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Unser Jahresbericht 2011 zum Download - Diakonisches Werk

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Psychologische Beratungsstelle des Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>s im Evangelischen Kirchenbezirk Konstanz<br />

Erziehungs- und Familienberatung<br />

Ehe- und Paarberatung<br />

Beratung bei Trennung und Scheidung<br />

Lebensberatung<br />

Standort Konstanz Außensprechstunde<br />

Radolfzell<br />

Außenstelle Singen<br />

Obere Laube 62 Teggingerstr.16 Worblingerstr.26<br />

78462 Konstanz 78315 Radolfzell 78224 Singen<br />

Tel. 07531 - 36 32 60 Tel. 07732 - 98 27 77 5 Tel. 07731 - 86 08 23<br />

pbs.konstanz@diakonie.ekiba.de pbs.radolfzell@diakonie.ekiba.de


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Vorwort ....................................................................................................................3<br />

2. Organigramm und Zusammensetzung der Psychologischen Beratungsstelle...............4<br />

3. Statistik ....................................................................................................................6<br />

3.1. Gesamt.............................................................................................................................6<br />

3.1.1 Fallzahlen...................................................................................................................6<br />

3.1.2 Tätigkeitsbereiche .....................................................................................................6<br />

3.1.3 Herkunft der Klienten und Beratungsort...................................................................7<br />

3.2 Erziehungsberatung (EB) ..................................................................................................8<br />

3.2.1 Beratenes Klientel und Geschlechterverteilung........................................................8<br />

3.2.2 Altersverteilung der Kinder .......................................................................................8<br />

3.2.3 Regionale Zuordnung der Fälle..................................................................................8<br />

3.2.4 Situation bei Beratungsbeginn ..................................................................................9<br />

3.2.5 Migrationshintergrund ..............................................................................................9<br />

3.2.6 Konfession ...............................................................................................................10<br />

3.2.7 Gründe für die Hilfegewährung...............................................................................10<br />

3.2.8. Schwerpunkte der Beratung...................................................................................11<br />

3.2.9 Verteilung der Sitzungsanzahl .................................................................................11<br />

3.2.10 Wartezeiten bei Neuanmeldungen <strong>2011</strong> ..............................................................12<br />

3.3 Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL).....................................................................12<br />

3.3.1. Beratenes Klientel und Geschlechterverteilung.....................................................12<br />

3.3.2. Altersverteilung der beratenen Klienten................................................................13<br />

3.3.3. Regionale Zuordnung der Fälle...............................................................................13<br />

3.3.4 Situation bei Beratungsbeginn ................................................................................14<br />

3.3.5. Migrationshintergrund ...........................................................................................14<br />

3.3.6. Konfession ..............................................................................................................14<br />

3.3.7. Gründe für die Hilfegewährung..............................................................................15<br />

3.3.8. Schwerpunkte der Beratung...................................................................................15<br />

3.3.9. Verteilung der Sitzungsanzahl ................................................................................15<br />

3.3.10. Wartezeit bei Neuanmeldungen <strong>2011</strong> .................................................................16<br />

4. Weitere Tätigkeiten ................................................................................................17<br />

4.1 Gruppenangebote ..........................................................................................................17<br />

4.1.1 Kindergruppen.........................................................................................................17<br />

4.1.2 Erwachsenengruppen..............................................................................................17<br />

4.2 Kooperation mit den Kirchengemeinden im Kirchenbezirk ...........................................18<br />

4.3 Fachdienstliche Aufgaben innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe ................................19<br />

4.4 Präventions-, Vernetzungs- und Gremienarbeit ............................................................19<br />

5. Übersicht der Gruppen und Projekte nach Standorten.............................................20<br />

6. Kirchenkompassprojekt „Vergessene Kinder im Fokus“ ...........................................21<br />

7. Qualitätssicherung durch Supervision und Weiterbildung........................................21<br />

2


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

1. Vorwort<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> brachte für die Psychologische Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s des<br />

Kirchenbezirks Konstanz einige Veränderungen.<br />

Heike Fellner ging zunächst in Mutterschutz und dann in Erziehungsurlaub. Für sie konnte<br />

mit Waltraud Frank-Peuckert eine qualifizierte Vertretung gefunden werden. Frau Frank-<br />

Peuckert hat sich schnell im Team eingefunden und gut eingearbeitet, so dass die Arbeit reibungslos<br />

weiter gehen konnte.<br />

Das Projekt „Vergessene Kinder im Fokus“ der Evangelischen Landeskirche in Baden, bei dem<br />

die Psychologische Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s des Kirchenbezirks Konstanz ein<br />

Projektstandort ist, wurde vorbereitet. Leider konnte das Projekt nicht im Herbst <strong>2011</strong> wie<br />

ursprünglich geplant losgehen, da aus verschiedenen Gründen der Projektstart durch die<br />

Landeskirche auf das Frühjahr 2012 verschoben werden musste.<br />

Träger und Team der Psychologischen Beratungsstelle machten sich gemeinsam auf den<br />

Weg, um miteinander zu erarbeiten, welche Arbeitsformen in Zukunft für die Beratungstätigkeit<br />

sinnvoll sind, wie das Angebot der Beratungsstelle weiter entwickelt wird und wie die<br />

einzelnen Standorte in Zukunft personell und räumlich ausgestattet werden.<br />

Dieser fruchtbare Prozess wird 2012 weiter geführt und mit der neuen Leitung der Psychologischen<br />

Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s des Kirchenbezirks Konstanz, Frau Beate<br />

Hübner, die am 1. Juli 2012 ihre Tätigkeit aufnehmen wird, zu einem für alle befriedigenden<br />

und gewinnbringenden Ergebnis gebracht werden.<br />

Durch Gespräche und Begegnungen auf ganz verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen<br />

