HGB_06_2020
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76 Sport<br />
Wikinghalle: Andere Rahmenbedingungen<br />
beim Handball<br />
Gute Reaktion: Felix Backhaus<br />
„Derby-Sieger!“, skandierten<br />
die jungen Handballer und<br />
tanzten dabei im Kreis. Die<br />
A-Jugend der SG Flensburg-<br />
Handewitt schlug in der Bundesliga-Nordstaffel<br />
den THW<br />
Kiel mit 30:26 und blendete<br />
die ungewöhnlichen Rahmenbedingungen<br />
weitgehend aus.<br />
In den Wochen zuvor hatten<br />
Jugend-Koordinator Michael<br />
Jacobsen, Team-Manager Rainer<br />
Cordes und Ronald Daas<br />
vom Handewitter SV an einem<br />
Hygiene-Konzept.<br />
Fünf Tage vor dem Landesderby<br />
gab die Gemeinde Handewitt<br />
grünes Licht. 250 Personen,<br />
davon 180 Zuschauer, durften<br />
maximal in die „Ur-Hölle-Nord“.<br />
Sie wurden über den Haupteingang<br />
und die Osttribüne hineingelassen,<br />
mussten die gesamte<br />
Partie mit einem Mund-Nasen-<br />
Schutz ausharren und verzichteten<br />
in der Pause auf einen<br />
Gang an die „frische Luft“ oder<br />
in den Vorraum. Der Kiosk blieb<br />
geschlossen.<br />
Auch die Sportler mussten sich<br />
an einen anderen Rahmen gewöhnen.<br />
Die Kabinen, in der<br />
sich nur bis zu sechs Personen<br />
umziehen durften, wurden zum<br />
„Gäste-Domizil“. Die SG-Handballer<br />
wichen auf den Thorsaal<br />
unterhalb der Osttribüne aus.<br />
Auch die Laufwege wurden<br />
nach der halbjährigen Spielbetriebs-Zwangspause<br />
anders.<br />
„Damit müssen wir umgehen<br />
können“, mahnte Michael Jacobsen<br />
an. „Wir werden mit<br />
den Spielern die Situation bereden.<br />
Eine gewisse Anspannung<br />
ist der Leistung durchaus förderlich.“<br />
Die SG-Truppe startete mit<br />
10:2 Punkten gut in die Saison,<br />
musste bislang nur GWD Minden<br />
den Vortritt lassen. Dann<br />
kam der „Lockdown light“. Der<br />
DHB setzte den Spielbetrieb in<br />
der 3. Liga und in den Jugend-<br />
Bundesligen aus – vorerst bis<br />
einschließlich 31. Dezember.<br />
„Wir haben großes Verständnis<br />
für unsere Vereine und deren<br />
Nöte“, erklärte der DHB-Vorstandsvorsitzende<br />
Mark Schober.<br />
„Das vorläufige Aussetzen<br />
des Spielbetriebes verschafft<br />
uns Zeit, die wir benötigen,<br />
um die gerade erst veröffentlichten<br />
Verordnungen der jeweiligen<br />
Länder einschätzen<br />
zu können.“ Es sollte geprüft<br />
werden, ob diese Spielklassen<br />
in den Amateursport eingeordnet<br />
werden müssten oder<br />
bereits einen Profi-Status erhalten<br />
könnten. Hintergrund:<br />
Profi-Ligen dürfen ohne Zuschauer<br />
spielen. (ki) n)<br />
Starker Auftakt: Mikael Helmersson