KIRJAPILDID-NEWSLETTER 5
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Kirjapildid-Newsletter - Nummer 5 - Sept. 2020
Kirjapildid
Peter Rieder - Regina- Rieder – Karin Puchinger – Florian Boehm – Vida Bokal-Neugebauer
Brigitte Hauck-Delmondo –Barbara Kubitschek-Bulian – Günther Nussbaumer
INHALT
Eröffnung in Tallinn
Fotos zur Ausstellung
Info
Ankündigungen
und Presse
FOTOS
Harry Liivrand
Österr. Botschaft
Inhalt und Gestaltung
Peter Rieder
Harry Liivrand hält seine Eröffnungsrede via Skype
Eröffnung der Ausstellung in der
Universitätsbibliothek in Tallinn
Am 17. September 2020 wurde in Anwesenheit von 60 Personen die Ausstellung „Kirjapildid“
in der Universitätsbibliothek in Tallinn eröffnet. Da am Tag der Eröffnung ein
heftiger Sturm über Finnland und Estland fegte, mussten einige Besucher absagen.
Unter den Gästen waren die Botschafter von Georgien, Italien, Japan, Norwegen und
Moldawien. Die irische, polnische und rumänische Botschaft waren durch Erstzugeteilte
und Geschäftsträger vertreten. Als Ehrengast war Raivo Tamm, Abgeordneter im
estnischen Parlament und Mitglied der estnisch-österreichischen Parlamentariergruppe
im Ausschuss für auswertige Angelegenheiten, anwesend. Die Begrüßung und
Eröffnung der Ausstellung nahmen der Vizedirektor der Universitätsbibliothek Sven
Põder, der österreichische Botschafter Dr. Julius Lauritsch und Mag. Harry Liivrand,
Kunsthistoriker und Leiter der Galerie der Universitätsbibliothek, vor. Die Eröffnungsrede
auf Deutsch, Englisch und Estnisch von Harry
Liivrand wurde via Skype übertragen, da er zuvor in
Berlin war und auf Grund der Coronabestimmungen
in Selbstisolation bleiben musste. Von den Künstlern
waren die Grafikerin Kelli Valk, die breits2013 an einer
Ausstellung in der Berchtoldvilla teilgenommen
hatte und der Schmuckdesigner Jaan Pärn anwesend.
Botschafter Julius Lauritsch im Gespräch mit Vizedirektor Sven
Põder vor der Eröffnung - Ausstellungsbuffet
Fotos zur Ausstellung
1.Reihe:
Sven Põder und Erik Dreymann (österr.
Botschaft) - Botschafter Dr. Julius Lauritsch
(rechtes Foto)
2.Reihe:
Arbeiten von Vida Bokal-Neugebauer (li),
Brigitte Hauck-Delmondo und Barbara
Kubitschek-Bulian (rechtes Bild mitte)
3. Reihe:
Arbeiten von Karin Puchinger (links) und
Regina Rieder
4.Reihe:
Arbeiten von Peter Rieder und Florian
Boehm (Vitrinen)
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Infos
Die Berchtoldvilla ist in der österreichischen Botschaft gelandet
Bei der letzten Ausstellung „Salzburg:Visionen“ in Estland
2017 wurden die dort anwesenden Künstlerinnen und Künstler
von Rein Eskil mit je einer Porträtzeichnung überrascht.
Zum Dank sollte er von uns ebenfalls Arbeiten aus Salzburg
erhalten. Leider kam das Paket mit den Werken wieder zurück,
da der Künstler Rein Eskil nicht mehr an Estnischen Nationalbibliothek
arbeitete. In der Hoffnung ihn im Dezember
letzten Jahres anlässlich der Ausstellungseröffnung in Viimsi
ausfindig zu machen wurden diese Arbeiten mit der Ausstellung
Schriftbilder nach Estland geschickt. Die Arbeiten sollten
aber nicht nach Salzburg zurück, daher wurde mit der Österreichischen
Botschaft vereinbart, dass je ein Bild den Ausstellungsorten
und der österreichischen Botschaft als Geschenk
übergeben werden sollten. Die Botschaft in Tallinn
hat sich daraufhin eine Grafik von Jutta Duschl mit dem poetischen
Namen „Die Berchtoldvilla hebt ab“ ausgesucht gerahmt
und in den Botschaftsräumen aufgehängt. Somit ist
die Berchtoldvilla in der Österreichischen Botschaft in Tallinn
„gelandet“.
