Brennpunkte: Altersdiskriminierung und Befristung - Die ...
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Geschäftsbericht 2010 / 2011
Inhalt<br />
Vorwort 01<br />
Konjunkturelle Entwicklung & Arbeitsmarkt 02<br />
Arbeitsrecht 05<br />
Tarifpolitik 08<br />
Bremer Unternehmerforum 2010 10<br />
Arbeitswissenschaften 12<br />
Öffentlichkeitsarbeit 14<br />
Aktive Interessenvertretung 17<br />
Mitglieder der Gremien 18
Geschäftsbericht 2010 / 2011<br />
Vorwort<br />
Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />
auch in den vergangenen zwölf Monaten war die<br />
Arbeit der Unternehmensverbände geprägt von der<br />
Interessenvertretung für die Mitgliedsunternehmen<br />
unserer angeschlossenen Verbände. <strong>Die</strong> Beratung<br />
<strong>und</strong> Prozeßvertretung auf den Gebieten des<br />
Arbeits- <strong>und</strong> Sozialrechts bildete dabei wiederum<br />
einen Schwerpunkt. Darüber hinaus nahmen die<br />
Unternehmensverbände als Landesvereinigung der<br />
B<strong>und</strong>esvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />
(BDA) diverse Aufgaben insbesondere<br />
in den Gremien der Sozialen Selbstverwaltung wahr.<br />
<strong>Die</strong>se haben wir auf Seite 17 dieses Geschäfts-<br />
berichts einmal detailliert dargestellt, um Ihnen einen<br />
Eindruck von der Bandbreite der dort behandelten<br />
Themenkomplexe zu vermitteln.<br />
Seit Mitte August 2010 verstärkt Frau Rechtsanwältin<br />
Annika Brinkmann das arbeitsrechtliche Team der<br />
Unternehmensverbände. Sie folgt Herrn Christmann<br />
nach, der in der Nachfolge des verstorbenen Kollegen<br />
Roth seit Juni 2010 neuer Geschäftsführer des<br />
Arbeitgeberverbandes Bremerhaven ist.<br />
Im Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit der Unternehmensverbände<br />
stand erneut das in diesem Jahr<br />
zum 23. Male stattfindende Bremer Unternehmerforum<br />
2010, das dem Leitthema einer „Industriepolitik<br />
in Bremen, Deutschland <strong>und</strong> Europa“ gewidmet<br />
war. Den einführenden Vortrag hielt der Präsident<br />
des B<strong>und</strong>esverbandes der Deutschen Industrie e.V.<br />
(BDI), Herr Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel, der anläßlich<br />
des Forums zugleich seinen Antrittsbesuch<br />
bei den Unternehmensverbänden als Landesvertretung<br />
Bremen des BDI absolvierte.<br />
Präsident Keitel verwies in seinem Vortrag auf die<br />
großen Stärken, die die Industrie gerade in der vergangenen<br />
Krise gezeigt habe. Zugleich zeigte er<br />
aber auch Gefahren für diese starke internationale<br />
Position der deutschen Industrie auf <strong>und</strong> betonte,<br />
daß sich Deutschland <strong>und</strong> Europa ihrer eigenen<br />
Stärke wieder deutlich bewußt werden müßten,<br />
wenn sie angesichts verschobener wirtschaftlicher<br />
Machtzentren in der Welt auch weiterhin wahrgenommen<br />
werden wollten. <strong>Die</strong>s betreffe etwa auch<br />
den internationalen Rohstoffmarkt. Eine ausführliche<br />
Darstellung der Rede von Prof. Keitel sowie der sich<br />
daran anschließenden Podiumsdiskussion finden<br />
Sie in einer schriftlichen Dokumentation, die wir<br />
Ihnen gerne übersenden.<br />
<strong>Die</strong> Unternehmensverbände danken erneut allen<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Mitgliedsverbänden für das Vertrauen,<br />
das sie unserer Arbeit auch im vergangenen<br />
Jahr entgegengebracht haben. Alle Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter der Unternehmensverbände werden<br />
auch weiterhin daran arbeiten, die Interessen der<br />
Mitglieder – sei es in konkreten Prozessen vor den<br />
Arbeitsgerichten oder gebündelt als gemeinsame<br />
sozial- <strong>und</strong> wirtschaftspolitische Anliegen – gegenüber<br />
Politik, Verwaltung <strong>und</strong> Öffentlichkeit wirksam<br />
zu vertreten. Dafür sind wir auch im kommenden<br />
Jahr auf Ihre Unterstützung angewiesen.<br />
Bremen, im Mai 2011<br />
Cornelius Neumann-Redlin,<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
der Unternehmensverbände<br />
im Lande Bremen<br />
01
Konjunkturelle Entwicklung & Arbeitsmarkt<br />
Rascher Aufwärtstrend nach dem<br />
Wachstumseinbruch 2009<br />
Das vergangene Jahr brachte für Bremen <strong>und</strong> für Deutschland insgesamt eine kräftige<br />
wirtschaftliche Erholung nach dem Krisenjahr 2009 mit sich. <strong>Die</strong> deutsche Wirtschaft wuchs<br />
um gut 3% <strong>und</strong> nahm damit eine Spitzenposition in Europa ein. Ausschlaggebend dafür<br />
war in erster Linie der Export.<br />
Konjunkturelle Entwicklung in Bremen<br />
In der bremischen Industrie verzeichneten der Auslandsumsatz<br />
<strong>und</strong> die Auftragseingänge ihre größten<br />
Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr in der ersten<br />
Hälfte des vergangenen Jahres. Aber auch die zweite<br />
Jahreshälfte zeichnete sich durch eine positive<br />
wirtschaftliche Entwicklung aus.<br />
Im dritten <strong>und</strong> vierten Quartal 2010 waren die<br />
Wachstumsraten mit Werten um durchschnittlich<br />
20% zwar beachtlich, blieben aber um fast 10%<br />
hinter den Vergleichswerten der ersten Jahreshälfte<br />
zurück. <strong>Die</strong>s lässt sich dadurch erklären, dass geplante<br />
Geschäfte aufgr<strong>und</strong> der Unsicherheit über<br />
die künftige wirtschaftliche Entwicklung zunächst<br />
zurückgestellt <strong>und</strong> dann nach allmählicher Stabilisierung<br />
der Märkte zum Jahreswechsel 2010<br />
realisiert wurden.<br />
<strong>Die</strong> konjunkturelle Entwicklung hat sich 2010 erholt<br />
<strong>und</strong> der Geschäftsklimaindex, Indikator für die gegenwärtige<br />
<strong>und</strong> erwartete künftige Geschäftslage<br />
der Firmen, erreichte mit 137 Prozentpunkten einen<br />
neuen Spitzenwert.<br />
Ein Blick in die unterschiedlichen Branchen zeigt,<br />
dass die branchenspezifischen Entwicklungen<br />
durchaus voneinander abweichen.<br />
Stark vom konjunkturellen Aufschwung profi tiert<br />
haben die Industrie <strong>und</strong> der Handel. Insbesondere<br />
der Fahrzeugbau <strong>und</strong> der Schiffbau verzeichneten<br />
Umsatzzuwächse. Ein positiver Trend zeigte sich<br />
zudem im Textil- <strong>und</strong> Bekleidungsgewerbe, in der<br />
chemischen Industrie sowie im Maschinenbau.<br />
Aber auch das <strong>Die</strong>nstleistungsgewerbe – von der<br />
Logistik, über die Hotellerie bis hin zum Kreditgewerbe<br />
– partizipierte von der positiven konjunkturellen<br />
Entwicklung.<br />
Der Export als treibender Motor der Konjunktur<br />
kam dabei auch der Verkehrs- <strong>und</strong> Logistikwirtschaft<br />
zugute. Der Güterverkehr legte stark zu,<br />
die bremischen Häfen steigerten ihren Güterumschlag<br />
um knapp 13%. Dabei lag der Zuwachs beim<br />
Containerumschlag bei etwa 7%, beim nicht-containerisierten<br />
<strong>und</strong> damit sehr viel arbeitsintensiveren<br />
Stückgut hingegen bei etwa 22%. Der Umschlag<br />
von Automobilen wuchs sogar um 32% gegenüber<br />
dem Vorjahr. Neben dem Export zog aber auch<br />
die Binnennachfrage an. <strong>Die</strong>s kam vor allem dem<br />
bremischen Einzelhandel zugute. <strong>Die</strong>ser wies in den<br />
letzten Monaten ein Umsatzplus auf. Im laufenden<br />
Jahr wird in der Einzelhandelsbranche mit einem<br />
Wachstum von durchschnittlich 1-2% gerechnet.
