />

der Rohre mit Wasser während der Sanierung hinzu.<br />

Ankunft des Schlauches im Unterhaupt<br />

Kalibrierung des östl. Dükers<br />

Einziehen des Inversionsschlauch<br />

in den Düker<br />

Der Schlauch wird im Eis kühlgehalten<br />

Taucher macht die letzte Kontrolle vor dem<br />

Einziehen des Schlauches<br />

Seite 12 Der Berufstaucher


W<br />

E<br />

S<br />

E<br />

R<br />

Der Berufstaucher<br />

HYPERBARIC TUNNEL<br />

CONSTRUCTION AND DIVING ®<br />

Wesertunnel<br />

Bremerhaven, Deutschland<br />

Ø 11,670 m; Mixschild<br />

Straßentunnel 1640 m, 2x<br />

WESTERSCHELDE<br />

Westerscheldetunnel<br />

Provinz Zeeland, Niederlande<br />

Ø11,340 m; 2x Mixschild<br />

Straßentunnel 6600 m<br />

E<br />

L<br />

B<br />

E<br />

4. Röhre Elbtunnel<br />

Hamburg, Deutschland<br />

Ø 14,160 m; Mixschild<br />

Straßentunnel 2560 m<br />

Seite 13


hat es geschafft. Am 02. März 2000 erblickte<br />

Trude, der Mega-Bohrer vom Elbtunnel<br />

wieder das Tageslicht.<br />

Leistungen im Detail:<br />

Der Tunnel ist 2560 m lang mit einem<br />

Durchmesser von 14,20 m.<br />

Tief<br />

Runter<br />

Unter<br />

Die<br />

Elbe<br />

Der Welt größte Tunnelvortriebsmaschine ist 60 m lang, verbrauchte für<br />

DM 300 000 im Monat Strom und hat die Röhre mit 70 cm dicken Stahlbetontonteilen aus<br />

11448 Tübbingsteinen verkleidet.<br />

Am Schneidrad frästen 111 Schälmesser Lockerböden ab, hackten 31 Diskenmeißel auf<br />

Hartgestein ein und knackte ein Steinbrecher Findlinge von bis zu 120 cm Durchmesser.<br />

