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<strong>akut</strong><br />
Von Benjamin Kowitzke<br />
AStA und Bonner Verein TuBF kooperieren wie<strong>de</strong>r<br />
Der<br />
Bonner Verein TuBF ausbleiben<strong>de</strong>n Aktenkundigkeit das<br />
bietet seit fast 30 hohe Maß an Selbstbestimmung<br />
Jahren Therapie, über <strong>de</strong>n Therapieverlauf dar.<br />
Kalkulation als richtig erweist, wird <strong>de</strong>r<br />
zukünftige Betrieb zeigen.<br />
Während die Kooperation mit<br />
Beratung und Coaching für Frauen und Die Therapieangebote <strong>de</strong>r TuBF <strong>de</strong>r TuBF früher über das Autonome<br />
arbeitet seit 1995 mit <strong>de</strong>m AStA <strong>de</strong>r Uni wer<strong>de</strong>n ausschließlich von Frauen- und Lesbenreferat lief, n<strong>de</strong>t<br />
Bonn zusammen. Die Zusammenarbeit Psychotherapeutinnen durchgeführt die wie<strong>de</strong>raufgenommene Kooperation<br />
besteht im Wesentlichen aus einer und richten sich – wie <strong>de</strong>r Name nun über das Sozialreferat <strong>de</strong>s AstA<br />
Weitervermittlung Hilfe suchen<strong>de</strong>r bereits erahnen lässt – ausschließlich statt. Dabei ist es für Studieren<strong>de</strong> nicht<br />
Stu<strong>de</strong>ntinnen, die sich an die an weibliche Studieren<strong>de</strong> und an<strong>de</strong>re erfor<strong>de</strong>rlich, sich als erstes beim AStA<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Stellen im AStA Frauen. Ziel ist es, einen Schutzraum zu mel<strong>de</strong>n. Statt<strong>de</strong>ssen kann auch <strong>de</strong>r<br />
wen<strong>de</strong>n, sowie einem nanziellen für Frauen zu bieten, was nicht nur für direkte Kontakt zur TuBF entwe<strong>de</strong>r über<br />
Therapiezuschuss (Übernahme <strong>de</strong>r Betro ene sexualisierter Gewalt von die o enen Beratungszeiten (Montag,<br />
immenser Wichtigkeit ist. Die Dienstag, Donnerstag 10-12 Uhr;<br />
Ziel ist es, einen Schutzraum für<br />
Grün<strong>de</strong> für Stu<strong>de</strong>ntinnen, die<br />
Angebote <strong>de</strong>r TuBF in Anspruch<br />
Dienstag und Donnerstag auch 18-20<br />
Uhr) o<strong>de</strong>r die Telefonsprechstun<strong>de</strong><br />
Frauen zu bieten.<br />
zu nehmen, sind vielfältig. Dabei (Mittwoch 16-17 Uhr) gesucht wer<strong>de</strong>n.<br />
kommen unterschiedliche Dass es mittlerweile wie<strong>de</strong>r eine<br />
Therapieschulen zur Kooperation <strong>de</strong>s Bonner AStA mit <strong>de</strong>r TuBF<br />
Kosten für die Therapie bis auf einen<br />
Anwendung: Das Angebot reicht von <strong>de</strong>r gibt, ist nicht zuletzt <strong>de</strong>m Engagement<br />
geringen Eigenanteil, <strong>de</strong>n sich je<strong>de</strong><br />
Gestalttherapie über systemische bis hin <strong>de</strong>r aktuellen Sozialreferentin Katrin<br />
Stu<strong>de</strong>ntin leisten kann). Zu Zeiten <strong>de</strong>s zu tiefenpsychologischer und<br />
RCDS-ULF-AStA wur<strong>de</strong> die Kooperation<br />
vorübergehend auf Eis gelegt, da dieser<br />
die O enlegung <strong>de</strong>r Namen <strong>de</strong>rjenigen<br />
Traumatherapie. Die Dauer einer<br />
Therapie ist dabei nicht auf einen<br />
engen Behandlungsrahmen<br />
Etwa zehn Stu<strong>de</strong>ntinnen sollen sich<br />
pro Jahr an die TuBF wen<strong>de</strong>n können.<br />
for<strong>de</strong>rte, die das Angebot <strong>de</strong>r TuBF in limitiert, son<strong>de</strong>rn kann so lange<br />
