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BT_03-2020_NORD_Endpdf

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Das regionale Wirtschaftsmagazin<br />

für Ulm | Neu-Ulm | Biberach und die Region<br />

Ausgabe <strong>03</strong> | <strong>2020</strong><br />

FINANZEN<br />

GROSSES BANKENSPECIAL<br />

ORANGECAMPUS:<br />

HERZSTÜCK DES ULMER<br />

BASKETBALLS FEIERT ERÖFFNUNG<br />

BLOCKCHAIN<br />

Digitalisierung lässt Ketten rasseln


Unsere Leistungen und Kompetenzen<br />

Wir bieten Ihnen eine individuelle<br />

und maßgeschneiderte Therapie aus einer Hand.<br />

Wir machen Sie mobil.<br />

Knie – Hüfte – Schulter – Ellenbogen<br />

Fachkompetenz – Service – Komfort<br />

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Aktuelle Stellenangebote finden Sie auf<br />

unserer Homepage!<br />

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Nicht operative Behandlung<br />

• Gelenkinfiltration<br />

• Hyaluronsäure<br />

• ACP (Eigenblutbehandlung)<br />

• Manuelle Therapie<br />

• Eigenfettbehandlung<br />

Gelenkerhaltende Chirurgie und Sportorthopädie<br />

• Arthroskopie und offene Operationen bei<br />

angeborenen und erworbenen Gelenkschäden<br />

an Hüfte, Knie, Ellenbogen und Schulter<br />

Gelenkersatz Schulter<br />

• Oberflächenersatz/Totalendoprothesen<br />

• Inverse Schulterprothese<br />

Gelenkersatz Hüfte<br />

• Weichteilschonende Zugänge<br />

• Kurzschaftprothesen/Standardprothesen<br />

• Gleitpaarungen Keramik/PE und Keramik/Keramik<br />

Gelenkersatz Knie<br />

• Ersatz des Kniescheibengelenks<br />

• Teilersatz/Schlittenprothese, Oberflächenersatz<br />

• teilgekoppelte und gekoppelte Prothesen<br />

Wechseloperationen<br />

• Knie, Hüfte und Schulter (Prothesenwechsel)


Editorial<br />

» Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

noch immer hat uns die Corona-Pandemie fest im Griff: Viele Unternehmen<br />

kämpfen ums Überleben, die Gesamtwirtschaft hofft auf einen Aufwärtstrend<br />

und in der Gesellschaft wird eine zunehmende Corona-Müdigkeit<br />

spürbar. Dennoch ist eines klar: Wir werden keine Zeitenwende „nach Corona“<br />

bekommen, sondern weiter mit dem Risiko von Pandemien leben<br />

müssen, wie auch der Münchner Zukunftslotse und Ingenieur Thomas Strobel<br />

betont. Corona bringt aber auch Chancen für uns: die Entwicklung neuer<br />

Geschäftsmodelle und Produkte etwa, den Einstieg in eine nachhaltigere<br />

Lebensweise, die schnellere Umsetzung längst fälliger Digitalisierungsprojekte<br />

oder auch eine größere Akzeptanzbereitschaft für Zukunftstechnologien.<br />

Mit Blockchain stellen wir Ihnen in unserer Titelgeschichte eine solche Zukunftstechnologie<br />

vor. Wem nutzt sie und warum? Bei Blockchain geht es<br />

um gemeinschaftliche Ziele und Visionen statt auf einzelne Unternehmen<br />

beschränkte Lösungen. Dabei ist nicht nur die technische Umsetzung von<br />

Bedeutung, sondern ein grundlegend neues Denken gefragt – aber lesen<br />

Sie selbst.<br />

Die Finanzbranche verbindet mit der Blockchain-Technologie die Hoffnung<br />

auf effizientere und kostengünstigere Anwendungen, aktuell allerdings ist<br />

sie vor allem durch die Corona-Krise stark gefordert und beweist sich als<br />

wichtiger Partner für Politik und Wirtschaft. In unserem Bankenspecial erfahren<br />

Sie, wie Regionalbanken gemeinsam mit ihren Kunden diese schwierige<br />

Situation bestmöglich zu meistern versuchen und insbesondere auch<br />

krisengerüttelten Kunden an vielen Stellen schnelle Lösungen und Unterstützung<br />

anbieten.<br />

Einen Grund zu feiern gibt es auch: die Eröffnung des OrangeCampus,<br />

Herzstück des Ulmer Basketballs. Knapp zwei Jahre haben Bau und Fertigstellung<br />

eines der größten Basketball-Nachwuchsleistungszentren Europas<br />

gedauert – vom ersten Spatenstich am 7. November 2018 bis zur Inbetriebnahme<br />

am 13. Juli <strong>2020</strong>.<br />

Neben Best-Practice-Beispielen in Sachen Corona, wichtigen Informationen,<br />

Tipps und Trends haben wir auch wieder Menschen- und andere Geschichten<br />

im Blatt. Unser Büroseufzer am Schluss verrät Ihnen, warum wir uns<br />

in Zeiten von Home-Office, das sich Umfragen zufolge großer Beliebtheit<br />

erfreut, auch wieder nach Büro-Kontakten sehnen.<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Susann Hänig<br />

Produktmanagement<br />

BUSINESS today<br />

3


BUSINESS TODAY 3/<strong>2020</strong><br />

08 16 32<br />

34<br />

42<br />

48<br />

Inhalt<br />

Blockchain-Technologie<br />

Digitalisierung lässt die Ketten rasseln. . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8<br />

Großes Bankenspecial<br />

Finanzwirtschaft: Wichtiger Partner in Corona-Zeiten . . . Seite 16<br />

Zukunftslotse<br />

„Corona-Momentum“ als Chance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26<br />

Handwerk<br />

Firmenneugründungen auch in der Krise . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 30<br />

Mobility Business<br />

Trends der Automobilbranche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 32<br />

OrangeCampus<br />

Herzstück des Ulmer Basketballs feiert Eröffnung . . . . Seite 34<br />

Menschen<br />

Unternehmerin Katharina Beyersdorff . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 48<br />

BUSINESS Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 42<br />

Aktuelles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 46<br />

Gewinnspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 47<br />

Büroseufzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 50<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 50<br />

4


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Intelligente Lösungen<br />

für den Briefversand<br />

Die digitale Transformation zeigt auch im Bereich Geschäftspost<br />

Wirkung: Warum sollte man Briefe über hunderte von Kilometern<br />

transportieren, wenn man sie empfängernah ausdrucken,<br />

im Idealfall taggleich zustellen und damit auch noch Kosten<br />

sparen kann?<br />

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südmail GmbH<br />

Herknerstraße 17<br />

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„Die Kommunikation von Unternehmen<br />

und Behörden entwickelt sich dynamisch<br />

vom rein physischen hin zum<br />

hybriden beziehungsweise digitalen<br />

Versand“, sagt südmail-Geschäftsführer<br />

Thomas Reiter. Mit „südmail.digital“<br />

bietet das Unternehmen seinen Kunden<br />

ein Full-Service-Angebot, bei dem<br />

sie ihre Dokumente über verschiedene<br />

Eingangskanäle nur noch digital übergeben.<br />

südmail übernimmt die Datenaufbereitung<br />

für die physische oder rein digitale<br />

Zustellung. Versender optimieren<br />

durch die Digitalisierung der Geschäftspost<br />

ihre internen Prozessabläufe und<br />

sparen substanziell Material- und Verbrauchskosten<br />

in ihrer Poststelle.<br />

Kostspielige Investitionen zur Nutzung<br />

des digitalen Service sind nicht erforderlich.<br />

Schon bei kleineren Briefaussendungen<br />

und Serienbriefen lohnt sich<br />

die einfache und sichere Übertragung<br />

per „südmail.upload“ – Briefe einfach<br />

online hochladen und sparen. Mit dem<br />

virtuellen Druckertreiber „südmail.drucker“<br />

können Briefe, zum Beispiel aus<br />

Word, direkt an südmail übermittelt werden.<br />

Dadurch können Firmenmitarbeiter<br />

auch aus dem Homeoffice ihre Dokumente<br />

einfach, schnell und sicher per<br />

Knopfdruck versenden. Sogar Gehaltsabrechnungen<br />

können mit Unterstützung<br />

des „südmail.webinterface“ vollautomatisiert<br />

versendet werden – Briefe<br />

werden über diese Variante sicher per<br />

Schnittstelle übertragen.<br />

Höchste Datensicherheit<br />

„südmail.digital“ gewährleistet in jedem<br />

Fall höchste Datensicherheit mit deutschem<br />

Server-Standort. Über das sogenannte<br />

„verteilte Drucken“ werden die<br />

südmail-Geschäftsführer Thomas Reiter.<br />

Bild: südmail<br />

digital übermittelten Briefe direkt in der<br />

jeweiligen Zustell-Region gedruckt, das<br />

sorgt für eine schnelle und klimafreundliche<br />

Auslieferung in den Empfänger-<br />

Briefkasten. Statt der hybriden Briefkasten-Zustellung<br />

gibt es zudem die<br />

Option, Briefe über den digitalen Zustellweg<br />

„secure.mail“ DSGVO-konform<br />

abgesichert und sicher mittels patentierter<br />

„SAFE-Technologie“ beim Empfänger<br />

an jede beliebige Mailadresse auf der<br />

ganzen Welt zuzustellen – in Echtzeit.<br />

Auch beim Warenversand ist südmail<br />

der effiziente Partner, wenn es um die<br />

digitale Anbindung an das Warenwirtschaftssystem<br />

einschließlich Online-<br />

Sendungsverfolgung und natürlich die<br />

schnelle und zuverlässige Zustellung<br />

geht.<br />

„Mit unseren Services ermöglichen wir<br />

unseren Kunden aus den unterschiedlichsten<br />

Branchen, ihre interne Digitalisierung<br />

konsequent voranzutreiben,<br />

ohne auf den physischen Briefversand<br />

verzichten zu müssen.“, so Thomas Reiter.<br />

Der spürbar wachsende Bedarf an<br />

der Digitalisierung von Postprozessen<br />

erfordert vor allem intelligente und anpassbare<br />

Lösungen, deren Einsatz wenig<br />

oder keinen Aufwand bei der Einführung<br />

verursachen und die gleichzeitig<br />

die bestehende Prozessqualität erhöhen.<br />

Die stetig steigende Anzahl der zu verarbeitenden<br />

Sendungsmengen durch<br />

„südmail.digital“ zeige, wie gut das Servicepaket<br />

bei den Kunden ankomme,<br />

fasst Reiter zusammen.<br />

5


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Werte schaffen durch Innovation<br />

INGELHEIM/BIBERACH_Die Entwicklung neuer und besserer Medikamente<br />

für Menschen und Tiere ist das, was unsere Arbeit ausmacht. Unser Auftrag<br />

ist es, bahnbrechende Therapien zu entwickeln, die Leben verändern. Seit der<br />

Gründung im Jahr 1885 ist Boehringer Ingelheim unabhängig und in Familienbesitz.<br />

Dadurch sind wir frei, unsere langfristige Vision zu verfolgen: die<br />

gesundheitlichen Herausforderungen der Zukunft zu identifizieren und dort<br />

tätig zu werden, wo wir am meisten erreichen können.<br />

Boehringer Ingelheim ist ein weltweit führendes, forschungsgetriebenes Unternehmen,<br />

in dem täglich über 51.000 Mitarbeitende Werte durch Innovation<br />

in den drei Geschäftsbereichen Humanpharma, Tiergesundheit und Biopharmazeutische<br />

Auftragsproduktion schaffen. In Biberach betreibt Boehringer<br />

Ingelheim mit rund 6.400 Mitarbeitenden sein größtes internationales Forschungs-<br />

