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Personal 0509 PDF - TRANSEARCH International

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SchwErpunkt: BEratEn und trainiErEn<br />

Die Berater von Egon Zehnder zeigen<br />

neuerdings ein ausgeprägtes<br />

Interesse an gemeinnützigen Organisationen.<br />

„Die volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung des so genannten Dritten<br />

Sektors wird in der Öffentlichkeit<br />

häufig unterschätzt“, heißt es in der<br />

Online-Ausgabe der Zehnder-Kundenzeitschrift<br />

„Focus“. Dabei seien<br />

die Zahlen durchaus beeindruckend.<br />

„Hochrechnungen zufolge haben die<br />

Non-Profit-Organisationen (NPOs) in<br />

Deutschland einen Anteil am Bruttosozialprodukt<br />

von über vier Prozent<br />

und deutlich mehr als zwei Millionen<br />

hauptamtliche Mitarbeiter“, heißt es<br />

Rainer Steppan,<br />

Rechtsanwalt,<br />

Wirtschaftsjournalist,<br />

Düsseldorf<br />

Kontakt: rainer@<br />

steppan.de<br />

in dem Artikel. Es folgt der Hinweis,<br />

dass Zehnder bereits einschlägige Erfahrung<br />

auf diesem Sektor gesammelt<br />

habe. Und anders als in der Branche<br />

üblich, verschweigen die Headhunter<br />

nicht einmal den Namen ihres Klienten.<br />

Zehnder habe die Organisation<br />

SOS-Kinderdorf beraten, steht da<br />

geschrieben.<br />

Mancher Leser wird sich vielleicht<br />

fragen, ob Zehnder das nötig habe.<br />

Die Antwort kann eigentlich nur nein<br />

lauten. Denn Zehnder konnte im vergangenen<br />

Jahr seine dominierende<br />

Stellung im deutschen Headhunting<br />

Business weiter ausbauen. Das Team<br />

um Deutschlandchef Johannes Graf<br />

von Schmettow erzielte im vergangenen<br />

Jahr einen Umsatz in Höhe von<br />

66,4 Millionen Euro. Das ist ein Zuwachs<br />

von 7,9 Millionen Euro oder<br />

13,5 Prozent. Erst mit weitem Abstand<br />

folgen Ray & Berndtson sowie<br />

die Firma Heads. Die Zahlen hat das<br />

Düsseldorfer Internet-Portal Consul-<br />

tingStar.com per Umfrage ermitteln<br />

lassen, angeschrieben wurden mehr<br />

als 120 Firmen. (Tab.)<br />

Absturz im dritten Quartal<br />

Trotz des stolzen Ergebnisses versucht<br />

Zehnder ganz offensichtlich, neue Klientenkreise<br />

zu erschließen. Und das<br />

ist auch notwendig. Executive Search,<br />

das Geschäft mit der systematischen<br />

Direktsuche nach Spitzenpersonal,<br />

ist extrem konjunkturgetrieben. Und<br />

während die Umsätze der Consultants<br />

in den vergangenen Jahren stetig nach<br />

oben kletterten, zeichnete sich im<br />

letzten Quartal 2008 eine deutliche<br />

Trendwende ab.<br />

Stichwörter in diesem Beitrag<br />

■ Non-Profit-Organisationen<br />

■ Zusätzliche Dienstleistungen<br />

■ Bevölkerungsschwund<br />

6 PERSONAL · Heft 05/2009<br />

©imagesource<br />

Die Umsätze im Executive<br />

Researc h gehen teilweise<br />

dramatisch zurück. Das hat<br />

nicht nur mit der Krise zu tun.<br />

Auffällig : Um einige Firmen<br />

scheint die Rezession einen<br />

Bogen zu machen.<br />

Internet-Tipp<br />

www.consultingstar.com<br />

www.ezifocus.de


Kurz nach der Pleite der US-Investmentbank<br />

Lehman Brothers traten<br />

Konzernchefs rund um den Globus<br />