Geschäftsbericht 2010 / 2011 02 | 03<br />
Vom Wirtschaftsaufschwung noch gänzlich unberührt<br />
bleibt das Baugewerbe. Aufgr<strong>und</strong> der kalten<br />
Witterung <strong>und</strong> der schlechten Auftragslage im<br />
öffentlichen Bau hinkt die Branche der allgemein<br />
positiven Entwicklung hinterher. Doch wird im Baugewerbe<br />
für dieses Jahr mit einem Wachstum von<br />
etwa 1% gerechnet, da die Baukonjunktur erfahrungsgemäß<br />
nachgelagert ist.<br />
<strong>Die</strong> Erwartungen für 2011 fallen insgesamt zuversichtlich<br />
aus. <strong>Die</strong> Investitionsnachfrage der Unternehmen<br />
dürfte steigen. <strong>Die</strong>s gilt vor allem für die<br />
Industrie. Bei allen positiven Aussichten werden die<br />
bestehenden wirtschaftlichen Risiken jedoch nicht<br />
verkannt. Sorgenkinder der deutschen, aber auch<br />
der bremischen Wirtschaft bleiben die steigenden<br />
Energie- <strong>und</strong> Rohstoffpreise sowie die schwache<br />
finanzielle Solidität einiger Länder aus dem Euro-<br />
Raum. Darüber hinaus haben bereits jetzt 70%<br />
der Unternehmen in Deutschland Schwierigkeiten,<br />
passende Bewerber für ihre vakanten Stellen zu<br />
finden. Es bleibt abzuwarten, wie der mehr oder<br />
weniger ausgeprägte Fachkräftemangel in den einzelnen<br />
Branchen abgefangen wird.<br />
Entwicklung am Arbeitsmarkt<br />
Der Arbeitsmarkt zeigte sich im vergangenen Jahr<br />
relativ robust <strong>und</strong> profitierte von der besonderen<br />
Förderung der Kurzarbeit als Mittel zur Über-<br />
brückung der Nachfragerückgänge. Durch die<br />
vielfach in Anspruch genommene Möglichkeit der<br />
Kurzarbeit konnte ein höherer Anstieg der Arbeitslosigkeit<br />
verhindert werden.<br />
Der Jahresdurchschnittswert an Arbeitslosen lag<br />
im vergangenen Jahr bei etwa 3,2 Mio. <strong>Die</strong>s bedeutet<br />
im Vergleich zum Jahr 2009 einen Rückgang<br />
von ca. 200.000 Arbeitslosen. Zudem fiel die<br />
Arbeitslosenzahl im Oktober 2010 erstmals seit Jahren<br />
wieder unter die psychologisch bedeutsame<br />
3 Millionen-Grenze.<br />
<strong>Die</strong> Inanspruchnahme von Kurzarbeit ging im<br />
Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs zurück.<br />
Nach Schätzungen der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit<br />
erhielten im September 2010 noch 220.000 Arbeit-<br />
nehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. <strong>Die</strong>s<br />
machte nur noch ein Sechstel des Spitzenwertes der<br />
Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld im Mai<br />
2009 aus.<br />
Verlängerung des Kurzarbeitergeldes<br />
Trotz dieser abnehmenden Tendenz war die Einführung<br />
des Beschäftigungschancengesetzes ein<br />
richtiges arbeitsmarktpolitisches Signal. <strong>Die</strong> von<br />
der BDA angestoßene <strong>und</strong> mit dem Beschäftigungschancengesetz<br />
umgesetzte Verlängerung der<br />
Regelung zur erleichterten Inanspruchnahme von<br />
Kurzarbeitergeld bis zum 31.03.2012 ist ein weiterer<br />
Schritt auf dem Weg zur Beschäftigungssicherung.<br />
<strong>Die</strong> Verlängerung ist notwendig, um Unternehmen,<br />
bei denen die Krise erst verspätet ankommt, helfen<br />
zu können.
04 | 05<br />
Arbeitsmarkt<br />
(Arbeitslose: Veränderungsraten gg. Vj. +/- %)<br />
+15,0<br />
+10,0<br />
5,0<br />
0,0<br />
-5,0<br />
Arbeitsmarkt in Bremen<br />
Westdeutschland<br />
Bremen<br />
2009 2010<br />
-10,0<br />
Jan Mai Sep Jan Mai Sep<br />
Quelle: B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit, Statistik-Service Nordost<br />
In Bremen überschritt der Arbeitslosenstand im<br />
ersten Quartal 2010 den Vorjahresstand um etwa<br />
5%. Im dritten Quartal ging die Zahl der Arbeitslosen<br />
hingegen zurück, während sie im vierten Quartal<br />
wieder leicht zunahm.<br />
Das Diagramm veranschaulicht, dass der Bremer<br />
Arbeitsmarkt insbesondere in der zweiten Jahreshälfte<br />
2010 viel träger reagierte als der westdeutsche<br />
Arbeitsmarkt insgesamt. <strong>Die</strong> Arbeitslosen-<br />
quote verringerte sich in Westdeutschland von<br />
8,5% im Januar 2010 auf 7% im Dezember 2010.<br />
In Bremen lag sie im Januar 2010 bei 13,5% <strong>und</strong><br />
im Dezember desselben Jahres bei 12,5%. <strong>Die</strong><br />
Reduzierung der bremischen Arbeitslosenquote<br />
erfolgte demnach schleppender. Erfreulich ist insgesamt<br />
jedoch, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten um etwa 1% zunahm.<br />
<strong>Die</strong> Unternehmensinsolvenzen in Bremen stiegen<br />
2010 zwar an, davon betroffen waren aber deutlich<br />
weniger Mitarbeiter als im Jahr 2009.<br />
Insgesamt verlief die Beschäftigtenentwicklung<br />
weniger volatil als die Nachfrage, von deren Entwicklung<br />
sie mehr oder weniger zeitnah abhängt.<br />
Gr<strong>und</strong> dafür dürfte sein, dass Unternehmen oftmals<br />
erst dann eine zahlenmäßige Anpassung bei den<br />
eigenen festangestellten Mitarbeitern vornehmen,<br />
wenn die Nachfrageverschiebungen als nachhaltig<br />
angesehen werden.<br />
Das Jobcenter Bremen<br />
Geschäftsbericht 2010 / 2011<br />
Zum 01.01.2011 wurde aus der BAgIS (Bremer<br />
Arbeitsgemeinschaft für Integration <strong>und</strong> Soziales)<br />
das Jobcenter Bremen. B<strong>und</strong>esweit arbeiten alle<br />
bisherigen Arbeitsgemeinschaften unter diesem<br />
neuen Namen. Hintergr<strong>und</strong> für die Neuorganisation<br />
war ein Urteil des B<strong>und</strong>esverfassungsgerichts aus<br />
dem Jahr 2007 zum Organisationsaufbau der<br />
Gr<strong>und</strong>sicherung. Dazu wurde ausführlich im Geschäftsbericht<br />
2009/2010 berichtet.<br />
Autorin:<br />
Rechtsanwältin<br />
Annika Brinkmann
Arbeitsrecht<br />
<strong>Brennpunkte</strong>: <strong>Altersdiskriminierung</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Befristung</strong><br />
Arbeitsrecht ist Richterrecht – auch das Jahr 2010 war wiederum geprägt von einer Vielzahl<br />