und Entwicklungszentrum und ist die Top-Adresse für die Entwicklung<br />

und Herstellung von Biopharmazeutika.<br />

www.boehringer-ingelheim.de<br />

Bild: Boehringer Ingelheim<br />

7


BLOCKCHAIN-TECHNOLOGIE<br />

Digitalisierung<br />

lässt die Ketten<br />

rasseln<br />

8


TITEL<br />

Die Blockchain wurde vor ein paar Jahren als die Innovation<br />

im digitalen Bereich gepriesen – inzwischen<br />

ist es etwas ruhiger um das Thema geworden. Experten<br />

sind uneinig darüber, ob die neue Technologie ein<br />

ähnliches Transformationspotenzial hat wie das Internet.<br />

Aber was ist die Blockchain eigentlich genau? Wem<br />

nutzt sie und warum? BUSINESS today hat sich mit dem<br />

Thema befasst und klärt die wichtigsten Begriffe.<br />

Von Meike Winter<br />

9


TITELGESCHICHTE<br />

U<br />

nmittelbare Interaktionen<br />

ohne einen Mittelsmann,<br />

dem man zunächst Vertrauen<br />

schenken müsste, und dezentral<br />

geführte Systeme, über<br />

die Werte fälschungssicher ausgetauscht<br />

werden können – das sind vereinfacht<br />

ausgedrückt die Grundprinzipien der<br />

Blockchain-Technologie. „Die Bundesregierung<br />

setzt sich das Ziel, die Chancen<br />

der Blockchain-Technologie zu nutzen<br />

und ihre Potenziale für die digitale<br />

Transformation zu mobilisieren. Das junge<br />

und innovative Blockchain-Ökosystem<br />

in Deutschland soll erhalten werden<br />

und weiterwachsen“, ist in der Blockchain-Strategie<br />

der Bundesregierung zu<br />

lesen. Denn um Blockchains sinnvoll<br />

zu nutzen, ist nicht nur die technische<br />

Umsetzung von Bedeutung, sondern ein<br />

grundlegend neues Denken gefragt – es<br />

geht um gemeinschaftliche Ziele und Visionen<br />

statt auf einzelne Unternehmen<br />

beschränkte Lösungen.<br />

Wie wird die Blockchain sinnvoll eingesetzt?<br />

Blockchain-Technologie kann für Transparenz<br />

in der Lieferkette sorgen. So lässt<br />

sich die gesamte Zusammensetzung<br />

komplexer Maschinen oder Anlagen bis<br />

zum einzelnen Bauteil fälschungssicher<br />

nachverfolgen – eine Möglichkeit, um<br />

das Label „Made in Germany“ noch besser<br />

zu vermarkten. Grundsätzlich lassen<br />

sich ganze Wertschöpfungsketten über<br />

die Blockchain abbilden, werden Maschinen,<br />

Anlagen und Bauteile digital<br />

vernetzt und im digitalen Zwilling eines<br />

Produktes transparent dargestellt. Auf<br />

der Basis von Smart Contracts können<br />

Blockchain-Technologie<br />

kann für Transparenz in<br />

der Lieferkette sorgen.<br />

Maschinen direkt miteinander in Verbindung<br />

treten und automatisierte Prozesse<br />

gestaltet werden. Zur Qualitätssicherung<br />

können Informationen rund um die Produktion<br />

eines Teils in der Blockchain<br />

abgelegt werden. Denkbar sind Daten<br />

10


Blockchain<br />

Vor- und Nachteile im Überblick<br />

+ Sicherheit<br />

+ Genauigkeit und Transparenz<br />

+ Rückverfolgbarkeit<br />

+ Beschleunigung von Geschäftsprozessen<br />

+ Geringere Kosten für Verwaltungsaufgaben<br />

- Sinnvolle Anwendungsfelder müssen<br />

zunächst identifi ziert werden<br />

- Teils hoher Speicheraufwand<br />

- Aufwändige Einbindung in bestehende<br />

IT-Landschaften<br />

- Keine hundertprozentige<br />

Sicherheit<br />

- Performance nicht mit herkömmlicher<br />

Datenbank vergleichbar<br />

- Transparenz und Datenschutz<br />

stehen teilweise in Widerspruch<br />

- Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

sind nicht vollständig geklärt<br />

zu Produktionsbedingungen, Rohstoffen<br />

oder verwendeten Maschinen. Verknüpft<br />

mit Smart Contracts kann die Blockchain<br />

sicherstellen, dass der Status von Temperatursensoren<br />

beim Transport von empfindlichen<br />

Produkten wie beispielsweise<br />

Lebensmitteln zuverlässig festgehalten<br />

wird. Die gesamte Kühlkette ist damit<br />

fälschungssicher dokumentiert. Elektroautos<br />

könnten in Zukunft mit einer elektronischen<br />

Geldbörse ausgerüstet sein.<br />

Dann würde das Fahrzeug automatisch<br />

Induktionsschleifen an Ampeln, Parkplatzgebühren<br />

oder die Nutzung kostenpflichtiger<br />

Ladestationen bezahlen. Damit<br />

ließe sich auch die Ladeinfrastruktur<br />

verbessern, denn jeder könnte seine private<br />

Ladestation problemlos für andere<br />

zur Verfügung stellen – die Abrechnung<br />

würde automatisiert über die Blockchain<br />

erfolgen.<br />

Bereits sehr erfolgreich im Einsatz ist<br />

eine Blockchain in New York: Das sogenannte<br />

„Brooklyn Microgrid“ versorgt<br />

Anwohner mit erneuerbarer Energie<br />

und ermöglicht ihnen gleichzeitig, Überschüsse<br />

aus der Solar-Energie-Erzeugung<br />

an andere Teilnehmer zu verkaufen. Abrechnung<br />

und Bezahlung erfolgen ohne<br />

Mittelsmann direkt zwischen Stromerzeuger<br />

und Empfänger.<br />

Die Bundesregierung arbeitet aktuell<br />

am Aufbau eines Smart-Contract-Registers<br />

in der Energiewirtschaft, um in diesem<br />

Bereich eine öffentliche Plattform<br />

zu schaffen, die beispielhaft für andere<br />

Wirtschaftsbereiche stehen könnte. Dazu<br />

ist allerdings ein rechtlicher Rahmen notwendig,<br />

der Fragen des Gesellschaftsrechts<br />

sowie des Verbraucher- und Datenschutzes<br />

regelt.<br />

Hintergrundwissen zu Blockchain<br />

Die Bezeichnung Blockchain<br />

leitet sich vom<br />

virtuellen Bauprinzip ab.<br />

Die Bezeichnung Blockchain leitet sich<br />

ab von ihrem virtuellen Bauprinzip.<br />

Denn mehrere, einzelne Datenblöcke<br />

werden so miteinander zu einer Datenbank<br />

verbunden, dass sie wie Kettenglieder<br />

ineinandergreifen. In diesem<br />

digitalen Kontobuch werden sämtliche<br />

Datentransaktionen nicht zentral gespeichert,<br />

sondern verteilt auf einem<br />

Netzwerk von Rechnern. Die gesamte<br />

Kette ist für jeden vollständig einsehbar.<br />

Die Zerlegung sorgt für Sicherheit<br />

und schützt vor Cyberkriminalität oder<br />

technischen Störungen. Drei Prinzipien<br />

sind in der Datenkette besonders wichtig.<br />

Einmal der sogenannte „Hash“, ein<br />

fälschungssicherer Fingerabdruck, bestehend<br />

aus einer Buchstaben- und Zahlenkombination,<br />

den jeder einzelne Block<br />

der Kette aufweist. In jedem Block wird<br />

der eigene Hash und der des vorausgegangenen<br />

Blocks gespeichert. Wird nun<br />

weiter vorne in der Kette ein Block manipuliert,<br />

passen alle weiteren Blöcke<br />

nicht mehr dazu – die Manipulation wird<br />

sofort entdeckt. Rein theoretisch könnten<br />

leistungsstarke Rechner nach einer<br />

Änderung in einem Block alle weiteren<br />

Blöcke ebenfalls mit neuen Hashes versehen,<br />

sodass die Kette wieder lückenlos<br />

zusammenpasst. Damit das nicht passiert,<br />

ist das Erstellen von neuen Blöcken<br />

mit einem Sicherheitskonzept gekoppelt,<br />

das den Aufwand für einen neuen Block<br />

passend zur aktuellen Leistungsfähigkeit<br />

von Informationstechnologien gestaltet.<br />

Dieser „Proof-of-work“ ist für viele<br />

Public-Blockchains Teil des Sicherheitskonzepts<br />

der Kette. Denn die Neuberechnung<br />

der gesamten Blockchain nach<br />

einem Hackerangriff würde, zumindest<br />

mit heutigen Rechnern, viel zu lange<br />

dauern. Das dritte Element ist die Dezentralität.<br />

Die gesamte Blockchain ist bei<br />

jedem teilnehmenden Knoten vollständig<br />

gespeichert. Diese Knoten gleichen<br />

laufend die Daten der Blockchain ab<br />

und überprüfen sie. So ist die gesamte<br />

Kette auf einem globalen Computernetzwerk<br />

dezentral gespeichert. Wird einer<br />

dieser Rechner gehackt, wird er automatisch<br />

aus dem Netzwerk ausgeschlossen<br />

und damit doppelten Transaktionen<br />

vorgebeugt. Für eine Manipulation muss<br />

jemand mindestens 51 Prozent aller<br />

11


TITELGESCHICHTE<br />

Knoten zur Zustimmung einer Änderung<br />

bewegen können. Dieses Szenario wird<br />

51-Prozent-Attacke genannt und ist nicht<br />

völlig auszuschließen. So meldete die<br />

US-amerikanische Handelsplattform für<br />

Kryptowährungen Coinbase mit Sitz in<br />

San Francisco im vergangenen Jahr: „Am<br />

5. Januar 2019 entdeckte Coinbase eine<br />

tiefgreifende Reorganisation der Ethereum<br />

Classic Blockchain, die eine doppelte<br />

Ausgabe beinhaltete. Um die Kundengelder<br />

zu schützen, haben wir die<br />

Interaktionen mit der ETC-Blockchain<br />

sofort unterbrochen.“<br />

Verschiedene Blockchain-Typen<br />

Es gibt nicht nur die eine Blockchain,<br />

sondern viele verschiedene. Blockchain<br />

ist ein Teil der sogenannten Distributed<br />

Ledger Technologien, also von Technologien,<br />

die verteilte Transaktionsverzeichnisse<br />

(Ledger) nutzen. Unterteilt<br />

werden Blockchains meist in drei Gruppen:<br />

öffentliche Blockchains, private<br />

Blockchains und Federated Blockchains.<br />

Zu den bekanntesten öffentlichen gehört<br />

Bitcoin, mit der Zahlungen weltweit sicher<br />

ausgetauscht werden können. Die<br />

öffentlichen Chains sind für alle Benutzer<br />

auf allen Ebenen einsehbar.<br />

Eine private Blockchain steht dagegen<br />

nur einem ausgewählten Benutzerkreis<br />

Es gibt öffentliche,<br />

private und Federated<br />

Blockchains.<br />

zur Verfügung. Mehrere Verantwortliche<br />

kümmern sich um Zugangsberechtigungen<br />

oder bestimmte Aktionen innerhalb<br />

der Chain. Durch die Steuerung des Benutzerkreises<br />

und bekannte Identitäten<br />

hinter den Handelnden innerhalb der<br />

Chain können einige Design-Prinzipien,<br />

wie zum Beispiel der Proof-of-Work,<br />

durch andere ersetzt werden, die besser<br />

zum Szenario passen. Hier können vertrauliche<br />

Daten sicher ausgetauscht werden<br />

– eine Eigenschaft, die vor allem für<br />

Unternehmen interessant ist.<br />

Hyperledger ist so eine Plattform<br />

für Blockchain-Anwendungen auf<br />

Open-Source Basis. Auch kleine und<br />

mittlere Unternehmen können mit Hyperledger<br />

relativ einfach eigene Frame-<br />

works herstellen und so die Grundstruktur<br />

für die geschäftliche Nutzung der<br />

Blockchain schaffen.<br />

Die dritte Gruppe der Federated Blockchains<br />

oder Konsortien öffnet eine private<br />

Blockchain für eine begrenzte Anzahl<br />

definierter Teilnehmer, beispielsweise<br />

eine Gruppe von mehreren Unternehmen<br />

oder Finanzdienstleistern. Die Großen<br />

der Branche wie IBM, SAP oder<br />

Oracle arbeiten zusammen mit Partnern<br />

aus der Industrie an Blockchain-as-a-Service-Modellen,<br />

die den Unternehmen<br />

Cloud-basierte Lösungen für die Nutzung<br />

eigener Blockchain-Apps oder<br />

Smart Contracts zur Verfügung stellen.<br />

Die Infrastruktur der Blockchain kommt<br />

dabei vom jeweiligen Anbieter.<br />

12


Das Blockchain-ABC<br />

Altcoin: Währung wird unter Verwendung des ursprünglichen Quellcodes der von Bitcoin abgeleiteten Blockchain<br />

erstellt.<br />

51-Prozent-Attacke: Wenn sich mindestens 51 Prozent der Blockchain-Knoten zusammenschließen, könnten sie das<br />

Netzwerk in ihrem Sinn kontrollieren.<br />

Bitcoin: Populärste Kryptowährung.<br />

Block: Datensatz innerhalb der Blockkette, in dem ausstehende Transaktionen enthalten sind.<br />

Blockchain: Übersetzt „Block-Kette“ = miteinander verschränkte Datenblöcke.<br />

Coin: Kryptowährung, die im Gegensatz zur Altcoin auf einer eigenen und unabhängigen Blockchain funktioniert.<br />

Ethereum: Weitere bekannte Blockchain-Kryptowährung.<br />

Hash: Digitaler Fingerabdruck aus Buchstaben und Zahlen.<br />

Ledger: Digitales Transaktionsregister.<br />

Miner/Mining: Für die rechenintensiven Transaktionen können Nutzer/Miner Rechnerleistung zur Verfügung stellen<br />

und erhalten dafür Transaktionsgebühren. Auch bekannt als das „Schürfen“ von Bitcoins.<br />

Node/Client/Peer: Ein Knotenpunkt innerhalb des Netzwerks.<br />

Proof-of-Work: Arbeitsnachweis für die Erstellung eines neuen Blocks, gewährleistet die Sicherheit.<br />

Smart Contract: Programm für einen intelligenten Vertrag ohne menschliches Eingreifen, funktioniert durch Bedingungen,<br />

die zwingend erfüllt sein müssen.<br />

Token: Begriff für breite Funktionalitäten – ein Token kann zum Beispiel ein digitales Recht oder eine Währung im Zahlungssystem<br />

sein. Üblich verwendet als „digitaler Schlüssel“.<br />

13


TITELGESCHICHTE<br />

STUDIE ZU BLOCKCHAIN<br />

„Stolz auf<br />

Deutschlands<br />

Blockchain-Szene“<br />

Der Mittelstand tut sich derzeit noch schwer, sich mit der<br />

Blockchain-Technologie anzufreunden. Denn die Aufgaben<br />

der Digitalisierung sind groß genug, vorhandene Gelder werden<br />

aktuell eher für Cloud-Lösungen verwendet. Der Bundesverband<br />

Informationswirtschaft, Telekommunikation und<br />

neue Medien e.V. Bitkom hat 2019 eine Studie zu Blockchain<br />

in Deutschland durchgeführt, um die Situation<br />

der Unternehmen abzufragen.<br />

Die Ergebnisse der Studie sind ernüchternd<br />

und eindeutig: Geld für neue<br />

Blockchain-Technologien gibt es nur in<br />

größeren Unternehmen ab 500 Mitarbeitern.<br />

Diese Firmen stehen dem Thema<br />

aufgeschlossen gegenüber und können<br />

sich erste Experimente damit leisten,<br />

während ein Großteil der Unternehmen<br />

bis 500 Mitarbeiter sich noch gar nicht<br />

damit beschäftigt hat. Benjamin Matten<br />

ist Mitgründer und Vorstandsvorsitzender<br />

des Bitkom Arbeitskreises Blockchain<br />

und erklärt: „Die Geschäftsmodelle,<br />

für die Blockchain-Technologien<br />

geeignet sind, sind sehr komplex. Es<br />

sind Experimente notwendig, um herauszufinden,<br />

welche Ziele damit<br />

sinnvoll erreicht werden können.<br />

Das muss ein Unternehmen<br />

sich erstmal leisten<br />

können.“<br />

14


Laut der Studie ist der Einsatz<br />

der Blockchain im eigenen<br />

Unternehmen für 89 Prozent<br />

der befragten Betriebe<br />

aktuell kein Thema,<br />

nur vier Prozent arbeiten<br />

an konkreten Projekten<br />

für einen möglichen Einsatz.<br />

„Wir haben hier in Deutschland<br />

ein kulturelles Problem und sind<br />

im Bereich der Digitalisierung vor allem<br />

im Mittelstand nicht sehr innovativ.<br />

Das kann verhängnisvoll sein, denn<br />

alle physischen Produkte, die wir herstellen,<br />

können leicht durch günstige<br />

Nachahmungen ersetzt werden“,<br />

sagt Matten, der deshalb bereits<br />

2017 den Arbeitskreis Blockchain<br />

mitinitiiert hat, „...um<br />

das Thema breiter vertreten zu<br />

können“.<br />

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Grundsätzlich attestiert Matten<br />

dem Standort Deutschland und<br />

der Bundesregierung positive<br />

Tendenzen: „Ich bin stolz auf<br />

Deutschlands Blockchain-Szene,<br />

es gibt einige aktive Player,<br />

beispielsweise die Börsen in<br />

Stuttgart und Frankfurt.“ Vor allem<br />

Banken und Versicherungen würden<br />

Potenzial in der Blockchain sehen,<br />

fürchteten andererseits aber auch am<br />

ehesten, dass ihre klassische Mittelsmann-Rolle<br />

durch das neue System in<br />

Gefahr sei, und suchten neue Aufgaben.<br />

Die vollständige Studie „Blockchain<br />

in Deutschland – Einsatz, Potenziale,<br />

Herausforderungen“ steht<br />

unter www.bitkom.org zum<br />

Download bereit.<br />

Zur Person<br />

Teams erobert Business-Welt<br />

Über 44 Millionen Menschen nutzen bereits Microsoft Teams, das neue Tool des IT-Riesen.<br />

Und täglich werden es mehr. Als Teil von Microsoft 365 (ehemals Microsoft Office 365)<br />

erobert Teams als zentrale Kommunikations- und Kollaborationsplattform die Business-Welt.<br />

Benjamin Matten.<br />

Bild: NTT Data<br />

Benjamin Matten ist Technology<br />

Innovation Evangelist im CTO-Team<br />

der NTT Data Deutschland GmbH<br />

und Head of Blockchain für die<br />

DACH-Region. Mit seiner langjährigen<br />

Expertise gestaltet er als<br />

Strategic Architect große IT-Transformationsprojekte.<br />

Er ist Mitgründer<br />

und Vorstandsvorsitzender des Bitkom<br />

Arbeitskreises Blockchain. Von<br />

1998 bis 2001 hat er an der DHBW<br />

Ravensburg Wirtschaftsinformatik<br />

studiert und anschließend rund sieben<br />

Jahre bei der SAP AG gearbeitet.<br />

Vor drei Jahren entwickelte Microsoft<br />

Teams und überholte damit bereits<br />

2019 den bisherigen Marktführer Slack.<br />

Für die berufliche Kommunikation und<br />

Zusammenarbeit ist Teams schon heute<br />

unentbehrlich.<br />

Mit dem Tool spart der Nutzer in der<br />

virtuellen Zusammenarbeit nicht nur<br />

den Weg zur Arbeit und damit Reisezeit,<br />

weil mehrere Personen dezentral<br />

und zeitlich entkoppelt zusammenarbeiten<br />

können. Der digitale Konferenztisch<br />

spart auch allen Beteiligten Geld<br />

und Nerven. Gruppengespräche über<br />

Teams, egal ob als Chat oder HD-Video-Meeting,<br />

sind hygienisch und umweltfreundlich,<br />

verhindern CO 2<br />

-Ausstoß<br />

und eine Übertragung von Viren.<br />

Bild: IHK / Rolf Schultes<br />

Außerdem können Kalender, Dokumente,<br />

Whiteboards genutzt und geteilt<br />

und über 600 externe Apps angebunden<br />

werden.<br />

Und: Teams ist auf allen Betriebssystemen<br />

und allen Endgräten nutzbar – per<br />

App oder übers Web.<br />

Kurz: Teams schafft ein digitales, extrem<br />

flexibles und internationales Büro,<br />

zu dem jeder Mitarbeiter jederzeit und<br />

unabhängig vom Standort Zugang hat.<br />

Microsoft Teams ist schlicht das Tool<br />

der Stunde.<br />

Leistungsauszug<br />

• IT-Strategie, Konzepte & Lösungen<br />

• Digitale Transformation<br />

• IT-Security & Datensicherheit<br />

• Beratung und Coaching, Training und<br />

Schulung in allen genannten Bereichen.<br />

KONTAKT<br />

Lanz Services GmbH<br />

Paulinenstraße 66<br />

88046 Friedrichshafen<br />

Telefon 07541 590 88 88<br />

info@lanz.info • www.lanz.info<br />

15


BANKEN-SPECIAL<br />

Finanzwirtschaft: Wichtiger<br />

Partner in Corona-Zeiten<br />

Für die Finanzwirtschaft hat die Corona-Krise unterschiedliche Auswirkungen und gerade<br />

Regionalbanken sind besonders gefordert: Neben einer sich ändernden Arbeitswelt, massiven Veränderungen<br />

im Geschäfts- und Verbraucherverhalten oder auch den Auswirkungen einer schnell<br />

fortschreitenden Digitalisierung stehen die Banken aktuell insbesondere ihren krisengerüttelten<br />

Kunden gegenüber, die jetzt an vielen Stellen schnelle Lösungen und Unterstützung benötigen.<br />

16


Die Corona-Krise hat viele Unternehmen<br />

und Selbstständige<br />

in Liquiditätsnöte gestürzt.<br />

Die Kreditvergabe durch<br />

Banken und Sparkassen ist jedoch intakt<br />

– vor allem dank der staatlichen<br />

Rettungsprogramme. Darüber hinaus<br />

entwickeln die Banken neue Perspektiven,<br />

wie ihre Dienstleistungen für<br />

Verbraucher effektiver und effizienter<br />

bereitgestellt werden können. Die Digitalisierung<br />

schreitet auch in der Finanzwirtschaft<br />

zügig voran: So gilt die<br />

Blockchain als eine der wichtigsten<br />

Zukunftstechnologien der Finanzbranche.<br />

Ob in der Finanzierung, im Lieferkettenmanagement<br />

oder im Zahlungsverkehr<br />

– überall wird mit der neuen<br />

Technologie experimentiert.<br />

Auch wenn es bis heute – aufgrund<br />

diverser Unsicherheitsfaktoren – keine<br />

belastbaren Hochrechnungen gibt,<br />

ist sicher, dass Corona negative Auswirkungen<br />

auf die gesamte Wirtschaft<br />

haben wird. Es gilt mehr denn je für<br />

Banken, gemeinsam mit ihren Kunden<br />

diese schwierige Situation bestmöglich<br />

zu meistern und gestärkt daraus hervorzugehen.<br />

FINANZEN<br />

17


FINANZEN<br />

FINANZWIRTSCHAFT IN CORONA-ZEITEN<br />

Banken und Sparkassen<br />

vergeben mehr Kredite<br />

Die Corona-Krise hat viele Unternehmen und Selbstständige in Liquiditätsnöte<br />

gestürzt. Die Kreditvergabe durch Banken und Sparkassen ist jedoch<br />

intakt - vor allem dank der staatlichen Rettungsprogramme.<br />

Von Holger Koch<br />

Die Zahlen zeichnen ein recht<br />

eindeutiges Bild: Die 51<br />

Sparkassen in Baden-Württemberg<br />

haben im ersten<br />

Halbjahr <strong>2020</strong> für Unternehmen und<br />

Selbstständige rund acht Milliarden<br />

Euro an neuen Krediten zugesagt. Das<br />

ist ein deutliches Plus von fast 20 Prozent<br />

im Vergleich zum entsprechenden<br />

Vorjahreszeitraum und absolut gesehen<br />

ein Rekordwert. Gleichzeitig wurden<br />

Kredite im Volumen von sieben<br />

Milliarden Euro in den vergangenen<br />

sechs Monaten ausgezahlt.<br />

Mit den Ende Juli präsentierten Zahlen<br />

verband der Präsident des Sparkassenverbands<br />

Peter Schneider zugleich<br />

eine Botschaft an die Unternehmen<br />

und Selbstständigen im Südwesten:<br />

Die Sparkassen sehen sich zurzeit gut<br />

für die Krise gerüstet und lassen ihre<br />

Firmenkunden im Kreditgeschäft in<br />

diesen schweren Zeiten nicht im Stich.<br />

„Wir sind bereit, die wirtschaftlichen<br />

Folgen der Corona-Krise so gut es geht<br />

abzufedern. Dafür konnten wir zum<br />

Glück in den vergangenen, wirtschaftlich<br />

guten Jahren Reserven aufbauen,<br />

die uns jetzt eine hohe Risikotragfähigkeit<br />

ermöglichen. So können wir<br />

die Kreditvergabe deutlich ausweiten“,<br />

sagte Schneider.<br />

Auch bei den 168 Volks- und Raiffeisenbanken<br />

in Baden-Württemberg<br />

klingt das ähnlich. „Die Liquiditätssicherung<br />

und Unterstützung der Gewerbetreibenden<br />

und Unternehmen<br />

in der akuten Corona-Krise steht für<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

