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Beton – Herstellung nach Norm - Betonshop

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Schriftenreihe der Zement- und <strong>Beton</strong>industrie<br />

<strong>Beton</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Herstellung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Norm</strong><br />

Arbeitshilfe für Ausbildung,<br />

Planung und Baupraxis


<strong>Beton</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Herstellung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Norm</strong><br />

Arbeitshilfe für Ausbildung, Planung und Baupraxis<br />

Roland Pickhardt, <strong>Beton</strong>Marketing West<br />

Thomas Bose, <strong>Beton</strong>Marketing Süd<br />

Wolfgang Schäfer, <strong>Beton</strong>Marketing Ost


Pickhardt, Roland / Bose, Thomas / Schäfer, Wolfgang:<br />

<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> <strong>Herstellung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Norm</strong><br />

Arbeitshilfe für Ausbildung, Planung und Baupraxis<br />

19. überarbeitete Auflage 2012<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Beton</strong>Marketing Deutschland GmbH, Erkrath<br />

www.beton.org<br />

Gesamtproduktion:<br />

Verlag Bau+Technik GmbH,<br />

www.verlagbt.de<br />

1052/01.12/10.3


Die 1976 erstmals erschienene Broschüre „<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> <strong>Herstellung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Norm</strong>“<br />

liegt in einer neuen Auflage vor, mit der jetzt eine Gesamtauflage von mehr<br />

als 475.000 Exemplaren erreicht wurde. Sie liefert wesentliche Grundlagen<br />

und <strong>Norm</strong>eninhalte für die Anwendung in der Baupraxis oder bei Studium und<br />

Lehre in Form einer übersichtlichen und kompakten Darstellung.<br />

In der nun vorliegenden 19. Auflage ist die Broschüre um das Kapitel „Sonderbetone<br />

und besondere Anwendungen“ erweitert worden. Teilweise finden<br />

sich dort Abschnitte, die bislang im vorausgehenden Kapitel „<strong>Beton</strong>entwurf<br />

und Expositionsklassen“ behandelt wurden. Die Abschnitte Stahlfaserbeton<br />

und Spritzbeton sind neu hinzugekommen. Darüber hinaus wurden die<br />

Begriffsdefinitionen im zweiten Kapitel umfangreich ergänzt und das Kapitel<br />

„<strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung“ erweitert.<br />

Die Broschüre „<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> <strong>Herstellung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Norm</strong>“ sowie die Broschüren „Bauteilkatalog“<br />

und „<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Prüfung <strong>nach</strong> <strong>Norm</strong>“ sind Informationsmaterialien<br />

und Planungshilfen in der „Schriftenreihe der Zement- und <strong>Beton</strong>industrie“, die<br />

den Umgang mit den zum Teil komplexen Sachverhalten der Regelungen im<br />

<strong>Beton</strong>bau <strong>–</strong> mitsamt seiner Ausgangsstoffe <strong>–</strong> erleichtern sollen. Ergänzt werden<br />

diese gedruckten Publikationen durch die Internetseite www.beton.org,<br />

auf der sich zahlreiche weitere Informationen und hilfreiche Links zu vielen<br />

Einsatzgebieten zementgebundener Baustoffe finden.<br />

Erkrath, im Januar 2012<br />

Vorwort<br />

Die Verfasser


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Zusammenstellung wichtiger Vorschriften _______8<br />

2 Ausgangsstoffe, Begriffe _____________________ 11<br />

3 Zement _____________________________________ 16<br />

3.1 Zemente <strong>–</strong> Arten und Zusammensetzung<br />

(<strong>nach</strong> DIN EN 197-1 bzw. für Sonderzemente<br />

<strong>nach</strong> DIN EN 14216) ___________________________ 16<br />

3.2 Anwendungsbereiche __________________________ 18<br />

3.3 Dichte und Schüttdichte (Anhaltswerte) __________ 21<br />

3.4 Festigkeitsklassen von Zement _________________ 22<br />

3.5 Festigkeitsentwicklung von <strong>Beton</strong> (Anhaltswerte) _ 22<br />

3.6 Besondere Eigenschaften von Zement:<br />

Sulfatwiderstand ______________________________ 23<br />

3.7 Besondere Eigenschaften von Zement:<br />

Alkaligehalt __________________________________ 23<br />

3.8 Besondere Eigenschaften von Zement:<br />

Hydratationswärme ____________________________ 24<br />

3.9 <strong>Norm</strong>bezeichnung (Beispiele) ___________________ 24<br />

3.10 Überwachung und Konformität __________________ 25<br />

4 Gesteinskörnungen (Zuschlag) _______________ 26<br />

4.1 Füller, feine und grobe Gesteinskörnungen<br />

(Definition <strong>nach</strong> DIN EN 12620) _________________ 26<br />

4.2 Traditionelle Bezeichnungen für<br />

Gesteinskörnungen <strong>–</strong> Korngruppen<br />

(Lieferkörnungen) _____________________________ 26<br />

4.3 Wasseranspruch in kg/m³ Frischbeton<br />

(Richtwerte für den wirksamen Wassergehalt) ____ 26<br />

4.4 Rohdichte (Anhaltswerte) ______________________ 27<br />

4.5 Sieblinien ____________________________________ 27<br />

4.6 Anforderungen an normale und schwere<br />

Gesteinskörnungen (Auswahl) __________________ 29<br />

4.7 Mehlkorngehalt _______________________________ 30<br />

4.8 Überwachung und Konformität _________________ 31<br />

4.9 Schädigende Alkalireaktion im <strong>Beton</strong> ____________ 32<br />

5 <strong>Beton</strong>zusätze ________________________________ 34<br />

5.1 Zusatzmittel __________________________________ 34<br />

5.2 Zusatzstoffe __________________________________ 36


Inhaltsverzeichnis<br />

6 <strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Einteilung und Begriffe _______________ 40<br />

6.1 Einteilung des <strong>Beton</strong>s _________________________ 40<br />

6.2 <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften <strong>–</strong><br />

<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung <strong>–</strong><br />

Standardbeton _______________________________ 40<br />

6.3 Druckfestigkeit _______________________________ 42<br />

6.4 Konsistenz ___________________________________ 43<br />

7 <strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen _________ 44<br />

7.1 <strong>Beton</strong>entwurf <strong>–</strong> Abschätzung der<br />

Druckfestigkeit _______________________________ 44<br />

7.2 Standardbeton _______________________________ 45<br />

7.3 Chloridgehalt im <strong>Beton</strong> ________________________ 45<br />

7.4 Expositionsklassen, bezogen auf die<br />

Umweltbedingungen __________________________ 46<br />

7.5 Maßnahmen und Zuständigkeiten im Umgang<br />

mit der Alkali-Richtlinie ________________________ 50<br />

7.6 Grenzwerte für die Expositionsklassen bei<br />

chemischem Angriff durch Grundwasser _________ 50<br />

7.7 Grenzwerte für Zusammensetzung und<br />

Eigenschaften von <strong>Beton</strong> ______________________ 51<br />

8 Sonderbetone und besondere Anwendungen __ 53<br />

8.1 Wasserundurchlässige Bauteile und<br />

Bauwerke aus <strong>Beton</strong> ___________________________ 53<br />

8.2 Anforderungen an Unterwasserbeton<br />

für tragende Teile ______________________________ 55<br />

8.3 Anforderungen an <strong>Beton</strong> für<br />

hohe Gebrauchstemperaturen __________________ 55<br />

8.4 Stahlfaserbeton <strong>nach</strong> DAfStb-Richtlinie __________ 55<br />

8.5 Spritzbeton ___________________________________ 58<br />

8.6 <strong>Beton</strong>e beim Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen <strong>nach</strong> DAfStb-Richtlinie __________________ 62<br />

8.7 Vergussbeton und Vergussmörtel <strong>nach</strong><br />

DAStb-Richtlinie ______________________________ 63<br />

9 Leichtbeton mit geschlossenem Gefüge _______ 64<br />

9.1 Druckfestigkeitsklassen für Leichtbeton _________ 64<br />

9.2 Rohdichteklassen _____________________________ 64<br />

9.3 Anhaltswerte für die Zuordnung von Festigkeits-<br />

klassen und erforderlicher <strong>Beton</strong>rohdichte ________ 65<br />

9.4 Wärmeleitfähigkeit<br />

(Bemessungswerte <strong>nach</strong> DIN V 4108-4) __________ 65


Inhaltsverzeichnis<br />

10 <strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung _______________ 66<br />

10.1 Begriffe ______________________________________ 66<br />

10.2 Anforderungen an die Begrenzung<br />

der Rissbreite ________________________________ 66<br />

10.3 Verlegemaß c v ________________________________ 67<br />

10.4 <strong>Beton</strong>deckung der Bewehrung für <strong>Beton</strong>stahl<br />

in Abhängigkeit von der Expositionsklasse _______ 67<br />

10.5 Arten, Anzahl und Anordnung von Abstandhaltern<br />

(Richtwerte) __________________________________ 70<br />

10.6 Zulässige Maßabweichungen Dl der Bewehrung<br />

beim Ablängen und Biegen _____________________ 71<br />

11 Anforderungen an die Bauausführung _________ 72<br />

11.1 Bestellung von Transportbeton _________________ 72<br />

11.2 Zugabe von Zusatzmitteln auf der Baustelle ______ 73<br />

11.3 Fördern und Verarbeiten des <strong>Beton</strong>s ____________ 73<br />

11.4 Frischbetondruck auf lotrechte Schalungen _______ 74<br />

11.5 Toleranzen ___________________________________ 78<br />

11.6 Frischbetontemperatur ________________________ 79<br />

11.7 Gefrierbeständigkeit ___________________________ 79<br />

11.8 Nachbehandeln des <strong>Beton</strong>s ____________________ 79<br />

11.9 Ausrüsten und Ausschalen _____________________ 81<br />

11.10 Bewehrungsarbeiten __________________________ 82<br />

12 Qualitätssicherung auf der Baustelle __________ 83<br />

12.1 Prüfungsarten (Druckfestigkeit) _________________ 83<br />

12.2 Überwachungsprüfungen durch das<br />

Bauunternehmen _____________________________ 84<br />

12.3 Überwachung durch das Bauunternehmen und<br />

durch eine Überwachungsstelle _________________ 87<br />

12.4 Produktionskontrolle, Überwachung und<br />

Zertifizierung des Transportbetons ______________ 88<br />

13 Anhang _____________________________________ 89<br />

13.1 Zuordnung von Festigkeitsklassen und <strong>Beton</strong>en<br />

<strong>nach</strong> alter <strong>Norm</strong> ______________________________ 89


1<br />

Zusammenstellung<br />

wichtiger Vorschriften<br />

Vorbemerkungen:<br />

Im Folgenden wird eine Auswahl an <strong>Norm</strong>en, Richtlinien und sonstigen Regelwerken<br />

aufgeführt, die für die Anwendung der <strong>Beton</strong>bauweise relevant<br />

sind. Zusätzlich bestehende Regelwerke, z.B. ZTV oder Länderregelungen<br />

bzw. VOB/C, können abweichende Festlegungen enthalten. Sie sind nicht<br />

Bestandteil der vorliegenden Broschüre.<br />

Zemente<br />

DIN EN 197-1 Zement, Teil 1: Zusammensetzung, Anforderungen und<br />

Konformitätskriterien von <strong>Norm</strong>alzement<br />

DIN EN 14216 Zement <strong>–</strong> Zusammensetzung, Anforderungen und Konformitätskriterien<br />

von Sonderzement mit sehr niedriger Hydratationswärme<br />

(VLH)<br />

DIN 1164 Zement mit besonderen Eigenschaften (u.a. NA)<br />

DIN EN 196 Prüfverfahren für Zement<br />

Gesteinskörnungen<br />

DIN EN 12620 Gesteinskörnungen für <strong>Beton</strong><br />

DIN EN 13055-1 Leichte Gesteinskörnungen, Teil 1: Leichte Gesteinskörnungen<br />

für <strong>Beton</strong>, Mörtel und Einpressmörtel<br />

DAfStb-Richtlinie 1) <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 mit rezyklierten<br />

Gesteinskörnungen <strong>nach</strong> DIN EN 12620<br />

DIN EN 932 Prüfverfahren für allgemeine Eigenschaften von<br />

Gesteinskörnungen<br />

DIN EN 933 Prüfverfahren für geometrische Eigenschaften von<br />

Gesteinskörnungen<br />

DIN EN 1097 Prüfverfahren für mechanische und physikalische Eigenschaften<br />

von Gesteinskörnungen<br />

DIN EN 1367 Prüfverfahren für thermische Eigenschaften und Verwitterungsbeständigkeit<br />

von Gesteinskörnungen<br />

1) Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb)<br />

Zugabewasser<br />

DIN EN 1008 Zugabewasser für <strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Festlegung für die Probenahme,<br />

Prüfung und Beurteilung der Eignung von Wasser, einschließlich<br />

bei der <strong>Beton</strong>herstellung anfallendem Wasser, als Zugabewasser<br />

für <strong>Beton</strong>


<strong>Beton</strong>zusätze und Fasern<br />

DIN EN 934 Zusatzmittel für <strong>Beton</strong>, Mörtel und Einpressmörtel<br />

DIN EN 450 Flugasche für <strong>Beton</strong><br />

DIN EN 13263 Silikastaub für <strong>Beton</strong><br />

DIN EN 12878 Pigmente zum Einfärben von zement- und /oder kalkgebundenen<br />

Baustoffen <strong>–</strong> Anforderungen und Prüfung<br />

DIN 51043 Trass <strong>–</strong> Anforderungen, Prüfung<br />

DIN EN 14889 Fasern für <strong>Beton</strong><br />

<strong>Beton</strong><br />

DIN 1045-1 Tragwerke aus <strong>Beton</strong>, Stahlbeton und Spannbeton,<br />

Teil 1: Bemessung und Konstruktion<br />

DIN EN 206-1 <strong>Beton</strong>, Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, <strong>Herstellung</strong> und<br />

Konformität<br />

DIN 1045-2 Tragwerke aus <strong>Beton</strong>, Stahlbeton und Spannbeton,<br />

Teil 2: <strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Festlegung, Eigenschaften, <strong>Herstellung</strong> und<br />

Konformität; Anwendungsregeln zu DIN EN 206-1<br />

DIN 1045-3 Tragwerke aus <strong>Beton</strong>, Stahlbeton und Spannbeton,<br />

Teil 3: Bauausführung<br />

DIN 1045-4 Tragwerke aus <strong>Beton</strong>, Stahlbeton und Spannbeton,<br />

Teil 4: Ergänzende Regeln für die <strong>Herstellung</strong> und die<br />

Konformität von Fertigteilen<br />

DIN EN 14487 Spritzbeton<br />

DIN 18551 Spritzbeton <strong>–</strong> Nationale Anwendungsregeln zur Reihe<br />

DIN EN 14487 und Regeln für die Bemessung von<br />

Spritzbetonkonstruktionen<br />

DIN EN 12350 Prüfung von Frischbeton<br />

DIN EN 12390 Prüfung von Festbeton<br />

Zusammenstellung wichtiger Vorschriften 1<br />

DIN EN 12504 Prüfung von <strong>Beton</strong> in Bauwerken<br />

DIN EN 13791 Bewertung der Druckfestigkeit von <strong>Beton</strong> in Bauwerken oder in<br />

Bauwerksteilen<br />

DIN 4030 Beurteilung betonangreifender Wässer, Böden und Gase<br />

DIN 4102-4 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen,<br />

Teil 4: Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter<br />

Baustoffe, Bauteile und Sonderbauteile<br />

DIN V 4108-4 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden, Teil 4:<br />

Wärme- und feuchteschutztechnische Bemessungswerte<br />

DIN 4235 Verdichten von <strong>Beton</strong> durch Rütteln<br />

DIN 18202 Toleranzen im Hochbau <strong>–</strong> Bauwerke


1<br />

10<br />

Zusammenstellung wichtiger Vorschriften<br />

<strong>Beton</strong> (Fortsetzung)<br />

DIN 18218 Frischbetondruck auf lotrechte Schalungen<br />

DAfStb-Richtlinie 1) Wasserundurchlässige Bauwerke aus <strong>Beton</strong><br />

(WU-Richtlinie)<br />

DAfStb-Richtlinie 1) Stahlfaserbeton <strong>–</strong> Ergänzungen und Änderungen zu<br />

DIN 1045, Teile 1 bis 3 und DIN EN 206-1<br />

DAfStb-Richtlinie 1) Vorbeugende Maßnahmen gegen schädigende Alkalireaktion im<br />

<strong>Beton</strong> (Alkali-Richtlinie)<br />

DAfStb-Richtlinie 1) <strong>Beton</strong>bau beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen<br />

DAfStb-Richtlinie 1) Massige Bauteile aus <strong>Beton</strong><br />

DAfStb-Richtlinie 1) für <strong>Beton</strong> mit verlängerter Verarbeitbarkeitszeit<br />

(Verzögerter <strong>Beton</strong>)<br />

DAfStb-Richtlinie 1) Selbstverdichtender <strong>Beton</strong> (SVB-Richtlinie)<br />

DAfStb-Richtlinie 1) <strong>Herstellung</strong> und Verwendung von zementgebundenem Vergussbeton<br />

und Vergussmörtel (Vergussbeton-Richtlinie)<br />

DAfStb-Richtlinie 1) Qualität der Bewehrung <strong>–</strong> Ergänzende Festlegungen zur Weiterverarbeitung<br />

von <strong>Beton</strong>stahl und zum Einbau der Bewehrung<br />

DBV-Merkblatt 2) Sichtbeton<br />

DBV-Merkblatt 2) <strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung<br />

DBV-Merkblatt 2) Abstandhalter<br />

DBV-Merkblatt 2) <strong>Beton</strong>schalungen und Ausschalfristen<br />

DBV-Merkblatt 2) Parkhäuser und Tiefgaragen<br />

DAfStb-Heft 337 Schneider, U.: Verhalten von <strong>Beton</strong> bei hohen Temperaturen.<br />

DAfStb-Heft Nr. 337, Berlin, 1982<br />

DAfStb-Heft 400 Hahn, U.; Sievers, H.: Verwendung gebrochenen<br />

Zuschlags. In: Erläuterungen zu DIN 1045 <strong>Beton</strong>- und Stahlbeton,<br />

Ausgabe 07.88, S. 27-30. DAfStb-Heft Nr. 400, Berlin, 1989<br />

DAfStb-Heft 525 Erläuterungen zu DIN 1045-1, DAfStb-Heft Nr. 525, Berlin, 2010<br />

DAfStb-Heft 526 Erläuterungen zu den <strong>Norm</strong>en DIN EN 206-1,<br />

DIN 1045-2, DIN 1045-3, DIN 1045-4 und DIN EN 12620,<br />

DAfStb-Heft Nr. 526, Berlin, 2011<br />

RStO 3) Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von<br />

Verkehrsflächen<br />

TL <strong>Beton</strong>-StB 3) Technische Lieferbedingungen für Baustoffe und Baustoffgemische<br />

für Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln<br />

und Fahrbahndecken aus <strong>Beton</strong><br />

1) Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb)<br />

2) Merkblatt des Deutschen <strong>Beton</strong>- und Bautechnik-Vereins (DBV)<br />

3) Regelwerk der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)


Ausgangsstoffe, Begriffe<br />

Zement<br />

Hydraulisches Bindemittel <strong>nach</strong> DIN EN 197, DIN 1164, DIN EN 14216 oder<br />

mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung.<br />

Gesteinskörnungen<br />

Körnige, natürliche bzw. industriell hergestellte, gebrochene oder ungebrochene,<br />

oder vorher beim Bauen verwendete und rezyklierte, mineralische<br />

Stoffe.<br />

Wasser<br />

Oberflächenfeuchte + Zugabewasser = wirksamer Wassergehalt<br />

wirksamer Wassergehalt + Kernfeuchte = Gesamtwassergehalt<br />

Oberflächenfeuchte + Kernfeuchte = Eigenfeuchte<br />

Restwasser<br />

Z.B. aus Restbeton, beim Auswaschen der Gesteinskörnungen oder beim Rei-<br />

nigen des Teller-/Trogmischers, der Fahrmischertrommel oder der <strong>Beton</strong>pumpe.<br />

Verwendung von Restwasser unzulässig bei:<br />

■ <strong>Beton</strong> mit Luftporenbildner,<br />

■ hochfestem <strong>Beton</strong>.<br />

■ I.d.R. ungeeignet für Sichtbeton.<br />

Wasserzementwert<br />

Masseverhältnis von wirksamem Wassergehalt zu Zementgehalt (w/z).<br />

äquivalenter Wasserzementwert (w/z) eq<br />

Masseverhältnis von wirksamem Wassergehalt zu Zementgehalt und anrechenbaren<br />

Zusatzstoffgehalten.<br />

Zusatzmittel<br />

Flüssige Stoffe, die dem <strong>Beton</strong> in geringer Menge zugegeben werden,<br />

um durch chemische und/oder physikalische Wirkung Eigenschaften des<br />

Frisch- oder Festbetons zu ändern.<br />

Zusatzstoffe<br />

Pulverförmige Stoffe, ggf. als Suspension aufbereitet, die dem <strong>Beton</strong> in<br />

größerer Menge zugegeben werden, um bestimmte Eigenschaften zu<br />

beeinflussen.<br />

Typ I: nahezu inaktiv<br />

Typ II: puzzolanisch oder latent hydraulisch<br />

2<br />

11


2 Ausgangsstoffe, Begriffe<br />

12<br />

Fasern<br />

Stahlfasern aus Draht bzw. gespante Fasern oder Polymerfasern aus extrudiertem,<br />

orientiertem oder geschnittenem Material, die für eine gleichmäßige<br />

Verteilung im <strong>Beton</strong> geeignet sind und deren Verwendbarkeit durch Produktnorm<br />

und/oder Zulassung <strong>nach</strong>gewiesen ist.<br />

<strong>Beton</strong>/Zementmörtel<br />

Baustoff, erzeugt durch Mischen von Zement, grober und feiner Gesteinskörnung<br />

und Wasser, mit oder ohne Zugabe von Zusatzmitteln, Zusatzstoffen und<br />

ggf. Fasern. Er erhält seine Eigenschaften durch Hydratation des Zements.<br />

Bei ausschließlicher Verwendung feiner Gesteinskörnung (Größtkorn ≤ 4 mm)<br />

wird üblicherweise der Begriff Zementmörtel verwendet.<br />

Kubikmeter <strong>Beton</strong><br />

Bezugsgröße für die Bestellung von <strong>Beton</strong>. Beschreibt die Menge Frischbeton,<br />

die <strong>nach</strong> vollständiger Verdichtung ein Volumen von 1 m³ einnimmt. Bei<br />

mechanischer Rütteleinwirkung ist die vollständige Verdichtung erreicht, wenn<br />

keine größeren Luftblasen mehr an der <strong>Beton</strong>oberfläche erscheinen.<br />

Konsistenz<br />

Maß für die Verarbeitbarkeit des Frischbetons. Eine Unterteilung des <strong>Beton</strong>s<br />

<strong>nach</strong> der Konsistenz in sehr steif, steif, plastisch, weich, sehr weich, fließfähig<br />

und sehr fließfähig erfolgt durch die Definition der Konsistenzklassen.<br />

Fließbeton<br />

<strong>Beton</strong> mit der Konsistenzbezeichnung sehr weich, fließfähig oder sehr fließfähig.<br />

Leichtverdichtbarer <strong>Beton</strong> (LVB)<br />

<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1/DIN 1045-2 der Konsistenzklassen F5 und F6. Er<br />

benötigt für eine ausreichende Verdichtung einen geringeren Aufwand als<br />

<strong>Beton</strong>e kleinerer Konsistenzklassen. I.d.R. genügt bei Wänden und Stützen<br />

leichtes Rütteln oder Stochern, bei Böden und Decken Abrakeln.<br />

Expositionsklasse<br />

Klassifizierung von chemischen und physikalischen Umgebungsbedingungen,<br />

denen ein Bauteil ausgesetzt sein kann und die auf <strong>Beton</strong>, Bewehrung oder<br />

metallische Einbauteile einwirken können und nicht Lasten im Sinne der<br />

Tragwerksplanung sind.<br />

Feuchtigkeitsklasse<br />

Einstufung der Umgebungsbedingungen, die vom Planer hinsichtlich einer<br />

möglichen schädigenden Alkali-Kieselsäure-Reaktion bei <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften<br />

und Standardbeton immer festzulegen ist.


Ausgangsstoffe, Begriffe<br />

<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften<br />

<strong>Beton</strong> mit festgelegten Eigenschaften und ggf. zusätzlichen Anforderungen,<br />

für deren Bereitstellung und Erfüllung der Hersteller verantwortlich ist.<br />

<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung<br />

<strong>Beton</strong> mit festgelegter Zusammensetzung und ggf. vorgegebenen Ausgangsstoffen,<br />

für deren Einhaltung der Hersteller verantwortlich ist.<br />

Standardbeton<br />

<strong>Beton</strong> mit festgelegter Zusammensetzung durch vorgegebenen Mindestzementgehalt;<br />

Anwendung nur für natürliche Gesteinskörnungen, für bestimmte<br />

Druckfestigkeitsklassen und Expositionsklassen, ohne <strong>Beton</strong>zusätze.<br />

Festlegung<br />

Endgültige Zusammenstellung dokumentierter technischer Anforderungen<br />

an den <strong>Beton</strong>, die dem Hersteller als Eigenschaften oder Zusammensetzung<br />

vorgegeben werden.<br />

Verfasser der Festlegung<br />

Personen oder Stellen, die die Festlegung für den Frisch- und Festbeton<br />

vorgeben (in der Regel Planer und Ausführender).<br />

Charakteristische Druckfestigkeit f ck<br />

Erwarteter Druckfestigkeitswert (f ck ), den nur 5 % der Grundgesamtheit aller<br />

möglichen Festigkeitsmesswerte der Menge des betrachteten <strong>Beton</strong>s unterschreiten.<br />

f ck ist i.d.R. bezogen auf die Prüfung im <strong>Beton</strong>alter von 28 Tagen;<br />

abweichendes Prüfalter nur in seltenen (besonders zu vereinbarenden) Ausnahmen,<br />

z.B. bei massigen Bauteilen.<br />

Biegezugfestigkeit f fl<br />

Materialkennwert aus der Biegezugprüfung an gesondert hergestellten Balken<br />

(700 mm x 150 mm x 150 mm), die durch zwei gleich große Lasten normalerweise<br />

in den Drittelpunkten der Stützweite belastet werden. Seltener erfolgt<br />

die Prüfung durch einen mittigen Lastangriff. Bei üblichem (unbewehrtem)<br />

<strong>Beton</strong> liegt die Biegezugfestigkeit im Bereich von 3 N/mm 2 bis 8 N/mm 2 . Für<br />

die Festlegung der Leistungsklassen bei Stahlfaserbeton ist die Nachrissbiegezugfestigkeit<br />

ein notwendiger Materialkennwert.<br />

Beanspruchungsklasse<br />

Festlegung der Beaufschlagungsart des Bauwerks/Bauteils durch Feuchte<br />

bzw. Druckwasser (<strong>nach</strong> WU-Richtlinie).<br />

2<br />

1


2 Ausgangsstoffe, Begriffe<br />

14<br />

Nutzungsklasse<br />

Festlegung der Anforderungen an Raumklima und Feuchtezustand der Bauteiloberfläche<br />

in Abhängigkeit der Nutzung (<strong>nach</strong> WU-Richtlinie).<br />

Wasserundurchlässigkeit<br />

Qualitative bzw. quantitative Angabe zur Begrenzung des Wasserdurchtritts<br />

durch <strong>Beton</strong>, Fugen, Einbauteile und Risse (<strong>nach</strong> WU-Richtlinie).<br />

Hochfester <strong>Beton</strong><br />

<strong>Beton</strong> der Druckfestigkeitsklassen ≥ C55/67 bei <strong>Norm</strong>al- oder Schwerbeton<br />

und ≥ LC 55/60 bei Leichtbeton. Die hohen Festigkeiten werden durch ein<br />

dichtes kapillarporenarmes Zementsteingefüge (niedriger w/z-Wert) teilweise<br />

unter Verwendung von Silikastaub erreicht.<br />

Sichtbeton<br />

<strong>Beton</strong>flächen mit Anforderungen an das Aussehen (gestaltete Ansichtsflächen);<br />

die Merkmale der Gestaltung und <strong>Herstellung</strong> sind erkennbar <strong>–</strong> z.B.<br />

Form, Textur, Farbe, Schalhaut, Fugen (weitere Hinweise: DBV-Merkblatt<br />

Sichtbeton).<br />

Selbstverdichtender <strong>Beton</strong> (SVB)<br />

<strong>Beton</strong>, der ohne Einwirkung zusätzlicher Verdichtungsenergie allein aufgrund<br />

der Schwerkraft fließt, entlüftet sowie die Bewehrungszwischenräume<br />

und die Schalung vollständig ausfüllt; ein Restporenvolumen <strong>–</strong> wie bei<br />

hinreichend verdichtetem Rüttelbeton <strong>–</strong> ist auch beim SVB vorhanden (<strong>nach</strong><br />

SVB-Richtlinie).<br />

Spritzbeton/-mörtel<br />

<strong>Beton</strong> oder Mörtel, der in geschlossenen, überdruckfesten Schlauch- oder<br />

Rohrleitungen zur Einbaustelle gefördert und dort im Nass- oder Trockenspritzverfahren<br />

aufgetragen wird, wobei er eine hohe Verdichtung erhält. Prüfung<br />

erfolgt an Bohrkernen aus separat gespritzten Probeplatten. Spritzmörtel<br />

hat max. 4 mm Größtkorndurchmesser bzw. max. 5 mm bei gebrochener<br />

Gesteinskörnung. Faserverstärkter Spritzbeton enthält Stahl- und/oder Polymerfasern<br />

zur Verbesserung bestimmter Eigenschaften des <strong>Beton</strong>s.<br />

Stahlfaserbeton<br />

<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1/DIN 1045, mit Zusatz von Stahlfasern mit formschlüssiger,<br />

mechanischer Verankerung zum Erreichen bestimmter Eigenschaften.<br />

Klassifizierung anhand der Nachrissbiegezugfestigkeit in zwei<br />

Leistungsklassen: L1 für kleinere Verformungen; L2 für größere Verformungen<br />

und in Kombination mit <strong>Beton</strong>stahlbewehrung (siehe auch Kapitel 8.4).


