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LA ZONA - Google Sites

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Filmpädagogische Begleitmaterialien für den Schulunterricht<br />

Stab, Mitwirkende, Filmpädagogik<br />

Mexiko 2007, 95 Min.<br />

Spanisch mit deutschen Untertiteln<br />

Verleih: Cine Global<br />

Regie Rodrigo Plá<br />

Buch Laura Santullo<br />

Kamera Emiliano Villanueva<br />

<strong>LA</strong> <strong>ZONA</strong><br />

Montage Bernat Vilaplana, Anna García<br />

Musik Fernando Velázquez<br />

Darsteller/innen Daniel Tovar (Alejandro), Alan Chávez (Miguel), Daniel Gimenez Cacho<br />

Freiwillige Selbstkontrolle der<br />

Filmwirtschaft (FSK)<br />

Pädagogische<br />

Altersempfehlung<br />

(Daniel), Maribel Verdu (Mariana), Carlos Bardem (Gerardo) u.a.<br />

ab 12 Jahren<br />

ab 15 Jahren; ab 10. Klasse<br />

Themen Selbstjustiz, Armut und Reichtum, Gerechtigkeit<br />

Anknüpfungspunkte für<br />

Schulfächer<br />

Deutsch, Spanisch, Religion/Ethik, Sozialkunde, Kunst


Die Handlung<br />

Vor den Doppelgaragen der Villen stehen teure SUVs, die Rasenflächen werden gepflegt, auf den kleinen<br />

Straßen herrscht nicht viel Verkehr. „La Zona“ ist ein Viertel, in dem man gut leben kann – wenn man das<br />

nötige Geld hat. Und wenn man akzeptiert, dass das Wohnviertel ein wenig wirkt wie ein großes Gefängnis,<br />

wird es doch aus Sicherheitsgründen von einem hohen Zaun umgeben, der Unbefugte fernhalten soll. Denn<br />

vor den Toren befindet sich ein Armenviertel von Mexiko-Stadt.<br />

Als der Zaun bei einem Unwetter beschädigt wird, ist die Verlockung für den kleinkriminellen Miguel<br />

tatsächlich zu groß. Mit Freunden betritt er das abgeschottete Wohngebiet und sucht in den Häusern nach<br />

Wertgegenständen. Als sie ertappt werden, kommt es zu einem fatalen Zwischenfall. Eine Bewohnerin von<br />

„La Zona“ wird erschlagen, ein Wachmann und die beiden Freunde von Miguel erschossen.<br />

Vor der regulären Polizei, die vor den Toren von „La Zona“ warten muss, wird der Vorfall von der privaten<br />

Sicherheit heruntergespielt. Man will sich selbst um den Eindringling kümmern. Als erstes verschwinden die<br />

Leichen. Danach beginnt eine bewaffnete Hetzjagd auf den Eindringling. Doch ein anonymer Anrufer nimmt<br />

Kontakt zur Polizei von Mexiko-Stadt auf. Die Lage in dem Villenviertel wird immer angespannter.<br />

Bewohner, die sich nicht an die Regeln von „La Zona“ anpassen, werden nicht akzeptiert.<br />

Je mehr auch der Jugendliche Alejandro, dessen Vater die Sicherheit des Viertels leitet, über die Pläne der<br />

Erwachsenen erfährt, desto mehr wächst in ihm der Widerstand. Er missbilligt die scheinheiligen Argumente<br />

seines Vaters, die Blutrünstigkeit von dessen Kollegen Gerardo und seiner eigenen gleichaltrigen Freunde. Als<br />

Alejandro Miguel entdeckt, der im Keller der Familie Zuflucht gesucht hat, beschließt er ihm zu helfen.<br />

Gegen die Moral der anderen Bewohner und die Macht des Geldes jedoch hat er keine Chance.<br />

Themen und filmische Gestaltung<br />

<strong>LA</strong> <strong>ZONA</strong> ist ein sozialkritischer Thriller über Selbstjustiz, Korruption und Gerechtigkeit, der seine<br />