an erster Stelle“, versicherte jüngst<br />

der Präsident des baden-württembergischen<br />

Genossenschaftsverbands Roman<br />

Glaser.<br />

Beide Verbandspräsidenten gestehen<br />

aber auch ein, warum die Kreditversorgung<br />

der Wirtschaft aus ihrer Sicht<br />

zumindest aktuell nicht gestört ist: Es<br />

sind die vielfältigen Corona-Rettungsprogramme<br />

der Politik sowohl auf<br />

Landes- als auch auf Bundesebene,<br />

die dafür sorgen, dass die Banken und<br />

Sparkassen dieser Aufgabe nachkommen<br />

können.<br />

18


Vor allem die Aktivitäten der Förderbank<br />

KfW, die im Rahmen der Corona-Hilfe<br />

unbegrenzt Kredite für<br />

Investitionen und Betriebsmittel mit<br />

staatlicher Unterstützung vergeben<br />

kann, sorgen dafür, dass es trotz des<br />

historischen Wirtschaftseinbruchs<br />

noch zu keiner Kreditklemme gekommen<br />

ist. Die Darlehen müssen über<br />

die jeweilige Hausbank beantragt werden,<br />

wobei die KfW bis zu 100 Prozent<br />

des Kreditrisikos übernimmt. Darüber<br />

hinaus haben auch die Förder- und<br />

Bürgschaftsbanken der Länder eigene<br />

Corona-Hilfspakete aufgelegt.<br />

Allein die Sparkassen haben über die<br />

Landesbank Baden-Württemberg rund<br />

4100 Kreditanträge ihrer Kunden mit<br />

einem Volumen von 1,6 Milliarden<br />

Euro an die KfW weitergereicht. Rund<br />

200 Kreditanträge mit einem Volumen<br />

von gut 50 Millionen Euro gingen an<br />

die L-Bank.<br />

Kein Freibrief für unbegrenzte<br />

Kreditmittel<br />

Ein Freibrief für unbegrenzte Kreditmittel<br />

sind die Hilfsprogramme jedoch<br />

nicht. Verbandspräsident Schneider<br />

zufolge würden neue Kredite, selbst<br />

wenn sie mit einer Haftungsfreistellung<br />

des Staates verbunden sind, nur<br />

vergeben, wenn der Kreditnehmer die<br />

Zins- und Tilgungsleistungen tragen<br />

kann: „Unseren Kunden ist nur mit einem<br />

Kredit geholfen, der ihre finanzielle<br />

Leistungsfähigkeit nicht überfordert.<br />

Wir prüfen die Kreditanträge so<br />

zügig wie möglich, aber auch mit der<br />

notwendigen Sorgfalt und tragen damit<br />

auch den Anforderungen der Aufsicht<br />

und der Förderbanken Rechnung.“<br />

Auch die Volks- und<br />

Raiffeisenbanken arbeiten<br />

laut Glaser „eng<br />

und gut mit der Landesregierung<br />

und den Förderbanken<br />

zusammen“,<br />

damit die bereitgestellten<br />

Mittel zügig fließen können –<br />

an kleine und mittlere Unternehmen<br />

aller Branchen, aber besonders<br />

auch an die sogenannten<br />

Soloselbstständigen und freien Berufe.<br />

Zugute kommt den Banken und Sparkassen<br />

der Umstand, dass viele Unternehmen<br />

nach Jahren der Hochkonjunktur<br />

der Krise mit starken Bilanzen<br />

begegnen. „Wir sehen den oberschwäbischen<br />

Mittelstand mit guter Substanz<br />

und hoher Innovationskraft – auch<br />

unter den aktuell nicht einfachen Rahmenbedingungen.<br />

Mit den Fördermöglichkeiten<br />

zur Liquiditätssicherung<br />

und auch zur Innovationsfinanzierung<br />

können wir die Unternehmen darüber<br />

hinaus dabei unterstützen, die Krise<br />

zu meistern und positiv in die Zukunft<br />

zu blicken“, sagt Mathias Schöferle,<br />

Direktor Regionaldirektion Ulm/Neu-<br />

Ulm der Volksbank Ulm-Biberach.<br />

Vorausgesetzt, es kommt zu keinen<br />

weiteren Einschränkungen der Wirtschaft.<br />

Bislang sei die Krise gut bewältigt<br />

worden, heißt es beim Sparkassenverband.<br />

Für Schneider steht jedoch<br />

fest: „Ein zweiter Lockdown muss<br />

mit allen Mitteln verhindert werden.“<br />

Der Verband hält die<br />

Corona-Pandemie für eine<br />

größere Gefahr als frühere<br />

Finanzkrisen. Auch deshalb<br />

legen die 51 Institute<br />

im Südwesten in<br />

diesem Jahr 400 Millionen<br />

Euro für mögliche<br />

Kreditausfälle zurück.<br />

Zum Vergleich: Im<br />

vergangenen Jahr waren<br />

die Rückstellungen für<br />

ausfallgefährdete Kredite<br />

mit 127 Millionen Euro<br />

nicht mal ein Drittel so hoch.<br />

Die Bankenaufseher<br />

der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB) pochen deshalb<br />

darauf, auf Aktienrückkäufe und<br />

Dividendenausschüttungen in diesem<br />

Jahr zu verzichten. „Der Aufbau starker<br />

Kapital- und Liquiditätspuffer seit<br />

der letzten Finanzkrise hat es den Banken<br />

in dieser Krise ermöglicht, weiterhin<br />

Kredite an private Haushalte und<br />

Unternehmen zu vergeben und damit<br />

zur Stabilisierung der Realwirtschaft<br />

beizutragen“, begründete der Chef der<br />

EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria,<br />

den Dividendenstopp. Umso wichtiger<br />

sei es, die Banken zu ermutigen, ihre<br />

Kapital- und Liquiditätspuffer jetzt zu<br />

nutzen, um sich weiterhin auf diese<br />

übergeordnete Aufgabe zu konzentrieren:<br />

die Kreditvergabe.<br />

19


Anzeige<br />

BW-BANK<br />

Grüne Investmens im Trend<br />

Viele Unternehmen fremdeln noch mit „grünen“ Finanzierungsformen. Wie funktionieren sie? Sind<br />

die Projekte überhaupt „grün“ genug? Bei der BW-Bank ist man sicher: Green Finance-Instrumente<br />

kommen viel öfter in Frage, als man denkt. Die Nachfrage ist groß, das Angebot klein. Das eröffnet<br />

Chancen.<br />

Die komplette Führungsmannschaft<br />

im Unternehmenskundengeschäft<br />

der<br />

BW-Bank in Baden-Württemberg<br />

Süd-Ost (von links):<br />

Markus Kistler (Bereichsleiter),<br />

Carsten Kalmer<br />

(Leiter der Niederlassung<br />

Ulm-Biberach), Markus<br />

Baier (Leiter der Niederlassung<br />

Ostwürttemberg),<br />

Volker Ostertag (Leiter der<br />

Niederlassung Neckar-Alb),<br />

Hubert Reisacher (Leiter der<br />

Niederlassung Allgäu) und<br />

Edmund Rupp (Leiter der<br />

Niederlassung Ravensburg-<br />

Friedrichshafen).<br />

Bild: BW-Bank<br />

Alle Welt redet von „Green Finance“.<br />

Dafür gibt es gute Gründe. Wer grüne<br />

Finanzierungen für sich nutzt, spricht<br />

neue Investorenkreise an und erweitert<br />

dadurch die Finanzierungsbasis.<br />

Was lässt sich „grün“ finanzieren?<br />

Grundsätzlich gilt: Je stärker der Wirtschaftsprozess<br />

und die Wirtschaftsstrukturen<br />

durch die Verwendung finanzieller<br />

Mittel hin zu einer klimaneutralen und<br />

umweltfreundlichen Ökonomie verändert<br />

werden, desto „grüner“ sind die<br />

Finanzierungen. Im engeren Sinn sind<br />

Investitionen gemeint, die Erneuerbare<br />

Energien voranbringen und damit Ressourcen<br />

schonen.<br />

Möglichkeiten grüner Finanzierungen<br />

Grüne Kredite können für Unternehmen<br />

ein attraktives Finanzierungsinstrument<br />

sein. Auch „normale“ bilaterale oder<br />

Konsortialkredite können grün gestaltet<br />

werden, bei manchen Varianten sind<br />

sogar günstigere Zinsen drin. Doch was<br />

macht einen normalen Kredit „grün“?<br />

Das kann der Verwendungszweck sein,<br />

wenn der Kredit also für umweltschonende,<br />

klimaschützende oder ressourcensparende<br />

Investitionen ausgegeben<br />

wird. Auch Förderkredite sind erste<br />

Wahl, wenn es darum geht, nachhaltige<br />

Projekte zu finanzieren.<br />

Der „grüne“ Schuldschein<br />

Mit grünen Schuldscheindarlehen platzieren<br />

sich auch Mittelständler im Blickfeld<br />

von „Green Investors“. Durch grüne<br />

Schuldscheindarlehen (SSD) kommen<br />

sie in Kontakt mit Investoren, die vielleicht<br />

etwa Mittelständler weniger auf<br />

dem Schirm haben. Als langjährig etablierter<br />

Marktführer bei Schuldscheinen<br />

ist die BW-Bank ein natürlicher Ansprechpartner<br />

für die Unternehmen.<br />

Der Aufwand dafür ist gering. Schuldscheine<br />

werden bereits ab einem Volumen<br />

von 20 Millionen Euro Mindestvolumen<br />

vermarktet. Wer einen grünen<br />

Schuldschein aufnimmt, muss überzeugend<br />

nachweisen, dass das Geld<br />

wirklich genutzt wird, um nachhaltige<br />

Projekte zu fördern. Dafür wird im Normalfall<br />

ein Gutachten durch eine externe<br />

Agentur eingeholt.<br />

Schritt für Schritt zur nachhaltigen<br />

Finanzierung<br />

Viele Mittelständler beschäftigen sich<br />

intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit,<br />

haben es aber bislang noch nicht<br />

mit ihrem Finanzbereich verknüpft. Das<br />

Team Sustainability Advisory der LBBW<br />

unterstützt Unternehmen dabei, ihre<br />

Nachhaltigkeitsansätze für die Finanzierungssphäre<br />

zu nutzen. „Ich rechne fest<br />

damit, dass in fünf Jahren grüne Finanzierungen<br />

die Regel sind“, sagt Markus<br />

Kistler, Leiter des Unternehmenskundengeschäfts<br />

Baden-Württemberg Süd-<br />

Ost der BW-Bank.<br />

Baden-Württembergische Bank<br />

Baden-Württemberg Süd-Ost<br />

Bachstraße 12 | 88214 Ravensburg<br />

Telefon 0751 375-1 22<br />

info@bw-bank.de | www.bw-bank.de<br />

KONTAKT<br />

20


In Kooperation mit:<br />

Unbenannt-3 1 23.07.<strong>2020</strong> 11:55:48 21


FINANZEN<br />

ZUKUNFTSTECHNOLOGIE<br />

Blockchain in der Finanzbranche<br />

Mit der Blockchain-Technologie verbinden sich auch Hoffnungen auf effizientere und kostengünstigere<br />

Anwendungen in der Finanzwirtschaft. Bei der LBBW in Stuttgart glaubt man fest daran. Mit<br />

vorweisbaren Erfolgen.<br />

Von Holger Koch<br />

Die Blockchain gilt als eine der<br />

wichtigsten Zukunftstechnologien<br />

der Finanzbranche.<br />

Ob in der Finanzierung, im<br />

Lieferkettenmanagement oder im Zahlungsverkehr<br />

– überall wird mit der<br />

neuen Technologie experimentiert.<br />

Hype oder Meilenstein? Das lässt sich<br />

zum jetzigen Zeitpunkt nicht final beantworten.<br />

Doch es spricht einiges<br />

dafür, dass die Blockchain tradierte<br />

Prozesse im Finanzbereich verändern<br />

wird. Die Technologie bietet überall<br />

dort Lösungen, wo viele Parteien involviert<br />

sind, Informationsasymmetrien<br />

existieren und vermeintliche Standardprozesse<br />

heute noch manuelle Eingriffe<br />

erfordern. Sie automatisiert, ist fälschungssicher<br />

und könnte so die Rolle<br />

von Intermediären wie Banken, Börsen<br />

und anderen Infrastrukturanbietern<br />

minimieren.<br />

Bei der LBBW in Stuttgart<br />

zumindest glaubt<br />

man fest an das Potenzial<br />

der Technologie.<br />

Die größte deutsche<br />

Landesbank ist recht früh<br />

auf den Blockchain-Zug aufgesprungen<br />

und hat bereits einige Pilottransaktionen<br />

umgesetzt – Schuldscheinemissionen<br />

mit Daimler und<br />

Telefonica Deutschland sowie eine<br />

Wertpapiertransaktion mit der MEAG,<br />

dem Vermögensverwalter der Munich<br />

Re und Ergo.<br />

Während die ersten Transaktionen<br />

noch unter „Laborbedingungen“ erfolgten<br />

– zum Beispiel mit lediglich einer<br />

Handvoll vorab bekannter Investoren<br />

oder der parallelen Emission konventioneller<br />

Schuldschein-Tranchen –,<br />

platzierte die LBBW im März dieses<br />

Jahres mit Daimler den ersten voll digitalisierten<br />

Schuldschein – ohne papierhaften<br />

Parallelprozess und nach<br />

deutschem Recht. „Der größte Vorteil<br />

der Blockchain ist die deutlich effizientere<br />

Abwicklung“, sagt Joachim<br />

Erdle, Bereichsleiter Corporate<br />

Finance bei der LBBW.<br />

Durch die digitalen Verträge<br />

verkürze sich die Transaktionsgeschwindigkeit<br />

von<br />

sieben bis zehn Tagen auf<br />

nur noch fünf. Aufgrund<br />

der dezentralen Struktur der<br />

Blockchain-Technologie müssten<br />

die Parteien nach der Schließung des<br />

Orderbuchs nicht mehr einzelne Dokumente<br />

hin und her transferieren. Diese<br />

würden stattdessen im Netzwerk verteilt<br />

gespeichert.<br />

Voraussetzung für Investoren: Sie<br />

müssen an der digitalen Schuldscheinplattform<br />

Debtvision<br />

angeschlossen und beim Anbieterverbund<br />

T-Systems, DocuSign<br />

und Bundesdruckerei<br />

registriert sein. Letzteres, um<br />

eine qualifizierte elektronische<br />

Signatur abgeben zu können. Das<br />

ist notwendig, damit rechtskräftige<br />

Schuldscheindarlehensverträge<br />

auch ohne eine händische Unterschrift<br />

geschlossen werden<br />

können.<br />

Aufsichtsrecht muss<br />

mitspielen<br />

Erdle hofft, Schuldscheine – gerade<br />

bei Mittelständlern ein beliebtes Finanzierungsinstrument<br />

– künftig in größerem<br />

Stil über die Blockchain-Technologie<br />

abzuwickeln und so ohne<br />

konventionelle Dokumentation auszukommen.<br />

Von der Pilottransaktion zur<br />

Regelemission ist es aber noch ein weiter<br />

Weg. Zum einen muss die notwendige<br />

Technik inklusive der Anbindung<br />

der Marktteilnehmer vorhanden sein.<br />

Zum anderen muss das Aufsichtsrecht<br />

mitspielen – denn noch<br />

akzeptieren die Behörden die<br />

Blockchain-Technologie als<br />

alleinigen Emissionskanal<br />

in Deutschland nicht. Zwar<br />

wurde die Schuldscheinemission<br />

mit Daimler durch<br />

die Finanzaufsicht Bafin geprüft<br />

und nicht beanstandet. Allerdings<br />

war das eine Einzelfallentscheidung.<br />

Weitere Transaktionen, so Erdle, müssten<br />

erneut genehmigt werden.<br />

Der LBBW-Banker will das Potenzial<br />

der Blockchain-Technologie aber<br />

nicht nur auf Schuldscheinemissionen<br />

begrenzt wissen. Bei Handelsfinanzierungen,<br />

etwa um Lieferdokumente auszutauschen,<br />

aber auch bei den in der<br />

Industrie an Bedeutung gewinnenden<br />

Pay-per-Use-Modellen, bei der nur die<br />

Nutzung einer Maschine bezahlt wird,<br />

komme man an der Technologie gar<br />

nicht vorbei. Nachdem man den Beweis<br />

erbracht habe, dass die<br />

Technologie im Teststadium<br />

funktioniere, gehe es<br />

jetzt darum, daraus ein<br />

profitables Geschäftsmodell<br />

zu entwickeln.<br />

22


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SPARKASSE ULM<br />

Betriebliches<br />

Gesamtversorgungssystem<br />

Die Herausforderungen für Arbeitgeber sind vielfältiger denn je: zum einen am Markt als Unternehmen<br />

zu bestehen und zum anderen die qualifizierten Mitarbeiter nachhaltig an das Unternehmen zu<br />

binden. Zunehmend wichtiger werden deshalb innovative Vergütungsmodelle, die im modernen Personalmanagement<br />

häufig zu einem ganzheitlichen Versorgungskonzept ausgebaut werden.<br />

Die Sparkasse Ulm bietet gemeinsam<br />

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Ihren Mitarbeitern einen steuerlich geförderten<br />

Versorgungslohn zusätzlich<br />

zum reinen Arbeitsentgelt zu zahlen.<br />

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ob arbeitgeberfinanziert<br />

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Sie bei der Umsetzung. Wir berücksichtigen<br />

dabei die neuen Regelungen<br />

und Möglichkeiten durch<br />

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Ihrer Mitarbeiter ein oder<br />

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Gesundheitskosten und Einschränkungen<br />

der Leistungen der gesetzlichen<br />

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Ihrer Arbeitnehmer und informieren<br />

rechtzeitig über künftige gesetzliche Gegebenheiten.<br />

SV bAV CONSULTING GMBH<br />

Christian Fakler<br />

Unternehmensberater bAV<br />

Büro: Bachäcker 8<br />

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Telefon 0160 90987225<br />

christian.fakler@sv-bav.de<br />

KONTAKT<br />

23


FINANZEN<br />

ABSENKUNG DER MEHRWERTSTEUER<br />

Überschaubarer Effekt<br />

Das Herzstück des Corona-Konjunkturpakets, die Absenkung der Mehrwertsteuer,<br />