Anspruch nehmen – eine For<strong>de</strong>rung, die in Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n,<br />
sich aus o enkundigen Grün<strong>de</strong>n nicht wie es <strong>de</strong>r Betro Betro enen nötig erscheint. Stange zu verdanken, die sich bereits<br />
mit <strong>de</strong>m Gebot <strong>de</strong>r Schweigep icht in Der Therapietopf wird voraussichtlich im vergangenen Uni-Wahlkampf dafür<br />
Einklang bringen ließ.<br />
darauf ausgelegt sein, dass sich im einsetzte (mehr dazu siehe Interview).<br />
Die Notwendigkeit für eine Durchschnitt etwa zehn Stu<strong>de</strong>ntinnen An<strong>de</strong>re, nicht geschlechtsspezi sche<br />
psychologische Beratung von pro Jahr an die TuBF wen<strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>nen Beratungsmöglichkeiten bieten übrigens<br />
Stu<strong>de</strong>ntinnen fernab <strong>de</strong>s regulären je<strong>de</strong> im Schnitt circa 40 Therapiestun<strong>de</strong>n sowohl das Stu<strong>de</strong>ntenwerk Bonn<br />
Weges über die Krankenkassen ergibt in Anspruch nehmen wird. Ob sich diese (Psychotherapeutische Beratungsstelle,<br />
sich nicht zuletzt aus <strong>de</strong>n möglichen<br />
zu erreichen erreichen via E-Mail: pbs@<br />
negativen Konsequenzen,<br />
Inanspruchnahme eines<br />
die die<br />
solchen Kontakt zur TuBF:<br />
stu<strong>de</strong>ntenwerk-<strong>bonn</strong>.<strong>de</strong> stu<strong>de</strong>ntenwerk-<strong>bonn</strong>.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r über die<br />
Internetseiten Internetseiten <strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Stu<strong>de</strong>ntenwerks) als<br />
Angebots nach sich ziehen kann: So<br />
auch die psychosoziale Beratungsstelle<br />
kann eine bei <strong>de</strong>n Krankenkassen TuBF e. V.<br />
<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Bonner AStA AStA (Infos: www.asta.uni-<br />
registrierte Psychotherapie etwa<br />
einer späteren Verbeamtung im Wege<br />
stehen, weswegen dieser Weg für viele<br />
nicht in Frage kommt. Einen weiteren<br />
Vorteil gegenüber <strong>de</strong>r üblichen<br />
Internet:<br />
www.tubf-frauenberatung.<strong>de</strong><br />
telefonisch: 0228 65 32 22<br />
Adresse: Dorotheenstr. 1-3, Bonn<br />
<strong>bonn</strong>.<strong>de</strong>/stu.html).<br />
Behandlung bei nie<strong>de</strong>rgelassenen<br />
Psychologen stellt neben <strong>de</strong>r<br />
20<br />
Das Interview führte Benjamin Kovitzke mit Katrin Stange<br />
Du hast Dich bereits im Wahlkampf<br />
für die erneute Aufnahme <strong>de</strong>r<br />
Kooperation mit <strong>de</strong>r TuBF eingesetzt.<br />
Warum ist Dir dieses Thema wichtig?<br />
Ich studiere selbst Psychologie<br />
und habe bereits viel Erfahrung in<br />
<strong>de</strong>r Beratungsarbeit gesammelt.<br />
Dadurch weiß ich um <strong>de</strong>n großen<br />
Bedarf an psychologischer und<br />
Welche Grün<strong>de</strong> gibt es Deiner<br />
Meinung nach für eine ausschließlich<br />
für Frauen vorgesehene<br />
psychologische Beratung bzw.<br />
Psychotherapie?<br />
Eine Frauenberatungsstelle bietet<br />
vor allem für Betro ene sexualisierter<br />
o<strong>de</strong>r häuslicher Gewalterfahrungen<br />
einen wichtigen Schutzraum und kann<br />
die Klientinnen mit viel Erfahrung<br />
in gera<strong>de</strong> diesen Themengebieten<br />