Bereichen konnte die Zusammenarbeit zwischen der Psychologischen Beratungsstelle<br />

und den verschiedenen Kooperationspartnern weiter verbessert werden. Wir bedanken uns<br />

für die gute Zusammenarbeit mit den Jugendhilfeeinrichtungen sowie den Verantwortlichen<br />

der Städte Konstanz und Singen, dem Landkreis Konstanz und der Fachberatung im Oberkirchenrat<br />

und freuen uns auf weiterhin anregende, kooperative, die Beratungsarbeit fördernde<br />

Begegnungen und Gespräche.<br />

Wir hoffen, dass die positive Entwicklung der Beratungsarbeit ebenso wie auch die kooperative<br />

Zusammenarbeit in den kommenden Jahren weiter wächst und wir durch die Unterstützung<br />

der Städte Konstanz und Singen sowie des Landkreises Konstanz mit Gottes Segen vielen<br />

Ratsuchenden helfen und sie auf ihrem Weg weiter bringen können.<br />

Konstanz, den 27.Juni 2012<br />

H. Schneider-Cimbal, Dekanin<br />

3


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

2. Organigramm und Zusammensetzung der Psychologischen<br />

Beratungsstelle<br />

Standort Konstanz<br />

Berater/innen:<br />

Heike Fellner, Dipl.-Heilpädagogin (bis 09.11.<strong>2011</strong>)<br />

Waltraud Frank-Peuckert, Dipl.-Heilpädagogin (ab 02.11.<strong>2011</strong>)<br />

Dr. Verena Michalski, Dipl.-Psychologin, Systemische Therapeutin/Familientherapeutin<br />

Taija Schmidt, Dipl.-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin<br />

Dr. Frank Ziegler, Dipl.-Soziologe<br />

Verwaltung:<br />

Tanja Mairock<br />

Standort<br />

Konstanz<br />

Angebot:<br />

Erziehungsberatung<br />

Familienberatung<br />

Jugendberatung<br />

Trennungs- und Scheidungsberatung<br />

Konstanzer Praxis<br />

Ehe-, Paar- und Lebensberatung<br />

Gruppenangebote<br />

<strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong> im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

Gesamtleitung: Christian Grams<br />

Psychologische Beratungsstelle<br />

Außensprechstunde<br />

Radolfzell<br />

Außenstelle<br />

Singen<br />

Telefonzeiten:<br />

Montag 10-12.15 und 13-15 Uhr, Dienstag bis Donnerstag 10-12.15 Uhr (sonst AB)<br />

4


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

Außensprechstunde Radolfzell<br />

Beraterin:<br />

Antje Wappler, Dipl.-Psychologin, Systemische Familien- und Paartherapeutin<br />

Angebot:<br />

Erziehungsberatung<br />

Familienberatung<br />

Jugendberatung<br />

Elternkonsens<br />

Außenstelle Singen<br />

Beraterinnen:<br />

Anja Dilthey, Dipl.-Pädagogin, Dipl.-Sozialpädagogin (FH), Paar- und Familientherapeutin<br />

Birgit Anna Weingart, Dipl.-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Paartherapeutin<br />

Verwaltung:<br />

Jana Schünemann<br />

Angebot:<br />

Ehe-, Paar- und Lebensberatung<br />

Trennungs- und Scheidungsberatung<br />

Elternkonsens<br />

Gruppenangebote<br />

Telefonzeiten:<br />

Montag bis Donnerstag 8-12.30 Uhr (sonst AB)<br />

5


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

3. Statistik<br />

Um den gesonderten Interessen an den Zahlen des Erziehungsberatungs (EB)-Bereiches versus<br />

des Ehe-, Familien- und Lebensberatungs (EFL)-Bereiches Rechnung zu tragen, haben wir<br />

uns zu einer Neustrukturierung unserer statistischen Darstellung entschieden. An den Anfang<br />

stellen wir die zusammenfassenden Fallzahlen, insbesondere zwei Tabellen zu der Herkunft<br />

(Wohnort) unserer Klienten bezogen auf den Beratungsort. Darauf folgen detailliertere<br />

statistische Angaben <strong>zum</strong> EB-Bereich und abschließend die Angaben <strong>zum</strong> EFL-Bereich.<br />

In unserer integrierten Beratungspraxis sind die beiden Bereiche oft und sinnvollerweise eng<br />

miteinander verzahnt. Für die statistische Erfassung braucht es hingegen eine klar definierte<br />

Aufteilung.<br />

3.1. Gesamt<br />

3.1.1 Fallzahlen<br />

gesamt<br />

EB EFL EB + EFL<br />

gesamt 315 195 510<br />

davon<br />

Fallübernahme aus 2010 113 69<br />

Neufälle 202 126<br />

davon<br />

abgeschlossene Fälle 193 137<br />

Nichterscheiner Fälle 17 24<br />

Die Abnahme in der Fallzahl im EB-Bereich im Vergleich zu 2010 ist aus unserer Sicht auf<br />

zwei Dinge zurückzuführen. Zum einen lag die Fallzahl 2010 im EB-Bereich überdurchschnittlich<br />

hoch (372 Fälle, die Vorjahre im Mittel um die 300 Fälle) - das Niveau ist aus unserer<br />

Sicht langfristig schwer zu halten. Zum anderen ging <strong>2011</strong> unsere einzige 100%-Kraft in Mutterschutz<br />

und arbeitete zeitweise schon in der Schwangerschaft weniger. Auch wenn uns ein<br />

vakanzloser Übergang gelungen ist, sind in solchen Übergangsphasen Einbußen in der Fallbewältigung<br />

nicht zu vermeiden.<br />

3.1.2 Tätigkeitsbereiche<br />

Anzahl<br />

Beratungssitzungen (nicht Stunden!) 2700<br />

Fälle nach Aussetzung des familienrichterlichen Verfahrens 11<br />

Fälle als insofern erfahrene Fachkraft 1<br />

Gruppensitzungen 61<br />

Seit 2012 haben wir mit den Kollegen der städtischen Erziehungsberatungsstelle eine einheitliche<br />

