AG 1) Ursula Hirschfeld (Halle) - Deutsche Sprachwissenschaft in ...
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Livio Gaeta (Napoli): lgaeta@un<strong>in</strong>a.it<br />
Barbara Schlücker (FU Berl<strong>in</strong>): barbara.schluecker@fu-berl<strong>in</strong>.de<br />
<strong>AG</strong> 3: Das <strong>Deutsche</strong> als kompositionsfreudige Sprache:<br />
Strukturelle Eigenschaften und systembezogene Aspekte<br />
Die Komposition ist e<strong>in</strong> hochproduktiver Wortbildungsprozess des <strong>Deutsche</strong>n, zum<strong>in</strong>dest im<br />
Bereich der nom<strong>in</strong>alen Komposition. Weit weniger deutlich ist jedoch, wo die Grenzen zu anderen<br />
Wortbildungsmustern zu ziehen s<strong>in</strong>d. Unklar ist außerdem, welche Auswirkungen diese<br />
Kompositionsfreudigkeit für das gesamte (etwa prosodisch-phonologische, morphologische,<br />
syntaktische, <strong>in</strong>formationsstrukturelle) Sprachsystem hat. Dabei ist beispielsweise an die<br />
Entstehung von Affixoiden oder an die Konkurrenz zwischen Nom<strong>in</strong>alkomposita und formal<br />
korrespondierenden, bedeutungsgleichen Nom<strong>in</strong>alphrasen (Grüntee / grüner Tee) zu denken.<br />
Thema der Arbeitsgruppe s<strong>in</strong>d daher sowohl Probleme der strukturellen Analyse und Abgrenzung<br />
von Komposita als auch die Komposition als typologisches Merkmal des <strong>Deutsche</strong>n. Im<br />
Mittelpunkt stehen daher u.a. Fragen zu den folgenden Aspekten:<br />
• Grenze der Komposition: Kriterien zur Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />
o Komposition zwischen Syntax und Lexikon<br />
o Partikelverben vs. Verbkomposita<br />
• Probleme der Strukturanalyse von Komposita<br />
o Fugenelemente<br />
o Bracket<strong>in</strong>g paradoxes und Strukturschachtelung<br />
• Historische Dimension von Komposita<br />
o Wachsende Kompositionsfreudigkeit? Komposita als Ausdrucks des Trends zur<br />
Univerbierung<br />
o Affixoide: unterschiedliche Muster, unterschiedliche Bedeutungen?<br />
o Grammatikalisierung von Wortbildungsbedeutungen auf der Basis von Komposita<br />
(Satzadverbien aus –erweise usw.)<br />
Wir s<strong>in</strong>d an theoretischen und an konkreten (e<strong>in</strong>zelsprachlich-deutsch oder deutsch-kontrastiven)<br />
Analysen und Beschreibungen <strong>in</strong>teressiert, wobei wir <strong>in</strong> der <strong>AG</strong> e<strong>in</strong> möglichst breites Spektrum<br />
bieten wollen. Es s<strong>in</strong>d daher Vorträge zu den oben genannten, aber auch zu verwandten synchronen<br />
und diachronen Aspekten der deutschen Komposita <strong>in</strong> struktureller und systematischer H<strong>in</strong>sicht<br />
willkommen.<br />
Weitere Referenten:<br />
Gisela Zifonun (IDS Mannheim)<br />
Lutz Gunkel (IDS Mannheim)<br />
Nanna Fuhrhop<br />
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