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Wladimir Kaminer

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Leben<br />

<strong>Kaminer</strong>s Jogging-<br />

Strecke führt durch<br />

den Sportpark<br />

direkt neben dem<br />

Mauerpark in<br />

Prenzlauer Berg<br />

Foto: SteFFen jänicke; text: anja Szerdi<br />

Ein Spaziergang mit … Wladmir <strong>Kaminer</strong><br />

In<br />

Cowboy-Stiefeln<br />

nach<br />

Deutschland<br />

<strong>Wladimir</strong> <strong>Kaminer</strong>, geboren in<br />

Moskau, ist beides: Russe und<br />

Deutscher. Der Schriftsteller<br />

hat ein Faible für Bäume und<br />

Gärten und würde am liebsten<br />

täglich durch den Berliner<br />

Mauerpark joggen.<br />

D<br />

as erste, was Deutschland<br />

von <strong>Wladimir</strong> <strong>Kaminer</strong><br />

zu sehen bekommt, ist<br />

ein Paar Cowboy- Stiefel.<br />

Mit ihnen steigt er 1990<br />

in Ost-Berlin aus dem Zug; er hatte sie<br />

noch kurz vor seiner Abreise in Moskau<br />

für die damalige Wahnsinnssumme von<br />

200 Rubel gekauft. „Diese Schuhe waren<br />

der Traum eines jeden jungen Mannes“,<br />

erinnert er sich. „Ich dachte, so etwas<br />

Cooles hatte ich noch nie.“<br />

Mit einer Wagenladung aus Ungarn<br />

kamen die Cowboy-Stiefel damals in die<br />

Sowjetunion und wurden schnell zum<br />

Mode-Trend des Jahres. In Deutschland<br />

angekommen stellte sich jedoch heraus,<br />

dass sie hierzulande lange nicht so angesagt<br />

waren. Tragen musste er sie dennoch,<br />

denn außer den Stiefeln und einem Koffer<br />

hatte er nicht viel dabei. Und sein Plan<br />

war es, in Deutschland zu bleiben. In dem<br />

Land, in dem so vieles anders war als zu<br />

Hause in Russland.<br />

Nach seiner Einreise in Ost-Berlin<br />

gewährt man dem jungen <strong>Kaminer</strong><br />

zunächst humanitäres Asyl. Das Asyl<br />

hatte die BRD später übernommen und<br />

im Jahr 2007 erhielt der aus einer jüdischen<br />

Familie stammende Russe die deutsche<br />

Staatsbürgerschaft.<br />

Heute ist <strong>Wladimir</strong> <strong>Kaminer</strong> einer der<br />

erfolgreichsten und beeindruckendsten<br />

deutschen Autoren. Denn obwohl seine<br />

Muttersprache russisch ist, schreibt er<br />

s eine Bücher auf deutsch. Gleich sein erstes<br />

Buch „Russendisko“ wird ein Riesenerfolg<br />

und sogar verfilmt. Deswegen ist er nun<br />

ständig auf Reisen in ganz Deutschland.<br />

Jede Woche hat er entweder eine Lesung,<br />

Als der gebürtige Moskauer<br />

nach Berlin kam, war er<br />

schon 23 Jahre alt. Seine<br />

Bücher schreibt er heute<br />

trotzdem auf Deutsch.<br />

gibt Interviews, hält Seminare über russische<br />

Literatur oder wird zu Veranstaltungen<br />

wie der Landesgartenschau eingeladen. So<br />

ist er auch in Sachen Schuhwerk weitaus<br />

wählerischer geworden.<br />

Mit den Schuhen, findet er, sei es ganz<br />

schön kompliziert. Denn vom kurzen<br />

6 Schuhe & Wellness Schuhe & Wellness 7<br />

Leben

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