Vergussbeton und Vergussmörtel<br />

Ausgangsstoffe, Begriffe<br />

Hochfeste <strong>Beton</strong>ergänzung für tragende Bauteile, die in dünnen Schichten<br />

verwendet wird, z.B. für das Ausfüllen von Fugen oder das Einbetonieren<br />

von Stützen in Köcherfundamente. Auch für das Unter- bzw. Vergießen von<br />

Bauteilen bzw. das Vergießen kleinformatiger Fehlstellen, Spalten und Hohlräume<br />

<strong>nach</strong> der Instandsetzungsrichtlinie SIB des DAfStb. I.d.R. als <strong>Beton</strong><br />

<strong>nach</strong> Eigenschaften (nicht für XM und XF4). Gießfähige Konsistenz, hohe<br />

Frühfestigkeit, Druckfestigkeitsklasse mind. C50/60, Schichtdicke maximal<br />

das 25-fache des Größtkorns. Anlieferung in Säcken als Trockengemisch,<br />

bauseits <strong>nach</strong> Herstellerangabe mit frischem Wasser zu mischen (siehe auch<br />

Kapitel 8.7).<br />

Überwachungsklasse des <strong>Beton</strong>s<br />

Einteilung des <strong>Beton</strong>s in Klassen <strong>nach</strong> Festigkeit, Umweltbedingungen und<br />

besonderen Eigenschaften mit unterschiedlichen Anforderungen an die<br />

Überwachung (siehe auch Kapitel 12.2).<br />

Ständige <strong>Beton</strong>prüfstelle<br />

Prüfstelle, insbesondere zur Überwachung von <strong>Beton</strong> der Überwachungsklassen<br />

2 und 3, die sowohl das Bauunternehmen als auch die Baustellen berät<br />

und das Baustellenpersonal schult (siehe auch Kapitel 12.3).<br />

Überwachung durch das Bauunternehmen<br />

Regelmäßige Überprüfung aller Tätigkeiten zur <strong>Herstellung</strong> eines <strong>Beton</strong>bauteils<br />

oder eines <strong>Beton</strong>bauwerkes durch das Bauunternehmen, um sicherzustellen,<br />

dass die hergestellten <strong>Beton</strong>bauteile oder <strong>Beton</strong>bauwerke der zugrunde liegenden<br />

Projektbeschreibung entsprechen (siehe auch Kapitel 12.2).<br />

Überwachung durch eine Überwachungsstelle<br />

Regelmäßige Überprüfung des Einbaus von <strong>Beton</strong> der Überwachungsklasse<br />

2 und 3 sowie des Einpressens von Zementmörtel in Spannkanäle und der<br />

damit verbundenen Überwachung durch das Bauunternehmen durch eine<br />

dafür anerkannte Stelle (Überwachungsstelle), um festzustellen, ob diese<br />

Tätigkeiten in Übereinstimmung mit der DIN 1045-3 durchgeführt werden<br />

(siehe auch Kapitel 12.3).<br />

2<br />

1


3<br />

1<br />

Zement<br />

3.1 3.1 Zemente <strong>–</strong> Arten und Zusammensetzung (<strong>nach</strong> DIN EN 197-1<br />

bzw. für Sonderzemente <strong>nach</strong> DIN EN 14216)<br />

Hauptzementarten<br />

Bezeichnung<br />

(Zementarten)<br />

Kurzzeichen<br />

Portland-<br />

zement-<br />

klinker<br />

K<br />

Hütten-<br />

sand<br />

CEM I Portlandzement CEM I 95 … 100 - -<br />

CEM II Portland-<br />

hüttenzement<br />

Portland-Kompositzemente<br />

CEM III<br />

bzw.<br />

VLH III<br />

CEM IV<br />

bzw.<br />

VLH IV<br />

CEM V<br />

bzw.<br />

VLH V<br />

PortlandsilikastaubzementPortlandpuzzolanzement<br />

Portlandflugaschezement<br />

Portland-<br />

schieferzement<br />

Portland-<br />

kalksteinzement<br />

Portland-<br />

kompositzement 6)<br />

Hochofen-<br />

zement<br />

Puzzolanzement 6) CEM IV/A<br />

VLH IV/A<br />

CEM IV/B<br />

VLH IV/B<br />

Kompositzement 6) CEM V/A<br />

VLH V/A<br />

CEM V/B<br />

VLH V/B<br />

S<br />

Silika-<br />

staub<br />

CEM II/A-S 80 … 94 6 … 20 -<br />

CEM II/B-S 65 … 79 21 … 35 -<br />

CEM II/A-D 90 … 94 - 6 … 10<br />

D 3)<br />

CEM II/A-P 80 … 94 - -<br />

CEM II/B-P 65 … 79 - -<br />

CEM II/A-Q 80 … 94 - -<br />

CEM II/B-Q 65 … 79 - -<br />

CEM II/A-V 80 … 94 - -<br />

CEM II/B-V 65 … 79 - -<br />

CEM II/A-W 80 … 94 - -<br />

CEM II/B-W 65 … 79 - -<br />

CEM II/A-T 80 … 94 - -<br />

CEM II/B-T 65 … 79 - -<br />

CEM II/A-L 80 … 94 - -<br />

CEM II/B-L 65 … 79 - -<br />

CEM II/A-LL 80 … 94 - -<br />

CEM II/B-LL 65 … 79 - -<br />

CEM II/A-M 80 … 88<br />

CEM II/B-M 65 … 79<br />

CEM III/A 35 … 64 36 … 65 -<br />

CEM III/B<br />

VLH III/B<br />

20 … 34 66 … 80 -<br />

CEM III/C<br />

VLH III/C<br />

5 … 19 81 ... 95 -<br />

65 … 89 -<br />

45 … 64 -<br />

40 … 64 18 … 30 -<br />

20 ... 38 31 ... 49 -<br />

1) Angegebene Werte beziehen sich auf die Summe der Haupt- und Nebenbestandteile (ohne Calciumsulfat und<br />

Zementzusätze).<br />

2) Zusätzlich Nebenbestandteile bis 5 M.-% möglich, z.B. ein (bzw. mehrere) Hauptbestandteil(e), soweit nicht<br />

Hauptbestandteile des Zements<br />

3) Der Anteil von Silikastaub ist auf 10 M.-% begrenzt.


natürlich<br />

P<br />

1) 2)<br />

Hauptbestandteile in M.-%<br />

Puzzolane Flugasche<br />

natürlich<br />

getempert<br />

Q 4)<br />

kiesel-<br />

säurereich<br />

V<br />

kalkreich<br />

gebrannter<br />

Schiefer<br />

Kalkstein 5)<br />

W T<br />

L LL<br />

- - - - - - -<br />

- - - - - - -<br />

- - - - - - -<br />

- - - - - - -<br />

6 … 20 - - - - - -<br />

21 … 35 - - - - - -<br />

- 6 … 20 - - - - -<br />

- 21 … 35 - - - - -<br />

- - 6 … 20 - - - -<br />

- - 21 … 35 - - - -<br />

- - - 6 … 20 - - -<br />

- - - 21 … 35 - - -<br />

- - - - 6 … 20 - -<br />

- - - - 21 … 35 - -<br />

- - - - - 6 … 20 -<br />

- - - - - 21 … 35 -<br />

- - - - - - 6 … 20<br />

- - - - - - 21 … 35<br />

12 … 20<br />

21 … 35<br />

- - - - - - -<br />

- - - - - - -<br />

- - - - - - -<br />

11 … 35 - - -<br />

36 … 55 - - -<br />

18 … 30 - - - -<br />

31 ... 49 - - - -<br />

4) Z.B. Phonolith<br />

5) Gesamtgehalt an organischem Kohlenstoff (TOC) ≤ 0,50 M.-% (L) bzw. ≤ 0,20 M.-% (LL)<br />

6) In den Zementen CEM II/A-M, CEM II/B-M, CEM IV und CEM V entsprechende Bestandteile neben Portlandzementklinker<br />

angeben, z.B. CEM II/A-M (S-V-L) 32,5 R. Analoge Angaben bei Sonderzementen VLH<br />

erforderlich.<br />

Zement 3<br />

1


3<br />

3.2<br />

3.2.1<br />

1<br />

Zement<br />

3.2 Anwendungsbereiche<br />

3.2.1 Anwendungsbereiche für Zemente (<strong>nach</strong> DIN 1045-2)<br />

Expositionsklassen 1)<br />

CEM I<br />

= gültiger Anwendungsbereich<br />

= Anwendung ausgeschlossen<br />

bzw. nur<br />

durch allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung<br />

möglich<br />

CEM II A/B S<br />

A D<br />

A/B P/Q<br />

A/B V<br />

A<br />

B<br />

W<br />

A/B T<br />

A<br />

B<br />

A<br />

B<br />

A<br />

B<br />

CEM III A<br />

B<br />

LL<br />

L<br />

C (auch<br />

VLH III/B,<br />

VLH III/C)<br />

CEM IV 3) A (auch<br />

VLH IV/A)<br />

B (auch<br />

VLH IV/B)<br />

CEM V 3) A (auch<br />

VLH V/A)<br />

B (auch<br />

VLH V/B)<br />

M 3)<br />

kein Korro-<br />

sions- oder<br />

Angriffs-<br />

risiko<br />

durch Karbonatisierung<br />

verursachte Korrosion<br />

Bewehrungskorrosion<br />

durch Chloride<br />

verursachte<br />

Korrosion<br />

andere Chloride als<br />

Meerwasser<br />

X0 XC1 XC2 XC3, XC4 XD1 XD2 XD3<br />

1) Expositionsklassen siehe S. 46 ff.<br />

2) Bei chemischem Angriff durch Sulfat (ausgenommen bei Meerwasser) muss bei den Expositionsklassen<br />

XA2 und XA3 Zement mit hohem Sulfatwiderstand (CEM I-SR 3 oder niedriger, CEM III/B-SR, CEM III/C-SR)<br />

verwendet werden. Bei einem Sulfatgehalt des angreifenden Wassers von SO 4 ² - ≤ 1500 mg/l darf anstelle der<br />

genannten SR-Zemente eine Mischung von Zement und Flugasche verwendet werden (siehe S. 37). Sulfatgehalte<br />

oberhalb 600 mg/l sind im Rahmen der Festlegung des <strong>Beton</strong>s anzugeben.<br />

3) Spezielle Kombinationen können günstiger sein. Für CEM-II-M-, CEM-IV- und CEM-V-Zemente mit zwei bzw.<br />

drei Hauptbestandteilen siehe <strong>nach</strong>folgende Tafel.


durch Chloride<br />

verursachte<br />

Korrosion<br />

Chloride aus Meerwasser<br />

<strong>Beton</strong>angriff<br />

Frostangriff aggressive<br />

chemische<br />

Umgebung<br />

XS1 XS2 XS3 XF1 XF2 XF3 XF4 XA1, XA2 2) ,<br />

XA3 2)<br />

4)<br />

5)<br />

Verschleiß<br />

XM1, XM2,<br />

XM3<br />

Zement 3<br />

Spannstahlverträglichkeit<br />

4) Festigkeitsklasse ≥ 42,5 oder Festigkeitsklasse ≥ 32,5 R mit einem Hüttensandanteil ≤ 50 M.-%<br />

5) CEM III/B darf nur für die folgenden Anwendungsfälle verwendet werden (auf Luftporen kann in beiden Fällen<br />

verzichtet werden):<br />

a) Meerwasserbauteile: w/z ≤ 0,45; Mindestfestigkeitsklasse C35/45 und z ≥ 340 kg/m3 b) Räumerlaufbahnen: w/z ≤ 0,35; Mindestfestigkeitsklasse C40/50 und z ≥ 360 kg/m3 ;<br />

Beachtung von DIN EN 12255-1/DIN 19569-2 Kläranlagen<br />

1


3<br />

3.2.2<br />

20<br />

Zement<br />

3.2.2 Erweiterte Anwendungsbereiche für CEM-II-M-, CEM-IV- und<br />

CEM-V-Zemente mit zwei bzw. drei Hauptbestandteilen<br />

(<strong>nach</strong> DIN 1045-2)<br />

Expositionsklassen 1) Bewehrungskorrosion<br />

CEM II<br />

= gültiger Anwendungsbereich<br />

= Anwendung ausgeschlossen<br />

bzw. nur<br />

durch allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung<br />

möglich<br />

A<br />

B<br />

M<br />

CEM IV B P 4)<br />

CEM V A<br />

B<br />

S-D; S-T; S-LL;<br />

D-T; D-LL;<br />

T-LL; S-V;<br />

V-T; V-LL<br />

S-P;<br />

D-P; D-V;<br />

P-V; P-T;<br />

P-LL<br />

S-D; S-T;<br />

D-T; S-V; V-T<br />

S-P; D-P;<br />

D-V; P-T; P-V<br />

S-LL; D-LL;<br />

P-LL; V-LL;<br />

T-LL<br />

S-P 5)<br />

kein Korrosions-<br />

oder<br />

Angriffs-<br />

risiko<br />

X0 XC1,<br />

XC2<br />

durch Karbonatisierung<br />

verursachte<br />

Korrosion<br />

XC3,<br />

XC4<br />

durch Chloride<br />

verursachte Korrosion<br />

andere<br />

Chloride als Meerwasser<br />

XD1, XD2, XD3<br />

1) Expositionsklassen siehe S. 46 ff.<br />

2) Bei chemischem Angriff durch Sulfat (ausgenommen bei Meerwasser) muss bei den Expositionsklassen<br />

XA2 und XA3 Zement mit hohem Sulfatwiderstand (CEM I-SR 3 oder niedriger, CEM III/B-SR, CEM III/C-SR)<br />

2- verwendet werden. Bei einem Sulfatgehalt des angreifenden Wassers von SO ≤ 1500 mg/l darf anstelle der<br />

4<br />

genannten SR-Zemente eine Mischung aus Zement und Flugasche verwendet werden (siehe S. 37). Sulfatgehalte<br />

oberhalb 600 mg/l sind im Rahmen der Festlegung des <strong>Beton</strong>s anzugeben.<br />

3) Zemente, die natürliche Puzzolane (P) enthalten, sind ausgeschlossen.<br />

4) Gilt nur für Trass <strong>nach</strong> DIN 51043 als Hauptbestandteil bis max. 40 M.-%<br />

5) Gilt nur für Trass <strong>nach</strong> DIN 51043 als Hauptbestandteil


durch Chloride<br />

verursachte<br />

Korrosion<br />

Chloride aus Meerwasser<br />

<strong>Beton</strong>angriff<br />

Frostangriff aggressive<br />

chemische<br />

Umgebung<br />

Verschleiß<br />

XS1, XS2, XS3 XF1 XF2 XF3 XF4 XA1, XA2 2) , XA3 2) XM1 XM2,<br />

XM3<br />

3.3 Dichte und Schüttdichte (Anhaltswerte)<br />

Zementart Dichte Schüttdichte [kg/dm 3 ]<br />

Portlandpuzzolanzement,<br />

Portlandflugaschezement<br />

Portlandhütten-,<br />

Hochofen-, Portlandschiefer-,<br />

Portlandkalksteinzement<br />

[kg/dm 3 ] lose eingefüllt eingerüttelt<br />

~ 2,9<br />

~ 3,0<br />

Portlandzement ~ 3,1<br />

Portlandzement - HS ~ 3,2<br />

0,9 … 1,2 1,6 … 1,9<br />

Zement 3<br />

Spannstahlverträglichkeit<br />

3)<br />

3)<br />

3)<br />

3.3<br />

21


3<br />

3.4<br />

3.4.1<br />

3.4.2<br />

3.5<br />

22<br />

Zement<br />

3.4 Festigkeitsklassen von Zement<br />

3.4.1 Festigkeitsklassen und Kennfarben von <strong>Norm</strong>alzementen<br />

Festigkeitsklasse<br />

Druckfestigkeit [N/mm²] Kennfarbe 1) 2) Farbe des<br />

Aufdrucks 2)<br />

Anfangsfestigkeit <strong>Norm</strong>festigkeit<br />

2 Tage 7 Tage 28 Tage<br />

32,5 L 3 ) - ≥ 12<br />

32,5 N - ≥ 16 ≥ 32,5 ≤ 52,5 hellbraun schwarz<br />

32,5 R ≥ 10 - rot<br />

42,5 L 3 ) - ≥ 16<br />

42,5 N ≥ 10 - ≥ 42,5 ≤ 62,5 grün<br />

schwarz<br />

42,5 R ≥ 20 - rot<br />

52,5 L 3 ) ≥ 10 -<br />

52,5 N ≥ 20 - ≥ 52,5 - rot<br />

schwarz<br />

52,5 R ≥ 30 - weiß<br />

1) Farbe des Sacks bzw. bei losem Zement des Siloheftblatts<br />

2) Für <strong>Norm</strong>alzemente <strong>nach</strong> DIN EN 197-1 nicht verbindlich<br />

3) Nur für CEM III-Zemente<br />

3.4.2 Sonderzement mit sehr niedriger Hydratationswärme (VLH)<br />

Zement Festigkeitsklasse<br />

VLH III,<br />

VLH IV,<br />

VLH V 1)<br />

Druckfestigkeit [N/mm²]<br />

Anfangsfestigkeit <strong>Norm</strong>festigkeit<br />

2 Tage 7 Tage 28 Tage<br />

22,5 - - ≥ 22,5 ≤ 42,5<br />

1) VLH <strong>nach</strong> DIN EN 14216 (Hydratationswärme ≤ 220 J/g <strong>nach</strong> 7 Tagen)<br />

3.5 Festigkeitsentwicklung von <strong>Beton</strong> (Anhaltswerte) 1)<br />

Zementfestigkeitsklasse<br />

ständige<br />

Lagerung<br />

bei<br />

VLH III 22,5 + 20 °C<br />

+ 5 °C<br />

32,2 N + 20 °C<br />

+ 5 °C<br />

32,5 R;<br />

42,5 N<br />

42,5 R; 52,5 N;<br />

52,5 R<br />

+ 20 °C<br />

+ 5 °C<br />

+ 20 °C<br />

+ 5 °C<br />

Entwicklung der Druckfestigkeit in % <strong>nach</strong><br />

3 Tagen 7 Tagen 28 Tagen 90 Tagen 180 Tagen<br />

20 ... 30<br />

2)<br />

30 ... 40<br />

10 ... 20<br />

50 ... 60<br />

20 ... 40<br />

70 ... 80<br />

40 ... 60<br />

40 ... 55<br />

10 ... 20<br />

50 ... 65<br />

20 ... 40<br />

65 ... 80<br />

40 ... 60<br />

80 ... 90<br />

60 ... 80<br />

100<br />

45 ... 60<br />

100<br />

60 ... 75<br />

100<br />

75 ... 90<br />

100<br />

90 ... 105<br />

115 ... 140<br />

2)<br />

110 ... 125<br />

2)<br />

105 ... 115<br />

2)<br />

100 ... 105<br />

2)<br />

<strong>–</strong><br />

<strong>–</strong><br />

<strong>–</strong><br />

130 ... 160<br />

2)<br />

115 ... 130<br />

2)<br />

110 ... 120<br />

2)<br />

105 ... 110<br />

2)<br />

1) Die 28-Tage-Druckfestigkeit bei ständiger 20 °C-Lagerung entspricht 100 %.<br />

In Anlehnung an frühere Werte für verschiedene Zement-Festigkeitsklassen, vgl. Dahms/Wischers: Zement-<br />

Taschenbuch 1984, S. 261 ff., ermittelt an <strong>Beton</strong>en ohne Zusatzstoffe.<br />

2) Für eine ständige Lagerung bei + 5 °C liegen keine Werte vor.


3.6 Besondere Eigenschaften von Zement: Sulfatwiderstand<br />

3.6.1 Hoher Sulfatwiderstand SR (früher HS)<br />

Zementart und<br />

Bezeichnung<br />

Portlandzement<br />

CEM I-SR 0<br />

CEM I-SR 3<br />

Hochofenzement<br />

CEM III/B-SR<br />

CEM III/C-SR<br />

C 3 A-Gehalt im<br />

Klinker<br />

0 M.-%<br />

≤ 3,0 M.-%<br />

Anforderungen<br />

32,5 N; 32,5 R;<br />

42,5 N<br />

SO 3 -Gehalt im Zement<br />

≤ 3,0 M.-%<br />

≤ 3,0 M.-%<br />

keine weiteren Anforderungen<br />

keine weiteren Anforderungen<br />

Festigkeitsklassen<br />

42,5 R; 52,5 N;<br />

52,5 R<br />

Hauptanwendungsgebiete: Bauteile, die sulfathaltigen<br />

2- Wässern (> 600 mg SO je l) oder<br />

4<br />

2- Böden (> 3000 mg SO je kg) ausgesetzt sind<br />

4<br />

≤ 3,5 M.-%<br />

≤ 3,5 M.-%<br />

In DIN EN 197-1 sind weitere SR-Zemente aufgeführt, die jedoch <strong>nach</strong><br />

DIN 1045-2 nicht als Zemente mit hohem Sulfatwiderstand eingesetzt werden<br />

dürfen.<br />

3.7 Besondere Eigenschaften von Zement: Alkaligehalt<br />

3.7.1 Niedriger wirksamer Alkaligehalt NA 1)<br />

Zementart Hüttensandgehalt<br />

in M.-%<br />

Zement <strong>–</strong> NA<br />

CEM I, CEM II (außer CEM II/B-S),<br />

CEM IV, CEM V<br />

Anforderung:<br />

Gesamtalkaligehalt<br />

in M.-%<br />

Na 2 O-Äquivalent 2)<br />

ohne Angabe ≤ 0,60<br />

Portlandhüttenzement <strong>–</strong> NA CEM II/B-S 21 … 35 ≤ 0,70<br />

Hochofenzement <strong>–</strong> NA CEM III/A 36 … 49 ≤ 0,95<br />

CEM III/A 50 … 65 ≤ 1,10<br />

CEM III/B 66 … 80 ≤ 2,00<br />

CEM III/C 81 … 95 ≤ 2,00<br />

Hauptanwendungsgebiete: Bauteile, die mit alkaliempfindlichen Gesteinskörnungen<br />

hergestellt werden (siehe auch S. 33)<br />

1) Zusätzliche Anforderungen gelten für dynamisch hoch beanspruchte Bauteile der Feuchtigkeitsklasse WS<br />

(Fahrbahndeckenzement, siehe Kapitel 3.7.2)<br />

2) NA2 O-Äquivalent = Na 2 O + 0,658 K 2 O<br />

Zement 3<br />

3.6<br />

3.6.1<br />

3.7<br />

3.7.1<br />

2


3<br />

3.7.2<br />

3.8<br />

3.8.1<br />

3.8.2<br />

3.9<br />

24<br />

Zement<br />

3.7.2 Fahrbahndeckenzement für den Straßenbau <strong>nach</strong> TL <strong>Beton</strong>-StB<br />

Zementart Hüttensand-<br />

gehalt<br />

in M.-%<br />

Alkaligehalt des<br />

Zements<br />

in M.-%<br />

Na 2 O-Äquivalent<br />

Alkaligehalt des Zements ohne<br />

Hüttensand bzw. Ölschiefer<br />

in M.-%<br />

Na 2 O-Äquivalent<br />

CEM I + CEM II/A - ≤ 0,80 -<br />

CEM II/B-T - - ≤ 0,90<br />

CEM II/B-S 21 … 29 - ≤ 0,90<br />

CEM II/B-S 30 … 35 - ≤ 1,00<br />

CEM III/A 36 … 50 - ≤ 1,05<br />

3.8 Besondere Eigenschaften von Zement: Hydratationswärme<br />

3.8.1 Niedrige Hydratationswärme LH (bzw. VLH)<br />

Zementart Anforderung<br />

Zement <strong>–</strong> LH Lösungswärme in den ersten 7 Tagen ≤ 270 J/g Zement<br />

Sonderzement <strong>–</strong> VLH Lösungswärme in den ersten 7 Tagen ≤ 220 J/g Zement<br />

Hauptanwendungsgebiete: massige Bauteile, <strong>Beton</strong>ieren bei hohen Außentemperaturen<br />

3.8.2 Anhaltswerte für die Hydratationswärme<br />

Festigkeitsklasse<br />

des Zements<br />

Hydratationswärme des Zements [J/g] bestimmt mit dem<br />

Lösungskalorimeter (DIN EN 196-8) <strong>nach</strong> Tagen<br />

1 3 7 28<br />

32,5 N 60 ... 175 125 ... 250 150 ... 300 200 ... 375<br />

32,5 R; 42,5 N 125 ... 200 200 ... 335 275 ... 375 300 ... 425<br />

42,5 R; 52,5 N; 52,5 R 200 ... 275 300 ... 350 325 ... 375 375 ... 425<br />

3.9 <strong>Norm</strong>bezeichnung (Beispiele)<br />

Portlandzement EN 197-1 <strong>–</strong> CEM I 42,5 R<br />

Bezeichnung eines Portlandzements (CEM I) der Festigkeitsklasse 42,5 mit<br />

hoher Anfangsfestigkeit (R).<br />

Portlandhüttenzement EN 197-1 <strong>–</strong> CEM II/B-S 32,5 R<br />

Bezeichnung eines Portlandhüttenzements (CEM II-S) mit einem Massenanteil<br />

an Hüttensand (S) zwischen 21 und 35 % (B) in der Festigkeitsklasse 32,5<br />

mit hoher Anfangsfestigkeit (R).<br />

Portlandkompositzement EN 197-1 <strong>–</strong> CEM II/A-M (S-LL) 32,5 R<br />

Bezeichnung eines Portlandkompositzements (CEM II-M) mit einem Massenanteil<br />

an Hüttensand (S) und Kalkstein (LL, TOC-Gehalt ≤ 0,20 M.-%) zwischen<br />

12 und 20 % (A) in der Festigkeitsklasse 32,5 mit hoher Anfangsfestigkeit (R).