verpufft in großen Teilen des Einzelhandels. Das zeigt eine<br />

Umfrage des Handelsverbands HDE. Doch es gibt auch Profiteure.<br />

Von Holger Koch<br />

Die Senkung der Mehrwertsteuer<br />

hat im deutschen Einzelhandel<br />

bislang nicht zu der<br />

erhofften Konsumbelebung<br />

geführt und Zweifel am Nutzen des<br />

milliardenschweren Steuergeschenks<br />

an die Verbraucher aufkommen lassen.<br />

Einer aktuellen Umfrage des Handelsverbands<br />

Deutschland (HDE) unter<br />

rund 500 Einzelhandelsunternehmen<br />

zufolge bewerteten nur 13 Prozent der<br />

Firmen außerhalb des Lebensmittelhandels<br />

die Steuersenkung als wirksame<br />

Hilfe zur Belebung des Konsums. 18<br />

Prozent sehen sogar negative Folgen,<br />

beispielsweise durch höhere Kosten.<br />

Doch es gibt deutliche Unterschiede<br />

zwischen den Branchen. „Tendenziell<br />

positiver wird die Maßnahme bei den<br />

langlebigen Gebrauchsgütern wie Möbel,<br />

Technik sowie Uhren und Schmuck<br />

gesehen“, sagte HDE-Sprecher Stefan<br />

Hertel.<br />

Die befristete Senkung der Mehrwertsteuer<br />

von 19 Prozent auf 16 Prozent<br />

beziehungsweise von sieben Prozent<br />

auf fünf Prozent beim ermäßigten Umsatzsteuersatz<br />

ist einer der größten<br />

Posten des Anfang Juni beschlossenen<br />

Corona-Konjunkturpakets der Bundesregierung.<br />

Berechnungen zufolge<br />

fließen dem Staat vom 1. Juli bis Ende<br />

Dezember dieses Jahres rund 20 Milliarden<br />

Euro weniger Steuern zu. Ziel ist<br />

es, die Nachfrage nach den billigeren<br />

Waren und Dienstleistungen anzukurbeln.<br />

Das wiederum soll zu höheren<br />

Umsätzen und Unternehmensgewinnen<br />

führen und hoffentlich viele Firmen vor<br />

dem Ruin retten, die wegen der Corona-Krise<br />

finanziell mit dem Rücken zur<br />

Wand stehen.<br />

Die Wirtschaftsforscher vom Ifo-Institut<br />

aus München beurteilen aber gerade<br />

diese Maßnahme skeptisch. Die temporäre<br />

Umsatzsteuersenkung gehöre zu<br />

den weniger überzeugenden Elementen<br />

des Konjunkturprogramms, hieß es<br />

jüngst in einer ersten Einschätzung. „Sie<br />

bringt einen erheblichen Verwaltungsaufwand<br />

mit sich und es ist fraglich,<br />

inwieweit die Senkung von den Unternehmen<br />

an die Konsumenten weitergeben<br />

und zusätzliche Nachfrage erzeugt<br />

wird“, sagte Ifo-Ökonom Florian Dorn.<br />

Es sei zu erwarten, dass die fiskalischen<br />

Kosten letztlich deutlich größer ausfallen<br />

werden als der damit erzeugte positive<br />

Konjunkturimpuls.<br />

Ähnlich beurteilt das der Mittelstand in<br />

Deutschland. Einer Umfrage des Mittelstandsverbunds<br />

ZBV zufolge erwarten<br />

lediglich 17 Prozent der Verbandsmitglieder<br />

einen positiven Effekt und<br />

einen Konjunkturimpuls. Rund zwei<br />

Drittel der befragten Verbünde schätzen<br />

die vorübergehende Absenkung<br />

als negativ ein und beklagen zusätzlichen<br />

Aufwand und Kosten – etwa, weil<br />

stationäre Händler ihre Auspreisungen<br />

verändern und ihre Kassensysteme umstellen<br />

mussten.<br />

„Der Wumms, den man von der Mehrwertsteuersenkung<br />

erwartet hat, ist bei<br />

uns im Modehandel nicht angekommen“,<br />

berichtete der Hauptgeschäftsführer<br />

des Handelsverbands Textil<br />

(<strong>BT</strong>E), Rolf Pangels. Ihm zufolge geht<br />

die Steuersenkung von drei Prozentpunkten<br />

bei den 30, 40 oder 50 Prozent<br />

Rabatt, die im Modehandel zu dieser<br />

Jahreszeit üblich seien, einfach unter.<br />

Hinzu komme, dass die Steuersenkung<br />

– wenn überhaupt – bei teuren Produkten<br />

wie edlen Anzügen oder eleganten<br />

Kleidern einen nennenswerten Vorteil<br />

für den Verbraucher bringe. Doch gerade<br />

die würden in Corona-Zeiten wegen<br />

des Ausfalls vieler Veranstaltungen<br />

und des Trends zum Homeoffice kaum<br />

gekauft.<br />

Positiver fällt das Urteil über die Konjunkturmaßnahme<br />

in der Möbelindustrie<br />

aus. Bereits seit Ankündigung der<br />

Umsatzsteuersenkung Mitte Juni habe<br />

sich der Auftragseingang für Produkte<br />

mit Lieferzeiten von einigen Monaten<br />

kräftig erhöht, berichtete der Geschäftsführer<br />

des Verbands der deutschen Möbelindustrie<br />

(VDM), Jan Kurth. Und<br />

auch bei Mitnahmemöbeln sei im Juli<br />

„eine ganz rege Nachfrage“ zu verzeichnen.<br />

Bei Elektronik- und Hausgerätehändlern<br />

überwiegt dagegen die<br />

Skepsis, was die anhaltenden Effekte<br />

der Mehrwertsteuersenkung angeht.<br />

„Wir haben noch keine gesicherten Informationen<br />

aus der Marktforschung,<br />

dass sich dadurch irgendetwas bewegt<br />

hat“, erklärte der stellvertretende Geschäftsführer<br />

des Handelsverbandes<br />

Technik (BVT), Joachim Dünkelmann.<br />

Ist die Mehrwertsteuersenkung also ein<br />

Fehler gewesen? Den Marktforschern<br />

der GfK zufolge nicht unbedingt, leiste<br />

sie doch durchaus einen Beitrag zur<br />

Erholung der Konsumstimmung. „Die<br />

Verbraucher beabsichtigen offenbar,<br />

geplante größere Anschaffungen vorzuziehen,<br />

was dem Konsum in diesem<br />

Jahr hilft“, erklärte GfK-Konsumexperte<br />

Rolf Bürkl. Doch einen Haken hat die<br />

Sache: Händler und Hersteller müssten<br />

sich darauf einstellen, dass die Konsumneigung<br />

einen Dämpfer bekommt,<br />

wenn ab Januar 2021 wieder der ursprüngliche<br />

Mehrwertsteuersatz gilt.<br />

Einer möglichen Verlängerung erteilte<br />

Finanzminister Olaf Schulz jüngst eine<br />

Absage.<br />

24


Anzeige<br />

UHL WINDKRAFT PROJEKTIERUNG GMBH & CO. KG<br />

Artenvielfalt durch<br />

Windkraft im Wald<br />

Dass die Errichtung von Windenergieanlagen in Waldflächen<br />

gleichzeitig eine Steigerung der Artenvielfalt bedeuten kann, ist für<br />

viele sicher nicht leicht erkennbar. Die meisten Menschen, berichtet<br />

Maximilian Weiß, Projektmanager bei Uhl Windkraft Projektierung<br />

GmbH & Co. KG, sehen nur die Rodungen, die vereinzelt zu<br />

Beginn der Bauphase durchgeführt werden müssen. Doch schaut<br />

man genauer hin, kann man nach Fertigstellung und Inbetriebnahme<br />

der Anlagen ein Aufblühen der Natur verfolgen.<br />

Zum Unternehmen<br />

Seit 1991 ist Uhl Windkraft als<br />

erfolgreicher Projektentwickler in<br />

der Windbranche aktiv. Die Kernkompetenzen<br />

umfassen die Planung,<br />

Realisierung und den Betrieb von<br />

Windenergieanlagen. Das Team aus<br />

13 engagierten Mitarbeitern konnte<br />

bisher über 200 Projekte mit Schwerpunkt<br />

in Nord- und Süddeutschland<br />

erfolgreich umsetzen. Aktuell stehen<br />

Projekte mit insgesamt 17 Neuanlagen<br />

an vier Standorten in Baden-<br />

Württemberg im Planungs- bzw.<br />

Genehmigungsprozess.<br />

„Gemeinsam mit den Waldeigentümern<br />

schaffen wir beim Rückbau der temporär<br />

nötigen Bereitstellungsflächen wertvolle,<br />

natürliche Lebensräume“, erzählt<br />

Fritz Hildenbrand, der als Bauleiter bei<br />

Uhl Windkraft diese Maßnahmen vor<br />

Ort koordiniert. „So legen wir beispielsweise<br />

Feuchtstellen und kleinere Weiher<br />

im Wald an, die aus der Regenwasserableitung<br />

der Anlagen dauerhaft gespeist<br />

werden. Diese werden zum Lebensraum<br />

und Rückzugsort für eine Vielzahl an Insekten<br />

und Amphibien.“<br />

Bereits zu Beginn der Projektierung<br />

werden die Waldflächen qualitativ bewertet.<br />

Es wird genau darauf geachtet,<br />

dass die ökologisch wertvollen Altholzbestände<br />

unangetastet bleiben. Häufig<br />

eignen sich für die Standorte der Anlagen<br />

bereits bestehende Freiflächen,<br />

die sich durch Windwurf oder aus der<br />

laufenden forstwirtschaftlichen Nutzung<br />

ergeben haben. Dabei beträgt der dauerhafte<br />

Flächenbedarf<br />

je Anlage weniger<br />

als ein halber<br />

Hektar. „Für die<br />

Wiederaufforstung<br />

der zur Errichtung<br />

nötigen Freiflächen<br />

pflanzen wir gezielt<br />

Laubwald mit Eichen<br />

und Buchen,<br />

aber auch Edelhölzer<br />

wie Esskastanie<br />

oder Wildobstsorten“,<br />

erklärt Hildenbrand<br />

weiter. Diese<br />

artenreiche Flora ist ein Paradies für<br />

Insekten, während circa 150 Meter darüber<br />

klimafreundlich und emissionsfrei<br />

Strom erzeugt wird.<br />

„Diese Synergieeffekte wollen wir noch<br />

stärker nutzen, um das enorme Potenzial<br />

der Windkraft für die Energiewende<br />

auszuschöpfen“, erläutert Dr. Matthias<br />

Pavel, der als Teamleiter die Projektierung<br />

bei Uhl Windkraft verantwortet.<br />

„Es ist beeindruckend, wie viel sauberen<br />

Strom wir heute mit dieser Technik<br />

an Standorten in unserer Region erzeugen<br />

können“, so Dr. Pavel. Die in den<br />

vergangenen Jahren errichteten Windenergieanlagen<br />

erreichen bereits 3,6<br />

Megawatt (MW) Nennleistung. Dreht<br />

sich solch eine Windturbine für nur eine<br />

Stunde unter Volllast, entspricht die erzeugte<br />

Energiemenge dem gesamten<br />

jährlichen Stromverbrauch eines durchschnittlichen<br />

Einfamilienhaushalts. „Bei<br />

den kommenden Projekten planen wir<br />

Windkraft auf Forstflächen schafft positive Synergien. Bild: Uhl Windkraft<br />

schon mit Anlagen jenseits der 5 MW-<br />

Marke, ergänzt sein Kollege Philip Gohl.<br />

Der Trend zu mehr Windenergie im<br />

Wald ist auch das Ergebnis einer aktuellen<br />

deutschlandweiten Analyse durch<br />

die Fachagentur Windenergie an Land<br />

vom April <strong>2020</strong>. Durch gezielte Forschung<br />

und branchenweiten Austausch<br />

über unterschiedliche Maßnahmenkonzepte<br />

wird der fachliche Wissensstand<br />

verbessert. Dies schafft realisierbare Methoden<br />

zum Schutz waldbewohnender<br />

Arten, was wiederum die Umsetzbarkeit<br />

von Windkraftprojekten auf Forstflächen<br />

ermöglicht.<br />

„Wir gehen gezielt auf Waldeigentümer<br />

zu und zeigen die Vorteile auf, die sich<br />

aus der Doppelnutzung von Forstflächen<br />

ergeben können“, sagt Franz Uhl,<br />

Inhaber und Geschäftsführer von Uhl<br />

Windkraft. Er selbst ist seit 1991 in der<br />

Windbranche aktiv und ist überzeugt,<br />

dass Windkraft, Forstwirtschaft und<br />

Artenschutz perfekt aufeinander abgestimmt<br />

werden kann. Sein Team aus<br />

erfahrenen Projektierern ist stets in offenem<br />

Austausch mit Flächeneigentümern,<br />

Naturschutzverbänden und Behörden.<br />

Dadurch können mögliche Konflikte<br />

frühzeitig identifiziert und durch vorrausschauende<br />

Planung und innovative<br />

Ansätze entschärft werden.<br />

KONTAKT<br />

Uhl Windkraft Projektierung<br />

GmbH & Co. KG<br />

Max-Eyth-Straße 40<br />

73479 Ellwangen<br />

info@uhl-windkraft.de<br />

Telefon 07961 98000<br />

www.uhl-windkraft.de<br />

25


DIENSTLEISTUNG<br />

ZUKUNFTSLOTSE THOMAS STROBEL<br />

„Corona-Momentum“ als Chance<br />

Startups mit Nachhaltigkeitsvorteilen könnten ebenso wie Jung-Unternehmen mit neuartigen Digitalangeboten<br />

gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen, wenn sie das „Corona-Momentum“ nutzen.<br />

Diese These vertritt der Münchner Zukunftslotse und Ingenieur Thomas Strobel.<br />

Herr Strobel, Sie entwerfen mit<br />

Industrieteams Zukunftslandkarten<br />

und blicken dabei nach einer Zeitreise<br />

von 2050 auf das Jahr 2<strong>03</strong>5 „zurück“.<br />

Was bringt das der Wirtschaft<br />

konkret?<br />

Thomas Strobel: Wer in Randbedingungen<br />

und Bedarfen der Zukunft denkt,<br />

erlebt weniger „unvorhersehbare Überraschungen“.<br />

In meiner 14-jährigen<br />

Arbeit als Zukunftslotse war eine globale<br />

Pandemie immer eines der greifbaren<br />

Bedrohungsszenarien für Unternehmen,<br />

ebenso wie ein mehrtägiger<br />

Stromausfall (Blackout) durch menschliche<br />

Fehler oder einen Hackerangriff.<br />

Trends zu thematisieren ist unter anderem<br />

Aufgabe der Zukunftsforschung.<br />

Als Zukunftslotse für Unternehmen<br />

interessieren mich die strategischen<br />

Ableitungen, die sich aus solchem Vorlaufwissen<br />

ergeben: Welche Weichen<br />

in Richtung neuer Geschäftsprozesse<br />

müssen wann gestellt werden? Was sind<br />

sinnvolle Maßnahmen aus Trendzusammenhängen,<br />

damit wir die Zukunft<br />

mitgestalten können? Alle diese Fragen<br />

und Antworten bilden das Fundament<br />

für neuen Kundennutzen und zukünftige<br />

Wettbewerbsvorteile. Als Perspektiv-<br />

Experte arbeite ich für vorausschauend<br />

planende Organisationen wie ein Lotse<br />

auf einem Schiff: als temporäre Unterstützung<br />

für einen sicheren Kurs in<br />

schwierigen Gewässern.<br />

Sie erkunden gemeinsam mit dem<br />

Mittelstand Zukunftshorizonte für<br />

neue Geschäftsmodelle. Was kommt<br />

aus Ihrer Sicht nach der Pandemie?<br />

Wir werden keine Zeitenwende „nach<br />

Corona“ bekommen; vielmehr werden<br />

wir weiter mit dem Risiko von Pandemien<br />

leben müssen. Aus meiner Sicht<br />

hat die Zeit massiver Veränderungen<br />

raumgreifend begonnen. Wesentliches<br />

Kennzeichen: Eine gedankenlos konsumierende<br />

Überflussgesellschaft wurde<br />

durch Covid-19 auf eine normale<br />

Wohlstandsgesellschaft mit einem Mehr<br />

an Nachhaltigkeitsbewusstsein zurückgebremst.<br />

Digitale Unterrichts- und<br />

Studienangebote, Videokonferenzen<br />

statt Geschäftsreisen oder der Mobilitätsschwenk<br />

in Richtung Fahrrad in den<br />

Innenstädten sind Ausdruck dafür; das<br />

lässt sich nicht mehr auf einen Status<br />

„vor Corona“ zurückdrängen.<br />

Sie plädieren in Workshops dafür, mit<br />

Blick auf die Zukunft das Denkbare<br />

zu machen, statt das Machbare zu<br />

denken. Was bedeutet das konkret?<br />

Corona hat uns unverblümt vor Augen<br />

geführt: Wer die Zukunft nicht mitgestaltet,<br />

muss morgen mit der Gegen-<br />

26


Zukunftsforscher/Zukunftslotse<br />

wart zurechtkommen, die für ihn übrigbleibt.<br />

Mit anderen Worten gesagt:<br />

Wer sich heute auf Geschäftsmodelle<br />

und Geschäfte ohne robuste mittelfristige<br />

Zukunftsperspektive verlässt, gerät<br />

in Pandemiezeiten wesentlich früher in<br />

Schwierigkeiten als in wirtschaftlichen<br />

Schönwetterzeiten. Die Frage, die alle<br />

Akteure in der Wirtschaft beantworten<br />

müssen, ist: Welche Produkte und<br />

Dienstleistungen brauchen die Menschen<br />

morgen wirklich und wie muss<br />

ich das als Unternehmer anbieten, um<br />

geschäftlich erfolgreich zu sein?<br />

Lassen Sie uns auf das „Corona-<br />

Momentum“ zu sprechen kommen…<br />

Gründer und junge Technologiefirmen,<br />

die noch zu Pandemiezeiten ihre zukunftsorientierten<br />

Konzepte in Angriff<br />

nehmen, können jetzt womöglich dieses<br />

Momentum nutzen, das so schnell<br />

nicht wiederkommt: Die sonst gefährlichen,<br />

etablierten Wettbewerber oder<br />

„Platzhirsche“ haben zumeist gerade<br />

Besseres zu tun, als sich branchenfremden<br />

Wadenbeißern zu erwehren: Sie<br />

sind die nächsten zwölf bis 18 Monate<br />

massiv auf ihr eigenes Überleben in<br />

der Krise fokussiert und können darum<br />

Quereinsteigern und Innovatoren weniger<br />

Aufmerksamkeit widmen.<br />

Zur Person<br />

Der Münchner Zukunftslotse Thomas<br />

Strobel ist Geschäftsführer der FENWIS<br />

GmbH. Der 57-jährige Diplom-Ingenieur<br />

für Maschinenwesen mit Berufserfahrung<br />

in bran-chenübergreifenden<br />

Strategie- und Planungsteams sowie<br />

im Innovationsmanagement gilt als besonders<br />

industrienah. Als Zukunftslotse<br />

ist er methodisch und inhaltlich darauf<br />

spezialisiert, für mittelständische<br />

Unternehmen und Industrieverbände<br />

aus Zu-kunftstrends systematisch erfolgversprechende<br />

Geschäftsstrategien,<br />

neue Geschäfts-modelle und Umsetzungspläne<br />

abzuleiten.<br />

Zukunftslotse und Ingenieur Thomas<br />

Strobel. Bild: W+M/R.Succo<br />

Zukunftsforscher, die vor allem Trends<br />

spiegeln, haben seit Robert Jungk und<br />

den 1980er Jahren in Deutschland<br />

Konjunktur. Sie sind oft die ersten, die<br />

neue Trends thematisieren. Wer jedoch<br />

– egal ob Industrieverband, Mittelständler<br />

oder Hidden Champion – mit<br />

360 Grad-Blick zukünftige Herausforderungen<br />

verstehen will, muss tiefer<br />

einsteigen. In der Zusammenarbeit mit<br />

einem Zukunftslotsen lassen sich so Erkenntnisse<br />

über neuen Kundennutzen,<br />

erfolgversprechende Geschäftsmodelle<br />

und zusätzliche Handlungsoptionen<br />

gewinnen.<br />

Welche Weichenstellungen liegen in<br />

der Luft?<br />

Corona zwingt uns zu zahlreichen<br />

Transformationen, damit wir nicht in<br />

die alten Problemfelder von Klimawandel,<br />

Ressourcenbedarf, Globalisierung,<br />

Wegwerfgesellschaft etc. zurückfallen.<br />

Der Einstieg in eine nachhaltigere<br />

Lebensweise und Wirtschaft bietet<br />

sich jetzt an. Er wird sicher auch bei<br />

einem kleinen Prozentsatz der mündigen<br />

Verbraucher zu einem veränderten<br />

Kauf- und Konsumverhalten führen<br />

und kann von langfristig erfolgreichen<br />

Unternehmen als Chance genutzt werden.<br />

Auch das Redesign von Liefer- und<br />

Wertschöpfungsketten ist ein großes<br />

Wirtschaftsthema in nächster Zeit; eine<br />

spontane Renationalisierung in diesem<br />

Zusammenhang wäre aber kontraproduktiv.<br />

Welche Gründungen braucht das<br />

Land jetzt?<br />

Digitale Startups und Firmen, die unsere<br />

Konsumgewohnheiten als Verbraucher<br />

nachhaltig konzeptionell<br />

verändern wollen und können – mit<br />

Geldgebern, im Bunde mit der Wissenschaft<br />

und im Dialog mit der zukunftsorientierten<br />

Politik.<br />

27


DIENSTLEISTUNG<br />

BÜRO DER ZUKUNFT<br />

Mix zwischen Arbeit in<br />

der Firma und zu Hause<br />

Das Homeoffice wird auch über die Corona-Krise hinaus an Bedeutung gewinnen und in vielen<br />

deutschen Unternehmen zur neuen Normalität werden. Dieses Fazit zieht das Stuttgarter Fraunhofer-Institut<br />

für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO). Jutta Rump, Direktorin des Instituts<br />

für Beschäftigung und Employability (IBE) in Ludwigshafen, warnt allerdings davor, komplett auf<br />

Anwesenheit im Firmen-Büro zu verzichten. Nico Rose, Professor für Wirtschaftspsychologie an der<br />