Eine Arbeit von Karin Puchinger ging an Kunstsammlung der
Rakvere Galerie und ein Werk von trickreichen Marmortisch
des Markus Sittikus verblieb in der Nelja Nurga Galerie in
Kärdla. Peter Rieder überreichte seine Salzburger Grafik bereits
im Dezember der Bibliothek in Viimsi, Die Kulturreferentin
der Botschaft, Anne Laur, konnte schließlich Rein Eskil
dich noch ausfindig machen und übergab ihm zu seiner Überraschung
und Freude die restlichen Arbeiten.
Botschafter Dr. Lauritsch und die „gelandete Berchtoldvilla“
Riho Hütt von der Rakvere Galerie
Zur Person
Harry Liivrand
Harry Liivrand ist einer der bedeutendsten
Kunstwissenschaftler
und Kunstkritiker Estlands.
Er studierte an der Universität
Tartu Kunstgeschichte
und absolvierte die Diplomatische
Akademie in Berlin. Von
2008 bis 2011 war er Direktor
der Kunsthalle in Tallinn und
anschließend bis 2016 Kulturattaché
an der Estnischen Botschaft
in Berlin. H. Liivrand ist
Leiter der Galerie in der Universitätsbibliothek. 2017
hatte er bereits die BV-Ausstellung Salzburg:Visionen im
Stadttheater von Rakvere eröffnet
Zur Person
Raivo E. Tamm
Der Schauspier Raivo E. Tamm
ist seit 1999 politisch tätig und
Abgeordneter im estnischen
Parlament und gehört der Estnisch-Österreichische
Parlamentariergruppe
im Ausschuss
für auswärtige Angelegenheiten
an.
Raivo E. Tamm ist in Estland
als Schauspieler aus zahlreichen Kinofilmen, Fernsehen
und auch am Theater bekannt. Er ist auch Fernsehmoderator
und Buchautor.
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Presse
16. Sept. 2020
In der Akademischen Bibliothek wird
eine Gruppenausstellung Salzburger
Künstler eröffnet
Am Donnerstag, 17. September, um 17 Uhr, eröffnet der
österreichische Botschafter in Estland, Julius Lauritsch, die
Gruppenausstellung "Schriftbilder" Salzburger Künstler in
der Galerie der Akademischen Bibliothek der TU. Kurator
der Ausstellung ist der Künstler Peter Rieder. Es gibt 8 Gemälde,
Grafiken und Collagen von 8 Autoren. Die Ausstellung
ist bis zum 15. November geöffnet. Zuvor wurde diese
Ausstellung erfolgreich in Viimsi, Rakvere und Kärdla ausgestellt.
Zum ersten Mal präsentiert die Akademische Bibliotheksgalerie
die Werke zeitgenössischer Salzburger Künstler mit einer
umfangreichen thematischen Gruppenausstellung von 8
Künstlern, die Buchstaben, Text und Bild unter Berücksichtigung
des Veranstaltungsortes sehr passend zu einem visuellen
Ganzen kombiniert. Schriftbilder werden allgemein als
bildliche Darstellungen von Schrift und Text bezeichnet.