Hochofenzement DIN 1164-10 <strong>–</strong> CEM III/B 32,5 N <strong>–</strong> LH/SR/NA<br />

Bezeichnung eines Hochofenzements (CEM III) mit einem Massenanteil an<br />

Hüttensand (S) zwischen 66 und 80 % (B) in der Festigkeitsklasse 32,5 mit<br />

üblicher Anfangsfestigkeit (N), niedriger Hydratationswärme, hohem Sulfatwiderstand<br />

(SR) und niedrigem wirksamen Alkaligehalt (NA).<br />

Hochofenzement EN 197-1 <strong>–</strong> CEM III/C 32,5 L-LH/SR<br />

Bezeichnung eines Hochofenzements (CEM III) mit einem Massenanteil an<br />

Hüttensand (S) zwischen 81 und 95 % (C) in der Festigkeitsklasse 32,5 mit<br />

niedriger Anfangsfestigkeit (L), niedriger Hydratationswärme (LH) und mit<br />

hohem Sulfatwiderstand (SR).<br />

Sonder-Kompositzement EN 14216 <strong>–</strong> VLH V/A (S-V) 22,5<br />

Bezeichnung eines Sonder-Kompositzements mit einer sehr niedrigen Hydratationswärme<br />

(VLH) und mit einem Massenanteil an Hüttensand (S) zwischen<br />

18 und 30 % und an kieselsäurereicher Flugasche (V) zwischen 18 und 30 %<br />

in der Festigkeitsklasse 22,5.<br />

3.10 Überwachung und Konformität<br />

Zement 3<br />

Zemente <strong>nach</strong> DIN EN 197-1, DIN EN 14216, DIN 1164 sowie ggf. bauaufsichtlich<br />

zugelassene Zemente werden durch die werkseigene Produktionskontrolle<br />

des Herstellers (Eigenüberwachung) und durch eine anerkannte<br />

Überwachungs- und Prüfstelle (Fremdüberwachung) regelmäßig überwacht<br />

und geprüft. Die Konformität (Übereinstimmung) des Zements mit den technischen<br />

Regeln wird durch die EG-Konformitätskennzeichnung bzw. das<br />

Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) bescheinigt. Voraussetzung ist ein<br />

Konformitäts- bzw. Übereinstimmungszertifikat einer anerkannten Zertifizierungsstelle.<br />

<strong>Norm</strong>alzemente <strong>nach</strong> DIN EN 197-1 sowie DIN EN 14216 erhalten<br />

die EG-Konformitätskennzeichnung. Hierzu gehören neben dem CE-Zeichen<br />

die Kennnummer der Zertifizierungsstelle und Herstellerangaben wie z.B.<br />

Adresse, Werksname, <strong>Norm</strong>- und Zementbezeichnung. Zemente mit besonderen<br />

Eigenschaften <strong>nach</strong> DIN 1164 erhalten weiterhin das Ü-Zeichen.<br />

EG-Konformitätszeichen (CE-Zeichen), Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) und Zeichen<br />

der Überwachungsgemeinschaft des Vereins Deutscher Zementwerke e.V. (VDZ)<br />

3.10<br />

2


4<br />

4.1<br />

4.2<br />

4.3<br />

2<br />

Gesteinskörnungen (Zuschlag)<br />

4.1 Füller, feine und grobe Gesteinskörnungen<br />

(Definition <strong>nach</strong> DIN EN 12620)<br />

untere<br />

Siebgröße d<br />

obere<br />

Siebgröße D<br />

Füller (Gesteinsmehl) 0,125 mm 1)<br />

Beispiel für<br />

Korngruppen<br />

feine Gesteinskörnung 0 ≤ 4 mm 0/2, 0/4<br />

grobe Gesteinskörnung ≥ 2 mm ≥ 4 mm 2/4, 4/8, 8/32<br />

1) Siebdurchgang für 0,063-mm-Sieb mind. 70 %<br />

Korngemische werden aus Korngruppen zusammengestellt und müssen<br />

grobe und feine Gesteinskörnungen enthalten, wobei d = 0 und D ≤ 45 mm<br />

sein muss.<br />

4.2 Traditionelle Bezeichnungen für Gesteinskörnungen <strong>–</strong> Korngruppen<br />

(Lieferkörnungen)<br />

Gesteinskörnung mit<br />

unterer Siebgröße<br />

d<br />

[mm]<br />

oberer Siebgröße<br />

D<br />

[mm]<br />

Traditionelle Bezeichnung der Korngruppen<br />

Gesteinskörnung<br />

nicht<br />

gebrochen<br />

gebrochen<br />

(natürlich)<br />

(natürlich) (rezykliert)<br />

0 ≤ 4 Sand Brechsand <strong>Beton</strong>brechsand<br />

Bauwerkbrechsand<br />

≥ 4 ≤ 32 Kies Splitt<br />

<strong>Beton</strong>splitt<br />

Edelsplitt Bauwerksplitt<br />

32 45 Grobkies Schotter<br />

4.3 Wasseranspruch in kg/m³ Frischbeton<br />

(Richtwerte für den wirksamen Wassergehalt)<br />

Sieblinie Körnungsziffer<br />

1)<br />

D-Summe 2) Konsistenzbezeichnungen<br />

steif plastisch weich 3)<br />

A 32 5,48 352 130 150 170<br />

B 32 4,20 480 150 170 190<br />

C 32 3,30 570 170 190 210<br />

A 16 4,60 440 140 160 180<br />

B 16 3,66 534 160 180 200<br />

C 16 2,75 625 190 210 230<br />

1) Körnungsziffer: Summe der in Prozent angegebenen Rückstände auf den Sieben 0,25; 0,5; 1; 2; 4; 8; 16; 31,5<br />

und 63 mm, geteilt durch 100.<br />

2) D-Summe: Summe der in Prozent angegebenen Durchgänge durch die Siebe<br />

0,25; 0,5; 1; 2; 4; 8; 16; 31,5 und 63 mm.<br />

3) <strong>Beton</strong> weicherer Konsistenz nur durch den Einsatz von Fließmittel


Der Wasseranspruch ist zusätzlich abhängig vom Mehlkorngehalt, der Kornform<br />

sowie der Rauigkeit der Kornoberfläche. Er kann in ungünstigen Fällen<br />

bis zu 20 kg/m³ Frischbeton höher liegen.<br />

4.4 Rohdichte (Anhaltswerte)<br />

Art der Gesteinskörnung Beispiel Rohdichte<br />

[kg/dm³]<br />

Leichte<br />

Gesteinskörnungen<br />

(Leichtzuschlag)<br />

<strong>Norm</strong>ale<br />

Gesteinskörnungen<br />

(<strong>Norm</strong>alzuschlag)<br />

Schwere<br />

Gesteinskörnungen<br />

(Schwerzuschlag)<br />

Rezyklierte<br />

Gesteinskörnungen 1)<br />

Naturbims<br />

Hüttenbims<br />

Blähton, Blähschiefer<br />

Kiessand (Quarz)<br />

Granit<br />

Dichter Kalkstein<br />

Basalt<br />

Baryt (Schwerspat)<br />

Magnetit<br />

Hämatit<br />

<strong>Beton</strong>splitt, -brechsand<br />

Bauwerksplitt, -brechsand<br />

0,4 ... 0,7<br />

0,5 ... 1,5<br />

0,4 ... 1,9<br />

2,6 ... 2,7<br />

2,6 ... 2,8<br />

2,7 ... 2,8<br />

2,9 ... 3,1<br />

4,0 ... 4,3<br />

4,6 ... 4,8<br />

4,7 ... 4,9<br />

≥ 2,0<br />

≥ 2,0<br />

1) Verwendungsbeschränkung auf die Gesteinskörnungstypen 1 bzw. 2 (zu mindestens 90 % bzw. 70 %<br />

bestehend aus <strong>Beton</strong> und Gesteinskörnung) entsprechend DAfStb-Richtlinie „<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1 und<br />

DIN 1045-2 mit rezyklierten Gesteinskörnungen <strong>nach</strong> DIN EN 12620“.<br />

4.5 Sieblinien<br />

Gesteinskörnungen (Zuschlag) 4<br />

Sieblinien mit Größtkorn<br />

8 mm, <strong>nach</strong><br />

DIN 1045-2, infor-<br />

mativer Anhang L<br />

4.4<br />

4.5<br />

2


4<br />

2<br />

Gesteinskörnungen (Zuschlag)<br />

Sieblinien mit<br />

Größtkorn 16 mm,<br />

<strong>nach</strong> DIN 1045-2,<br />

informativer Anhang L<br />

Sieblinien mit<br />

Größtkorn 32 mm,<br />

<strong>nach</strong> DIN 1045-2,<br />

informativer Anhang L<br />

Sieblinien mit<br />

Größtkorn 22 mm<br />

(gebrochene Gesteinskörnung)<br />

<strong>nach</strong><br />

DAfStb Heft 400


Gesteinskörnungen (Zuschlag) 4<br />

4.6 Anforderungen an normale und schwere Gesteinskörnungen<br />

(Auswahl) 1)<br />

Eigenschaft Anforderung (Kategorie) <strong>–</strong> Forderungen aufgrund der<br />

Expositionsklasse XF siehe S. 52<br />

Kornform<br />

von groben<br />

Gesteinskörnungen<br />

(Referenzverf.)<br />

Kornform<br />

von groben<br />

Gesteinskörnungen<br />

(Alternativverf.)<br />

Höchstwerte<br />

für den Gehalt<br />

an Feinanteilen<br />

(≤ 0,063 mm)<br />

Frost-Tau-<br />

Widerstand<br />

Magnesiumsulfat-Widerstandsfähigkeit<br />

(Frost-Tausalz-<br />

Widerstand)<br />

Anteil leichtgewichtiger<br />

organischer<br />

Verunreinigungen<br />

Plattigkeitskennzahl: Anteil ungünstig geformter<br />

Körner (Prüfung mittels Stabsieben)<br />

≤ 15 M.-% (FI 15 ), ≤ 20 M.-% (FI 20 ), ≤ 35 M.-% (FI 35 ),<br />

≤ 50 M.-% (FI 50 ), > 50 M.-% (FI angegeben ),<br />

keine Anforderungen (FI NR )<br />

Kornformkennzahl: Anteil ungünstig geformter<br />

Körner (Länge zu Dicke > 3:1)<br />

≤ 15 M.-% (SI 15 ), ≤ 20 M.-% (SI 20 ), ≤ 40 M.-% (SI 40 ),<br />

≤ 55 M.-% (SI 55 ), > 55 M.-% (SI angegeben ),<br />

keine Anforderungen (SI NR )<br />

grobe Gesteinskörnung<br />

1,5 M.-% (f 1,5 ), 4 M.-% (f 4 ),<br />

> 4 M.-% (f angegeben ), keine<br />

Anforderungen (f NR )<br />

Korngemisch 3 M.-% (f 3 ), 11 M.-% (f 11 ),<br />

> 11 M.-% (f angegeben ), keine<br />

Anforderunge n (f NR )<br />

feine Gesteinskörnung<br />

3 M.-% (f 3 ), 10 M.-% (f 10 ),<br />

16 M.-% (f 16 ), 22 M.-% (f 22 ),<br />

> 22 M.-% (f angegeben ), keine<br />

Anforderungen (f NR )<br />

Frost-Tau-Widerstand (Masseverlust <strong>nach</strong><br />

10 FTW in Wasser) ≤ 1 M.-% (F 1 ), ≤ 2 M.-% (F 2 ),<br />

≤ 4 M.-% (F 4 ), > 4 M.-% (F angegeben ), keine Anforderungen<br />

(F NR )<br />

Magnesium-Sulfat-Wert (Masseverlust <strong>nach</strong> fünfmaligem<br />

Eintauchen in gesättigte Magnesiumsulfatlösung)<br />

2)<br />

≤ 18 M.-% (MS 18 ), ≤ 25 M.-% (MS 25 ), ≤ 35 M.-% (MS 35 ),<br />

> 35 M.-% (MS angegeben ), keine Anforderungen (MS NR )<br />

feine Gesteinskörnungen ≤ 0,5 M.-%,<br />

≤ 0,25 M.-%<br />

grobe Gesteinskörnungen<br />

und Korngemische<br />

≤ 0,1 M.-%,<br />

≤ 0,05 M.-%<br />

Regel-<br />

anforderung<br />

FI 50<br />

SI 55<br />

f 1,5<br />

f 3<br />

f 3<br />

F 4<br />

MS NR<br />

≤ 0,5 M.-%<br />

≤ 0,1 M.-%<br />

1) Weiterhin existieren Anforderungen an Kornzusammensetzung, Über-/Unterkorn, Muschelschalengehalt grober<br />

Gesteinskörnungen (SC 10 ), Chloridgehalt (≤ 0,04 M.-%), schwefelhaltige Bestandteile sowie an die Widerstände<br />

gegen Zertrümmerung (LA NR , SZ NR ), Verschleiß von groben Gesteinskörnungen (M DE NR), Polieren (PSV NR )<br />

und Oberflächenabrieb (AAV NR ). Hier in Klammern Angabe der entsprechenden Regelanforderung ggf. mit<br />

Kurzform der Kategorie.<br />

2) Alternativ kann eine Prüfung in 1%iger NaCI-Lösung <strong>nach</strong> DIN EN 1367-6 vereinbart werden (Grenzwert<br />

8 M.-% Absplitterung für MS 18 <strong>–</strong> MS 35 ); wenn Absplitterung > 8 % sollte die Frost-Tausalz-Widerstandsfähigkeit<br />

im <strong>Beton</strong>versuch an einem standardisierten Luftporenbeton <strong>nach</strong> DIN V 18004, Abschnitt 4, <strong>nach</strong>gewiesen<br />

werden.<br />

4.6<br />

2


4<br />

4.7<br />

4.7.1<br />

4.7.2<br />

0<br />

Gesteinskörnungen (Zuschlag)<br />

4.7 Mehlkorngehalt<br />

Mehlkorn: Kornanteil ≤ 0,125 mm aus Gesteinskörnungen zzgl. Zementgehalt<br />

und ggf. Gehalt von Zusatzstoffen<br />

Ein möglichst hoher Mehlkorngehalt ist wichtig bei folgenden <strong>Beton</strong>en:<br />

■ dichter <strong>Beton</strong><br />

■ <strong>Beton</strong> mit hohem Wassereindringwiderstand<br />

■ Sichtbeton<br />

■ Pumpbeton<br />

■ bei dünnwandigen, eng bewehrten Bauteilen<br />

4.7.1 Höchstzulässiger Mehlkorngehalt für <strong>Beton</strong> bis zur <strong>Beton</strong>festigkeitsklasse<br />

C50/60 und LC50/55<br />

Zementgehalt 1)<br />

[kg/m³]<br />

Höchstzulässiger Mehlkorngehalt<br />

[kg/m³]<br />

Expositionsklassen<br />

XF, XM X0, XC, XD, XS, XA<br />

8 mm<br />

Größtkorn der Gesteinskörnung<br />

16 … 63 mm 8 … 63 mm<br />

≤ 300 450 2) 400 2) 550<br />

≥ 350 500 2) 450 2) 550<br />

1) Für Zwischenwerte ist der Mehlkorngehalt geradlinig zu interpolieren.<br />

2) Die Werte dürfen erhöht werden, wenn<br />

<strong>–</strong> der Zementgehalt 350 kg/m³ übersteigt, um den über 350 kg/m³ hinausgehenden Zementgehalt,<br />

<strong>–</strong> ein puzzolanischer Zusatzstoff Typ II (z.B. Flugasche, Silika) verwendet wird, um dessen Gehalt,<br />

jedoch insgesamt um höchstens 50 kg/m 3 .<br />

4.7.2 Höchstzulässiger Mehlkorngehalt ab der <strong>Beton</strong>festigkeitsklasse<br />

C55/67 und LC55/60 bei allen Expositionsklassen<br />

Zementgehalt 1)<br />

[kg/m³]<br />

2) 3)<br />

Höchstzulässiger Mehlkorngehalt<br />

[kg/m³]<br />

≤ 400 500<br />

450 550<br />

≥ 500 600<br />

1) Für Zwischenwerte ist der Mehlkorngehalt geradlinig zu interpolieren.<br />

2) Die Werte dürfen erhöht werden, wenn ein puzzolanischer Zusatzstoff Typ II (z.B. Flugasche, Silika) verwendet<br />

wird, um dessen Gehalt, jedoch höchstens um 50 kg/m 3 .<br />

2) Bei 8 mm Größtkorn darf der Mehlkorngehalt um zusätzlich 50 kg/m³ erhöht werden.


4.8 Überwachung und Konformität<br />

Gesteinskörnungen (Zuschlag) 4<br />

Gesteinskörnungen <strong>nach</strong> DIN EN 12620 bzw. DIN EN 13055-1 werden im<br />

Rahmen der werkseigenen Produktionskontrolle des Herstellers (WPK)<br />

regelmäßig überwacht und geprüft. Die WPK wird durch eine anerkannte<br />

Überwachungsstelle <strong>nach</strong> einer Erstüberwachung mindestens jährlich durch<br />

Regelüberwachungen und ggf. Sonderüberwachungen überprüft (Fremdüberwachung).<br />

Nach bestandener Erstüberwachung erhält der Hersteller<br />

von einer anerkannten Zertifizierungsstelle (notifizierte Stelle) ein Zertifikat<br />

über die werkseigene Produktionskontrolle. Die Bestätigung der Konformität<br />

(Übereinstimmung) mit den entsprechenden <strong>Norm</strong>en erfolgt durch die EG-<br />

Konformitätserklärung des Herstellers. Zur CE-Kennzeichnung gehören neben<br />

dem CE-Zeichen die Kennnummer der notifizierten Stelle, alle Angaben zu den<br />

Eigenschaften der Gesteinskörnungen sowie weitere Herstellerangaben wie<br />

Produktbezeichnung, Adresse und Werksname. Das CE-Zeichen erscheint<br />

im Allgemeinen auf dem Lieferschein, die Begleitinformationen auf dem Lieferschein<br />

oder dem Sortenverzeichnis.<br />

EG-Konformitätszeichen (CE-Zeichen) und Verbandszeichen der Zertifizierungsstellen für<br />

normale und leichte Gesteinskörnungen<br />

4.8<br />

1


4<br />

4.9<br />

4.9.1<br />

2<br />

Gesteinskörnungen (Zuschlag)<br />

4.9 Schädigende Alkalireaktion im <strong>Beton</strong><br />

4.9.1 Alkali-Richtlinie <strong>–</strong> Anwendungsbereich und angrenzender Bereich<br />

Anwendungsbereich der Alkali-Richtlinie,<br />

Teil 2: Gewinnungsgebiete von Gesteinskörnungen<br />

mit Opalsandstein einschließlich<br />

Kieselkreide sowie von Flint<br />

Angrenzender Bereich der Alkali-Richtlinie, Teil 2<br />

Bei gebrochener Grauwacke, gebrochenem Quarzporphyr (Rhyolith), gebrochenem Kies des<br />

Oberrheins, rezyklierter Gesteinskörnung, Kiesen mit mehr als 10 % gebrochener Anteile der zuvor<br />

genannten Gesteinskörnungen, anderen nicht als unbedenklich eingestuften Gesteinskörnungen<br />

sowie anderen gebrochenen Gesteinkörnungen ohne baupraktische Erfahrung gilt im gesamten<br />

Bundesgebiet: Anwendung der Alkali-Richtlinie, Teil 3


4.9.2 Alkaliempfindlichkeitsklassen<br />

Klasse 1) Gesteinskörnung Einstufung<br />

E I-O<br />

unbedenklich<br />

E II-O Opalsandstein einschließlich Kieselkreide<br />

bedingt brauchbar<br />

E III-O bedenklich<br />

E I-OF<br />

unbedenklich<br />

E II-OF Opalsandstein einschließlich Kieselkreide und Flint bedingt brauchbar<br />

E III-OF bedenklich<br />

E I-S ungebrochene Gesteinskörnungen > 2 mm aus den<br />

Flussläufen und geologischen Ablagerungen der Saale,<br />

Elbe, Mulde und Elster;<br />

gebrochene Grauwacke; gebrochener Quarzporphyr<br />

(Rhyolith); gebrochener Oberrhein-Kies;<br />

unbedenklich<br />

E III-S<br />

rezyklierte Körnungen;<br />

Kies mit mehr als 10 M.-% der vorgenannten Körnungen;<br />

andere gebrochene, nicht als<br />

unbedenklich eingestufte Gesteinskörnungen;<br />

andere gebrochene Gesteinskörnungen<br />

ohne baupraktische Erfahrungen<br />

bedenklich<br />

E I Gesteinskörnungen, die nicht aus den Gewinnungsgebieten<br />

<strong>nach</strong> Teil 2 der Alkali-Richtlinie stammen oder zu<br />

den genannten alkaliempfindlichen Körnungen gehören<br />

und bei denen es unter baupraktischen Bedingungen<br />

zu keiner schädigenden Alkali-Kieselsäure-Reaktion<br />

gekommen ist<br />

1) Ist keine Klasse angegeben, so ist E III anzunehmen.<br />

unbedenklich<br />

4.9.3 Vorbeugende Maßnahmen gegen schädigende Alkalireaktion<br />

im <strong>Beton</strong><br />

Alkaliempfindlichkeitsklasse<br />

Zementgehalt<br />

[kg/m³]<br />

E I; E I-S ohne<br />

Festlegung<br />

Feuchtigkeitsklasse 1) und zugehörige Maßnahmen<br />

WO WF WA WS 5)<br />

- - -<br />

E I-O<br />

≤ 330 2)<br />

- - -<br />

E II-O - - NA-Zement<br />

E III-O - NA-Zement Austausch der<br />

Gesteinskörnung<br />

E I-OF<br />

> 330 3)<br />

- - -<br />

E II-OF - NA-Zement NA-Zement<br />

E III-OF - NA-Zement Austausch der<br />

Gesteinskörnung<br />

E III-S<br />

≤ 300 - - -<br />

300 < z ≤ 350 - - NA-Zement 4)<br />

> 350<br />

-<br />

NA-<br />

Zement 4)<br />

Gesteinskörnungen (Zuschlag) 4<br />

Austausch der<br />

Gesteinskörnung 4)<br />

1) Die Zuordnung von Umgebungsbedingungen zu den Feuchtigkeitsklassen siehe S. 49<br />

2) Bei z > 330 kg/m 3 ist E I-OF bis E III-OF maßgebend.<br />

3) Bei z ≤ 330 kg/m 3 ist E I-O bis E III-O maßgebend.<br />

4) Alternativ Gutachterlösung (zukünftig Performance-Prüfung <strong>nach</strong> Teil 4 der Alkali-Richtlinie)<br />

5) Nur <strong>Beton</strong>fahrbahnen der Bauklassen SV und I bis III RStO (siehe auch Tafel 3.7.2, Seite 24)<br />

Maßnahmen<br />

<strong>nach</strong><br />

TL <strong>Beton</strong>-StB<br />

4.9.2<br />

4.9.3


5<br />

5.1<br />

5.1.1<br />

4<br />

<strong>Beton</strong>zusätze<br />

5.1 Zusatzmittel<br />

Zusatzmittel für <strong>Beton</strong> müssen den Anforderungen der Produktnorm DIN<br />

EN 934-2 entsprechen. Diese harmonisierte europäische <strong>Norm</strong> zieht die<br />

CE-Kennzeichnung <strong>nach</strong> sich. Zusatzmittelgruppen, die durch die europäische<br />

Produktnorm nicht erfasst werden, benötigen weiterhin eine<br />

bauaufsichtliche Zulassung. Für den Einsatz von Zusatzmitteln im <strong>Beton</strong><br />

ist DIN 1045-2 zu beachten. Ist die Gesamtmenge flüssiger Zusatzmittel<br />

> 3 l/m³ <strong>Beton</strong>, muss die darin enthaltene Wassermenge bei der Berechnung<br />

des Wasserzementwertes berücksichtigt werden.<br />

5.1.1 Wirkungsgruppen und Kennzeichnungen<br />

Wirkungsgruppe 1) Kurz-<br />

zeichen<br />

Farbkenn-<br />

zeichen<br />

<strong>Beton</strong>verflüssiger BV gelb CE<br />

Fließmittel FM grau CE<br />

Fließmittel/Verzögerer<br />

(Kombinationsprodukt)<br />

FM grau CE<br />

Luftporenbildner LP blau CE<br />

Verzögerer 2) VZ rot CE<br />

Erhärtungsbeschleuniger BE grün CE<br />

Erstarrungsbeschleuniger BE grün CE<br />

Erstarrungsbeschleuniger<br />

für Spritzbeton<br />

CE-Kennzeichnung/Zulassung<br />

SBE grün Zulassung<br />

Zusatzmittel für Einpressmörtel EH weiß CE<br />

Stabilisierer ST violett CE<br />

Sedimentationsreduzierer SR gelb-grün Zulassung<br />

Dichtungsmittel DM braun CE<br />

Chromatreduzierer CR rosa Zulassung<br />

Recyclinghilfen RH schwarz Zulassung<br />

Schaumbildner SB orange Zulassung<br />

1) Weitere Arten ohne Kurzzeichen und Farbkennzeichen über Zulassung<br />

2) Bei einer um mindestens 3 Stunden verlängerten Verarbeitbarkeitszeit Richtlinie<br />

Verzögerter <strong>Beton</strong> beachten.


5.1.2 Dosierungen für Zusatzmittel<br />

Anwendungsbereich 1) Dosierungen in ml (cm³) bzw. g je kg Zement<br />

Mindestwert 2) Höchstwert 3)<br />

eines Mittels mehrerer Mittel<br />

<strong>Beton</strong>, Stahlbeton<br />

50 60<br />

2<br />

5)<br />

Hochfester <strong>Beton</strong> 70 4) 80 5)<br />

1) Bei <strong>Beton</strong> mit alkaliempfindlicher Gesteinskörnung: Alkali-Richtlinie beachten. NA2 O-Äquivalent<br />

max. 0,2 M.-% vom Zementgewicht oder gemäß Richtlinie, Abschn. <strong>Beton</strong>zusatzmittel.<br />

2) < 2 möglich, wenn in Teil des Zugabewassers aufgelöst.<br />

3) Der vom Hersteller genannte Höchstwert der empfohlenen Dosierung ist zu beachten;<br />

max. 5 M.-% vom Zementgewicht.<br />

4) eines verflüssigenden <strong>Beton</strong>zusatzmittels<br />

5) Bei Verwendung von Zementen <strong>nach</strong> DIN 1164-11 und DIN 1164-12 angegebene Höchstwerte um<br />

10 g/kg Zement reduzieren.<br />

Zugabe von Zusatzmitteln auf der Baustelle siehe S. 73<br />

5.1.3 Begriffe bei verzögertem <strong>Beton</strong><br />

<strong>Beton</strong><br />

Ohne VZ<br />

(Nullbeton)<br />

mit VZ<br />

Transportzeit<br />

Herstellen<br />

Transportzeit<br />

Verarbeitbarkeitszeit<br />

Entladung<br />

Verarbeitbarkeitszeit<br />

Erstarrungszeit<br />

Liegezeit<br />

Oberfläche mattfeucht<br />

Erstarrungsbeginn<br />

Verzögerungs-<br />

<strong>Beton</strong>zusätze 5<br />

Erstarrungszeit<br />

Liegezeit<br />

Bei einer Verzögerungszeit von drei Stunden und mehr ist die DAfStb-Richtlinie<br />

für <strong>Beton</strong> mit verlängerter Verarbeitbarkeitszeit (Verzögerter <strong>Beton</strong>) anzuwenden,<br />

mit Auswirkungen u.a. auf die Überwachungspflicht (ÜK 2 bei mehr als<br />

12 Stunden Verarbeitbarkeitszeit).<br />

zeit<br />

Erstarrungsende<br />

5.1.2<br />

5.1.3


5<br />

5.2<br />

5.2.1<br />

<strong>Beton</strong>zusätze<br />

5.2 Zusatzstoffe<br />

Anforderungen entsprechend einer <strong>Norm</strong> oder einer allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

Zulassung.<br />

Kennwerte (Anhaltswerte)<br />

Zusatzstoffart Typ Spez. Oberfläche<br />

[cm²/g]<br />

Quarzmehl<br />

(DIN EN 12620)<br />

Kalksteinmehl<br />

(DIN EN 12620)<br />

Pigmente<br />

(DIN EN 12878)<br />

Flugasche<br />

(DIN EN 450)<br />

Trass<br />

(DIN 51043)<br />

I<br />

II<br />

Dichte<br />

[kg/dm³]<br />

Schüttdichte<br />

[kg/dm³]<br />

≥ 1 000 ~ 2,65 1,3 ... 1,5<br />

≥ 3 500 2,6 ... 2,7 1,0 ... 1,3<br />

50 000 ... 200 000 4 ... 5 <strong>–</strong><br />

2 000 ... 8 000 2,2 ... 2,4 0,9 ... 1,1<br />

≥ 5 000 2,4 ... 2,6 0,7 ...1,0<br />

Silikastaub<br />

(DIN EN 13263) 1) 180 000 ... 220 000 ~ 2,2 0,3 ... 0,6<br />

Silikasuspension<br />

(DIN EN 13263) 1) <strong>–</strong> ~ 1,4 <strong>–</strong><br />

1) Bei Verwendung von Zementen, die Silikastaub als Hauptbestandteil enthalten,<br />

darf Silikastaub (Silikasuspension) nicht als Zusatzstoff eingesetzt werden.<br />

5.2.1 Flugasche<br />

Anrechenbarkeit von Flugasche <strong>nach</strong> DIN EN 450 auf den Mindestzementgehalt<br />

und Wasserzementwert bei CEM I, CEM II-S, CEM II-T, CEM II/A-LL,<br />

CEM II/A-D, CEM II/A-P, CEM II A-V, CEM II/A-M (mit den Hauptbestandteilen<br />

S, D, P, V, T, LL), CEM II/B-M (S-D, S-T, D-T) CEM III/A, CEM III/B mit bis zu<br />

70 M.-% Hüttensand.<br />

Mindestzementgehalt bei Anrechnung von Flugasche (f)<br />

Anwendungsbereich Mindestzementgehalt [kg/m³]<br />

ohne Zugabe von f bei Zugabe von f<br />

alle Expositionsklassen Tafel S. 51 f. Tafel S. 51 f.<br />

<strong>Beton</strong> mit hohem Wassereindringwiderstand,<br />

Bauteildicke bis 0,40 m<br />

Unterwasserbeton,<br />

Größtkorn 32 mm<br />

Bohrpfahlbeton 2)<br />

Größtkorn 16 mm<br />

Größtkorn 32 mm<br />

280 270<br />

350<br />

400<br />

350<br />

1)<br />

300<br />

270<br />

1) min z entsprechend der maßgebenden Expositionsklasse siehe S. 51 f.<br />

2) DIN EN 1536 und zugehöriges nationales Anwendungsdokument (DIN-Fachbericht 129) beachten. Anrechenbarkeit<br />

bei Verwendung von CEM II/A-D nicht zulässig.


