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Aktuelles aus der Region Unterelbe - AWO Schleswig-Holstein

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<strong>AWO</strong>cado<br />

Zeitung für MitarbeiterInnen <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Interkulturelle Öffnung:<br />

Eine Frage <strong>der</strong> Zukunftsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> und<br />

seiner Einrichtungen und Dienste<br />

| Ausgabe 3/2008


| <strong>AWO</strong>cado 3/2008<br />

2<br />

Im Blickpunkt<br />

Die interkulturelle Öffnung <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> –<br />

eine Frage <strong>der</strong> Zukunftsfähigkeit unseres Verbandes und seiner Einrichtungen<br />

Nicht erst seit <strong>der</strong> Verabschiedung des Nationalen Integrationsplans <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

im Sommer letzten Jahres wurde deutlich, dass Deutschland eine Einwan<strong>der</strong>ungsgesellschaft<br />

ist, in <strong>der</strong> nahezu 20% <strong>der</strong> Bevölkerung einen Migrationshintergrund<br />

haben. Die demographische Entwicklung verstärkt diese Tatsache<br />

weiter. Die Arbeiterwohlfahrt muss sich <strong>der</strong> Frage stellen, ob ihre Angebote diese<br />

Menschen erreichen und Einwan<strong>der</strong>er entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil an<br />

den sozialen Dienstleistungen partizipieren und in den Glie<strong>der</strong>ungen vertreten<br />

sind.<br />

Die Arbeiterwohlfahrt <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ist ein fö<strong>der</strong>ativ aufgebauter Mitglie<strong>der</strong>verband,<br />

<strong>der</strong> <strong>aus</strong> 140 Ortsvereinen, 15 Kreisverbänden und dem Landesverband<br />

besteht. Dies macht es nicht leicht, einen Überblick über den Stand <strong>der</strong> interkulturellen<br />

Öffnung bei <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> zu bekommen. Das Arbeitsprinzip <strong>der</strong> interkulturellen<br />

Öffnung unterliegt in allen Organisationseinheiten unterschiedlichen<br />

Bedingungen, daher ist <strong>der</strong> Umsetzungsstand entsprechend uneinheitlich.<br />

Grundlage für die Einleitung <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> ist ein Beschluss <strong>der</strong> Bundeskonferenz<br />

<strong>aus</strong> dem Jahre 2000. Dieser lautet:<br />

●<br />

●<br />

„dass Migranten ihrem Bevölkerungsanteil entsprechend in den Angeboten repräsentiert sind;<br />

dass konzeptionell, organisatorisch und personell den Bedürfnissen von Migranten in den<br />

Einrichtungen und Maßnahmen entsprochen wird“.<br />

Dieser Beschluss enthält quantitative und qualitative Dimensionen. In quantitativer Hinsicht<br />

geht es zunächst darum, Einwan<strong>der</strong>er überhaupt als Zielgruppe und Kunden zu sehen und<br />

anzuerkennen. Dies basiert auf <strong>der</strong> Erkenntnis, dass einige soziale Dienstleistungen Einwan<strong>der</strong>er<br />

nicht erreichen.<br />

Ein Beispiel: Im Bereich <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätten stellen wir fest, dass die Inanspruchnahme<br />

durch Einwan<strong>der</strong>er annähernd so groß o<strong>der</strong> z. T. größer ist wie bei <strong>der</strong> einheimischen Bevölkerung,<br />

zumindest im städtischen Raum. Ähnliches lässt sich für Angebote <strong>der</strong> Jugendsozialarbeit<br />

festhalten. Einwan<strong>der</strong>er sind also Kunden dieser sozialen Dienstleistungen.<br />

Eine erhebliche Unterversorgung ist jedoch in <strong>der</strong> Suchthilfe,<br />

in <strong>der</strong> Familienbildung, den Kurhäusern, <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ten-<br />

und in <strong>der</strong> Altenhilfe festzustellen. In diesen und an<strong>der</strong>en<br />

Hilfesystemen sind Einwan<strong>der</strong>er noch nicht „angekommen“,<br />

d. h. sie partizipieren nicht entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil<br />

an den Angeboten dieser Einrichtungen. Hier<br />

kommt die qualitative Dimension des Beschlusses ins Spiel.<br />

Handlungsleitend ist die Überzeugung, dass <strong>der</strong> Zugang zu<br />

<strong>der</strong>artigen Dienstleistungen durch so genannte Zugangsbarrieren<br />

erschwert wird. Einerseits geht es um die Barriere, die<br />

das Hilfesystem selbst – vielfach unbewusst – errichtet hat,<br />

an<strong>der</strong>erseits geht es um Zugangsbarrieren <strong>der</strong> Einwan<strong>der</strong>er.<br />

Die Gesamtstrategie <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung<br />

zum Downloaden unter<br />

www.awo-sh.de > migration > Interkulturelle<br />

Projekte > Interkulturelle Öffnung<br />

Hier steht auch ein interkultureller Selbstcheck<br />

als Instrument <strong>der</strong> Selbstreflexion bereit.


Im Blickpunkt <strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Unterelbe</strong><br />

Für die Umsetzung bedeutet dies:<br />

Segeberg – Pinneberg – Steinburg – Dithmarschen<br />

Die interkulturelle Öffnung ist ein langfristiger Prozess, <strong>der</strong> auf folgenden Grundprinzipien basiert:<br />

● Interkulturelle Öffnung ist Leitungs- und Managementaufgabe<br />

● Interkulturelle Öffnung ist Teil <strong>der</strong> Personalentwicklung<br />

● Interkulturelle Öffnung ist als Kundenorientierung zu verstehen<br />

● Interkulturelle Öffnung ist einzubinden in Qualitätsmanagementverfahren<br />

● Interkulturelle Öffnung ist konzeptionell abzusichern<br />

Im Kontext dieser Grundprinzipien strebt die <strong>AWO</strong><br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eine Konkretisierung und Operationalisierung<br />

für jedes Handlungsfeld sozialer Arbeit<br />

an. Wir werden das Thema bei <strong>der</strong> Kl<strong>aus</strong>urtagung <strong>der</strong><br />

Führungskräfte im Oktober d. J. bearbeiten.<br />

<strong>AWO</strong>cado wird in den kommenden Ausgaben über gute<br />

Beispiele und gelungene Partizipation von Einwan<strong>der</strong>Innen<br />

berichten. Erste Beispiele finden Sie in <strong>der</strong> aktuellen Ausgabe<br />

unter <strong>der</strong> Rubrik „Wir stellen vor“.<br />

Erscheinungsbild – die <strong>AWO</strong> präsentiert sich bundesweit neu<br />

Nach intensiver Diskussion und unter abschließen<strong>der</strong> Einbindung des Bundes<strong>aus</strong>schusses hat<br />

sich die <strong>AWO</strong> bundesweit auf ein neues äußeres Erscheinungsbild geeinigt. Zu den wesentlichen<br />

Elementen gehören das in <strong>der</strong> Form leicht modifizierte Logo mit einem dezenteren Rotton, das<br />

Schriftbild <strong>AWO</strong>-Fago und eine neue, quer anzuordnende breite rote Gestaltungsleiste mit drei<br />

bis vier schmalen, leicht angeschrägten Streifen in neuen <strong>AWO</strong>-Sekundärfarben. Zum Schutz vor<br />

unglücklichen Gestaltungsexperimenten erhält das Logo zukünftig einen fest definierten Freiraum<br />

auf weißem Hintergrund, <strong>der</strong> z. B. in Briefköpfen zusätzlich durch einen seitlich angeordneten<br />

senkrechten Strich markiert wird.<br />

Das unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung von Prof. Axel Kolaschnik (Professor<br />

für Markenkommunikation und Corporate Identity an <strong>der</strong> Hochschule<br />

Mannheim) entwickelte Gesamtkonzept will eine bewusste<br />

Verbindung bzw. Unverwechselbarkeit zwischen menschlicher<br />

Nähe und zeitgemäßer Dynamik herstellen. Sowohl die Entscheidungsträger<br />

als auch die verbandsinternen Spezialisten für<br />

Öffentlichkeitsarbeit waren von den vorgelegten Ergebnissen<br />

äußerst zufrieden.<br />

Mit <strong>der</strong> aktuell laufenden Umstellung nehmen alle Beteiligten bewusst in Kauf, zumindest zeitweise<br />

sowohl mit alten als auch mit neuem Material an die Öffentlichkeit zu treten.<br />

Aus Kostengründen werden aber keine Broschüren o<strong>der</strong> sonstige Druckerzeugnisse nur deshalb<br />

vernichtet, weil sie z. B. noch mit unserer bisherigen gelben, senkrecht angelegten Gestaltungsleiste<br />

versehen sind.<br />

Konkrete Informationen und Anschauungsmaterial zu den Grundsätzen <strong>der</strong> neuen Corporate<br />

Identity Linie erhalten Sie bei Karin Frenkler unter <strong>der</strong> Rufnummer 04 31/51 14-123.<br />

| <strong>AWO</strong>cado 3/2008<br />

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| <strong>AWO</strong>cado 3/2008<br />

4<br />

<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Mittelholstein<br />

Kiel – Plön – Neumünster – Rendsburg-Eckernförde<br />

„Rettungsanker-Kiel“ bietet Anlaufstellen für Kin<strong>der</strong> in Not<br />

Gemeinsam mit dem H<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Kirche, <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> und dem Christlichen Verein zur För<strong>der</strong>ung<br />

sozialer Initiativen wurde von <strong>der</strong> Stadt Kiel ein Projekt entwickelt, das Kin<strong>der</strong>n, die sich in<br />

Notsituationen befinden, Schutz bieten soll. Die Startschüsse für das Projekt fielen im Juni<br />

in den Problemstadtteilen Gaarden und Mettenhof. Projektziel ist <strong>der</strong> Ausbau eines flächendeckenden<br />

Netzes von Anlaufstellen in Kiel. Als erstes Geschäft wurde in zentraler Lage das<br />

Gaardener Bettenh<strong>aus</strong> Mohr mit dem gut erkennbaren „Rettungsanker“-Logo versehen, um<br />

damit Kin<strong>der</strong>n zu signalisieren, dass sie in dem Geschäft Hilfe o<strong>der</strong> bei Bedrohung Zuflucht<br />

finden können. Gleichzeitig soll <strong>der</strong> auffallend rote Rettungsanker auf grünem Grund als Symbol<br />

auch die Erwachsenen ermahnen, mehr Obacht zu geben, wenn Kin<strong>der</strong> Hilfe benötigen.<br />

www.rettungsanker-kiel.de<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung in Kl<strong>aus</strong>brook <strong>aus</strong>geweitet<br />

Kieler <strong>AWO</strong> übernimmt Räume <strong>der</strong> Emm<strong>aus</strong>-Gemeinde für 250 000 Euro<br />

„Wir möchten ein Familienzentrum und Kommunikationsort sein“, mit diesen Worten des <strong>AWO</strong>-<br />

Kreisvorsitzenden Gerwin Stöcken übernahm die Kieler <strong>AWO</strong> Anfang Juli den Regenbogenschlüssel<br />

für die 250 Quadratmeter großen Gemein<strong>der</strong>äume <strong>der</strong> Emm<strong>aus</strong>-Gemeinde. Geplant sind in den<br />

neuen Räumen eine weitere Elementargruppe für Drei- bis Sechsjährige und eine Krippengruppe<br />

für Kin<strong>der</strong> zwischen acht Wochen und drei Jahren. „Diese Plätze sind notwendig, um den zur Wik<br />

gehörenden Teil von Kl<strong>aus</strong>brook sowie den Ortsteil Steenbek-Projensdorf mit seinem 250 Wohneinheiten<br />

umfassenden Neubaugebiet mit Kin<strong>der</strong>betreuung zu versorgen“, erklärte <strong>AWO</strong>-Geschäftsführerin<br />

Doris Hansen. Zu den 96 Kin<strong>der</strong>n, die bislang in Kl<strong>aus</strong>brook in fünf Gruppen betreut<br />

werden, kommen im September 32 Kin<strong>der</strong> in zwei weiteren Gruppen hinzu. „Wir brauchen mehr<br />

frühkindliche Betreuung und müssen daher Ressourcen neu sortieren“, begründete Stöcken den<br />

Kauf <strong>der</strong> 250 000 Euro teuren Räumlichkeiten in Kl<strong>aus</strong>brook.<br />

„<strong>AWO</strong>-Kin<strong>der</strong>fußball Cup 2008“<br />

Ein Wan<strong>der</strong>pokal für die „Dragons“-Kicker<br />

Rund 100 Kin<strong>der</strong> <strong>aus</strong> acht Kieler <strong>AWO</strong>-Kin<strong>der</strong>häusern<br />

kickten am 15. Juli in Elmschenhagen um den „<strong>AWO</strong><br />

Kin<strong>der</strong>fußball Cup 2008“. Neben den „Dragons“, <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>fußballmannschaft vom Kin<strong>der</strong>h<strong>aus</strong> am Nienbrügger<br />

Weg, waren die Kl<strong>aus</strong>brooker „Brookies“,<br />

die „wilden Kerle“ vom Krummbogen, die „Schanzenkicker“<br />

vom Kin<strong>der</strong>h<strong>aus</strong> an <strong>der</strong> Schanze, die „Russeer<br />