Regelung zur Zeiterfassung der Sitzungen getroffen. Vor diesem Hintergrund geben<br />

6


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

wir für <strong>2011</strong> aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit nicht mehr die Stunden, sondern<br />

die Sitzungen und ggf. die Fälle an.<br />

Die Fälle im Bereich der gerichtlich angeordneten Beratung werden in der Praxis durch ähnliche<br />

Fälle, die aber (noch) nicht offiziell vom Gericht geschickt werden, ergänzt.<br />

Als insofern erfahrene Fachkräfte wurden wir <strong>2011</strong> nur in einem Fall nachgefragt. Ein Grund<br />

dafür könnte sein, dass potenziell kritische Situationen im Kindergarten auch durch frühzeitigen<br />

Austausch mit ErzieherInnen aufgefangen werden.<br />

Zu unseren Tätigkeitsbereichen zählen selbstverständlich auch die Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

die wir unter Punkt 4 „Weitere Tätigkeiten“ (ab S. 17) genauer schildern.<br />

3.1.3 Herkunft der Klienten und Beratungsort<br />

a) EB<br />

Herkunft der<br />

Klienten<br />

Standort der Beratungsstelle<br />

Konstanz Radolfzell Singen gesamt<br />

Stadt Konstanz 156 4 3 163<br />

Allensbach und<br />

Reichenau<br />

20 2 0 22<br />

restlicher<br />

Landkreis<br />

20 73 35 128<br />

gesamt 196 79 38 313<br />

Gesamt: 315 = 313 + 2 (aus anderen Landkreisen)<br />

b) EFL<br />

Herkunft der<br />

Klienten<br />

Standort der Beratungsstelle<br />

Konstanz Radolfzell Singen gesamt<br />

Stadt Konstanz 28 0 13 41<br />

Allensbach und<br />

Reichenau<br />

1 0 2 3<br />

restlicher<br />

Landkreis<br />

3 19 123 145<br />

gesamt 32 19 138 189<br />

Gesamt: 195 = 189 + 6 (aus anderen Landkreisen)<br />

7


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

3.2 Erziehungsberatung (EB)<br />

3.2.1 Beratenes Klientel und Geschlechterverteilung<br />

gesamt weiblich männlich<br />

beratene Kinder 315 144 171<br />

beratene Eltern 256 158 98<br />

beratene Geschwister 47 29 18<br />

andere beratene Bezugspersonen 18 12 6<br />

insgesamt beratene Personen 636 343 293<br />

Als beratene Personen werden diejenigen Familienmitglieder gezählt, die mindestens einmal<br />

persönlich in der Beratungsstelle in einem Gespräch einbezogen wurden.<br />

3.2.2 Altersverteilung der Kinder<br />

Anzahl<br />

Anzahll<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

7<br />

7<br />

25<br />

20<br />

43<br />

24<br />

34<br />

33<br />

30<br />

27<br />

21<br />

10<br />

15 14<br />

0-3 3-6 6-9 9-12 12-15 15-18 18-21 21-24<br />

3.2.3 Regionale Zuordnung der Fälle<br />

Alter in Jahren<br />

absolut %<br />

Stadt Konstanz mit Vororten 163 51,8<br />

Landkreis ohne Stadt Konstanz 150 47,6<br />

andere Landkreise 2 0,6<br />

gesamt 315 100<br />

41<br />

männlich<br />

weiblich<br />

8


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

Regionale Verteilung der Klienten aus dem Landkreis:<br />

absolut %<br />

Landkreis ohne Stadt Konstanz 150 100,0<br />

davon in Allensbach und Reichenau 22 14,7<br />

davon in Radolfzell und Höri 60 40,0<br />

davon in Stockach 21 14,0<br />

davon in Singen und Umgebung 47 31,3<br />

3.2.4 Situation bei Beratungsbeginn<br />

35%<br />

11%<br />

4%<br />

3.2.5 Migrationshintergrund<br />

20%<br />

2%<br />

50%<br />

78%<br />

Eltern leben zusammen<br />

Elternteil lebt allein ohne<br />

(Ehe-) Partner<br />

mit/ohne weitere/s<br />

Kind(er)<br />

Elternteil lebt mit<br />

neuer/m Partner/in<br />

(mit/ohne weitere/s<br />

Kind/er)<br />

unbekannt<br />

kein Migrationshintergrund<br />

Klient/mindestens ein<br />

Elternteil kommt aus dem<br />

Ausland<br />

unbekannt<br />

9


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

3.2.6 Konfession<br />

absolut %<br />

evangelisch 64 32,0<br />

katholisch 96 48,0<br />

muslimisch 7 3,5<br />

andere Religionen 3 1,5<br />

ohne religiöses Bekenntnis 30 15<br />

gesamt 200 100,0<br />

Wir hatten <strong>2011</strong> leider eine hohe Anzahl von Beratungen, bei denen keine Angaben zur Konfession<br />

gemacht wurden, so dass sich die oben stehende Tabelle auf die Fälle bezieht, in denen<br />

die Konfession angegeben wurde.<br />

3.2.7 Gründe für die Hilfegewährung<br />

absolut %<br />

Belastung durch familiäre Konflikte 115 36,5<br />

davon Trennung/Scheidung 51<br />

Belastung durch Problemlagen der Eltern 66 21,0<br />

eingeschränkte Erziehungskompetenz 48 15,2<br />

Entwicklungsauffälligkeiten / seelische<br />

Probleme<br />

42 13,3<br />

Auffälligkeiten im sozialen Verhalten 34 10,8<br />

schulische / berufliche Probleme 6 1,9<br />

Gefährdung des Kindeswohls 4 1,3<br />

gesamt 315 100,0<br />

Der Anlass „Trennung/Scheidung“ der Eltern wird bei uns als Unterpunkt zur „Belastung<br />

durch familiäre Konflikte“ geführt. Insgesamt lässt sich sagen, dass bei etwas mehr als der<br />

