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V / DIE ANPASSUNGSUNFÄHIGKEIT HOCHBEGABTER KINDER:<br />
Unter dieser Anpassungsunfähigkeit, die von M.J.CH. Terrassier<br />
ASYNCHRONIE-SYNDROM genannt wurde, versteht man eine heterogene<br />
Entwicklung beim hochbegabten Kind.<br />
Man unterscheidet dabei:<br />
- Internale Asynchronie:<br />
• Die Diskrepanz zwischen intellektueller und emotionaler Entwicklung:<br />
Seine scharfsinnige Intelligenz verschafft dem Kind Wissen, welches<br />
Ängstlichkeit oder Angstzustände hervorruft. Der Grund dafür ist, dass<br />
die verhältnismäßig unreife emotionale Entwicklung des Kindes keine<br />
ökonomische Verarbeitung des Wissens erlaubt.<br />
• Die Diskrepanz zwischen der intellektuellen Entwicklung und der<br />
psychomotorischen Entwicklung führt oftmals zu psychomotorischen<br />
Schwierigkeiten – besonders beim Schreiben.<br />
• Die Diskrepanz zwischen verschiedenen Bereichen der intellektuellen<br />
Entwicklung: Tests, in denen es darum geht, Schlussfolgerungen zu<br />
ziehen und Logik anzuwenden, werden grundsätzlich besser gelöst als<br />
Tests, in denen es um Allgemeinwissen, Wortschatz und Mathematik<br />
geht. Dies ist ein Beweis dafür, welch negative Rolle das Umfeld des<br />
Kindes bei der Wissensbereicherung spielt, denn es erlaubt dem<br />
hochbegabten Kind nicht, sein Wissen in dem Ausmaß zu bereichern, wie<br />
es seinen Fähigkeiten entspräche.<br />
• Die Diskrepanz zwischen der intellektuellen und emotionalen<br />
Entwicklung hat zur Folge, dass das hochbegabte Kind in diesen beiden<br />
Entwicklungsbereichen keine Erfüllung beim Umgang mit anderen<br />
erfährt.<br />
- Externale Asynchronie:<br />
• Im Hinblick auf die Schule ist zu beachten, dass ein hochbegabtes Kind<br />
über eine schnellere geistige Entwicklung verfügt als seine<br />
Klassenkameraden. Es lässt sich oft ablenken, weil es sich langweilt, und<br />
konzentriert sich nur auf schwierige Aufgaben. Es ist deshalb möglich,<br />
dass das Kind eine komplexe Aufgabe erfolgreich bewältigt, aber bei der<br />
Lösung einer leichteren Aufgabe versagt.<br />
• Eltern haben oft Schwierigkeiten, mit dem Kind ein Gespräch zu führen,<br />
welches sowohl seinem hohen intellektuellen und kognitiven Niveau als<br />
auch seinem gefühlsmäßigen Entwicklungsstand, welcher dem<br />
tatsächlichen Alter des Kindes entspricht, gerecht wird.<br />
• Im Hinblick auf andere Kinder ist zu beachten, dass oft eine Mauer des<br />
Unverständnisses besteht zwischen dem hochbegabten Kind und<br />
Gleichaltrigen, die der gesellschaftlichen Norm entsprechen. In der Folge<br />
wertet sich das hochbegabte Kind selbst ab, weil es von gleichaltrigen<br />
Kindern trotz seiner verzweifelten Versuche nicht akzeptiert wird.<br />
Manche hochbegabte Kinder verleugnen sogar ihre Fähigkeiten, um sich<br />
dieser Norm anzupassen.<br />
- Der negative Pygmalion-Effekt (M.J.Ch. Terrassier)<br />
• Ein Kind, dessen Hochbegabung nicht erkannt wird, hat oftmals Mühe,<br />
die Erwartungen von Lehrern, Eltern und Kameraden zu erfüllen. Da das<br />
Kind sich seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten nicht bewusst ist, stützt<br />
es sich auf das Bild, das ihm von seinem Umfeld vorgegeben wird. Es<br />
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