Teufelskicker“ von <strong>der</strong> Spreeallee, „RW Elmschenhagen“<br />

vom Tiroler Ring, „Brasilien-Räucherei“ vom<br />

Steinmar<strong>der</strong>weg und die „wilden Rennmäuse“ vom<br />

Mühlenteich zu einem spannenden Fußballturnier<br />

angetreten. Im Endspiel siegten die „Dragons“ mit<br />

1:0 gegen die „wilden Brookies“ <strong>aus</strong> Kl<strong>aus</strong>brook. Sie<br />

erkämpften sich den heiß begehrten Wan<strong>der</strong>pokal,<br />

den es im kommenden Jahr zu verteidigen gilt.<br />

Krebs-Forum Kreis Plön<br />

Der neue Veranstaltungskalen<strong>der</strong><br />

2008/2009 zum Downloaden:<br />

www.awo-sh.de > Beratung<br />

und Begleitung > Krebsberatung<br />

„Mit Migranten für Migranten“<br />

Das Projekt „Gesundheitslotsen in<br />

Kiel“ zum Downloaden:<br />

www.awo-sh.de > Migration ><br />

interkulturelle Projekte > Gesundheitsprojekt<br />

MiMi


<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Unterelbe</strong><br />

Segeberg – Pinneberg – Steinburg – Dithmarschen<br />

Foto<strong>aus</strong>stellung<br />

Orte in <strong>der</strong> Ukraine 2008<br />

Zu einer Foto-Ausstellung <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art lud am 10. 09.<br />

<strong>der</strong> <strong>AWO</strong>-Landesverband <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> nach Kiel-Mettenhof.<br />

Geför<strong>der</strong>t durch das Bund-Län<strong>der</strong> Programm „Stadtteile<br />

mit beson<strong>der</strong>em Entwicklungsbedarf – Soziale Stadt“<br />

stellte das „Projekte-Projekt“ im <strong>AWO</strong>-IntegrationsCenter<br />

Mettenhof die Ausstellung „Orte in <strong>der</strong> Ukraine im Jahre 2008“ vor – mit Bil<strong>der</strong>n von Kiew, Odessa, Sewastopol,<br />

Jalta, Lwow, Nikolaew, Balaklawa und Cherson. Zwei Monate lang wird die Foto<strong>aus</strong>stellung <strong>der</strong><br />

<strong>AWO</strong>-Mitarbeiterinnen Monika-Römer-Jacobs und Stefanie Tumanow einer interessierten Öffentlichkeit<br />

in den Beratungs- und Schulungsräumen des Mettenhofer IntegrationsCenters zugängig sein. Die Fotos<br />

entstanden während eines neunmonatigen Aufenthalts von Stefanie Tumanow am Goethe-Institut in <strong>der</strong><br />

Ukraine. Gemeinsam mit Monika Römer-Jacobs, die ihre Kollegin in Nikolaew besuchte, tauchten beide<br />

Frauen in eine neue, ihnen fremde Welt ein und lernten Sitten und Gebräuche kennen. Viele ihrer gesammelten<br />

Eindrücke - hinter denen jeweils eine Geschichte steht - wurden als Schnappschüsse festgehalten.<br />

„Die Ukraine hat uns viele unterschiedliche Gesichter gezeigt und diese unterschiedlichen Gesichter<br />

sollen hier gezeigt werden“, erklärte Monika Römer-Jacobs anlässlich <strong>der</strong> Ausstellungseröffnung.<br />

Die Ausstellung ist ein erfolgreiches Beispiel <strong>aus</strong> dem Modellvorhaben „Projekte-Projekt“.<br />

Es unterstützt MigrantInnen bei <strong>der</strong> Realisierung ihrer Projekte und hilft Mettenhofer BürgerInnen<br />

und BewohnerInnen bei <strong>der</strong> Umsetzung von Ideen. Gemeinsam können Projekte geplant, Schritte<br />

besprochen und nach Orten und Finanzierungen gesucht werden.<br />

Kontakt:<br />

IntegrationsCenter Mettenhof<br />

Kurt-Schumacher-Platz 5, 24109 Kiel<br />

Tel.: 04 31/7 80 27 02<br />

Monika.Roemer-Jacobs@awo-sh.de<br />

www.awo-sh.de > Migration > Interkulturelle Projekte > Projekte-Projekt<br />

Erstes Mehrgenerationenh<strong>aus</strong> im Kieler Vinetazentrum eröffnet<br />

Am 6. Juni 2008 übergab Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz das erste Kieler Mehrgenerationenh<strong>aus</strong><br />

am Gaardener Vinetaplatz seiner Bestimmung. Ein lebendiges Mehrgenerationenh<strong>aus</strong> spiele eine zentrale<br />

Rolle für das Erscheinungsbild des sozial nicht unproblematischen Vinetaplatzes insgesamt, betonte Volquartz<br />

anlässlich <strong>der</strong> Eröffnungsfeier. Es war vor allem die Kieler <strong>AWO</strong>, die sich in dem neuen Vinetazentrum<br />

relativ schnell mit einer Vielfalt an Angeboten etabliert hat: Seit dem 30. Juni 2008 steht an jedem<br />

Montag in <strong>der</strong> Zeit von 14.00 – 17.00 Uhr Migrationssozialberatung auf dem Programm, ebenso werden<br />

Kurse speziell für Frauen, Informations- und Kulturabende angeboten und es wird ein mal im Monat ein<br />

internationaler Kinoabend veranstaltet. Auch die Kin<strong>der</strong>- und Jugendarbeit hat einen beson<strong>der</strong>en Stellenwert<br />

im H<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Generationen. „Das ist einfach ein total zentraler Standort und ganz nah an unserer<br />

Zielgruppe“, erklärt Özlem Ünsal den Standortvorteil im Zentrum Gaardens. Geför<strong>der</strong>t wurde das 800 Quadratmeter<br />

große Mehrgenerationenh<strong>aus</strong> von <strong>der</strong> Stadt Kiel, die 200 000 Euro für die Umbauarbeiten bereit<br />

gestellt hat und das Gebäude im ersten Jahr mietfrei überlässt. Hinzu kommen 40 000 Euro, die jährlich<br />

für die Dauer von fünf Jahren <strong>aus</strong> dem För<strong>der</strong>topf des Bundesfamilienministeriums gezahlt werden. Trägerin<br />

des Vinetazentrums ist eine Stadtteilgenossenschaft, in <strong>der</strong> sich 18 im sozialen Bereich tätige Vereine<br />

und Verbände zusammengeschlossen haben.<br />

| <strong>AWO</strong>cado 3/2008<br />

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| <strong>AWO</strong>cado 3/2008<br />

6<br />

<strong>AWO</strong> IntegrationsCenter Lübeck<br />

Kooperationsvereinbarung<br />

mit <strong>der</strong> Arge Lübeck<br />

Im Rahmen einer Kooperation wurde<br />

die gegenseitige Abstimmung über<br />

die Integrationsbegleitung mit dem<br />

case management Verfahren durch die<br />

Migrationsfachdienste <strong>der</strong> Fachdienste<br />

für Migration und Integration und integrationsför<strong>der</strong>nde<br />

Maßnahmen <strong>der</strong><br />

ARGE Lübeck vereinbart. Ziel ist die<br />

strukturierte Integrationsbegleitung<br />

von Zuwan<strong>der</strong>ern für die Dauer ihres<br />

Integrationsprozesses.<br />

<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Südholstein<br />

Mehr Flüchtlinge als erwartet<br />

suchen Rat in <strong>AWO</strong>-Integrations-<br />

Centern<br />

Perspektivenberatung für<br />

Rückkehrwillige zieht Bilanz<br />

Die Skeptiker sind überzeugt. Die Arbeit des<br />

Teams <strong>der</strong> Mobilen Perspektivenberatung für<br />

rückkehrwillige Flüchtlinge wird von vielen<br />

kooperierenden Organisationen und Behörden<br />

Lübeck – Stormarn – Hzgt. Lauenburg – Ostholstein<br />

Jahann Mortezai (v.l.), Natali Reindl und Igor Herdt<br />

halten eine Fortführung des Beratungsprojekts für<br />

Rückkehrwillige für wichtig.<br />

anerkannt. Nach über zwei Jahren zogen die Berater Natali Reindl, Igor Herdt<br />

und Jahan Mortezai Bilanz. „Wir haben bis Ende 2007 fast 400 Personen beraten“,<br />

berichtet Herdt. Rund 150 <strong>der</strong> Ratsuchenden sind <strong>aus</strong> Deutschland <strong>aus</strong>gereist<br />

und 33 Betroffene konnten auch in Arbeit ermittelt werden. Die meisten<br />

Interessierten stammen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> früheren UdSSR (34 %) und <strong>der</strong> Türkei (27 %).<br />

Immer öfter nehmen auch Menschen, die <strong>aus</strong> dem Irak, <strong>aus</strong> Syrien o<strong>der</strong> Afghanistan<br />

stammen die Beratung in Anspruch, in Einzelfällen auch Menschen, die<br />

<strong>aus</strong> Län<strong>der</strong>n wie Ecuador o<strong>der</strong> <strong>der</strong> westlichen Sahara kommen. „Wir haben<br />

die Erwartungen übertroffen. Das zeigt uns, wie groß <strong>der</strong> Bedarf ist“, sagen<br />

die drei Berater. Sie sind nicht nur in den <strong>AWO</strong>-IntegrationsCentern Lübeck<br />

(Tel.: 04 51/296 90 99) und Neumünster (Tel.: 0 43 21/4 89 03) zu erreichen,<br />

son<strong>der</strong>n treffen sich auf Wunsch auch mit Ratsuchenden in <strong>der</strong>en Wohnorten.<br />

www.awo-sh.de > Migration > Mobile Perspektivenberatung<br />

Das Ziel ist Arbeitsintegration<br />

Beschäftigte führen Geesthachter Sozialkaufh<strong>aus</strong><br />

in eigener Regie<br />

Der vollständige Text <strong>der</strong> Kooperationsvereinbarung<br />

kann im Internet<br />

unter www.awo-sh.de > Migration > Immer mehr Geesthachter Bürgerinnen und Bürger sind darauf angewiesen,<br />

IntegrationsCenter Lübeck herunter<br />

mit Hilfe von gespendeten Lebensmitteln <strong>der</strong> Tafel ihre tägliche Existenz zu<br />

geladen werden.<br />

sichern. „An jedem Ausgabetag kommen hier mehr als 100 Kunden zu<br />

uns“, erklärte Anfang August die Leiterin <strong>der</strong> Geesthachter Frauen-Initiative<br />

Annemarie Argubi-Siewers, die gemeinsam mit dem <strong>AWO</strong>-Bildungszentrum<br />

HOHEGEEST die neue zentrale Ausgabenstelle in <strong>der</strong> Lauenburger Straße, in<br />

unmittelbarer Nähe des Sozialkaufh<strong>aus</strong>es eröffnete. Nicht nur <strong>der</strong> Bedarf<br />

an Lebensmitteln steigt, son<strong>der</strong>n auch die Nachfrage nach günstigen H<strong>aus</strong>haltsgegenständen. Bereits vier Wochen<br />

nach <strong>der</strong> Eröffnung des Geesthachter Sozialkaufh<strong>aus</strong>es war <strong>der</strong> erste Bestand verkauft. Bis zu 60 Menschen kommen<br />

täglich. „Viele Kunden suchen sich etwas <strong>aus</strong> und zahlen es an, weil sie erst am Monatsende genug Geld haben, um<br />

es abzuholen“, erklärt Annemarie Argubi-Siewers von <strong>der</strong> Frauen-Initiative, die im Sozialkaufh<strong>aus</strong> an <strong>der</strong> Rath<strong>aus</strong>straße/Ecke<br />

Lauenburger Straße ein kleines Bistro betreibt. Sie freut sich, dass das Angebot so gut angenommen wird,<br />

doch lieber wäre ihr, wenn es nicht gebraucht würde: „Letztlich ist das hier eine Armutsverwaltung“. Neben dem<br />

Verkauf günstiger Gebrauchtwaren, ist die Integration in den ersten Arbeitsmarkt das eigentliche Ziel <strong>der</strong> MitarbeiterInnen,<br />

die bis auf die Leitung allesamt als Ein-Euro-Kräfte arbeiten. „Wir sind <strong>der</strong> Träger mit <strong>der</strong> höchsten Integrationsquote“,<br />

erklärte <strong>der</strong> neue Leiter des <strong>AWO</strong>-Bildungszentrums, Thomas Hoffmann-Schiller, stolz und verweist<br />

darauf, dass je<strong>der</strong> Ein-Euro-Jobber nicht nur von <strong>der</strong> Leitung, son<strong>der</strong>n auch von einer Sozialtherapeutin begleitet<br />

wird - ein Prozess, in dem sich die <strong>AWO</strong> um jeden einzelnen Menschen bemüht.