Geschichte aus einer eher ungewöhnlichen Perspektive erzählt. Er zeigt nicht, wie die Underdogs und<br />

Benachteiligten Verbrechen begehen, um akzeptiert zu werden, sondern wie jene moralisch scheitern, denen<br />

es an nichts mangelt.<br />

Der harsche Gegensatz zwischen der Lebenswelt der Reichen und der Armen hat es in <strong>LA</strong> <strong>ZONA</strong> für die<br />

Wohlhabenden notwendig gemacht, sich aus Angst vor Gewalt und Kriminalität in so genannten gated<br />

communities oder barrios cerrados abzuschotten. Als eine Art Parallelgesellschaft verschanzen sie sich hinter<br />

einem hohen Zaun und leben in einer scheinbaren Idylle. Das Bedürfnis nach Sicherheit aber hat auch seine<br />

Schattenseiten. Denn um diese zu gewährleisten, ist eine nahezu vollständige Überwachung notwendig.<br />

Videokameras beobachten die Eingänge, den Zaun und die Straßen. Das Leben wird dadurch beinahe<br />

öffentlich.<br />

Ebenso nimmt das Verhalten der Bewohner geradezu totalitäre Züge an, als es drei Jungen aus dem<br />

Armenviertel von Mexiko-Stadt, das „La Zona“ umschließt, zufällig gelingt, in das Viertel einzubrechen. Als<br />

Privilegierte nehmen sie auch das Recht in Anspruch, nach eigenen Gesetzen zu leben. Paradoxerweise sind<br />

diese überaus archaisch und basieren auf einem einfachen Gebot: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Vergeltung<br />

ersetzt einen ordentlichen Prozess. So besessen sind die Bewohner von dem Rachegedanken, dass sie dafür<br />

auch bereit sind, die persönliche Freiheit in dem Viertel zu opfern. Als zwei Bewohner, Carlos und Lucia, den<br />

Kontakt zur Polizei suchen, weil sie die Entwicklungen in „La Zona“ nicht gut heißen, werden sie von einer<br />

Nachbarin denunziert und als Abweichler angesehen. „Die Minderheit muss sich der Mehrheit fügen“, heißt<br />

es einmal.<br />

2


Zur Identifikationsfigur des Films wird der 16-jährige Alejandro, der Sohn eines leitenden Wachmanns in<br />

dem Viertel. Obwohl sein Vater aufgrund eigener Gewalterfahrungen eine differenziertere Sicht auf<br />

Selbstjustiz hat als dessen brachialer Kollege Gerardo, wagt auch er keinen Widerstand. Alejandro aber<br />

erkennt auch in Miguel den Menschen und unterstützt ihn. Dabei ist es nicht einmal Sympathie, die die<br />

beiden verbindet, sondern vielmehr Alejandros Bewusstsein, dass das Gerechtigkeitsempfinden innerhalb von<br />

„La Zona“ ebenso falsch ist wie der Einbruch von Miguel.<br />

Liegt zu Beginn von <strong>LA</strong> <strong>ZONA</strong> noch die Hoffnung auf den Polizisten aus Mexiko-Stadt, die von den<br />

Verbrechen innerhalb des geschlossenen Viertels ahnen, so weicht diese zunehmend. Auch diese Polizisten<br />

erweisen sich als Opportunisten, denen die eigene Karriere und der schöne Schein nach außen wichtiger ist<br />

als Wahrheit und Gerechtigkeit – und die sich bisweilen auch für ihr Schweigen bezahlen lassen.<br />

Die desillusionierende Gesellschaftsstudie von Rodrigo Plá zeichnet sich durch ihre matten, entsättigten<br />

Farben aus und wirkt dadurch auch visuell sehr trist. Deutlich inszeniert der Film den Kontrast zwischen dem<br />

Leben innerhalb und außerhalb des Viertels und stellt die gepflegten leeren Straßen den engen, dreckigen<br />

Gassen von Mexiko-Stadt gegenüber. Dass „La Zona“ dabei wie eine Insel wirkt, zeigt sich in manchen<br />