International School oft Management (ISM) in Dortmund, rechnet damit, dass es künftig einen Mix<br />

aus Homeoffice und Anwesenheit im Betrieb kommen wird.<br />

Von Siegfried Großkopf<br />

Die Corona-Pandemie hat gezeigt,<br />

dass Arbeit in Berufen,<br />

die am Rechner von statten<br />

gehen, nicht unbedingt im<br />

Büro erledigt werden muss.<br />

Das Homeoffice hat während der Krise<br />

gut funktioniert. „Viele Firmen werden<br />

sich überlegen, wie sie angesichts<br />

der angespannten wirtschaftlichen Lage<br />

Flächen sparen und damit Kosten reduzieren<br />

können“, sagt Forscher Michael<br />

Voigtländer vom Institut der deutschen<br />

Wirtschaft in Köln. Denn: Büros sind ein<br />

Kostenfaktor – nicht nur für Unternehmen,<br />

sondern auch für Arbeitnehmer,<br />

denn diese können in „Heimarbeit“ die<br />

An- und Abfahrt dorthin sparen und<br />

für die Umwelt etwas tun. Ökonomen<br />

schätzen, dass die Corona-Krise ein Katalysator<br />

für mobiles Arbeiten werden<br />

könnte.<br />

Neue Balance<br />

Im Jahr 2018 arbeiteten etwa 14,8 Millionen<br />

Menschen in Deutschland in Büros.<br />

Fast jeder zweite Bürobeschäftigte<br />

(rund 46 Prozent) arbeitete 2017/18 zumindest<br />

gelegentlich von zuhause aus.<br />

Seit 2006 ist der Anteil derjenigen, die<br />

häufig oder gelegentlich im Homeoffice<br />

arbeiteten, um 8,8 Prozent gestiegen.<br />

Und es könnten mehr werden. Voigtländer<br />

glaubt, dass sich die Arbeit nicht<br />

komplett nach Hause verlegen wird,<br />

vielmehr sieht er in der Zukunft eine<br />

neue Balance zwischen der Arbeit im<br />

Büro und der zu Hause.<br />

Für das Stimmungsbild im Land haben<br />

die Forscherinnen und Forscher des<br />

Fraunhofer-Instituts rund 500 Unternehmen<br />

gefragt. Danach haben 42 Prozent<br />

bereits beschlossen, die Möglichkeiten,<br />

von zuhause aus zu arbeiten, nach der<br />

Krise auszuweiten. Ein ebenso großer<br />

Anteil ist zwar noch unentschlossen, zurück<br />

zu weniger Homeoffice will aber<br />

kaum ein Unternehmen. Fast 90 Prozent<br />

sind zu der Erkenntnis gelangt, in ihrer<br />

Firma sei mehr Homeoffice möglich,<br />

ohne Nachteile befürchten zu müssen.<br />

Fast ebenso viele sind zudem der Ansicht,<br />

den Wunsch der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, von zuhause aus arbeiten<br />

zu wollen, künftig nicht mehr so<br />

einfach ablehnen zu können.<br />

Bei der ifm Electronic GmbH in Tettnang<br />

befanden sich 80 Prozent der Mitarbeiter<br />

im Homeoffice. Das Unternehmen<br />

mit über 7300 Beschäftigten in 95<br />

Ländern ist Weltmarktführer für Sensortechnik<br />

für die Industrie 4.0 und verlagerte<br />

quasi über Nacht die Arbeit an die<br />

heimischen Schreibtische. Für die Kollegen,<br />

die ihren Dienst zuvor ausschließlich<br />

vor Ort verrichteten, schaffte das<br />

Familienunternehmen 200 neue Laptops<br />

an. Mitarbeiter an Wohnorten mit<br />

unzureichender IT-Infrastruktur wurden<br />

mit mobilen Acces Points versorgt.<br />

Es gebe Bedarf für Nachbesserungen<br />

am Homeoffice insgesamt, sagt Studienleiterin<br />

Josephine Hofmann vom Fraunhofer<br />

Institut. Am häufigsten genannt<br />

wird eine fehlende Strategie gegen sogenannte<br />

Entgrenzungserscheinungen<br />

– die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit<br />

(Corona-Krise, Kinderbetreuung,<br />

Homeschooling, Berufstätigkeit) verschwimme<br />

im Homeoffice bei vielen.<br />

Zudem fehle es bei der „Führung auf<br />

Distanz“ an Routine bei verantwortlichen<br />

Führungskräften. Auch technische<br />

Mängel machten die Unternehmen aus.<br />

Vor allem wurden Schwierigkeiten beklagt,<br />

Dokumente elektronisch signieren<br />

zu können.<br />

Dass Homeoffice nicht in allen Branchen<br />

ein Thema sein kann, ist klar. Wer<br />

in der Werkshalle schraubt, den Lkw<br />

lenkt, in Krankenhaus, Kita und Schule<br />

mit Menschen arbeitet oder mit Bus<br />

und Müllwagen unterwegs ist, kann<br />

seinen Beruf nicht von zuhause aus<br />

ausüben. Da ist noch viel Kreativität gefragt<br />

– etwa gesparte Pendelei der einen<br />

in weniger Arbeitszeit der anderen zu<br />

verrechnen –, einschließlich den in der<br />

Krise als Helden Beklatschten mehr als<br />

nur Anerkennung zukommen zu lassen.<br />

In der Handwerkskammer Ulm weiß<br />

man, dass die Handwerksunternehmer<br />

ihre Mitarbeiter unter besonderem<br />

Schutz im Haus behalten haben. Eine<br />

Trennung wie bei der Büroarbeit war<br />

nicht möglich, da in vielen Handwerks-<br />

Branchen die Mitarbeiter raus zu den<br />

Kunden müssen.<br />

28


Nicht rund<br />

um die Uhr<br />

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil<br />

will Arbeitnehmer im Homeoffi ce besser<br />

schützen – vor allem vor überlangen Arbeitszeiten.<br />

„Wir müssen darüber reden,<br />

welchen Rechtsrahmen wir für mobiles<br />

Arbeiten brauchen“, sagt er und: „Aufpassen<br />

müssen wir, dass es nicht zu einer<br />

Entgrenzung von Arbeit, zur Verfügbarkeit<br />

rund um die Uhr führt und Arbeitsschutz<br />

ausgehöhlt wird.“ Nach einer Studie der<br />

DAK-Gesundheit haben viele Arbeitnehmer<br />

im Zuge der Corona-Krise Gefallen<br />

am Homeoffi ce gefunden. 76,9 Prozent<br />

der Beschäftigten, die erst seither regelmäßig<br />

von der eigenen Wohnung aus arbeiten,<br />

wollen diese Arbeitsform auch in<br />

Zukunft zumindest zum Teil beibehalten.<br />

Anzeige<br />

IQUNIT IT GMBH<br />

IT-Expertenwissen ist gefragt<br />

Die IQunit IT GmbH wurde<br />

im Januar 2019 mit dem Ziel<br />

gegründet, Schulungen und<br />

Workshops für IT-Experten und<br />

Entscheider, sowie zugeschnittene<br />

Beratungspakete rund um IT<br />

Themen anzubieten.<br />

Laut einer Pressemeldung zu einer Studie<br />

vom Digitalverband Bitkom vom<br />

November 2019 gibt es 124.000 offene<br />

Stellen für IT-Spezialisten. Unbesetzte<br />

IT-Stellen kosten Umsatz, belasten die<br />

Innovationsfähigkeit, bremsen die nötige<br />

digitale Transformation.<br />

Vier von zehn Unternehmen geben an,<br />

dass die fachliche Qualifikation der<br />

Bewerber mangelhaft ist. Um dem zu<br />

begegnen, forciert die Bitkom-Studie<br />

mehr reizvolle Bildungsangebote, die<br />

schnell aktuelles Wissen vermitteln.<br />

Personal soll effizient mit notwendigem<br />

Wissen weiterqualifiziert werden.<br />

Genau dieses bieten die Geschäftsführer<br />

der IQunit IT GmbH aus Ulm an:<br />

Schulungen für IT-Mitarbeiter, Verantwortliche,<br />

Softwareentwickler in Form<br />

von Kursen und Workshops. Der Anspruch<br />

dabei ist, dass viel Erfahrungswissen<br />

vermittelt wird. Die Trainings<br />

werden speziell für MitarbeiterInnen<br />

von mittleren und großen Unternehmen<br />

oder Behörden entwickelt.<br />

Daneben bietet IQunit strategische<br />

Beratung zu zukunftsorientierter IT<br />

an. Wir leiten und begleiten bei den<br />

komplexen Herausforderungen, die<br />

Digitalisierung und Technologisierung<br />

an Geschäftsprozesse, Organisationen<br />

und Kultur des Unternehmens stellen.<br />

IQunit IT GmbH<br />

Münchner Straße 15 | 89073 Ulm<br />

Telefon 07319 53495-0<br />

info@iqunit.com | www.iqunit.com<br />

KONTAKT<br />

29


DIENSTLEISTUNG<br />

HANDWERKSKAMMER ULM<br />

Gründungen trotz Krise<br />

Das Handwerk zeigt sich auch in diesen Zeiten robust und krisensicher.<br />

Mit einem Plus von 110 Betrieben (+ 0,6 Prozent) ist der<br />

Zuwachs der Handwerksbetriebe zwischen Ostalb und Bodensee<br />

seit Jahresbeginn trotz Corona-Krise vergleichbar mit dem Vorjahreszeitraum<br />

(+ 169 Betriebe / + 0,9 Prozent).<br />

Zahlen<br />

Die Zahlen zum 30. Juni <strong>2020</strong>:<br />

Betriebssituation im Alb-Donau Kreis:<br />

Aktueller Bestand an Betrieben: 2853<br />

(+ 38)<br />

Betriebssituation im Stadtkreis Ulm:<br />

Aktueller Bestand an Betrieben: 1331<br />

(+ 21)<br />

Betriebssituation im Landkreis Biberach:<br />

Aktueller Bestand an Betrieben:<br />

2684 (- 8)<br />

Zur Mitte des Jahres <strong>2020</strong> zählt die<br />

Handwerkskammer Ulm damit insgesamt<br />

19.534 Mitgliedsbetriebe zu ihrer<br />

Region. Auch die Zahlen in den zulassungspflichtigen<br />

Handwerken sind<br />

dabei stabil mit 13.494 Betrieben. „Das<br />

Handwerk gründet auch in der Krise.<br />

Das ist der höchste Stand an Mitgliedsbetrieben<br />

für unsere Kammer“, fasst Dr.<br />

Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer<br />

der Handwerkskammer Ulm, zusammen.<br />

Gemessen an der Zahl der Mitgliedsbetriebe<br />

ist sie nach Stuttgart die<br />

zweitgrößte Handwerkskammer in Baden-Württemberg.<br />

WEIL WARTUNG<br />

NICHT VON WARTEN KOMMT.<br />

Das ist kein Van. Das ist ein MAN.<br />

Der MAN TGE ist kein gewöhnlicher Van, er ist der „Truck unter<br />

den Vans“, denn seine Wurzeln liegen im Nutzfahrzeugbereich.<br />

Überzeugen Sie sich selbst vom neuen Glanzstück in der<br />

MAN Familie in versch.Auf- und Ausbauvarianten bei:<br />

Natterer GmbH & Co. KG<br />

Nutzfahrzeuge Biberach<br />

Servicepartner der<br />

MAN Truck & Bus Deutschland GmbH<br />

Oberer Stegwiesen 31<br />

88400 Biberach<br />

Ein Blick in die Regionen des Kammergebietes<br />

zeigt, dass beinahe alle Landkreise<br />

an der fortgesetzten Dynamik teilhaben.<br />

Ganz vorne liegt der Stadtkreis<br />

Ulm mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent<br />

(21 Betriebe), danach folgt der Alb-Donau-Kreis<br />

mit einem Plus von 1,3 Prozent<br />

(38 Betriebe). Im Landkreis Heidenheim<br />

gibt es einen Zuwachs von 0,7 Prozent<br />

(11 Betriebe), im Landkreis Ravensburg<br />

ein Plus von 0,3 Prozent (13 Betriebe)<br />

und im Ostalbkreis ein Plus von rund<br />

0,2 Prozent (7 Betriebe). Lediglich der<br />

Landkreis Biberach verzeichnet derzeit<br />

ein Minus von 0,3 Prozent (- 8 Betriebe).<br />

Insgesamt hat es bei den zulassungspflichtigen<br />

Handwerken trotz Lockdown<br />

im Friseur-Handwerk eine Zunahme um<br />

22 auf insgesamt fast 1700 Betriebe gegeben.<br />

Auch die Anzahl an Fleischerbetrieben<br />

steigt (+ 27 auf insgesamt 380 Betriebe),<br />

mitunter durch Fleischtheken in<br />

Supermärkten. Ein Plus an Betrieben hat<br />

es auch bei den Schilder- und Lichtreklameherstellern,<br />

den Wärme-Kälte- und<br />

Schallschutzisolierern sowie den Rollladen-<br />

und Sonnenschutztechnikern um<br />

jeweils drei Betriebe gegeben.<br />

Auch bei den zulassungsfreien Handwerken<br />

gibt es einen Zuwachs von 61<br />

Betrieben seit Jahresbeginn, beispielsweise<br />

bei den Gebäudereinigern um 34<br />

Betriebe auf rund 670 oder bei den Fotografen<br />

um 21 Betriebe auf 676. Durch<br />

die geänderte Handwerksnovelle werden<br />

nun weniger Betriebe dieser Anlage<br />

zugeordnet. Die bereinigte prozentuale<br />

I<br />

Zunahme gegenüber dem Vorjahr liegt<br />

» kostenfreie<br />

» » » bei + 2,4 Prozent. In den handwerksähnlichen<br />

Gewerben liegt die prozentuale<br />

Zunahme bei + 1,5 Prozent und damit<br />

vergleichbar zum Vorjahr (+ 1,7 Prozent).<br />

Mehlich: „Bei den Betriebsschließungen<br />

spüren wir noch keine größeren Auswirkungen<br />

der Pandemie. Das darf uns<br />

aber nicht nachlässig machen oder uns<br />

sicher fühlen lassen. Die nächsten Monate<br />

werden wichtiger und richtungsweisend<br />

sein.“ Denn auch wenn es eine<br />

leichte konjunkturelle Zuversicht für den<br />

Herbst gäbe, so fallen doch Ende des<br />

Jahres die Corona-bedingten Steuerstundungsregeln<br />

weg, viele Betriebe haben<br />

während des Lockdowns hohe Kredite<br />

aufgenommen und sind noch nicht in<br />

der Lage, alle aufgelaufenen Forderungen<br />

zum Fälligkeitszeitpunkt vollständig<br />

zu erfüllen.<br />

30


AZUBICARD<br />

Viele Vorteile für Auszubildende<br />

Die Handwerkskammer Ulm führt die AzubiCard ein. Rund 8000<br />

Auszubildende in den Handwerksbetrieben zwischen Ostalb und<br />

Bodensee erhalten erstmals einen Ausweis, über 6500 Auszubildende<br />

der IHK-Region Ulm nutzen die attraktiven Angebote bereits.<br />

Die Industrie- und Handelskammer die Fachkräfte von morgen. Die Beteiligung<br />

In den Landkreisen des Gebiets der<br />

Ulm (IHK) hat die AzubiCard im vergangenen<br />

ist also auch ein Fachkräfte-Mar-<br />

Handwerkskammer Ulm und der IHK-<br />

Jahr als eine der ersten Kammern<br />

ketinginstrument für einen Betrieb. Die Region Ulm erhält jeder, der einen Aus-<br />

deutschlandweit eingeführt. Die AzubiCard-Website hat täglich mehr als bildungsvertrag unterschrieben hat, die<br />

Auszubildenden aus Handwerk, Industrie,<br />

600 Zugriffe. Die Tendenz ist deutlich AzubiCard automatisch zugeschickt.<br />

Dienstleistung und Handel bekom-<br />

steigend, immer mehr Betriebe werden Aktuell bilden insgesamt 3410 Hand-<br />

men damit – ähnlich wie Schüler oder Partner. Schon heute bieten viele Betriebe<br />

werksbetriebe im Gebiet der Hand-<br />

Studierende – Zugang zu Vergünstigungen<br />

Vergünstigungen für Azubis an. werkskammer Ulm aus. In der Region<br />

und Vorteilen. Das können Rabatte<br />

Bisher hat die gemeinsame Plattform der IHK Ulm bilden derzeit insgesamt<br />

bei Bäckern, Friseuren, Werkstätten, gefehlt, um das Angebot bekannt zu 11<strong>03</strong> Unternehmen aus Industrie,<br />

im Einzelhandel oder der Gastronomie machen. Die Eintragung von Betrieben Dienstleistung und Handel aus.<br />

sein. Die jungen Menschen erhalten auf azubicard.de ist kostenlos.<br />

als Privatperson deutschlandweit Vergünstigungen,<br />

www.azubicard.de<br />

zum Beispiel im Frei-<br />

bad oder Kino oder auch im ÖPNV<br />

wie dem DING-Verbund rund um Ulm.<br />

„Geldströme lenken Bildungsströme.<br />

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Junge Menschen haben ein feines Gespür<br />

Gebäude-/Energieberatung<br />

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dafür, was politisch gewollt und Tel. 0731 / 173-270<br />

gefördert wird. Deshalb ist es schön, info@regionale-energieagentur-ulm.de<br />

dass wir bei unseren Auszubildenden<br />

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nun zeigen können: Ihr seid gewollt.<br />

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viele Vorteile“, sagt Dr. Tobias Mehlich,<br />

Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />

Ulm. Max-Martin W. Deinhard,<br />

Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm,<br />

unterstreicht: „Damit wird nicht nur<br />

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die Attraktivität der dualen Ausbildung<br />

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erhöht, sondern den Auszubildenden<br />

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auch die Wertschätzung entgegengebracht,<br />

die sie verdienen. Das lohnt<br />

sich auch mit Blick auf die Fachkräftegewinnung.“<br />

Insgesamt 660 Angebote deutschlandweit<br />

gibt es schon durch die Azubi-<br />

Card. Eine Beteiligung als Betrieb hat<br />

auch einen Werbeeffekt: Azubis nehmen<br />

die Angebote wahr, kommen dafür<br />

vor Ort in das jeweilige Geschäft<br />

oder in die Werkstatt und bleiben dann<br />

dort im Idealfall hängen. Und: Junge<br />

Menschen sind nicht nur potenzielle<br />

und dauerhafte Kunden, sondern auch<br />

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werden Förderungen und gesetzliche<br />

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31


MOBILITY BUSINESS<br />

SICHERHEIT SERIENMÄSSIG<br />

EU macht Fahrerassistenzsysteme<br />

zur Pflichtausstattung<br />

Seit 2000 ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit verletzten Personen in Deutschland um 20 Prozent<br />

zurückgegangen. Zu verdanken ist das unter anderem der Sicherheitsausstattung der Fahrzeuge, die<br />