Ferienzentrum <strong>der</strong> <strong>AWO</strong><br />

„Theodor-Schwartz-H<strong>aus</strong>“ rollstuhlgerecht<br />

Das Ferienzentrum Theodor-Schwartz-H<strong>aus</strong> bietet neben Angeboten für Familien<br />

und Gruppen auch die Gelegenheit für Seniorenfreizeiten. Da acht Zimmer<br />

rollstuhlgerecht sind und darüber hin<strong>aus</strong> fast die ganze Anlage ebenerdig ist,<br />

können auch RollstuhlfahrerInnen o<strong>der</strong> Personen mit Gehwagen in Travemünde einen erholsamen Urlaub verbringen.<br />

Die Gastbetreuerin Frau Lüdtke ist bei <strong>der</strong> Freizeitplanung mit Tipps o<strong>der</strong> auch direkter Planung behilflich.<br />

Im historischen Reetdachh<strong>aus</strong> ist „Theos Bauerndiele“ täglich geöffnet. Die Zusammenarbeit mit dem örtlichen<br />

Pflegedienst ermöglicht auch Personen, die kleinere Hilfeleistungen benötigen, einen Urlaub im Theodor-<br />

Schwartz-H<strong>aus</strong>. Eine umfangreiche Verpflegung, nach Wunsch Halb- o<strong>der</strong> Vollpension, rundet das Angebot ab.<br />

Alle <strong>AWO</strong>-Gruppen, die bis zum 15. 05. 2009 ihren Urlaub im Theodor-Schwartz-H<strong>aus</strong> verbringen,<br />

erhalten für diesen Aufenthalt einen Wertgutschein von 100,- Euro.<br />

<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Unterelbe</strong><br />

BiSA BAUM gGmbH<br />

Segeberg – Pinneberg – Steinburg – Dithmarschen<br />

Wie kommen 5 000 <strong>AWO</strong>-Fähnchen auf die Glückstädter Matjes?<br />

Ganz einfach! Die MitarbeiterInnen <strong>der</strong> „Glückstädter Tafel“ und des Sozialkaufh<strong>aus</strong>es, die<br />

durch die gemeinnützige BiSA BAUM GmbH betrieben werden, wurden in diesem Jahr von<br />

<strong>der</strong> Stadt mit <strong>der</strong> Zubereitung <strong>der</strong> Matjeshäppchen beauftragt, um diese anlässlich <strong>der</strong><br />

Eröffnung <strong>der</strong> Matjeswochen traditionell vor dem Rath<strong>aus</strong> an die wartenden Zuschauer zu<br />

verteilen. Innerhalb von 15 Minuten waren alle Matjes-Häppchen - dekoriert mit <strong>AWO</strong>-<br />

Fähnchen!!! - verzehrt. Hintergrund dieser Aktion war eine Spende in Höhe von 2 345,75<br />

Euro <strong>aus</strong> dem Erlös des Benefizkonzertes des Marinemusikkorps Ostsee. Korvettenkapitän<br />

Thomas Schorn überreichte die Spende im Rahmen <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Glückstädter Matjes<br />

Wochen an den Geschäftsführer <strong>der</strong> BiSA BAUM gGmbH Martin Meers, <strong>der</strong> das Geld in ein<br />

neues Kühlfahrzeug für die „Glückstädter Tafel“ investieren wird.<br />

Weitere Spenden sind herzlich willkommen. Sparkasse Westholstein, BLZ: 222 500 20,<br />

Konto-Nr.: 20 064 21, Stichwort: Kühlfahrzeug<br />

| <strong>AWO</strong>cado 3/2008<br />

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| <strong>AWO</strong>cado 3/2008<br />

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<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Unterelbe</strong><br />

Segeberg – Pinneberg – Steinburg – Dithmarschen<br />

Hilfe von Anfang an: Mutter-Kind-Einrichtung in Uetersen<br />

Seit Herbst 2005 gibt es auf dem Gelände des Huus Sünnschien in Uetersen eine stationäre<br />

Mutter-Kind-Einrichtung <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> unter <strong>der</strong> Leitung von Jörg Matthews, die sehr gut nachgefragt<br />

und somit ständig gewachsen ist. Rund um die Uhr werden mittlerweile bis zu zehn<br />

Mütter ab 14 Jahren gemeinsam mit ihren Kin<strong>der</strong>n im Alter von null bis sechs Jahren von<br />

einem multiprofessionellen Team betreut. Zudem findet eine enge Verzahnung mit an<strong>der</strong>en<br />

Hilfsformen im Bereich Früher Hilfen und dem Gesundheitswesen statt. Die Unterbringung<br />

erfolgt i.d.R. über ein Jugendamt, welches auch die Kosten trägt. Die Aufenthaltsdauer <strong>der</strong><br />

Mütter und Kin<strong>der</strong> liegt bei etwa 12 – 24 Monate. Als Zielgruppe kommen junge Mädchen und<br />

Frauen in Frage, die ein Kind erwarten o<strong>der</strong> gerade ein Kind geboren haben, die aufgrund<br />

ihrer Persönlichkeitsentwicklung eine beson<strong>der</strong>s intensive Unterstützung für sich und ihr<br />

Kind benötigen, die nicht auf ein tragfähiges familiäres Netz zurückgreifen können und<br />

die durch die Geburt in eine Krise geraten sind. Die Einrichtung steht zudem auch jungen<br />

hilfebedürftigen Vätern offen. Eine Beson<strong>der</strong>heit ist die Betreuung <strong>aus</strong> einer Hand mit dem<br />

Erhalt von wichtigen Bezugspersonen. Die Mütter leben in unterschiedlichen Wohnformen.<br />

So kommen sie i.d.R. im Haupth<strong>aus</strong> an und ziehen im Laufe <strong>der</strong> Betreuung in eine Verselbständigungs-<br />

und die Außenwohnung, um zunehmend mehr Verantwortung für sich und ihr Kind zu übernehmen. Eine<br />

Anschlussbetreuung im eigenen Wohnraum <strong>der</strong> Mutter wird ebenfalls <strong>aus</strong> dem Team her<strong>aus</strong> geleistet. Von Anfang an liegt<br />

das Augenmerk <strong>der</strong> Hilfe auf <strong>der</strong> Befähigung <strong>der</strong> jungen Frauen, sich selbst zu helfen und ein bisweilen fehlendes soziales<br />

Unterstützungsnetzwerk aufzubauen o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> zu aktivieren. Neben <strong>der</strong> positiven Entwicklung von Mutter und Kind ist es<br />

<strong>der</strong> Einrichtung auch ein Anliegen, gemeinsam mit den Müttern eine berufliche Perspektive zu erarbeiten o<strong>der</strong> den Wie<strong>der</strong>einstieg<br />

in Schule und Ausbildung zu ermöglichen. Entscheidend ist, dass die frühe För<strong>der</strong>ung und Stärkung <strong>der</strong> Beziehungs-<br />

und Erziehungskompetenzen <strong>der</strong> jungen Mütter eine wirksame Prävention zum Schutz und zum Wohle <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> darstellen.<br />

Für Kontakt und Spenden wenden Sie sich bitte an:<br />

<strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gGmbH – <strong>Region</strong> <strong>Unterelbe</strong><br />

Stationäre Jugendhilfe, Leitung Jörg Matthews<br />

Theodor-Storm-Allee 62 a, 25436 Uetersen<br />

Tel.: 0 41 22/90 38-0<br />

30 Jahre <strong>AWO</strong> in Hainholz<br />

Vor Ort, gut erreichbar, unbürokratisch, hilfsbereit und immer gut vernetzt: Das sind die wesentlichen<br />

B<strong>aus</strong>teine, die das Grundgerüst für die 30-jährige erfolgreiche Arbeit des Beratungs- und Therapiezentrums<br />

<strong>der</strong> <strong>AWO</strong> mitten in Hainholz tragen. Mit <strong>der</strong> Zielsetzung, Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien<br />

in schwierigen Lebenssituationen möglichst frühzeitig im erfor<strong>der</strong>lichen Umfang die notwendige<br />

Hilfestellung anzubieten, entwickelten sich im Laufe <strong>der</strong> Jahre ein breites schulergänzendes För<strong>der</strong>programm<br />

für Grund-, För<strong>der</strong>- und HauptschülerInnen, eine umfassende Sozial- und Erziehungsberatung<br />

und vielfältige Stadtteilaktivitäten. Für die Freizeit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen sind das STROMHAUS<br />

und die Spielplatzbetreuung auf dem Aktivspielplatz wichtige Angebote. Die Fülle <strong>der</strong> gelungenen<br />

Unterstützungen und die freundlichen Begegnungen mit vielen Menschen bestätigen immer wie<strong>der</strong>,<br />

dass sich sehr viele Menschen von <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> angenommen, geför<strong>der</strong>t und unterstützt fühlen.<br />

www.awo-sh.de > Jugend- und Familienhilfe > Beratungs- und Therapiezentrum


Lebendige Kooperation lohnt sich!<br />

Zusammenarbeit von <strong>AWO</strong> und Türkischer Gemeinde<br />

Die außerschulische För<strong>der</strong>ung und Bildung von sozial benachteiligten Jugendlichen,<br />

vorwiegend mit Migrationshintergrund, ist ein Schwerpunkt in <strong>der</strong> pädagogischen<br />

Beratung und Betreuung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen im Hainholzer Beratungs-<br />

und Therapiezentrum (BTZ) <strong>der</strong> <strong>AWO</strong>. Von 2004 – 2007 als LOS-Projekt geför<strong>der</strong>t,<br />

wird dieses schulbegleitende Angebot mehr und mehr nachgefragt. Im vergangenen<br />

Schuljahr konnten 20 Jugendliche mit einer pädagogischen Honorarkraft regelmäßig<br />

unterstützen werden, d. h. zwei mal in <strong>der</strong> Woche verbindlich zu festgelegten Zeiten.<br />

Einige kamen darüber hin<strong>aus</strong> zusätzlich, auch in den Ferien. Hilfestellung in allen<br />

Unterrichtsfächern <strong>der</strong> Klassen 5 – 10, d. h. vollständige H<strong>aus</strong>aufgaben, Üben für die<br />

mündliche Englischprüfung, Sprachför<strong>der</strong>ung, um in Geschichte o<strong>der</strong> Weltkunde die<br />

Texte zu verstehen, interessante Referate erarbeiten, Ausbildungsplatz suchen – all<br />

das war Inhalt dieses Projektes. Neben schulischen Schwierigkeiten kommen soziale o<strong>der</strong> private Hürden häufig hinzu, dann sind<br />

Rat, Unterstützung und Hilfe gefragt. Jugendliche, die an <strong>der</strong> Schwelle zwischen Hauptschulabschluss und Ausbildung stehen,<br />

finden bei Bedarf sofort den Anschluss vom Beratungszentrum <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> zum AIM-Projekt „Ausbildung und Integration für Migranten“.<br />

Das Projektbüro hat seine Anlaufstelle ebenfalls im Hainholzer Damm 13 A, was eine enge und lebendige Kooperation<br />

ermöglicht. Das Projekt AIM <strong>der</strong> Türkischen Gemeinde <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> hat das Ziel, Jugendliche mit Migrationshintergrund zur<br />

schulischen Qualifikation zu motivieren, bei <strong>der</strong> beruflichen Orientierung zu unterstützen und vor allem türkische Unternehmen<br />

zur Bereitstellung von Praktika und Lehrstellen zu gewinnen.<br />

Im zurückliegenden Schuljahr wurde das Integrationsprojekt durch die Stadt Elmshorn<br />

und die H.U. Grade Stiftung geför<strong>der</strong>t. Für das kommende Schuljahr liegen viele Anmeldungen<br />

vor – aber bislang nur die finanzielle Unterstützung durch die Deutsche Bank Elmshorn.<br />

Die <strong>AWO</strong> benötigt dringend Mittel für die pädagogischen Honorarkräfte durch Spenden,<br />

Sponsoren und <strong>aus</strong> Stiftungen.<br />

Kontakt: Kerstin Thiel, Tel. 79123<br />

„KNASTKINDER“<br />

Ein spannendes Theaterstück mit Jugendlichen in Hainholz<br />

Die Leiterin des BTZ Hainholz Kerstin Thiel,<br />

Onur Tekin und <strong>der</strong> Projektleiter <strong>der</strong> Türkischen<br />

Gemeinde in Elmshorn Fuat Aktas<br />

„KNASTKINDER“, das Jugendtheaterstück von Rüdiger Bertram erzählt die Geschichte des<br />

13-jährigen Jonathan, <strong>der</strong> sich während eines Urlaubs mit seinen Eltern <strong>aus</strong> dem Hotel<br />

schleicht und in eines <strong>der</strong> schlechtesten Viertel Manilas verirrt. Von Straßenkin<strong>der</strong>n<br />

zusammengeschlagen und <strong>aus</strong>geraubt wird er ohne Verhandlung und Gesetz inhaftiert.<br />

Im Kin<strong>der</strong>knast gerät Jonathan mit seinen Vorstellungen von Respekt, Freiheit und Recht<br />

immer wie<strong>der</strong> in Konflikt mit seinen Mitgefangenen und Wärtern. Die Freundschaften<br />

zwischen den Jugendlichen vertiefen sich, doch die Situation eskaliert ...! Eine Millionen<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche sitzen in Gefängnissen dieser Welt. Allein auf den Philippinen<br />

sind es rund 20 000 Min<strong>der</strong>jährige. Das Jugendtheaterprojekt „KNASTKINDER“ erinnert<br />

an diese Kin<strong>der</strong>. Im Rahmen des LOS-Projektes „Kompetenzerwerb durch Sch<strong>aus</strong>piel und<br />

Erlebnispädagogik mit Jugendlichen“ beschäftigen sich 14 Jugendliche in ihrer Freizeit mit<br />

dem Thema. Das Beratungszentrum <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> Hainholz hat in Kooperation mit Mitglie<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Elmshorner Theatergruppe „Würfelzucker“ dieses Projekt auf die Beine und auf die<br />

Bühne gestellt. Seit Wochen proben die Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren, die alle<br />

weiter führende Schulformen vertreten, im H<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Begegnung in Hainholz. Ihr klares<br />

Ziel: Die Aufführungen des Theaterstücks „KNASTKINDER“ Anfang Dezember 2008.<br />

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„Papilio“<br />

<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Unterelbe</strong><br />

Segeberg – Pinneberg – Steinburg – Dithmarschen<br />

Sozialkaufh<strong>aus</strong> in Wedel eröffnet<br />

„Eigentlich ein trauriges Zeichen, dass so etwas notwendig ist“<br />

erklärte Uwe Mettjes, Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> BiSA-B.A.UM gGmbH in seiner Rede<br />

anlässlich <strong>der</strong> feierlichen Neueröffnung des Sozialkaufh<strong>aus</strong>es am Kronskamp 106 in Wedel.<br />