<strong>Beton</strong>zusätze 5<br />

Die Zugabe von Flugasche muss mindestens der Zementverringerungsmenge<br />

entsprechen. Bei Verwendung von CEM II/A-D und Flugasche siehe<br />

Kapitel 5.2.3 Flugasche und Silikastaub S. 38.<br />

Anrechenbarkeit von Flugasche (f) auf den Wasserzementwert (w/z) eq = w/(z+k f · f)<br />

Anwendungsbereich<br />

(w/z) eq Anrechenbarkeit für f bei Zementen mit/ohne<br />

die aufgeführten Hauptbestandteile<br />

ohne P, V, D mit P oder V; mit D<br />

ohne D<br />

2)<br />

alle Expositions-<br />

≤ 0,33 · z ≤ 0,25 · z ≤ 0,15 · z<br />

klassen<br />

<strong>Beton</strong> mit hohem<br />

Wassereindring-<br />

≤ 0,33 · z ≤ 0,25 · z ≤ 0,15 · z<br />

widerstand<br />

Unterwasserbeton<br />

≤ 0,33 · z ≤ 0,25 · z ≤ 0,15 · z<br />

Bohrpfahlbeton 1)<br />

w<br />

z 0,<br />

4 f<br />

T_28-2-1<br />

w<br />

T_28-2-1<br />

z 0,<br />

4 f<br />

w w<br />

T_28-2-2 T_28-2-1<br />

z z0<br />

w,<br />

4<br />

0<br />

, f4<br />

f<br />

T_28-2-1<br />

z w0<br />

, 4 f<br />

T_28-2-2<br />

z 0,<br />

4 w<br />

f<br />

z<br />

w<br />

T_28-2-1<br />

0w<br />

, 4<br />

f0,<br />

60<br />

T_28-2-3 T_28-2-2<br />

z z0<br />

w,<br />

7<br />

0<br />

, f4<br />

f<br />

T_28-2-2<br />

z w0<br />

, 4 f<br />

0,<br />

60<br />

T_28-2-3<br />

z 0,<br />

7 w<br />

f<br />

z<br />

w<br />

T_28-2-2<br />

w0<br />

, 4<br />

f0,<br />

800<br />

, 60<br />

T_28-2-4 T_28-2-3<br />

z z0<br />

w,<br />

7<br />

0<br />

, f7<br />

f0,<br />

60<br />

keine Anre-<br />

≤ 0,33 · z ≤ 0,25 · zT_28-2-3<br />

z w0<br />

, 7 f<br />

chenbarkeit<br />

0,<br />

80<br />

T_28-2-4<br />

FD-<strong>Beton</strong><br />

z 0,<br />

7 w<br />

f<br />

0,<br />

60<br />

<strong>nach</strong> Richtlinie<br />

z<br />

w <br />

T_28-2-3<br />

w0<br />

, 7<br />

f0,<br />

500<br />

, 80 ≤ 0,33 · z ≤ 0,25 · zT_28-2-5 T_28-2-4 ≤ 0,15 · z<br />

(siehe S. 62)<br />

z z0<br />

w,<br />

4<br />

0<br />

, f7<br />

<br />

f0,<br />

80<br />

T_28-2-4<br />

z w0<br />

, 7 f<br />

1) DIN EN 1536 und zugehöriges nationales Anwendungsdokument 0,<br />

50<br />

(DIN-Fachbericht 129) T_28-2-5 beachten.<br />

2) w<br />

Eine über f/z = 0,15 hinausgehende<br />

z 0,<br />

4<br />

Menge<br />

f<br />

an 0Flugasche<br />

, 80 darf nicht verwendet werden.<br />

f<br />

T_28-2-4<br />

z <br />

0w<br />

20 , 7 Mf<br />

. <br />

% 0,<br />

50<br />

T_29-1-1 T_28-2-5<br />

z zf<br />

w<br />

0,<br />

4<br />

f0,<br />

50<br />

T_28-2-5<br />

Flugasche (f) zur <strong>Herstellung</strong> z f<br />

0,<br />

4 f von <strong>Beton</strong> mit hohem Sulfatwiderstand<br />

20 M.<br />

%<br />

T_29-1-1<br />

z f w<br />

f 0,<br />

50<br />

T_28-2-5<br />

z f<br />

010<br />

, 4<br />

M20<br />

f.<br />

M%<br />

. %<br />

T_29-1-2 T_29-1-1<br />

z f<br />

zf<br />

<br />

f20<br />

M.<br />

%<br />

T_29-1-1<br />

z f<br />

f<br />

Tafel verwendet werden. Bedingung:<br />

10 M.<br />

% Sulfatgehalt (SO T_29-1-2<br />

z f f<br />

4<br />

Wassers ≤ 1500 mg/l. 20 M.<br />

%<br />

T_29-1-1<br />

z<br />

wf<br />

f 10 M.<br />

%<br />

T_30-1-1 T_29-1-2<br />

z f<br />

z1<br />

, 0<br />

<br />

f10<br />

s<br />

M.<br />

%<br />

T_29-1-2<br />

z <br />

zulässige Zementart<br />

wf<br />

Masseanteil T_30-1-1<br />

z 1,<br />

0f<br />

s<br />

10 M.<br />

%<br />

T_29-1-2<br />

CEM I, CEM II-S, CEM II/A-LL, z wf<br />

wCEM<br />

II/A-V,<br />

fT_30-4-1<br />

CEM II/A-M (mit S, V, T, LL), CEM II/B-M (S-T)<br />

≥ T_30-1-1<br />

z <br />

0,30<br />

zw<br />

0,<br />

4<br />

1<br />

, 0f<br />

<br />

s1,<br />

0 s<br />

z + T_30-1-1 f<br />

z 1,<br />

0 ws<br />

T_30-4-1<br />

CEM II-T, CEM III/A z 0,<br />

4w<br />

f 1,<br />

0 s<br />

f<br />

≥ T_30-1-1 0,10<br />

z 1,<br />

0 ws<br />

z + f T_30-4-1<br />

z 0w,<br />

4 f 1,<br />

0 s<br />

T_30-4-1<br />

z 0,<br />

4 f 1,<br />

0 s<br />

Zur <strong>Herstellung</strong> von <strong>Beton</strong> mit hohem Sulfatwiderstand darf anstelle von entsprechenden<br />

SR-Zementen (CEM I-SR 3 oder niedriger, CEM III/B-SR, CEM<br />

III/C-SR) eine Mischung aus Zement und Flugasche gemäß <strong>nach</strong>stehender<br />

2- ) des angreifenden<br />

Weitere Regelungen bei Verwendung w von Flugasche (f)<br />

T_30-4-1<br />

z 0,<br />

4 f 1,<br />

0 s<br />

Bei Flugasche mit Na O-Äquivalent ≤ 4,0 M.-% ist Gesteinskörnung E II<br />

2<br />

und E III sowie Feuchtigkeitsklasse WF und WA zulässig (Alkali-Richtlinie,<br />

DAfStb).


5<br />

5.2.2<br />

5.2.3<br />

<strong>Beton</strong>zusätze<br />

5.2.2 Silikastaub<br />

Anrechenbarkeit auf den Mindestzementgehalt w und Wasserzementwert bei<br />

T_28-2-1<br />

CEM I, CEM II-S, CEM II-P, CEM zII/A-V,<br />

0,<br />

4 fCEM<br />

II-T, CEM II/A-LL, CEM II/A-M<br />

(S, P, V, T, LL), CEM II B-M (S-T, S-V), CEM III/A, CEM III/B. Bei Zementen<br />

mit Silikastaub als Hauptbestandsteil darf Silikastaub nicht als Zusatzstoff<br />

w<br />

verwendet werden.<br />

T_28-2-2<br />

z 0,<br />

4 f<br />

Anrechenbarkeit von Silikastaub (s) auf den Mindestzementgehalt<br />

Anwendungsbereich<br />

w<br />

Mindestzementgehalt 0,<br />

60<br />

[kg/m³]<br />

z 0,<br />

7 f<br />

ohne Zugabe<br />

bei Zugabe<br />

von s<br />

von s<br />

Alle Expositionsklassen<br />

außer XF2 und XF4<br />

w<br />

Tafel S. 51 f. 0,<br />

80<br />

z 0,<br />

7 f<br />

Tafel S. 51 f.<br />

<strong>Beton</strong> mit hohem<br />

Wassereindringwiderstand,<br />

Bauteildicke bis 0,40 m<br />

w280<br />

270<br />

0,<br />

50<br />

z 0,<br />

4 f<br />

Die Zugabe von Silikastaub muss mindestens der Zementverringerungsmenge<br />

f<br />

entsprechen und darf höchstens 11 M.-%, 20 M.<br />

bezogen % auf den Zementgehalt, T_29-1-1<br />

z f<br />

betragen.<br />

Anrechenbarkeit von Silikastaub (s) auf fden<br />

10 Wasserzementwert M.<br />

%<br />

(w/z) = w/(z+k · s)<br />

eq s T_29-1-2<br />

z f<br />

Anwendungsbereich (w/z) Zugabemenge<br />

eq<br />

für s<br />

Alle Expositionsklassen<br />

außer XF2 und XF4<br />

s ≤ 0,11 · z<br />

w<br />

5.2.3 Flugasche und Silikastaub<br />

T_30-4-1<br />

z 0,<br />

4 f 1,<br />

0 s<br />

Gemeinsame Verwendung von Flugasche (f) und Silikastaub (s)<br />

Bei gleichzeitiger Verwendung von Flugasche und Silikastaub sind, um eine<br />

ausreichende Alkalität der Porenlösung sicherzustellen, folgende Bedingungen<br />

zu erfüllen:<br />

CEM I f/z ≤ 3 · (0,22 - s/z);<br />

s ≤ 0,11 · z<br />

CEM II-S, CEM II-T, CEM II/A-LL,<br />

CEM II/A-M (S-T, S-LL, T-LL),<br />

CEM II/B-M (S-T), CEM III/A<br />

w<br />

z 1,<br />

0 s<br />

f/z ≤ 3 · (0,15 - s/z);<br />

s ≤ 0,11 · z<br />

T_28-2-3<br />

T_28-2-4<br />

T_28-2-5<br />

T_30-1-1


Anrechenbarkeit von Flugasche (f) und Silikastaub (s) auf den Mindestzementgehalt<br />

w<br />

0,<br />

60<br />

T_28-2-3<br />

Anwendungsbereich z 0,<br />

7 f Mindestzementgehalt [kg/m³]<br />

Alle Expositionsklassen<br />

außer XF2 und XF4<br />

<strong>Beton</strong> mit hohem<br />

Wassereindringwiderstand,<br />

Bauteildicke bis 0,40 m<br />

ohne Zugabe<br />

bei Zugabe<br />

von f + s<br />

w<br />

0,<br />

80<br />

z 0,<br />

Tafel 7 f S. 51 f.<br />

von f + s<br />

T_28-2-4<br />

Tafel S. 51 f.<br />

Die Zugabe von Flugasche und Silikastaub f muss mindestens der Zementver-<br />

20 M.<br />

%<br />

T_29-1-1<br />

ringerungsmenge entsprechen. zDie<br />

f Zugabe von Silikastaub darf höchstens<br />

11 M.-%, bezogen auf den Zementgehalt, betragen.<br />

f<br />

Anrechenbarkeit von Flugasche (f) und Silikastaub 10 M.<br />

% (s)<br />

z f<br />

auf den Wasserzementwert (w/z) = w/(z + k · f + k · s)<br />

eq f s<br />

Anwendungsbereich (w/z) eq<br />

w<br />

z 1,<br />

0 s<br />

Anrechenbarkeit<br />

für f<br />

T_30-1-1<br />

Zugabemenge<br />

für s<br />

Alle Expositionsklassen<br />

außer XF2 und XF4<br />

z 0,<br />

4 f<br />

w<br />

z 0,<br />

4 f<br />

w 280<br />

0,<br />

50<br />

270<br />

z 0,<br />

4 f<br />

w<br />

z 0,<br />

4 f 1,<br />

0 s<br />

<strong>Beton</strong>zusätze T_28-2-2 5<br />

f ≤ 0,33 · z<br />

s ≤ 0,11 · z<br />

T_28-2-5<br />

T_29-1-2<br />

T_30-4-1


6<br />

6.1<br />

6.2<br />

6.2.1<br />

40<br />

<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Einteilung und Begriffe<br />

6.1 Einteilung des <strong>Beton</strong>s<br />

Einteilung des <strong>Beton</strong>s <strong>nach</strong> der Trockenrohdichte<br />

<strong>Beton</strong>art Rohdichte (ofentrocken)<br />

[kg/m³]<br />

Leichtbeton 800 … 2 000<br />

(<strong>Norm</strong>al)-<strong>Beton</strong> 2) > 2 000 … 2 600<br />

Schwerbeton > 2 600<br />

Gesteinskörnungen 1)<br />

z.B.<br />

Blähschiefer, Blähton,<br />

Hüttenbims, Naturbims<br />

Sand, Kies, Splitt,<br />

Hochofenschlacke<br />

Eisenerz, Eisengranulat,<br />

Schwerspat<br />

1) Ein Gemisch aus Zement, Wasser und Gesteinskörnung bis 4 mm Größtkorn heißt Zementmörtel.<br />

2) Wenn keine Verwechslungen mit Schwer- oder Leichtbeton möglich sind, kann <strong>Norm</strong>albeton als „<strong>Beton</strong>”<br />

bezeichnet werden.<br />

Einteilung des <strong>Beton</strong>s <strong>nach</strong> dem Ort des Einbringens<br />

Ortbeton <strong>Beton</strong>fertigteile<br />

<strong>Beton</strong>waren<br />

<strong>Beton</strong>werkstein<br />

Einbringen des Frischbetons in endgültige<br />

Lage, Erhärten an dieser Stelle<br />

Einteilung des <strong>Beton</strong>s <strong>nach</strong> dem Erhärtungszustand<br />

Erhärten an Fertigungsstelle,<br />

dann Einbau in endgültige Lage<br />

Frischbeton Junger <strong>Beton</strong> Festbeton<br />

fertiggemischt,<br />

verarbeitbar, kann<br />

verdichtet werden<br />

erhärtend,<br />

nicht mehr verarbeitbar<br />

erhärtet,<br />

fester Zustand<br />

6.2 <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften <strong>–</strong> <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung <strong>–</strong><br />

Standardbeton<br />

Es müssen alle relevanten Anforderungen an den <strong>Beton</strong> durch den Verfasser<br />

der Festlegungen aufgestellt und an den Hersteller übergeben werden (z.B.<br />

Leistungsbeschreibung).<br />

6.2.1 <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften<br />

Vom Planer sind folgende grundlegende Anforderungen festzulegen:<br />

■ Bezug auf DIN EN 206-1 und DIN 1045-2<br />

■ Druckfestigkeitsklasse (ggf. von 28 Tagen abweichender Zeitpunkt der<br />

Bestimmung der Druckfestigkeit)


■ Expositionsklasse(n)<br />

■ Feuchtigkeitsklasse<br />

■ Größtkorn der Gesteinskörnung<br />

■ Unbewehrt, Stahlbeton, Spannbeton oder Klasse des Chloridgehalts<br />

(siehe S. 45)<br />

■ Rohdichteklasse (nur für Leichtbeton)<br />

■ Zielwert der Rohdichte (nur für Leicht- oder Schwerbeton)<br />

■ Leistungsklassen bei Stahlfaserbeton<br />

Zusätzliche Anforderungen dürfen festgelegt werden:<br />

■ Besondere Arten oder Klassen von Zement<br />

■ Besondere Anforderungen an die Gesteinskörnung<br />

■ Luftporen (LP-Bildner)<br />

■ Frischbetontemperatur<br />

■ Festigkeitsentwicklung<br />

■ Wärmeentwicklung<br />

■ Verzögertes Ansteifen<br />

■ Wassereindringwiderstand<br />

■ Abriebwiderstand<br />

■ Spaltzugfestigkeit<br />

■ Biegezugfestigkeit<br />

■ Besondere technische Anforderungen<br />

6.2.2 <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung<br />

Grundlegende Anforderungen sind festzulegen:<br />

■ Bezug auf DIN EN 206-1 und DIN 1045-2<br />

■ Zement: Art, Festigkeitsklasse, Gehalt<br />

■ Wasserzementwert oder Konsistenz<br />

■ Gesteinskörnung: Art, Größtkorn, Sieblinie<br />

■ <strong>Beton</strong>zusätze oder Fasern: Art, Menge, Herkunft<br />

Zusätzliche Anforderungen dürfen festgelegt werden:<br />

■ Herkunft aller Ausgangstoffe<br />

■ Zusätzliche Anforderungen an die Gesteinskörnung<br />

■ Frischbetontemperatur<br />

■ Besondere technische Anforderungen<br />

<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Einteilung und Begriffe 6<br />

6.2.2<br />

41


6<br />

6.2.3<br />

6.3<br />

6.3.1<br />

42<br />

<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Einteilung und Begriffe<br />

6.2.3 Standardbeton<br />

Festzulegen sind:<br />

■ Druckfestigkeitsklasse<br />

■ Expositionsklasse(n)<br />

■ Feuchtigkeitsklasse<br />

■ Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung<br />

■ Konsistenzbezeichnung<br />

■ Festigkeitsentwicklung, falls erforderlich<br />

Standardbeton darf nur verwendet werden für <strong>Norm</strong>albeton in der Druckfestigkeitsklasse<br />

bis C16/20 und für die Expositionsklassen X0, XC1 und XC2.<br />

Weitere Festlegungen siehe S. 45<br />

6.3 Druckfestigkeit<br />

6.3.1 Druckfestigkeitsklassen für <strong>Norm</strong>al- und Schwerbeton<br />

Druckfestigkeitsklasse<br />

C8/10<br />

C12/15<br />

C16/20<br />

C20/25<br />

C25/30<br />

C30/37<br />

C35/45<br />

C40/50<br />

C45/55<br />

C50/60<br />

C55/67<br />

C60/75<br />

C70/85<br />

C80/95<br />

C90/105 ³ )<br />

C100/115 ³ )<br />

f ck, cyl 1)<br />

[N/mm 2 ]<br />

8<br />

12<br />

16<br />

20<br />

25<br />

30<br />

35<br />

40<br />

45<br />

50<br />

55<br />

60<br />

70<br />

80<br />

90<br />

100<br />

f ck, cube ² )<br />

[N/mm 2 ]<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

30<br />

37<br />

45<br />

50<br />

55<br />

60<br />

67<br />

75<br />

85<br />

95<br />

105<br />

115<br />

1) fck, cyl : charakteristische Festigkeit von Zylindern, Durchmesser 150 mm,<br />

Länge 300 mm, Alter 28 Tage, Lagerung <strong>nach</strong> DIN EN 12390-2<br />

2) fck, cube : charakteristische Festigkeit von Würfeln, Kantenlänge 150 mm,<br />

Alter 28 Tage, Lagerung <strong>nach</strong> DIN EN 12390-2<br />

3) Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung oder Zustimmung im Einzelfall erforderlich<br />

<strong>Beton</strong>art<br />

<strong>Norm</strong>al- und<br />

Schwerbeton<br />

Hochfester <strong>Beton</strong><br />

Für besondere Anwendungen kann es notwendig sein, die Druckfestigkeit zu<br />

einem früheren oder späteren Zeitpunkt zu bestimmen. Auch die Lagerungsbedingungen<br />

können verändert werden; z.B. Wärmebehandlung.


6.3.2 Würfeldruckfestigkeiten <strong>–</strong> Umrechnungen<br />

unterschiedliche<br />

Lagerungsbedingungen<br />

andere Probekörperabmessungen<br />

(bei hochfestem <strong>Beton</strong>)<br />

f c,cube : Lagerung <strong>nach</strong> DIN EN 12390-2<br />

(1 Tag in Form, 27 Tage in Wasser)<br />

f c,dry : Lagerung <strong>nach</strong> DIN EN 12390-2:2001-06, Anhang NA<br />

(1 Tag in Form, 6 Tage in Wasser, 21 Tage an der Raumluft)<br />

6.4 Konsistenz<br />

6.4.1 Konsistenzklassen des Frischbetons<br />

Konsistenzbeschreibung Klasse Ausbreitmaß<br />

[cm]<br />

<strong>Norm</strong>albeton ≤ C50/60<br />

f c,cube = 0,92 · f c,dry<br />

hochfester <strong>Norm</strong>albeton ≥ C55/67<br />

f c,cube = 0,95 · f c,dry<br />

f c,dry (150 mm) = 0,97 · f c,dry (100 mm)<br />

Verdichtungsmaß<br />

[<strong>–</strong>]<br />

sehr steif C0 <strong>–</strong> ≥ 1,46<br />

steif<br />

plastisch<br />

weich<br />

sehr weich<br />

C1<br />

F1 1)<br />

C2<br />

F2<br />

C3<br />

F3<br />

1) 2) C4<br />

F4<br />

<strong>–</strong><br />

≤ 34<br />

<strong>–</strong><br />

35 … 41<br />

<strong>–</strong><br />

42 … 48<br />

1,45 … 1,26<br />

<strong>–</strong><br />

1,25 … 1,11<br />

<strong>–</strong><br />

1,10…1,04<br />

<strong>–</strong><br />

49 … 55 < 1,04<br />

<strong>–</strong><br />

fließfähig F5 56 … 62 <strong>–</strong><br />

sehr fließfähig F6 1) ≥ 63 <strong>–</strong><br />

1) Außerhalb des empfohlenen Anwendungsbereichs des Prüfverfahrens<br />

2) Gilt nicht für Leichtbeton<br />

Hochfester Ortbeton: F3 und weicher<br />

Zugabe FM vorgeschrieben: F4 und weicher<br />

Bei Ausbreitmaßen > 70 cm ist die DAfStb-Richtlinie „Selbstverdichtender <strong>Beton</strong>” zu beachten.<br />

Weitere mögliche Konsistenzklassen sind: Setzmaßklassen S1 bis S5<br />

Setzzeitklassen (Vébé) V0 bis V4 (nicht für<br />

Praxisanwendung)<br />

6.4.2 Zielwerte der Konsistenz<br />

Die Konsistenz darf in besonderen Fällen mit einem Zielwert festgelegt werden.<br />

Wenn nichts anderes vereinbart, gelten folgende Abweichungen vom<br />

Zielwert:<br />

Prüfverfahren Ausbreitmaß Verdichtungsmaß<br />

Zielwertbereiche<br />

alle Werte ≥ 1,26 1,25 … 1,11 ≤ 1,10<br />

Abweichung ±30 mm 1) ±0,10 ±0,08 ±0,05<br />

1) ± 20 mm empfohlen bei Sichtbeton <strong>nach</strong> Merkblatt Sichtbeton.<br />

<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Einteilung und Begriffe 6<br />

6.3.2<br />

6.4<br />

6.4.1<br />

6.4.2<br />

4


7<br />

7.1<br />

44<br />

<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen<br />

7.1 <strong>Beton</strong>entwurf <strong>–</strong> Abschätzung der Druckfestigkeit<br />

Das folgende Diagramm dient im Wesentlichen zum grundlegenden Verständnis<br />

der Zusammenhänge, um eine Abschätzung der zu erwartenden Festigkeit für<br />

das Dreistoffsystem Zement, Wasser und Gesteinskörnung vorzunehmen.<br />

1) Bei hochfestem <strong>Beton</strong> verliert der Einfluss der Zementdruckfestigkeit an Bedeutung.<br />

Zusammenhang zwischen <strong>Beton</strong>druckfestigkeit, Festigkeitsklasse des Zements und<br />

Wasserzementwert (in Anlehnung an Zement-Taschenbuch, 51. Auflage 2008, S. 276)<br />

Erläuterungen zum Diagramm:<br />

f c,dry,cube : mittlere 28-Tage-<strong>Beton</strong>druckfestigkeit von 150-mm-Probewürfeln;<br />

Lagerung <strong>nach</strong> DIN EN 12390-2:2001-06, Anhang NA (1 Tag in Form,<br />

6 Tage in Wasser, 21 Tage an der Luft)


7.2 Standardbeton<br />

Zement: Festigkeitsklasse 32,5 <strong>–</strong> Größtkorn 32 mm<br />

Druckfestigkeitsklasse Mindestzementgehalt in kg/m³<br />

für Konsistenzbezeichnung<br />

C8/10<br />

C12/15<br />

C16/20<br />

steif plastisch weich<br />

210<br />

270<br />

290<br />

230<br />

300<br />

320<br />

260<br />

330<br />

360<br />

Der Zementgehalt muss v e r g r ö ß e r t werden:<br />

bei Größtkorn der Gesteinskörnung von 16 mm ............... um 10 %<br />

von 8 mm ............... um 20 %<br />

Der Zementgehalt darf v e r r i n g e r t werden:<br />

bei Zement der Festigkeitsklasse 42,5 ..................................um max. 10 %<br />

und bei Größtkorn der Gesteinskörnung von 63 mm ........... um max. 10 %<br />

Für Standardbeton gelten folgende Beschränkungen:<br />

■ Verwendung natürlicher Gesteinskörnungen<br />

■ keine Verwendung von Zusatzmitteln bzw. Zusatzstoffen<br />

■ Mindestzementgehalte <strong>nach</strong> obiger Tafel<br />

■ Zementart <strong>nach</strong> Tafeln S. 18 ff. (außer VLH)<br />

■ nur Expositionsklassen X0, XC1 und XC2<br />

7.3 Chloridgehalt im <strong>Beton</strong> 1)<br />

<strong>Beton</strong>verwendung Klasse des<br />

Chloridgehalts<br />

<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen 7<br />

Höchstzulässiger Chloridgehalt<br />

bezogen auf den Zement 3)<br />

ohne <strong>Beton</strong>stahlbewehrung<br />

oder eingebettetes Metall 2) CI 1,0 1,0 M.-%<br />

mit <strong>Beton</strong>stahlbewehrung oder<br />

anderem eingebettetem Metall<br />

CI 0,40 0,40 M.-%<br />

mit Spannstahlbewehrung CI 0,20 0,20 M.-%<br />

1) Grenzwerte der Tabelle erfüllt, wenn der Chloridgehalt jedes Ausgangsstoffes die Anforderungen der<br />

geringsten Einstufung des jeweils für ihn geltenden Regelwerks einhält. Ausnahmen:<br />

Für Gesteinskörnungen gelten <strong>nach</strong>stehende Grenzwerte des Chloridgehaltes:<br />

<strong>–</strong> 0,15 M.-% für <strong>Beton</strong> ohne <strong>Beton</strong>stahlbewehrung oder eingebettetes Metall<br />

<strong>–</strong> 0,04 M.-% für <strong>Beton</strong> mit <strong>Beton</strong>stahlbewehrung oder anderem eingebettetem Metall<br />

<strong>–</strong> 0,02 M.-% mit Spannstahlbewehrung<br />

Für Zementart CEM III gilt als Grenzwert:<br />

<strong>–</strong> 0,10 M.-% für alle <strong>Beton</strong>e<br />

Für Zusatzmittel gilt als Grenzwert:<br />

<strong>–</strong> 0,10 M.-% oder mit deklariertem Chloridgehalt und Einhaltung der Tabellenwerte<br />

2) Ausnahme: korrosionsbeständige Anschlagvorrichtungen<br />

3) Bei Verwendung von Zusatzstoffen Typ II mit Anrechnung auf den Zementgehalt wird der Chloridgehalt als<br />

Chloridionengehalt, bezogen auf den Zement und die anrechenbaren Zusatzstoffe ausgedrückt.<br />

7.2<br />

7.3<br />

4


7<br />

7.4<br />

4<br />

<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen<br />

7.4 Expositionsklassen, bezogen auf die Umweltbedingungen<br />

Klasse Umgebung Beispiele min f ck<br />

kein Korrosions- oder Angriffsrisiko 1)<br />

X0 ohne Bewehrung<br />

und alle Umgebungsbedingungen<br />

außer<br />

XF, XA, XM<br />

Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung 2)<br />

XC1 trocken oder<br />

ständig nass<br />

XC2 3) nass,<br />

selten trocken<br />

Füllbeton, Sauberkeitsschichten und dergleichen<br />

tragende Bauteile mit vorwiegend ruhender<br />

Belastung: Fundamente ohne Bewehrung<br />

und ohne Frost; Innenbauteile ohne Bewehrung<br />

Bauteile in Innenräumen mit üblicher<br />

Luftfeuchte (einschließlich Küche, Bad und<br />

Waschküche in Wohngebäuden); <strong>Beton</strong>, der<br />

ständig in Wasser getaucht ist<br />

Teile von Wasserbehältern;<br />

Gründungsbauteile<br />

XC3 mäßige Feuchte Bauteile, zu denen die Außenluft häufig oder<br />

ständig Zugang hat, z.B. offene Hallen; Innenräume<br />

mit hoher Luftfeuchtigkeit, z.B. in<br />

gewerblichen Küchen, Bädern, Wäschereien,<br />

in Feuchträumen von Hallenbädern und in<br />

Viehställen<br />

XC4 wechselnd nass<br />

und trocken<br />

C8/10<br />

C12/15<br />

C16/20<br />

C16/20<br />

C20/25<br />

Außenbauteile mit direkter Beregnung C25/30<br />

1) Bauteile ohne Bewehrung oder eingebettetes Metall in nicht <strong>Beton</strong> angreifender Umgebung<br />

2) <strong>Beton</strong>, der Bewehrung oder anderes eingebettetes Metall enthält und Luft sowie Feuchtigkeit ausgesetzt ist<br />

3) Wenn neben der Expositionsklasse XC2 für ein Bauteil auch die Expositionsklasse XC1 zutreffend ist, sind in<br />

der Festlegung des <strong>Beton</strong>s beide Expositionsklassen anzugeben.