wegweisender höchstrichterlicher Entscheidungen. Dabei kam den europarechtlichen<br />
Vorgaben durch den EuGH, der einen neuen Rekord an eingegangenen Vorlageverfahren<br />
verzeichnen konnte, erneut eine besondere Bedeutung zu. <strong>Die</strong> Arbeitgeber werden sich<br />
zukünftig – gerade in Zeiten des demographischen Wandels – darauf einzustellen haben,<br />
dass arbeits- <strong>und</strong> tarifvertragliche Regelungen verstärkt der gerichtlichen Überprüfung im<br />
Hinblick auf eine mögliche <strong>Altersdiskriminierung</strong> – <strong>und</strong> damit i.d.R. einer <strong>Befristung</strong>skontrolle<br />
– unterzogen werden.<br />
<strong>Befristung</strong> auf Erreichen des<br />
Rentenalters zulässig<br />
Eine tarifvertragliche Regelung, wonach ein Arbeitsverhältnis<br />
ohne Kündigung mit Erreichen des gesetzlichen<br />
Rentenalters beendet wird, ist wirksam.<br />
<strong>Die</strong> dadurch erfolgende „Zwangspensionierung“ von<br />
Arbeitnehmern ist europarechtskonform. Ein entsprechendes<br />
Gr<strong>und</strong>satzurteil des Europäischen<br />
Gerichtshofs (EuGH) hat im Oktober 2010 für<br />
aus Arbeitgebersicht erfreuliche Klarheit gesorgt.<br />
Das Arbeitsgericht Hamburg hatte den EuGH um<br />
Vorabentscheidung dieser Rechtsfrage ersucht.<br />
Geklagt hatte eine Reinigungskraft, die nach 39<br />
Berufsjahren ihre Tätigkeit trotz Erreichens des<br />
Rentenalters fortsetzen wollte <strong>und</strong> sich nach der<br />
Weigerung ihres Arbeitgebers wegen ihres Alters<br />
diskriminiert sah.<br />
Nach Auffassung des EuGH liegt in einer derartigen<br />
Regelung jedoch keine arbeitsrechtlich unzulässige<br />
Diskriminierung wegen des Alters. <strong>Die</strong> aufgr<strong>und</strong><br />
der tarifvertraglichen Bestimmung eintretende<br />
Beendigung des Arbeitsverhältnisses habe nicht<br />
die automatische Wirkung, dass die betroffenen<br />
Arbeitnehmer gezwungen würden, endgültig aus<br />
dem Arbeitsmarkt auszuscheiden. Sie nehme den<br />
Beschäftigten, die das Rentenalter erreicht haben,<br />
nicht den Schutz gegen Ungleichbehandlungen<br />
wegen des Alters, wenn sie erwerbstätig bleiben<br />
wollen <strong>und</strong> eine neue Beschäftigung suchen. Das<br />
deutsche Arbeitsrecht untersage einer Person, die<br />
ihre Altersrente beantragen kann, gerade nicht die<br />
Fortführung einer Berufstätigkeit, sei es bei dem<br />
früheren Arbeitgeber oder bei einem Dritten. Den<br />
Mitgliedstaaten <strong>und</strong> den Sozialpartnern stehe<br />
letztlich auf dem Gebiet der Sozial- <strong>und</strong> Beschäftigungspolitik<br />
ein weiter Ermessensspielraum zu.<br />
<strong>Die</strong> Klausel über die automatische Beendigung von<br />
Arbeitsverhältnissen biete den Arbeitnehmern eine<br />
gewisse Stabilität der Beschäftigung <strong>und</strong> verheiße<br />
langfristig einen vorhersehbaren Eintritt in den Ruhestand.<br />
Gleichzeitig biete sie den Arbeitgebern eine<br />
gewisse Flexibilität in ihrer Personalplanung.
Geschäftsbericht 2010 / 2011<br />
Arbeitsrichter-Seminar<br />
in Wismar ein voller Erfolg<br />
<strong>Die</strong> alljährlich von den Unternehmensverbänden<br />
im Lande Bremen angebotene Fortbildung<br />
für ehrenamtliche Arbeitsrichter der<br />
Arbeitgeberseite fand im Oktober 2010 in der<br />
malerischen Hansestadt Wismar statt. Über<br />
aktuelle arbeitsrechtliche Themen referierten<br />
Waldemar Reinfelder, Richter am B<strong>und</strong>es-<br />
<strong>Die</strong> <strong>Befristung</strong> des Arbeitsverhältnisses auf das<br />
Erreichen des Regelrenteneintrittsalters sei letztlich<br />
wegen der Verfolgung legitimer Ziele aus dem<br />
Bereich Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Beschäftigungspolitik<br />
im Sinne der EU-Richtlinie 2000/78/EG gerechtfertigt<br />
(EuGH, „Rosenbladt“-Entscheidung<br />
vom 12.10.2010, Az. C-45/09, abrufbar unter<br />
http://curia.europa.eu).<br />
arbeitsgericht, Frau Dr. Ursula Rinck, Richterin<br />
am Arbeitsgericht Bremen-Bremerhaven,<br />
sowie Herr Danilo Genske, Syndikus des<br />
Arbeitgeberverbandes Bremerhaven. Über<br />
50 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit zum<br />
intensiven fachlichen Austausch.<br />
Vorgezogene Altersgrenze hält<br />
<strong>Befristung</strong>skontrolle nicht stand<br />
Hingegen hat das B<strong>und</strong>esarbeitsgericht im Juni<br />
2010 eine tarifvertragliche Regelung für das Kabinenpersonal<br />
einer Fluggesellschaft, wonach das<br />
Arbeitsverhältnis bereits mit Vollendung des 60.<br />
Lebensjahres enden sollte, gekippt. <strong>Die</strong> <strong>Befristung</strong><br />
sei unwirksam. <strong>Die</strong> Klägerin erstritt ihre Weiterbeschäftigung<br />
bis zur Vollendung des 65. Lebensjahres.<br />
<strong>Die</strong> Argumentation der Fluggesellschaft,<br />
das Kabinenpersonal sei in gleicher Weise wie die<br />
Piloten außergewöhnlich hohen physischen <strong>und</strong><br />
psychischen Belastungen wie z.B. Höhenstrahlung,<br />
Druckunterschieden, Temperaturschwankungen,<br />
verschiedenen Zeitzonen <strong>und</strong> Schichtdienst aus-
gesetzt, überzeugte das BAG nicht. Zwar sei die<br />
Altersgrenze von 60 Jahren für Piloten weiterhin als<br />
wirksam anzusehen. Insbesondere Flugzeugführer<br />
seien überdurchschnittlichen physischen <strong>und</strong> psychischen<br />
Belastungen ausgesetzt. Auch bei guter<br />
individueller ges<strong>und</strong>heitlicher Verfassung nehme<br />
mit höherem Lebensalter das Risiko plötzlicher<br />
Ausfallerscheinungen <strong>und</strong> unerwarteter Fehlreaktionen<br />
zu. <strong>Die</strong> Vereinbarung einer Altersgrenze,<br />
die das Ende des Arbeitsverhältnisses eines Mitglieds<br />
des Cockpit-Personals von dem Erreichen<br />
eines bestimmten Lebensalters abhängig macht,<br />
trage dieser möglichen Gefahrenlage Rechnung<br />
<strong>und</strong> schütze damit zugleich die Piloten vor einer<br />
Überbeanspruchung durch die berufliche Tätigkeit.<br />