Das Sozialkaufh<strong>aus</strong> sei aber wichtig, erklärte Wedels Bürgermeister Niels Schmidt im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Feierstunde, „um den Menschen einen angemessenen Lebensstandard ermöglichen zu<br />

können, die finanziell nicht so gut dastehen“. Dank <strong>der</strong> Gebrauchsgegenstände <strong>aus</strong> rund<br />

400 Wohnungsauflösungen o<strong>der</strong> Spenden bietet mittlerweile das komplett <strong>aus</strong>gestattete<br />

Kaufh<strong>aus</strong> seinen KundInnen – die meist von Arbeitslosengeld II leben – alles, von Möbeln<br />

über H<strong>aus</strong>haltswaren, Elektrogeräte, Kleidung, Gardinen, Bett- und Tischwäsche bis hin zu<br />

gebrauchten Fahrrä<strong>der</strong>n, Büchern, Schuhen und Kin<strong>der</strong>spielzeug. Neben dem preiswerten<br />

Verkauf von gebrauchten Gegenständen an Menschen, die wenig Geld zum Lebensunterhalt<br />

haben, gehört auch die Einglie<strong>der</strong>ung von Arbeitssuchenden zum Konzept <strong>der</strong> Sozialkaufhäuser<br />

in Trägerschaft <strong>der</strong> <strong>AWO</strong>-Tochter BiSA-B.A.UM gGmbH. Ein-Euro-Jobber, die durch die Arge<br />

vermittelt werden, arbeiten hier in Holz-, Textil-, Metall- und Elektrowerkstätten. Langfristig<br />

soll ihnen durch die befristeten Maßnahmen <strong>der</strong> Weg in den ersten Arbeitsmarkt geebnet<br />

werden. Unterstützung erhalten sie dabei durch den Schreibservice des Sozialkaufh<strong>aus</strong>es.<br />

Unter fachkundiger Anleitung erhalten die insgesamt 22 MitarbeiterInnen und die KundInnen<br />

des Kaufh<strong>aus</strong>es Unterstützung bei <strong>der</strong> Formulierung und Gestaltung ihrer Bewerbungen.<br />

Im Kreis Pinneberg gibt es drei Sozialkaufhäuser <strong>der</strong> BiSA-B.A.UM gGmbH in Wedel,<br />

Kronskamp 106, Tel.: 0 41 03/91 96 44, in Elmshorn, Gärtnerstr. 10, Tel.: 0 41 21/26 99 95<br />

und in Pinneberg, Osterhol<strong>der</strong> Allee 21, Tel.: 0 41 01/84 21 52.<br />

Ausführliche Informationen finden Sie unter<br />

www.bisa-baum.de<br />

Kaltenkirchener Kita „Kunterbunt“ arbeitet mit Präventionsprogramm<br />

Papilio ist ein wissenschaftlich belegtes pädagogisches Programm für Kin<strong>der</strong>gärten zur Primärprävention gegen die Entwicklung<br />

von Sucht- und Gewaltverhalten. Meldungen über Amokläufe und gewalttätige Jugendliche mehren sich und<br />

allerorts wird überlegt, wie mit Jugendprogrammen dieser Entwicklung gegengesteuert werden kann. Papilio geht einen<br />

ganz an<strong>der</strong>en Weg. Wissenschaftlich bewiesen ist, dass viele Risikofaktoren für die Entwicklung von Gewalt und Sucht<br />

bereits in einem Alter erworben werden, in dem Kin<strong>der</strong> gleichzeitig auch Kompetenzen erwerben, die sie später gegen<br />

Sucht und Gewalt schützen sollen. Ruth Josties, Erzieherin in <strong>der</strong> Kaltenkirchener Kita „Kunterbunt“ absolvierte eine<br />

mehrtägige Fortbildung im Programm Papilio, um es seit Februar diesen Jahres in ihrer Gruppe umzusetzen. Drei kindorientierte<br />

Maßnahmen sind die zentralen B<strong>aus</strong>teine von Papilio: Der „Spielzeug-macht-Ferien-Tag“, an dem Kin<strong>der</strong> ein<br />

mal wöchentlich auf ihr Spielzeug verzichten und eigene Spielideen umsetzen. Beim „Meins-deins-unser-Spielzeug“<br />

üben Kin<strong>der</strong> spielerisch das Aufstellen und Einhalten sozialer Regeln und das Sozialverhalten in <strong>der</strong> Gruppe und mit <strong>der</strong><br />

Geschichte „Paula und die Kistenkobolde“ erlernen Kin<strong>der</strong> die Gefühle Wut, Traurigkeit, Angst und Freude bei sich und<br />

an<strong>der</strong>en wahrzunehmen und angemessen mit ihnen umzugehen. Es werden im Gespräch eigene Gefühle mitgeteilt o<strong>der</strong><br />

nachgespielt und durch Lie<strong>der</strong> wie „Das Mutmachlied“, „Mir-geht‘s-heute-so“ und „Ich bin wie ich bin“ den Kin<strong>der</strong>n<br />

verdeutlicht, dass diese Gefühle je<strong>der</strong> hat. „Wir arbeiten mit Papilio, weil wir die Entwicklung unserer Kin<strong>der</strong> von<br />

Anfang an bestmöglich unterstützen möchten“, erklärte Ruth Josties. „Das Programm ist so in den Alltag eingebunden,<br />

dass die Themen selbstverständlich sind“.<br />

Die Umsetzung von Papilio wird in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> durch die Landesregierung und die Barmer ermöglicht.<br />

Bundesweite Kooperationspartner sind die betapharm Stiftung und die Robert Bosch Stiftung.<br />

Kontakt: Papilio, beta Institut gemeinnützige GmbH, Institut für angewandtes Gesundheitsmanagement,<br />

Entwicklung und Forschung in <strong>der</strong> Sozialmedizin, Kobelweg 95, 86156 Augsburg, Tel.: 08 21/45 05 40


<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> dem <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Nordverbund <strong>Unterelbe</strong><br />

Nordfriesland Segeberg – – Flensburg Pinneberg – – <strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />

Steinburg – Dithmarschen<br />

Um die Ausbildungsleistung <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> in Bredstedt zu würdigen,<br />

überreichte die Industrie- und Handelskammer zu Flensburg<br />

im Juni 2008 <strong>der</strong> Leiterin Krinke Petersen als Anerkennung eine<br />

Urkunde. Die Auszeichnung dokumentiert das Engagement und<br />

die erfolgreiche Ausbildung des beruflichen Nachwuchses.<br />

Sozialpsychiatrische Einrichtungen Nordfriesland<br />

Ausgezeichnet: <strong>AWO</strong> sichert Qualität durch Ausbildung<br />

Seit August 2002 wird im Wohnheim <strong>der</strong> Sozialpsychiatrischen<br />

Einrichtungen Nordfriesland <strong>aus</strong>gebildet. Die Ausbildung zur<br />

H<strong>aus</strong>wirtschaftshelferin dauert drei Jahre und endet mit einem<br />

Abschluss. Die Auszubildenden lernen während dieser Zeit alle<br />

Bereiche <strong>der</strong> H<strong>aus</strong>wirtschaft kennen und erfahren somit im<br />

betrieblichen Umfeld eine fundierte Ausbildung. Die Einrichtungs-<br />

leiterin Frau Krinke Petersen und die H<strong>aus</strong>wirtschaftsmeisterin<br />

Frau Ute Asmussen sind sich einig, dass auch zukünftig jungen<br />

benachteiligten Menschen die Ausbildung in <strong>der</strong> Einrichtung<br />

ermöglicht werden soll.<br />

<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Pflege in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

PflegeNOTtelefon bietet sozialrechtliche<br />

Erstberatung in Konfliktfällen<br />

Eine unzureichende Klärung von sozialrechtlichen Fragestellungen z. B. zum Pflegevertrag o<strong>der</strong> bei Unterhaltsansprüchen<br />

führt nicht selten zu starken Konflikten in Familien und Pflegesituationen und zu enormen<br />

Belastungen <strong>der</strong> pflegebedürftigen Menschen und ihren pflegenden Angehörigen. Mit einer persönlichen<br />

sozialrechtlichen Erstberatung durch erfahrene JuristInnen kann in solchen Krisensituationen Hilfe und<br />

Entlastung geschaffen werden.<br />

Jeweils mittwochs von 15 bis 18 Uhr stehen Frau Menzel und Herr<br />

Lakmann unter <strong>der</strong> landesweiten Telefonnummer des PflegeNOTtelefons<br />

0 18 02/49 48 47 (6 Cent/Anruf) für eine persönliche sozialrechtliche<br />

Erstberatung zur Verfügung.<br />

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<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Pflege in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Das WOHNEN wird bei <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> großgeschrieben –<br />

<strong>AWO</strong> WOHNpflege in Elmshorn eröffnet<br />

Am 7. Juli 2008 eröffnete die <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gGmbH in Anwesenheit des stellvertretenden Staatssekretärs im<br />

Sozialministerium, Andreas Fleck die WOHNpflege Einrichtung in Elmshorn. In seiner Begrüßung sagte <strong>AWO</strong>-Geschäftsführer<br />

Volker Andresen:<br />

„Die Arbeiterwohlfahrt bietet nun auch in Elmshorn ein seit vielen Jahren in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

bewährtes und stark nachgefragtes Dienstleistungsangebot für alte und pflegebedürftige Menschen,<br />

bei dem vor allem das WOHNEN großgeschrieben wird. Privat, unabhängig und selbständig<br />

in einer Wohnung zu leben, ist <strong>aus</strong> unserer Sicht ein Grundrecht aller Menschen, das insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch im Alter, bei Krankheit, Behin<strong>der</strong>ung und bei Pflegebedürftigkeit gewährleistet<br />

werden muss. Deshalb schreiben wir das WOHNEN auch in <strong>der</strong> Bezeichnung dieser Dienstleistung<br />

mit großen Buchstaben und in <strong>der</strong> Pflege- und Betreuungspraxis spielt diese Orientierung eine<br />

zentrale Rolle. „Quartiersbezug“, „Normalität“ und „Nachhaltigkeit“ sind die tragenden Leit-<br />

sätze, nach denen die Arbeiterwohlfahrt ihre Dienstleistungen für alte und pflegebedürftige<br />

Menschen konzipiert und gestaltet. Im Alter wird die Lebensqualität in beson<strong>der</strong>er Weise durch<br />

das Wohnen bestimmt, weil ältere Menschen den größten Teil ihrer Zeit in <strong>der</strong> Wohnung verbringen.<br />

Wir müssen also die Angebote, das Wohnumfeld und die sozialpflegerischen Dienste von<br />

den Menschen her denken und organisieren, die sie in Anspruch nehmen sollen. Die WOHNpflege<br />

Elmshorn bietet mit ihren 65 Einzel- und fünf Doppelzimmer sehr gute Vor<strong>aus</strong>setzungen für eine<br />

private, unabhängige und selbst bestimmte Lebensführung auch bei Pflegebedürftigkeit. Aufgeteilt<br />

in drei Wohnbereiche mit jeweils einer Küche können die Appartements mit den eigenen<br />

Möbeln eingerichtet werden. Alle Zimmer haben Telefon- und Fernsehanschlüsse. Die pflegerischen<br />

Dienstleistungen sind nach den Grundsätzen <strong>der</strong> Bezugs- und Gruppenpflege <strong>aus</strong>gerichtet<br />

und ermöglichen eine individuelle Betreuung, Ansprechbarkeit und personelle Kontinuität. Die<br />

<strong>AWO</strong> WOHNpflege Elmshorn nimmt an dem europäischen Qualitätssystem „EFQM“ teil und ist damit<br />

eine <strong>der</strong> ersten Einrichtungen, die dieses komplexe und anspruchsvolle System anwendet. Wir<br />

garantieren bei <strong>der</strong> Pflege weiter eine Fachkraftquote von 50 Prozent für die Qualitätssicherung.<br />

Der Einrichtung angeschlossen sind außerdem ein ambulanter Pflegedienst, eine Tagespflege in<br />

Tornesch, ein Mahlzeitendienst „Essen auf Rä<strong>der</strong>n“ und ein H<strong>aus</strong>notrufsystem“.<br />

Ein neues Projekt stellt sich vor<br />

Kochgruppe für Blinde bei <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> Pflege in Wedel<br />

Regelmäßig trifft sich seit Januar 2008 die Kochgruppe für Blinde des Christlichen Blindendienstes<br />

Hamburg in <strong>der</strong> <strong>AWO</strong>-WOHNpflege in Wedel. Blinde und Kochen – zwei Begriffe von denen man<br />

zunächst denkt, sie würden sich <strong>aus</strong>schließen. Aber die Wirklichkeit sieht an<strong>der</strong>s <strong>aus</strong>. Jedes Treffen<br />

ist begleitet von vielen Gesprächen und kleinen Scherzen und die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gruppe und einige<br />

Angehörige sind jedes Mal eifrig damit beschäftigt, die Zutaten für die Gerichte vorzubereiten. „Wir<br />

sind <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> Pflege unendlich dankbar, dass sie uns hier so freundlich aufgenommen hat und wir<br />

die Räume nutzen können“, erklärt die Ansprechpartnerin <strong>der</strong> Gruppe, Ingrid Lange <strong>aus</strong> Hamburg.<br />

Die Rezepte sind so geschrieben, dass alle TeilnehmerInnen sie zu H<strong>aus</strong>e in die Blindenlesegeräte<br />

einlesen können, um sie bei Bedarf wie<strong>der</strong> abzurufen. Die Blinden lernen in <strong>der</strong> Kochgruppe, dass<br />

wohlschmeckende Gerichte einfach und kostengünstig zubereitet werden können – man muss nur<br />

etwas trainieren. Und das Training dieser Fähigkeiten ist das Ziel <strong>der</strong> Gruppe.<br />

Die Kochgruppe für Blinde und Angehörige trifft sich jeden 3. Dienstag eines Monats<br />

ab 17.00 Uhr in <strong>der</strong> <strong>AWO</strong>-WOHNpflege Wedel, Rudolf-Breitscheid-Str. 40.<br />

Die Ansprechpartnerin <strong>der</strong> Gruppe, Frau Ingrid Lange, steht unter <strong>der</strong> Tel.-Nr.: 040/81 79 35<br />

gern für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.