17. Sept. 2020
In der Akademischen Bibliothek wird eine Gruppenausstellung
Salzburger Künstler eröffnet
kultuur.postimees.ee · 16. September 2020, 14:32 Uhr
Am Donnerstag, 17. September, um 17 Uhr, eröffnet der österreichische
Botschafter in Estland, Julius Lauritsch, die
Gruppenausstellung "Schriftbilder" Salzburger Künstler in
der Galerie der Akademischen Bibliothek der TU. Kurator
der Ausstellung ist der Künstler Peter Rieder. Es gibt 8 Gemälde,
Grafiken und Collagen von 8 Autoren. Die Ausstellung
ist bis zum 15. November geöffnet. Zuvor wurde diese
Ausstellung erfolgreich in Viimsi, Rakvere und Kärdla ausgestellt.
17. September 2020
Salzburger Künstler in der Akademischen Bibliothek
Am 17. September eröffnet der österreichische Botschafter
Julius Lauritsch, die Gruppenausstellung "Schriftbilder" Salzburger
Künstler in der Galerie der Akademischen Bibliothek
der TU, die bis 15. November zu sehen ist. Schriftbilder werden
im Allgemeinen als bildliche Darstellung von Schrift und
Text bezeichnet. Kurator der Ausstellung ist der Künstler Peter
Rieder.
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Presse / Infos
17. Sept.2020
In der TU-Akademischen Bibliothek
wird eine Gruppenausstellung Salzburger
Künstler eröffnet
Am 17. September eröffnet der österreichische Botschafter
in Estland, Julius Lauritsch, die Gruppenausstellung
"Schriftbilder" Salzburger Künstler in der
Galerie der Akademischen Bibliothek der TU.
Die Galerie der Akademischen Bibliothek präsentiert
erstmals die Werke zeitgenössischer Salzburger
Künstler in einer thematischen Gruppenausstellung
von 8 Künstlern, die Schrift, Text und Bild zu einem visuellen
Ganzen verbindet.
Die Ausstellung wird vom Künstler Peter Rieder kuratiert
und von Regina Rieder, Karin Puchinger, Günther
Nussbaumer, Florian Böhm, Barbara Kubitschek-Bulian,
Vida Bokal-Neugebauer und Brigitte Hauck-Delmondo
begleitet.
Die Ausstellung "Schriftbilder" ist bis zum 15. November
geöffnet. Zuvor war die Ausstellung in Viimsi, Rakvere
und Kärdla ausgestellt.
Sturm über Tallinn am Tag der Eröffnung
Am 17. September, dem Tag der Eröffnung der Ausstellung Kirjapildid in der
Universitätsbibliothek von Tallinn brauste ein heftige Sturm namens “Aila“
über Finnland und Estland und verursachte im ganzen Land mehrere
Stromausfälle. Der Sturm verursachte viele Sachschäden,
Bäume wurden geknickt und Autos beschädigt aber zum Glück
wurde niemand nicht verletzt.
Einige
Personen hatten daher ihre Teilnahme an der Eröffnung
der
Foto: Toomas Traagel
Ausstellung abgesagt.
Die Akademische Bibliothek
Die Akademische Bibliothek der Universität Tallinn (Tallinna Ülikooli Akadeemiline
Raamatukogu) wurde 1946 als Zentralbibliothek der Akademie der Wissenschaften
der Estnischen SSR gegründet. Ihr Bibliotheksbestand wurde damals
zu rund 90 Prozent aus der 1940 aufgelösten Bibliothek der Estländischen
Literarischen Gesellschaft (ELG) gebildet. Dieser wiederum ging zurück auf die
Bestände der 1825 gegründeten Estländischen Allgemeinen Öffentlichen Bibliothek
und der bereits 1552 gegründeten Olaibibliothek zu Tallinn. Die Akademische
Bibliothek übernahm 2003 die Funktion als Universitätsbibliothek
Tallinn (UB). Von 1997 bis 2005 war sie unter dem Namen Estnische Akademische
Bibliothek (Eesti Akadeemiline Raamatukogu,) bekannt. Mit einem
Gesamtbestand von etwa 2,5 Millionen Bänden ist sie nach der Universitätsbibliothek
Tartu und der Estnischen Nationalbibliothek Tallinn die drittgrößte Bibliothek
in Estland.