Beim Einsatz von Kabinenpersonal bestehe jedoch<br />
gerade kein annähernd vergleichbares Risiko für die<br />
Sicherheit des Flugverkehrs, so dass die <strong>Befristung</strong><br />
nicht durch einen sachlichen Gr<strong>und</strong> zu rechtfertigen<br />
sei (BAG, Urteil vom 23.06.2010, Az. 7 AZR 1021/08,<br />
abrufbar unter www.b<strong>und</strong>esarbeitsgericht.de).<br />
Kein Anspruch Älterer auf Angebot<br />
eines Aufhebungsvertrages<br />
Keine <strong>Altersdiskriminierung</strong> hat das BAG schließlich<br />
in einem Fall angenommen, in dem der Arbeitgeber<br />
im Rahmen einer Personalabbaumaßnahme<br />
seinen Mitarbeitern Aufhebungsverträge<br />
bei Zahlung einer Abfindung anbot, von diesem<br />
Angebot aber Mit-arbeiter ab einem bestimmten<br />
Alter (hier: über 55 Jahre) ausnahm. Den älteren<br />
Arbeitnehmern – so das BAG – bliebe ihr Arbeitsplatz<br />
erhalten; sie würden deshalb nicht weniger<br />
günstig als die jüngeren Arbeitnehmer behandelt,<br />
die ihren Arbeitsplatz – wenn auch unter Zahlung<br />
einer Abfindung – verlören. Der Arbeitgeber war<br />
somit nicht verpflichtet, auch den über 55-Jährigen<br />
Aufhebungsverträge bzw. Abfindungen anzubieten<br />
(BAG, Urteil vom 25.02.2010, Az. 6 AZR 911/08,<br />
abrufbar unter www.b<strong>und</strong>esarbeitsgericht.de).<br />
BAG: sachgr<strong>und</strong>lose <strong>Befristung</strong> trotz<br />
„Zuvor-Beschäftigung“ möglich<br />
06 | 07<br />
Rechtssicherheit hat das BAG nunmehr zu der<br />
Frage geschaffen, wann die frühere Vorbeschäftigung<br />
eines Arbeitnehmers bei demselben Arbeitgeber<br />
einer sachgr<strong>und</strong>losen <strong>Befristung</strong> entgegensteht.<br />
Nach Ablauf einer Frist von drei Jahren – diese<br />
entspricht der im Zivilrecht geltenden allgemeinen<br />
Verjährungsfrist – ist eine neuerliche <strong>Befristung</strong> ohne<br />
Sachgr<strong>und</strong> nun rechtswirksam möglich. <strong>Die</strong> Klägerin<br />
war bis zum Jahr 2000 lediglich 3 Monate lang als<br />
studentische Hilfskraft bei der Beklagten beschäftigt<br />
gewesen. Von August 2006 bis Juli 2008 war die<br />
Klägerin dann auf der Gr<strong>und</strong>lage eines befristeten<br />
Arbeitsvertrages für die Beklagte tätig. Mit ihrer<br />
Klage hat sie sich gegen die Wirksamkeit der <strong>Befristung</strong><br />
gewandt. Das BAG wies die Klage – wie schon<br />
die Vorinstanzen – ab mit der Begründung, die Regelung<br />
des § 14 Abs. 2 TzBfG solle es Arbeitgebern<br />
ermöglichen, auf schwankende Auftragslagen <strong>und</strong><br />
wechselnde Marktbedingungen zu reagieren <strong>und</strong> für<br />
Arbeitnehmer eine Brücke zur Dauerbeschäftigung<br />
zu schaffen. Zum anderen solle die Regelung den<br />
Mißbrauch befristeter Arbeitsverträge, vor allem<br />
durch sogenannte <strong>Befristung</strong>sketten verhindern,<br />
was aber bei lange Zeit zurückliegenden Beschäftigungen<br />
von mehr als drei Jahren typischerweise<br />
nicht mehr der Fall sei (BAG, Urteil vom 06.04.2011,<br />
Az. 7 AZR 716/09).<br />
Autor:<br />
Rechtsanwalt<br />
Alexander Dyx
Tarifpolitik<br />
Verantwortungsvolle, produktivitätsorientierte,<br />
differenzierte Abschlüsse<br />
Im 2. Halbjahr 2010 besserte sich die wirtschaftliche Lage nach der Wirtschaftskrise in weiten<br />
Teilen schneller, als nahezu alle Prognosen vorgegeben hatten. <strong>Die</strong> positive Entwicklung<br />
schlug sich zunehmend am Arbeitsmarkt nieder. Koordiniertes Handeln der Tarifparteien<br />
trug wesentlich dazu bei, daß Unternehmen in Deutschland den Wirtschaftseinbruch besser<br />
überstanden haben als Unternehmen anderer europäischer Länder. <strong>Die</strong> aktuellen Entgeltsteigerungen<br />
bewegen sich annähernd im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Orientierungsgrößen<br />
<strong>und</strong> lassen den Betrieben den notwendigen Handlungsrahmen. Gleichwohl<br />
ist der wirtschaftliche Aufholprozeß bei weitem noch nicht abgeschlossen.<br />
Ausgewählte Tarifabschlüsse nach der Krise:<br />
Beispiel 1: Bankengewerbe<br />
Im Bankengewerbe gelang am 10. Juni 2010 neben<br />
einer Erklärung zum betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
ein moderater Entgeltabschluß mit<br />
22-monatiger Laufzeit bei acht Nullmonaten, einer<br />
Einmalzahlung von 300 Euro (August 2010) <strong>und</strong> einer<br />
Entgeltanhebung ab 01. Januar 2011 um 1,6 %.<br />
Beispiel 2: Stahlindustrie<br />
<strong>Die</strong> konjunkturelle Sondersituation in der westdeutschen<br />
Stahlindustrie führte am 30. September 2010<br />
zu einem Tarifabschluß mit 14-monatiger Laufzeit,<br />
der nach einer Einmalzahlung von 150 Euro eine<br />
Entgeltanhebung um 3,6 % zum Inhalt hatte. Zudem<br />
wurde ein rechtlich <strong>und</strong> tarifpolitisch problematischer<br />
„Tarifvertrag zur Bezahlung von Leiharbeitern“<br />
vereinbart, der die Stahlunternehmen verpfl ichtet,<br />
darauf hinzuwirken, daß Zeitarbeitnehmer gegen ihr<br />
Zeitarbeitsunternehmen einen Vergütungsanspruch<br />
in Höhe eines sogenannten Vergleichsentgelts<br />
haben. Beispielcharakter kann diese Regelung<br />
nicht reklamieren: So sind Zeitarbeitnehmer nicht<br />
bei Stahlunternehmen, sondern bei Zeitarbeitsunternehmen<br />
angestellt, die im übrigen auch nicht<br />
Partei dieses Stahl-Tarifvertrages sind.<br />
Beispiel 3: Deutsche Bahn<br />
Der im Januar 2011 für die Deutsche Bahn AG<br />
erzielte Tarifabschluß sieht bei einer Laufzeit von<br />
nahezu 2 1 /2 Jahren neben einer Dynamisierung des<br />
Urlaubsgeldes <strong>und</strong> der Neuordnung der Schichtzulagen<br />
Entgelterhöhungen von 1,8 % <strong>und</strong> 2 % vor.<br />
Ein Ergebnis für die Lokführer steht jedoch noch<br />
aus, so hat sich die GDL wegen ihrer Forderung<br />
nach einem einheitlichen b<strong>und</strong>esweiten Tarifvertrag<br />
für die bei sämtlichen Bahnbetreibern beschäftigten<br />
Lokführer bisher einem Tarifabschluß verweigert.