Klasse Umgebung Beispiele min f ck<br />

Bewehrungskorrosion durch Chloride außer aus Meerwasser 1)<br />

XD1 mäßige Feuchte Bauteile im Sprühnebelbereich von<br />

Verkehrsflächen; Einzelgaragen<br />

XD2 3) nass,<br />

selten trocken<br />

XD3 wechselnd nass<br />

und trocken<br />

Solebäder; Bauteile, die chloridhaltigen<br />

Industrieabwässern ausgesetzt sind<br />

Teile von Brücken mit häufiger Spritzwasserbeanspruchung;<br />

Fahrbahndecken; direkt<br />

befahrene Parkdecks 5)<br />

Bewehrungskorrosion durch Chloride aus Meerwasser 6)<br />

XS1 salzhaltige Luft,<br />

aber kein unmittelbarer<br />

Kontakt<br />

mit Meerwasser<br />

C30/37 2)<br />

2) 4) C35/45<br />

C35/45 2)<br />

Außenbauteile in Küstennähe C30/37 2)<br />

XS2 7) unter Wasser Bauteile in Hafenanlagen, die ständig unter<br />

Wasser liegen<br />

XS3 Tidebereiche,<br />

Spritzwasser-<br />

und Sprühnebelbereiche<br />

<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen 7<br />

2) 4) C35/45<br />

Kaimauern in Hafenanlagen C35/45 2)<br />

1) <strong>Beton</strong>, der Bewehrung oder anderes eingebettetes Metall enthält und chloridhaltigem Wasser, einschließlich<br />

Taumittel, ausgenommen Meerwasser ausgesetzt ist.<br />

2) Bei LP-<strong>Beton</strong> aufgrund gleichzeitiger Anforderung aus Expositionsklasse XF eine Festigkeitsklasse niedriger. In<br />

diesem Fall darf Fußnote 4) nicht angewendet werden.<br />

3) Wenn neben der Expositionsklasse XD2 für ein Bauteil auch die Klasse XD1 zu treffend ist, sind in der Festlegung<br />

des <strong>Beton</strong>s beide Expositionsklassen anzugeben.<br />

4) Bei langsam und sehr langsam erhärtenden <strong>Beton</strong>en (r < 0,30) eine Festigkeitsklasse niedriger. Die Druckfestigkeit<br />

zur Einteilung in die Festigkeitsklasse ist auch in diesem Fall an Probekörpern im Alter von 28 Tagen zu<br />

bestimmen. In diesem Fall darf Fußnote 2) nicht angewendet werden.<br />

5) Ausführung von Parkdecks nur mit zusätzlichen Maßnahmen (z.B. rissüberbrückende Beschichtung, s.a.<br />

DAfStb-Heft 526).<br />

6) <strong>Beton</strong>, der Bewehrung oder anderes eingebettetes Metall enthält und Chloriden aus Meerwasser oder salzhaltiger<br />

Seeluft ausgesetzt ist.<br />

7) Wenn neben der Expositionsklasse XS2 für ein Bauteil auch die Klasse XS1 zutreffend ist, sind in der Festlegung<br />

des <strong>Beton</strong>s beide Expositionsklassen anzugeben.<br />

4


7<br />

4<br />

<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen<br />

Klasse Umgebung Beispiele min f ck<br />

Frostangriff mit oder ohne Taumittel 1)<br />

XF1 mäßige Wassersättigung,<br />

ohne<br />

Taumittel<br />

XF2 mäßige Wassersättigung,<br />

mit<br />

Taumittel<br />

XF3 hohe Wasser-<br />

sättigung, ohne<br />

Taumittel<br />

XF4 hohe Wasser-<br />

sättigung, mit<br />

Taumittel<br />

Außenbauteile C25/30<br />

Bauteile im Sprühnebel- oder Spritzwasserbereich<br />

von taumittelbehandelten Verkehrsflächen,<br />

soweit nicht XF4; <strong>Beton</strong>bauteile im<br />

Sprühnebelbereich von Meerwasser<br />

offene Wasserbehälter; Bauteile in der Wasserwechselzone<br />

von Süßwasser<br />

<strong>Beton</strong>korrosion durch Verschleißbeanspruchung 2)<br />

XM1 mäßige<br />

Verschleißbean-<br />

spruchung<br />

XM2 starke<br />

Verschleißbean-<br />

spruchung<br />

XM3 sehr starke<br />

Verschleißbean-<br />

spruchung<br />

Verkehrsflächen, die mit Taumittel behandelt<br />

werden; überwiegend horizontale Bauteile<br />

im Spritzwasserbereich von taumittelbehandelten<br />

Verkehrsflächen;<br />

Räumerlaufbahnen von Kläranlagen; Meerwasserbauteile<br />

in der Wasserwechselzone<br />

tragende oder aussteifende Industrieböden<br />

mit Beanspruchung durch<br />

luftbereifte Fahrzeuge<br />

tragende oder aussteifende Industrieböden<br />

mit Beanspruchung durch luft- oder vollgummibereifte<br />

Gabelstapler<br />

tragende oder aussteifende Industrieböden<br />

mit Beanspruchung durch elastomerbereifte<br />

Gabelstapler<br />

3) 6) C35/45<br />

3) 6) C35/45<br />

C30/37<br />

nur als<br />

LP-<strong>Beton</strong><br />

zulässig<br />

C30/37 4)<br />

4) 5) C35/45<br />

C35/45 4)<br />

1) Durchfeuchteter <strong>Beton</strong>, der in erheblichem Umfang Frost-Tau-Wechseln ausgesetzt ist.<br />

2) <strong>Beton</strong>, der einer erheblichen mechanischen Beanspruchung ausgesetzt ist.<br />

3) 6) Bei LP-<strong>Beton</strong> zwei Festigkeitsklassen niedriger (siehe S. 52). In diesem Fall darf Fußnote nicht angewendet<br />

werden.<br />

4) Bei LP-<strong>Beton</strong> aufgrund gleichzeitiger Anforderung aus Expositionsklasse XF eine Festigkeitsklasse niedriger.<br />

5) Bei Oberflächenbehandlung des <strong>Beton</strong>s eine Festigkeitsklasse niedriger.<br />

6) Bei langsam und sehr langsam erhärtenden <strong>Beton</strong>en (r < 0,30) eine Festigkeitsklasse niedriger. Die Druckfestigkeit<br />

zur Einteilung in die Festigkeitsklasse ist auch in diesem Fall an Probekörpern im Alter von 28 Tagen zu<br />

bestimmen. In diesem Fall darf Fußnote3) nicht angewendet werden.


Klasse Umgebung Beispiele min f ck<br />

<strong>Beton</strong>korrosion durch aggressive chemische Umgebung 1)<br />

XA1 chemisch schwach<br />

angreifende Umgebung<br />

XA2 chemisch mäßig<br />

angreifende<br />

Umgebung und<br />

Meeresbauwerke<br />

XA3 chemisch stark<br />

angreifende<br />

Umgebung<br />

Behälter von Kläranlagen;<br />

Güllebehälter<br />

<strong>Beton</strong>bauteile, die mit Meerwasser<br />

in Berührung kommen; Bauteile in<br />

<strong>Beton</strong> angreifenden Böden<br />

Industrieabwasseranlagen mit<br />

chemisch angreifenden Abwässern;<br />

Futtertische der Landwirtschaft;<br />

Kühltürme mit Rauchgasableitung<br />

C25/30<br />

2) 3) C35/45<br />

C35/45 2)<br />

1) <strong>Beton</strong>, der chemischen Angriffen durch natürliche Böden, Grundwasser gemäß <strong>nach</strong>folgender Tafel, Meerwasser<br />

oder Abwasser ausgesetzt ist (siehe Kapitel 7.6).<br />

2) Bei LP-<strong>Beton</strong> aufgrund gleichzeitiger Anforderung aus Expositionsklasse XF eine Festigkeitsklasse niedriger. In<br />

diesem Fall darf Fußnote 3) nicht angewendet werden.<br />

3) Bei langsam und sehr langsam erhärtenden <strong>Beton</strong>en (r < 0,30) eine Festigkeitsklasse niedriger. Die Druckfestigkeit<br />

zur Einteilung in die Festigkeitsklasse ist auch in diesem Fall an Probekörpern im Alter von 28 Tagen zu<br />

bestimmen. In diesem Fall darf Fußnote 2) nicht angewendet werden.<br />

<strong>Beton</strong>korrosion infolge Alkali-Kieselsäure-Reaktion 1)<br />

Feuchtigkeitsklasse<br />

Umgebung Beispiele<br />

WO <strong>Beton</strong>, der <strong>nach</strong> normaler<br />

Nachbehandlung nicht<br />

länger feucht und <strong>nach</strong><br />

Austrocknen während<br />

der Nutzung weitgehend<br />

trocken bleibt<br />

WF <strong>Beton</strong>, der während der<br />

Nutzung häufig oder<br />

längere Zeit feucht ist<br />

WA <strong>Beton</strong>, der zusätzlich<br />

zu der Beanspruchung<br />

<strong>nach</strong> Klasse WF häufiger<br />

oder langzeitiger<br />

Alkalizufuhr von außen<br />

ausgesetzt ist<br />

WS <strong>Beton</strong>, der hoher dynamischer<br />

Beanspruchung<br />

und direktem Alkalieintrag<br />

ausgesetzt ist<br />

1) Siehe auch S. 32 f., Kapitel 4.9 Schädigende Alkalireaktion im <strong>Beton</strong><br />

2) Bauklassen <strong>nach</strong> RStO; Einstufung <strong>nach</strong> TL <strong>Beton</strong>-StB<br />

<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen 7<br />

Innenbauteile des Hochbaus;<br />

Bauteile, auf die Außenluft, nicht jedoch z.B. Niederschläge,<br />

Oberflächenwasser, Bodenfeuchte einwirken<br />

können und/oder die nicht ständig einer relativen<br />

Luftfeuchte von mehr als 80 % ausgesetzt werden<br />

Ungeschützte Außenbauteile, die z.B. Niederschlägen,<br />

Oberflächenwasser oder Bodenfeuchte ausgesetzt<br />

sind;<br />

Innenbauteile des Hochbaus für Feuchträume, wie<br />

z.B. Hallenbäder, Wäschereien und andere gewerbliche<br />

Feuchträume, in denen die relative Luftfeuchte<br />

überwiegend höher als 80 % ist;<br />

Bauteile mit häufiger Taupunktunterschreitung, wie<br />

z.B. Schornsteine, Wärmeübertragerstationen, Filterkammern<br />

und Viehställe;<br />

massige Bauteile gemäß DAfStb-Richtlinie „Massige<br />

Bauteile aus <strong>Beton</strong>“, deren kleinste Abmessung<br />

0,80 m überschreitet (unabhängig vom Feuchtezutritt)<br />

Bauteile mit Meerwassereinwirkung;<br />

Bauteile unter Tausalzeinwirkung ohne zusätzliche<br />

hohe dynamische Beanspruchung (z.B. Spritzwasserbereiche,<br />

Fahr- und Stellflächen in Parkhäusern);<br />

Bauteile von Industriebauten und landwirtschaftlichen<br />

Bauwerken (z.B. Güllebehälter) mit Alkalisalzeinwirkungen;<br />

<strong>Beton</strong>fahrbahnen der Bauklassen IV - VI 2)<br />

Bauteile unter Tausalzeinwirkung mit zusätzlicher<br />

hoher dynamischer Beanspruchung (<strong>Beton</strong>fahrbahnen<br />

der Bauklassen SV und I - III 2) )<br />

4


7<br />

7.5<br />

7.6<br />

0<br />

<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen<br />

7.5 Maßnahmen und Zuständigkeiten im Umgang mit der<br />

Alkali-Richtlinie<br />

Maßnahme Zuständigkeit Notwendigkeit<br />

Festlegung der Feuchtigkeitsklasse<br />

jedes Bauteils<br />

Einstufung der Gesteinskörnung<br />

in Alkaliempfindlichkeitsklasse 1)<br />

Angabe der Feuchtigkeitsklasse<br />

auf dem Lieferschein des <strong>Beton</strong>s<br />

oder Bauteils<br />

Verfasser der Festlegung<br />

(ausschreibende Stelle)<br />

Produzent der Gesteinskörnung,<br />

Überwachungs- und Zertifizierungsstelle<br />

immer<br />

immer 2)<br />

<strong>Beton</strong>hersteller immer<br />

Anpassung der Zusammensetzung <strong>Beton</strong>hersteller bei Bedarf<br />

Begrenzung des Alkaligehalts<br />

im Zement 3)<br />

Zementhersteller bei Bedarf<br />

1) Siehe auch S. 32 f., Kapitel 4.9 Schädigende Alkalireaktion im <strong>Beton</strong><br />

2) Ist keine Klasse angegeben, so ist E III anzunehmen.<br />

3) Siehe auch S. 23 f., Kapitel 3.7 Besondere Eigenschaften von Zement: Alkaligehalt<br />

7.6 Grenzwerte für die Expositionsklassen bei chemischem Angriff<br />

1) 2)<br />

durch Grundwasser<br />

chemisches<br />

Merkmal<br />

XA1 XA2 XA3<br />

pH-Wert 6,5 … 5,5 < 5,5 … 4,5 < 4,5 … 4,0<br />

Kalk lösende<br />

Kohlensäure<br />

(CO 2 ) [mg/l]<br />

Ammonium 3)<br />

+ (NH )[mg/l]<br />

4<br />

Magnesium<br />

(Mg 2+ ) [mg/l]<br />

Sulfat 4)<br />

2- (SO ) [mg/l]<br />

4<br />

15 … 40 > 40 … 100 > 100<br />

15 … 30 > 30 … 60 > 60 … 100<br />

300 … 1 000 > 1 000 … 3 000 > 3 000<br />

200 … 600 > 600 … 3 000 > 3 000 … 6 000<br />

1) Werte gültig für Wassertemperatur zwischen 5 °C und 25 °C sowie eine sehr geringe Fließgeschwindigkeit<br />

(näherungsweise wie für hydrostatische Bedingungen)<br />

2) Der schärfste Wert für jedes einzelne Merkmal ist maßgebend. Liegen zwei oder mehrere angreifende Merkmale<br />

in derselben Klasse, davon mind. eines im oberen Viertel (bei pH im unteren Viertel), ist die Umgebung<br />

der nächsthöheren Klasse zuzuordnen. Ausnahme: Nachweis über eine spezielle Studie, dass dies nicht<br />

erforderlich ist.<br />

3) + Gülle kann unabhängig vom NH4 -Gehalt in die Expositionsklasse XA1 eingeordnet werden.<br />

4) Sulfatgehalte oberhalb 600 mg/l sind im Rahmen der Festlegung des <strong>Beton</strong>s anzugeben. Bei chemischem<br />

Angriff durch Sulfat (ausgenommen bei Meerwasser) für Expositionsklasse XA2 und XA3 Zement mit hohem<br />

2- Sulfatwiderstand (CEM I-SR 3 oder niedriger, CEM III/B-SR, CEM III/C-SR) erforderlich. Für SO ≤ 1500 mg/l<br />

4<br />

anstelle der genannten SR-Zemente eine Mischung aus Zement und Flugasche zulässig (siehe S. 37).


<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen 7<br />

7.7 Grenzwerte für Zusammensetzung und Eigenschaften von <strong>Beton</strong><br />

Klasse max w/z<br />

bzw.<br />

(w/z) eq<br />

kein Korrosions- oder Angriffsrisiko<br />

X0 <strong>–</strong> C8/10<br />

C12/15 für<br />

tragende<br />

Bauteile<br />

min fck 1) min z 2) 2) 3) min z<br />

(bei Anrechnung<br />

von Zusatzstoffen)<br />

min p<br />

(Mindest-<br />

luftgehalt)<br />

[N/mm²] [kg/m³] [kg/m³] [Vol.-%]<br />

Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung<br />

XC1<br />

XC2<br />

andere<br />

Anforderungen<br />

<strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />

0,75 C16/20 240 240 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />

XC3 0,65 C20/25 260 240 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />

XC4 0,60 C25/30 280 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />

Bewehrungskorrosion durch Chloride außer aus Meerwasser<br />

XD1 0,55 C30/37 4) 300 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />

XD2 0,50 C35/45 4) 5) 6) 320 6) 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />

XD3 0,45 7) C35/45 4) 6) 320 6) 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />

Bewehrungskorrosion durch Chloride aus Meerwasser<br />

XS1 0,55 C30/37 4) 300 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />

XS2 0,50 C35/45 4) 5) 6) 320 6) 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />

XS3 0,45 7) C35/45 4) 6) 320 6) 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />

1) Mindestdruckfestigkeitsklasse (min fck ) gilt nicht für Leichtbeton<br />

2) Bei 63 mm Größtkorn darf der Zementgehalt (min z) um 30 kg/m³ verringert werden. In diesem Fall darf<br />

Fußnote 6) nicht angewendet werden.<br />

3) Für die Anrechnung von Zusatzstoffen sind die Bedingungen <strong>nach</strong> S. 36 ff. einzuhalten.<br />

4) Bei LP-<strong>Beton</strong> aufgrund gleichzeitiger Anforderung aus Expositionsklasse XF eine Festigkeitsklasse niedriger. In<br />

diesem Fall darf Fußnote 5) nicht angewendet werden.<br />

5) Bei langsam und sehr langsam erhärtenden <strong>Beton</strong>en (r < 0,30) eine Festigkeitsklasse niedriger. Die Druckfestigkeit<br />

zur Einteilung in die Festigkeitsklasse ist auch in diesem Fall an Probekörpern im Alter von 28 Tagen zu<br />

bestimmen. In diesem Fall darf Fußnote 4) nicht angewendet werden.<br />

6) Nach DAfStb-Richtlinie Massige Bauteile (kleinste Bauteildicke 80 cm) sind kleinere Grenzwerte möglich.<br />

7) Nach DAfStb-Richtlinie Massige Bauteile (kleinste Bauteildicke 80 cm) ist bei Verwendung von CEM II/B-V,<br />

CEM III/A oder CEM III/B oder von Flugasche im <strong>Beton</strong> ein höherer w/z-Wert möglich.<br />

7.7<br />

1


7<br />

2<br />

<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen<br />

7.7 Grenzwerte für Zusammensetzung und Eigenschaften von <strong>Beton</strong> (Fortsetzung)<br />

Klasse max w/z<br />

bzw.<br />

(w/z) eq<br />

Frostangriff mit und ohne Taumittel<br />

min fck 1) min z 2) 2) 3) min z<br />

(bei Anrechnung<br />

von Zusatzstoffen)<br />

min p<br />

(Mindestluftgehalt)<br />

[N/mm²] [kg/m³] [kg/m³] [Vol.-%]<br />

andere<br />

Anforderungen<br />

XF1 0,60 C25/30 280 270 - F 4 4)<br />

XF2<br />

XF3<br />

0,55 5) 5) 6)<br />

C25/30 300 270<br />

0,50 5) C35/45 7) 8) 320 8) 270 5) -<br />

0,55 C25/30 300 270 6)<br />

0,50 C35/45 7) 8) 320 8) 270 -<br />

MS 25 4)<br />

XF4 0,50 5) C30/37 320 8) 270 5) 6) 9) MS 18 4)<br />

<strong>Beton</strong>korrosion durch Verschleißbeanspruchung 10)<br />

XM1 0,55 C30/37 11) 300 12) 270 - -<br />

XM2<br />

0,55 C30/37 11) 13) 300 12) 270 -<br />

F 2 4)<br />

<strong>Beton</strong>oberflächenbehandlung<br />

14)<br />

0,45 C35/45 11) 320 12) 270 - -<br />

XM3 0,45 C35/45 11) 13) 320 12) 270 -<br />

<strong>Beton</strong>korrosion durch aggressive chemische Umgebung<br />

Einstreuen<br />

von Hartstoffen<br />

<strong>nach</strong><br />

DIN 1100<br />

XA1 0,60 C25/30 280 270 8) - -<br />

XA2 0,50 C35/45 7) 8) 11) 320 8) 270 - -<br />

XA3 15) 0,45 C35/45 11) 320 270 - -<br />

1) Mindestdruckfestigkeitsklasse (min fck ) gilt nicht für Leichtbeton<br />

2) Bei 63 mm Größtkorn darf der Zementgehalt (min z) um 30 kg/m³ verringert werden.<br />

3) Für die Anrechnung von Zusatzstoffen sind die Bedingungen <strong>nach</strong> S. 36 ff. einzuhalten.<br />

4) Anforderungen an die Gesteinskörnungen, Widerstand gegen Frost bzw. Frost und Taumittel<br />

(siehe DIN EN 12620 und S. 29)<br />

5) Nur Anrechnung von Flugasche zulässig. Weitere Zusatzstoffe des Typs II dürfen zugesetzt, aber nicht auf den<br />

Zementgehalt oder den w/z-Wert angerechnet werden. Bei Zugabe von Flugasche + Silikastaub ist jegliche<br />

Anrechnung ausgeschlossen.<br />

6) Mittlerer Luftgehalt im Frischbeton unmittelbar vor dem Einbau: Größtkorn 8 mm ≥ 5,5 Vol.-%; Größtkorn<br />

16 mm ≥ 4,5 Vol.-%; Größtkorn 32 mm ≥ 4,0 Vol.-%; Größtkorn 63 mm ≥ 3,5 Vol.-%. Einzelwerte dürfen diese<br />

Werte um max. 0,5 Vol.-% unterschreiten.<br />

7) Bei langsam und sehr langsam erhärtenden <strong>Beton</strong>en (r < 0,30) eine Festigkeitsklasse niedriger. Die Druckfestigkeit<br />

zur Einteilung in die Festigkeitsklasse ist auch in diesem Fall an Probekörpern im Alter von 28 Tagen zu bestimmen.<br />

In diesem Fall darf Fußnote 11) nicht angewendet werden.<br />

8) Nach DAfStb-Richtlinie Massige Bauteile (kleinste Bauteildicke 80 cm) sind kleinere Grenzwerte möglich.<br />

9) <strong>Herstellung</strong> ohne Luftporen zulässig für erdfeuchten <strong>Beton</strong> mit w/z ≤ 0,40 sowie bei Anwendung von Zement<br />

CEM III/B für Meerwasserbauteile und Räumerlaufbahnen unter Beachtung der Fußnote 5) auf S. 19, d.h. mit<br />

erhöhtem Mindestzementgehalt<br />

10) Es dürfen nur Gesteinskörnungen <strong>nach</strong> DIN EN 12620 unter Beachtung der Festlegungen von DIN 1045-2 verwendet<br />

werden (Regelanforderungen); sonst Opferbeton erforderlich: Siehe S. 68 Vergrößerung der <strong>Beton</strong>deckung.<br />

11) Bei LP-<strong>Beton</strong> aufgrund gleichzeitiger Anforderung aus Expositionsklasse XF eine Festigkeitsklasse niedriger. In<br />

diesem Fall darf Fußnote 7) nicht angewendet werden.<br />

12) Höchstzementgehalt 360 kg/m³, jedoch nicht für hochfesten <strong>Beton</strong><br />

13) Obwohl zulässig, Anwendung von LP-<strong>Beton</strong> wegen der Oberflächenbehandlung bzw. der Einarbeitung von<br />

Hartstoffen nicht empfehlenswert<br />

14) Z.B. Vakuumieren mit <strong>nach</strong>folgendem Flügelglätten<br />

15) Zusätzlicher Schutz des <strong>Beton</strong>s erforderlich, ggf. besonderes Gutachten für Sonderlösung


8.1 Wasserundurchlässige Bauteile und Bauwerke aus <strong>Beton</strong><br />

1) 2)<br />

8.1.1 Anforderungen an <strong>Beton</strong> mit hohem Wassereindringwiderstand<br />

für Bauteildicke d ≤ 40 cm w/z ³ ) ≤ 0,60<br />

z ³ ) ≥ 280 kg/m³<br />

fck ≥ C25/30<br />

für Bauteildicke d > 40 cm w/z ≤ 0,70<br />

1) Bei Nachweis des Wassereindringwiderstandes an Probekörpern sind Prüfverfahren und Konformitätskriterien<br />

zu vereinbaren.<br />

2) Im Geltungsbereich der WU-Richtlinie ist für wasserundurchlässige <strong>Beton</strong>bauwerke/-bauteile <strong>Beton</strong> mit hohem<br />

Wassereindringwiderstand zu verwenden (siehe auch Kapitel 8.1.2).<br />

3) Anrechenbarkeit von Zusatzstoffen auf w/z bzw. Zementgehalt siehe S. 36 ff.<br />

8.1.2 Festlegungen und Anforderungen <strong>nach</strong> WU-Richtlinie<br />

Festlegung der Beanspruchungsklasse in Abhängigkeit vom Bemessungswasserstand<br />

Beanspruchungsklasse 1 Beanspruchungsklasse 2<br />

<strong>–</strong> drückendes Wasser<br />

<strong>–</strong> nichtdrückendes Wasser<br />

<strong>–</strong> zeitweise aufstauendes Sickerwasser<br />

<strong>–</strong> nichtstauendes Sickerwasser<br />

<strong>–</strong> Bodenfeuchte<br />

Nutzungsklassen in Abhängigkeit von der Funktion des Bauwerks<br />

Nutzungsklasse A Nutzungsklasse B<br />

<strong>–</strong> Feuchtetransport in flüssiger<br />

Form nicht zulässig<br />

<strong>–</strong> Feuchtstellen auf der Bauteiloberfläche<br />

als Folge von Wasserdurchtritt nicht<br />

zulässig<br />

Sonderbetone und<br />

besondere Anwendungen<br />

<strong>–</strong> Feuchtetransport in flüssiger Form im<br />

Bereich von Trennrissen, Sollrissquerschnitten,<br />

Fugen und Arbeitsfugen in<br />

begrenztem Maße zulässig<br />

<strong>–</strong> Entstehende Feuchtstellen mit<br />

Dunkelverfärbungen, ggf. auch<br />

Bildung von Wasserperlen zulässig<br />

Bei zusätzlichen Anforderungen an Bauteiloberflächen ohne Tauwasserbildung<br />

und/oder trockenes Raumklima sind planerisch raumklimatische (z.B.<br />

Heizung, Lüftung zur Abfuhr von Oberflächentauwasser) und bauphysikalische<br />

Maßnahmen (z.B. Wärmedämmung zur Vermeidung von Oberflächentauwasser)<br />

vorzusehen.<br />

Werden andere Nutzungen als in Nutzungsklasse A bzw. B gewünscht, so<br />

sind diese im Bauvertrag oder in den Entwurfsunterlagen festzulegen.<br />

8<br />

8.1<br />

8.1.1<br />

8.1.2


8<br />

Beanspruchungsklasse<br />

Mindestbauteildicke<br />

[cm]<br />

äquivalenterWasserzementwert<br />

w/z eq<br />

Mindestdruckfestigkeitsklasse<br />

besondere<br />

<strong>Beton</strong>eigenschaft<br />

für Bauteile<br />

mit<br />

innen<br />

liegenden<br />

Fugenabdichtungen<br />

gilt<br />

b [cm] w,i<br />

bei Größtkorn<br />

[mm]<br />

4<br />

Sonderbetone und besondere Anwendungen<br />

Empfohlene Mindestbauteildicken (d min ) 1)<br />

Bauteil Beanspruchungsklasse<br />

Ortbeton Elementwand<br />

(Dreifachwand)<br />

Fertigteile<br />

Wände 1 24 cm 24 cm 20 cm<br />

2 20 cm 24 cm 2) 10 cm<br />

Bodenplatte 1 25 cm - 20 cm<br />

2 15 cm - 10 cm<br />

1) Anwendung der Mindestbauteildicke erfordert u.a. zusätzliche betontechnologische Maßnahmen hinsichtlich<br />

der <strong>Beton</strong>druckfestigkeit, des w/z-Wertes und des Größtkorns.<br />

2) Unter Beachtung besonderer betontechnischer und ausführungstechnischer Maßnahmen ist eine Abminde-<br />

rung auf 20 cm möglich.<br />

Anforderungen an den <strong>Beton</strong> und das Bauteil 1)<br />

24<br />

Wände (Ortbeton) Bodenplatten<br />

(Ortbeton)<br />

Elementwände<br />

(Anforderungen an<br />

Fertigteil und Kernbeton)<br />

1 2 1 2 1 2<br />

≥ d min · 1,15 2)<br />

(d.h. 28 cm)<br />

20 25<br />

≥ d min · 1,15 2)<br />

(d.h. 29 cm)<br />

15 24<br />

≥ d min · 1,15 2)<br />

(d.h. 28 cm)<br />

24<br />

(20) 3)<br />

≤ 0,55 ≤ 0,60 ≤ 0,60 ≤ 0,55 ≤ 0,60 ≤ 0,60 ≤ 0,55 ≤ 0,60 ≤ 0,60<br />

lichtes Maß zwischen<br />

Bewehrungslagen b w,i<br />

≥ 12 4) ≥ 14 ≥ 14 ≥ 18<br />

8 16 16 32<br />

keine<br />

Anforderung<br />

keine<br />

Anforderung<br />

C25/30<br />

hoher Wassereindringwiderstand<br />

lichtes Maß zwischen<br />

Innenflächen der Fertigteile b w,i<br />

keine<br />

Anforderung ≥ 12 4) ≥ 14 ≥ 14 ≥ 18<br />

keine<br />

Anforderung<br />

8 16 5) 16 32<br />

keine<br />

Anforderung<br />

keine<br />

Anforderung<br />

5)<br />

1) Keine Anforderungen aus Expositionsklassen XA und XS berücksichtigt; Bauteildicken ≤ 40 cm<br />

2) Die Mindestbauteildicke gilt als überschritten ab dmin + 15 %<br />

3) Besondere technische und ausführungstechnische Maßnahmen 4) < 12 cm nicht erlaubt 5) Anschlussmischung 8 mm


Zusätzliche<br />

Anforderungen<br />

(ggf. sinnvoll)<br />

Sonderbetone und besondere Anwendungen 8<br />

Anforderungen an den <strong>Beton</strong> und das Bauteil (Fortsetzung)<br />

Anschluss-<br />

mischung<br />

Konsistenzklasse<br />

<strong>–</strong> Temperaturanstieg begrenzen: Verwendung von LH-Zementen oder<br />

mit normaler Festigkeitsentwicklung 32,5 N<br />

<strong>–</strong> Begrenzung der Frischbetontemperatur<br />

<strong>–</strong> besondere Nachbehandlungsmaßnahmen (kontrollierter Wärme-<br />

abfluss)<br />

bei Fallhöhen > 1 m: Anschlussmischung mit max. 8 mm Größtkorn;<br />

Höhe = Bauteildicke, jedoch mind. 30 cm hoch<br />

F3, F4, F5 oder F6 (SVB möglich), abhängig vom Einbauverfahren;<br />

zulässige <strong>Beton</strong>iergeschwindigkeit beachten (insbesondere bei F5,<br />