sich seit damals erheblich verbessert hat.<br />

Gefahr erkannt,<br />

Gefahr gebannt:<br />

Notbremssysteme,<br />

die schneller reagieren<br />

als der Mensch,<br />

können zahlreiche<br />

Unfälle im Straßenverkehr<br />

verhindern.<br />

Bild: djd/Robert<br />

Bosch<br />

Systeme wie die Antischleuderhilfe<br />

ESP sind zu einer Selbstverständlichkeit<br />

geworden.<br />

Heute werden zunehmend<br />

auch solche Fahrerassistenzsysteme<br />

eingesetzt, die beispielsweise eine drohende<br />

Kollision erkennen können, vor<br />

der Gefahr warnen oder sogar mit einer<br />

Notbremsung schneller reagieren als der<br />

Mensch. Die Europäische Union hat die<br />

Sicherheitswirkung solcher Systeme registriert<br />

und macht sie ab 2022 zur verpflichtenden<br />

Ausstattung von Neuwagen.<br />

Damit sollen die Verkehrssicherheit<br />

weiter gesteigert und sowohl Fußgänger<br />

als auch Radfahrer besser geschützt werden.<br />

Neue Vorgaben der EU<br />

Jeder neu zugelassene Pkw muss nach<br />

EU-Vorgaben ab dem Jahr 2022 serienmäßig<br />

mit zahlreichen Fahrerassistenzsystemen<br />

für mehr Sicherheit ausgestattet<br />

sein. Dazu gehören unter anderem ein<br />

Notbremssystem, ein Spurhalteassistent,<br />

Sensoren für die sichere Rückwärtsfahrt,<br />

eine intelligente Geschwindigkeitsassis-<br />

tenz sowie ein System, das den Fahrer<br />

bei Müdigkeit warnt. So lange brauchen<br />

Autokäufer aber nicht zu warten:<br />

Die genannten Helfer sind heute schon<br />

verfügbar – in allen Fahrzeugklassen.<br />

„Fahrerassistenzsysteme unterstützen<br />

den Fahrer in kritischen Situationen und<br />

helfen, die Sicherheit im Straßenverkehr<br />

zu erhöhen“, sagt Dr. Mathias Pillin, Vorsitzender<br />

des Bereichsvorstandes des<br />

Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems<br />

Control. Die Systeme helfen dem<br />

Fahrer, mit dem Fahrzeug in der Spur<br />

zu bleiben, Kollisionen beim Rückwärtsfahren<br />

zu vermeiden und den richtigen<br />

Abstand zum Vordermann einzuhalten.<br />

Wichtig ist dabei: Die Systeme ersetzen<br />

den Fahrer nicht, er behält jederzeit die<br />

volle Kontrolle und Verantwortung.<br />

Wirksame Notbremsassistenten<br />

Unter den Fahrerassistenzsystemen<br />

gelten automatische Notbremsassistenten<br />

als besonders wirksam. Seit ihrer<br />

Markteinführung im Jahr 2009 haben sie<br />

nach Untersuchungen der Bosch-Unfallforschung<br />

allein in Deutschland bis zu<br />

3000 Unfälle mit Personenschaden<br />

verhindert. Ist der<br />

Fahrer für einen Augenblick<br />

abgelenkt oder tritt plötzlich<br />

ein Kind zwischen parkenden<br />

Autos auf die Fahrbahn,<br />

erkennt das automatische<br />

Notbremssystem die Gefahr<br />

und berechnet innerhalb<br />

von wenigen Millisekunden,<br />

wie stark das Fahrzeug abgebremst<br />

werden muss, um<br />

einen Unfall zu vermeiden.<br />

Gleichzeitig warnt das System<br />

den Fahrer. Bremst dieser<br />

nicht ausreichend stark,<br />

erhöht es selbstständig den<br />

Bremsdruck und kann, wenn notwendig,<br />

automatisch eine Vollbremsung auslösen.<br />

(djd)<br />

Fußgänger und Radfahrer sind im Straßenverkehr<br />

besonders gefährdet. Fahrerassistenzsysteme,<br />

die diese Personengruppen schützen,<br />

werden daher ab 2022 zur Serienausstattung<br />

von Fahrzeugen in der EU. Bild: djd/Bosch<br />

32


MOBILITY BUSINESS: AUTOMARKT<br />

Nachfrage nach<br />

Elektroautos steigt<br />

Im Juni sind mit 220.000 zugelassenen Neuwagen 40 Prozent<br />

weniger neue Pkws angemeldet worden als im Vorjahresmonat.<br />

Nach Angaben des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller<br />

(VDIK) ist der Automarkt in Deutschland weiter eingebrochen.<br />

Das Licht am Horizont: Die Nachfrage nach Elektroautos<br />

ist gestiegen. Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie<br />

(VDA) waren auch im Juni die Plug-In-Hybride (PHEV)Treiber der<br />

dynamischen Entwicklung.<br />

Von Siegfried Großkopf<br />

Nach Angaben des Kraftfahrt-<br />

Bundesamtes (KBA) haben<br />

die Neuzulassungen von<br />

Elektro-Pkws mit einem Zuwachs<br />

um 118 Prozent auf 18.897 Fahrzeuge<br />

wieder voll Fahrt aufgenommen.<br />

Der Anteil von E-Autos am Gesamtmarkt<br />

stieg auf 8,6 Prozent. Im ersten Halbjahr<br />

<strong>2020</strong> haben sich die Anmeldungen damit<br />

trotz der Corona-Krise auf fast 94.000<br />

Elektroautos nahezu verdoppelt.<br />

Im Vergleich zu gewerblichen Käufern<br />

agierten private Käufer im Juni bei einem<br />

Anteil von 28 Prozent an den Elektroneuzulassungen<br />

(Pkw-Gesamtmarkt 35<br />

Prozent) noch etwas verhalten. „Die ab<br />

1. Juli <strong>2020</strong> für sechs Monate abgesenkte<br />

Mehrwertsteuer in Kombination mit dem<br />

deutlich höheren Umweltbonus sollten<br />

in den nächsten Monaten zu einer Auflösung<br />

des Nachfragestaus bei privaten<br />

Käufern führen. Für Hersteller, Handel<br />

und Kunden besteht nun Klarheit über<br />

die Förderung beim Kauf von Elektroautos.<br />

Beide Maßnahmen sind wichtige<br />

Instrumente, um die Erneuerung der<br />

Fahrzeugflotte durch klima- und umweltfreundliche<br />

Elektrofahrzeuge zu<br />

unterstützen“, hofft Hildegard Müller,<br />

Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie.<br />

der Ausbau der Ladeinfrastruktur mit der<br />

dynamischen Entwicklung des Marktes<br />

Schritt hält“, fordert Müller. Denn: Nur<br />

auf Basis einer ausreichenden Ladeinfrastruktur<br />

würden sich rein batterieelektrische<br />

Fahrzeuge wie Plug-In-Hybride<br />

flächendeckend am Markt durchsetzen<br />

können.<br />

Kritiker befürchten, die deutschen<br />

Hersteller seien für den Elektroboom<br />

schlecht gewappnet. Die meisten neuen<br />

E-Fahrzeugmodelle kommen erst in den<br />

nächsten sechs bis acht Monaten auf den<br />

Markt. Und die Kapazitäten für bestehende<br />

Modelle ließen sich nicht beliebig<br />

schnell hochfahren. „Die Autokonzerne<br />

leiden unter Engpässen“, sagt Roman<br />

Zitzelsberger, IG-Metall-Landeschef in<br />

Baden-Württemberg und Daimler-Aufsichtsrat,<br />

„vor allem bei den Batteriezellen“.<br />

Wer jetzt ein Elektroauto bestellt,<br />

muss bis zu einem Jahr auf seinen Stromer<br />

warten. Für einzelne E-Modelle gilt<br />

sogar ein Bestellstopp.<br />

Ausbau der Ladeinfrastruktur<br />

„Um den Markthochlauf der Elektromobilität<br />

weiter erfolgreich zu begleiten, ist<br />

es von entscheidender Bedeutung, dass<br />

Auf dem 3. E-Mobility-Forum in Langenargen<br />

wurde gezeigt, was im Bereich e-Mobilität<br />

möglich ist. Bild: Siegfried Großkopf


DIENSTLEISTUNG<br />

ORANGECAMPUS<br />

Herzstück<br />

des Ulmer<br />

Basketballs<br />

Mitte September wurde mit Gästen die<br />

feierliche Eröffnung des OrangeCampus<br />

gefeiert. Knapp zwei Jahre hatten Bau<br />

und Fertigstellung eines der größten<br />

Basketball-Nachwuchsleistungszentren<br />

Europas gedauert – vom ersten Spatenstich<br />

am 7. November 2018 bis zur<br />

Inbetriebnahme am 13. Juli <strong>2020</strong>.<br />

Bilder: BBU ‘01 / Harry Langer, Marcel Greiner, Alexander Fischer<br />

Das moderne Nachwuchsleistungszentrum<br />

des Bauherrn<br />

BBU ‘01 ist deutschlandweites<br />

Vorzeigeprojekt für Jugendarbeit<br />

in Sachen Basketball. Für<br />

den Ulmer Ballsport steht die Farbe<br />

Orange. Das Wort Campus signalisiert<br />

den Bildungsaspekt des Projekts: Hier<br />

werden junge Menschen gefördert und<br />

ausgebildet. Das circa 18.000 Quadratmeter<br />

große Grundstück beherbergt<br />

eine Haupthalle mit 500 Sitzplätzen,<br />

zwei Trainingshallen, Funktionsberei-<br />

che, Büros und Gastronomie sowie<br />

ein Fitnesszentrum und öffentliche<br />

Außensportanlagen. Neben den zwei<br />

kleineren Hallen, die ausschließlich<br />

für den Nachwuchs- und Breitensport<br />

reserviert sind, bietet die Haupthalle<br />

mit Zuschauer-Tribünen ausreichend<br />

Platz für größere Turniere bis hinein<br />

in den Nachwuchsleistungsbereich.<br />

Dass die Nachwuchsförderung einen<br />

Schwerpunkt des OrangeCampus bildet,<br />

schlägt sich schon im Belegungsplan<br />

der drei Hallen nieder, wo über<br />

90 Prozent der Trainingszeit für den<br />

Nachwuchs reserviert sind.<br />

Das OrangeCampus mit seinen rund 300<br />

Arbeitsplätzen liegt zentral in der Doppelstadt<br />

Ulm/Neu-Ulm. Zur Ratiopharm-<br />

Arena in Neu-Ulm beträgt die Entfernung<br />

1,4 Kilometer, zum Ulmer Münster<br />

1,2 Kilometer. Mit dem OrangeCampus<br />

rücken alle noch enger zusammen: ratiopharm<br />

ulm und BBU ‘01, Profis und<br />

Talente, Fans und Bürger aus Ulm und<br />

Neu-Ulm – und weit darüber hinaus.<br />

34


Bausumme: 23,5 Millionen Euro<br />

Die Kosten des innovativen Bauprojekts<br />

schlagen mit insgesamt 23,5 Millionen<br />

Euro zu Buche. Davon steuert<br />

der BBU ‘01 rund 6,5 Millionen Euro<br />

aus Eigenmitteln bei, mit 11,5 Millionen<br />

Euro beteiligen sich Investoren.<br />

Zuschüsse in Höhe von 5,5 Millionen<br />

Euro kommen von den Städten Ulm<br />

und Neu-Ulm sowie dem Landessportbund.<br />

Für den laufenden Betrieb<br />

zeichnet der BBU ‘01 verantwortlich,<br />

der aktuell 900 aktive und 3500 passive<br />

Mitglieder zählt. Unterstützt wird er<br />

von den Ankerpartnern Teva, Allianz<br />

und Uzin Utz.<br />

Nachhaltiges Energiekonzept<br />

Ein Wärmpumpensystem (600 Kilowatt)<br />

nutzt Grundwasser zum Kühlen<br />

und Heizen. Im Sommer kommt<br />

der gesamte Gebäudekomplex ohne<br />

mechanische Kälte aus. Den dafür erforderlichen<br />

Eigenstrom liefert eine<br />

Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.<br />

In Verbindung mit weiteren energiesparenden<br />

Materialen wie LED-Lampen<br />

und einer sehr guten Dämmung<br />

wird eine Energieeffizienz gemäß dem<br />

SKfw55-Standard erreicht.<br />

KONTAKT<br />

OrangeCampus<br />

Wiblingerstraße 37<br />

89231 Neu-Ulm<br />

www.orangecampus.one<br />

35


DIENSTLEISTUNG<br />

Zahlen & Fakten<br />

zum OrangeCampus<br />

Grundstücksfläche: circa 18.000 qm<br />

(entspricht 43 Basketballfeldern)<br />

Grundfläche Gebäude: circa 8.000 qm<br />

Nutzfläche Gebäude: circa 12.500 qm<br />

Beratende Beratende<br />

Ingenieure Ingenieure<br />

VBI VBI -<br />

Beratung Beratung |<br />

Planung<br />

Planung Bauüberwachung<br />

| Bauüberwachung<br />

Sportflächen (circa 5.500 qm): Haupthalle mit 500 Sitzplätzen,<br />

zwei Trainingshallen, Funktionsbereiche.<br />

Büro & Gastronomie (circa 3.000 qm): sechs Etagen inklusive<br />

Konferenzbereich mit acht unterschiedlich großen Tagungsräumen.<br />

Innen- und Außengastronomie mit insgesamt 120 Plätzen.<br />

Fitnesszentrum (circa 4.000 qm):<br />

drei Etagen inklusive Sauna- und Wellnessbereich.<br />

Außenflächen (circa 10.000 qm): Öffentliche Sportanlagen.<br />

Anker Werbepartner: Teva, Allianz, Uzin Utz.<br />

Ständige Mieter: ATC, arborsys, Advorange, BBU ‘01, Orange-<br />

Gym, OrangeZone, OC³, Gastronomie (Betreiber noch nicht endgültig<br />

benannt).<br />

Ott Ott<br />

Ingenieure, Ingenieure,<br />

Kiesgräble Kiesgräble<br />

17, 17,<br />

89129 89129<br />

Langenau, Fon 07345 9608-0<br />

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www.ott-ingenieure.de<br />

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Besonderheiten:<br />

Wall of Fan im Foyer: 11 m breit, 1,80 m hoch. Schriftzug Mosaik<br />

„WE ARE ONE“ aus 699 unterschiedlich großen „Spender-<br />

Mosaiksteinchen“.<br />

Grüne Oase an der Donau: 52 Bäume umgepflanzt, erhalten<br />

beziehungsweise neu gesetzt.<br />

36


Sport vereint<br />

Menschen!<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zur Eröffnung des<br />

OrangeCampus!<br />

Wir von Teva mit unserer Arzneimittelmarke<br />

ratiopharm sind stolz, Partner Eurer Initiative zu sein!<br />

Fairplay, Leidenschaft und Leistung machen<br />

uns zu einem starken Team.


DIENSTLEISTUNG<br />

Meilensteine<br />

März 2013:<br />

Erste Standortüberlegungen für den<br />

OrangeCampus.<br />

November 2014:<br />

Erste Entwürfe entstehen.<br />

Januar 2015:<br />

Vorstellung der Pläne in Stadtverwaltung<br />

und in den Gremien der Städte Ulm<br />

und Neu-Ulm.<br />

14. April 2016:<br />

Stadtentwicklungsverband Ulm / Neu-<br />

Ulm stimmt geschlossen für den Bebauungsplan<br />

des alten Donaubadgeländes.<br />

Mai 2017:<br />

Die Baugenehmigung wird erteilt.<br />

15. Oktober 2018:<br />

Die Baustelle wird eingerichtet.<br />

17. Mai 2019: Grundsteinlegung.<br />

25. Oktober 2019: Richtfest.<br />

13. Juli <strong>2020</strong>: Inbetriebnahme.<br />

38


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SCHERR + KLIMKE<br />

Die Planungsstrategie der Profis<br />

BIM-bam-bum oder Simsala-<br />

BIM? Steht BIM am Anfang oder<br />

am Ende (eines Bauprojektes)?<br />

Ist BIM, gleich der „Glockentönin“<br />

aus Christian Morgensterns<br />

Gedicht, ein sanftes Tönchen<br />

in der Bauindustrie oder<br />

ein Zauber, der magische Kräfte<br />

zum Gelingen eines Projektes<br />

freimacht? Weder – noch, aber<br />

ganz sicher ist BIM (Building<br />

Information Modeling) heutzutage<br />

ein Thema, wenn es um<br />

die Methode der Durchführung<br />

eines Bauprojektes geht.<br />

Vor circa 20 Jahren war BIM tatsächlich<br />

nur ein sanftes Säuseln in der Bauwelt,<br />

kaum vernehmbar und skeptisch<br />

beäugt. „Daraus wird nichts“, war die<br />

meist geäußerte Meinung, „weil Architektur<br />

viel zu individuell ist“. Doch BIM<br />

hat sich inzwischen zu einem frischen<br />

Wind entwickelt, der durch Planungsbüros,<br />

Baufirmen, Wirtschaft und öffentliche<br />

Stellen fegt. Zu Recht, denn<br />

die Vorteile sind unbestreitbar.<br />

So war auch von Anfang an klar, dass<br />

der Orange Campus ein BIM-Projekt<br />

sein würde. Zuerst wurden händisch<br />

Skizzen und Alternativen erstellt und<br />

auf dieser Basis ein Entwurf in Form<br />

eines intelligenten 3D-Modells. In den<br />

folgenden Planungsphasen kamen<br />

die Fachingenieure dazu, die das Modell<br />

Schritt für Schritt zum virtuellen<br />

Orange Campus vervollkommneten.<br />

Dies wiederum ermöglichte dem Generalplaner<br />

und den ausführenden Firmen,<br />

das Projekt schnell und koordiniert<br />

zu realisieren.<br />

Jetzt kann es theoretisch weitergehen:<br />

zum Beispiel Datenerfassung und -verwaltung<br />

im Modell von technischen<br />

Einrichtungen, Geräten, Mobiliar, Materialqualitäten<br />

usw. So wären die nötigen<br />

Daten für spätere Betriebs- und<br />

Wartungsarbeiten schon frühzeitig dokumentiert.<br />

Hört sich gut an? Doch so einfach ist<br />

das nicht. Datenqualität und -struktur<br />

sowie ein effizientes Datenmanagement<br />

sind der Schlüssel zu einem erfolgreichen<br />

Facility Management (FM).<br />

Die meisten Daten für das FM können<br />

zwar im BIM-Modell integriert werden,<br />

sind jedoch nur sehr aufwändig erfassbar<br />

und aufgrund fehlender Schnittstellensoftware<br />

noch nicht direkt übertragbar.<br />

Es gibt also noch viel zu tun in Sachen<br />

BIM – packen wir‘s an.<br />

THE STARTING FIVE.<br />

Unser Planungsteam für ein starkes erstes Viertel:<br />

Top Player auf jeder Position.<br />

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DIGITALE TRANSFORMATION<br />

Eine gelungene<br />

Partnerschaft:<br />

ratiopharm ulm und<br />

arborsys<br />

Über uns:<br />

Die arborsys GmbH ist ein in<br />

Neu-Ulm ansässiges IT- und<br />

Softwareunternehmen mit Projektstandorten<br />

in Berlin, München und<br />

Bukarest.<br />

Eine verlässliche Partnerschaft ist im<br />

Basketball ebenso wie im Geschäftsleben<br />

eine wichtige Voraussetzung für<br />

den Erfolg. Eine solche Partnerschaft<br />

verbindet ratiopharm ulm und die arborsys<br />

GmbH. Für ratiopharm ulm<br />

stellte sich 2018 die Aufgabe, ihren<br />

digitalen Fitnessgrad zu erhöhen. Die<br />

Projektziele, von der Digitalisierung<br />

der Geschäftsprozesse bis hin zu neuen<br />

digitalen Angeboten für die Fans, waren<br />

klar definiert. Im Fokus stand die<br />

Stärkung der Partnerbindung sowie die<br />

Schaffung von Freiräumen für mehr individuelle<br />

Betreuung der Kunden.<br />

Mit der arborsys GmbH fand ratiopharm<br />

ulm einen kompetenten Partner<br />

aus der Region, mit vielen Jahren Erfahrung<br />

in der Unterstützung der digitalen<br />

Transformation von Unternehmen unterschiedlichster<br />

Größe und Branchenzugehörigkeit.<br />

Ein für alle sichtbares Ergebnis dieses<br />

gemeinsamen Projektes ist die „Business<br />

Zone“, das digitale Zuhause der<br />

ratiopharm ulm Partner. Diese erhalten<br />

hier die Möglichkeit, sich neben den<br />

vielfältigen Möglichkeiten der persönlichen<br />

Begegnung zum Beispiel in der<br />

Business Lounge der ratiopharm arena<br />

auch virtuell miteinander zu vernetzen.<br />

Ein weiteres Projektergebnis ist der<br />

hohe Digitalisierungsgrad und die Effizienz<br />

in den Geschäftsprozessen, sowie<br />

in der Zusammenarbeit mit Kunden.<br />

In ihrem gemeinsamen Projekt orientierten<br />

sich beide Partner dabei auch an<br />

Erfolgsfaktoren, die im Basketball wichtig<br />

sind, Speed und Agilität für schnelle<br />

Projekterfolge und frühes Verproben<br />

der Lösungen sowie die Weiterentwicklung<br />

der Unternehmens-Mentalität, das<br />

heißt Schaffung eines „Digitalen Mindsets“<br />

und einer „Change Kultur“.<br />

„Wir wollten uns für die Zukunft wappnen,<br />

unsere Prozesse vereinfachen und<br />

optimieren. Von Anfang an war uns<br />

klar, dass wir uns ein anspruchsvolles<br />

Projekt vorgenommen haben. Aus einer<br />

fundierten Analyse unseres Ökosystems<br />

haben wir für uns ein digitales<br />

Zielbild definiert und einen Projekt-<br />

Steckbrief entwickelt, daraus haben<br />

wir klar definierte Leistungspakete, die<br />

in kurzen Projektzyklen implementiert<br />

werden können. Aufgrund der aktuellen<br />

Situation ist es uns heute noch<br />

wichtiger, dass wir uns bereits vor zwei<br />

Jahren die Weichen für die Digitalisierung<br />

gestellt haben“, so Nikolas Rupp<br />

Director Marketing von ratiopharm<br />

ulm.<br />

Neuer Standort der arborsys GmbH<br />

im OrangeCampus<br />

Seit Ende Juli verbindet ratiopharm<br />

Ulm und die arborsys GmbH nun auch<br />

eine gemeinsame Adresse am Orange-<br />

Campus, einem weiteren Standort des<br />

IT-Dienstleisters in Neu-Ulm.<br />

„Die Gelegenheit, einen Standort im<br />

neu erbauten OrangeCampus zu eröffnen,<br />

war für uns ideal. Wir freuen<br />

uns nun, die Zusammenarbeit mit ratiopharm<br />

ulm und auch mit den anderen<br />

Partnern zu intensivieren“, so der Geschäftsführer<br />

der arborsys GmbH Steffen<br />

Baumgartner.<br />

Über arborsys<br />

„Neben unseren Projekten im Konzernumfeld<br />

haben wir schon eine Vielzahl<br />

von kleineren und mittleren Unternehmen<br />

auf ihrer Digitalisierungsreise begleitet.<br />

Dabei stellen wir häufig fest,<br />

dass durch die verbesserte Nutzung bereits<br />

vorhandener Tools schnell Potentiale<br />

gehoben werden können. Sei es in<br />

Kundenkommunikation zur Leadgenerierung<br />

oder zur Optimierung der internen<br />

und externen Zusammenarbeit“, so<br />

arborsys-Geschäftsführer Steffen Baumgartner.<br />

Wenn auch Sie ein digitales Vorhaben<br />

planen oder auf der Suche nach innovativen<br />

Lösungen sind, um Ihr Business<br />

nach vorne zu bringen unterstützen wir<br />

Sie gerne, von der ersten Projektidee<br />

bis hin zur Lösung.<br />

KONTAKT<br />

arborsys GmbH<br />

Am OrangeCampus<br />

Am alten Donaubad 2<br />

89231 Neu-Ulm<br />

info@arborsys.de<br />

Telefon 0731 493916-50<br />

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– wir setzen sie gemeinsam mit<br />

