Die Kunst sich die Schuhe - Aktion Mensch
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Peter ( Vater von Kristina ): Talentshow? Verdammt noch mal,<br />
kann keiner <strong>die</strong>sen Idioten stoppen?<br />
Alex: Das sind keine Kinder, sondern Erwachsene mit Bedürf-<br />
nissen. Dazu gehört auch Spaß. Ist doch klar. Wenn man nicht<br />
ständig mit Regeln und Routine käme, könnten sie <strong>sich</strong> in<br />
einer Art weiterentwickeln, <strong>die</strong> man <strong>sich</strong> nicht vorstellen kann.<br />
Eine Mutter: Bitte reden Sie nicht mit mir über Routine. Ich<br />
werde jetzt gehen.<br />
Peter: Na toll, weg ist sie. Sind sie jetzt zufrieden? Man sollte<br />
Ihnen eine scheuern.<br />
Alex: Sie akzeptieren, dass ihre dreißigjährige Tochter auf<br />
dem Stand einer Fünfjährigen ist. Und was sie kann oder will,<br />
spielt keinerlei Rolle. Das ist Bullshit. Behindert ist man nicht,<br />
behindert wird man. Sie wollen, dass man sie als Persönlich-<br />
keiten wahrnimmt.<br />
Mutter von Leif: Ich habe immer gegen Vorurteile gekämpft.<br />
Das heißt, seit Leif auf der Welt ist. Und ich glaube, wenn<br />
Sie ihn jetzt mit so etwas Komplexem einfach konfrontieren<br />
wollen, wie der Talentshow, würde das bisschen Selbstwertge-<br />
fühl, das er in all den Jahren mühsam zusammengekratzt hat,<br />
komplett verloren gehen.<br />
Peter: Wir wollen nicht, dass unsere Kinder zu einer Freak<br />
show zur besten Sendezeit werden.<br />
Alex: Es sind keine Kinder. Wir sprechen von Erwachsenen.<br />
Und sie sind bereit den nächsten Schritt zu tun, nicht wahr<br />
Hanna?<br />
Leiterin: Ich möchte jetzt etwas sagen. Ich verstehe Ihre Sorge<br />
und ich nehme sie äußerst ernst. Um wieder Ruhe und Harmo-<br />
nie in <strong>die</strong> Gruppe zu bringen, was ja das Wichtigste ist, sagen<br />
Hanna und Alex der Gruppe, dass sie nicht bei der Talentshow<br />
mitmachen können.<br />
Alex: Ja, aber du hast doch gesagt, es sei eine gute Idee und<br />
du hast uns im Theater proben lassen.<br />
-<br />
Peter: Was? Wie bitte?<br />
Leiterin: Aber du nimmst dir viele Freiheiten und ziehst eigene<br />
Schlussfolgerungen.<br />
Alex: Aber sie können das wirklich hinkriegen. Und sie wollen<br />
es hinkriegen. Ich finde, Sie sind feige. Sie sind <strong>die</strong>, <strong>die</strong> hier<br />
geistig behindert sind.<br />
Peter: Was erlauben Sie <strong>sich</strong>?<br />
Leiterin: Ganz ruhig, bitte. Alex, du solltest jetzt gehen.<br />
Diskutiert <strong>die</strong> Aussage von Alex: „Behindert ist man nicht,<br />
behindert wird man.“ Was könnte er damit meinen?<br />
Seit 2006 unterzeichneten mehrere Länder der Welt <strong>die</strong><br />
UN-Behindertenrechtskonvention, so auch Deutschland.<br />
In der Erklärung heißt es, dass <strong>die</strong> Benachteiligung von<br />
<strong>Mensch</strong>en mit Behinderung endlich aufhören muss. Nur<br />
dann werden sie zu vollwertigen Bürgern der Gesell-<br />
schaft. Recherchiert auf den Seiten der <strong>Aktion</strong> <strong>Mensch</strong>,<br />
was <strong>sich</strong> dafür noch alles ändern muss!<br />
Link zur <strong>Aktion</strong> <strong>Mensch</strong>:<br />
www.aktion-mensch.de/inklusion/un-konventionleicht-erklaert.php<br />
Welche „Barrieren“, also Hindernisse für <strong>Mensch</strong>en mit<br />
Beeinträchtigungen fallen euch ein? Habt ihr vielleicht<br />
selbst mit Barrieren oder Vorurteilen zu kämpfen? Wie<br />
geht ihr damit um? Überlegt, an wen man <strong>sich</strong> in solchen<br />
Fällen wenden kann!<br />
Findet ihr es gut, dass <strong>die</strong> Gruppe auch ohne Erlaubnis<br />
der Eltern nach Stockholm zum Wettbewerb gefahren ist?<br />
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