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Homepage der Universitätsbibliothek
TLÜ Akadeemilise Raamatukogu galerii, 17.09.-15.11.2020
Näituse avab 17. septembril kell 17.00 Austria suursaadik dr. Julius Lauritsch.
Kuraator: Peter Rieder
Näitusemeeskond Salzburgis: Regina Rieder, Karin Puchinger
Näitusemeeskond Tallinnas: Harry Liivrand, Rene Haljasmäe
Esimest korda tutvustab Akadeemilise Raamatukogu galerii kaasaegsete Salzburgi kunstnike loomingut ja seda ulatusliku 8
kunstniku temaatilise grupinäitusega, mis toimumiskohta arvestades väga sobivalt ühendab kirja, teksti ja pildi üheks visuaalseks
tervikuks. Kirjapiltideks nimetatakse üldiselt kirja ja teksti pildilist kujutamist. Omaette kunstiliigina on Ida-Aasias
ja araabia maades eriline tähendus kalligraafial. Aga ka Euroopas köitis kunstnikke juba keskajal kirja pildiline kujutamine,
eelkõige vanade käsikirjade värvilistes ja sageli figuraalselt kaunistatud initsiaalides. Kunstnikud kasutavad kirja oma töödes
kuni 17. sajandini. Dialoogid ja selgitused, sageli kirjaribal, elavdavad pilti ja lihtsustavad vaatajal selle mõistmist. Siiski ei
olnud kalligraafial Euroopas sellist rolli nagu eelnimetatud kultuuriruumides. Alles 20. sajandi alguses hakkas kunstiavangard
tooma kujutavasse kunsti kirjutatut kujunduselemendina kas siis kirja vormis või kollaažina. Lisatud kirjafragmendid loovad
uusi temaatilisi seoseid.
Näitus "Kirjapildid" tutvustab mõningaid Salzburgi kunstnikke, kelle töödes on olulisel kohal kiri või tekst. Näituse kuraatori
ja mitmekülgse kunstniku ning ka kauaaegse Eesti kunsti tutvustaja Austrias Peter Riederi viimaste aastate töödesse ilmub
kiri ikka ja jälle kõige erinevamal kujul. Need on tööd, milles kunstnik ühendab pildi ja teksti stiilielemendid uueks pildiks.
Tekste kantakse töödele frotaažtehnikas ja töödeldakse siis pildiks või paigutatakse töödesse kollaažina. Pildi aluspõhjana
kasutatakse ka töödeldud, nn Firenze pabereid. Seerias "Ajalooline päevik" võlusid Peter Riederit vanast käsitsi kirjutatud
raamatust avastatud ajaloolised sissekanded. Need andsid talle inspiratsiooni joonistusteks, mida tuleb mõista kontekstis,
mitte illustratsioonina. Sürreaalne objet trouvè on tal muutunud sujet trouvè-ks.
Fotograaf Regina Rieder on oma motiivide otsingul olnud võlutud ka grafitist. Nii leiabki ühest ruudukujuliste piltide seeriast
elufilosoofilisi tõdemusi itaaliakeelsete fragmentide vormis. Suurte lõikude kaupa esitatuna saavutavad grafitilaadsed
tähemärgid salapärase konteksti – alles allika tervikpilt, poeetilise pealkirjaga "Il credo di un misero commerciante ambulante
di mercato", mis kujutab "vaese itaalia ringirändava turukaupleja" kaubakäru – lahendab pildiallika müsteeriumi.
Sel näitusel on Regina Rieder reisil Euroopa linnade grafitimaailmas.
Karin Puchinger käsitles juba oma varasemates töödes sageli inimkeha, sealjuures on uute tööde põhirõhk algustähtedel,
mis – nagu vanades kirjutisteski – on koloreeritud.
Tähtedest lähtuvalt kujundab ta mustreid ja kehasid, mis arenevad omasoodu ning neid võib interpreteerida ka tantsufiguuridena.
