Lokales - Buntes Haus Celle
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LOKALES - PROVINZIELLES - MELDUNGEN<br />
vorgehen. Das Erstarken rechtsradikaler<br />
Kräfte in Politik und Gesellschaft sei<br />
besorgniserregend, heißt es in einer<br />
Mitte Februar in <strong>Celle</strong> gefassten<br />
Erklärung des Präsidiums des<br />
Deutschen Städtetags. Den Mitgliedern<br />
wurde empfohlen, sich in den Räten<br />
offensiv mit Rechtsextremen auseinander<br />
zu setzen und deren "unaufrichtige<br />
Politik" in die Öffentlichkeit zu tragen.<br />
Jede Form der Zusammenarbeit demokratischer<br />
Parteien mit Rechten sei strikt<br />
abzulehnen. Stattdessen sollten Städte<br />
"couragiert gegen zutiefst menschenfeindliche<br />
Propaganda vorgehen". So<br />
müssten alle rechtsstaatlichen Mittel<br />
eingesetzt werden, "um ihre städtischen<br />
Einrichtungen, wie beispielsweise<br />
Stadthallen und Jugendeinrichtungen,<br />
nicht als Bühne des Rechtsradikalismus<br />
missbrauchen zu lassen."<br />
Sprachkurs<br />
vor dem Aus?<br />
Verrückte Welt - während das<br />
Zuwanderungsgesetz für neue<br />
MigrantInnen obligatorisch einen<br />
Sprachkurs vorschreibt, droht in <strong>Celle</strong><br />
ein Sprachkurs für Frauen an fehlenden<br />
Mittel das Aus. Seit einigen Jahren findet<br />
in den Frauenräumen in der<br />
Fritzenwiese ein Sprachkurs für<br />
Migrantinnen statt. Durch die Kürzung<br />
der Zuschüsse fehlen für das Jahr 2005<br />
4000 Euro.<br />
Immer weniger<br />
<strong>Celle</strong>rInnen?<br />
Nach einer Prognose des<br />
Landesamtes für Statistik wird die Stadt<br />
<strong>Celle</strong> im Jahr 2021 knapp 6000<br />
EinwohnerInnen weniger haben, ein<br />
Minus von gut 8 %. Einhergehend dürfte<br />
die über 65-jährige Bevölkerung<br />
leicht zu und die unter 18-jährige leicht<br />
abnehmen.<br />
Bleiberecht<br />
für Zahra Kameli<br />
Gegen die Abschiebung der Iranerin<br />
Zahra Kameli in die Iran protestierte<br />
auch der <strong>Celle</strong>r Kirchenkreis. Die<br />
Abschiebung war zunächst daran<br />
gescheitert, dass ein Pilot sich geweigert<br />
hatte, die Frau in den Iran zu auszufliegen.<br />
Der niedersächsische Innenminister<br />
wurde daraufhin von den Kanzeln aufgefordert,<br />
"von seinem Recht auf<br />
Aufenthaltsgewährung Gebrauch zu<br />
machen, um das Leben von Zahra<br />
Kameli, einer Schwester in Christus, zu<br />
retten." Die junge Frau aus dem Iran,<br />
deren Asylantrag abgelehnt worden war,<br />
ist in Deutschland aus einer Zwangsehe<br />
geflohen und Christin geworden. Beides<br />
kann im Iran mit der Steinigung bestraft<br />
werden. Erst nach ungewöhnlich großen<br />
Druck fand sich das Innenministerium<br />
zu einer >Lösung< bereit. Zahra Kameli<br />
wurde ein dreimonatiger Aufenthalt<br />
gewährt, der - so die öffentlichen<br />
Zusagen - für ein Jahr verlängert werden<br />
soll. Gleichzeitig bestand die CDU<br />
bestand in den Verhandlungen darauf,<br />
ihr dauerhaft alle sozialen Rechte abzusprechen.<br />
Ihr Lebensunterhalt muss<br />
durch UnterstützerInnen aufgebracht<br />
werden. Die >Lösung< beruht ausdrücklich<br />
nicht auf der formalen<br />
Anerkennung frauenspezifischer<br />
Fluchtgründe.<br />
Millionengrab Union<br />
Die Stadtverwaltung hat im Januar<br />
konkrete Zahlen zum "Millionengrab<br />
Union" vorgelegt. Danach hat die<br />
Congress-Union seit 1992 über 17<br />
Millionen Euro an städtischen<br />
Zuschüssen verschlungen. Jeder einzelne<br />
Veranstaltungsgast wurde so durchschnittlich<br />
mit 12,59 Euro bezuschusst.<br />
Die Zahl der Veranstaltungen und der<br />
BesucherInnen hat sich in den vergangenen<br />
zehn Jahren zudem fast halbiert.<br />
1995 besuchten 153877 Menschen die<br />
832 Veranstaltungen in der Union, im<br />
Jahr 2004 waren es rund 75000 bei 470<br />
Veranstaltungen.<br />
Fürstenhof und Union<br />
Im Januar war das Geschäft perfekt:<br />
Die Kölner Althoff Hotel-Gruppe hatte<br />
revista<br />
für rund 2,3 Millionen Euro den insolventen<br />
<strong>Celle</strong>r Fürstenhof gekauft. Die<br />
Stadtverwaltung übertrug parallel der<br />
Althoff-Gruppe das Management für die<br />
städtische Congress-Union. Der bisherige<br />
Geschäftsführer, Joachim König,<br />
muss Ende 2006 seinen Hut nehmen,<br />
obwohl sein Vertrag noch vor wenigern<br />
Monaten bis 2008 verlängert worden<br />
war. Mit dem künftigen Management<br />
will man anscheinend auch großzügig<br />
verfahren. Die Stadt hat die Kooperation<br />
- laut Presseberichten - auf 20 Jahre<br />
befristet [!]. 200.000 Euro jährlich will<br />
man sich das Management kosten lassen.<br />
>RechtsAbzockerei< durch eine Tempo-<br />
Blitzanlage am Wilhelm-Heinichen-<br />
Ring in <strong>Celle</strong> aufgenommen. Er sieht<br />
zudem <strong>Celle</strong> in seinem Ruf als >autounfreundliche<br />
Stadt< bestätigt, was<br />
einen negativen Eindruck auf potentielle<br />
Investoren mache. Sortieren wir unsere<br />
Werteskala: Verfolgt gehört, wer<br />
seine leeren Taschen füllt, geschützt<br />
gehört der die Sicherheit damit selbstverständlich<br />
in keiner Weise gefährdende<br />
Raser; und das alles soll so sein zum<br />
Wohlgefallen jener, für die Eigentum<br />
was abwirft. Falkenhagen ist übrigens<br />
im Broterwerb Amtsanwalt.<br />
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