Unter Druckluft wurden über 5000 Stunden gearbeitet.<br />

Seite 14 Der Berufstaucher


Die Westerscheldetunnel<br />

Seit dem 01. Juli 1999 wird gebohrt.<br />

Die Tunnel der Westerscheldeunterquerung werden im Hydro-<br />

Schildvortrieb — Verfahren mit nachfolgenden Tübbingausbau<br />

gebaut. Die Schildvortriebsstrecke hat einen Durchmesser<br />

von 11,33 m und eine Länge von 6.600 m. Die Tunnelstrecke<br />

verläuft von Terneuzen (Zeeusch-Vlaanderen) nach<br />

Ellewoutsdijk (Zuid-Beveland).<br />

Der Berufstaucher<br />

Beteiligte Bauunternehmen:<br />

Philipp Holzmann - Wayss & Freytag - Heijmans<br />

Bam Infrabouw - Franki - Voormolen Bouw<br />

Zur Stützung der Ortsbrust wird der Schildvortrieb<br />

mit flüssigkeitsgestützter Ortsbrust<br />

betrieben, wobei maximale Stützdrücke<br />

von 6,2 bar erreicht werden. Für Reparatur–<br />

und Wartungsarbeiten ist der Einsatz<br />

von Tauchern in Überdruck erforderlich.<br />

Seite 15


Sättigungs– und Misch-<br />

gastauchen im Tunnelvor-<br />

trieb<br />

Überdruckwohnkammern für Taucher<br />

und Caissonarbeiter<br />

Transportshuttle angedockt am Sat.-<br />

System<br />

Transportwaggon für den Shuttle<br />

Seite 16<br />

Neuer Schutzhelm für<br />

Arbeiten mit Mischgasen<br />

Da die geltende Druckluftverordnung Arbeiten im Regelfall<br />

bis 3,6 bar zulässt und nur in Ausnahmen bis 5,0 bar in Überdruck<br />

mit Pressluft gearbeitet werden darf, mussten wir in den<br />

Niederlanden, bei zu erwartenden Drücken bis 8,5 bar, neue<br />

Wege gehen und neue Tabellen einsetzen um die erforderlichen<br />

Arbeiten ausführen zu können.<br />

In Zusammenarbeit mit dem französischen Berater, Herrn le<br />

Pechon, entschieden wir uns für ein Trimix-Gemisch aus Helium,<br />

Stickstoff und Sauerstoff.<br />

Als Schutz– und Arbeitshelm für die Atmung von Mischgasen<br />

wurde speziell ein Helm aus der chemischen Industrie weiterentwickelt<br />

und umgebaut.<br />

Der Berufstaucher


WESERTUNNEL<br />

Die Weserquerung zwischen der<br />

Weser -Ems und der Elbe-Weser<br />

Region<br />

Beteiligte Bauunternehmen:<br />

Hochtief - Philipp Holzmann<br />

Ludwig Frytag - Heinrich Hecker<br />

Martin Oetken<br />

Kurz und knapp<br />

Länge (einschließlich Rampe)<br />

2327 m<br />

Länge im Schildvortriebsverfahren<br />

1640 m<br />

Tunneldurchmesser (außen)<br />

11,30<br />

Anzahl der Röhren<br />

2 Stück<br />

Anzahl der Querschläge<br />

4 Stück<br />

Anzahl der Farbahnen (2 je Richtung)<br />

4 Stück<br />

Fertigstellung<br />

2002<br />

Prinzip-Skizze Vortriebsmaschine<br />

Der Berufstaucher<br />

Birgit<br />

Die Tunnelauskleidung besteht<br />

aus Stahlbetontübbings.<br />

Jeder Tübbingring setzt sich<br />

aus sechs Normalsteinen und<br />

einem Schlussstein zusammen.<br />

Die Dicke ist 0,50 m<br />

und die Breite 1,50 m. Das<br />

Gewicht ca. 11 t.<br />

Die Weser-Untertunnelung wird seit Juni 1999 zwischen Kleinensiel und Dedesdorf in der Nähe von Bremerhaven<br />

gebaut.<br />

Die Vortriebsmaschine wird als Hydroschild mit flüssigkeitsgestützter Ortsbrust betrieben.<br />

Da die Reparatur– und Wartungsarbeiten nur bei einer Teilabsenkung möglich sind und die Drücke an der<br />

Ortsbrust bis zu 5.0 bar erreichen werden, wurde die Nordseetaucher <strong>GmbH</strong> beauftragt die Druckluftarbeiten in<br />

Zusammenarbeit mit der Arge auszuführen.<br />

Für den Fall, dass eine Absenkung nicht möglich ist, wurde die Maschine mit einer Tauchanlage ausgerüstet<br />

die es den Tauchern ermöglicht die Arbeiten im Bentonit auszuführen. Bentonit ist eine flüssige Tonsuspension.<br />

Seite 17


Mompas - San Sebastian<br />

Von der Firma Herrenknecht<br />

wurden wir beauftragt in Zusammenarbeit<br />

mit den Technikern<br />

des Unternehmens die Werkzeuge<br />

an der Ortsbrust zu wechseln.<br />

Seite 18<br />

Spanien<br />

Einstieg in den 60 Meter<br />

tiefen Schacht<br />

Tunnelende im Atlantik<br />

Der Berufstaucher


Der Berufstaucher<br />

Einsatzleiter Andreas Stutz am<br />

Kontrollpult vor der Personenschleuse<br />

Der Schneidraddurchmesse beträgt<br />

2,50 Meter<br />

Der max. Überdruck 2,75 bar<br />

Der Durchstieg an die<br />

Ortsbrust<br />

16 dieser Rollenmeißel<br />

mussten<br />

gewechselt werden<br />

Seite 19


Keine Angst vor Spätschäden!<br />

Doctor´s Corner:<br />

Dr. med. Karl-Peter Faesecke, geboren 1945 in Hamburg, Betriebs- und Taucherarzt der<br />

Fa. Nordseetaucher <strong>GmbH</strong>, berichtet an dieser Stelle über aktuelle Erkenntnisse, Tendenzen und Entwicklungen<br />

aus der Tauch- und Überdruckmedizin.<br />

Nach dem Abitur, Seefahrtszeit und Studium (erst Meereskunde, dann Medizin), Ausbildung zum U-Boot- und<br />

Taucherarzt der Marine in Kiel, Neustadt und den USA.<br />

Helmtaucher, Tauchereinsatzleiter, U-Bootarzt, Taucherarzt am Tieftauchtopf der Marine.<br />

Von 1981 – 86 Leiter der Fachabteilung Taucher- und Überdruckmedizin am SchiffMedInstM in Kiel Kronshagen.<br />

Facharzt für Arbeitsmedizin. Von 1989 – 99 Landesgewerbearzt in Schleswig-Holstein.<br />

Seit Anfang 2000 freiberuflich tätig als Druckluftarzt mit taucherärztlicher Untersuchungsstelle in Hamburg. Ermächtigt durch die<br />

BG‘s und Behörden.<br />

Für die Untersuchung von Offshore-Tauchern zugelassen in Norwegen und UK.<br />

“Tiefste” Druckluftbaustellen bisher: 1989/90 Fördetunnel Kiel (3,9 bar), 1997/99 4. Röhre<br />

