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REISEBERICHT FITNESS YOGA CAMP
Wenn ich den
See seh’ ...
6 | REISEJAN
von Franzi – Stattstadtmädchen
„Ist blöd, so alleine zu verreisen, oder?“ Der
Satz kam von meiner Mama, als ich während
des Yoga- und Fitnesscamps mit ihr telefonierte,
um sie auf den neuesten Stand zu bringen.
diesem Fall ohne meine Familie. Und das
ist blöd. Und zum anderen allein in eine feste
Gruppe – und auch das ist eigentlich nicht
meine Komfortzone.
Wir liefen gerade Richtung See, 2,5 km Feldweg,
vorbei an Wollschweingehegen und durch
junigrünen Wald, aus dem es unentwegt surrte
und raschelte. Wir – das waren noch etwa 15
andere Menschen und ich. Menschen, von
denen mir die meisten drei Tage zuvor noch
völlig fremd waren.
„Ach weißt du, ich bin ja nicht allein.“ kam mir
als Antwort über die Lippen. Eine Aussage, die
wohl noch vor eben diesen drei Tagen anders
ausgefallen wäre. Nicht, dass ich es nicht schätze,
alleine zu verreisen – ich kann sehr gut bei
und mit mir sein – aber alleine ist zum einen in
Doch nun, ein paar Sonnenauf- und -untergänge
später, fühle ich mich weder allein, noch einsam.
Weil ich die Menschen, die in immer wechselnden
kleinen Gruppen vor und hinter mir laufen,
gefühlt schon lange kenne.
Ich hatte ein wenig Bedenken, als ich in diese
Woche gestartet bin. Ich bin weder ein Cluburlauber
(es fällt mir einfach schwer, hyperfröhliche
Animateure auch nach dem 8. Mal
noch höflich mitzuteilen, dass ich bitte keinen
Clubtanz mitmachen möchte) noch springe ich
so beherzt in eine fremde Menschengruppe wie
in einen Pool an einem heißen Tag.