Hut ab!<br />

25 Jahre <strong>AWO</strong> Pflegedienste Neumünster!<br />

Eine Hutmodenschau passend zum Motto <strong>der</strong> Festveranstaltung,<br />

Musik und Kabarett boten den rund 100 Gästen ein buntes Rahmenprogramm<br />

zum Feiern.<br />

Tagtäglich werden in Neumünster seit einem Vierteljahrhun<strong>der</strong>t alte und kranke Menschen in ihren<br />

Wohnungen von den Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> Pflegedienste betreut und in ihrem Alltag unterstützt.<br />

„Hut ab!“ war daher auch das Motto einer Festveranstaltung, zu <strong>der</strong> die <strong>AWO</strong> Pflegedienste Neumünster<br />

anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums am 30. 08. einluden . Während bereits im Rahmen des eigentlichen<br />

Jubiläums die Erfahrungen und das Wissen <strong>aus</strong> 25 Jahren häuslicher Pflege in Fachgesprächen<br />

<strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht wurden, war <strong>der</strong> 30. 08. dem Feiern gewidmet. Nach einer Begrüßung <strong>der</strong> zahlreichen<br />

Gäste durch den <strong>AWO</strong>-Geschäftsführer Volker Andresen, durch Rüdiger Graff, Vorsitzen<strong>der</strong> des <strong>AWO</strong>-Kreisverbandes<br />

und durch Sozialdezernent Günter Humpe-Waßmuth, bot sich den Anwesenden ein buntes<br />

Jubiläumsprogramm unter dem Motto „Hut ab – 25 Jahre <strong>AWO</strong> Pflegedienste“. „Die <strong>AWO</strong> Neumünster<br />

kann stolz und zufrieden zurückblicken“, lobte Landesgeschäftsführer Volker Andresen und überreichte<br />

<strong>der</strong> Leiterin <strong>der</strong> <strong>AWO</strong>-Pflegedienste, Brigitte Siedschlag-Schmidt und <strong>der</strong> <strong>AWO</strong>-Pflegedienstleiterin Sabine<br />

Neubert symbolisch zwei rote <strong>AWO</strong>-Regenschirme, „damit sie immer wissen, dass sie<br />

nicht im Regen stehen gelassen werden“. Oberbürgermeister Hartmut Unterlehberg<br />

drückte seinen Respekt vor den in 25 Jahren erbrachten „her<strong>aus</strong>ragenden zwischen-<br />

menschlichen Leistungen“ <strong>aus</strong> und machte deutlich, dass die Arbeit <strong>der</strong> Pflegedienste<br />

immer notwendiger werde.<br />

Was wirklich wichtig ist …<br />

„Vorsorge!“<br />

Alt zu sein bedeutet heute längst nicht mehr, dass die Zeit eines aktiven und selbst<br />

bestimmten Lebens vorüber ist. Vielmehr ist das Alter eine Lebensphase, die oft mehr<br />

freie Zeit bietet – für die Familie, den Partner, Hobbys und Reisen. Trotzdem stellt sich<br />

in diesem Lebensabschnitt vermehrt auch die Frage nach dem Lebensende. Werde ich<br />

Schmerzen haben, werde ich bei vollem Bewusstsein sein, werde ich allein, vielleicht<br />

einsam sein? Krankheit, Sterben, Tod und Trauer sind heute nicht mehr selbstverständlich<br />

ins Leben einbezogen. Das hat zur Folge, dass nicht immer die Gewissheit besteht,<br />

dass jemand da ist, <strong>der</strong> in Abschiedszeiten das Richtige tut. Vermehrt wird daher über<br />

die Notwendigkeit von Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen diskutiert, eine<br />

kontinuierliche Diskussion zur Ethik <strong>der</strong> Sterbebegleitung gewünscht und eine Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Hospiz- und Palliativversorgung gefor<strong>der</strong>t. Diese Entwicklung trägt dazu bei,<br />

dass immer mehr Menschen ihre persönliche Vorsorge treffen möchten. Der „<strong>AWO</strong> Vorsorge-Ordner“<br />

erleichtert hierbei die Vorsorge und bietet die Möglichkeit, systematisch<br />

alle dafür wichtigen Informationen zusammen zu tragen.<br />

Beratungen zum Thema<br />

Vorsorge und Bestellung<br />

des „<strong>AWO</strong> Vorsorge-Ordners“<br />

in allen Einrichtungen und<br />

Diensten <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> Pflege.<br />

Kontakt: <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> gGmbH,<br />

Unternehmensbereich Pflege<br />

www.awo-pflege-sh.de<br />

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<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Pflege in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Initiative „aktion ambulant“<br />

„Trinken nicht vergessen“<br />

Eine sehenswerte Ausstellung im Walter-Gerling-H<strong>aus</strong><br />

Zwölf Lebengeschichten in Kisten<br />

Um über den Flüssigkeitsbedarf im Alter, Trinkhilfen und Ernährung für Menschen mit Demenz zu informieren,<br />

veranstaltete die „aktion ambulant“ im Rahmen ihrer trägerübergreifenden Veranstaltungsreihe<br />

„... gepflegt alt werden“ im Juni eine Aktion auf dem Husumer Marktplatz. Ausgeschenkt wurden<br />

verschiedene alkoholfreie Cocktails. Landrat Dieter Harrsen und Seniorenbeiratsvorsitzen<strong>der</strong> Gernot von<br />

<strong>der</strong> Weppen ließen es sich nicht nehmen, den Cocktail<strong>aus</strong>schank zu übernehmen. Interessierte Bürger-<br />

Innen erhielten die Möglichkeit, sich über die Bedeutung einer <strong>aus</strong>reichenden Flüssigkeitsaufnahme<br />

und einer <strong>aus</strong>gewogenen Ernährung im Alter zu informieren. Darüber hin<strong>aus</strong> klärten die Veranstalter<br />

über die Folgen unzureichen<strong>der</strong> Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme auf und gaben Tipps, wie man<br />

das Essen und Trinken für ältere Menschen zu einem Ereignis machen kann.<br />

Mitveranstalter: Alzheimer Gesellschaft Nordfriesland e. V., Ambulante Pflegedienste Haselund, <strong>AWO</strong><br />

Sozialstationen Mildstedt und Tönning, <strong>AWO</strong> Urlaubspflege Westerland, Pflegediakonie Husum/Bredstedt,<br />

Diakoniestation Schwabstedt-Ostenfeld, Ei<strong>der</strong>stedt und Viöl, DRK-Pflegedienst Nordfriesland<br />

e. V., H<strong>aus</strong>pflegedienst Nissen, Hospizdienst Husum und Umgebung e. V., Hospizverein Südton<strong>der</strong>n<br />

e. V., För<strong>der</strong>verein Stationäres Hospiz Nordfriesland e. V. und <strong>der</strong> Seniorenbeirat Husum.<br />

www.aktion-ambulant.de<br />

Zwölf Exponate <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong><strong>aus</strong>stellung „Erinnerungen Raum geben“ waren vom<br />

18.–27. Juli 2008 im neu renovierten Walter-Gerling-H<strong>aus</strong> <strong>aus</strong>gestellt, um interes-<br />

sierte BesucherInnen und BewohnerInnen an glückliche Kindheiten in <strong>der</strong> Zeit<br />

zwischen den Weltkriegen ebenso zu erinnern, wie an dramatische Bomben-, Flucht-<br />

und Internierungserfahrungen. „In persönlichen Erinnerungen wird Geschichte<br />

beson<strong>der</strong>s anschaulich“, erklärte <strong>der</strong> Leiter des Gerling-H<strong>aus</strong>es Dieter Möhring und<br />

verwies darauf, dass die Kenntnis über persönliche Lebensgeschichten beson<strong>der</strong>s<br />

auch für pflegende <strong>AWO</strong>-MitarbeiterInnen hilfreich seien, um ihnen neue Zugänge<br />

zu Demenzerkrankten zu ermöglichen. Die Ausstellungseröffnung war Bestandteil <strong>der</strong> Einweihungsfeier<br />

des Altenzentrums Walter-Gerling-H<strong>aus</strong>, das in den vergangenen zwei Jahren für rund 1,2 Millionen<br />

Euro umgebaut und mo<strong>der</strong>nisiert wurde.<br />

Musikalische Zeitreise<br />

Musik jenseits <strong>der</strong> Grenzen <strong>der</strong> Sprache<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> interkulturellen Wochen und <strong>der</strong> Alzheimertage luden am 16. 09. 2008 <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> Unternehmensbereich<br />

Pflege und die <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gGmbH zu einem musikalischen Vortrag in die<br />

Kieler St. Nikolaikirche. Prof. Frank Böhme von <strong>der</strong> Hamburger Musikhochschule erläuterte in seinem<br />

Vortrag, welche große Wirkung Musik <strong>aus</strong> vergangenen Zeiten vorrangig auf alte Menschen mit Spracheinschränkungen<br />

haben kann. Musikerfahrung sei immer auch eine Zeiterfahrung, erklärte Böhme,<br />

und die Musik <strong>der</strong> 40er und Anfang 50er Jahre sei daher gerade für die älteren Menschen in <strong>der</strong> heutigen<br />

Zeit biografisch sehr bedeutsam. Musik ist immer auch ein klingen<strong>der</strong> Schlüssel, um eine Tür bei<br />

älteren Menschen aufzustoßen, die durch den mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> großen Verlust ihrer Sprache<br />

in Isolation zu geraten droht. Es seien aber nicht nur demenzerkrankte alte Menschen durch Sprachlosigkeit<br />

<strong>aus</strong>gegrenzt, son<strong>der</strong>n beispielsweise auch Menschen mit Migrationshintergrund, erklärte Böhme.<br />

Gleichzeitig wies er darauf hin, dass nicht nur Musik, son<strong>der</strong>n auch Geräusche längst verschüttet<br />

geglaubte Emotionen wie<strong>der</strong> freilegen können und damit Kontaktmöglichkeiten bieten.


Wir stellen vor<br />

Beispiele <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung in Einrichtungen und Diensten <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Bereits durchgeführte Projekte<br />

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Es wird die Möglichkeit geschaffen, sich älteren MigrantInnen<br />

zu öffnen, wie bspw. zum Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch<br />

im bestehenden Stadtteilcafé, Räumlichkeiten werden<br />

geboten bzw. vermietet, Gesprächskreise werden organisiert<br />

und die sozialen Kontakte und das solidarische<br />

Miteinan<strong>der</strong> wird durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten<br />

geför<strong>der</strong>t. Offene, gemeinnützige und kulturelle<br />

Veranstaltungen werden für alle Generationen und<br />

Kulturen ermöglicht sowie die Organisation von Informationsveranstaltungen<br />

und gesellschaftspolitische Veranstaltungen,<br />

Netzwerkarbeit und Kooperation mit an<strong>der</strong>en<br />

Einrichtungen des Stadtteils.<br />

Informationsveranstaltungen zum Thema „Älter werden<br />

in Deutschland“ finden regelmäßig in türkischer o<strong>der</strong><br />

russischer Sprache statt.<br />

Koordination von Ehrenamtlichen (auch mit Migrationshintergrund)<br />

zu älteren MigrantInnen in den Stadtteilen<br />

o<strong>der</strong> zu MieterInnen und Kunden des Serviceh<strong>aus</strong>es Mettenhof<br />

(Einbeziehung in das Projekt <strong>der</strong> strukturellen und<br />

organisierten Vernetzung von ehrenamtlichen HelferInnen<br />

durch eine Diplom Sozialpädagogin des Serviceh<strong>aus</strong>es<br />

Mettenhof).<br />

Angebote bzw. Informationsveranstaltungen für SchülerInnen<br />

und erwachsene MigrantInnen im Rahmen <strong>der</strong><br />

Altenpflege<strong>aus</strong>bildung o<strong>der</strong> beruflichen (Erst-)Orientierung<br />

werden ermöglicht.<br />

Ein seit über 12 Jahren generationsübergreifendes und<br />

interkulturelles Projekt mit einer Ganztagsgrundschule<br />

in Mettenhof.<br />

Interkulturelle Öffnung im <strong>AWO</strong> Serviceh<strong>aus</strong> Mettenhof<br />

Seit vielen Jahren werden im <strong>AWO</strong> Serviceh<strong>aus</strong> Mettenhof die Begegnung und Unterstützung<br />

von an<strong>der</strong>en Kulturen und Generationen in den Bereichen <strong>der</strong> Altenhilfe und<br />

Altenarbeit geför<strong>der</strong>t. Außerdem werden MigrantInnen in eine lebendige Gemeinwesenarbeit<br />

und eine integrative Lebenskultur im Serviceh<strong>aus</strong> Mettenhof eingebunden.<br />

In Planung befindliche Projekte<br />

Kontakt: <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gGmbH, Unternehmensbereich Pflege,<br />

Kieler Servicehäuser <strong>der</strong> <strong>AWO</strong>, Ansprechpartner Andre Springer,<br />

Vaasastr. 2a, 24109 Kiel, Tel.: 04 31/5 33 30-73,Fax: -61<br />

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Erstmals werden interdisziplinär und trägerübergreifend<br />