unterstützen. Das sehr vielfältige<br />
Therapie- und Beratungsaspektrum <strong>de</strong>r<br />
TuBF ist jedoch inhaltlich nicht darauf<br />
beschränkt und spricht Stu<strong>de</strong>ntinnen<br />
in <strong>de</strong>n unterschiedlichsten Lebenslagen<br />
an.<br />
Du studierst selbst Psychologie.<br />
Wo siehst du die Probleme im<br />
„o ziellen“ psychotherapeutischen<br />
Betrieb, die zur Notwendigkeit von<br />
unabhängigen Stellen wie <strong>de</strong>r TuBF<br />
führen?<br />
Zunächst einmal ist es sehr schwierig,<br />
überhaupt einen Therapieplatz über<br />
Krankenkasse zu bekommen. Die Warte-<br />
<strong>akut</strong><br />
zeiten sind sehr lang, betragen oft vier<br />
Monate bis ein halbes Jahr, was bei<br />
<strong>akut</strong>en Krisen o<strong>de</strong>r beispielsweise <strong>de</strong>r<br />
Prüfungsangst einer Stu<strong>de</strong>ntin, die kurz<br />
vor ihrem Examen steht, natürlich nicht<br />
akzeptabel ist. Anlaufstellen wie die<br />
TuBF mit ihren O enen Beratungszeiten<br />
dagegen bieten schnelle Hilfe, die<br />
Vermittlung zu einer Therapeutin<br />
nimmt oft nur wenige Wochen in Anspruch.<br />
Ein weiterer Vorteil ist die<br />
Tatsache, dass viele Stu<strong>de</strong>ntinnen noch<br />
über ihre Eltern versichert sind. Oftmals<br />
möchten sie nicht, dass diese von <strong>de</strong>r<br />
Inanspruchnahme therapeutischer<br />
Unterstützung erfahren, zumal viele<br />
<strong>de</strong>r Themen o<strong>de</strong>r Anliegen mit <strong>de</strong>m<br />
Elternhaus in Verbindung stehen<br />
o<strong>de</strong>r die Ablösung von diesem und<br />
Erlangung eigener Unabhängigkeit<br />
zum Therapieziel gehört. Als weiteren<br />
Faktor wür<strong>de</strong> ich die Problematik <strong>de</strong>r<br />
Diagnosestellung nennen. Um eine<br />
Psychotherapie bei <strong>de</strong>r Krankenkasse<br />
in Anspruch nehmen zu können, muss<br />
eine diagnostizierte psychische Störung<br />
vorliegen. In Einrichtungen wie <strong>de</strong>r TuBF<br />
wird vom potentiell stigmatisieren<strong>de</strong>n<br />
Störungsbegri dagegen Abstand<br />
Natürlich wäre es für die<br />
Großer Bedarf an psychologischer und Zukunft wünschenswert,<br />
psychotherapeutischer Beratung dass ein solches<br />
Angebot <strong>de</strong>r nanziellen<br />
psychotherapeutischer Unterstützung. Unterstützung einer Therapie auch<br />
Die Stu<strong>de</strong>ntinnen, die in <strong>de</strong>n Jahren <strong>de</strong>r für männliche Studieren<strong>de</strong> bestün<strong>de</strong>.<br />
Kooperation mit <strong>de</strong>m AStA das Angebot Zur Zeit wird von Seiten <strong>de</strong>s AStA<br />
<strong>de</strong>r TuBF in Anspruch genommen haben, nach Kooperationsmöglichkeiten<br />
kamen mit <strong>de</strong>n unterschiedlichsten mit geeigneten therapeutischen<br />
Anliegen: Umgang mit Leistungsdruck, Einrichtungen gesucht.<br />
Prüfungsangst, Zeitmanagement<br />
im Studium, Beziehungsprobleme Welches Vorgehen emp ehlst<br />
– Themen also, die wohl je<strong>de</strong>m Du Studieren<strong>de</strong>n, die sich in einer<br />
Studieren<strong>de</strong>n begegnen – aber auch psychischen Notlage be n<strong>de</strong>n? An<br />
Aufarbeitung von Gewalterfahrungen wen sollte mensch sich als erstes<br />
o<strong>de</strong>r Unterstützung bei Kulturwechsel.<br />
Diesem breiten Themenspektrum steht<br />
wen<strong>de</strong>n?<br />
