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Guest of Honour GIOVANNI SEGANTINI, FRÜHLING IN DEN ALPEN

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<strong>Guest</strong> <strong>of</strong> <strong>Honour</strong><br />

<strong>GIOVANNI</strong> <strong>SEGANT<strong>IN</strong>I</strong>, <strong>FRÜHL<strong>IN</strong>G</strong> <strong>IN</strong> <strong>DEN</strong> <strong>ALPEN</strong><br />

Das Segantini Museum in St. Moritz beherbergt als Leihgabe aus den USA das<br />

grosse Gemälde Frühling in den Alpen von Giovanni Segantini (1858–1899). Dank<br />

der glanzvollen Leihgabe aus New York ist zum ersten Mal der direkte Vergleich<br />

zwischen der Entwurfszeichnung im Besitz des Segantini Museums und dem<br />

spektakulären Gemälde möglich. Das Bild ist 1897 bei Soglio im Bergell<br />

entstanden, wo Segantini seit seiner Niederlassung in Maloja jeweils die<br />

Wintermonate verbrachte. Der Künstler hatte es mit einer Auftragsarbeit zu tun:<br />

Der in München ansässige, amerikanische Maler Toby E. Rosenthal bestellte bei<br />

seinem Künstlerkollegen Segantini ein Grossformat für die Stern Gallery in San<br />

Francisco. Bevor das Bild nach Kalifornien verschifft wurde, wurde es zunächst an<br />

einer Ausstellung der Sezession im Glaspalast in München ausgestellt. Das<br />

Gemälde gehört zu jener Gruppe später grossformatiger Landschaften und<br />

symbolistischer Werke, die Giovanni Segantini zu seinen Lebzeiten an<br />

renommierte Museumssammlungen und Sammler verkaufen konnte – auch wenn<br />

seine Gemälde als die teuersten der damaligen Zeit galten und dafür exorbitante<br />

Preise bezahlt wurden.<br />

Von 1926 bis zum September 1999 befand sich der Frühling in den Alpen als<br />

Leihgabe der Sammlung Jacob Stern im Fine Arts Museum in San Francisco.<br />

Dann gelangte das Werk durch Erbschaft in den Kunsthandel, wo es im November<br />

1999 bei Christie’s in New York verauktioniert und von der Firma French &<br />

Company, New York, erworben wurde.<br />

Der Frühling in den Alpen zeigt im Vordergrund das Hochplateau Plan Ludèr<br />

ausserhalb von Soglio. Von hier aus blickt man auf die Häuser und den Turm der<br />

reformierten Kirche San Lorenzo des Dorfes und vor allem auf die imposante,<br />

schneebedeckte Kette der Berge im Hintergrund. Es ist der gleiche Standort, von<br />

dem aus Segantini fast zur gleichen Zeit die linke Tafel La Vita (Werden) des<br />

Alpentriptychons malte, allerdings mit dem Blick in die südöstliche Richtung auf<br />

das Gebirgsmassiv der Scioragruppe und den Bondascagletscher.<br />

Die Landschaft mit dem strahlend blauen Himmel und den Wolkenbändern<br />

zeichnet sich durch eine reiche Farbgebung und eine von einem klaren Licht<br />

erfüllte Atmosphäre aus. Hauptmotiv ist die Bäuerin, welche die beiden<br />

Pferde mit dem Pflug auf einem Weg vom Acker wegführt. Ein säender Bauer, ein<br />

wartender Hund und ein Holztrog, in den das Quellwasser sprudelt, sind belebende<br />

Staffageelemente. Der Leitgedanke des Gemäldes ist das Wiedererwachen der<br />

Natur im Frühling nach einem langen, strengen Winter. Die freudvolle und


erwartungsfrohe Stimmung <strong>of</strong>fenbart sich im hellen, flimmernden Licht und durch<br />

die enorme Weite des Landschaftprospektes.<br />

Wie Ferdinand Hodler (1953–1918), der andere grosse Erneuerer der<br />

Alpenmalerei jener Zeit, adaptierte auch Segantini die geschaute Wirklichkeit<br />

seinen künstlerischen Intentionen. Er verkürzte die extreme Raumtiefe, blendete<br />

die Zwischenräume aus und richtete die Landschaft ganz nach der strengen<br />

Horizontalität der Komposition aus. Mit dem Panoramablick wird uns das erhabene<br />

Gefühl von Weite und Überblick vermittelt.<br />

Vernissage<br />

Freitag, 27. Mai, 18 Uhr<br />

Ausstellung<br />

28. Mai bis 20. Oktober 2011<br />

Öffnungszeiten<br />

4. Mai bis 20. Oktober 2011<br />

Dienstag bis Sonntag: 10.00-12.00, 14.00-18.00 Uhr<br />

Eintrittspreise<br />

Erwachsene CHF 10.- / Studenten CHF 7.- / Kinder CHF 3.-<br />

Ermässigung für Gruppen ab 10 Personen<br />

Katalog<br />

Beat Stutzer, Giovanni Segantinis Primaveri sulle Alpi, Segantini Museum, St.<br />

Moritz 2007, 24 Seiten, ca. 10 farbige Abbildungen, CHF 20.- (zuzüglich<br />

Versandkosten).<br />

Führungen<br />

Auf Anfragen werden Führungen für Gruppen und museumspädagogische<br />

Veranstaltungen für Schulen und Erwachsene ausserhalb der Öffnungszeiten<br />

durchgeführt.<br />

Ausstellung und Publikation werden unterstützt und gefördert durch die Willy<br />

Muntwyler Stiftung, die Ulrico Hoepli-Stiftung, die Credit Suisse, Engadin St.<br />

Moritz, St. Moritz Cultur und die Gesellschaft für das Segantini Museum.

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