Hälfte der Beratungen aus unserer Sicht eine schwierige Familiensituation (ob durch Trennung<br />

der Eltern, schwierigen Verflechtungen mit den Herkunftsfamilien der Eltern oder anderes)<br />

im Vordergrund steht.<br />

10


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

3.2.8. Schwerpunkte der Beratung<br />

30%<br />

12%<br />

58%<br />

EB vorranging mit<br />

Eltern<br />

EB vorranging mit<br />

jungem Menschen<br />

EB vorranging mit<br />

Familie<br />

Den Schwerpunkt der Beratung leiten wir aus dem überwiegenden Beratungssetting ab. Die<br />

„EB vorrangig mit Familie“ wird z.B. angegeben, wenn Eltern und Kinder häufig gemeinsame<br />

Sitzungen hatten. Einer unserer Arbeitsschwerpunkte ist neben den Elterngesprächen, in ca.<br />

einem Drittel der Fälle, die Einzelarbeit mit dem Kind.<br />

In der Erziehungsberatung ist, mit Einverständnis der Eltern, in einigen Fällen eine Kooperation<br />

mit anderen Institutionen sinnvoll und erforderlich. <strong>2011</strong> haben wir in einem Drittel der<br />

Fälle einen solchen Austausch gesucht: ungefähr gleich häufig mit den Schulen, dem ASD,<br />

den Kindergärten und den medizinischen Diensten (jeweils in ca. 6-7% der Fälle).<br />

In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, dass unsere Anmeldungen ganz überwiegend<br />

(fast 80%) von den Eltern initiiert werden, diese aber in vielen Fällen (ca. 50%) davor Empfehlungen<br />

zu der Beratung bekommen haben oder schon einmal da waren (ca. 10%).<br />

Die Empfehlung, eine Beratung oder spezifisch unsere Beratungsstelle aufzusuchen, kommt<br />

dabei am häufigsten (ca. 12%) von den medizinischen Diensten (Kinderärzte, Kinderklinik,<br />

SPZ u.ä.). Andere Beratungsstellen, Kindergärten, Ämter und Bekannte/Verwandte verweisen<br />

jeweils in ca. 6% der Fälle an uns.<br />

3.2.9 Verteilung der Sitzungsanzahl<br />

Abgeschlossene Fälle <strong>2011</strong>:<br />

absolut %<br />

1 Sitzung 54 28,0<br />

2-5 Sitzungen 68 35,2<br />

6-10 Sitzungen 30 15,5<br />

11-15 Sitzungen 16 8,3<br />

16-20 Sitzungen 10 5,2<br />

mehr als 20 Sitzungen 15 7,8<br />

gesamt 193 100,0<br />

Die durchschnittliche Sitzungsanzahl beträgt 8,4. Wir haben sowohl einen vergleichsweise<br />

hohen Anteil an Klienten, die nur zu einem Gespräch kommen als auch einen Anteil von<br />

knapp 8%, die länger (über 20 Sitzungen) zu uns kommen. Ersteres erklärt sich <strong>zum</strong> Teil auch<br />

11


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

damit, dass einige Klienten sich einen Ratschlag oder Rückmeldung zu ihrer Situation wünschen<br />

ohne in einen weiteren Beratungsprozess einsteigen zu wollen. Gerade bei der Thematik<br />

der Trennung und Scheidung ist ein einmaliges Gespräch, z.B. was die Eltern in Bezug<br />

auf ihre Kinder beachten können, oft auch ausreichend. <strong>Unser</strong>e „Langzeitfälle“ sind <strong>zum</strong>eist<br />

Familien mit vielschichtigen Problemen, die glücklicherweise zu einer professionellen Einrichtung<br />

Vertrauen fassen konnten und nicht ohne weiteres an andere Stellen vermittelt<br />

werden können.<br />

3.2.10 Wartezeiten bei Neuanmeldungen <strong>2011</strong><br />

Anzahl<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 Tage 1-7 Tage 8-14 Tage 15 Tage bis<br />

1 Monat<br />

Wartezeit<br />

bis 3 Monate Mehr als 3<br />

Monate<br />

In relativ vielen Fällen findet direkt zu Anfang eine Krisenintervention statt. Besonders in<br />

Radolfzell (da ohne Sekretariat) landen die Klienten oft direkt bei der Beraterin und werden<br />

so am Tag der Anmeldung in diesem Sinne versorgt - daher der hohe Anteil mit null Tagen<br />

zwischen Anmeldung und Erstgespräch.<br />

3.3 Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL)<br />

3.3.1. Beratenes Klientel und Geschlechterverteilung<br />

gesamt weiblich männlich<br />

beratene Erwachsene 195 148 47<br />

beratene Bezugspersonen (PartnerIn) 114 55 59<br />

insgesamt beratene Personen 309 203 106<br />

In der Beratung mit Eltern ist zu berücksichtigen, dass aus unserer Sicht deren Kinder (<strong>2011</strong><br />

waren es 124 damit erreichte Kinder) sehr oft von der Beratung indirekt profitieren, z.B.<br />

wenn die Eltern aus einer Paarkrise finden, sich einiger werden in Erziehungsfragen o.ä.<br />