F6, SVB)<br />

Stahlfaserbeton Stahlfaserbeton (SFB) möglich: Abminderung der Stabstahlbewehrung<br />

<strong>nach</strong> DBV-Merkblatt Stahlfaserbeton<br />

8.2 Anforderungen an Unterwasserbeton für tragende Teile<br />

Wasserzementwert<br />

1)<br />

Mindestzementgehalt<br />

1)<br />

w/z ≤ 0,60, erforderlichenfalls geringer durch entsprechende Expositionsklassen<br />

(z.B. XA)<br />

z ≥ 350 kg/m³ bei Gesteinskörnungen mit Größtkorn 32 mm<br />

Mehlkorngehalt Werte <strong>nach</strong> S. 30 dürfen überschritten werden<br />

<strong>Beton</strong>zusammensetzung<br />

<strong>Beton</strong> muss beim Einbringen als zusammenhängende Masse fließen,<br />

um auch ohne Verdichtung ein geschlossenes Gefüge zu erhalten<br />

Verarbeitbarkeit i. Allg. mindestens weiche Konsistenz<br />

1) Anrechenbarkeit von Zusatzstoffen auf w/z bzw. Zementgehalt siehe S. 36 f.<br />

8.3 Anforderungen an <strong>Beton</strong> für hohe Gebrauchstemperaturen<br />

bis 250 °C<br />

<strong>–</strong> Verwendung von Gesteinskörnungen, die sich für diese Beanspruchung<br />

als geeignet erwiesen haben<br />

<strong>–</strong> weitere Informationen siehe Heft 337 des DAfStb<br />

8.4 Stahlfaserbeton <strong>nach</strong> DAfStb-Richtlinie<br />

Für tragende Bauteile ist die Richtlinie Stahlfaserbeton des DAfStb vorgesehen.<br />

Sie ändert und ergänzt jeweils folgende in Bezug genommene<br />

Regelwerke:<br />

■ DIN 1045-1 für Konstruktion und Bemessung<br />

■ DIN EN 206-1 und 1045-2 für <strong>Beton</strong>herstellung und Qualitätssicherung<br />

■ DIN 1045-3 für Bauausführung und Überwachung des <strong>Beton</strong>einbaus<br />

■ DIN 1045-4 für tragende Fertigteile<br />

■ DAfStb-Richtlinie Wasserundurchlässige Bauwerke aus <strong>Beton</strong><br />

■ DAfStb-Richtlinie <strong>Beton</strong>bau beim Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen<br />

8.2<br />

8.3<br />

8.4


8<br />

8.4.1<br />

Sonderbetone und besondere Anwendungen<br />

Geregelt ist damit die Anwendung von Stahlfaserbeton für<br />

■ Tragwerke des Hoch- und Ingenieurbaus aus Stahlfaserbeton und Stahlfaserbeton<br />

mit <strong>Beton</strong>stahlbewehrung<br />

■ Faserzugabe im Herstellwerk<br />

■ <strong>Herstellung</strong> und Überwachung als „<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften“.<br />

Die Richtlinie Stahlfaserbeton des DAfStb gilt bis auf weiteres nicht für<br />

■ vorgespannte <strong>Beton</strong>bauteile<br />

■ gefügedichten und haufwerksporigen Leichtbeton<br />

■ hochfesten <strong>Beton</strong> C55/67<br />

■ Stahlfaserbeton ohne <strong>Beton</strong>stahlbewehrung bei XD2, XD3, XS2, XS3, wenn<br />

Fasern rechnerisch in Ansatz gebracht werden<br />

■ selbstverdichtenden <strong>Beton</strong><br />

■ Stahlfaserspritzbeton<br />

■ nicht tragende Bauteile.<br />

Derzeit existieren zahlreiche abweichende allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassungen (abZ) mit zum Teil anderen Randbedingungen, deren Anwendungsbereiche<br />

und Anforderungen hier nicht erfasst sind.<br />

8.4.1 Planung und Klassifizierung von Stahlfaserbeton<br />

Festlegung der Eigenschaften von Stahlfaserbeton (erste 4 Angaben<br />

Planeraufgabe):<br />

■ zutreffende Expositionsklassen<br />

■ Feuchtigkeitsklasse<br />

■ Druckfestigkeitsklasse (mindestens C20/25)<br />

■ Leistungsklasse des Stahlfaserbetons (L1 / L2), z.B. L1,2/0,9<br />

■ Größtkorn des <strong>Beton</strong>zuschlags<br />

■ Konsistenzklasse oder Zielwert der Konsistenz<br />

Die möglichen Zahlenwerte der Leistungsklassen sind folgende:<br />

0,4 a) | 0,6 | 0,9 | 1,2 | 1,5 |1,8 | 2,1 | 2,4 | 2,7 b) | 3,0 b)<br />

a) nur für flächenhafte Bauteile (b > 5h)<br />

b) Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung oder Zustimmung im Einzelfall erforderlich<br />

Im Rahmen der Erstprüfung wird eine Biegeprüfung an Stahlfaserbetonbalken<br />

durchgeführt um eine Zuordnung zur Leistungsklasse zu ermöglichen.<br />

Dabei ergibt die Ablesung der Spannungswerte bei 0,5 mm und bei 3,5 mm<br />

Durchbiegung die charakteristischen Nachrissbiegezugfestigkeiten L1 für<br />

die „kleine Verformung“ (hinsichtlich Gebrauchstauglichkeit) und L2 für die<br />

„große Verformung“ (hinsichtlich Tragfähigkeitsbemessung).


Sonderbetone und besondere Anwendungen 8<br />

Die Werte L1 und L2 unterscheiden sich in der Praxis um ca. 0,3 (N/mm²)<br />

bis 0,6 (N/mm²), so dass sich Leistungsklassen ergeben können von z.B.<br />

L1,2/0,9 oder gar L 2,7/2,1.<br />

Bezeichnungsbeispiel <strong>nach</strong> DIN EN 206-1 und DIN 1045-2:<br />

Stahlfaserbeton C20/25, L1,8/1,5, XC2, WF<br />

Bei dieser Vorgabe kennt der Planer weder Menge noch Art der Fasern.<br />

8.4.2 Hinweise zur <strong>Herstellung</strong> und Qualitätssicherung von Stahlfaserbeton<br />

Auf dem Lieferschein für „<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften“ muss neben den oben<br />

genannten Angaben und der Leistungsklasse auch die Art und Menge der<br />

Fasern angegeben sein. Letztere wird i.d.R. bei der Konformitätsprüfung<br />

untersucht (z.B. mit Auswaschversuch). Unter Art wird der Typ sowie die<br />

Bezeichnung der Stahlfaser verstanden, die vom Hersteller angegeben wird.<br />

Der alleinige Bezug auf DIN EN 14889-1 ist nicht ausreichend.<br />

Aus der Angabe L1 der Leistungsklasse (im Bezeichnungsbeispiel „1,8“) folgt<br />

zwangsläufig die Zuordnung zur Überwachungsklasse 2 bei der Qualitätssicherung<br />

auf der Baustelle, denn es gilt:<br />

■ Ist L1 ≤ 1,2 folgt: Überwachungsklasse 1, falls nicht höher wegen anderer<br />

Eigenschaften.<br />

■ Ist L1 > 1,2 folgt: Überwachungsklasse 2 erforderlich mit Beteiligung einer<br />

anerkannten Überwachungsstelle (Fremdüberwachung). Zusätzlich zu<br />

DIN 1045-3 regelt die Richtlinie Stahlfaserbeton im Teil 3 die Aufgaben der<br />

Baustelle bei der Annahmeprüfung des <strong>Beton</strong>s insbesondere hinsichtlich<br />

des Fasergehaltes.<br />

Anforderungen an die im Herstellwerk unterzumischenden Fasern:<br />

■ Gestalt mit formschlüssiger, mechanischer Verankerung (i.d.R. gewellte<br />

oder gekröpfte Fasern mit Endverankerung)<br />

■ Lose (vereinzelte) Stahlfasern <strong>nach</strong> DIN EN 14889 Fasern für <strong>Beton</strong>,<br />

Teil 1<br />

■ CE-Kennzeichnung der Faser-Gebinde<br />

■ Verklebte Fasern oder Fasern in Dosierbeuteln benötigen weiterhin eine<br />

allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />

Bei der Stahlfaserbeton-Anwendung sind technologisch zu berücksichtigen:<br />

■ zusätzlicher Dosiervorgang in den Mischer<br />

■ Mischzeit ≥ 1 min, im Fahrmischer ≥ 1 min/m 3<br />

■ Faservereinzelung muss gesichert sein<br />

8.4.2


8<br />

8.5<br />

Sonderbetone und besondere Anwendungen<br />

■ Rücksteifen durch Faserzugabe zwischen 2 cm und 10 cm (Konsistenzausgleich<br />

durch BV, FM, erhöhten Zementleimgehalt)<br />

■ evtl. erschwertes Pumpen<br />

■ Verdichtungsaufwand nimmt etwas zu<br />

■ Stahlfaserlänge darf maximal das 2-fache des engsten Abstands der<br />

Bewehrungsstäbe betragen<br />

■ teilweise Ersatz der <strong>Beton</strong>stahlbewehrung<br />

8.5 Spritzbeton<br />

Folgende Regelwerke gelten für die Instandsetzung und Verstärkung bestehender<br />

Tragwerke, für neue Tragwerke und für die Sicherung von Baugruben,<br />

Hohlräumen und Hängen:<br />

■ DIN EN 14487-1 Spritzbeton <strong>–</strong> Teil 1: Begriffe, Festlegungen und Konformität<br />

■ DIN EN 14487-2 Spritzbeton <strong>–</strong> Teil 2: Ausführung<br />

■ DIN 18551 Spritzbeton <strong>–</strong> Nationale Anwendungsregeln zur Reihe<br />

DIN EN 14487 und Regeln für die Bemessung von Spritzbetonkonstruktionen<br />

DIN 18551 gilt für Bauteile in Spritzbetonbauweise aus bewehrtem <strong>Norm</strong>al-<br />

und Leichtbeton mit geschlossenem Gefüge <strong>nach</strong> DIN EN 206-1 und<br />

DIN 1045-1 bis -3. Die deutschen Anwendungsregeln sind ineinander greifend<br />

mit den EN-„Mutternormen“ zu lesen und ändern bzw. ergänzen diese<br />

(auch in Bezug auf DIN 1045-1).<br />

Erforderliche Festlegungen durch den Planer:<br />

■ Überwachungskategorien<br />

<strong>–</strong> sind bei der <strong>Beton</strong>bestellung anzugeben und die Angabe bei Abnahme<br />

zu prüfen,<br />

<strong>–</strong> sind wichtig für den Konformitäts<strong>nach</strong>weis, da sich daraus die Prüfhäufigkeit<br />

ableitet.<br />

■ Wahl der Überwachungskategorie je <strong>nach</strong> Risikograd des Projekts und<br />

geforderter Entwurfslebensdauer entsprechend <strong>nach</strong>stehender 4 Tabellen<br />

(<strong>nach</strong> DIN EN 14487-1)<br />

<strong>–</strong> als <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung (Rezeptbeton)<br />

nur in Kategorie 1 oder<br />

<strong>–</strong> als <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften (übliche Variante) in Kategorien 1, 2<br />

oder 3.


Sonderbetone und besondere Anwendungen 8<br />

■ „Art der Spritzbetonarbeiten“; ergibt bei niedriger Überwachungskategorie<br />

relativ geringe Prüfhäufigkeiten. Als Art ist durch den Planer festzulegen:<br />

<strong>–</strong> Instandhaltung und Verstärkung oder<br />

<strong>–</strong> Freistehende Konstruktionen oder<br />

<strong>–</strong> Bodenverfestigung<br />

Art der Spritzbetonarbeiten: Instandsetzung und Verstärkung von nichttragenden<br />

Konstruktionen<br />

Kategorie Beispiele für die Überwachungskategorien<br />

1 Konstruktionen mit geringen Anforderungen an die Dauerhaftigkeit und ohne<br />

Risiko für Benutzer und Einwohner wie<br />

<strong>–</strong> Konstruktionen in nicht städtischen Bereichen u. entlegene Verkehrswege<br />

<strong>–</strong> temporäre Instandsetzungen mit geringem Risiko<br />

2 Konstruktionen und Bauteile mit mittleren Anforderungen an die Dauerhaftigkeit<br />

und mittlerem Risiko für Benutzer und Einwohner wie<br />

<strong>–</strong> kleine Gebäude, Häuser<br />

<strong>–</strong> Abwasserleitungen in mittelgroßen Städten<br />

3 Konstruktionen und Bauteile mit hohen Anforderungen an die Dauerhaftigkeit<br />

und hohem Risiko für Benutzer und Einwohner wie<br />

<strong>–</strong> Eisenbahn- oder Straßentunnel mit starkem Verkehrsaufkommen<br />

<strong>–</strong> Fabriken mit hohem Risiko, Krankenhäuser, Schulen<br />

Art der Spritzbetonarbeiten: Instandsetzung und Verstärkung von tragenden Konstruktionen<br />

Kategorie Beispiele für die Überwachungskategorien<br />

2 Konstruktionen und Bauteile mit üblicher Entwurfskomplexität hinsichtlich<br />

des Risikos für die statische Instabilität oder die Funktionssicherheit und mit<br />

geringem Risiko für Nutzer und Einwohner wie<br />

<strong>–</strong> Abwasserleitungen in kleinen Städten<br />

<strong>–</strong> Tunnel, Brücken u. andere Tragwerke mit geringem Verkehrsaufkommen<br />

<strong>–</strong> dauerhafte Verfestigung von Böschungen<br />

3 Konstruktionen und Bauteile mit besonderer Entwurfskomplexität hinsichtlich<br />

des Risikos für die statische Instabilität oder die Funktionssicherheit<br />

sowie mit hohen Anforderungen an die Dauerhaftigkeit und mit mittlerem bis<br />

hohem Risiko für Nutzer und Einwohner wie<br />

<strong>–</strong> Eisenbahn- und Straßentunnel mit mittlerem Verkehrsaufkommen<br />

<strong>–</strong> Wasserleitungen für Trinkwasser<br />

<strong>–</strong> kleine Dämme, Abwasserleitungen in mittelgroßen Städten, Kanäle<br />

<strong>–</strong> Krankenhäuser, Schulen und Gebäude mit hohem Publikumsverkehr


8<br />

0<br />

Sonderbetone und besondere Anwendungen<br />

Art der Spritzbetonarbeiten: Bodenverfestigung<br />

Kategorie Beispiele für die Überwachungskategorien<br />

1 Konstruktionen mit geringem Risiko für konstruktive und statische Instabilität<br />

sowie mit geringen Anforderungen an die Dauerhaftigkeit, üblicherweise<br />

Konstruktionen mit kurzer Entwurfslebensdauer und geringem Risiko für die<br />

konstruktive Instabilität wie<br />

<strong>–</strong> kleine dauerhafte Konstruktionen<br />

<strong>–</strong> Verfestigung kleiner oder zeitweiliger Böschungen oder Baugruben<br />

2 Konstruktionen mit üblicher Entwurfskomplexität hinsichtlich des Risikos für<br />

die statische Instabilität oder die Funktionssicherheit sowie Konstruktionen<br />

mit mittleren Anforderungen an die Dauerhaftigkeit/Entwurfsdauer wie<br />

<strong>–</strong> dauerhafte Verfestigung von Böschungen<br />

<strong>–</strong> temporärer Spritzbeton für Tunnel und Hohlräume in schlechtem Boden<br />

3 Konstruktionen mit besonderer Entwurfskomplexität bzgl. des Risikos für die<br />

statische Instabilität oder die Funktionssicherheit sowie Konstruktionen mit<br />

hohen Anforderungen an die Dauerhaftigkeit/lange Entwurfsdauer wie<br />

<strong>–</strong> Hohlräume in sehr schlechtem Boden<br />

<strong>–</strong> Verkehrstunnel<br />

Art der Spritzbetonarbeiten: freistehende Konstruktionen<br />

Kategorie Beispiele für die Überwachungskategorien<br />

1 Konstruktionen mit kleinem Versagensrisiko der Tragsicherheit sowie mit geringen<br />

Anforderungen an die Dauerhaftigkeit, üblicherweise Konstruktionen<br />

mit kurzer Standdauer und geringem Versagensrisiko der Tragsicherheit wie<br />

<strong>–</strong> dekorative Felsimitationen<br />

<strong>–</strong> Ummauerungen<br />

2 Konstruktionen mit üblichem Schwierigkeitsgrad hinsichtlich der Tragwerksbemessung<br />

und mit üblichem Versagensrisiko der Tragsicherheit oder der<br />

Gebrauchstauglichkeit sowie Konstruktionen mit üblichen Anforderungen an<br />

die Dauerhaftigkeit und geringem Risiko für Nutzer und Einwohner wie<br />

<strong>–</strong> kleine Schwimmbäder<br />

<strong>–</strong> dekorative Felsimitate od. Skulpturen<br />

<strong>–</strong> oben offene Wasserleitungen oder Kanäle<br />

3 Konstruktionen mit hohem Schwierigkeitsgrad hinsichtlich der Tragwerksbemessung<br />

und mit hohem Versagensrisiko der Tragsicherheit oder der<br />

Gebrauchstauglichkeit sowie Konstruktionen mit hohen Anforderungen an<br />

die Dauerhaftigkeit und hohem Risiko für Nutzer und Einwohner wie<br />

<strong>–</strong> kleine Gebäude, Häuser<br />

<strong>–</strong> Brandschutz für Stahlbauten<br />

<strong>–</strong> Kuppeln und Schalen<br />

<strong>–</strong> Sicherheitsbauten<br />

<strong>–</strong> große Schwimmbäder<br />

<strong>–</strong> hohe Kletterwände<br />

<strong>–</strong> hohe Felsimitationen mit Publikumsverkehr


Sonderbetone und besondere Anwendungen 8<br />

Frühfestigkeitsentwicklung<br />

Junger Spritzbeton wird einer von drei Klassen der Frühfestigkeitsentwicklung<br />

(J1, J2 und J3) durch drei Punkte zugeordnet (Druckfestigkeit gegenüber Zeit)<br />

in den Zeitintervallen 0 h bis 1 h; 4 h bis 6 h; 12 h bis 24 h im <strong>nach</strong>stehenden<br />

Diagramm:<br />

Druckfestigkeit f c [N/mm 2 ]<br />

100<br />

20<br />

10<br />

5<br />

2<br />

1<br />

0,5<br />

0,2<br />

0,1<br />

Prüfung mit dem Eindringnadelverfahren und/oder mit dem<br />

Bolzentreibverfahren, beide <strong>nach</strong> EN 14488-2, Prüfung von<br />

Spritzbeton <strong>–</strong> Teil 2: Druckfestigkeit von jungem Spritzbeton<br />

J 3<br />

J 2<br />

J 1<br />

6 10 30 1 2 3 6 9 12 24<br />

Minuten Stunden<br />

1


8<br />

8.6<br />

2<br />

Sonderbetone und besondere Anwendungen<br />

8.6 <strong>Beton</strong>e beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen <strong>nach</strong><br />

DAfStb-Richtlinie<br />

Bezeichnung Flüssigkeitsdichter <strong>Beton</strong><br />

(FD-<strong>Beton</strong>)<br />

Allgemein <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1 und<br />

DIN 1045-2 mit vorgegebenen Anforderungen<br />

Mindestdruckfestigkeitsklasse<br />

Wasserzementwert<br />

C30/37<br />

Flüssigkeitsdichter <strong>Beton</strong><br />

<strong>nach</strong> Eindringprüfung<br />

(FDE-<strong>Beton</strong>)<br />

<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1<br />

und DIN 1045-2 mit Begrenzung<br />

(≤ FD-<strong>Beton</strong>) und Nachweis des<br />

Eindringverhaltens<br />

w/z ≤ 0,50; (w/z) eq ≤0,50 (in flüssigen Zusätzen enthaltenes Wasser ist anzurechnen)<br />

Zemente CEM I, CEM II-S, CEM II/A-D,<br />

CEM II/A-P, CEM II-V, CEM II-T,<br />

CEM II/A-LL, CEM II-M 1) ,<br />

CEM III/A, CEM III/B<br />

Gesteinskörnung<br />

<strong>–</strong> Größtkorn: 16 mm bis 32 mm<br />

<strong>–</strong> Sieblinienbereich: A/B<br />

<strong>–</strong> unlösliche Gesteinskörnung bei<br />

Beaufschlagung mit starken Säuren<br />

verwenden<br />

keine Einschränkung<br />

<strong>–</strong> Größtkorn ≤ 32 mm<br />

Zusatzstoffe Polymerdispersionen:<br />

Wenn für <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1/DIN 1045-2 zulässig, Feststoff- und Flüssiganteil<br />

bei (w/z) eq berücksichtigen.<br />

Flugasche <strong>nach</strong> DIN EN 450 und Silikastaub <strong>nach</strong> allgemeiner bauaufsichtlicher<br />

Zulassung zulässig.<br />

Zusatzmittel <strong>Herstellung</strong> als LP-<strong>Beton</strong> mit Luftporenbildner erlaubt<br />

Fasern mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung<br />

bei Stahlfasern: Richtlinie Stahlfaserbeton berücksichtigen<br />

Prüfung der Medienbeständigkeit erforderlich<br />

Zementleimgehalt<br />

<strong>Herstellung</strong><br />

und<br />

Verarbeitung<br />

≤ 290 l/m³ (inkl. angerechneter Zusatzstoffe)<br />

Abweichungen möglich<br />

<strong>–</strong> Konsistenz bei Einbau möglichst F3<br />

<strong>–</strong> Überwachungsklasse 2 für den <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN 1045-3<br />

<strong>–</strong> Keine Neigung zum Bluten oder Entmischen<br />

<strong>–</strong> Nachbehandlung mind. 70 % der 28-Tage-Druckfestigkeit, jedoch nicht weniger<br />

als 7 Tage; chemische Nachbehandlungsmittel sind nicht zulässig<br />

1) Zulässig sind die Kombinationen CEM II/A-M (S-D), (S-P), (S-V), (S-T), (S-LL), (D-P), (D-V), (D-T), (D-LL), (P-V), (P-T), (P-LL), (V-T),<br />

(V-LL) sowie CEM II/B-M (S-D), (S-T), (D-T), (S-V), (D-V), (V-T)<br />

Weitere Anforderungen an den <strong>Beton</strong> z.B. Eindringverhalten, Schädigungstiefe,<br />

sowie an die Bemessung, Konstruktion, Bauausführung und Prüfung <strong>nach</strong><br />

Richtlinie <strong>nach</strong>weisen.


Sonderbetone und besondere Anwendungen 8<br />

8.7 Vergussbeton und Vergussmörtel <strong>nach</strong> DAfStb-Richtlinie<br />

8.7.1 Anforderungen an Vergussmörtel<br />

(Größtkorn der Gesteinskörnung ≤ 4 mm)<br />

Eigenschaft Bezeichnung Klasse Nachzuweisen bei Prüfung des<br />

fertigen Vergussmörtels auf der<br />

Baustelle <strong>nach</strong> DAfStb-Rili<br />

Konsistenz Fließmaßklasse,<br />

bestimmt mit der<br />

Fließrinne <strong>nach</strong><br />

DBV-Merkblatt<br />

Vergussmörtel 1)<br />

Charakteristische<br />

Druckfestigkeit<br />

<strong>nach</strong> 24 h, ausgedrückt<br />

als f c,cube<br />

Frühfestigkeitsklasse<br />

(zumeist<br />

geprüft an Prismen<br />

40 mm x 40 mm x<br />

160 mm)<br />

Quellen <strong>nach</strong> 24 h Quellmaß 2)<br />

(Gefäßverfahren)<br />

Schwindmaß Schwindklasse<br />

(geprüft an<br />

Prismen)<br />

f1 550 mm bis 640 mm<br />

f2 650 mm bis 740 mm<br />

f3 ≥ 750 mm<br />

A 40 N/mm2 Einhalten der erfor-<br />

B 25 N/mm<br />

derlichenDruckfestigkeit entsprechend<br />

DIN 1045-3<br />

2<br />

C 10 N/mm2 - ≥ +0,10 %<br />

SKVM I ε s,m,91 ≤ 0,8 ‰ (Mittel von 3 EW)<br />

ε s,i,91 ≤ 1,0 ‰ (Einzelwert EW)<br />

SKVM II ε s,m,91 ≤ 1,2 ‰ (Mittel von 3 EW)<br />

ε s,i,91 ≤ 1,4 ‰ (Einzelwert EW)<br />

SKVM III ε s,m,91 ≤ 1,5 ‰ (Mittel von 3 EW)<br />

ε s,i,91 ≤ 2,0 ‰ (Einzelwert EW)<br />

1) Alternative Prüfung des Ausbreitmaßes mit dem Hartgummiring in DIN EN 196-3 zulässig, wenn zuvor die<br />

Korrelation zum Fließmaß (Referenzkenngröße) ermittelt wurde.<br />

2) Prüfung auf Quellen entsprechend DIN EN 445:1996-07 „Einpressmörtel für Spannglieder <strong>–</strong> Prüfverfahren“<br />

(Gefäßverfahren)<br />

8.7.2 Anforderungen an Vergussbeton<br />

(Größtkorn der Gesteinskörnung > 4 mm)<br />

Eigenschaft Bezeichnung Klasse Nachzuweisen bei Prüfung des<br />

fertigen Vergussbetons auf der<br />

Baustelle <strong>nach</strong> DAfStb-Rili<br />

Konsistenz Ausfließmaßklasse,<br />

bestimmt mit dem<br />

Ausbreittisch und<br />

3 Liter Vergussbeton<br />

Charakteristische<br />

Druckfestigkeit<br />

<strong>nach</strong> 24 h, ausgedrückt<br />

als f c,cube<br />

Frühfestigkeitsklasse<br />

(geprüft an<br />

Würfeln 150 mm)<br />

Quellen <strong>nach</strong> 24 h Quellmaß 1)<br />

(Gefäßverfahren)<br />

Schwindmaß Schwindklasse<br />

(geprüft an<br />

Zylindern 150 mm x<br />

300 mm)<br />

a1 500 mm bis 590 mm<br />

a2 600 mm bis 690 mm<br />

a3 ≥ 700 mm<br />

A 40 N/mm2 Einhalten der erfor-<br />

B 25 N/mm<br />

derlichenDruckfestigkeit entsprechend<br />

DIN 1045-3<br />

2<br />

C 10 N/mm2 - ≥ +0,10 %<br />

SKVB I ε ≤ 0,8 ‰ (Mittel von 3 EW)<br />

s,m,91<br />

ε ≤ 1,0 ‰ (Einzelwert EW)<br />

s,i,91<br />

SKVB II ε s,m,91 ≤ 1,5 ‰ (Mittel von 3 EW)<br />

ε s,i,91 ≤ 2,0 ‰ (Einzelwert EW)<br />

1) Prüfung auf Quellen entsprechend DIN EN 445:1996-07 „Einpressmörtel für Spannglieder <strong>–</strong> Prüfverfahren“<br />

(Gefäßverfahren)<br />

8.7<br />

8.7.1<br />

8.7.2


9<br />

9.1<br />

9.2<br />

4<br />

Leichtbeton mit geschlossenem Gefüge<br />

9.1 Druckfestigkeitsklassen für Leichtbeton<br />

Druckfestigkeitsklasse<br />

LC8/9<br />

LC12/13<br />

LC16/18<br />

LC20/22<br />

LC25/28<br />

LC30/33<br />

LC35/38<br />

LC40/44<br />

LC45/50<br />

LC50/55<br />

LC55/60<br />

LC60/66<br />

LC70/77 3)<br />

LC80/88 3)<br />

f ck,cyl 1)<br />

[N/mm²]<br />

8<br />

12<br />

16<br />

20<br />

25<br />

30<br />

35<br />

40<br />

45<br />

50<br />

55<br />

60<br />

70<br />

80<br />

f ck,cube 2)<br />

[N/mm²]<br />

9<br />

13<br />

18<br />

22<br />

28<br />

33<br />

38<br />

44<br />

50<br />

55<br />

60<br />

66<br />

77<br />

88<br />

<strong>Beton</strong>art<br />

Leichtbeton<br />

Hochfester Leichtbeton<br />

1) fck,cyl : charakteristische Festigkeit von Zylindern, Durchmesser 150 mm,<br />

Länge 300 mm, Alter 28 Tage<br />

2) fck,cube : charakteristische Festigkeit von Würfeln, Kantenlänge 150 mm, Alter 28 Tage<br />

3) Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung oder Zustimmung im Einzelfall erforderlich<br />

Es dürfen andere Werte für f ck, cube verwendet werden, wenn das Verhältnis<br />

zwischen diesen Werten und der Referenzfestigkeit von Zylindern mit genügender<br />

Genauigkeit festgestellt und dokumentiert worden ist.<br />

9.2 Rohdichteklassen<br />

Rohdichteklasse<br />

D1,0<br />

D1,2<br />

D1,4<br />

D1,6<br />

D1,8<br />

D2,0<br />

Rohdichtebereich charakteristischer Wert<br />

zur Lastermittlung<br />

≥ 800 und ≤ 1 000<br />

> 1 000 und ≤ 1 200<br />

> 1 200 und ≤ 1 400<br />

> 1 400 und ≤ 1 600<br />

> 1 600 und ≤ 1 800<br />

> 1 800 und ≤ 2 000<br />

unbewehrt bewehrt<br />

[kg/m³]<br />

1 050<br />

1 250<br />

1 450<br />

1 650<br />

1 850<br />

2 050<br />

Die Rohdichte darf auch durch einen Zielwert festgelegt werden.<br />

1 150<br />

1 350<br />

1 550<br />

1 750<br />

1 950<br />

2 150


Leichtbeton mit geschlossenem Gefüge 9<br />

9.3 Anhaltswerte für die Zuordnung von Festigkeitsklassen und<br />

erforderlicher <strong>Beton</strong>rohdichte (<strong>nach</strong> Thienel, DAfStb-Heft 526)<br />