Akteure <strong>der</strong> Migrationssozialarbeit, Altenhilfe, Gesundheitsversorgung<br />

und Migranten-Selbstorganisationen zu<br />

einem lokalen Bündnis im Stadtteil Mettenhof vernetzt.<br />

Dieses Bündnis gewährleistet erstmalig eine Vielfalt<br />

unterschiedlicher – nach Bedarf muttersprachlicher –<br />

Angebote, die an einem Projekt Ende des Jahres 2008 für<br />

erstmal zwei Jahre koordiniert und zielgerichtet begleitet<br />

werden.<br />

Kursangebote und Gesprächskreise zur Unterstützung von<br />

pflegenden Angehörigen und ehrenamtlichen Personen<br />

unter Einbeziehung von muttersprachlichen Pflegefachkräften<br />

bzw. Übersetzern.<br />

Konsequente Gesundheitsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> älteren MigrantInnen<br />

des Stadtteils sowie <strong>der</strong> MitarbeiterInnen <strong>aus</strong><br />

<strong>der</strong> Pflege durch unterschiedliche Kurse, wie z. B. Yoga-<br />

Schnupperkurse, Rückenschule, Wohlfühlmassage, Entspannungsübungen,<br />

Methoden gegen Schlafstörungen,<br />

hohen Blutdruck o<strong>der</strong> Kräftigungsübungen zur Verringerung<br />

des Sturzrisikos von älteren Menschen.<br />

Schulungen muttersprachlicher EhrenamtlerInnen<br />

Information von SchülerInnen und <strong>der</strong>en Eltern und<br />

an<strong>der</strong>e Interessierte des Stadtteils über die möglichen<br />

Ausbildungswege in <strong>der</strong> Altenarbeit<br />

Entwicklung und Einsatz von geeigneten Materialien zum<br />

Gedächtnistraining für ältere MigrantInnen (Muttersprache<br />

russisch und evtl. türkisch), vor allem mit beginnen<strong>der</strong><br />

Demenz.<br />

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Wir stellen vor<br />

Beispiele <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung in Einrichtungen und Diensten <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Landesjugendwerk und IntegrationsCenter Neumünster<br />

Miteinan<strong>der</strong> sprechen statt übereinan<strong>der</strong>: Kulturenreise in Neumünster<br />

Das Landesjugendwerk <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> hat in Kooperation mit dem Jugendmigrationsdienst<br />

<strong>der</strong> <strong>AWO</strong> vom 18. bis 20. April 2008 das Wochenendseminar „Kulturreisen“ durchgeführt. Das Seminar<br />

ist Bestandteil <strong>der</strong> Kampagne des Landesjugendwerkes „Entdeckungsreise Menschlichkeit“. Ziel des<br />

Seminars ist ein interkultureller Dialog zwischen einheimischen jungen Menschen und Jugendlichen<br />

mit Migrationshintergrund. Das Seminar setzte sich mit Hilfe verschiedener kreativer Gruppenübungen<br />

mit den Themen Kultur, Religion und ihren Auswirkungen auf den Alltag <strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>. Die TeilnehmerInnen<br />

wurden <strong>aus</strong> ganz <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in die gemeinsame Herberge nach Schülp (bei Neumünster)<br />

eingeladen und verbrachten dort von Freitagabend bis Sonntagnachmittag die Zeit miteinan<strong>der</strong>.<br />

Die Inhalte des Seminars wurden von drei ehrenamtlichen jungen Menschen mit dem Leiter des<br />

Jugendmigrationsdienstes erarbeitet und sind in dieser Form auf das Seminar zugeschnitten. Sowohl<br />

die Zusammensetzung des Teams als auch die grundsätzliche Kooperation zwischen Landesjugendwerk<br />

und Jugendmigrationsdienst bei einem Seminar feierten an diesem Wochenende ihre Premiere. Um sich<br />

mit dem Thema Religion auch praktisch <strong>aus</strong>einan<strong>der</strong> zu setzen, haben die TeilnehmerInnen und Teilnehmer<br />

am Samstag Vormittag in Neumünster sowohl eine Kirche als auch eine Moschee besucht und<br />

erhielten anschließend die Möglichkeit, sich mit <strong>der</strong> Pastorin bzw. dem Iman über Fragen <strong>der</strong> Religion<br />

und ihrer Beeinflussung <strong>der</strong> Kultur zu unterhalten. Nur wer den an<strong>der</strong>en wirklich kennt, darf urteilen<br />

– und dann vielleicht auch kritisch hinterfragen. Getreu dieses Mottos sind die Jugendlichen zusammen<br />

gekommen und begegneten sich interkulturell. Ziel des Seminars war, dass die Jugendlichen auch nach<br />

dem Kulturseminar die Kontakte pflegen und sich treffen.<br />

Kontakt: <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gGmbH, <strong>Region</strong> Mittelholstein,<br />

IntegrationsCenter/Jugendmigrationsdienst Neumünster,<br />

Ansprechpartner Sami Inci, Göbenplatz 2, 24535 Neumünster,<br />

Tel.: 0 43 21/4 89 03-10, Fax: -29, sami.inci@awo-sh.de<br />

EU-Projekt:<br />

Interkulturelle Qualifikation für Pflegekräfte und Medizinisches Personal in Europa<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Leonardo da Vinci Projekte hat unser Projektpartner in Rumänien ein neues Projekt auf den Weg gebracht.<br />

Mit den Partnerlän<strong>der</strong>n Finnland, Tschechien, Türkei, Spanien, Island, Litauen, Belgien, Italien, Malta, Irland und Deutschland<br />

soll ein europäisches Modell für Interkulturelles Training erarbeitet werden. Vor allem Pflegefachkräfte, sowie auch<br />

medizinisches Personal benötigen interkulturelle Kompetenzen um den Anfor<strong>der</strong>ungen des Arbeitsmarktes entsprechen zu<br />

können. Pflegekräfte arbeiten in multikulturellen Teams, sie arbeiten mit Menschen mit Migrationshintergrund o<strong>der</strong> möchten<br />

sich auf dem europäischen Arbeitsmarkt frei bewegen. Das Projekt will damit die Integration von Pflegefachkräften<br />

jeden Alters und kultureller Herkunft in den größeren europäischen Arbeitsmarkt unterstützen.<br />

Ein erstes Arbeitstreffen wird im November in Rumänien stattfinden. Martina Ziegler vom <strong>AWO</strong>-BZ Preetz wird für Deutschland<br />

am Projekt teilnehmen.


Die Kin<strong>der</strong>tagesstätte Zwergenland in Neumünster hat<br />

die interkulturelle Öffnung gemäß des nationalen Integrationsplans<br />

vollzogen<br />

Die <strong>AWO</strong>-Kin<strong>der</strong>tagesstätte Zwergenland liegt im Herzen des Vicelinviertels in Neumünster.<br />

Dieser Stadtteil ist ein innenstadtnahes Wohngebiet im Bund-Län<strong>der</strong>programm „Soziale Stadt“.<br />

In diesem Stadtteil leben 20 verschiedene Nationen mit ihrer jeweiligen Kultur nebeneinan<strong>der</strong>,<br />

was ein hohes Maß an Toleranz und Akzeptanz füreinan<strong>der</strong> for<strong>der</strong>t. Es gibt eine hohe Dichte<br />

sozialer Belastungen, was sich natürlich auch in <strong>der</strong> alltäglichen Arbeit in <strong>der</strong> KiTa wie<strong>der</strong>findet.<br />

Ziel ist es, durch die Arbeit in diesem Stadtteil einen Beitrag zu leisten für Kompetenz in Familien<br />

auf unterschiedlichen Ebenen, soziale Stabilität und ein friedliches Zusammenleben. In <strong>der</strong><br />

<strong>AWO</strong>-KiTa Zwergenland gibt es <strong>der</strong>zeit 14 MitarbeiterInnen <strong>aus</strong> vier Nationen in vier Gruppen, mit<br />

insgesamt 80 Kin<strong>der</strong>n. Die Schwerpunkte <strong>der</strong> Familien ergänzenden Arbeit sind die interkulturellen<br />

Elternarbeit sowie die partizipative pädagogische Arbeit am Kind. Lebenslanges Lernen ist<br />

die Grundlage des pädagogischen Konzeptes auf unterschiedlichen Ebenen für alle Beteiligten.<br />

Eltern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und die pädagogischen Fachkräfte <strong>der</strong><br />

KiTa arbeiten gemeinsam daran verlässliche Räume zu schaffen, die die Selbstbildung und den<br />

Selbstwert <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und auch <strong>der</strong> Eltern <strong>aus</strong> unterschiedlichen Nationen beför<strong>der</strong>n, hin zu<br />

einer friedvollen aktiven Teilhabe am Leben in <strong>der</strong> Gemeinschaft. Das vollständige Team <strong>der</strong> KiTa<br />

hat seit 2003 mit Fachleuten zur Interkulturalität und zur Partizipation unterschiedliche Module<br />

zur Elternarbeit und <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit am Kind entwickelt. Das Fortbildungsteam bietet<br />

Weiterbildung für SPAs und ErzieherInnen in <strong>der</strong> Ausbildung sowie für pädagogische Fachkräfte<br />

an, arbeitet inzwischen mit <strong>der</strong> Elly-Heuss-Knapp-Schule und dem IBAF zusammen und wird<br />

von unterschiedlichen pädagogischen Teams zu Fortbildungen zum interkulturellen Schwerpunkt<br />

bundesweit abgerufen.<br />

Kontakt: <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holsten gGmbH, <strong>Region</strong> Mittelholstein,<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätte Zwergenland, Ansprechpartnerin Elisabeth Dannemann,<br />

Vicelinstr. 21 d, 24534 Neumünster, Tel.: 0 43 21/41 86 00, Fax: 0 43 21/26 02 80,<br />

kita-zwergenland@awo-sh.de<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverband Lübeck und IntegrationsCenter<br />

veranstalten gemeinsames Hoffest<br />

Alljährlich feiern <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> Kreisverband und das IntegrationsCenter Lübeck<br />

das bei den BürgerInnen beliebte Hoffest in <strong>der</strong> Großen Burgstraße 51.<br />

Alt & Jung trafen sich auch in diesem Jahr wie<strong>der</strong> am 11. Juli, um gemeinsam<br />

zu feiern, ins Gespräch zu kommen und miteinan<strong>der</strong> Spaß zu haben.<br />

Auf dem Programm standen Orientalischer Tanz, eine Ausstellung <strong>der</strong> <strong>AWO</strong>-<br />

Malgruppe, eine Tombola und Livemusik.<br />

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Personalien<br />

Wir begrüßen<br />

Als neuen Leiter des Lauenburger <strong>AWO</strong>-Bildungszentrums HOHEGEEST und Nachfolger von Annemarie Argubi-Siewers<br />

begrüßen wir Herrn Thomas Hoffmann-Schiller, <strong>der</strong> vorab in leitenden Funktionen in den Bereichen<br />

Rehabilitation, Einglie<strong>der</strong>ungshilfe und Altenhilfe tätig gewesen ist. Für Thomas Hoffmann-Schiller<br />

ist die Übernahme dieser neuen Leitungsaufgabe eine beson<strong>der</strong>e Freude, da das Bildungszentrum mit<br />

seinen Bildungsprodukten einen sehr guten Ruf hat und er stolz darauf ist, in einem hoch professionellen<br />

Team mit unterschiedlichen Professionen und innovativen Ideen an <strong>der</strong> Weiterentwicklung neuer Aufgaben<br />

arbeiten zu können.<br />

Seit Juni 2008 hat die Zentrale <strong>der</strong> Kieler Landesgeschäftsstelle ein neues Gesicht! Wir begrüßen Kathrin<br />

Helms als Nachfolgerin von Renate Marjenau, die sich im Juni 2008 in den Ruhestand verabschiedet hat.<br />

Frau Helms war zuvor in <strong>der</strong> Verwaltung des Lensahner <strong>AWO</strong>-H<strong>aus</strong>es am Mühlenteich beschäftigt und<br />

freut sich nun auf die neuen Aufgaben und Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> in Kiel. Ihre Freizeit verbringt<br />

Kathrin Helms am liebsten mit ihrem Partner bei vielen Unternehmungen. Beide lieben Katzen, vor allem<br />

ihren Kater „Räuber“.<br />

Wir verabschieden<br />

Abschied von einer engagierten Frau! Nach 13-jähriger Betriebszugehörigkeit wurde am 18. Juli 2008<br />

die Leiterin des <strong>AWO</strong>-Bildungszentrum HOHEGEEST in Lauenburg, Annemarie Argubi-Siewers in den<br />

Ruhestand verabschiedet. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde dankte ihr Landesgeschäftsführer<br />

Volker Andresen, auch im Namen des Landesvorstandes für ihr langjähriges vorbildliches Engagement.<br />

Es seien vor allem ihre Eigenschaften „hohe Sachkompetenz, Durchsetzungsfähigkeit und Innovationsfreudigkeit<br />

mit einem gewissen Hang zum Risiko“, mit denen sie das Bildungszentrum erfolgreich<br />

aufgebaut und weiterentwickelt habe. „Diese Mischung war über die Jahre tragfähig und auch für die<br />

<strong>AWO</strong> nützlich,“ lobte Andresen in seiner Rede. Frauenför<strong>der</strong>ung sei immer ihr oberstes Ziel gewesen,<br />

erklärte Annemarie Argubi-Siewers anschließend. Sie habe erkannt, dass <strong>der</strong> Beruf Altenpflegerin Zukunft<br />

habe und Frauen nach <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>phase den Einstieg in die Arbeitswelt erleichtere. 577 erfolgreich<br />