12


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

3.3.2. Altersverteilung der beratenen Klienten<br />

Anzahl<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

5<br />

19<br />

6<br />

37<br />

6<br />

5<br />

12<br />

15 17 18<br />

18 - 27 27 - 35 35 - 40 40 - 45 45 - 50 50 - 55 55 - 60 60 - 65 65 und<br />

älter<br />

Alter<br />

3.3.3. Regionale Zuordnung der Fälle<br />

5<br />

14<br />

2<br />

17<br />

1<br />

8<br />

absolut %<br />

Stadt Konstanz mit Vororten 41 21,0<br />

Landkreis ohne Stadt Konstanz 148 75,9<br />

andere Landkreise 6 3,1<br />

gesamt 195 100,0<br />

Regionale Verteilung der Klienten aus dem Landkreis:<br />

absolut %<br />

Landkreis ohne Stadt Konstanz 148 100,0<br />

davon in Allensbach und Reichenau 3 2,0<br />

davon in Radolfzell und Höri 41 27,7<br />

davon in Stockach 5 3,4<br />

davon in Singen und Umgebung 99 66,9<br />

5<br />

3<br />

männlich<br />

weiblich<br />

13


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

3.3.4 Situation bei Beratungsbeginn<br />

41%<br />

2%<br />

2%<br />

3%<br />

3.3.5. Migrationshintergrund<br />

3.3.6. Konfession<br />

80%<br />

52%<br />

Paar lebt zusammen<br />

Klient/in lebt allein (mit<br />

Kind/ern), ohne Partner<br />

Klient/in lebt mit<br />

Kind/ern und neuer/m<br />

Partner/in<br />

ein (Ehe-) Partner ist<br />

verstorben<br />

unbekannt<br />

20% kein<br />

Migrationshintergrund<br />

Klient/mindestens ein<br />

Elternteil kommt aus<br />

dem Ausland<br />

absolut %<br />

evangelisch 58 29,7<br />

katholisch 78 40,0<br />

muslimisch 9 4,6<br />

andere Religionen 3 1,5<br />

ohne religiöses Bekenntnis 28 14,4<br />

unbekannt 19 9,7<br />

gesamt 195 100,0<br />

14


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

3.3.7. Gründe für die Hilfegewährung<br />

absolut %<br />

Probleme in Ehe und Partnerschaft 82 42,1<br />

Probleme der besonderen Lebensumstände/-erfahrungen 44 22,6<br />

Probleme im Familiensystem 22 11,3<br />

Probleme in der Erziehung 20 10,3<br />

Probleme mit eigener Gesundheit / Erleben / Verhalten 20 10,3<br />

Probleme mit / in der Entwicklung 4 2,1<br />

Probleme mit / in Sozialisationsinstanzen 3 1,5<br />

gesamt 195 100,0<br />

3.3.8. Schwerpunkte der Beratung<br />

60,6<br />

3.3.9. Verteilung der Sitzungsanzahl<br />

Abgeschlossene Fälle <strong>2011</strong>:<br />

4<br />

35,4<br />

Ehe-/Paarberatung<br />

Familienberatung<br />

Lebensberatung<br />

absolut %<br />

1 Sitzung 42 30,9<br />

2-5 Sitzungen 54 39,0<br />

6-10 Sitzungen 23 16,9<br />

11-15 Sitzungen 9 6,6<br />

16-20 Sitzungen 7 5,1<br />

mehr als 20 Sitzungen 2 1,5<br />

gesamt 137 100,0<br />

Die durchschnittliche Sitzungsanzahl beträgt 5,3 Sitzungen.<br />

15


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

3.3.10. Wartezeit bei Neuanmeldungen <strong>2011</strong><br />

Anzahl<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0 Tage 1-7 Tage 8-14 Tage 15 Tage bis<br />

1 Monat<br />

Wartezeit<br />

bis 3 Monate Mehr als 3<br />

Monate<br />

16


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

4. Weitere Tätigkeiten<br />

4.1 Gruppenangebote<br />

4.1.1 Kindergruppen<br />

„Alles ist jetzt anders“ - Gruppe für trauernde Kinder<br />

Aufgrund der großen Nachfrage und dankbaren Inanspruchnahme durch die begleiteten<br />

Familien wurde die 2010 begonnene Kooperation unserer Beratungsstelle mit dem Kinderhospiz<br />

<strong>2011</strong> weitergeführt. Frau Fellner leitete erneut zusammen mit Frau Gumpp, der Koordinatorin<br />

des Kinderhospizes, die Gruppe für trauernde Kinder. Daran nahmen acht Kinder<br />

an sechs Sitzungen teil, darüber hinaus fand im Herbst ein Nachtreffen der Familien der beiden<br />

ersten Gruppen mit den GruppenleiterInnen statt. Auch darin, so gut wie alle Familien<br />

nahmen an diesem Treffen teil, kam noch einmal <strong>zum</strong> Ausdruck wie wertvoll die Familien<br />

diese Form der Begleitung in ihrer schwierigen Lebenssituation empfunden haben. Kurz nach<br />

Abschluss der Gruppe lagen schon 14 Anmeldungen für die neue Gruppe vor.<br />

Heilpädagogische Kindergruppen und Entwicklungsförderung<br />

<strong>2011</strong> wurden bis <strong>zum</strong> Sommer die Heilpädagogischen Gruppen in zwei evangelischen Kindergärten<br />

weitergeführt. In Kooperation mit dem Kreuzkindergarten, wieder von Frau Fellner<br />

und Frau Mayr (Erzieherin im Kindergarten) geleitet, fanden 16 Sitzungen Kinderpsychodrama<br />

statt, parallel dazu wurden Elterngespräche geführt.<br />

Am Albert-Schweizer-Kinderhaus führte Frau Fellner in unregelmäßigeren Abständen mit<br />

insgesamt neun Sitzungen eine niederschwellige Arbeit fort, die sie im Herbst 2010 begonnen<br />

hatte. Diese umfasste sowohl Entwicklungsdiagnostik, Kleingruppenarbeit als auch Elterngespräche.<br />

In beiden Fällen wird als besonders positiv erlebt, dass Familien erreicht werden, die von<br />

sich aus kaum in eine Beratungsstelle kämen.<br />

Das Angebot von Frau Fellner, Kinder in ihrer Entwicklung einzuschätzen und Elterngespräche<br />

anzubieten, wurde auch von anderen evangelischen Kindergärten regelmäßig genutzt.<br />

Trennungs- und Scheidungs-Kindergruppe (TuS)<br />

<strong>Unser</strong> „Klassiker“, die Kindergruppe Trennung-Scheidung für 8-10-jährige Kinder, konnte<br />

auch <strong>2011</strong> mit fünf Kindern durchgeführt werden. Schon seit Jahren wird diese Gruppe in<br />