Geschäftsbericht 2010 / 2011 08 | 09<br />
Beispiel 4: Entsorgungswirtschaft<br />
Im Februar 2011 verständigten sich die Tarifparteien<br />
der Entsorgungswirtschaft neben einer Einmalzahlung<br />
von 350 Euro für die Monate Mai bis Dezember<br />
2010 auf eine Entgelterhöhung von 2 % (01.01.2011<br />
bis 31.12.2011).<br />
Beispiel 5:<br />
Textil- <strong>und</strong> Bekleidungsindustrie<br />
Der Tarifabschluß der Textil- <strong>und</strong> Bekleidungsindustrie<br />
vom 22. Februar 2011 beinhaltet bei einer<br />
Laufzeit von 20 Monten nach zwei Nullmonaten<br />
<strong>und</strong> Einmalzahlungen für Mai bis September 2011<br />
von insgesamt 250 Euro eine Entgelterhöhung um<br />
3,6 % ab Oktober 2011. Entsprechend der jeweiligen<br />
betrieblichen Situation können durch freiwillige<br />
Betriebsvereinbarung bei Beschäftigungssicherung<br />
die Einmalzahlungen verschoben, gekürzt oder ausgesetzt<br />
<strong>und</strong> die Entgelterhöhung bis April 2012 um<br />
bis zu 1,5 % abgesenkt werden.<br />
Beispiel 6: Öffentlicher <strong>Die</strong>nst<br />
Für die Beschäftigten im Öffentlichen <strong>Die</strong>nst der<br />
Länder einigten sich die Tarifparteien am 10. März<br />
2011 auf einen neuen Tarifvertrag mit einer Laufzeit<br />
bis zum 31. Dezember 2012. So ist bis spätestens<br />
Mai 2011 eine Einmalzahlung von 360 Euro zu leisten;<br />
hiervon abgesehen, erhöhen sich die Entgelte<br />
ab April 2011 um 1,5 % <strong>und</strong> ab Januar 2012 um<br />
weitere 1,9 %, verb<strong>und</strong>en mit einer zusätzlichen<br />
Anhebung in Höhe von 17 Euro.<br />
Beispiel 7: Telekom AG<br />
Durch Schlichtung vom 25. März 2011 werden<br />
die Entgelte der Beschäftigten der Deutschen<br />
Telekom AG nach drei Nullmonaten ab 1. April 2011<br />
um 3,15 % erhöht (Gesamtlaufzeit 13 Monate). Für<br />
die Beschäftigten der Servicegesellschaften erfolgt<br />
wegen der 2007 gegebenen Einschnitte eine Vorweganhebung<br />
der Entgelte um 2 % mit Wirkung<br />
ab Januar 2011.<br />
Beispiel 8: Chemische Industrie<br />
In der chemischen Industrie wurde am 31. März<br />
2011 ein Tarifabschluß erzielt, der bei einer 15-<br />
monatigen Laufzeit nach einem Nullmonat eine<br />
Entgelterhöhung um 4,1 % vorsieht. Hierbei ist es<br />
gelungen, den Betrieben die Möglichkeit zu eröffnen,<br />
die Entgelterhöhung um bis zu zwei Monate<br />
zu verschieben, was zu einer Begrenzung der Jahresbelastung<br />
auf 3,2 % führt. Das tarifliche Chemie-<br />
Ergebnis muß vor dem Hintergr<strong>und</strong> der überwiegend<br />
positiven Branchenkonjunktur gesehen werden.<br />
Hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />
hat diesem Abschluß indessen Ausnahmecharakter<br />
zuzukommen.<br />
Autor:<br />
Assessor<br />
Burckhard Pfelzer
Industriepolitik<br />
in Bremen, Deutschland <strong>und</strong> Europa<br />
23. Bremer Unternehmerforum 2010<br />
Das Bremer Unternehmerforum 2010 widmete sich der großen Bedeutung, die eine kluge<br />
Industriepolitik gerade für die Entwicklung der Wirtschaft im B<strong>und</strong>esland Bremen hat. Als<br />
Gastredner hatten die Unternehmensverbände den Präsidenten des B<strong>und</strong>esverbandes der<br />
Deutschen Industrie, Herrn Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel, eingeladen.<br />
Mit echten Werten die Zukunft gestalten<br />
Prof. Keitel betonte in seinem Vortrag, daß die Industrie<br />
durchaus das Selbstbewußtsein haben dürfe,<br />
stolz darauf zu sein, daß es in den vergangenen<br />
Monaten zu einem so nicht für möglich gehaltenen<br />
wirtschaftlichen Aufschwung gekommen sei. <strong>Die</strong>s<br />
sei in hohem Maße Unternehmern zu verdanken,<br />
die gerade im mittelständischen Bereich gegen<br />
eine kurzfristige betriebswirtschaftliche Vernunft<br />
die Arbeitsplätze über die Krise hinweg gehalten<br />
hätten. Das ermögliche nun einen Aufschwung mit<br />
gut eingearbeiteten Mitarbeitern.<br />
Für die Zukunft sei es wichtig, daß man sich der<br />
Stärken der Sozialen Marktwirtschaft bewußt bleibe:<br />
Dabei gehe es nicht darum, daß die einen etwas<br />
erarbeiteten, was die anderen verteilten. Es sei vielmehr<br />
von großer Bedeutung, daß Deutschland eine<br />
Industriepolitik <strong>und</strong> generell eine Wirtschaftspolitik<br />
verfolge, die Leitplanken setze für die Wirtschaft,<br />
zwischen denen sich die Unternehmen ausreichend<br />
fl exibel bewegen könnten.
Geschäftsbericht 2010 / 2011 10 | 11<br />
Gleichzeitig zeigte Keitel aber auch Gefahren für die<br />
Stärke der deutschen Industrie auf. <strong>Die</strong>se müsse<br />
sich mit dem Phänomen auseinandersetzen, daß<br />
sich die wirtschaftlichen Machtzentren dieser Welt<br />
verschoben <strong>und</strong> vervielfältigt hätten. Hier müsse<br />
Europa sich seiner eigenen Stärke wieder bewußt<br />
werden, vor allem durch ein gemeinsames Auftreten:<br />
„Wir müssen wissen, daß Europa entweder mit einer<br />
Stimme spricht, oder es wird weltweit nicht gehört.“<br />
Gleichzeitig sei die Verschiebung der Machtzentren<br />
etwa in der Rohstoffpolitik ersichtlich. Habe es<br />
bislang noch einen internationalen Rohstoffmarkt<br />
gegeben, so dominierten heute nur noch wenige<br />
Herstellerländer, die ihre eigenen politischen Vorstellungen<br />
hätten <strong>und</strong> diese auch durchzusetzen<br />
versuchten.<br />
Auf nationaler Ebene warnte Prof. Keitel davor, daß<br />
Deutschland aufgr<strong>und</strong> der erstarkenden Bürgerbeteiligung<br />
bei Großprojekten Probleme drohten: „Wir<br />
müssen dafür sorgen, daß in Deutschland überhaupt<br />
noch ein Großprojekt läuft.“ Keitel forderte, das<br />
System der Bürgerbeteiligungen künftig transparenter<br />
zu gestalten, ein Projekt wie Stuttgart 21 aber<br />
nun zu einem „vernünftigen gedanklichen Ende“<br />
zu bringen <strong>und</strong> zu realisieren. Ein Unternehmen<br />
wie die Deutsche Bahn müsse sich auf gegebene<br />
Zusagen verlassen können.<br />
Gleichzeitig appellierte er an die Unternehmer, verstärkt<br />
für wirtschaftlich wichtige Großprojekte in<br />
der Öffentlichkeit zu werben: „Wir sollten uns das<br />
Herz nehmen, herauszugehen in die Öffentlichkeit<br />
<strong>und</strong> mit Glaubwürdigkeit, Transparenz <strong>und</strong> eigenem<br />
Einsatz das vertreten, von dem wir glauben, daß es<br />
wichtig ist, daß es für uns <strong>und</strong> die nachfolgenden<br />
Generationen Arbeitsplätze <strong>und</strong> Wohlstand sichert.“<br />
In einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion<br />
diskutierten im Anschluß unter der Leitung von<br />
Herrn Dr. Marc Beise, Leiter der Wirtschaftsredaktion<br />
der Süddeutschen Zeitung, neben Prof. Keitel<br />
die folgenden Persönlichkeiten:<br />
Professor Dr. Michael Hüther<br />
Direktor <strong>und</strong> Mitglied des Präsidiums<br />
Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />
Peter Scherrer<br />
Generalsekretär<br />
Europäischer Metallgewerkschaftsb<strong>und</strong><br />
(EMB), Brüssel<br />
Michael Westhagemann<br />
CEO Region Nord<br />
Siemens AG, Hamburg<br />
Das Bremer Unternehmerforum 2010 wird wieder<br />
in einer eigenen Publikation dokumentiert, die wir<br />
Ihnen bei Interesse gerne übersenden.<br />
Autor:<br />
Cornelius<br />
Neumann-Redlin
Arbeitswissenschaften<br />
Neue Regelungen zur Unfallverhütung<br />
Nach strikten politischen Vorgaben des B<strong>und</strong>esarbeitsministeriums hat der Dachverband der<br />
„Deutschen gesellschaftlichen Unfallversicherung“ (DGUV) ein Muster für die Neugestaltung<br />
der alten Unfallverhütungsvorschrift „Betriebsärzte <strong>und</strong> Fachkräfte für Arbeitssicherheit“<br />
(BGV-A2) erarbeitet. Damit gibt es erstmals für Berufsgenossenschaften <strong>und</strong> Unfallversicherungsträger<br />
der öffentlichen Hand eine einheitliche <strong>und</strong> gleichlautende Vorgabe zur<br />
Konkretisierung des Arbeitssicherheitsgesetzes (ASiG).<br />
Ab dem 1. Januar 2011 wird der Umfang der arbeitsmedizinischen<br />
<strong>und</strong> sicherheitstechnischen Regelbetreuung<br />
der Betriebe mit mehr als 10 Beschäftigten<br />