auf Seiten <strong>de</strong>r TuBF ein ebenso breites Als erster Schritt ist eine erste<br />
Angebot an ambulanten Therapie- und unverbindliche Orientierung bei<br />
Beratungsmöglichkeiten gegenüber, die<br />
ganz auf die individuellen Bedürfnisse <strong>de</strong>r<br />
Stu<strong>de</strong>ntin zugeschnitten wer<strong>de</strong>n können.<br />
einer nie<strong>de</strong>rschwelligen<br />
Anlaufstelle zu empfehlen.<br />
Hier kann sich <strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r die<br />
Man spricht von Klientinnen,<br />
nicht von Patientinnen.<br />
Bis <strong>de</strong>r letzte RCDS-geführte AStA die Studieren<strong>de</strong> erst einmal<br />
Kooperation mit <strong>de</strong>r TuBF been<strong>de</strong>te, darüber informieren, welche Angebote genommen, es wird nicht von<br />
pro tierten viele Stu<strong>de</strong>ntinnen von es im Raum Raum Bonn gibt und und welche welche „Patientinnen“, son<strong>de</strong>rn „Klientinnen“<br />
dieser Zusammenarbeit und erhielten passen könnten. Ein <strong>de</strong>rartiges Angebot gesprochen. Was als therapiebedürftig<br />
die Chance, größere und kleinere bietet beispielsweise die psycho-soziale gesehen wird und auch, wie lange die<br />
persönliche Schwierigkeiten direkt Beratungsstelle <strong>de</strong>s AStA, wo mensch Therapie in Anspruch genommen wird,<br />
anzugehen und in relativ kurzer Zeit sich von an<strong>de</strong>ren Studieren<strong>de</strong>n zu genau entschei<strong>de</strong>n Therapeutin und Klientin<br />
erfolgreich zu bewältigen. Den meisten diesen Fragen beraten lassen kann. im Dialog. Auch im Therapieprozess<br />
war es nur aufgrund <strong>de</strong>r anteiligen Vielen fällt es in einem solchen Kontext selbst steht nicht „das Problem“ im<br />
Kostenübernahme durch <strong>de</strong>n AStA leichter, von <strong>de</strong>n eigenen Schwierig- Mittelpunkt, son<strong>de</strong>rn es wer<strong>de</strong>n die<br />
möglich, sich quali zierte therapeutische keiten zu berichten, als direkt bei einem individuellen Stärken <strong>de</strong>r Klientin betont<br />
Begleitung zu suchen und für sie nie<strong>de</strong>rgelassenen Psychotherapeuten und geför<strong>de</strong>rt.<br />
wichtige Themen zu bearbeiten. anzurufen, zumal dies nicht unbedingt<br />
Daher war es für mich keine Frage, nötig sein muss. Es kann manches Mal Welchen Stellenwert räumst Du<br />
dass diese Fehlentscheidung <strong>de</strong>s RCDS auch eine Erstberatung ausreichen, um <strong>de</strong>m Moment <strong>de</strong>r Selbstbestimmung<br />
rückgängig gemacht und <strong>de</strong>n Bonner die Dinge aus einer an<strong>de</strong>ren Perspektive ein, das bei <strong>de</strong>r TuBF anscheinend<br />
Stu<strong>de</strong>ntinnen erneut <strong>de</strong>r Zugang zu zu betrachten.<br />
eine hohe Priorität genießt?<br />
psychotherapeutischer Unterstützung<br />
ermöglicht wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Für die Motivation <strong>de</strong>r Klientin und<br />
damit auch für <strong>de</strong>n Therapieerfolg<br />
ist die Selbstbestimmung meiner<br />
Meinung nach ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Faktor. Ein solcher Prozess kann nur<br />
dann zu einem positiven wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn bei<strong>de</strong>, Therapeutin und<br />
Klientin, zusammenarbeiten und ein<br />
gemeinsames Ziel verfolgen.<br />
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