<strong>aus</strong>gebildete Pflegekräfte, 361 abgeschlossene Weiterbildungen und mehr als 1 150 TeilnehmerInnen<br />

an Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen sind in <strong>der</strong> Rückschau das Ergebnis, auf das sie mit Stolz zurückblicken<br />

kann! Dass auch die nun kommenden Lebensabschnitte spannend bleiben, dafür sorgen ihre weiteren Pläne: Annemarie Argubi-Siewers<br />

wird auch weiterhin <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> zur Verfügung stehen, die Geesthachter Fraueninitiative leiten und im Kreistag mit<br />

Sicherheit das eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Mal ihre Stimme erheben. Alles Gute, Annemarie!<br />

Wir trauern<br />

Der Vorstand des Kreisverbandes <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt<br />

Rendsburg-Eckernförde trauert um seinen ehemaligen<br />

Kreisvorsitzenden<br />

Jürgen Serger<br />

05. 12. 1943 – 16. 06. 2008<br />

Über viele Jahre hat Jürgen Serger mit Kraft, Engagement,<br />

Freude und Kreativität den <strong>AWO</strong>-Kreisverband geführt<br />

und die Arbeit des Verbandes maßgeblich geprägt.<br />

Mit <strong>der</strong> Familie trauert die <strong>AWO</strong> um Jürgen Serger<br />

und wird sein Andenken in Ehren halten.<br />

Der <strong>AWO</strong> Kreisverband Stormarn e.V. trauert um<br />

Paul Krampikowski<br />

Seit September 1969 hat Paul Krampikowski die Arbeit <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> begleitet.<br />

Er verstarb im August 2008 nach langer Krankheit im Alter<br />

von 76 Jahren. Im Vorstand des <strong>AWO</strong>-Kreisverbandes Stormarn e.V.<br />

begleitete er die Arbeit in vielen Legislaturperioden und gab hier den<br />

neu Hinzugekommenen eine gute und verlässliche Orientierung.<br />

Seine Einschätzung war uns viel wert und wird uns sehr fehlen. Wir sind<br />

dankbar für seine Freundschaft und werden Paul in guter Erinnerung<br />

behalten.<br />

Heinz Dieter Dühring Anette Schmitt<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> Geschäftsführerin


Personalien<br />

Wir gratulieren<br />

Wir gratulieren ganz herzlich <strong>der</strong> Leiterin des Mettenhofer Serviceh<strong>aus</strong>es Susanne<br />

Weber zum 25-jährigen Dienstjubiläum! Geboren im Siegerland vor 53 Jahren, in<br />

einer hochbetagten Mehrgenerationenfamilie aufgewachsen, recht früh das Zuh<strong>aus</strong>e<br />

verlassen, um eine Ausbildung zur Erzieherin in Darmstadt zu beginnen. Nach<br />

dieser Ausbildung und nach den ersten beruflichen Erfahrungen im Kin<strong>der</strong>- und Jugendheim war klar: <strong>der</strong><br />

Norden ruft zum Studium <strong>der</strong> Sozialpädagogik. Nach erfolgreicher Beendigung des Studiums fing Susanne vor<br />

25 Jahren – genau am 1.9.1983 – im Serviceh<strong>aus</strong> Mettenhof mit einer ABM-Stelle an. Sie organisierte Ausflüge,<br />

Feste und Veranstaltungen mit und für die Mieterinnen und Mieter des Serviceh<strong>aus</strong>es. Mit viel Engagement<br />

war sie 1986 fe<strong>der</strong>führend daran beteiligt, die heutige Tagespflege, den so genannten „Treffpunkt“ als erste<br />

gerontopsychiatrische Tagespflege in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> mit aufzubauen und legte damit den Grundstein des<br />

Serviceh<strong>aus</strong>-Konzeptes: „Das Wohnen bis zum Lebensende in <strong>der</strong> eigenen Wohnung, auch bei Pflegebedürftigkeit<br />

und Demenz”. Seit dem Neu- und Umbau im Serviceh<strong>aus</strong> Mettenhof (Stadtteilcafé, neue Tagespflegeräume<br />

und die WOHNpflege) ist sie seit 1994/95 die Einrichtungsleitung des Serviceh<strong>aus</strong>es Mettenhof und die<br />

stellvertretende Gesamtleitung aller sieben Servicehäuser <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> in Kiel. Als die „gute Seele“ des Serviceh<strong>aus</strong>es<br />

Mettenhof, mit viel Power, Engagement und intrinsischer Motivation lebt sie das Serviceh<strong>aus</strong>konzept,<br />

und alle Kolleginnen und Kollegen sind riesig froh, sie zu haben. Anlässlich ihres 25-jährigen Dienstjubiläums<br />

bedankte sich <strong>AWO</strong>-Landesgeschäftsführer Volker Andresen ganz herzlich auch im Namen des Aufsichtsrates<br />

<strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gGmbH bei Susanne Weber für ihr vorbildliches Engagement. Er bewertete das<br />

Vierteljahrhun<strong>der</strong>t in verantwortlicher und leiten<strong>der</strong> Funktion als „eine starke Leistung, die nicht von vielen<br />

erbracht wird“. Mit überdurchschnittlichem Engagement habe sich Susanne Weber ihren Aufgaben und den zu<br />

betreuenden Menschen gewidmet und in 25 Jahren durch viele Initiativen, Impulse und innovative Projekte<br />

maßgeblich dafür gesorgt, „dass das <strong>AWO</strong> Serviceh<strong>aus</strong> in Mettenhof das Flaggschiff für eine mo<strong>der</strong>ne und richtungsweisende<br />

Altenhilfe und Pflege sein konnte“.<br />

Am Dienstag, dem 1. Juli 2008 feierte Dieter Wind, H<strong>aus</strong>meister im Flensburger <strong>AWO</strong>-<br />

Serviceh<strong>aus</strong> Sandberg sein 30-jähriges Dienstjubiläum. Eine lange Zeit, in <strong>der</strong> sich<br />

vieles verän<strong>der</strong>t hat. An diesem Tag wurde einmal zurück geschaut. Herr Wind hat an<br />

dem Wandel eines klassischen Pflegeheims zu einem mo<strong>der</strong>nen Serviceh<strong>aus</strong> mitgearbeitet<br />

und so manchen Umbau miterlebt. In dem großen Gebäude gibt es wohl kaum<br />

eine Leitung, die er nicht kennt. Zu seinem 30-jährigen Dienstjubiläum bedankten sich<br />

Thorsten Wenck, Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> Service 24, sowie die KollegInnen <strong>aus</strong> dem<br />

Serviceh<strong>aus</strong> Sandberg.<br />

Ein Gaardener Urgestein wurde am 26. Mai 2008 vom Kieler Stadtpräsidenten Rainer<br />

Tschorn in Anerkennung seine langjährigen Verdienste zum Wohle <strong>der</strong> Stadt mit<br />

<strong>der</strong> Verdienstmedaille <strong>der</strong> Landeshauptstadt <strong>aus</strong>gezeichnet. Seit 20 Jahren und elf<br />

Monaten H<strong>aus</strong>meister im <strong>AWO</strong>-Bürgertreff Räucherei wurde Bruno Levtzow zeitgleich<br />

mit seiner Verabschiedung in den Ruhestand im Rahmen einer Feierstunde<br />

für sein vorbildliches Engagement im Stadtteil Gaarden geehrt. „Mit seiner Persönlichkeit<br />

und seinem tatkräftigen Einsatz für Gaarden weit über das übliche Maß<br />

hin<strong>aus</strong> ist Bruno Levtzow ein Vorbild für uns alle“, lobte <strong>der</strong> Stadtpräsident, und<br />

<strong>der</strong> Vorstandsvorsitzende <strong>der</strong> Kieler <strong>AWO</strong> Gerwin Stöcken fügte hinzu: „Bruno ist<br />

eine Institution, ein Einmischer, <strong>der</strong> nie den Mund hält, auch wenn er sich den<br />

Mund verbrennt.“<br />

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Verbandswesen<br />

<strong>AWO</strong> mittendrin<br />

Auf dem <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>-Tag in Neumünster<br />

Drei Tage lang war die <strong>AWO</strong> in Neumünster auf dem <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong>-Tag vertreten. An zwei Ständen lockten die Themen<br />

„Neubau des Serviceh<strong>aus</strong>es am Wasserturm“, <strong>der</strong> „Einbürgerungstest<br />

für MigrantInnen“, das „Neumünsteraner <strong>AWO</strong>-Sozialbüro“,<br />

das „Quartiermanagement Vicelinviertel“ und das Projekt<br />

„Betreutes Wohnen für Menschen mit psychischer Behin<strong>der</strong>ung<br />

in Familien“ ein interessiertes Publikum an. Eine Vielzahl an<br />

BesucherInnen konnte sich bei Berhard Stärck, Sabine Neubert,<br />

Torsten Lamp, Ines Kellner und Ruth Majomil umfassend über das geplante Serviceh<strong>aus</strong> in <strong>der</strong> Schillerstraße<br />

informieren. Lore Meyer und Arno Jahner stellten ihr Sozialbüro für hilfesuchende BürgerInnen vor und <strong>der</strong><br />

Einbürgerungstest für MigrantInnen, <strong>der</strong> von Sami Inci, Natali Reindl und Hatice Yildirim begleitet wurde,<br />

stellte nicht nur die BesucherInnen, son<strong>der</strong>n auch anwesende PolitikerInnen bei <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Fragen<br />

vor erhebliche Probleme. Passend zum Thema Migration<br />

steuerte Marion Tempel Informationen zu Projekten<br />

<strong>aus</strong> dem Quartiermanagement im Vicelinviertel bei, das<br />

u. a. einen beson<strong>der</strong>s hohen Migrantenanteil aufweist<br />

und das Fachteam <strong>der</strong> <strong>AWO</strong>, Mandana Kröger, Inken<br />

Kühl und Eric Lingner stellten ihr landesweites Projekt<br />

„Betreutes Wohnen in Familien“ vor, um für diese<br />

in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> einmalige Form <strong>der</strong> Betreuung<br />

von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung zu werben. Insgesamt<br />

zeigten sich alle Beteiligten sehr zufrieden mit dem<br />

Interesse und <strong>der</strong> Resonanz <strong>der</strong> BesucherInnen. Gelobt<br />

wurde auch die gute Gesamtorganisation des <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>-Tages,<br />

so dass sich alle bereits auf das<br />

nächste Landesfest in zwei Jahren freuen.<br />

Schönberger <strong>AWO</strong>-Theatergruppe entführt ins 18. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

„Dat Wogenrennen vun Stokendörp“<br />

Einmal im Jahr ist bei <strong>der</strong> Schönberger <strong>AWO</strong> Thing-Tag. Dann entführt die <strong>AWO</strong>-Theatergruppe<br />

„Lampenfewer“ die ZuschauerInnen in die Probstei des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts. In diesem Sommer behandelte<br />

das in plattdeutscher Sprache abgehandelte Gerichtsspektakel „Dat Wogenrennen vun<br />

Stokendörp“: Im Jahre 1740 trafen sich im Stakendorfer Dorfkrug „Twe Linnen“ Jungbauer Eggert<br />

Wiese und Knecht Hinrich Wulf. Zugedröhnt vom Branntwein versuchte je<strong>der</strong>, sich als <strong>der</strong> bessere<br />

Gespannlenker hervor zu tun. Schließlich einigte man sich darauf, in einem sonntäglichen<br />

Wagenrennen zur Schönberger Kirche zu klären, wer <strong>der</strong> Schnellere sei. Da sich dabei we<strong>der</strong><br />

Knecht noch Jungbauer an die Spielregeln hielten und die Kontrahenten mit Forke und Knüppel<br />

aufeinan<strong>der</strong> losgingen, landete <strong>der</strong> Fall vor Gericht. Zur Gaudi <strong>der</strong> zahlreichen ZuschauerInnen<br />

auf dem Gelände des Schönberger Probstei-Museums wurden die Streithähne zu kleinen Geldstrafen<br />

verurteilt und einer <strong>der</strong> beiden Stokendörper Wagenlenker wurde wegen Missachtung des<br />

Gerichts zusätzlich zu einem Fass Bier und zwei Säcke Grütze verdonnert – die pünktlich zum<br />

nächsten Thing-Tag im Sommer 2009 abgeliefert werden müssen.