neu geregelt. Das neue Betreuungskonzept weicht<br />
wesentlich von dem bisherigen ab. Statt fester<br />
Mindesteinsatzzeiten gibt es künftig eine Gr<strong>und</strong>betreuung<br />
<strong>und</strong> einen betriebsspezifi schen Teil der<br />
Betreuung. Der Umsetzung eines abgestimmten<br />
Musters der DGUV für die einzelnen Unfallversicherungsträger<br />
ist nur ein relativ geringfügiger eigener<br />
Gestaltungsspielraum belassen worden.<br />
In Mitgliedsbetrieben der Berufsgenossenschaft<br />
Holz Metall mit bis zu 30 Beschäftigten <strong>und</strong> Mitgliedsunternehmen<br />
der BG ETEM mit bis zu 50<br />
Beschäftigten kann aber weiterhin als Alternative<br />
zur Regelbetreuung auch nach der neuen Unfallverhütungsvorschrift<br />
das sogenannte Unternehmermodell<br />
Anwendung fi nden, dessen Gr<strong>und</strong>lage<br />
die Teilnahme des Arbeitgebers an Motivations-,<br />
Informations- <strong>und</strong> Fortbildungsmaßnahmen ist.<br />
Was ändert sich?<br />
Gr<strong>und</strong>betreuung <strong>und</strong> betriebsspezifi scher Teil der<br />
Betreuung sind verpfl ichtend <strong>und</strong> bilden zusammen<br />
die Gesamtbetreuung. Feste Einsatzzeiten gelten<br />
nur noch für die Gr<strong>und</strong>betreuung. Sie ergeben sich<br />
aus der Zuordnung des Betriebes zu einer von drei<br />
Betreuungsgruppen nach dem WZ-Schlüssel (Wirtschaftszweige-Schlüssel).<br />
Für gleichartige Betriebe<br />
gelten somit gleiche Anforderungen, unabhängig<br />
von dem Unfallversicherungsträger. <strong>Die</strong> Zuordnung<br />
gilt für den gesamten Betrieb.<br />
Einsatzzeiten (St<strong>und</strong>en pro Jahr je Beschäftigtem)<br />
Gruppe 1 2,5 St<strong>und</strong>en<br />
Gruppe 2 1,5 St<strong>und</strong>en<br />
Gruppe 3 0,5 St<strong>und</strong>en
Geschäftsbericht 2010 / 2011 12 | 13<br />
<strong>Die</strong> so errechnete Einsatzzeit für die Gr<strong>und</strong>betreuung<br />
stellt im Gegensatz zu der alten Unfallverhütungsvorschrift<br />
einen Summenwert dar, den der<br />
Arbeitgeber zwischen Betriebsarzt <strong>und</strong> Fachkraft<br />
für Arbeitssicherheit unter Berücksichtigung der<br />
betrieblichen Situation aufteilen muß. Der Anteil<br />
für die betriebsärztliche Betreuung wird in der Regel<br />
geringer ausfallen als für die sicherheitstechnische<br />
Betreuung. Der Mindestanteil beträgt 20%<br />
der Gr<strong>und</strong>betreuung, also mindestens 0,2 St<strong>und</strong>en<br />
pro Jahr <strong>und</strong> Beschäftigtem. <strong>Die</strong> Gr<strong>und</strong>betreuung<br />
für die Fachkraft für Arbeitssicherheit umfaßt die<br />
normalen Basisleistungen des betrieblichen Arbeitsschutzes,<br />
unter anderem Unterstützung des<br />
Arbeitgebers bei der Gefährdungsbeurteilung oder<br />
bei der Schaffung einer geeigneten Organisation zur<br />
Durchführung des Arbeitsschutzes <strong>und</strong> die darüber<br />
hinausgehende allgemeine Beratung. <strong>Die</strong> Aufgabenfelder<br />
der Gr<strong>und</strong>betreuung sind in der DGUV<br />
Anlage 2 verbindlich aufgeführt.<br />
Betriebsspezifischer Teil der Betreuung<br />
Für den betriebsspezifischen Teil der Betreuung gibt<br />
es keine festen Einsatzzeiten. Der Bedarf ergibt sich<br />
aus den spezifischen betrieblichen Gefährdungen,<br />
Situationen <strong>und</strong> Anlässen, dauerhaft oder auch temporär.<br />
Notwendigkeit <strong>und</strong> Umfang dieser Betreuung<br />
hat der Arbeitgeber zu ermitteln <strong>und</strong> regelmäßig<br />
anzupassen. Für die aufwendige Ermittlung dieses<br />
Bedarfes sind in der DGUV 16 Aufgabenfelder sowie<br />
Auslöse- <strong>und</strong> Aufwandskriterien zu berücksichtigen.<br />
Sie betreffen unter anderem<br />
regelmäßig vorliegende betriebsspezifische<br />
Unfall- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsgefahren<br />
Erfordernisse zur menschengerechten<br />
Arbeitsgestaltung<br />
betriebliche Veränderungen der Arbeitsbedingungen<br />
<strong>und</strong> der Arbeitsorganisation<br />
externe Entwicklungen mit spezifischem<br />
Einfluß auf die betriebliche Situation <strong>und</strong><br />
betriebliche Aktionen, Programme oder<br />
Maßnahmen.<br />
Auch dieser betriebsspezifisch ermittelte Betreuungsaufwand<br />
ist zwischen Betriebsarzt <strong>und</strong> der<br />
Fachkraft für Arbeitssicherheit aufzuteilen.<br />
Durch den Verzicht auf die bisherigen Mindesteinsatzzeiten<br />
<strong>und</strong> die zukünftige Aufteilung der<br />
Gesamtbetreuung in eine Gr<strong>und</strong>betreuung <strong>und</strong><br />
eine betriebsspezifische Betreuung richtete sich der<br />
Umfang künftig stärker nach den jeweiligen Gefährdungen<br />
im Unternehmen <strong>und</strong> damit am tatsächlichen<br />
Betreuungsbedarf, der damit im Vergleich<br />
zu früher geringer, aber auch höher ausfallen kann.<br />
<strong>Die</strong> bisherige Degression der Einsatzzeiten bei höheren<br />
Beschäftigungszahlen ist allerdings für die<br />
Gr<strong>und</strong>betreuung nicht übernommen worden.<br />
In der Unfallverhütungsvorschrift wird darauf hingewiesen,<br />
daß der Arbeitgeber die Aufgaben der<br />
Betriebsärzte <strong>und</strong> Fachkräfte für Arbeitssicherheit<br />
unter „Mitwirkung“ der betrieblichen Interessenvertretung<br />
(entsprechend BetrVG) sowie unter Verweis<br />
auf § 9 Abs. 3 ASiG zu ermitteln, aufzuteilen <strong>und</strong><br />
mit ihr schriftlich zu vereinbaren hat.<br />
<strong>Die</strong> neue Unfallverhütungsvorschrift ist bereits zum<br />
1. Januar 2011 in Kraft getreten. Da eine sofortige<br />
Umsetzung nicht möglich ist, werden in einem längeren<br />
Prozeß die Aufsichtsdienste der Berufsgenossenschaften<br />
<strong>und</strong> Unfallkassen die praxisgerechte<br />
Umsetzung der DGUV Vorschrift 2 in den Unternehmen<br />
nachhaltig begleiten <strong>und</strong> unterstützen.<br />
Autor:<br />
Dipl.-Ing.<br />
Werner Strauß
Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>Die</strong> Unternehmensverbände im Dialog<br />
<strong>Die</strong> Unternehmensverbände haben sich auch im vergangenen Jahr wieder mit vielfältigen<br />
Veranstaltungen zu Wort gemeldet, um die Interessen der Mitgliedsunternehmen <strong>und</strong> -verbände<br />
gegenüber Entscheidungsträgern in Politik <strong>und</strong> Verwaltung zu vertreten.<br />
Wirtschaft trifft Wissenschaft:<br />
„Mit Innovationen Wachstumschancen<br />
nutzen“ – <strong>Die</strong> Zusammenarbeit mit der<br />
Wissenschaft vor Ort intensivieren –<br />
Im August 2010 fand auf Einladung der Unternehmensverbände<br />
als Landesvertretung des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
der Deutschen Industrie (BDI) ein Treffen<br />
von Unternehmern mit Vertretern der drei im B<strong>und</strong>esland<br />
Bremen vertretenen Fraunhofer-Institute<br />
statt. Gastredner war Dipl.-Wirtsch.-Ing. Arndt G.<br />
Kirchhoff, Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />
KIRCHHOFF Automotive GmbH & Co. KG <strong>und</strong><br />
Vorsitzender des BDI-Mittelstandsausschusses.<br />
Kirchhoff stellte in seinem Vortrag heraus, daß<br />
die Bildung als der wertvollste Rohstoff, den die<br />
Deutschen besitzen, erhalten <strong>und</strong> intensiviert werden<br />
<strong>und</strong> für Innovationen genutzt werden müsse.<br />
Entscheidend sei deshalb eine verstärkte Zusammenarbeit<br />
zwischen Wissenschaftseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> der Wirtschaft in der Region. Im Rahmen der<br />
Veranstaltung präsentierten sich die Fraunhofer-<br />
Institute den anwesenden Unternehmern <strong>und</strong> zeigten<br />
Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf.<br />
Diskussionsveranstaltung „Gegen die<br />
Krise: Innovationen – aber offensiv!“<br />
Im Rahmen der Messe „b2d BusinessLife 2010“<br />
veranstalteten die Unternehmensverbände eine<br />
Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Wissenschaft unter dem Titel „Gegen die Krise:<br />
Innovationen – aber offensiv! Am Beispiel Elektromobilität<br />
/ Elektroauto“.<br />
Auf der Messe „b2d Business Life 2010“ waren die<br />
Unternehmensverbände mit eigenem Stand vertreten.