auf die Recruiting-Bremse. In der Folge<br />

stürzten die Umsätze der Berater<br />

steil ab. Ein Minus von 14 Prozent im<br />

Vergleich zum vierten Quartal 2007<br />

meldeten die im Branchenverband<br />

Association of Executive Search Consultants<br />

zusammengeschlossenen Firmen.<br />

Deutlicher noch zeigen sich die<br />

Bremsspuren, wenn man die Entwicklung<br />

bei den neu erteilten Suchaufträgen<br />

betrachtet. Laut AESC betrug das<br />

Minus im letzten Quartal 2008 hier<br />

sage und schreibe 21 Prozent im Vergleich<br />

zum letzten Quartal 2007.<br />

Um die Schwankungen bei der Nachfrage<br />

nach Führungspersonal auszugleichen,<br />

bieten viele Firmen weitere<br />

Dienstleistungen an, zum Beispiel<br />

Management Audits, Talent Management<br />

und Board Consulting. Die Honorare,<br />

die die Berater hierfür kassieren,<br />

sind jedoch erheblicher niedriger<br />

als bei den Suchaufträgen. Der größte<br />

Teil des Umsatzes – bei Zehnder sind<br />

das rund 80 Prozent – entfällt nach<br />

wie vor auf Executive Search. Deswegen<br />

führt kein Weg daran vorbei,<br />

neue Klienten zu gewinnen. Und<br />

während die <strong>Personal</strong>suche für soziale<br />

und andere nicht gewinnorientierte<br />

Organisationen bis noch vor Kurzem<br />

eher etwas für Nischenanbieter war,<br />

drängen jetzt auch Firmen wie Zehnder<br />

auf diesen Markt.<br />

Neue Beratungshäuser<br />

entstanden<br />

Die meisten Headhunter konnten 2008<br />

trotz der Krise mit einem Plus abschließen.<br />

Aber das liegt logischerweise daran,<br />

dass das Geschäft in den ersten<br />

drei Quartalen noch wie geschmiert<br />

lief. Der Umsatz der 20 Marktführer<br />

kletterte von 330,3 (2007) auf 335,9<br />

Millionen Euro (2008). Das ist ein Plus<br />

von 5,6 Millionen Euro oder 1,7 Prozent.<br />

Nicht an der Umfrage beteiligt<br />

haben sich die Firmen Michael Page,<br />

Kienbaum und Baumann.<br />

Zwei Firmen sind trotz der Krise erheblich<br />

gewachsen: Heads (2008 Rang<br />

4, Vorjahr Rang 5) und Lachner Aden<br />

Beyer (2008 Rang 16, Vorjahr Rang 17).<br />

Beide Unternehmensgruppen haben<br />

Beraterteams von Konkurrenten um<br />

sich scharen und integrieren können.<br />

Board Consultants <strong>International</strong> und<br />

Die 20 größten Executive-Search-Firmen in Deutschland<br />

Rang Unternehmen Umsatz 2007 Umsatz 2008 Veränderung<br />

1 Egon Zehnder 58,5 66,4 13,5<br />

2 Odgers Berndtson 32,2 30,5 -5,3<br />

3 Heidrick & Struggles 28,1 28,2 0,3<br />

4 Heads! 21,0 23,0 9,5<br />

5 Russell Reynolds* 23,0 22,7 1,3<br />

6 Signium 20,9 21,1 0,9<br />

7 Delta/Amrop Hever 18,3 20,1 9,8<br />

8 Korn Ferry* 16,0 16,0 0<br />

9 Gemini 15,3 15,3 0<br />

10 Spencer Stuart* 13,0 14,0 7,7<br />

11 Civitas 13,6 12,9 -5,1<br />

12 Board Consultants 13,8 10,6 -23,0<br />

13 Transearch 9,4 10,4 10,6<br />

14 InterSearch** 9,5 10,3 8,4<br />

15 Heimeier** 10,0 10,0 0<br />

16 Lachner Aden Beyer 5,6 7,4 32,1<br />

17 Ising/IIC Partners 12,5 6,2 -50,4<br />

18 PMC 4,7 4,9 4,2<br />

19 Van Emmerich 3,1 3,5 12,9<br />

20 Maurice Consult 2,1 2,4 14,3<br />

Umsatzzahlen (Netto-Honorarumsätze ohne durchlaufende Posten und Spesen) in Millionen<br />