Günther Nussbaumeri elu ja loomingut muutis kohtumine Porgugali poeedi Fernando Pessoa "Rahutuse raamatuga". Tema
mõttetegevuse protsess on üles joonistatud kiri-piltidena. Tema piltide võlu seisneb täiesti erinevate sfääride – pildi ja sõna
– ideaalse identiteedi leiutamises. Kunstniku esteetiline põimimistehnika on kooskõlas üldiste vastastikuste illustreerimisvajadustega.
Üks kunstiliik peab teist lähendama, suurendama kaasaelamisvalmidust.
Florian Boehmi loomingus on kõigile erinevatele väljendusvahenditele ühine eri dimensioonide kooskõla ja subtiilne mitmekihiline
tähendusväli: kõneldud ja kirjutatud keel ühelt poolt ja visuaalne mulje teiselt poolt. Vastavalt teemale kujundab
Florian Boehm oma tööd nagu eri keeltes sobivateks väljendusvahenditeks ümber.
Barbara Kubitschek-Bulian, kes pärineb Pongau kunstnikperekonnast ja kelle mentor oli Anton Lehmden, oli oma Tübingeni
perioodil mõjutatud Friedrich Hölderlinist, kes elas seal tornikambris tagasitõmbunult 1807. aastast kuni oma surmani
1843. aastal. Höderlini luuletused ja tekstid leiavad kunstniku töödes sageli kajastamist.
Vida Bokal-Neugebauer on rahvusvaheliselt tunnustatud kirjakunstnik, kes näitab oma kalligraafilistes töödes tervet paletti
kirjakasutusvõimalusi, traditsioonilisest kuni tänapäevaste mänguliste piltideni välja.
Ka Brigitte Hauck-Delmondo loomingu oluline osa on tekst ja muusikalised noodid, mida leidub tema piltidel käsitsi kirjutatuna
või siis kollaažina.
Teretulemast näitusele!
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Kurator: Peter Rieder
Ausstellungsteam in Salzburg: Regina Rieder, Karin Puchinger
Ausstellungsteam in Tallinn: Harry Liivrand, Rene Haljasmäe
Homepage der Universitätsbibliothek
„Schriftbilder“ - eine Ausstellung Salzburger
Künstler
Zum ersten Mal präsentiert die Akademische Bibliotheksgalerie die Werke zeitgenössischer Salzburger Künstler mit einer
umfangreichen thematischen Gruppenausstellung von 8 Künstlern, die unter Berücksichtigung des Veranstaltungsortes
Schrift, Text und Bild zu einem visuellen Ganzen kombiniert. Schriftbilder werden allgemein als bildliche Darstellungen von
Schrift und Text bezeichnet. Als eigenständige Kunstform hat die Kalligraphie in Ostasien und den arabischen Ländern eine
besondere Bedeutung. Aber auch in Europa haben sich Künstler bereits im Mittelalter für die bildliche Darstellung des
Schreibens interessiert, insbesondere für die farbenfrohen und oft bildlich verzierten Initialen alter Manuskripte. Künstler
verwenden die Schrift in ihren Werken bis ins 17. Jahrhundert. Dialoge und Erklärungen, oft in Spruchbändern, beleben das
Bild und erleichtern dem Betrachter das Verständnis. Die Kalligraphie spielte jedoch in Europa nicht die Rolle wie in den
oben genannten kulturellen Räumen. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann die Kunstavantgarde, das Geschriebene
als Gestaltungselement in die bildende Kunst zu bringen, entweder in Form der Schrift oder als Collage. Die eingefügten
Schriftfragmente gehen neuartige thematische Verbindungen ein.