Geschäftsbericht 2010 / 2011 14 | 15<br />
Ein hochkarätiges Podium diskutierte über die Chancen<br />
der Elektromobilität.<br />
Moderiert von Heinz-Jürgen Gerdes, Inhaber von<br />
gerdes - was zukunft hat, diskutierten<br />
Christoph Brinkmann,<br />
Unternehmenskommunikation swb AG,<br />
Manuel Dreesmann,<br />
Hochschule für Künste Bremen <strong>und</strong> Preisträger<br />
des „Vision Works“-Design-Preises sowie<br />
Dr. Thorsten Mausbach,<br />
Robert Bosch GmbH Gasoline Systems,<br />
über die Marktfähigkeit innovativer Entwicklungen.<br />
In Deutschland zeichne sich ein Mentalitätswandel<br />
ab, der nach regenerativen Energien <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />
Antriebssystemen in der Automobilindustrie<br />
verlange. Hier gelte es, die Potentiale innovativer<br />
Alternativen zum Verbrennungsmotor durch<br />
Dialog <strong>und</strong> Diskurs auszuloten <strong>und</strong> die emotionale<br />
Debatte zu versachlichen.<br />
<strong>Die</strong> Schriftsteller Ingo Schulze <strong>und</strong> Osman Engin lasen im<br />
Rahmen der Bremer Integrationswoche 2010.<br />
<strong>Die</strong> Unternehmensverbände gestalten<br />
die Integrationswoche mit<br />
Integration ist angesichts eines zusammenwachsenden<br />
Europas <strong>und</strong> der Globalisierung das beherrschende<br />
Thema unseres Zusammenlebens.<br />
Ein Viertel der bremischen Bevölkerung hat einen<br />
Migrationshintergr<strong>und</strong>. Gleichzeitig sind jedoch<br />
lediglich 6 % der in Bremen lebenden Ausländer<br />
sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Der Bremer<br />
Wirtschaft geht dadurch ein Pool an potentiellen<br />
Ideengebern <strong>und</strong> Fachkräften verloren.<br />
<strong>Die</strong> Unternehmensverbände beteiligten sich deshalb<br />
erneut an der zum dritten Male stattfindenden<br />
Bremer Integrationswoche „Labskaus“. Im Bremer<br />
Industriehaus fand dazu eine satirische Lesung mit<br />
dem türkischstämmigen Bremer Autor Osman Engin<br />
statt. In einer weiteren Lesung mit dem bekannten<br />
Autor Ingo Schulze ging es um das Zusammenwachsen<br />
der ost- <strong>und</strong> westdeutschen Kulturen.
Autor:<br />
Cornelius<br />
Neumann-Redlin<br />
16 | 17<br />
Veranstaltung mit dem Bankenverband<br />
Im September 2010 stand auf einer gemeinsamen<br />
Veranstaltung der Unternehmensverbände mit dem<br />
Bankenverband Bremen <strong>und</strong> dem Stifterverband<br />
für die Deutsche Wissenschaft die Frage im Mittelpunkt,<br />
wie Stiftungen sowohl mäzenatisch als<br />
auch zur Regelung der Unternehmensnachfolge<br />
eingesetzt werden können.<br />
Der Generalsekretär des Stifterverbandes, Herr Prof.<br />
Dr. Andreas Schlüter, ging in seinem Vortrag auf die<br />
große Tradition des Bürgersinns in Bremen ein <strong>und</strong><br />
betonte, daß steuerliche Aspekte für private Stifter<br />
meist nicht im Vordergr<strong>und</strong> stünden; ebensowenig<br />
der Wunsch, sich selbst ein Denkmal zu setzen.<br />
Vielmehr ginge es vielen Unternehmern darum, ihr<br />
Lebenswerk abzusichern, was über sogenannte<br />
Unternehmensträgerstiftungen möglich sei. Der<br />
Präsident der Unternehmensverbände, Herr Ingo<br />
Kramer, betonte in seinem Beitrag, daß der Staat<br />
sich mit Hinweis auf Stiftungen vermehrt aus Aufgaben<br />
zurückziehe. Es sei aber nicht Aufgabe von<br />
Stiftungen, Lückenbüßer für den Staat zu sein, sondern<br />
aktiv auch dessen Aktivitäten zu unterstützen.<br />
Geschäftsbericht 2010 / 2011
Aktive Interessenvertretung<br />
Mitbestimmung in wichtigen Gremien<br />
<strong>Die</strong> Unternehmensverbände vertreten die Interessen ihrer Mitglieder durch Mitwirkung in<br />
zahlreichen Organisationen <strong>und</strong> Institutionen, z.B.:<br />
1. Überregionale Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Arbeitgeberverbände<br />
B<strong>und</strong>esvereinigung der Deutschen<br />
Arbeitgeberverbände (BDA), Berlin<br />
B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />
Industrie e.V. (BDI), Berlin<br />
B<strong>und</strong>esarbeitgeberverband<br />
Chemie e.V. (BAVC), Wiesbaden<br />
Gesamtmetall, Berlin<br />
2. Selbstverwaltung<br />
Verwaltungsausschüsse der Agenturen<br />
für Arbeit in Bremen <strong>und</strong> Bremerhaven<br />
Beiräte der Jobcenter<br />
Widerspruchsausschuß beim<br />
Integrationsamt Bremen<br />
Landesarbeitskreis für Arbeitssicherheit<br />
Landeszentrale für politische Bildung<br />
Verwaltungsräte der AOK Bremen/<br />
Bremerhaven <strong>und</strong> der hkk<br />
Gremien der Deutschen<br />
Rentenversicherung Oldenburg-Bremen<br />
Landesr<strong>und</strong>funkausschuß<br />
R<strong>und</strong>funkrat von Radio Bremen<br />
Programmbeirat von<br />
HITRADIO Antenne Bremen<br />
3. Ehrenamtliche Richtertätigkeit<br />
Arbeitsgericht Bremen-Bremerhaven<br />
Landesarbeitsgericht Bremen<br />
B<strong>und</strong>esarbeitsgericht<br />
Sozialgericht Bremen<br />
Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen<br />
B<strong>und</strong>essozialgericht<br />
Verwaltungsgerichte
Mitglieder der Gremien der<br />
Unternehmensverbände im Lande Bremen<br />
1. Vorstand<br />
Ingo Kramer<br />
Präsident<br />
J. H. K. Anlagenbau <strong>und</strong><br />
Service GmbH & Co. KG<br />
Dr. Peter W. Dill<br />
„Deutsche See“ GmbH<br />
Dr. Manfred Ahlsdorff<br />
Ehrenpräsident<br />
2. Beirat<br />
a) <strong>Die</strong> Mitglieder des Vorstandes (vgl. 1)<br />
Hans-Joachim Florian<br />
Vizepräsident<br />
roha arzneimittel GmbH<br />
Claus-Hermann Wencke<br />
Vizepräsident<br />
Lloyd Chemie GmbH<br />
Michael Ippich<br />
UNTERWESER REEDEREI GMBH<br />
b) Nordmetall – Verband der Metall- <strong>und</strong> Elektroindustrie e.V., Bezirksgruppe Unterweser<br />
Peter Bernsen<br />
Deutsche SENCO<br />
Industrie-Erzeugnisse GmbH & Co. KG<br />
Dr. Kai Brüggemann<br />
Airbus Operations GmbH<br />
Ingo Kramer<br />
J. H. K. Anlagenbau <strong>und</strong> Service GmbH & Co. KG<br />
Franz-Wilhelm Löbe<br />
Siemens AG<br />
Region Deutschland – Hanse<br />