Verbandswesen<br />

<strong>AWO</strong>-Kreisverband Stormarn<br />

Vorbildlich: Ein Ehrenamtsfest<br />

bei den Lütten Lüds<br />

Zentrale Fortbildungsveranstaltungen<br />

für Ehrenamtliche<br />

Das Jahresprogramm 2008 bietet Ehrenamtlichen<br />

eine große Auswahl an Kursen.<br />

Anmeldungen für die letzten Fortbildungsveran-<br />

staltungen in 2008 unter<br />

www.awo-sh.de > <strong>AWO</strong> vor Ort > Ehrenamt und<br />

Verbandsarbeit > Fortbildungsprogramm 2008<br />

Am 13. Juni war es soweit! Der Vorstand des Kreisverband Stormarns und die<br />

Geschäftsführerin Anette Schmitt luden zum Ehrenamtsfest auf dem Gelände <strong>der</strong> Kita „Lütte Lüd“<br />

in Reinfeld. ElternvertreterInnen, För<strong>der</strong>vereine und weitere ehrenamtliche HelferInnen und MitarbeiterInnen<br />

<strong>der</strong> 13 <strong>AWO</strong>-Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen im Kreis Stormarn sollten in Anerkennung ihrer Leistungen in freundlicher<br />

Runde und bei guter Verpflegung gewürdigt werden. Hatte es am frühen Vormittag noch geregnet, spielte das<br />

Wetter am Abend wie<strong>der</strong> mit und es konnte im Schein <strong>der</strong> langsam untergehenden Sonne, unzähliger Feuerkörbe<br />

und eines gemütlichen Lagerfeuers geredet, gegessen und natürlich gefeiert werden. Bei <strong>der</strong> großen<br />

Auswahl an verschiedenen Grillgütern, Salaten und sonstigen Beilagen – bereitgestellt durch den Partyservice<br />

Wetzel – kam je<strong>der</strong> Gast auf seine Kosten und natürlich war auch für ein ansprechendes Rahmenprogramm gesorgt.<br />

Die Studtfeld‘s und an<strong>der</strong>e Künstler sorgten mit einem bunten Musikmix für die klangvolle Untermalung<br />

des Abends. Kin<strong>der</strong> konnten die zahlreichen bereitstehenden Spielmöglichkeiten nutzen o<strong>der</strong> sich nach Belieben<br />

mit etwas Schminke in eine Ägyptische Prinzessin, einen Tiger, kurz um, in jede gewünschte Kreatur o<strong>der</strong><br />

Person verwandeln lassen, die ihnen einfiel. Highlight für die Kleinen waren aber sicher die drei Alpakas, die<br />

gerade in Lübeck für Therapiezwecke <strong>aus</strong>gebildet werden und sich im Rahmen des Ehrenamtsfestes <strong>der</strong> Menge<br />

präsentierten. Die neu angelegte Naturwerkstatt <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte<br />

bot allen Anwesenden die Möglichkeit sich etwas zurück zu<br />

ziehen und bei entspannten Klängen die Eindrücke des Abends<br />

Revue passieren zu lassen. Den zahlreich erschienenen ehrenamtlichen<br />

HelferInnen sollte es bei „Ihrem“ Fest an nichts fehlen, was<br />

<strong>der</strong> <strong>AWO</strong> mit diesem Dankeschön <strong>der</strong> etwas an<strong>der</strong>en Art angesichts<br />

<strong>der</strong> vielen zufriedenen und lachenden Gesichtern offensichtlich<br />

gelungen ist.<br />

Eindrücke vom Ehrenamtsfest in <strong>der</strong> Kita<br />

„Lütte Lüd“ in Reinfeld<br />

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<strong>AWO</strong> Standpunkt<br />

Konsequenzen <strong>aus</strong> dem Arbeitskampf bei <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>:<br />

<strong>AWO</strong>cado-Interview mit Geschäftsführer Volker Andresen<br />

<strong>AWO</strong>cado: Welche Konsequenzen sind <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Sicht des<br />

Arbeitgebers <strong>aus</strong> dem unbefristeten Streik im Sommer bei<br />

<strong>der</strong> <strong>AWO</strong> in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> zu ziehen?<br />

Volker Andresen: Ich will zunächst deutlich sagen, dass<br />

das Streikrecht durch das Grundgesetz garantiert ist, und<br />

das ist auch gut so. Es gehört unverzichtbar zu einer<br />

Demokratie. Natürlich ist ein Arbeitskampf aber immer<br />

auch eine beson<strong>der</strong>e Situation in einem Unternehmen und<br />

<strong>der</strong> Verlauf des Streiks bei uns wirft für alle Beteiligten<br />

Fragen auf, die wir gemeinsam beantworten müssen.<br />

<strong>AWO</strong>cado: Was meinen Sie damit konkret?<br />

Volker Andresen: Auch in einem Streik müssen grundsätzliche<br />

Regeln des Verhaltens und des Miteinan<strong>der</strong>s auf <strong>der</strong><br />

persönlichen und auf <strong>der</strong> institutionellen Ebene eingehalten<br />

werden. Die Gegnerschaft im Arbeitskampf darf<br />

nicht zu feindseligen Einstellungen führen, wie es lei<strong>der</strong><br />

in einigen Fällen vorgekommen ist. Nicht akzeptabel war<br />

für uns als Arbeitgeber auch die Weigerung <strong>der</strong> Gewerkschaft,<br />

Notdienste in Einrichtungen vorzuhalten, in denen<br />

suizidgefährdete junge Menschen betreut werden, o<strong>der</strong><br />

in den Betreuungssituationen <strong>der</strong> Jugendhilfe, in denen<br />

wir stellvertretend die Aufgaben <strong>der</strong> Eltern übernehmen<br />

müssen. Diese und an<strong>der</strong>e negative Erfahrungen müssen<br />

aufgearbeitet werden.<br />

<strong>AWO</strong>cado: Durch welche Maßnahmen soll das geschehen?<br />

Volker Andresen: Wir werden die genannten Themen<br />

im Rahmen unserer Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

aufgreifen und sie mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

intensiv erörtern. Weiter ist vereinbart, dass sich<br />

die Geschäftsführung und die Bereichsleiter des Unternehmens<br />

auf einer gemeinsamen Kl<strong>aus</strong>urtagung mit dem<br />

Gesamtbetriebsrat mit den Streikerfahrungen <strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>setzen.<br />

<strong>AWO</strong>cado: Was kann, was muss <strong>der</strong> Verband Arbeiterwohlfahrt<br />

unternehmen, um künftig Arbeitskämpfe in <strong>AWO</strong>-<br />

Betrieben zu vermeiden?<br />

Volker Andresen: Niemand kann eine Garantie dafür<br />

abgeben, dass es bei uns keine Streiks mehr geben wird.<br />

Aber eine sehr wichtige Handlungsmöglichkeit für den<br />

Verband sehe ich darin, eine gesellschaftspolitische<br />

Initiative für einen starken gemeinnützigen Sektor in<br />

<strong>der</strong> Sozialwirtschaft zu ergreifen. Wir müssen gemeinsam<br />

mit den Gewerkschaften von <strong>der</strong> Politik Rahmenbedingungen<br />

einfor<strong>der</strong>n, die es uns als non-profit-Anbieter<br />

ermöglichen, qualitativ hochwertige Dienste anzubieten<br />

und leistungsgerechte Löhne und Gehälter zu bezahlen.<br />

Der Landesvorstand hat dazu Beschlüsse gefasst, die wir<br />

in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> im „Sozialen Bündnis“ gemeinsam<br />

mit dem DGB und dem Sozialverband umsetzen werden.<br />

Außerdem for<strong>der</strong>t die <strong>AWO</strong>-<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> den Bundesverband<br />

durch einen Antrag an die Bundeskonferenz<br />

dazu auf, eine entsprechende Initiative auch bundesweit<br />

zu starten.


Der Gesamtbetriebsrat informiert<br />

Der Streik war – wie geht es weiter vorwärts?<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gab es erstmalig einen unbefristeten Streik, bei dem hun<strong>der</strong>te von Beschäftigten<br />

aktiv ihr Grundrecht wahrgenommen haben. Der Zorn und Unmut innerhalb <strong>der</strong> Mitarbeiterschaft war groß und unüberhörbar<br />

und sie hatten Ziele, die sie für sich als so wichtig angesehen haben, dass sie dafür erstmalig die Arbeit<br />

nie<strong>der</strong>gelegt haben. Die Beschäftigten haben erlebt, dass, wenn es keinen Tarifvertrag mehr gibt, <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />

nach eigenem Gutdünken die Bezahlung festlegt, so dass es innerhalb des Unternehmens <strong>AWO</strong> in den letzten<br />

1 ½ Jahren zu einer 2-Klassen-Belegschaft kam. Es gab innerhalb des Arbeitskampfes auch Versuche <strong>der</strong> <strong>AWO</strong>,<br />

die Belegschaft noch weiter zu spalten, auch dieses motivierte zusätzlich die Beschäftigten zum solidarischen<br />

Zusammenhalt.<br />

Für die Beschäftigten war dieser Arbeitskampf auch eine Premiere, es galt Ängste zu überwinden und für seine<br />

Interessen einzustehen und letztlich Rückgrat zu zeigen. Dies gelang gemeinsam, Solidarität wurde erlebbar und ließ<br />

Selbstbewusstsein wachsen. Alles Eigenschaften, die für eine lebendige, soziale und gerechte demokratische Gesellschaft<br />

(ebenso für ein Unternehmen) von existenzieller Wichtigkeit sind.<br />

Berücksichtigt man, dass die <strong>AWO</strong> von ihrer Geschichte her ein eigenes Selbstverständnis als Wohlfahrtsverband für<br />

Arbeiter hat, dann passt ein Streik <strong>der</strong> eigenen Beschäftigten gegen sie nur schlecht darein. Die <strong>AWO</strong> hat sich aber<br />

in den letzten Jahren außerhalb ihres ehrenamtlichen Verbandes z. B. mit <strong>der</strong> Umstrukturierung zur gGmbH, <strong>der</strong><br />

Ausglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Service 24 immer mehr an ein betriebswirtschaftliches, neoliberales Denken und Handeln angepasst.<br />

Auch für die <strong>AWO</strong> als Arbeitgeber war dieser unbefristete Streik daher etwas Unbekanntes, bisher nicht Erlebtes.<br />

Feststellen kann man, dass die <strong>AWO</strong> aber formal lei<strong>der</strong> inzwischen ein Arbeitgeber wie je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e ist und sich<br />

z. T. auch so verhält. Dieses Verhalten haben die Beschäftigten und insbeson<strong>der</strong>e diejenigen, die gestreikt haben,<br />

kennen gelernt. Während des Streiks gab es immer wie<strong>der</strong> Versuche von Führungskräften, <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Position <strong>der</strong> Macht<br />

(Direktionsrecht) MitarbeiterInnen einzuschüchtern, unter Druck zu setzen und bestehende Rechte (und gar das<br />

Grundrecht auf Streik) wissentlich o<strong>der</strong> unwissentlich zu missachten bzw. in Frage zu stellen. Auch <strong>der</strong> Umgangston<br />

wurde unakzeptabel, schroff bis hin zur persönlichen Anmache. Das Führungsverhalten war z. T. schlicht unsensibel<br />

und unprofessionell.<br />

Im Nachhinein hat dieses Verhalten, wie die <strong>AWO</strong> mit ihren eigenen Beschäftigten umgeht, bei etlichen MitarbeiterInnen<br />

eine depressive Verstimmung und Demotivation erzeugt. Vielerorts wird gefragt, ob es noch ein Leitbild gibt<br />

und wie dieses im Betrieb und auf <strong>der</strong> Führungsebene gelebt wird. Viele Beschäftigte, insbeson<strong>der</strong>e diejenigen, die<br />

schon lange bei <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> arbeiten, haben mit <strong>der</strong> „ArbeiterWohlfahrt“ auch inhaltlich etwas verbunden. Sie haben<br />

sich oftmals für den Arbeitgeber <strong>AWO</strong> entschieden, weil bestimmte Werte damit in Verbindung gebracht wurden. Bei<br />

vielen ist in dem Sinne nach eigenen Aussagen eine Illusion geplatzt.<br />

Was kann helfen? Was kann zukunftsfähig sein? Wenn die Werte (das Leitbild) <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> Gültigkeit haben, dann<br />

müssen diese Werte auch im Alltäglichen in den Betrieben im Umgang miteinan<strong>der</strong> gelebt werden. Es muss eine<br />

authentische Identität erlebbar werden, d. h. es darf nicht reichen, lediglich Hochglanz-Plakate nach außen ins<br />

Fenster zu hängen. Entscheidend für die Beschäftigten ist immer, wie sie beteiligt und wahrgenommen werden. Dies<br />

bedeutet, dass eine Beteiligung <strong>der</strong> MitarbeiterInnen ernsthaft erfolgen muss – dies gilt auch für die Interessenvertretungen<br />

auf Augenhöhe – und das bei den Führungskräften ein entsprechendes Grundverständnis von Mitarbeiterführung<br />

vorhanden sein muss.<br />

Hinter dem Arbeitskampf gab es auch eine politische Dimension, nämlich die gesellschaftliche Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

darüber, ob u. a. Hilfen <strong>der</strong> sozialen Dienste von einem handlungsfähigen Staat bzw. beauftragten gemeinnützigen<br />

Organisationen erbracht werden, o<strong>der</strong> ob selbst hier private Anbieter auf Kosten <strong>der</strong> Allgemeinheit ihre Gewinne<br />

abschöpfen können. Die Betriebsräte for<strong>der</strong>n schon lange die Arbeitgeber auf, endlich Position zu beziehen und mit<br />

an<strong>der</strong>en Wohlfahrtsverbänden Bündnisse zu schmieden. Ein Betriebsräte-Bündnis verschiedener Wohlfahrtsverbände<br />

hat eine „Sozial-Charta“ als Initiative für ein Bündnis den Arbeitgebern vorgelegt. Mal sehen, ob die <strong>AWO</strong> ihren<br />

Worten nun auch Taten folgen lässt.<br />

Holger Kr<strong>aus</strong>e, Vorsitzen<strong>der</strong> des Gesamtbetriebsrates<br />

| <strong>AWO</strong>cado 3/2008<br />

23


Her<strong>aus</strong>geber:<br />

<strong>AWO</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gGmbH<br />

Feldstraße 5, 24105 Kiel<br />

Telefon: 04 31/51 14 -123<br />

Telefax: 04 31/51 14-108<br />

e-mail: karin.frenkler@awo-sh.de<br />

Internet: www.awo-sh.de<br />

Verantwortlich: Volker Andresen<br />

Redaktion/Koordination: Karin Frenkler, Werner Geest<br />

Layout: Schmidt und Weber Konzept-Design, Kiel<br />

Druck: Pirwitz-Druck, Kiel<br />

Auflage: 3.150 Exemplare<br />

Kiel, September 2008<br />

<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Mittelholstein

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