<strong>Beton</strong>rohdichte [kg/dm 3 ]<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

LC8/9<br />

<strong>Beton</strong>rohdichte mit Leichtsand<br />

<strong>Beton</strong>rohdichte mit Natursand<br />

LC12/13<br />

LC16/18<br />

LC20/22<br />

LC25/28<br />

LC30/33<br />

9.4 Wärmeleitfähigkeit (Bemessungswerte <strong>nach</strong> DIN V 4108-4 1) )<br />

Rohdichteklasse Rohdichtebereich Bemessungswert<br />

2)<br />

der Wärmeleitfähigkeit λR [kg/m³] [W/(m · K)]<br />

D1,0 ≤ 900<br />

≤ 1 000<br />

D1,2 ≤ 1 100<br />

≤ 1 200<br />

D1,4 ≤ 1 300<br />

≤ 1 400<br />

D1,6 ≤ 1 500<br />

≤ 1 600<br />

LC35/38<br />

LC40/44<br />

LC45/50<br />

LC50/55<br />

LC55/60<br />

LC60/66<br />

0,44<br />

0,49<br />

0,55<br />

0,62<br />

0,70<br />

0,79<br />

0,89<br />

1,0<br />

D1,8 ≤ 1 800 1,3<br />

D2,0 ≤ 2 000 1,6<br />

LC70/77<br />

LC80/88<br />

1) Im Rahmen bauaufsichtlicher Zulassungen sind deutlich geringere Werte der Wärmeleitfähigkeit möglich.<br />

2) Werte gelten nur für Gesteinskörnungen mit porigem Gefüge ohne Quarzsandzusatz.<br />

9.3<br />

9.4


10 <strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung<br />

10.1<br />

10.2<br />

10.1 Begriffe<br />

Begriff Definition<br />

<strong>Beton</strong>deckung <strong>–</strong> Abstand zwischen <strong>Beton</strong>oberfläche und Außenkante Stahl<br />

Aufgabe <strong>–</strong> Sicherung des Verbunds zwischen Bewehrung und <strong>Beton</strong><br />

<strong>–</strong> Schutz der Bewehrung gegen Rosten<br />

<strong>–</strong> Schutz der Bewehrung gegen Brandeinwirkung<br />

Anforderungen <strong>–</strong> ausreichende Dicke und Dichte der <strong>Beton</strong>deckung<br />

<strong>–</strong> Einhaltung der Maße der <strong>Beton</strong>deckung für <strong>Norm</strong>albeton <strong>nach</strong><br />

S. 67 ff.<br />

<strong>–</strong> Nennmaß = Mindestmaß + Vorhaltemaß<br />

c nom = c min + c<br />

<strong>–</strong> Einhaltung des Verlegemaßes c v , das sich aus den verschiedenen<br />

Nennmaßen ergibt<br />

c min<br />

<strong>–</strong> Mindestmaß der <strong>Beton</strong>deckung<br />

<strong>–</strong> Kontrollmaß für das erhärtete Bauteil<br />

Dc <strong>–</strong> Vorhaltemaß der <strong>Beton</strong>deckung zur Gewährleistung<br />

von c min im erhärteten Bauteil:<br />

c = 1,0 cm für Expositionsklasse XC1<br />

c = 1,5 cm für Expositionsklassen XC2, XC3, XC4 oder bei<br />

großem Stabdurchmesser c = 1,0 cm (Verbundsicherung)<br />

c = 1,5 cm für Expositionsklassen XD, XS<br />

<strong>–</strong> Angabe auf Bewehrungszeichnung erforderlich<br />

c nom<br />

c v<br />

1) siehe S. 67 oben<br />

<strong>–</strong> Nennmaß der <strong>Beton</strong>deckung<br />

<strong>–</strong> maßgebend für die Bemessung in der statischen Berechnung<br />

(Nutzhöhe d)<br />

<strong>–</strong> Verlegemaß der <strong>Beton</strong>deckung 1)<br />

<strong>–</strong> Angabe auf Bewehrungszeichnung erforderlich<br />

<strong>–</strong> maßgebend für die durch Abstandhalter zu unterstützende<br />

Bewehrung, z.B. bei Bügeln in Balken 1)<br />

10.2 Anforderungen an die Begrenzung der Rissbreite zur Sicherheit<br />

der Dauerhaftigkeit<br />

Expositionsklasse, Bauteil Rechenwert der Rissbreite w k [mm]<br />

für Stahlbetonbauteile 1)<br />

XC1 0,4<br />

XC2, XC3, XC4 0,3<br />

XD1, XD2, XD3 2) , XS1, XS2, XS3 0,3<br />

Brückenbauteile 3) 0,2<br />

1) Für besondere Bauwerke, z.B. mit Druckwasserbeanspruchung, können sich zur Sicherung der Gebrauchstauglichkeit<br />

höhere Anforderungen hinsichtlich der Rissbreite ergeben.<br />

2) Im Einzelfall können zusätzlich besondere Maßnahmen für den Korrosionsschutz der Bewehrung notwendig sein.<br />

3) Gemäß DIN FB 102 <strong>–</strong> <strong>Beton</strong>brücken


10.3 Verlegemaß c v<br />

<strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung 10<br />

Das Verlegemaß c v ergibt sich als größtes Maß aus den Nennmaßen der<br />

<strong>Beton</strong>deckung für die Längsstäbe und die Querbewehrung (Bügel) bzw. aus<br />

den erforderlichen <strong>Beton</strong>deckungen für den Brandschutz.<br />

10.4 <strong>Beton</strong>deckung der Bewehrung für <strong>Beton</strong>stahl in Abhängigkeit von<br />

der Expositionsklasse mit Mindestfestigkeitsklasse des <strong>Beton</strong>s 1)<br />

Expositionsklasse Stabdurchmesser 2)<br />

ds [mm]<br />

XC1 bis 10<br />

12, 14<br />

16, 20<br />

25<br />

28<br />

32<br />

XC2, XC3 bis 20<br />

25<br />

28<br />

32<br />

XC4 bis 25<br />

28<br />

32<br />

Mindestmaße<br />

cmin [mm]<br />

10<br />

12, 14<br />

16, 20<br />

25<br />

28<br />

32<br />

20<br />

25<br />

28<br />

32<br />

25<br />

28<br />

32<br />

Nennmaße<br />

cnom [mm]<br />

20<br />

25<br />

30<br />

35<br />

40<br />

45<br />

35<br />

35 3)<br />

40 3)<br />

45 3)<br />

40<br />

40 3)<br />

45 3)<br />

XD1, XD2, XD3 4) bis 32 40 55<br />

XS1, XS2, XS3 bis 32 40 55<br />

1) Bei mehreren zutreffenden Expositionsklassen für ein Bauteil ist jeweils die Expositionsklasse mit der höchsten<br />

Anforderung maßgebend. Vergrößerung bzw. Verminderung der <strong>Beton</strong>deckung siehe S. 68 f.<br />

2) Bei Stabbündeln ist der Vergleichsdurchmesser dsv maßgebend.<br />

3) Da Verbundsicherung maßgeblich, hier mit c ≥ 10 mm <strong>nach</strong> DAfStb Heft 525 zu DIN 1045-1, 6.3 (8)<br />

4) Für XD3 können im Einzelfall zusätzlich besondere Maßnahmen zum Korrosionsschutz der Bewehrung notwendig<br />

sein.<br />

10.3<br />

10.4


10<br />

10.4.1<br />

10.4.2<br />

<strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung<br />

10.4.1 Vergrößerung der <strong>Beton</strong>deckung<br />

Vergrößerung der <strong>Beton</strong>deckung erforderlich bei:<br />

■ Bauteilen aus Leichtbeton<br />

Zusätzlich gilt, dass c min mindestens 0,5 cm größer sein muss als der<br />

Durchmesser des Größtkorns der porigen leichten Gesteinskörnung, außer<br />

bei Expositionsklasse XC1.<br />

■ Verschleißbeanspruchungen<br />

Alternativ zu zusätzlichen Anforderungen an die Gesteinskörnungen besteht<br />

die Möglichkeit, die Mindestbetondeckung der Bewehrung c min zu<br />

vergrößern (Opferbeton):<br />

Eigenschaften der Gesteinskörnung<br />

im <strong>Beton</strong><br />

<strong>Norm</strong>ale Gesteinskörnung mit<br />

verminderten Anforderungen<br />

Expositionsklasse Vergrößerung c Opfer<br />

XM1 +0,5 cm<br />

XM2 +1,0 cm<br />

Keine Verwendung von Hartstoffen XM3 +1,5 cm<br />

■ <strong>Beton</strong>ieren gegen unebene Flächen, Vorhaltemaß erhöhen<br />

<strong>–</strong> generell um das Differenzmaß der Unebenheit (z.B. bei architektonischer<br />

Gestaltung wie bei strukturierten Oberflächen, grobem Waschbeton),<br />

aber<br />

<strong>–</strong> Mindesterhöhung um c uneben ≥ + 2,0 cm<br />

<strong>–</strong> bei <strong>Herstellung</strong> unmittelbar auf dem Baugrund um c uneben ≥ + 5,0 cm<br />

10.4.2 Verminderung der <strong>Beton</strong>deckung<br />

Verminderung der <strong>Beton</strong>deckung zulässig bei:<br />

■ Bauteilen mit hoher <strong>Beton</strong>druckfestigkeit f ck<br />

Wenn f ck um 2 Festigkeitsklassen höher liegt als <strong>nach</strong> Expositionsklassen-<br />

Einstufung XC, XD und XS erforderlich, um 0,5 cm, siehe Tabelle 10.4.3<br />

Ausnahme: Abminderung für XC1 unzulässig<br />

■ Bauteilen aus Leichtbeton mit hoher Dichtheit der <strong>Beton</strong>deckung. Die<br />

Erhöhung der Dichtheit ist unabhängig von der Festigkeitsklasse über die<br />

Anpassung der <strong>Beton</strong>zusammensetzung in Analogie zum <strong>Norm</strong>albeton<br />

entsprechend DIN 1045-2 sicherzustellen.<br />

■ Bauteilen mit kraftschlüssiger Verbindung Fertigteil/Ortbeton<br />

c min ≥ 0,5 cm im Fertigteil; c min ≥ 1,0 cm im Ortbeton für die der Fuge zugewandten<br />

Ränder<br />

Bei Nutzung der Bewehrung im Bauzustand gelten jedoch die Tafelwerte<br />

für c min .


<strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung 10<br />

Direkt auf eine Elementdecke aufgelegte Bewehrung in der Ortbetonergänzung<br />

ist nur zulässig, wenn vom Planer so berücksichtigt und auf dem<br />

Bewehrungsplan ausgewiesen.<br />

■ Entsprechender Qualitätskontrolle<br />

Bei Planung, Entwurf, <strong>Herstellung</strong> und Bauausführung (entsprechend DBV-<br />

Merkblatt <strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung) sind Abminderungen zulässig,<br />

i.d.R. um 0,5 cm.<br />

10.4.3 Geminderte <strong>Beton</strong>deckung der Bewehrung für <strong>Beton</strong>stahl in<br />

Abhängigkeit von der Expositionsklasse bei hoher <strong>Beton</strong>druckfestigkeit<br />

f ck 1)<br />

Expositionsklasse<br />

<strong>Beton</strong>druckfestigkeit<br />

f ck<br />

Stabdurchmesser<br />

2)<br />

d s [mm]<br />

Mindestbetondeckung<br />

c min [mm]<br />

XC1 nicht abgemindert<br />

XC2<br />

XC3<br />

≥ C25/30<br />

≥ C30/37<br />

XC4 ≥ C35/45<br />

XD1, XS1<br />

XD2, XS2<br />

XD3 4) , XS3<br />

≥ C40/50 5)<br />

≥ C45/55 5)<br />

≥ C45/55 5)<br />

Nennmaß<br />

c nom [mm]<br />

bis 14 15 30<br />

16<br />

20<br />

16<br />

20<br />

30 3)<br />

25 25 35 3)<br />

28 28 40 3)<br />

32 32 45 3)<br />

bis 20 20 35<br />

25 25 35 3)<br />

28 28 40 3)<br />

32 32 45 3)<br />

bis 32 35 50<br />

1) Bei mehreren zutreffenden Expositionsklassen für ein Bauteil ist jeweils die Expositionsklasse mit der höchsten<br />

Anforderung maßgebend.<br />

2) Bei Stabbündeln ist der Vergleichsdurchmesser dsv maßgebend.<br />

3) Da Verbundsicherung maßgeblich, hier mit c 10 mm <strong>nach</strong> DAfStbHeft 525 zu DIN 1045-1, 6.3 (8)<br />

4) Für XD3 können im Einzelfall zusätzlich besondere Maßnahmen zum Korrosionsschutz der Bewehrung notwendig<br />

sein.<br />

5) Bei Luftporenbeton, z.B. wegen gleichzeitiger Expositionsklasse XF, eine Festigkeitsklasse niedriger.<br />

10.4.3


10<br />

0<br />

<strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung<br />

10.5 10.5 Arten, Anzahl und Anordnung von Abstandhaltern (Richtwerte)<br />

Platten, Decken<br />

71<br />

Nach DBV-Merkblatt <strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung, Fassung Juli 2002<br />

71<br />

Abstände s der Abstandhalter/Unterstützungen<br />

∅ unterstützte<br />

Tragstäbe<br />

Abstandhalter Unterstützungen<br />

punktförmig linienförmig,<br />

flächig<br />

max s St./m² max s max s<br />

bis 6,5 mm 50 cm 4 50 cm 50 cm<br />

über 6,5 mm 70 cm 2 70 cm 70 cm 1)<br />

1) größere Verlegeabstände <strong>nach</strong> Berechnung gemäß<br />

DBV-Merkblatt „Unterstützungen“ möglich<br />

Abstände s der Abstandhalter max s 1 in Längsrichtung<br />

∅ Längsstäbe Stützen Balken<br />

bis 10 mm 50 cm 25 cm<br />

12 bis 20 mm 100 cm 50 cm<br />

über 20 mm 125 cm 75 cm<br />

Abstände s der Abstandhalter max s 2 in Querrichtung<br />

Anzahl, Abstände<br />

b bzw. h Stützen Balken<br />

bis 100 cm 2 2<br />

über 100 cm ≥ 3 ≥ 3<br />

max s 75 cm 50 cm<br />

Abstände und Anzahl<br />

∅ Tragstäbe Abstandhalter S-Haken Lagesicherung<br />

U-Bügel<br />

max s St./m²<br />

1<br />

Wand1) St./m²<br />

Wand<br />

bis 8 mm 70 cm 4<br />

1<br />

10 bis 16 mm<br />

100 cm 2<br />

über 16 mm 4<br />

1) und je Wandseite<br />

St./m² Wand<br />

1


<strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung 10<br />

10.6 Zulässige Maßabweichungen l der Bewehrung beim Ablängen<br />

und Biegen<br />

Die zulässigen Maßabweichungen l der Bewehrung beim Ablängen und<br />

Biegen [mm] bemessen sich <strong>nach</strong> der für die Beauftragung von Bewehrungsarbeiten<br />

empfohlenen DAfStb-Richtlinie Qualität der Bewehrung <strong>–</strong> Ergänzende<br />

Festlegungen zur Weiterverarbeitung von <strong>Beton</strong>stahl und zum Einbau der<br />

Bewehrung, Ausgabe: Oktober 2010.<br />

Stabformen<br />

und<br />

Bezugsmaße<br />

Maßabweichungen<br />

l<br />

<strong>–</strong> allgemein<br />

<strong>–</strong> bei Pass-<br />

maßen 1)<br />

Ablängen Längenangaben in<br />

Biegeformen<br />

Hier: Toleranz der<br />

zugehörigen Bügel<br />

beachten<br />

Stablänge l Stabdurchmesser d s Stabdurchmesser d s Stabdurchmesser d s<br />

≤ 5,0 m > 5,0 m ≤ 14 mm > 14 mm ≤ 14 mm > 14 mm ≤ 10 mm > 10 mm<br />

±15 ±20<br />

+0<br />

-5<br />

l l<br />

+0<br />

-10<br />

+0<br />

-15<br />

+0<br />

-10<br />

+0<br />

-25<br />

+0<br />

-15<br />

+0<br />

-10<br />

+0<br />

-10<br />

+0<br />

-20<br />

+0<br />

-20<br />

1) Passmaße, z.B. erforderlich bei komplizierter Bewehrungsführung, müssen höhere Anforderungen an die<br />

Toleranzen erfüllen als für Standardlängenmaße gefordert. Die <strong>Herstellung</strong> von Biegeformen mit Passmaßen<br />

erfordert einen erhöhten Aufwand u.a. infolge einer aufwändigen Qualitätssicherung.<br />

l<br />

+0<br />

-10<br />

+0<br />

-5<br />

l<br />

10.6<br />

l<br />

+0<br />

-15<br />

+0<br />

-10<br />

1


11<br />

11.1<br />

11.1.1<br />

2<br />

Anforderungen an die Bauausführung<br />

11.1 Bestellung von Transportbeton<br />

<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften muss durch grundlegende Anforderungen und,<br />

falls erforderlich, durch zusätzliche Anforderungen festgelegt werden.<br />

11.1.1 Festlegung für <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften<br />

Grundlegende Anforderungen:<br />

■ Bezug auf DIN EN 206-1 und DIN 1045-2<br />

■ Druckfestigkeitsklasse (ggf. von 28 Tagen abweichender Zeitpunkt der<br />

Bestimmung der Druckfestigkeit)<br />

■ Expositionsklasse(n)<br />

■ Feuchtigkeitsklasse<br />

■ Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung<br />

■ Klasse des Chloridgehalts oder die Art der Verwendung<br />

(unbewehrter <strong>Beton</strong>, Stahlbeton, Spannbeton)<br />

■ Konsistenzklasse oder (in besonderen Fällen) Zielwert der Konsistenz<br />

■ Rohdichteklasse oder Zielwert der Rohdichte (für Leichtbeton)<br />

■ Zielwert der Rohdichte (für Schwerbeton)<br />

■ Leistungsklasse (für Stahlfaserbeton)<br />

Zusätzliche Anforderungen:<br />

■ besondere Arten oder Klassen von Zement (z.B. LH-Zement)<br />

■ besondere Arten oder Klassen von Gesteinskörnungen<br />

■ erforderliche Eigenschaften für den Widerstand gegen Frosteinwirkung,<br />

z.B. Luftgehalt<br />

■ besondere Anforderungen an die Frischbetontemperatur<br />

■ Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s<br />

■ Wärmeentwicklung während der Hydratation<br />

■ verzögertes Ansteifen<br />

■ Erstarrungsende t E in Abhängigkeit von der voraussichtlichen Einbau-<br />

temperatur (siehe Kapitel 11.4)<br />

■ Wassereindringwiderstand<br />

■ Abriebwiderstand<br />

■ Spaltzugfestigkeit<br />

■ andere technische Anforderungen wie z.B. zur Erzielung besonderer Oberflächenbeschaffenheiten<br />

notwendig<br />

Ggf. zusätzlich vom Verwender zu benennende Bedingungen:<br />

■ Lieferzeit und Abnahmegeschwindigkeit<br />

■ besonderer Transport auf der Baustelle


■ besondere Einbringverfahren, z.B. Pumpbarkeit<br />

■ Beschränkung für das Lieferfahrzeug<br />

(Typ, Größe, Höhe, Gesamtgewicht)<br />

Anforderungen an die Bauausführung 11<br />

11.1.2 Festlegungen für Standardbeton<br />

Standardbeton ist durch folgende Angaben festzulegen:<br />

■ Druckfestigkeitsklasse<br />

■ Expositionsklasse(n)<br />

■ Feuchtigkeitsklasse<br />

■ Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung<br />

■ Konsistenzbezeichnung<br />

■ Festigkeitsentwicklung, falls erforderlich<br />

Zur Verwendung und <strong>Herstellung</strong> von Standardbeton siehe auch S. 42 und 45.<br />

11.2 Zugabe von Zusatzmitteln auf der Baustelle<br />

Wenn <strong>nach</strong> dem Hauptmischgang Fließmittel oder Verzögerer auf der Baustelle<br />

zugegeben werden, muss der <strong>Beton</strong> nochmals gemischt werden, bis<br />

sich das Zusatzmittel vollständig in der Mischung verteilt hat und voll wirksam<br />

ist. Folgende Mischzeiten sind einzuhalten:<br />

■ Mischzeit bei FM-Zugabe auf der Baustelle:<br />

mindestens 1 Minute je m³ <strong>Beton</strong>,<br />

aber mindestens 5 Minuten<br />

■ Mischzeit bei VZ-Zugabe auf der Baustelle<br />

für Verarbeitbarkeitszeit ≥ 12 Std.:<br />

mindestens 5 Minuten,<br />

bei Trommelinhalt > 6 m 3 aber mindestens 10 Minuten<br />

11.3 Fördern und Verarbeiten des <strong>Beton</strong>s<br />

Transportbeton ist möglichst sofort <strong>nach</strong> der Anlieferung zu verarbeiten.<br />

Unmittelbar vor dem Entladen ist der <strong>Beton</strong> nochmals durchzumischen.<br />

Bei der Übergabe des <strong>Beton</strong>s muss die vereinbarte Konsistenz vorhanden<br />

sein. Fahrmischer oder Fahrzeuge mit Rührwerk sollten 90 Minuten <strong>nach</strong><br />

der ersten Wasserzugabe, Fahrzeuge ohne Mischer oder Rührwerk (<strong>Beton</strong><br />

steifer Konsistenz) 45 Minuten <strong>nach</strong> erfolgter Wasserzugabe entladen sein.<br />

Beschleunigtes oder verzögertes Erstarren infolge von Witterungseinflüssen<br />

ist zu berücksichtigen.<br />

11.1.2<br />

11.2<br />

11.3


11<br />

11.4<br />

11.4.1<br />

4<br />

Anforderungen an die Bauausführung<br />

Veränderungen des Frischbetons, wie Entmischen, Bluten oder Verlust von<br />

Zementleim, sind während des Transports sowie des Einbringens und Verdichtens<br />

gering zu halten. Der Frischbeton ist vor schädlichen Witterungseinflüssen<br />

zu schützen.<br />

Um Entmischungen zu verhindern, ist der <strong>Beton</strong> beim Einbringen in die<br />

Schalung (insbesondere Stützen- und Wandschalung) durch Fallrohre zusammenzuhalten.<br />

Wird der <strong>Beton</strong> durch Pumpen gefördert, ist die Verwendung<br />

von Leichtmetallrohren nicht zulässig.<br />

Der <strong>Beton</strong> muss vollständig verdichtet werden. Trotzdem kann er noch<br />

einzelne Luftporen enthalten. Die Bewehrungsstäbe sind dicht mit <strong>Beton</strong> zu<br />

umhüllen. Bei Verwendung von Innenrüttlern muss die Rüttelflasche noch in<br />

die untere, bereits verdichtete Schicht eindringen (Vernadeln). Bei besonderen<br />

Verhältnissen (schnelle Steiggeschwindigkeit, hoher Wassergehalt, geringes<br />

Wasserrückhaltevermögen, Sichtbetonflächen, wasserundurchlässige Bauteile)<br />

empfiehlt sich ein Nachverdichten des <strong>Beton</strong>s.<br />

Bei hochfestem <strong>Beton</strong> ist ein erhöhter Verdichtungsaufwand erforderlich,<br />

insbesondere bei Verwendung von Silikasuspension.<br />

11.4 Frischbetondruck auf lotrechte Schalungen in Abhängigkeit von<br />

der Konsistenz, der <strong>Beton</strong>iergeschwindigkeit v (Steiggeschwindigkeit)<br />

und vom Erstarrungsende t E (<strong>nach</strong> DIN 18218)<br />

11.4.1 Bestimmung des Höchstwertes des horizontalen Frischbetondrucks<br />

Mit den folgenden Diagrammen kann der Höchstwert des horizontalen<br />

Frischbetondrucks hk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindig-<br />

keit v (<strong>Beton</strong>iergeschwindigkeit) und der Konsistenz bestimmt werden. Den<br />

verschiedenen Diagrammen liegen unterschiedliche Zeiten für das Erstarrungsende<br />

t E zugrunde.<br />

Beispiel: Steiggeschwindigkeit v = 4 m/h, Konsistenz F4, t E = 5 Stunden.<br />

Daraus lässt sich ein maximaler Frischbetondruck auf die Schalung von ca.<br />

85 kN/m 2 ablesen.<br />

Der Schalungsdruck wird aber auch durch die Höhe der Schalung bzw. Bauteilhöhe<br />

begrenzt. Er kann höchstens die Werte des hydrostatischen Drucks h s für<br />

die entsprechende Höhe des <strong>Beton</strong>ierabschnittes annehmen. Bei einer z.B. nur<br />

3 m hohen Schalung kann so <strong>–</strong> unabhängig von Konsistenz, Steiggeschwindigkeit<br />

und Erstarrungsende <strong>–</strong> maximal der Wert des Frischbetondrucks erreicht<br />

werden, der der hydrostatischen Druckhöhe h s von 3 m entspricht, also 75 kN/<br />

m 2 . Gängige Schalungssysteme können i.d.R. bis ca. 80 kN/m 2 sicher ableiten.<br />

Bei hohen Schalungsdrücken sind im Besonderen die Anforderungen an die<br />

Ebenheitstoleranzen <strong>nach</strong> DIN 18202 zu beachten (siehe auch Kapitel 11.5).


hk,max [kN/m 2 ]<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

t E = 5 Stunden<br />

Anforderungen an die Bauausführung 11<br />

Voraussetzungen:<br />

Frischbetonrohwichte c = 25 kN/m 3 , lotrechte (± 5) und dichte Schalung<br />

Verdichtung mit Innenrüttlern bei F1 bis F6, <strong>Beton</strong>einbau von oben in die<br />

Schalung, Referenztemperatur T c,Ref nicht unterschritten<br />

Frischbetondruck hk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v [m/h] und der<br />

Konsistenzklasse <strong>–</strong> Erstarrungsende t E = 5 Stunden<br />

Frischbetondruck hk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v [m/h] und der<br />

Konsistenzklasse <strong>–</strong> Erstarrungsende t E = 7 Stunden<br />

F4<br />

F3<br />

F2<br />

F1<br />

h s [m]<br />

0<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 v [m/h]<br />

hk,max [kN/m 2 ]<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

t E = 7 Stunden<br />

F6<br />

F6<br />

SVB<br />

F5<br />

SVB<br />

F5<br />

F4<br />

F3<br />

F2<br />

F1<br />

Voraussetzungen:<br />

Frischbetonrohwichte c = 25 kN/m 3 , lotrechte (± 5) und dichte Schalung<br />

Verdichtung mit Innenrüttlern bei F1 bis F6, <strong>Beton</strong>einbau von oben in die<br />

Schalung, Referenztemperatur T c,Ref nicht unterschritten<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

h s [m]<br />

0<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 v [m/h]<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1


11<br />

Anforderungen an die Bauausführung<br />

hk,max [kN/m 2 ]<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

t E = 10 Stunden<br />

Voraussetzungen:<br />

Frischbetonrohwichte c = 25 kN/m 3 , lotrechte ( 5) und dichte Schalung<br />

Verdichtung mit Innenrüttlern bei F1 bis F6, <strong>Beton</strong>einbau von oben in die<br />

Schalung, Referenztemperatur T c,Ref nicht unterschritten<br />

Frischbetondruck hk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v [m/h] und der<br />

Konsistenzklasse <strong>–</strong> Erstarrungsende t E = 10 Stunden<br />

Frischbetondruck hk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v [m/h] und der<br />

Konsistenzklasse <strong>–</strong> Erstarrungsende t E = 20 Stunden<br />

F4<br />

F3<br />

F2<br />

F1<br />

h s [m]<br />

0<br />

0<br />

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 v [m/h]<br />

hk,max [kN/m 2 ]<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

t E = 20 Stunden<br />

F6<br />

F6<br />

SVB<br />

F5<br />

SVB<br />

F5<br />

Voraussetzungen:<br />

Frischbetonrohwichte c = 25 kN/m 3 , lotrechte ( 5) und dichte Schalung<br />

Verdichtung mit Innenrüttlern bei F1 bis F6, <strong>Beton</strong>einbau von oben in die<br />

Schalung, Referenztemperatur T c,Ref nicht unterschritten<br />

F4<br />

F3<br />

F2<br />

F1<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

h s [m]<br />

0<br />

0<br />

0 0,5 1 1,5 2 2,5 v [m/h]<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1


Anforderungen an die Bauausführung 11<br />

11.4.2 Bestimmung des Erstarrungsendes t E<br />

Das Erstarrungsende t E ist die Zeit von der ersten Wasserzugabe bei der<br />

<strong>Herstellung</strong> des <strong>Beton</strong>s bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Frischbeton<br />

vollständig erstarrt ist. Zweckmäßigerweise sollte der <strong>Beton</strong>hersteller das<br />

Erstarrungsende in Abhängigkeit von der voraussichtlichen Einbautemperatur<br />

ermitteln. Das Erstarrungsende des Frischbetons t E kann mit dem Vicat-Penetrationsverfahren<br />