Niederlassung Bremen<br />
Friedrich Lürßen<br />
Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG<br />
Manfred Meise<br />
Hella Fahrzeugkomponenten GmbH<br />
Lutz Oelsner<br />
GESTRA AG<br />
Joachim Pahl<br />
Drahtseilwerk GmbH<br />
Jan Reinecke<br />
mdexx GmbH<br />
Rolf Weidelt<br />
A. Weidelt Systemtechnik GmbH & Co. KG
Geschäftsbericht 2010 / 2011 18 | 19<br />
c) Allgemeiner Arbeitgeberverband von Bremen<br />
Andreas Discher<br />
swb AG<br />
Hans-Christoph Erling<br />
Bremer Rolandmühle Erling GmbH & Co. KG<br />
Bruno Kruth<br />
F.W. Neukirch (GmbH & Co.) KG<br />
Hartmut Mekelburg<br />
BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG<br />
d) Arbeitgeberverband Bremerhaven<br />
Jörn Bensch<br />
Vetter Stahlhandel GmbH<br />
Jens Frischmann<br />
Möhring GmbH<br />
Wolfgang Grube<br />
Georg Grube GmbH<br />
Hans-Georg Morawitz<br />
Rheinmetall Defence Electronics GmbH<br />
Dr. Tim Nesemann<br />
<strong>Die</strong> Sparkasse Bremen AG<br />
Klaus Stapmans<br />
Detlef Hegemann GmbH & Co. KG (Holding)<br />
Christoph Weiss<br />
BEGO Bremer Goldschlägerei<br />
Wilh. Herbst GmbH & Co. KG<br />
Dr. Stephan Hinrichs<br />
Frosta AG<br />
Wolfgang Schiemann<br />
EUROGATE Container Terminal Bremerhaven GmbH<br />
Thomas Schütze<br />
Bankhaus Neelmeyer AG<br />
e) Arbeitgeberverband der chemischen Industrie im Unterwesergebiet<br />
Claus-Hermann Wencke<br />
Lloyd Chemie GmbH
f) Korporativ angeschlossene Verbände sowie<br />
andere sozial- <strong>und</strong> wirtschaftspolitische Organisationen<br />
AGA Unternehmensverband<br />
Großhandel, Außenhandel, <strong>Die</strong>nstleistung e.V.<br />
Dr. Hans Fabian Kruse, Präsident<br />
Wiechers & Helm GmbH & Co. KG<br />
Volker Tschirch, Vorstandssprecher<br />
Klaus Ziegler, Vorsitzender Landesgruppe Bremen<br />
Ziegler Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
Arbeitgeberverband Handwerk Bremen e.V.<br />
Matthias Winter, Vorsitzender<br />
Tischlerei Winter<br />
Andreas Meyer, Geschäftsführer<br />
Bankenverband Bremen e.V.<br />
Thomas Schütze, Vorsitzender<br />
Bankhaus Neelmeyer AG<br />
Rolf Behre, Geschäftsführer<br />
Bankhaus Neelmeyer AG<br />
Bauindustrieverband<br />
Niedersachsen-Bremen e.V.<br />
Professor Dr.-Ing. Rolf Warmbold, Präsident<br />
HASTRABAU-WEGENER GmbH & Co. KG<br />
RA Dr. Wolfgang Bayer, Hauptgeschäftsführer<br />
Professor Dipl.-Kfm. Michael Sommer,<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Bremer Rheder-Verein<br />
Thorsten Mackenthun, Vorsitzer<br />
Hanseatic Lloyd Reederei GmbH & Co. KG<br />
Robert Völkl, Geschäftsführer<br />
Einzelhandelsverband Nordsee Bremen e.V.<br />
Norbert Caesar, Vorsitzender<br />
CAESAR Handelsgesellschaft mbH<br />
Wolfgang Brakhane, Geschäftsführer<br />
iGZ – Interessenverband Deutscher<br />
Zeitarbeitsunternehmen e.V.<br />
Bettina Schiller, Vorsitzende<br />
Teamworker GmbH<br />
Kommunaler Arbeitgeberverband<br />
Bremen e.V.<br />
Staatsrat Henning Lühr, Vorsitzender<br />
Der Senator für Finanzen<br />
Wolfgang Söller, Geschäftsführer<br />
Landesverband Druck <strong>und</strong> Medien<br />
Bremen e.V.<br />
Siegfried von der Wehl, Vorsitzender<br />
Druckerei Girzig & Gottschalk<br />
RA Marcel Christmann, Geschäftsführer<br />
Landesverband Verkehrsgewerbe<br />
Bremen (LVB) e.V.<br />
Sigward Glomb, Vorsitzender<br />
G C D Glomb Container <strong>Die</strong>nst GmbH<br />
Martin Otholt, Geschäftsführer<br />
U·B·H – Unternehmensverband<br />
Bremische Häfen e.V.<br />
Hans-Joachim Schnitger, Präsident<br />
Atlantik Hafenbetriebe<br />
Geuther & Schnitger GmbH & Co. KG<br />
RA Hubertus Ritzke, Geschäftsführer<br />
RA Peter Marx, Geschäftsführer
Geschäftsbericht 2010 / 2011 20 | 21<br />
Verband der Chemischen Industrie e.V.<br />
Landesverband Nord<br />
Dr. Carsten Kuhlgatz, Vorsitzender<br />
Hüttenes-Albertus Chemische Werke GmbH<br />
Dr. Jochen Wilkens, Geschäftsführer<br />
Verband Deutscher Unternehmerinnen e.V.<br />
Landesverband Bremen-Weser-Ems<br />
Dipl.-Psych. Cornelia Hopp, Vorsitzende<br />
Peter Braun Personalberatung GmbH<br />
VGL – Verband Garten-, Landschafts- <strong>und</strong><br />
Sportplatzbau e.V.<br />
Uwe Krebs, Vorsitzender<br />
Krebs Garten- <strong>und</strong> Landschaftsbau<br />
Harald Mikulla, Geschäftsführer<br />
WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH<br />
Geschäftsbereich Messe Bremen<br />
Hans Peter Schneider, Geschäftsführer<br />
ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik-<br />
<strong>und</strong> Elektronikindustrie e.V.<br />
Landesstelle Niedersachsen / Bremen<br />
Wolfgang Reichelt, Vorsitzender<br />
Block Transformatoren-Elektronik GmbH & Co. KG<br />
Dr. Volker Müller, Geschäftsführer<br />
Zeitungsverlegerverband Bremen e.V.<br />
Dr. Ulrich Hackmack, Vorsitzender<br />
Bremer Tageszeitungen AG<br />
Dr. Ulrich Hackmack, Geschäftsführer<br />
Stefan Borrmann, Geschäftsführer<br />
3. Ältestenrat 4. Geschäftsführung<br />
Dr. Manfred Ahlsdorff<br />
Wolfgang Deter-Lüken<br />
Dr. Klaus Hinck<br />
Dr. Bernhard Holke<br />
Hans Werner Klause<br />
Herbert Korte<br />
Dr. Walter Krawitz<br />
Michael Krömker<br />
Michael Schroiff<br />
Dr. Uwe Woywod<br />
RA Cornelius Neumann-Redlin<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
RA Marcel Christmann<br />
Arbeits-, Sozial- <strong>und</strong> Tarifrecht<br />
Ass. Burckhard Pfelzer<br />
Arbeits-, Sozial- <strong>und</strong> Tarifrecht<br />
RA Alexander Dyx<br />
Arbeits-, Sozial- <strong>und</strong> Tarifrecht<br />
RAin Annika Brinkmann<br />
Arbeits-, Sozial- <strong>und</strong> Tarifrecht<br />
RA Danilo Genske<br />
Arbeits-, Sozial- <strong>und</strong> Tarifrecht<br />
Dipl.-Ing. Werner Strauß<br />
Arbeitswissenschaft, Tarifstatistik<br />
Karolin Heinrich (LL.B.)<br />
Wirtschaftspolitik <strong>und</strong> Kommunikation
<strong>Die</strong> Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V.<br />
Schillerstraße 10 | 28195 Bremen<br />
Telefon 04 21 / 3 68 02 - 0 | Telefax 04 21 / 3 68 02 - 49<br />
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