G. - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.
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Arbeitszeit = Zeit für Arbeit<br />
Mit den nachstehenden Ausführungen setzen wir die<br />
Reihe <strong>der</strong> Stellungnahmen fort, mit denen die Deutsche<br />
<strong>Bank</strong>sich seit 1980zu Problemen allgemeinergesellschaftspolitischer<br />
Bedeutung geäußert hat." Wir hoffen, dadurch zu<br />
einer sachdienlichen Diskussion beizutragen.<br />
Ist es nicht für sich genommen schon merkwürdig, wenn die berechtigte For<strong>der</strong>ung<br />
nach Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit, also für mehr Arbeit, oftmals an <strong>der</strong><br />
Einsicht vorbeigeht, daß über das Arbeitsvolumen doch <strong>der</strong> Umfang dessen entscheidet,<br />
was <strong>der</strong> Markt uns zu „er- o<strong>der</strong> bearbeiten" beauftragt - also unsere Wettbewerbsfähigkeit?<br />
Und ist es nicht noch merkwürdiger, daß man - offenbar ohne Irritation -zur<br />
gleichen Zeit mehr Arbeit und mehr Freizeit verlangt?<br />
Die For<strong>der</strong>ung nach kontinuierlicher Herabsetzung <strong>der</strong> Wochen- und Lebensarbeitszeit<br />
wirdja nicht nur erhoben, um das - wie gesagt variable - Arbeitsvolumen an<strong>der</strong>s zu<br />
verteilen; mit ihrer Verwirklichung soll ja auch über mehr arbeitsfreie Zeit ein höheres<br />
Maß an (worauf bezogener?) Lebensqualität erreicht werden.<br />
Beide Zielsetzungen - Umverteilung und Befreiung - müssen Antwort auf die Fragen<br />
geben: Arbeitszeit = Zeit für Arbeit - wieviel brauchen wir davon? Und weiter:<br />
welche Art von Arbeit wollen wir?<br />
Peter Glotz hat einmal gesagt: ,, Vielleicht liegt die Zukunft <strong>der</strong> Arbeit nicht in ihrem<br />
Verschwinden, son<strong>der</strong>n in ihrer Verän<strong>der</strong>ung." Eine solche Einsicht hält prinzipiell am<br />
Arbeitsethos fest. Sie überläß t den Menschen nicht einer folgenlosen Beliebigkeit, mit<br />
<strong>der</strong> er sein Zeitvakuum auszufüllen vermag. An<strong>der</strong>erseits aber öffnet sie Gestaltungsspielraum<br />
für neue Bezüge, in denen wir traditionelle Arbeitsstrukturen den verän<strong>der</strong>ten<br />
und sich weiter verän<strong>der</strong>nden Realitäten anpassen, d. h. lernen können.<br />
1980: Zur Wettbewerbsfähigkeit . 1981: Weniger Staat . 1982: Brauchen wir Eliten? . 1983: Der Staat - das sind wir selbst<br />
1984: Vom Mittelstand . 1985: Von Steuern und Staatsverschuldung.. . . 1986: Von <strong>der</strong> Macht <strong>der</strong> <strong>Bank</strong>en.. .<br />
1987: Mehr Markt wagen.. .