Kooperation mit der Psychologischen Beratungsstelle der Stadt Konstanz von Frau Ludwig<br />

(von der Stadtberatungsstelle) und Herrn Ziegler geleitet.<br />

Training Sozialer Kompetenzen (TSoKo)<br />

Durch den Mutterschutz von Frau Fellner und die Einarbeitung ihrer Vertretung, Frau Frank-<br />

Peuckert, konnte die Kindergruppe „Training Sozialer Kompetenzen“ diesen Herbst leider<br />

nicht durchgeführt werden.<br />

4.1.2 Erwachsenengruppen<br />

Gruppe für Frauen aus dem Stadtteil Singen - Süd<br />

Seit August <strong>2011</strong> findet die fortlaufende, offene Gruppe für Frauen und Mütter aus dem<br />

Stadtteil Singen-Süd unter der Leitung von Frau Dilthey in der Markusgemeinde statt.<br />

17


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

Ziel der Gruppe ist es, Mütter mit Informations- und Selbsterfahrungsangeboten in ihrer Persönlichkeit<br />

und Erziehungskompetenz zu stärken. An der 14-tägig stattfindenden Gruppe<br />

nehmen im Durchschnitt zehn Frauen teil.<br />

Das Angebot ist Teil der Netzwerkarbeit mit dem Kinderhaus und ein fester Bestandteil der<br />

Konzeption des zukünftigen Familienzentrums. <strong>Unser</strong>e Beratungsstelle geht damit auf Ergebnisse<br />

der Sozialraumanalyse Stadt Singen ein und ebnet in Kooperation mit der Familienberaterin<br />

des Markuskinderhauses beratungsfernen Eltern den Weg in die Psychologische<br />

Beratungsstelle.<br />

Kursangebot für Paare „Auch Eltern sind ein Paar“<br />

Dieser Paar-Kurs wurde von unseren Mitarbeiterinnen Frau Dilthey und Frau Michalski entwickelt<br />

und bietet werdenden und frisch gebackenen Eltern Unterstützung beim Übergang<br />

von der Partnerschaft <strong>zum</strong> Elternsein.<br />

Das Kursangebot kam leider mangels ausreichender Anmeldezahl nicht zustande. Es könnte<br />

sein, dass Paare in dieser Phase zu sehr mit der Pflege des Babies beschäftigt sind oder keine<br />

Kinderbetreuung zur Verfügung haben, um an vier Abenden an einem Kurs teilzunehmen.<br />

Zudem könnte das Bewusstsein für das Paar in dieser Phase zu sehr im Hintergrund sein. Als<br />

Alternative ist für 2012 geplant, zu der Thematik einen Vortrag im Mehrgenerationenhaus<br />

der Diakonie Radolfzell zu halten, um den nötigen Zeitaufwand geringer zu halten und darüber<br />

das Interesse für die Teilnahme an einem Kurs zu wecken.<br />

4.2 Kooperation mit den Kirchengemeinden im Kirchenbezirk<br />

Citypastoral Konstanz - Projekt „Loslassen und Freigeben“<br />

Der Gottesdienst für Menschen in Trennung und Scheidung, organisiert von der ökumenischen<br />

Initiative der Evangelischen und Katholischen Kirchen in Konstanz, stand im Mai <strong>2011</strong><br />

unter dem Motto „War’s das jetzt? Das war’s! und jetzt?“. Wenn eine Beziehung zu Ende<br />

geht, fragt man sich „War’s das jetzt?“ Man zieht Bilanz und muss sich eingestehen: „Ja, das<br />

war’s jetzt!“ Das an sich heran zu lassen, sich dem Ende der Partnerschaft zu stellen, verlangt<br />

Ehrlichkeit und Mut. Die Gefühle sind auszuhalten, wenn man sich fragt: „Und jetzt?“ Wie<br />

wird das Leben weitergehen?<br />

Diese Fragen wurden im Gottesdienst aufgegriffen, um Menschen in dieser schwierigen Umbruchssituation<br />

durch den Zuspruch des Wortes Gottes, mit Zeichen, Symbolen und Gebeten<br />

zu unterstützen. Im Anschluss an den Gottesdienst bestand Gelegenheit <strong>zum</strong> Gespräch mit<br />

den Vertretern der mitmachenden Beratungsstellen und Kirchen. Für unsere Beratungsstelle<br />

wirkte Frau Michalski an dem Arbeitskreis und Gottesdienst mit.<br />

Kooperation mit der ev. Markusgemeinde und dem Markuskinderhaus in Singen<br />

Die Kooperation mit der evangelischen Markusgemeinde in Singen fand ihren Ausdruck in<br />

der fortlaufenden Frauengruppe (s. S. 17), in dem Präventionsprojekt von Power Child (s. S.<br />

19) und in der neu etablierten Zusammenarbeit mit den Familienberaterinnen (s. S. 19).<br />

18


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

4.3 Fachdienstliche Aufgaben innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe<br />

Beratung im Rahmen eines Gerichtsverfahrens - Konstanzer Praxis und Elternkonsens<br />

Die bisher getrennt tagenden Arbeitskreise von „Konstanzer Praxis“ (Stadt Konstanz) und<br />

„Elternkonsens“ (Landkreis Konstanz) wurden <strong>2011</strong> zusammengelegt. Ziel des nun gemeinsamen<br />

Arbeitskreises ist eine einheitliche Vorgehensweise in den Fällen. Entsprechend den<br />

Beratungsschwerpunkten nehmen Frau Wappler (Radolfzell), Frau Weingart (Singen) und<br />

Herr Ziegler (Konstanz) an dem Arbeitskreis teil.<br />

In diesem Arbeitsbereich wurden wir mit elf Fällen regelmäßig nachgefragt. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass kontinuierlich gewisse Kapazitäten für diese Form der Beratung freigehalten<br />

werden müssen, um zu garantieren, dass kurzfristige Terminvergaben möglich sind.<br />