Aufnahmen, in denen im Hintergrund auf den anderen Hügeln der Stadt die grauen Barracken der<br />

Armenviertel zu sehen sind, während im Vordergrund die Jungen aus „La Zona“ in ihren schicken<br />

Schuluniformen über eine grüne Wiese laufen. Die Bedeutung der allgegenwärtigen Beobachtung wiederum<br />

zeigt der Film, indem er immer wieder Bilder aus den Überwachungskameras zeigt und das Publikum so zu<br />

Komplizen der Wachmänner macht, deren Augen nichts entgeht.<br />

<strong>LA</strong> <strong>ZONA</strong> bietet im Schulunterricht Anknüpfungspunkte an die Fächer Deutsch, Spanisch, Religion/Ethik,<br />

Sozialkunde und Kunst ab der 9. Jahrgangsstufe. Im Folgenden finden Sie Anregungen für Aufgaben, durch<br />

die der Film analysiert werden kann und die sich sowohl auf inhaltliche als auch filmästhetische Aspekte<br />

beziehen.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Cine Global Filmverleih<br />

Waltherstraße 29<br />

80337 München<br />

Telefon: 089-544 670 24<br />

info@cineglobal.de<br />

Autor:<br />

Stefan Stiletto<br />

stiletto@filme-schoener-sehen.de<br />

Bildnachweise:<br />

Cine Global Filmverleih, Cinenómada<br />

Mehr Informationen zu Schulvorstellungen und weiteren spanischsprachigen Filmen finden Sie unter<br />

www.spanisches-schulkino.de<br />

3


Aufgabe 1: Die Figuren<br />

> Deutsch, Spanisch, Religion/Ethik, Sozialkunde, Kunst<br />

a) Formulieren Sie, wie die folgenden Personen sich eine ideale Gesellschaft vorstellen.<br />

Gehen Sie auf die Aspekte Sicherheit, Wohlstand und das Zusammenleben von Armen und Reichen ein.<br />

• Alejandro<br />

• Daniel (Alejandros Vater)<br />

• Gerardo<br />

• Lucia und Carlos<br />

Halten Sie auf einer Skala fest, inwieweit diese Personen Selbjustiz dulden.<br />

b) Wie reagiert Comandante Rigoberto, der Polizist aus Mexiko-Stadt, auf dieses Selbstverständnis?<br />

Aufgabe 2: Der gesellschaftspolitische Kontext<br />

> Deutsch, Spanisch, Sozialkunde<br />

a) Vergleichen Sie die Verhältnisse innerhalb von La Zona mit denen in einem totalitären Regime. Welche<br />

Parallelen erkennen Sie?<br />

b) Informieren Sie sich über ähnliche gated communities/barrios cerrados wie „La Zona“, die es tatsächlich<br />

weltweit gibt.<br />

• Suchen Sie nach Medienberichten über diese Stadtviertel und werten Sie diese aus. Gehen Sie dabei<br />

insbesondere auf die Motive der Bewohner ein, sich von dem Rest der Stadt abzuschotten und wie<br />

diese Trennung wahrgenommen wird.<br />

• Erstellen Sie kurze Präsentationen und greifen sie dabei wenn möglich auch auf Bildmaterial zurück.<br />

• Vergleichen Sie die realen gated communities/barrios cerrados mit dem Viertel in <strong>LA</strong> <strong>ZONA</strong>.<br />

4


Aufgabe 3: Mit Bildern erzählen<br />

> Deutsch, Spanisch, Kunst<br />

Vergleichen Sie die folgenden Bilder:<br />

a) Der Zaun<br />

• Welche Bedeutung hat der Zaun jeweils für die Menschen auf den Bildern?<br />

• Durch welche Gestaltung heben die Bilder diese Bedeutung hervor?<br />

b) Die Farbgestaltung<br />

• Vergleichen Sie die Farben: Welche Farben sind bezeichnend für Mexiko-Stadt, welche für das Viertel<br />

„La Zona“? Wie kommentiert der Film dadurch die Lebensverhältnisse auf beiden Seiten?<br />

5

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