Die Ausstellung "Schriftbilder" stellt einige Salzburger Künstler vor, in deren Arbeit die Schrift oder der Text wichtig ist. Die
Schrift erscheint immer wieder in vielfältiger Form in den Werken von Peter Rieder, dem Kurator und vielseitigen Künstler
der Ausstellung sowie einem langjährigen Einführer der estnischen Kunst in Österreich. Dies sind Werke, in denen der
Künstler die Stilelemente eines Bildes und Textes zu einem neuen Bild kombiniert. Die Texte werden mittels der Technik der
Frottage aufgetragen, die dann bildnerisch überarbeitet werden oder als Collage in die Werke eingearbeitet. Aber auch vorgefertigte
Papiere, sogenannte Florentiner Papiere, werden als Bilduntergrund verwendet. In der Reihe "Historisches Tagebuch"
war Peter Rieder fasziniert von historischen Einträgen, die in einem alten handgeschriebenen Buch entdeckt wurden.
Sie inspirierten ihn zum Zeichnen, was im Kontext verstanden werden muss, nicht als Illustration. Das surreale objet trouvè
ist zu einem sujet trouvè geworden.
Die Fotografin Regina Rieder ist bei ihrer Suche nach Motiven auch von Graffiti fasziniert. Und so finden sich in einer Serie
quadratischer Abbildungen lebensphilosophische Aussagen in Form von italienischen Sprachfragmenten. Durch den großen
Ausschnitt bekommen die Graffiti ähnlichen Zeichen einen geheimnisvollen Kontext - erst die Gesamtaufnahme der Quelle,
mit dem poetischen Titel - "Il credo di un misero commerciante ambulante di mercato" der Abbildung des Kastenwagens
eines "armen italienischen fahrenden Markthändlers" - löst das Mysterium der Bildquelle auf.
In dieser Ausstellung reist Regina Rieder in die Welt des Graffitis europäischer Städte.
Karin Puchinger hat sich in ihren früheren Arbeiten oft mit dem menschlichen Körper befasst, wobei bei diesen neuen Arbeiten
der Schwerpunkt auf Anfangsbuchstaben, koloriert wie in alten Schriften, gerichtet ist
Basierend auf den Sternen formt er Muster und Körper, die sich auf ihre Weise entwickeln und auch als Tanzfiguren interpretiert
werden können.
Günther Nussbaumers Leben und Werk wurden durch die Begegnung mit dem "Buch der Unruhen" des portugiesischen
Dichters Fernando Pessoa verändert. Der Prozess seiner Auseinandersetzung ist in den Schrift-bildern aufgezeichnet. Der
Reiz seiner Bilder liegt in der Erfindung der perfekten Identität völlig unterschiedlicher Sphären - des Bildes und des Wortes.
Die ästhetische Verflechtungstechnik des Künstlers entspricht den allgemeinen gegenseitigen Illustrationsbedürfnissen.
Eine Kunstform muss die andere näher bringen, die Einfühlungsbereitschaft erhöhen.
Die unterschiedlichen Ausdrucksmedien in den Werken von Florian Boehm, haben alle das mehrdimensionale Zusammenspiel
unterschiedlicher Dimensionen und subtiler vielschichtiger Bedeutungsebenen gemein, wie insbesondere gesprochener
und geschriebener Sprache einerseits und visuellem Eindruck andererseits. Je nach Thema setzt Florian Boehm seine
Arbeiten dann wie in unterschiedlichen Sprachen im jeweils adäquaten Ausdrucksmedium um.
Barbara Kubitschek-Bulian aus einer Künstlerfamilie im Pongau, deren Mentor Anton Lehmden war, wurde während ihrer
Tübinger Zeit von Friedrich Hölderlin beeinflusst, der dort von 1807 bis zu seinem Tod 1843 zurückgezogen in einer Turmstube
lebte. Höderlins Gedichte und Texte spiegeln sich oft in den Werken der Künstlerin wider.
Vida Bokal-Neugebauer ist eine international bekannte Schriftkünstlerin, die in ihren kalligraphischen Werken eine ganze
Reihe von Möglichkeiten zur Verwendung von Buchstaben zeigt, von traditionellen bis zu modernen spielerischen Bildern.
Ein wichtiger Teil von Brigitte Hauck-Delmondos Werk sind auch der Text und Noten, die in handgeschriebener Form oder
als Collage in ihren Bildern zu finden sind.
Willkommen in der Ausstellung!
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