Insoweit erfahrene Fachkräfte (IeF) im Rahmen des § 8a SGB VIII<br />

In Konstanz sind Frau Fellner und Frau Schmidt als IeF für die evangelischen Kindergärten<br />

zuständig, im Landkreis Frau Dilthey und in Vertretung Frau Weingart.<br />

Obwohl wir selten in dieser Funktion angefragt werden, bedarf es trotzdem hierfür entsprechender<br />

fachlicher Kompetenzen und zeitlicher Ressourcen. Die geringe Nachfrage ist möglicherweise<br />

durch mehrere Faktoren begründet: einerseits verfügen manche Kindergärten in<br />

solchen Fällen über eigene Strukturen. Andererseits trug auch die Präventionsarbeit unserer<br />

Heilpädagogin dazu bei, dass kritische Situationen frühzeitig aufgefangen wurden.<br />

4.4 Präventions-, Vernetzungs- und Gremienarbeit<br />

Präventionsarbeit für Kindertageseinrichtungen<br />

Auch <strong>2011</strong> konnte gemeinsam mit dem Power Child e.V München das Präventionsprojekt<br />

„Sag ja zu Dir und Nein im richtigen Moment“ <strong>zum</strong> Schutz von Kindern gegen sexuelle Übergriffe<br />

und Gewalt durchgeführt werden. Das Angebot richtete sich an die Kinder, Eltern und<br />

MitarbeiterInnen von Kindergärten in Singen, Radolfzell und Konstanz.<br />

In Singen nahmen der Pauluskindergarten und das Markuskinderhaus teil, in Radolfzell der<br />

Ev. Kindergarten der Christusgemeinde und in Konstanz waren es insgesamt neun Kindergärten<br />

(vier evangelische, drei städtische und zwei katholische), alles zusammen ca. 900 TeilnehmerInnen.<br />

Die Kooperations-, Planungs- und Pressearbeit wurde von der Psychologischen<br />

Beratungsstelle übernommen.<br />

Die Projektmodule umfassten die Vorbereitung der Kinder auf das Thema, eine ErzieherInnenfortbildung,<br />

einen Elternabend und die Aufführung des Theaterstückes vor den Kindern<br />

sowie die Nachbereitung im pädagogischen Alltag.<br />

Erstgespräche in Kindertageseinrichtungen in Singen<br />

Die Kooperationstreffen <strong>2011</strong> mit den Familienberaterinnen der Kindertageseinrichtungen<br />

Singen haben dazu geführt, dass die Psychologische Beratungsstelle seit <strong>2011</strong> bei Bedarf<br />

Erstgespräche für Eltern vor Ort in den Kindertageseinrichtungen anbietet. Die Fachkräfte<br />

der Psychologischen Beratungsstelle unterstützen mit diesem Angebot die Familienberaterinnen<br />

in ihrer Lotsenfunktion zwischen Eltern und den Beratungsdiensten, um vor allem<br />

beratungsfernen Familien den Zugang zu einem Beratungsangebot zu erleichtern.<br />

19


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

Internationaler Frauentag in Singen<br />

Am internationalen Frauentag <strong>2011</strong> haben Frauen aus dem Stadtteil Singen-Süd in der Markusgemeinde<br />

den internationalen Frauentag gefeiert. Das Rahmenprogramm wurde gestaltet<br />

von Frau Bennemann-Weber und der Sprachkursgruppe „Deutsch am Dienstag“, Frau<br />

Elsässer vom Markuskinderhaus und Frau Dilthey von der Psychologischen Beratungsstelle.<br />

Petershausen spielt<br />

Im Oktober <strong>2011</strong> nahmen wir als Beratungsstelle wieder an dem alljährlich ausgerichteten<br />

„Peterhausen spielt“ teil, das diesmal als zentrale Veranstaltung im Herosé-Park stattfand.<br />

Gremien<br />

<strong>Unser</strong>e MitarbeiterInnen sind sowohl in trägerinternen Gremien, wie z.B. dem TeamvertreterInnentreffen<br />

als auch in externen Gremien zu verschiedenen Arbeitsschwerpunkten und<br />

Vernetzungsgebieten vertreten. Die externen Gremien sind <strong>zum</strong> einen die Stadtteilkonferenzen,<br />

Arbeitskreise zur Konstanzer Praxis bzw. Elternkonsens und die Vernetzung im Bereich<br />

Frühforderung und Kindertrauerbegleitung. Zum anderen sind wir beim Arbeitskreis Häusliche<br />

Gewalt und in der City-Pastoral engagiert.<br />

Diakonieinterne Vernetzung<br />

An allen Standorten kommt es aufgrund der räumlichen Nähe zu anderen diakonischen Arbeitsfeldern,<br />

natürlich nur mit Einverständnis und ggf. Schweigepflichtsentbindung der Klienten,<br />

zu einer äußerst fruchtbaren Zusammenarbeit mit diesen. So <strong>zum</strong> Beispiel der Klient,<br />

der unbürokratisch zusätzlich zur Schuldner- oder Sozialberatung weitervermittelt werden<br />

kann. Oder die Jugendliche aus dem A&Z-Projekt, die über die dortige berufliche Förderung<br />

hinaus an unserer Beratungsstelle z.B. in ihrem schwachen Selbstbewusstsein gestärkt wird.<br />