Elbtunnel (4,5 bar), seit 1999 Wesertunnel (bis 5 bar).<br />

Die sogenannte “aseptische Knochennekrose” von Tauchern und Druckluftarbeitern ist seit dem Bau des ersten Hamburger<br />

Elbtunnels in den Jahren 1909/10 eine bekannte Form der “Spätschäden” nach extremen Überdruckexpositionen.<br />

Der Begriff “extrem” bezieht sich hier nicht etwa auf die absoluten Drücke, sondern vor allem auf völlig unzureichenden<br />

Deko – Zeiten, z.B. wurde damals bei einer Schichtdauer von bis zu 8 Stunden bei einem maximalen Überdruck<br />

von 2,4 bar innerhalb von 22 Minuten (mit Luft!) ausgeschleust. Bei den ersten beschriebenen Fällen handelte es<br />

sich um Veränderungen im Bereich der Gelenkflächen der Hüftgelenke, die natürlich zu erheblich schmerzhaften Bewegungseinschränkungen<br />

führten. Die Technik, ein neues Gelenk aus Metall und Kunststoff einzusetzen, ist ja erst<br />

wenige Jahrzehnte alt. Alle Betroffenen hatten vorher mehrfach über schwere akute Druckfallerscheinungen geklagt,<br />

die nur unzureichend behandelt wurden.<br />

Es waren auch auf den damals angefertigten Röntgenbildern bereits<br />

Veränderungen in den Strukturen der langen Röhrenknochen zu sehen,<br />

die ebenfalls (und noch bis heute) als “Nekrosen” gedeutet wurden,<br />

aber offensichtlich nie die Stabilität des Knochens gefährdeten. Es liegen<br />

keine Berichte von Tauchern über plötzliche spontane Brüche an<br />

solchen Stellen vor. Erst mit der modernen Aufnahmetechnik der<br />

Kernspin-Tomografie lässt sich zeigen, dass diese Veränderungen sich<br />

ausschließlich auf den inneren Hohlraum des Knochen, die sog. Markhöhle,<br />

beziehen, in denen das Knochenmark für die Bildung der roten<br />

und weißen Blutkörperchen zuständig ist. Allerdings wird mit zunehmendem<br />

Alter (etwa ab dem 25. LJ) dieses “rote” Mark in “gelbes”,<br />

also fetthaltiges umgebaut, welches dann nach gängiger Ansicht ohne<br />

Funktion ist. Dass sich dort, angesichts der Vorliebe des Stickstoffs für<br />

fetthaltige Gewebe, während und nach der Überdruckexposition Veränderungen<br />

abspielen können, ist vorstellbar, aber derzeit nicht schlüssig<br />

zu erklären.<br />

Während heute noch vereinzelt bei alten Tauchern, die vorwiegend in<br />

der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegszeit z.T. sehr kritische Einsätze<br />

durchführten, bei der Begutachtung noch vereinzelt Gelenkschäden<br />

wie in der Abbildung zu beobachten sind, kommt dieser Zustand<br />

bei “jungen” Tauchern (ohne Extremeinsätze wie z.B. Suezkanal oder<br />

die Frühzeit des Offshore-Tauchens in der Nordsee) praktisch nicht mehr vor.<br />

Wer in den letzten 20 Jahren seine Tauchtätigkeit aufgenommen hat und sich immer an die Sicherheitsbestimmungen<br />

einschließlich der Austauchvorschriften hält, ist mit fast 100%-iger Wahrscheinlichkeit vor Spätschäden der Knochen,<br />

vor allem der Gelenke, geschützt. Das zeigen auch die Ergebnisse der “Kieler Berufstaucher-Studie”, die in Teilen<br />

schon veröffentlicht sind. Das gilt sogar, wenn es zum Auftreten von “Bends” im Anschluss an die Dekompression<br />

gekommen ist, allerdings nur, wenn unmittelbar danach eine ausreichende Rekompressionsbehandlung mit Sauerstoff<br />

erfolgt ist!<br />

Gleiches gilt heute auch für Druckluftarbeiter, die sog. “Mineure”, über deren frühere Angewohnheiten bezüglich der<br />

Ausschleusung noch jetzt auf den Baustellen wilde Geschichten im Umlauf sind... Vor allem durch die Einführung der<br />

Dekompression mit Sauerstoff in den 70er Jahren ist die Dekompressionssicherheit und damit der Schutz für spezifische<br />

Spätschäden deutlich größer geworden. (Fortsetzung folgt)<br />

Seite 20 Der Berufstaucher


Ostfriesenzeitung 25.06.1999<br />

Der Berufstaucher<br />

Tauchen 8/99<br />

Ham-<br />

Schlaube Journal 01.09.1999<br />

Seite 21

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