Euro laut Angaben der befragten Unternehmen; Veränderung in Prozent; *Umsatzzahlen<br />

geschätzt, **Zahlen umfassen auch Umsätze aus anzeigengestützter Suche und<br />

Kombinationssuche Quelle: www.ConsultingStar.com<br />

Ising verzeichneten einen erheblichen<br />

Umsatzrückgang. Board Consultants<br />

ist bei genauem Hinsehen ein Zusammenschluss<br />

mehrerer Berater-GmbHs<br />

unter dem Dach einer schweizerischen<br />

Aktiengesellschaft. Der Mini-<br />

Konzern wurde 2003 von Hermann<br />

Sendele gegründet, dem ehemaligen<br />

Deutschlandchef von Spencer Stuart.<br />

Ihm angeschlossen hat sich Jürgen<br />

Mülder, ehemaliger Vice Chairman<br />

von Heidrick & Struggles. Der Grund<br />

für das Umsatzminus: Hier haben<br />

sich einige Berater aus dem Verbund<br />

herausgelöst (Nicola Sievers, Thomas<br />

Wylenzek und andere). Ähnlich<br />

ist die Situation bei der Firma Ising,<br />

die zur Headhunter-Organisation IIC<br />

Partners gehört. Hier sind zwei Berater<br />

gestorben, ein weiterer hat sich in<br />

den Ruhestand zurückgezogen.<br />

In den vergangenen Jahren sind zahlreiche<br />

neue Beratungshäuser entstanden.<br />

So wie bei Heads und Board<br />

Consultants stecken jedoch meist alte<br />

Hasen hinter den neuen Fassaden. Intersearch<br />

Deutschland etwa firmierte<br />

bis vor Kurzem noch als MR <strong>Personal</strong>beratung.<br />

Einer der führenden Köpfe<br />

von Intersearch ist Heinz-Dieter Hestermann.<br />

Der ehemalige <strong>Personal</strong>leiter<br />

eines Bremer Markenartiklers startete<br />

seine Karriere als <strong>Personal</strong>berater bereits<br />

im Jahre 1982. Seit 1988 leitet er<br />

das Bremer Büro von MR beziehungsweise<br />

Intersearch.<br />

Die meisten Headhunter rechnen<br />

mit einer weiteren Abkühlung der<br />

Konjunktur im laufenden Jahr. Transearch-Chef<br />

Ulrich Ackermann etwa<br />

befürchtet, dass der Umsatzrückgang<br />

dramatischer ausfallen werde als nach<br />

dem Platzen der New-Economy-Blase<br />

im Jahr 2001. Davon abgesehen aber<br />

beurteilt Ackermann die Aussichten<br />

seiner Branche optimistisch. Und das<br />

zu Recht. Nicht nur wegen des Bevölkerungsschwunds<br />

in den Industrienationen.<br />

Es sind vor allem die stetig<br />

steigenden Anforderungen an das<br />

<strong>Personal</strong> in den Führungsetagen der<br />

globalisierten Wirtschaft, die das Geschäft<br />

der Executive Search Consultants<br />

begünstigen. Hoch qualifiziertes<br />

<strong>Personal</strong> meldet sich nicht auf eine<br />

Stellenanzeige, egal ob in der Zeitung<br />

oder im Internet. Wer Führungskräfte<br />

braucht, kommt um Headhunter<br />

nicht herum.<br />

PERSONAL · Heft 05/2009 7

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