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41


BUSINESS KULTUR<br />

KUNSTMUSEUM HEIDENHEIM<br />

Picasso und<br />

vieles mehr<br />

Heidenheim ist – vom Schloss Hellenstein<br />

abgesehen – nicht gerade reich gesegnet<br />

mit großartigen Baudenkmälern. Aber<br />

das 1904 nach einem Entwurf des berühmten<br />

Stuttgarter Architekten Philipp<br />

Jakob Manz erbaute Volksbad ist ein<br />

Jugendstil-Juwel, wie nur wenige auf der<br />

Ostalb zu finden sind. Und es ist zum<br />

Glück auch erhalten geblieben, als es<br />

für seinen ursprünglichen Zweck nicht<br />

mehr geeignet war. Als Kunstmuseum<br />

Heidenheim bietet das einstige Volksbad<br />

seit 1989 den schönen und stilvollen<br />

Rahmen für Ausstellungen von meist<br />

überregionaler Bedeutung.<br />

xxx<br />

Von Rolf Dieterich<br />

Von oben:<br />

Das Gemälde „Gelbe Figur Blau 1972/73“ von Horst Antes<br />

hatte der Münchner Galerist Alfred Gunzenhauser 2009<br />

dem Kunstmuseum seiner Heimatstadt geschenkt.<br />

Bild: Kunstmuseum Heidenheim/VG Bild Kunst, Bonn <strong>2020</strong><br />

Das Kunstmuseum Heidenheim ist seit 1989 in dem<br />

schönen Jugendstil-Gebäude des ehemaligen Volksbads<br />

untergebracht. Bild: Beate Lutz-Weber<br />

Diese Installation des Stuttgarter Künstlers Camill Leberer<br />

wurde 2007 im großen Wechselausstellungssaal des Museums<br />

gezeigt. Bild: Kunstmuseum Heidenheim<br />

42


Mit der modernen Kunst hatte<br />

die Industriestadt Heidenheim<br />

früher nicht allzu<br />

viel zu tun. So gab es auch<br />

heftige Diskussionen in der Kommunalpolitik<br />

und der Öffentlichkeit, als 1979<br />

der damalige Erste Bürgermeister Roland<br />

Riegger mit dem Vorschlag an den<br />

Gemeinderat herangetreten war, die<br />

Picasso-Plakate-Sammlung des Pariser<br />

Kunsthändlers Christoph Czwiklitzer zu<br />

erwerben. Dass es Riegger in geduldigem<br />

Bemühen schließlich gelang, die<br />

Stadträte zur Zustimmung zu bewegen,<br />

hatte über den Ankauf dieser außergewöhnlichen<br />

Kollektion hinaus weitreichende<br />

Folgen. Denn schon bald entstand<br />

die Idee, nicht nur, aber vor allem<br />

auch für die Picasso-Plakate-Sammlung,<br />

mit mehr als 500 Exemplaren immerhin<br />

weltweit die größte ihrer Art, ein<br />

Museum zu schaffen. Das in die Jahre<br />

gekommene Volksbad bot sich dafür<br />

bestens an. Es musste nur den neuen<br />

Anforderungen entsprechend renoviert<br />

und umgestaltet werden.<br />

Dass aus der Idee auch Wirklichkeit<br />

werden konnte, ist vor allem der großzügigen<br />

Unterstützung durch eine Stiftung<br />

des ehemaligen Geschäftsführers<br />

der Heidenheimer Firma Voith, Hugo<br />

Rupf, und – bei der Erweiterung der<br />

Ausstellungsräume – der Förderung<br />

durch die Hermann-Voith-Stiftung zu<br />

verdanken. Damit setzte sich eine Tradition<br />

unternehmerischen Mäzenatentums<br />

fort, das schon vor fast 120 Jahren den<br />

Bau des Volksbads erst ermöglicht hatte.<br />

Für die Gründung des Museums war<br />

aber auch das politische und finanzielle<br />

Engagement eines Förderkreises von<br />

großer Wichtigkeit. Dieser unterstützt<br />

auch heute noch unter dem Vorsitz von<br />

Gabriele Rogowski, der Ehefrau des früheren<br />

Voith-Konzernchefs Michael Rogowski,<br />

das Museum regelmäßig. Das<br />

gilt ebenso für die beiden Stiftungen.<br />

Die Picasso-Plakate – darunter 80 Originale<br />

– sind nach wie vor ein wesentlicher<br />

Teil des Museumsbestands. Durch<br />

die Ergänzung um viele herausragende<br />

druckgrafische Werke des spanischen<br />

Jahrhundertgenies hat die Heidenheimer<br />

Picasso-Sammlung aber noch erheblich<br />

an Bedeutung gewonnen. Seit<br />

2001 zeigt das Museum im Erdgeschoss<br />

des Gebäudes dauerhaft Arbeiten aus<br />

dieser Kollektion. Auch weitere Plakatsammlungen<br />

(von HAP Grieshaber,<br />

Joan Miró und Horst Antes) kamen im<br />

Laufe der Zeit hinzu. Zudem wurde das<br />

Ein Meisterwerk aus der Druckgrafik-Sammlung des Museums: Die Aquatinta-Radierung „Minotaure<br />

aveugle guidé par une fillette dans la nuit“ von Pablo Picasso. Bild: Kunstmuseum Heidenheim<br />

Museum immer wieder mit Schenkungen<br />

bedacht, so etwa von dem Münchner<br />

Galeristen und Kunstsammler Alfred<br />

Gunzenhauser, der aus Heidenheim<br />

stammte und auf dem dortigen Friedhof<br />

2015 auch seine letzte Ruhestätte fand.<br />

Weitere Schwerpunkte der Sammlung<br />

des Kunstmuseums neben den Plakaten<br />

und der Druckgrafik von Pablo Picasso<br />

Der Stierkampf ist eines der großen Themen<br />

Picassos auch in seinem Plakat-Werk. Bild:<br />

Katalog Kunstmuseum Heidenheim<br />

und den anderen Künstlerplakaten sind,<br />

wie Museumsleiter René Hirner im Gespräch<br />

mit BUSINESS today ausführte,<br />

Arbeiten von Künstlern aus der Region<br />

und Werke der Fotokunst. In den Wechselausstellungen<br />

– etwa sechs pro Jahr<br />

– möchte der promovierte Kunsthistoriker<br />

„möglichst vielfältige Formen der<br />

zeitgenössischen Kunst zeigen“. Dazu<br />

gehören aber auch Werke von Klassikern<br />

der Moderne, wie Otto Dix, George<br />

Grosz oder Marc Chagall. Auch Themenausstellungen<br />

finden sich immer<br />

wieder im Programm. Solche waren beispielsweise<br />

die Präsentationen „Drehen,<br />

Kreisen, Rotieren“ (kinetische Kunst)<br />

oder „Vom Holzschnitt zum Internet<br />

– Die Geschichte der Bildmedien von<br />

1450 bis heute“ und „Flowers – Blumen<br />

in der zeitgenössischen Kunst“ anlässlich<br />

der Landesgartenschau, die 2006 in<br />

Heidenheim stattgefunden hatte. Der<br />

enorm hohe und lichte Wechselausstellungssaal<br />

des Museums (die ehemalige<br />

Schwimmhalle des Volksbads) gestattet<br />

es René Hirner auch, raumfüllende Installationen<br />

bedeutender Künstler zu zeigen.<br />

Einmal im Jahr macht er von dieser<br />

besonderen Möglichkeit Gebrauch.<br />

KONTAKT<br />

KUNSTMUSEUM HEIDENHEIM<br />

Marienstraße 4<br />

89518 Heidenheim<br />

Telefon 07321 3274810<br />

kunstmuseum@heidenheim.de<br />

www.kunstmuseum-heidenheim.de<br />

43


DIENSTLEISTUNG<br />

IHK ULM ZUM AUSBILDUNGSBEGINN<br />

Weniger Ausbildungsverträge<br />

Am 1. September begannen bei<br />

den regionalen Unternehmen<br />

aus Industrie, Dienstleistung<br />

und Handel 1925 junge Menschen<br />

ihre Ausbildung, darunter<br />

42 Flüchtlinge. Das sind<br />

14,3 Prozent oder 322 Verträge<br />

weniger als vor einem Jahr.<br />

„Die sinkende Zahl an Schulabgängern<br />

wie auch die Auswirkungen der Corona-<br />

Krise sind im Ausbildungsbereich deutlich<br />

zu spüren. Viele Vertragsabschlüsse<br />

haben sich verzögert oder kommen erst<br />

jetzt nach der Sommerpause zustande.<br />

Zahlreiche Betriebe suchen weiterhin<br />

nach Azubis, weswegen wir im Laufe<br />

der nächsten Monate mit Neuverträgen<br />

rechnen. Grundsätzlich ist der Start in<br />

eine Ausbildung in Abstimmung mit<br />

dem Ausbildungsbetrieb das ganze Jahr<br />

über möglich“, kommentiert Max-Martin<br />

W. Deinhard, Hauptgeschäftsführer der<br />

Industrie- und Handelskammer Ulm<br />

(IHK), die Situation zum Ausbildungsbeginn<br />

<strong>2020</strong>.<br />

Die Ausbildungszahlen sind in allen drei<br />

Stadt- und Landkreisen der IHK-Region<br />

Ulm auf ähnlichem Niveau rückläufig:<br />

• Alb-Donau-Kreis minus 15,1 Prozent,<br />

• Stadt Ulm minus 14,1 Prozent,<br />

• Landkreis Biberach minus 14,0 Prozent.<br />

Der Rückgang an Auszubildenden ist<br />

gleichermaßen auf die kaufmännischen<br />

(minus 13,2 Prozent) und gewerblichtechnischen<br />

Berufe (minus 15,5 Prozent)<br />

zurückzuführen.<br />

Bewerben lohnt sich!<br />

In der IHK-Region Ulm gibt es noch<br />

zahlreiche offene Ausbildungsstellen<br />

in allen Branchen. Jugendliche finden<br />

in der IHK-Lehrstellenbörse (www.<br />

ihk-lehrstellenboerse.de) auch noch<br />

freie Ausbildungsplätze für den Ausbildungsbeginn<br />

jetzt im Herbst <strong>2020</strong>,<br />

verteilt auf unterschiedliche Branchen.<br />

Händeringend sucht die Baubranche<br />

nach Auszubildenden. „Betriebe planen<br />

ihre Nachwuchsförderung langfristig.<br />

Eine interne Umfrage zeigt: Viele<br />

Unternehmen streben an, die aktuelle<br />

Zahl der Ausbildungsplätze auf dem<br />

gewohnten Niveau zu halten – trotz<br />

Krise“, analysiert Deinhard.<br />

Auch für 2021 sind bereits zahlreiche<br />

Ausbildungsplatzangebote online. Informationen<br />

zu allen Ausbildungsberufen<br />

gibt es bei der IHK Ulm. Das Beratungsteam<br />

hilft mit Rat und Tat unter<br />

Telefon 0731 173-166 weiter. Informationen<br />

gibt es auch auf www.400chancen.<br />

de und auf www.ulm.ihk24.de.<br />

44


Max-Martin W. Deinhard,<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK Ulm.<br />

Bild: IHK Ulm<br />

Neues<br />

Aufstiegs-<br />

BAföG<br />

Zehn neu geordnete IHK-Berufe<br />

Zum Beginn des Ausbildungsjahres<br />

<strong>2020</strong> treten insgesamt zehn neu geordnete<br />

IHK-Berufe in Kraft. Neben<br />

den Bankkaufleuten wurden die vier<br />

IT-Berufe auf eine hochmoderne und<br />

aktuelle Basis gestellt. IT-Interessierte<br />

können zukünftig zwischen den beiden<br />

kaufmännisch geprägten Berufen<br />

„Kaufleute für Digitalisierungsmanagement“<br />

und „Kaufleute für IT-System-<br />

Management“ oder den eher technisch<br />

orientierten Fachinformatikern und<br />

IT-System-Elektronikern wählen. Im<br />

Bereich der Chemie wurden die Laborberufe<br />

(Biologie-, Chemie- und Lacklaborant)<br />

in einem schlanken Verfahren<br />

fit für digitale Herausforderungen gemacht.<br />

Eine komplette Überarbeitung<br />

erfuhr auch der Groß- und Außenhandel,<br />

dessen Berufsbild nun unter der<br />

Bezeichnung der Kaufleute für Großund<br />

Außenhandelsmanagement auftritt.<br />

Mit dem Mediengestalter Bild und Ton<br />

wird ein weiterer Medienberuf neu geordnet.<br />

Erfolgreicher Abschluss<br />

Knapp 2500 junge Auszubildende haben<br />

vor den Sommerferien ihre IHK-<br />

Abschlussprüfungen abgelegt. Nicht<br />

nur die Durchführung, sondern auch<br />

die Vorbereitung der IHK-Prüfungen<br />

war dieses Jahr eine besondere Herausforderung.<br />

„Es war unser erklärtes Ziel,<br />

alle Prüfungen vor den Sommerferien<br />

abschließen zu können, damit die jungen<br />

Fachkräfte so frühzeitig wie möglich<br />

von der Ausbildung in die Festanstellung<br />

wechseln können. Es hat<br />

geklappt“, zieht Deinhard Bilanz. Er ergänzt:<br />

„Wir haben alle an einem Strang<br />

gezogen. Vielen herzlichen Dank an<br />

die 933 ehrenamtlichen Prüferinnen<br />

und Prüfer, die in den vergangenen<br />

Monaten im Einsatz waren.“<br />

Mit dem novellierten Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz<br />

(AFBG) wurde<br />

die Förderung zum 1. August <strong>2020</strong> noch<br />

einmal deutlich erhöht. Davon profi tieren<br />

neben den Teilnehmern der Lehrgänge<br />

der Höheren Berufsbildung nicht<br />

zuletzt auch die Unternehmen in der<br />

Region.<br />

Fachkräfte, die sich in der Höheren Berufsbildung<br />

zur/m Fachwirt/in, Meister/<br />

in oder Betriebswirt/in weiterqualifi zieren<br />

wollen, erhalten durch das „Aufstiegs-BAföG“<br />

fi nanzielle Unterstützung.<br />

Als Pendant zum Studierenden-BAföG<br />

beinhaltet diese Förderung Beiträge<br />

zu den Weiterbildungskosten und zum<br />

Lebensunterhalt, die teils als Zuschuss,<br />

teils als Darlehen gewährt werden.<br />

Die Förderung der Lehrgangs- und<br />

Prüfungsgebühren wurde von 40 auf<br />

50 Prozent erhöht. Gleiches gilt für die<br />

dafür aufgenommenen Darlehen: Bei<br />

bestandener Prüfung werden statt 40<br />

nun 50 Prozent des Darlehens erlassen.<br />

Dies entspricht damit insgesamt einer<br />

Förderquote von 75 Prozent.<br />

Hinzu kommt, dass der Zuschuss zum<br />

Lebensunterhalt bei Fortbildungen in<br />

Vollzeit künftig nicht mehr zurückgezahlt<br />

werden muss.<br />

Familien und Alleinerziehende profi tieren<br />

von zusätzlichen, attraktiveren Förderkonditionen.<br />

So wird unter anderem<br />

der mögliche Unterhaltsbeitrag für Kinder<br />

statt zu 55 Prozent nun zu 100 Prozent<br />

als Zuschuss gewährt.<br />

Zu guter Letzt besteht ab sofort auf jeder<br />

Fortbildungsstufe ein neuer AFBG-<br />

Förderanspruch. Damit können jetzt<br />

bis zu drei Fortbildungen mit dem Aufstiegs-BAföG<br />

unterstützt werden.<br />

https://www.aufstiegs-bafoeg.de<br />

45


AKTUELLES | GEWINNSPIEL<br />

Südwesttextil<br />

Gabriele Renner in Vorstand gewählt<br />

ULM_ Gabriele Renner, Geschäftsführerin der pervormance<br />

international GmbH in Ulm, ist in den Vorstand<br />

von Südwesttextil gewählt worden. Der Wirtschafts- und<br />

Arbeitgeberverband ist eine Gemeinschaft von rund 200<br />

Unternehmen mit 7 Milliarden Euro Umsatz und 24.000<br />

Beschäftigten. Der Verband Südwesttextil ist Berater für<br />

seine Mitglieder, Netzwerker in Politik und Wirtschaft,<br />

Sozialpartner in der Tarifpolitik sowie Förderer der Textilforschung<br />

und des Engagements für soziale und ökologische<br />

Standards. „Es freut mich sehr, dass ich unser Fachwissen<br />

und auch unser soziales und ökologisches Engagement mit<br />

einbringen kann“, kommentierte Gabriele Renner ihre Wahl<br />

in den Südwesttextil-Vorstand, dem Vertreter renommierter<br />

Unternehmen wie Vaude, Boss, Amann und Olymp angehören.<br />

Die Ulmerin ist Gründerin und Geschäftsführerin der<br />

pervormance international GmbH, die mit aktiv kühlenden<br />

Funktionstextilien weltweit erfolgreich ist. Das Ulmer Unternehmen<br />

gilt seit 2013 als das erste klimaneutrale Textilunternehmen<br />

der Welt.<br />

Digitales Berichtsheft<br />

Mehr Zeit und weniger Papierkram<br />

ULM_Als neues digitales IHK-Angebot geht das bundesweite<br />

Serviceportal Bildung der IHK-Organisation zum<br />

Ausbildungsbeginn <strong>2020</strong> an den Start. Hierin sollen die<br />

Standardprozesse der beruflichen Bildung aus Mitgliederund<br />

Kundensicht zeitgemäß, digital und serviceorientiert<br />

abgebildet werden. Das digitale Berichtsheft ist die erste<br />

Ausbaustufe des neuen Serviceportals Bildung, das den<br />

IHK-Ausbildungsbetrieben seit dem 1. August <strong>2020</strong> kostenfrei<br />

zur Verfügung steht. „Machen Sie mit, weil Ausbildung<br />

mehr Zeit und weniger Papierkram braucht“, appelliert<br />

Max-Martin W. Deinhard, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm,<br />

an die Ausbildungsunternehmen. „Die Zukunft ist digital<br />

und die IHK plant, ihren Mitgliedern sukzessive weitere<br />

Onlineservices zur Verfügung zu stellen.“ Die erste Resonanz<br />

der Ausbildungsunternehmen auf das neue Angebot<br />

der IHK-Organisation ist äußerst positiv: Sie bewerten den<br />

Fortschritt südmail-Spende als Signal für eine an digitale Drachenkinder<br />

Zukunft, sich die<br />

dualen Auszubildenden zuhause fühlen werden. „Gerade in<br />

der aktuellen Corona-Situation sind digitale Unterstützungsangebote<br />

für die Durchführung der dualen Ausbildung ein<br />

wichtiger Baustein zum Erhalt der Ausbildungsmotivation<br />

auf beiden Seiten“, unterstreicht Patrizia Grün, Leiterin Ausbildung<br />

bei der IHK Ulm.<br />

www.ulm.ihk24.de/digitales-berichtsheft<br />

25.000 Euro für Kinder in der Region<br />

Bild: Ulmer Pressedienst<br />

Rentschler Biopharma & Vetter<br />

Künftig strategische<br />

Zusammenarbeit<br />

LAUPHEIM/RAVENSBURG_Rentschler Biopharma und Vetter,<br />

zwei weltweit operierende Dienstleistungsunternehmen für<br />

Biopharmazeutika (Contract Development and Manufacturing<br />

Organisation, CDMO), haben Anfang Juli ihre strategische<br />

Zusammenarbeit angekündigt, um ihre Services zu erweitern<br />

und komplementäre Fähigkeiten und Expertise entlang der<br />

Wertschöpfungskette anzubieten. Biopharmazeutische<br />

Unternehmen stehen bei der Markteinführung ihrer Produkte<br />

unter erheblichem Druck, da die Arzneimittelentwicklung<br />

immer komplexer und kostenintensiver wird. Ziel der Zusammenarbeit<br />

ist es, einen langfristigen Mehrwert zu schaffen, um<br />

Kunden eine schnellere und einfachere Produktversorgung<br />

ihrer Patienten zu ermöglichen. Die beiden Unternehmen<br />

haben bereits erste Tätigkeitsfelder identifiziert mit dem Ziel,<br />

durch frühzeitigen und aktiven Austausch von Know-how und<br />

Best Practice-Erfahrungen wertvollen Mehrwert für Kunden<br />

und deren Produkte zu schaffen. In den nächsten Monaten<br />

werden diese Möglichkeiten in Pilot-Kundenprojekten mit<br />

gemeinsamen Teams beider Unternehmen weiter untersucht<br />

und vertieft.<br />

Ausbildungsbotschafter<br />

Hilfe bei der Berufsorientierung<br />

ULM_Jugendliche erhalten einen echten Eindruck von den<br />

Handwerksberufen und einer dualen Ausbildung – das ist<br />

das Ziel der Landesinitiative Ausbildungsbotschafter. Nur<br />

wer weiß, welche Möglichkeiten es gibt, kann sich bewusst<br />

entscheiden. Ausbildungsbotschafter sind Auszubildende<br />

des 2. und 3. Lehrjahres, die – in normalen Zeiten – in allgemeinbildenden<br />

Schulen ihre Berufe vorstellen. Dort geben<br />

sie den Schülerinnen und Schülern Einblicke in Handwerksberufe<br />

und Karrierewege. Die Einsätze der aktuell 118 Ausbildungsbotschafter<br />

werden von der Handwerkskammer Ulm<br />

in Abstimmung mit den Schulen und Betrieben geplant und<br />

gesteuert. Seit dem Beginn der Corona-Krise haben diese<br />

Einsätze online stattgefunden. Über Video-Chat erhalten die<br />

Schüler beispielsweise die Möglichkeit, Ausbildungsbotschaftern<br />

Fragen zu stellen. Zudem werden viele Schüler<br />

über Ausbildungsbotschafter-Videos erreicht. Allein im<br />

Handwerk gibt es rund 130 spannende Berufe, in denen Karriere<br />

machen möglich ist. 46 Ausbildungsbotschafter haben<br />

im vergangenen Jahr ihre Gesellenprüfung erfolgreich abgeschlossen<br />

und scheiden<br />

daher künftig<br />

als Botschafter<br />

aus.<br />

Bild: Handwerkskammer<br />

Ulm/<br />

Adobe Stock<br />

46


BUCHVERLOSUNG<br />

Haltung zeigen in<br />

haltlosen Zeiten<br />

„Mut steht uns gut!“ hat die vielfach ausgezeichnete<br />

Vaude-Chefin Antje von Dewitz ihr Buch betitelt, und<br />

sie wirbt darin für Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und<br />