5. Übersicht der Gruppen und Projekte nach Standorten<br />

Gruppe/Projekt Leitung/Mitarbeit Ort Termine<br />

Trennungs- und Scheidungs-<br />

Kindergruppe (TuS) mit zwei<br />

Elternabenden<br />

Heilpädagogische Kindergruppe<br />

Kreuzkindergarten mit Elterngesprächen,<br />

Beratung der Erzieherinnen<br />

und Nachbetreuung<br />

Heilpädagogische Kindergruppe im<br />

Frank Ziegler<br />

Veronika Ludwig (Psycholog.<br />

Beratungsstelle<br />

der Stadt Konstanz)<br />

Heike Fellner<br />

Martina Mayr<br />

(Erzieherin<br />

Kreuzkindergarten)<br />

Konstanz 9 x wöchentl.<br />

à 1,5 Std.<br />

Konstanz 16 x ab Jan.<br />

à 1,25 Std.<br />

Heike Fellner Konstanz 9 x ab Jan.<br />

Alber-Schweizer-Kinderhaus<br />

à 1 Std.<br />

„Alles ist jetzt anders“<br />

Heike Fellner<br />

Konstanz 6 x wöchentl.<br />

Kinder-Trauer-Begleitgruppe Hildegard Gumpp<br />

(Kinderhospiz<br />

Konstanz)<br />

à 1,75 Std.<br />

Frühstück für Frauen<br />

Anja Dilthey Singen 14-tägig<br />

(Markuskinderhaus)<br />

à 2 Std.<br />

Präventionsprojekt Power Child Anja Dilthey<br />

Singen ca. 2 Wochen<br />

Heike Fellner<br />

Radolfzell<br />

Konstanz<br />

20


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

6. Kirchenkompassprojekt „Vergessene Kinder im Fokus“<br />

Die Not von Kindern psychisch belasteter Eltern bleibt oft unerkannt, obwohl sie unter sehr<br />

großen Belastungen aufwachsen. Die evangelische Landeskirche Baden möchte mit einem<br />

Projekt diese Gruppe „vergessener Kinder“ in den öffentlichen Blick rücken und einen modellhaften<br />

Weg skizzieren, wie die Wahrnehmung für diese Kinder wach gehalten werden<br />

kann.<br />

Das Projekt soll <strong>zum</strong> Abbau der Tabuisierung psychischer Krankheit in kirchlicher und nichtkirchlicher<br />

Öffentlichkeit beitragen, modellhaft stabilisierende Unterstützung von Kindern<br />

psychisch belasteter Eltern umsetzen und die Verstetigung der evaluierten Modellkonzepte<br />

als effektives Regelangebot aus Mitteln des Gesundheitswesens einleiten. Dabei ist eine enge<br />

Kooperation mit psychologischen und sozialpsychiatrischen Fachdiensten und bereits<br />

etablierten Angeboten vor Ort geplant.<br />

Nachdem bereits 2010 ein Antrag für die Beteiligung unserer Beratungsstelle als einer von<br />

vier Modellstandort eingereicht worden war, konkretisierte sich das Vorhaben immer weiter.<br />

Ein Kostenzuschuss von „Aktion Mensch“ wurde schließlich im Dezember zugesichert, so<br />

dass das Projekt im Frühjahr 2012 starten konnte. Für das zusätzliche Deputat von 50% wurden<br />

als Projektmitarbeiter auf lokaler Ebene Frau Michalski (40%) und Herr Ziegler (10%)<br />

benannt.<br />

7. Qualitätssicherung durch Supervision und Weiterbildung<br />

<strong>2011</strong> haben wir die Weichen für eine Neukonzeption unserer Supervision gestellt. Ab 2013<br />

wollen wir künftig als Gesamtteam Supervision nehmen, die bisher nach Arbeitsschwerpunkten<br />

aufgeteilt war. 2012 ist als Übergangsjahr vorgesehen, in dem im kleineren Umfang die<br />

bisherigen Supervisionsgruppen weiterlaufen, aber auch gemeinsame Sitzungen als Großteam<br />

hinzukommen.<br />

<strong>2011</strong> hatten wir so noch in bewährter Konstellation entweder für die Erziehungsberatung bei<br />

Frau Storz, analytische Kinder- und Erwachsenenpsychotherapeutin, oder für die Paar- und<br />

Lebensberatung bei Frau Walzer, Transaktionsanalytikerin, Supervision.<br />

<strong>Unser</strong>e Verwaltungsfachkräfte haben eine eigene Supervision bei Frau Rewitz-Wehrle und<br />

die Möglichkeit jährlich an einer Schulung von Seiten der Landeskirche teilzunehmen.<br />

Fort- und Weiterbildungen werden vom Träger unterstützt. Einige MitarbeiterInnen absolvieren<br />

darüber hinaus, größtenteils in Ihrer Freizeit, umfangreiche Ausbildungen, die der<br />

Stelle sehr zugute kommen. Frau Michalski führte ihre 2009 begonnene dreijährige systemische<br />

Zusatzausbildung am Bodenseeinstitut Radolfzell fort. Herr Ziegler absolvierte im 3. Jahr<br />

die Weiterbildung <strong>zum</strong> Erziehungs- und Familienberater von der bke. Frau Schmidt beendete<br />

<strong>2011</strong> ihr Curriculum in Kinder- und Jugendpsychotherapie in Bad Grönenbach. Frau Dilthey<br />

nahm an einer Fortbildung zur Partnerschule nach Sanders teil. Frau Weingart bildete sich<br />

weiter in systemisch-integrativer Therapie.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen <strong>Werk</strong>s im Ev. Kirchenbezirk Konstanz<br />

Danksagung<br />

Ein herzlicher Dank gilt allen,<br />

die unsere Arbeit mit Engagement begleitet<br />

und finanziell unterstützt haben.<br />

Für die Psychologischen Beratungsstellen<br />

Christian Grams<br />

Geschäftsführer des Diakonischen <strong>Werk</strong>s Radolfzell<br />

www.diakonie-radolfzell.de<br />

Ich wünsche dir nicht<br />

ein Leben ohne Entbehrungen,<br />

ein Leben ohne Schmerz,<br />

ein Leben ohne Störung.<br />

Was solltest du tun mit einem solchen Leben?<br />

Ich wünsche dir aber,<br />

dass du bewahrt sein mögest<br />

an Leib und Seele.<br />

Dass dich einer trägt und schützt.<br />

Und dich durch alles, was dir geschieht,<br />

deinem Ziel entgegenführt.<br />

Jörg Zink<br />

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