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Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser, mehr Zeit für die Patienten –mehr Zeit fürs Leben! Immer häufiger berichten mir Eltern <strong>und</strong> erwachsene Be- troffene, dass die Zeit in der Ambulanz häufig viel zu knapp bemessen ist <strong>und</strong> wichtige Gespräche oder auch Untersuchungen unterbleiben. Immer öfter äußern aber auch Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte die Sorge, dass sie nicht genug Zeit haben, umsich mit der individuellen Krankheitsge- schichte des Patienten vor dem Ambulanzbesuch <strong>und</strong> mit der konsequenten Nachverfolgung vereinbarter Maßnah- men zubeschäftigen. VonerfolgreichenCF-ZentrenimAusland wissenwir,dass diese Zentren von sich aus „nicht lockerlassen“, wenn sie bei den PatientenAnzeichen für eine Verschlechterung ih- res Zustandes erkennen. Erforderlichenfalls werden die Patienten dann jeden Monat in das Zentrum einbestellt <strong>und</strong> sehr intensiv <strong>und</strong> engmaschig behandelt. Die Erfolge sind dann beeindruckend. Wo das auch inDeutschland möglich ist <strong>und</strong> praktiziert wird, liegt es an dem Engage- ment der Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte <strong>und</strong> ihrer nichtärztlichen Mitarbeiter. Eine von der renommierten Arbeitsgruppe um Professor Matthias von der Schulenburg (Hannover) im Auftragdes <strong>Mukoviszidose</strong> e.V. durchgeführte Studie brachte Er- schreckendes zu Tage:Während der europäische Standard für die <strong>Mukoviszidose</strong> Behandlung für die Versorgung von 100 Patienten3,2 Ärzte(stationäre<strong>und</strong> ambulanteVersor- gung zusammengenommen) fordert, liegt der Durch- schnitt inDeutschland für die ambulante Versorgung nur bei 0,84 ärztlichen Personaläquivalenten. Beim nichtärzt- lichen Personal ist die Situation noch gravierender: Während der europäische Konsensus 8,0 Vollzeitstellen für 100 Patienten verlangt, werden in Deutschland im Durchschnitt nur 1,5 Vollzeitstellen vorgehalten. Und selbst diese unbefriedigende Situation ist gefährdet, wie unsere Studie zeigt. Denn nur ca. 51 %der entstehen- den Kosten sind durch Leistungen der gesetzlichen Kran- kenversicherung in der ambulanten Behandlung der <strong>Mukoviszidose</strong> abgedeckt. Der Rest muss von den Klinik- trägern„querfinanziert“ oder durch Spenden beigebracht werden. Die Folge: Immer mehr Kliniken wollen die CF- Patienten nicht weiter in ihrer Ambulanz sehen oder set- zenden <strong>Mukoviszidose</strong> e.V., regionale Selbsthilfeorganisa- tionen oder die Christiane-Herzog-Stiftung unter Druck, aus eigenen MittelnStellen zu finanzieren. Wiesichjedoch zeigt, ist diese lange geübte Praxis ein „Fass ohne Boden“. Sie hilft nur kurze Zeit <strong>und</strong> vermindert den Druck, für eine nachhaltige Lösung zu sorgen. Wasist zu tun? Ursache für diese Situation ist ein Vergü- tungssystem, das zwar Sachleistungen <strong>und</strong> die Nutzung vonMaschinen, nicht aber ausreichend die persönliche Zu- wendung zum Patienten honoriert.Gerade bei einer kom- plexen seltenen Erkrankung wie <strong>Mukoviszidose</strong> werden besondere Anforderungen an die Koordination der ver- schiedenen ärztlichen <strong>und</strong> nichtärztlichen Disziplinen gestellt. Auch ist mehr Zeit mit den Patienten erforderlich. Dass die Versorgung hierbei nicht schon längst zum Zu- sammenbruch gekommen ist, ist nur dem häufig großen Engagement vieler Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte sowie vieler ihrer nichtärztlichen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern zu verdanken. Eskann jedoch nicht darüber hinweggesehen werden,dass diese Entwicklung Anlass zur Besorgnis gibt. Der <strong>Mukoviszidose</strong> e.V. setzt sich daher gemeinsam mit der Allianz chronischer seltener Erkrankungen (ACHSE e.V.) dafür ein, die Versorgung von seltenen Erkrankun- gen in ihrer Komplexität auchinden Vergütungssätzen für Ärzte <strong>und</strong> nichtärztliche Behandelnde zuberücksichtigen. Erst dann werden nämlich Klinik <strong>und</strong> Praxisbetreiber einen wirklichen Anreiz haben, auch den gesetzlich ver- sicherten Patienten mit einer seltenen Erkrankung nach- haltig <strong>und</strong> auf Dauer ausreichende Zeit einzuräumen, sprich,entsprechendesPersonal bereitzustellen. Mehr Zeit für die Patienten bedeutet auch mehr Zeit fürs Leben die- ser Patienten.Dafür zu kämpfen lohnt sich. Dr.Andreas L.G. Reimann 3 Editorial