Fairness – am Beispiel ihres Unternehmens in Tettnang-<br />

Obereisenbach, das sie vor zehn Jahren von ihrem Vater<br />

Albrecht von Dewitz übernommen hat. BUSINESS today<br />

verlost 3 x 1 Exemplar des Dewitz-Buchs.<br />

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann<br />

hat das Buch nicht nur gelesen. Er hat auch das Vorwort<br />

geschrieben. Und die Autorin Antje von Dewitz als<br />

Persönlichkeit gelobt, „die Mut macht und kraftvoll anpackt,<br />

Menschen, die wir heute dringender denn je brauchen“.<br />

Antje von Dewitz hat Vaude nicht nur in der Erfolgsspur<br />

gehalten, sondern ihr Unternehmen um Einrichtungen ergänzt,<br />

die für viele Unternehmer (noch) Fremdwörter sind.<br />

Die vierfache Mutter hatte nicht nur die Idee für ein Kinderhaus,<br />

sondern dieses auch verwirklicht und zu einem Familiendienstleister<br />

gestaltet, der darüber hinaus für externe<br />

Kinder offen ist und für spektakuläre Ergebnisse sorgt. Mehr<br />

noch: Die Biokantine „Mittagsspitze“ leistet einen Beitrag<br />

für die Gesundheit und Lebensqualität der Mitarbeitenden,<br />

wozu auch das betriebliche Gesundheitsmanagement beiträgt.<br />

Dass es in Tettnang-Obereisenbach noch ein städtisches<br />

Freibad gibt, wäre ohne die Unterstützung von Vaude<br />

nicht möglich. Engagements, die den Outdoor-Spezialisten<br />

nicht davon abhalten, im schwierigen Mitbewerber-Umfeld<br />

ein erfolgreiches Ausnahme-Unternehmen zu sein.<br />

Antje von Dewitz schreibt von ihrer Vision, Vaude weiterhin<br />

zu einer starken Marke mit tollen Produkten machen zu<br />

wollen und das Unternehmen im Kern wie ein Glashaus zu<br />

gestalten, völlig transparent und bereit, überall Einblick zu<br />

gewähren, ob am oberschwäbischen Standort oder weltweit<br />

in den Produktionsstätten. „Einfach, weil es nichts zu verstecken<br />

gibt und werteorientiert mit konsequenter Rücksicht<br />

auf Mensch und Natur gewirtschaftet wird. Ich hatte das<br />

Bild eines durch und durch nachhaltigen Unternehmens vor<br />

Augen und wollte objektiv sicherstellen, dass unsere Produkte<br />

ökologisch und fair hergestellt werden.“<br />

Antje von Dewitz, die für ihr soziales und ökologisches Engagement<br />

vielfach ausgezeichnet wurde, hat mit „Mut steht<br />

uns gut!“ (ISBN 978-3-7109-0072-3) ein außergewöhnliches<br />

Buch geschrieben. Nicht nur, weil es bis zur letzten Zeile<br />

spannend zu lesen ist. Es gibt Einblicke in unternehmerische<br />

Mühen, Veränderungen herbeizuführen, Widerstände<br />

auszuhalten, zu überzeugen, sich einzumischen und dabei<br />

authentisch zu bleiben.<br />

Wer ein Buch „Mut steht uns gut!“ von Antje von Dewitz<br />

gewinnen möchte, sollte den Gewinn-Coupon<br />

ausfüllen und bis spätestens 15. Oktober <strong>2020</strong> an<br />

BUSINESS today schicken (per E-Mail an: s.haenig@<br />

schwaebische.de).<br />

Ja, ich möchte ein Exemplar des Buchs „Mut steht uns<br />

gut!“ gewinnen.<br />

Name, Vorname<br />

Alter<br />

Adresse<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden benachrichtigt.<br />

GEWINN-COUPON<br />

Ihre Daten werden im Rahmen des Gewinnspiels erhoben und für die Ermittlung und<br />

Benachrichtigung der Gewinner genutzt. Nach Beendigung werden die Daten vernichtet.<br />

Sie können der Verarbeitung Ihrer Daten jederzeit widersprechen, sind dann<br />

aber von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen.<br />

Hinweis zum Datenschutz bei Schwäbischer Verlag:<br />

www.schwaebische.de/Datenschutzhinweis<br />

47


MENSCHEN BUSINESS LEBENSLÄUFE<br />

Seit 2018 führt Katharina Beyersdorff<br />

die Pekana Naturheilmittel<br />

GmbH gemeinsam mit ihrem<br />

Sohn Marius. Bilder: Pekana<br />

KATHARINA BEYERSDORFF<br />

Im Einklang mit der Natur<br />

„Man muss den Mut haben zu springen, auch wenn man das andere Ufer noch nicht<br />

sieht“, lautet eine der Grundüberzeugungen von Katharina Beyersdorff. Und Mut hat sie<br />

immer bewiesen, vor allem als sie und ihr Mann Peter Beyersdorff vor genau 40 Jahren<br />

die sichere Existenz einer eigenen Apotheke aufgaben und in Kißlegg im Allgäu einen<br />

Produktionsbetrieb gründeten: die Pekana Naturheilmittel GmbH.<br />

Von Rolf Dieterich<br />

Den Aufbau und die Führung ihres<br />

Familienunternehmens hatten<br />

die Eheleute Beyersdorff<br />

bis zum Tod von Peter Beyersdorff<br />

im Jahr 2009 als gleichberechtigte<br />

Gemeinschaftsarbeit verstanden. Das<br />

sollte auch schon im Firmennamen zum<br />

Ausdruck kommen. Das Kunstwort Pekana<br />

leitet sich aus den Initialen Pe(ter),<br />

Ka(tharina) und Na(turheilmittel) ab. Ihr<br />

Mann, erzählt Katharina Beyersdorff im<br />

Gespräch mit BUSINESS today, sei als<br />

promovierter Apotheker vor allem für die<br />

Entwicklung der homöopathisch-spagyrischen<br />

Arzneimittel und die Produktion<br />

zuständig gewesen. Sie selbst, als Apothekenhelferin,<br />

Pharmazeutisch-technische<br />

Assistentin und Industriefachwirtin<br />

ebenfalls grundsolide ausgebildet, habe<br />

die Geschäfte als Generalistin geführt –<br />

mit den Schwerpunkten Außendienst,<br />

Einkauf und Betreuung der europäischen<br />

Märkte.<br />

Dass die Beyersdorffs, die ihre Apotheke<br />

im badischen Sulzfeld betrieben hatten,<br />

gerade Kißlegg als Standort für ihr neues<br />

Unternehmen wählten, hatte auch etwas<br />

xxxxx<br />

mit den aktiven Bemühungen der Allgäuer<br />

Gemeinde um Industrieansiedlungen<br />

zu tun. Eine gewisse Anziehungskraft<br />

dürfte aber auch das landschaftlich<br />

besonders schöne Voralpenland mit seinen<br />

saftigen Wiesen ausgeübt haben.<br />

Hier wollten und konnten Peter und<br />

Katharina Beyersdorff privat und beruflich<br />

im Einklang mit der Natur leben und<br />

arbeiten. Sie haben diese Entscheidung<br />

nie bereut und die Gemeinde Kißlegg<br />

sicher auch nicht. Natürlich gab es auch<br />

schwierige Zeiten, sogar den einen oder<br />

anderen Rückschlag, aber insgesamt ist<br />

Pekana eine Erfolgsgeschichte, die bis<br />

heute anhält, und auch die Zukunftsperspektiven<br />

sind gut.<br />

48


Regelmäßige Präsenz im Betrieb, wie hier in der Verpackung, ist für<br />

Katharina (Mitte) und Marius Beyersdorff selbstverständlich.<br />

Blick in die Pekana-Versandabteilung.<br />

Das Verwaltungsgebäude der Pekana<br />

Naturheilmittel GmbH in Kißlegg.<br />

Mit diesem Messgerät für die Analytik von Pharmawasser wird der<br />

sogenannte TOC-Wert bestimmt, der die Summe des gesamten<br />

organischen Kohlenstoffs in einer Probe angibt.<br />

Die Firma Pekana ist auf die Herstellung<br />

apothekenpflichtiger Naturheilmittel<br />

nach einem von Peter Beyersdorff<br />

entwickelten Spagyrik-Verfahren spezialisiert.<br />

Dieses Verfahren, das in seinen<br />

Ursprüngen auf Paracelsus zurückgeht<br />

und aus den Schritten Trennung, Reinigung,<br />

Veraschung und Vereinigung besteht,<br />

ermögliche den vollumfänglichen<br />

Erhalt der Vitalenergie der Heilpflanzen,<br />

erläutert Katharina Beyersdorff. Als Bestandteil<br />

der Homöopathie sei die Spagyrik<br />

ein Behandlungsverfahren der<br />

naturheilkundlichen Ganzheitsmedizin.<br />

Entscheidend für den Erfolg der Pekana-Produkte<br />

ist nicht zuletzt, dass ihr hoher<br />

Qualitätsstandard schon bald auch<br />

die Bestätigung durch Zertifizierungen<br />

und Auszeichnungen erhielt. 1991 wurde<br />

die Pekana-Spagyrik in das Homöopathische<br />

Arzneibuch aufgenommen und<br />

1995 im Rahmen des Innovationspreises<br />

des Landes Baden-Württemberg für beispielhafte<br />

Leistungen ausgezeichnet. Im<br />

Jahr 2000 erfolgte die Zertifizierung nach<br />

den Richtlinien der Good Manufacturing<br />

Practice (GMP), welche eine weltweit<br />

anerkannte Qualitätssicherung für die<br />

Herstellung bestätigt. Besonders wichtig<br />

ist auch die mehrfache erfolgreiche<br />

Inspektion durch die amerikanische Gesundheitsbehörde<br />

Food and Drug Administration<br />

(FDA), die die Voraussetzung<br />

für die Einfuhr von Arzneimitteln in die<br />

USA ist.<br />

Der Vertrieb der Pekana-Produkte erfolgt<br />

in Deutschland über den pharmazeutischen<br />

Großhandel oder direkt an<br />

die Apotheken, im Ausland über Vertriebspartner.<br />

Exportiert wird weltweit in<br />

mehr als 20 Länder, unter anderem nach<br />

Österreich, in die Schweiz und die Niederlande,<br />

nach Italien, Schweden, Dänemark,<br />

Kanada, USA, Indien, Pakistan<br />

und neuerdings auch in die Ukraine und<br />

nach Kasachstan. Das Wachstum machte<br />

auch mehrfach größere Erweiterungsund<br />

Modernisierungsinvestitionen in<br />

Kißlegg notwendig.<br />

Nach dem Tod ihres Mannes 2009 blieb<br />

Katharina Beyersdorff alleinige Geschäftsführerin<br />

der Pekana Naturheilmittel<br />

GmbH. Dabei haben ihr neben dem<br />

bereits erwähnten Mut ihre physische<br />

und psychische Belastbarkeit, aber auch<br />

ihre Fähigkeit, neue und komplexe Dinge<br />

schnell zu erfassen, sehr geholfen.<br />

Bei der Führung ihrer rund 60 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter legt sie Wert auf<br />

einen offenen, menschlichen Umgang.<br />

Alle Beschäftigten, insbesondere aber<br />

auch die Frauen, sollen die Chance bekommen,<br />

sich im Betrieb weiterzuentwickeln.<br />

Noch ist Katharina Beyersdorff voll in<br />

der Verantwortung für ihr Unternehmen.<br />

„Ich brenne noch immer für die Vision,<br />

die wir vor 40 Jahren hatten“, sagt sie,<br />

„und dies gibt mir auch die Kraft für meine<br />

tägliche Arbeit.“ Aber erste Weichen<br />

für den Generationswechsel sind gestellt.<br />

Seit 2018 ist ihr Sohn Marius mit in<br />

der Geschäftsführung. Wie zu Zeiten ihres<br />

Mannes pflegt Katharina Beyersdorff<br />

jetzt mit ihrem Sohn eine gleichberechtigte<br />

Partnerschaft mit unterschiedlichen<br />

Funktionen. Neben ihren beruflichen<br />

Aufgaben hat sie sich auch immer wieder<br />

ehrenamtlich betätigt. Aktuell ist Katharina<br />

Beyersdorff Mitglied im Aufsichtsrat<br />

der Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft<br />

Landkreis Ravensburg<br />

(WiR) und Vorsitzende des Kuratoriums<br />

der Stiftung Kinderchancen Allgäu.<br />

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LETZTE SEITE<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag / Herausgeber (V.i.S.d.P.)<br />

Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG<br />

Drexler, Gessler<br />

Karlstraße 16, 88212 Ravensburg<br />

Geschäftsführer<br />

Lutz Schumacher<br />

Redaktionell verantwortlich<br />

Robin Halle<br />

BÜROSEUFZER ... VON BIRGIT KÖLGEN<br />

Geliebte Arbeitswelt<br />

Produktmanagement & verantwortlich<br />

für den Inhalt und Verkauf:<br />

Susann Hänig<br />

Tel. 0751/2955-1182<br />

s.haenig@schwaebische.de<br />

Versand & Abonnements<br />

Verena Maier<br />

0751/2955-1186<br />

v.maier@schwaebische.de<br />

››<br />

Leserin H. war nicht amüsiert.<br />

Das Home-Office,<br />

über das wir im letzten<br />

Heft zu scherzen beliebten,<br />

ist für Profis wie sie kein Sujet humoriger<br />

Betrachtungen. Sondern eine<br />

ernste Sache. Als Personal-Trainerin für<br />

„Burnout-Gratwanderer“ hält Frau H.<br />

das heimische Schaffen nämlich für die<br />

ideale Arbeitsform, zur Schonung zarter<br />

Nerven einerseits und zur Steigerung<br />

der Effizienz andererseits.<br />

Geschätzte Frau H., ich habe bereits<br />

vor Corona lange Jahre im Home-Office<br />

verbracht und pflichte Ihnen in mancher<br />

Hinsicht bei: Man ist zeitlich flexibler,<br />

spart sich die stressige Anfahrt,<br />

palavert nicht lange, wird nur von der<br />

Waschmaschine abgelenkt. Glauben Sie<br />

mir, als junge Mutter mit Vollzeit-Anstellung<br />

hatte ich mir oft einen Tag<br />

im damals noch nicht erfundenen Home-Office<br />

gewünscht. Aber nachdem<br />

ich mich dann selbstständig gemacht<br />

hatte und superkonzentriert zu Hause<br />

arbeiten durfte, vermisste ich das Büroleben<br />

so schmerzlich, dass ich mit<br />

Tagesverträgen gern zurück ins feste<br />

Gefüge ging.<br />

Ja, ich liebe die Arbeitswelt! Mitsamt<br />

ihren Ritualen, ihren Konferenzen, ihren<br />

angeschlagenen Kaffeetassen und<br />

staubigen Topfpflanzen. Ich liebe es,<br />

morgens die passende Kleidung auszusuchen<br />

– Kostüm und Maske für den<br />

beruflichen Auftritt. Ich liebe es, das eigene<br />

Alltagsdrama hinter mir zu lassen<br />

und mich woanders den Forderungen<br />

des Tages zu widmen. Und vor allem<br />

liebe ich das Zusammenspiel mit den<br />

Kollegen, ihre Ideen, ihren Charakter,<br />

unsere Diskussionen. In einem Büro<br />

gibt es natürlich auch private Plaudereien,<br />

Verabredungen am Rande und für<br />

den Geschäftsbetrieb nicht notwendige<br />

Scherze. Das sorgt für eine menschliche<br />

Atmosphäre, fördert die Einsatzbereitschaft.<br />

Und das sage ich nicht nur, weil<br />

ich einige meiner besten Freundinnen<br />

sowie meinen Ehemann im Büro kennengelernt<br />

habe ...<br />

Es wäre sehr traurig, wenn dieses inspirierende<br />

Theater dahinschwinden würde,<br />

weil das Arbeiten im Home-Office<br />

für Unternehmen billiger und für Angestellte<br />

bequemer ist. Keine Videokonferenz<br />

kann je die persönliche Begegnung<br />

ersetzen. Ohne Witz, Frau H.!<br />

Redaktion<br />

MediaPartner Ravensburg<br />

www.mediapartner-ravensburg.de<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Rolf Dieterich, Siegfried Großkopf, Holger Koch,<br />

Birgit Kölgen, Barbara Müller, Meike Winter<br />

Fotos<br />

MediaPartner, Kunden, privat, fotolia<br />

Grafik / Satz<br />

Ulrike Liebel, Blattformen.com, Bad Waldsee<br />

Druck<br />

hofmann infocom GmbH<br />

Emmericher Straße 10<br />

90411 Nürnberg<br />

Gesamtauflage 35.000<br />

Ausgabe 3/<strong>2020</strong><br />

Verkaufspreis<br />

BUSINESS today erscheint viermal im Jahr.<br />

Vertriebspauschale für Jahresabo 9,90 €<br />

nächste Ausgabe SÜD; <strong>NORD</strong>; WEST 4/<strong>2020</strong><br />

erscheint: 26. November <strong>2020</strong><br />

Anzeigenschluss: 22. Oktober <strong>2020</strong><br />

Widerruf:<br />

Sie können uns jederzeit in Textform per E-Mail<br />

an datenschutz@schwaebisch-media.de oder<br />

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