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Kirchenjournal »Auf Kurs«, Ausgabe November 2020

Das Kirchenjournal »Auf Kurs« der ev.-luth. Kirchengemeinden Bremerhavens, Ausgabe November 2020

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Die Seite für Kinder

Wie wir so miteinander

im Dachstuhl

der Kirche herumhingen,

alle dösten so vor sich

hin, wir hatten ja nicht so viel

Zeit weil die Tage kürzer werden,

fing plötzlich meine eine

Schwester an, uns am Schlafen

zu hindern. Sie versuchte

allerdings, uns nicht zu wecken,

als sie Oma leise fragte:

»Oma, wieso eigentlich der

Stern?« Oma gähnte erstmal

kräftig. »Stern?« fragte sie und

öffnete langsam ein Auge. »ja,

wegen der ganzen Engel! Wozu

brauchte es denn dann diesen

Stern?« »Engel, das heißt Maleachs«

sagte unsere Oma und

verwendete den himmlischen

Namen für die Boten Gottes.

»Eine gute Frage!« sagte nun

eine andere leise und sehr

wohlklingende Stimme, sie gehörte

unserer Uroma, die heute

bei uns abhing. Und plötzlich

waren alle wach. Wenn Uroma

sprach, dann hörten alle zu.

Und wenn wir hofften, dass sie

außer der Reihe, also nicht erst

an Heiligabend, von damals erzählte,

dann wollten alle jedes

Wort mitbekommen.

Normalerweise wird die Weihnachtsgeschichte

nur an Heiligabend

erzählt. Und da eine unserer

Ururururururururur- [von

der Redaktion stark gekürzt]

omas direkt im Stall dabei war,

werden diese Erinnerungen von

Fledermaus zu Fledermaus weitergegeben.

Und unsere Uroma

war ja viel näher dran als wir.

Von mir bis zum Stall in Bethlehem

waren es 980 Generationen,

bei meiner Uroma nur 978.

Gebannt lauschten wir alle fledermäuschenstill,

ob sie noch

mehr sagen würde und wir sie

zu weiteren Erzählungen bringen

würden. »Der Stern ist so

ein schönes Symbol« erklang es

aus ihrem Mund, »er war auch

ein Bote, ein Bote für die ganze

Welt, das alle sehen sollten, dass

AEIOU [Anm. d. Red. So nennen

die Fledermäuse Gott, den

Herrn, es bedeutet ungefähr:

»der, der alles in allem ist«] damals

in einem Stall ein Menschenjunges

geworden ist. Und

zur Erinnerung hängen sie

Strohsterne und Lichtsterne

auf.« »Ich liebe Strohsterne«

rief eine meiner Schwestern.

»Ich liebe Sternkekse« juchzte

einer meiner Brüder. Bei uns

denken die Männchen anscheinend

immer nur ans Essen, fast

immer. Ist das bei euch auch so?

»Uromi« wagte ich nun zu

sagen, »und die Maleachs? Was

war dann ihre Aufgabe?« Wir

Fledermäuse lieben Geschichten

von den Engeln. Sie sind

die einzigen großen Wesen, die

uns alle verstehen. Von den

Menschen haben wir wenige

getroffen, die uns verstehen,

das Menschenjunge in Bethlehem

gehörte dazu. Ich hatte es

geschafft, Uromi erzählte von

dem Maleach, der zu Maria

kam, um ihr zu sagen, dass sie

AEIOUs Menschenjunges zur

Welt bringen würde. Und dann

wie derselbe riesige Maleach

im Stall dafür sorgte, dass alle

Tiere, die dort nicht hineingehörten

wie Flöhe, Mäuse und

so, aus dem Stall verschwanden,

unsere Vorfahrin aber

heimlich wieder hineinschlüpfte

und mitbekam, wie

Maria das Menschenjunge zur

Welt brachte. Uroma erzählte

von den vielen Maleachs und

wie sie sangen und unsere Vorfahrin

mitten unter ihnen saß.

Es war ganz still. Wir sahen die

Geschichte richtig vor uns. Und

da schaute Uromi mich an.

»Weißt Du jetzt, warum deine

Frage verkehrt war?« Ich fand

sie eigentlich toll, weil sie uns

diese lange Geschichte beschert

hatte, ich schüttelte den

Kopf. »Vergangenheit und Gegenwart

ist bei unseren geflügelten

Geschwistern eins. Es

war nicht ihre Aufgabe, es ist

es noch. Den Menschen von

Gottes Liebe zu erzählen!«

Einer meiner Brüder protestierte

plötzlich: »Warum nur

den Menschen eigentlich?«

Wir Mädchen schüttelten wissend

den Kopf, und Mama

sagte: »Schatz, sie sind die einzigen,

denen man das jedes

Jahr wieder erklären muss. Alle

anderen wissen es immer.«

Ich musste Uroma noch etwas

fragen: »Uromi, heißt das, dass

sie immer noch unterwegs sind

bei den Menschen? Wenn es

doch ihre Aufgabe ist?« »Du

kluge Uiiiiiih [Anm. d. Red.: wir

haben ihr den Namen Sophie,

»die Weise« gegeben], ich bin

mir sicher, dass dieses Jahr ein

besonderes Weihnachtsfest für

uns alle wird. Ich habe schon

viele von ihnen gesehen, viel

mehr als sonst. Ja, sie sind

schon unterwegs.« Mama ermahnte

uns, dass wir nun noch

etwas schlafen müssten, bevor

die Sonne untergeht und wir

alle auf Futtersuche loszögen.

Aber ich dachte nicht ans

Essen, ich wollte so schnell wie

möglich los, um die Maleachs

zu suchen. Ich wollte endlich

selbst einen sehen, genetisches

Gedächtnis hin oder her.

Macht ihr auch die Augen auf,

lieber Kinder. Dieses Jahr ist

alles anders. Aber Uroma sagt,

dass viel mehr Engel unterwegs

sind als sonst, um für viel

mehr Weihnachtsfreude zu sorgen.

Frohe Weihnachten!!!!

Eure Sophie

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