<strong>nach</strong> DIN EN 480-2 ermittelt werden. Näherungsweise darf<br />

das Erstarrungsende auch mit dem Knetbeutelverfahren abgeschätzt werden<br />

(DIN 18218, Anhang A). Hierbei wird das Erstarrungsende mit t E = 1,25 t E,Knet<br />

berechnet, wobei t E,Knet das Erstarrungsende <strong>nach</strong> Knetbeutelverfahren ist.<br />

Erwartungswerte zum Erstarrungsende t E<br />

<strong>Beton</strong>temperatur Festigkeitsentwicklung <strong>nach</strong> DIN 1045-3<br />

schnell mittel langsam<br />

20 °C <strong>–</strong> t E = 5 h t E = 7 h<br />

15 °C t E = 5 h t E = 7 h <strong>–</strong><br />

10 °C t E = 7 h <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />

- gilt nur für <strong>Beton</strong> ohne VZ<br />

- mindestens C20/25<br />

11.4.3 Einflüsse auf die Größe des Frischbetondrucks hk,max<br />

■ andere Rohwichten ( c ) als 25 kNm 3<br />

➞ Umrechnung von hk,max mit c /25<br />

■ andere Frischbetontemperaturen (T c,Einbau ) als die Referenztemperatur T c,Ref<br />

Anmerkung: Die Referenztemperatur T c,Ref ist die Frischbetontemperatur,<br />

die der Bestimmung des Erstarrungsendes t E zugrunde liegt.<br />

T c,Einbau < T c,Ref<br />

➞ hk,max um 3 % erhöhen für je 1 K Temperaturunterschied (F1 - F4);<br />

➞ hk,max um 5 % erhöhen für je 1 K Temperaturunterschied (F5, F6, SVB),<br />

wobei der Unterschied zwischen T c,Ref und T c,Einbau nicht mehr als 10 K (F1<br />

bis F4) bzw. 5 K (F5, F6, und SVB) betragen darf. Andernfalls ist das Erstarrungsende<br />

mit anderer Referenztemperatur T c,Ref neu zu bestimmen.<br />

T c,Elnbau > T c,Ref<br />

➞ hk,max um 3 % vermindern für je 1 K Temperaturunterschied, Vermin-<br />

derung von hk,max aber höchstens um 30 %.<br />

11.4.2<br />

11.4.3


11<br />

11.5<br />

11.5.1<br />

11.5.2<br />

Anforderungen an die Bauausführung<br />

11.5 Toleranzen<br />

11.5.1 Ebenheitsabweichungen (<strong>nach</strong> DIN 18202)<br />

Bauteile / Funktion Stichmaße als Grenzwert [mm]<br />

bei Abstand der Messpunkte bis 0,1 m 1 m 4 m<br />

nicht flächenfertige Oberseiten von<br />

Decken, Unterbeton, Unterböden<br />

10 15 20<br />

wie vor, mit erhöhten Anforderungen 5 8 12<br />

nicht flächenfertige Wände und<br />

Unterseiten von Rohdecken<br />

5 10 15<br />

flächenfertige Böden, z.B. Nutzestrich 2 4 10<br />

wie vor, mit erhöhten Anforderungen 1) 1 3 9<br />

flächenfertige Wände und<br />

Unterseiten von Decken<br />

3 5 10<br />

wie vor, mit erhöhten Anforderungen 1) 2 3 8<br />

1) Weitere Erhöhungen dieser Anforderungen sind nicht zielsicher erfüllbar.<br />

Bei der <strong>Herstellung</strong> weit gespannter Bauteile kann eine planmäßige Überhöhung<br />

der Deckenschalung Ebenheitsabweichungen aus Durchbiegung<br />

kompensieren. Bei aufgehenden Bauteilen kann ein hoher Schalungsdruck<br />

zu Verformungen führen.<br />

11.5.2 Grenzabmaße für die Tragsicherheit (<strong>nach</strong> DIN 1045-3)<br />

In Abhängigkeit vom Nennmaß l der Querschnittsabmessung eines Bauteils<br />

(Gesamtdicke Balken oder Platte, Breite Steg, seitliche Abmessung Stütze)<br />

ist das Grenzabmaß I (Toleranz) einzuhalten, damit die Nachweise in den<br />

Grenzzuständen der Tragfähigkeit gültig sind.<br />

Nennmaß der Querschnittsabmessung<br />

(Dicke oder Breite) 1)<br />

l ≤ 150 mm<br />

l = 400 mm<br />

l ≥ 2 500 mm<br />

Grenzabmaß l<br />

(Toleranz) 2)<br />

± 10 mm<br />

± 15 mm<br />

± 30 mm<br />

1) Zwischenwerte dürfen linear interpoliert werden.<br />

2) Andere Maßabweichungen dürfen <strong>nach</strong> besonderem Nachweis festgelegt werden.


11.6 Frischbetontemperatur<br />

Lufttemperatur<br />

[°C]<br />

+5 bis -3<br />

Anforderungen an die Bauausführung 11<br />

Mindesttemperatur des Frischbetons 1) beim<br />

Einbringen [°C]<br />

+5 allgemein<br />

+10 wenn Zementgehalt < 240 kg/m 3 oder bei<br />

LH-Zementen<br />

unter -3 +10 außerdem Halten dieser Temperatur<br />

wenigstens 3 Tage<br />

1) Die Frischbetontemperatur darf i.A. +30 °C nicht überschreiten.<br />

11.7 Gefrierbeständigkeit<br />

Gegen Niederschlag geschützter junger <strong>Beton</strong> darf in der Regel erst dann<br />

durchfrieren, wenn er eine Druckfestigkeit von 5 N/mm² erreicht hat oder seine<br />

Temperatur vorher wenigstens 3 Tage +10 °C nicht unterschritten hat.<br />

11.8 Nachbehandeln des <strong>Beton</strong>s<br />

11.8.1 Nachbehandlungsverfahren<br />

<strong>Beton</strong> ist in den oberflächennahen Bereichen bis zum genügenden Erhärten<br />

gegen schädigende Einflüsse, z.B. Austrocknen und starkes Abkühlen, zu<br />

schützen.<br />

Gebräuchliche Verfahren für das Feuchthalten des <strong>Beton</strong>s sind (auch in<br />

Kombination):<br />

■ Belassen in der Schalung<br />

■ Abdecken mit Folien, die an Kanten und Stößen gesichert sind<br />

■ Auflegen von Wasser speichernden Abdeckungen unter ständigem Feuchthalten<br />

■ Aufrechterhalten eines sichtbaren Wasserfilms auf der <strong>Beton</strong>oberfläche<br />

(Besprühen, Fluten)<br />

■ Aufsprühen von Nachbehandlungsmitteln mit <strong>nach</strong>gewiesener Eignung<br />

(unzulässig in Arbeitsfugen und bei später zu beschichtenden Oberflächen;<br />

Ausnahme entsprechender Nachweis oder Entfernen des Nachbehandlungsmittels)<br />

11.6<br />

11.7<br />

11.8<br />

11.8.1


11<br />

0<br />

Anforderungen an die Bauausführung<br />

11.8.2 11.8.2 Mindestdauer der Nachbehandlung<br />

Die Dauer der Nachbehandlung richtet sich <strong>–</strong> ohne genaueren Nachweis der<br />

Festigkeit <strong>–</strong> <strong>nach</strong> der Expositionsklasse, der Oberflächentemperatur (bzw. der<br />

Frischbetontemperatur) und der Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s.<br />

Expositionsklasse erforderliche Festigkeit<br />

im oberflächennahen<br />

Bereich<br />

X0, XC1 - 0,5 Tage 1)<br />

Nachbehandlungsdauer ohne<br />

genaueren<br />

Nachweis der Festigkeit<br />

XC2-XC4, XF1 0,50 · f ck Mindestdauer gemäß <strong>nach</strong>stehender<br />

Tafel oder übernächster Tafel<br />

(Alternativverfahren)<br />

XF2-XF4, XA, XD, XS 0,50 · f ck Mindestdauer gemäß<br />

<strong>nach</strong>stehender Tafel<br />

XM 0,70 · f ck Mindestdauer gemäß<br />

<strong>nach</strong>stehender Tafel<br />

verdoppeln<br />

1) Verarbeitbarkeitszeit < 5 Std., Temperatur der <strong>Beton</strong>oberfläche ≥ 5 °C<br />

Mindestdauer der Nachbehandlung in Tagen 1) in Abhängigkeit der Oberflächentemperatur<br />

(alle Expositionsklassen 2) außer X0 und XC1)<br />

morgendliche<br />

Oberflächen<br />

temperatur 3)<br />

[°C]<br />

schnell<br />

r ≥ 0,50<br />

Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s 4)<br />

r = f cm2 / f cm28 5)<br />

mittel<br />

r ≥ 0,30<br />

langsam<br />

r ≥ 0,15<br />

sehr langsam<br />

r < 0,15<br />

≥ 25 1 2 2 3<br />

25 > ≥ 15 1 2 4 5<br />

15 > ≥ 10 2 4 7 10<br />

10 > ≥ 5 6) 3 6 10 15<br />

1) Nachbehandlungsdauer bei Verarbeitbarkeitszeit > 5 h angemessen verlängern.<br />

2) Für Expositionsklasse XM Werte verdoppeln.<br />

3) Anstelle Oberflächentemperatur des <strong>Beton</strong>s darf morgendliche Lufttemperatur angesetzt werden.<br />

4) Aus Mittelwerten der Druckfestigkeit <strong>nach</strong> 2 und 28 Tagen, ermittelt <strong>nach</strong> DIN EN 12390-3, entweder bei der<br />

Erstprüfung oder aus bekanntem Verhältnis von <strong>Beton</strong>en vergleichbarer Zusammensetzung (gleicher Zement,<br />

gleicher Wasserzementwert). Wird bei besonderen Anwendungen die Druckfestigkeit zu einem späteren<br />

Zeitpunkt als 28 Tage bestimmt, ist statt f cm28 die mittlere Druckfestigkeit zum entsprechend späteren Zeitpunkt<br />

anzusetzen.<br />

5) Zwischenwerte dürfen ermittelt werden.<br />

6) Nachbehandlungsdauer bei Temperaturen < 5 °C um die Zeit der Temperaturen < 5 °C verlängern.


Mindestdauer der Nachbehandlung in Tagen 1) für die Expositionsklassen XC2, XC3,<br />

XC4 und XF1 <strong>–</strong> Alternativverfahren in Abhängigkeit der Frischbetontemperatur 2)<br />

Frischbetontemperatur fb<br />

zum Einbauzeitpunkt<br />

[°C]<br />

schnell<br />

r ≥ 0,50<br />

Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s 3)<br />

r = f cm2 / f cm28 4)<br />

mittel<br />

r ≥ 0,30<br />

langsam<br />

r ≥ 0,15<br />

fb ≥ 15 1 2 4<br />

15 > fb ≥ 10 2 4 7<br />

10 > fb ≥ 5 4 8 14<br />

1) Nachbehandlungsdauer bei Verarbeitbarkeitszeit > 5 h angemessen verlängern<br />

2) Bei Verwendung von Stahlschalung und an ungeschalten Oberflächen muss ein übermäßiges Auskühlen des<br />

<strong>Beton</strong>s im Anfangsstadium der Erhärtung durch Schutzmaßnahmen ausgeschlossen werden.<br />

3) Aus Mittelwerten der Druckfestigkeit <strong>nach</strong> 2 und 28 Tagen, ermittelt <strong>nach</strong> DIN EN 12390-3, entweder bei der<br />

Erstprüfung oder aus bekanntem Verhältnis von <strong>Beton</strong>en vergleichbarer Zusammensetzung (gleicher Zement,<br />

gleicher Wasserzementwert). Wird bei besonderen Anwendungen die Druckfestigkeit zu einem späteren<br />

Zeitpunkt als 28 Tage bestimmt, ist statt f cm28 die mittlere Druckfestigkeit zum entsprechend späteren Zeitpunkt<br />

anzusetzen.<br />

4) Zwischenwerte dürfen ermittelt werden.<br />

11.9 Ausrüsten und Ausschalen<br />

Gerüste und Schalungen dürfen erst entfernt werden, wenn der <strong>Beton</strong> eine<br />

ausreichende Festigkeit hat, um<br />

■ die auf das <strong>Beton</strong>bauteil aufgebrachten Lasten aufnehmen zu können;<br />

■ ungewollte Verformungen aus elastischem und plastischem Verhalten des<br />

<strong>Beton</strong>s gering zu halten;<br />

■ eine Beschädigung der Oberflächen und Kanten durch das Ausschalen<br />

zu vermeiden.<br />

Hierzu kann eine Erhärtungs- oder Reifegradprüfung sinnvoll sein. Bei der<br />

Ermittlung von Ausschalfristen sind zusätzlich aufgebrachte Lasten, z.B. aus<br />

dem Arbeitsbetrieb, zu berücksichtigen.<br />

Stützen, Pfeiler und Wände sollten vor den von ihnen gestützten Tragteilen<br />

ausgeschalt werden.<br />

Ausschalfristen sind im Wesentlichen abhängig von<br />

■ der Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s,<br />

■ dem Temperaturverlauf im Bauteil und<br />

■ der erforderlichen Festigkeit beim Ausschalen.<br />

Anforderungen an die Bauausführung 11<br />

11.9<br />

1


11<br />

11.10<br />

2<br />

Anforderungen an die Bauausführung<br />

Anhaltswerte für Ausschalfristen in Tagen für Balken und Platten (bis 6 m Spannweite<br />

und bei max. 70 % Lastausnutzung) <strong>–</strong> <strong>nach</strong> DBV-Merkblatt <strong>Beton</strong>schalungen und<br />

Ausschalfristen<br />

Bauteiltemperatur 2)<br />

ϑ [°C]<br />

Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s<br />

r = f cm2 / f cm28 1)<br />

schnell mittel langsam<br />

r ≥ 0,50 r ≥ 0,30 r ≥ 0,15<br />

≥ 15 4 8 14<br />

15 > ≥ 5 3) 6 12 20<br />

1) Die Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s wird durch das Verhältnis der Mittelwerte der Druckfestigkeiten <strong>nach</strong><br />

2 Tagen und <strong>nach</strong> i.d.R. 28 Tagen beschrieben. Die Festigkeitsentwicklung ist vom <strong>Beton</strong>hersteller anzugeben<br />

und kann dem <strong>Beton</strong>lieferschein entnommen werden.<br />

2) Die tatsächliche Temperatur des Bauteils während des Abfließens der Hydratationswärme und in der<br />

Schalung ist i.d.R. höher als die Lufttemperatur. Anstelle der Temperatur des Bauteils darf vereinfachend<br />

die mittlere Lufttemperatur angesetzt werden. Als mittlere Lufttemperatur darf das Tagesmittel aus der<br />

m m<br />

höchsten und der niedrigsten Lufttemperatur in Bauwerksnähe verwendet werden.<br />

3) Bei Lufttemperaturen m < 5 °C ist die Ausschalfrist um die Tage zu verlängern, an denen die Bauteiltemperatur<br />

< 5 °C betrug.<br />

11.10 Bewehrungsarbeiten<br />

Empfohlen wird die ausdrückliche vertragliche Verpflichtung aller Vertragspartner<br />

auf die DAfStb-Richtlinie „Qualität der Bewehrung <strong>–</strong> Ergänzende<br />

Festlegungen zur Weiterverarbeitung von <strong>Beton</strong>stahl und zum Einbau der<br />

Bewehrung“, Ausgabe Oktober 2010.<br />

Die Qualitätskette vom Planer über den <strong>Beton</strong>stahlhersteller, den Biegebetrieb,<br />

den Verlegebetrieb bis hin zum Rohbauunternehmen umfasst dann<br />

■ eine angemessene Qualitätsanforderungen in Ergänzung zu DIN 1045-3<br />

an die Weiterverarbeitung von <strong>Beton</strong>stahl und den Einbau der Bewehrung,<br />

vergleiche Abschnitt 10.6 Zulässige Maßabweichungen l der Bewehrung<br />

(S. 71),<br />

■ eine verbesserte Planungsqualität vor Baubeginn entsprechend den<br />

Forderungen von DIN 1045 und DIN EN ISO 3766 für Bewehrungszeichnungen.<br />

Diese Richtlinie ist nur dann sinnvoll anwendbar, wenn im Rahmen des<br />

Projektes alle beteiligten Gewerke (z. B. Tragwerksplaner, Biegebetrieb, Verlegebetrieb,<br />

Schalungsbau und Rohbauunternehmer) auf die Anwendung der<br />

Richtlinie verpflichtet sind.


Qualitätssicherung auf der Baustelle 12<br />

12.1 Prüfungsarten (Druckfestigkeit)<br />

Die Anforderungen zur werksseitigen Qualitätssicherung von Transportbeton<br />

(Konformitätskontrolle) enthalten DIN EN 206-1 und DIN 1045-2.<br />

12.1.1 Erstprüfung<br />

Zeitpunkt Vor Verwendung des <strong>Beton</strong>s<br />

Aufgabe (i.d.R. Aufgabe Prüfungen vor <strong>Herstellung</strong>sbeginn, um zu ermitteln,<br />

des Transportbetonwerks) wie ein neuer <strong>Beton</strong> oder eine neue <strong>Beton</strong>familie<br />

zusammengesetzt sein müssen, um die geforderten<br />

Frisch- und Festbetoneigenschaften sicherzustellen<br />

Anforderungen - f ≥ f + Vorhaltemaß;<br />

c ck<br />

Vorhaltemaß ca. 6 bis 12 N/mm²<br />

- Die Konformitätskriterien für Erstherstellung und stetige<br />

<strong>Herstellung</strong> müssen zielsicher erreicht werden.<br />

12.1.2 Konformitätskontrolle des <strong>Beton</strong>herstellers<br />

Zeitpunkt Während der Produktion des <strong>Beton</strong>s<br />

Aufgabe (i.d.R. Aufgabe statistische Produktionskontrolle<br />

des Transportbetonwerks)<br />

Anforderungen 1) - Erstherstellung (bis mind. 35 Ergebnisse vorhanden)<br />

(n = 3) Mittelwert f ≥ f + 4 N/mm²<br />

cm ck<br />

Einzelwert f ≥ f <strong>–</strong> 4 N/mm²<br />

ci ck<br />

- stetige <strong>Herstellung</strong> (wenn mind. 35 Ergebnisse<br />

vorhanden)<br />

(n ≥ 15) Mittelwert f ≥ f + 1,48 · σ<br />

cm ck<br />

Einzelwert f ≥ f <strong>–</strong> 4 N/mm²<br />

ci ck<br />

1) Für hochfesten <strong>Beton</strong> gelten andere Anforderungen.<br />

12.1.3 Überwachungsprüfung der Baustelle<br />

Zeitpunkt Während der Bauausführung<br />

Aufgabe Beurteilung der Identität des gelieferten <strong>Beton</strong>s mit der Grundgesamtheit,<br />

für die eine Übereinstimmungsbescheinigung erteilt wurde<br />

Anforderungen <strong>–</strong> Erhärteter <strong>Beton</strong> muss die Annahmekriterien für die Druckfestigkeitsprüfung<br />

erfüllen (siehe S. 86)<br />

12.1.4 Erhärtungsprüfung oder Reifegradprüfung<br />

Zeitpunkt Während der Erhärtungszeit<br />

Aufgabe Abschätzen der Festigkeit des <strong>Beton</strong>s im Bauwerk zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt<br />

Anforderungen <strong>–</strong> Lagerung und Nachbehandlung der Probekörper unter den<br />

Temperatur- und Feuchtebedingungen des betreffenden Bauteils<br />

(bei Erhärtungsprüfung)<br />

<strong>–</strong> Temperaturmessung im Bauteil (bei Reifegradprüfung)<br />

12.1<br />

12.1.1<br />

12.1.2<br />

12.1.3<br />

12.1.4


12<br />

12.2<br />

12.2.1<br />

4<br />

Qualitätssicherung auf der Baustelle<br />

12.2 Überwachungsprüfungen durch das Bauunternehmen<br />

Zur Überprüfung der maßgebenden Frisch- und Festbetoneigenschaften wird<br />

der <strong>Beton</strong> in drei Überwachungsklassen eingeteilt. Bei mehreren zutreffenden<br />

Überwachungsklassen ist die höchste maßgebend.<br />

12.2.1 Überwachungsklassen für <strong>Beton</strong><br />

Festigkeitsklasse<br />

für <strong>Norm</strong>al- und<br />

Schwerbeton<br />

Festigkeitsklasse<br />

für Leichtbeton der<br />

Rohdichteklassen<br />

D1,0 - D1,4<br />

Überwachungsklasse<br />

1 2 1) 3 1)<br />

≤ C25/30 ² ) ≥ C30/37 und ≤ C50/60 ≥ C55/67<br />

nicht<br />

anwendbar ≤ LC25/28 ≥ LC30/33<br />

D1,6 - D2,0 ≤ LC25/28 LC30/33 und LC35/38 ≥ LC40/44<br />

Expositionsklasse X0, XC, XF1 XS, XD, XA, XM ³ ) , ≥ XF2 -<br />

Besondere <strong>Beton</strong>eigenschaften<br />

4)<br />

Stahlfaserbeton<br />

der<br />

Leistungsklasse<br />

≤ L1-1,2<br />

<strong>Beton</strong> für wasserundurchlässige<br />

Baukörper (z.B. Weiße Wannen) 5) ,<br />

Unterwasserbeton, <strong>Beton</strong> für hohe<br />

Gebrauchstemperaturen 250 °C,<br />

Strahlenschutzbeton (ausgenommen<br />

KKW), Stahlfaserbeton<br />

der Leistungsklasse > L1-1,2,<br />

FD/FDE-<strong>Beton</strong>, SVB, verzögerter<br />

<strong>Beton</strong>, Spritzbeton<br />

1) Das Bauunternehmen muss über eine ständige <strong>Beton</strong>prüfstelle verfügen. Eigenüberwachung sowie Fremdüberwachung<br />

durch anerkannte Überwachungsstelle erforderlich.<br />

2) Spannbeton C25/30 ist stets in Überwachungsklasse 2 einzuordnen.<br />

3) Gilt nicht für übliche Industrieböden.<br />

4) Ggf. Richtlinien des DAfStb beachten.<br />

5) <strong>Beton</strong> mit hohem Wassereindringwiderstand darf in die Überwachungsklasse 1 eingeordnet werden, wenn der<br />

Baukörper maximal nur zeitweilig aufstauendem Sickerwasser ausgesetzt ist und wenn in der Projektbeschreibung<br />

nichts anderes festgelegt ist.<br />

-


Qualitätssicherung auf der Baustelle 12<br />

12.2.2 Umfang der Prüfungen an <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften<br />

Prüfgegenstand Mindestprüfhäufigkeit für Überwachungsklasse<br />

1 2 3<br />

Lieferschein jedes Lieferfahrzeug<br />

Konsistenzmessung 1) in Zweifelsfällen<br />

Frischbetonrohdichte<br />

von Leicht- und<br />

Schwerbeton<br />

Gleichmäßigkeit des<br />

<strong>Beton</strong>s (Augenscheinprüfung)<br />

Druckfestigkeit an in<br />

Formen hergestellten<br />

Probekörpern 2)<br />

Luftgehalt von<br />

Luftporenbeton<br />

beim ersten Einbringen jeder <strong>Beton</strong>zusammensetzung;<br />

bei <strong>Herstellung</strong> von<br />

Probekörpern für die Festigkeitsprüfung;<br />

in Zweifelsfällen<br />

bei <strong>Herstellung</strong> von Probekörpern für die Festigkeitsprüfung;<br />

in Zweifelsfällen<br />

Stichprobe jedes Lieferfahrzeug<br />

in Zweifelsfällen<br />

nicht<br />

zutreffend<br />

3 Proben je 300 m³<br />

oder je 3 <strong>Beton</strong>iertage<br />

3)<br />

3 Proben je 50 m³<br />

oder je <strong>Beton</strong>iertag 3)<br />

zu Beginn jedes <strong>Beton</strong>ierabschnitts;<br />

in Zweifelsfällen<br />

1) Zusätzlich Augenscheinprüfung der Konsistenz als Stichprobe für die Überwachungsklasse 1 bzw. an jedem<br />

Lieferfahrzeug für Überwachungsklassen 2 und 3.<br />

2) Prüfung muss für jeden verwendeten <strong>Beton</strong> erfolgen. <strong>Beton</strong>e mit gleichen Augangsstoffen und gleichem<br />

Wasserzementwert aber anderem Größtkorn gelten als ein <strong>Beton</strong>.<br />

3) Maßgebend, welche Forderung die größte Anzahl Proben ergibt.<br />

12.2.3 Umfang der Prüfungen an Standardbeton<br />

Für Standardbeton ist der Lieferschein jedes Lieferfahrzeuges zu überprüfen,<br />

die Gleichmäßigkeit des <strong>Beton</strong>s und die Konsistenz stichprobenartig <strong>nach</strong><br />

Augenschein zu beurteilen und in Zweifelsfällen eine Konsistenzmessung<br />

vorzunehmen.<br />

12.2.4 Umfang der Prüfungen an <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung<br />

Prüfgegenstand Mindestprüfhäufigkeit für Überwachungsklasse<br />

1 2 3<br />

Lieferschein jedes Lieferfahrzeug<br />

Konsistenzmessung 1) beim ersten Einbringen jeder <strong>Beton</strong>zusammensetzung;<br />

bei <strong>Herstellung</strong> von Probekörpern für die Festigkeitsprüfung;<br />

bei Prüfung des Luftgehalts; in Zweifelsfällen<br />

Druckfestigkeit an in <strong>nach</strong> DIN EN 206-1, 8.2.1.2 und Tabelle 13;<br />

Formen hergestellten<br />

Probekörpern<br />

in Zweifelsfällen<br />

Luftgehalt von<br />

nicht<br />

zu Beginn jedes <strong>Beton</strong>ierabschnitts;<br />

Luftporenbeton<br />

zutreffend in Zweifelsfällen<br />

Frischbetonrohdichte<br />

von Leicht- und<br />

Schwerbeton<br />

bei <strong>Herstellung</strong> von Probekörpern für die Festigkeitsprüfung<br />

Rohdichte von<br />

an jedem Probekörper für die Festigkeitsprüfung;<br />

erhärtetem Leicht- oder<br />

Schwerbeton<br />

in Zweifelsfällen<br />

1) Zusätzlich Augenscheinprüfung der Konsistenz als Stichprobe für die Überwachungsklasse 1 und an jeder<br />

Mischung bzw. an jedem Lieferfahrzeug für Überwachungsklassen 2 und 3.<br />

12.2.2<br />

12.2.3<br />

12.2.4


12<br />

12.2.5<br />

12.2.6<br />

12.2.7<br />

12.2.8<br />

Qualitätssicherung auf der Baustelle<br />

12.2.5 Andere <strong>Beton</strong>eigenschaften<br />

Sind bei <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften oder <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung<br />

andere oder besondere Eigenschaften <strong>nach</strong>zuweisen, erfolgt der Umfang<br />

der Überwachungsprüfung in Übereinstimmung mit entsprechenden <strong>Norm</strong>en<br />

oder Richtlinien bzw. ist er im Einzelfall festzulegen.<br />

12.2.6 Probenahme<br />

Die <strong>Beton</strong>proben für die Druckfestigkeitsprüfung von <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften<br />

müssen etwa gleichmäßig über die <strong>Beton</strong>ierzeit verteilt und aus<br />

verschiedenen Lieferfahrzeugen entnommen werden, wobei aus jeder Probe<br />

ein Probekörper herzustellen ist.<br />

12.2.7 Annahmekriterien für die Ergebnisse der Druckfestigkeitsprüfung 1)<br />

der Baustelle (<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften <strong>–</strong> Transportbeton)<br />

Anzahl „n”<br />

der Einzelwerte<br />

Mittelwert 2) f cm<br />

[N/mm²]<br />

Einzelwert f ci [N/mm²]<br />

ÜK 1 + ÜK 2 ÜK 3<br />

3 bis 4 f cm ≥ f ck + 1 f ci ≥ f ck -4 f ci ≥ 0,9 · f ck<br />

5 bis 6 f cm ≥ f ck + 2 f ci ≥ f ck -4 f ci ≥ 0,9 · f ck<br />

> 6 f cm ≥ f ck + (1,65 <strong>–</strong> 2,58/√n) · σ 3) f ci ≥ f ck -4 f ci ≥ 0,9 · f ck<br />

1) Prüfung im Alter von 28 Tagen (Ausnahmen z.B. Massenbeton)<br />

2) Mittelwert von „n” nicht überlappenden Einzelwerten<br />

3) σ ist Standardabweichung der Stichprobe für n ≥ 35, wobei σ ≥ 3 N/mm² für ÜK 2<br />

und σ ≥ 5 N/mm² für ÜK 3<br />

Bei Stichproben für n < 35 gilt σ = 4 N/mm²<br />

Die Annahmekriterien sind erfüllt, wenn sowohl Mittelwert- als auch Einzelwert-Kriterium<br />

erfüllt werden. Vorhandene Prüfergebnisse können in kleinere<br />

Gruppen aufeinander folgender Werte (mind. 3) aufgeteilt werden, sodass für<br />

die jeweiligen Mittelwerte die zugehörigen Anforderungen für 3 bis 4, für 5 bis<br />

6 oder für > 6 Einzelwerte herangezogen werden dürfen.<br />

Die „Identität“ des <strong>Beton</strong>s mit der Grundgesamtheit, für die eine Übereinstimmungsbescheinigung<br />

erteilt wurde, gilt, vorbehaltlich der Erfüllung der übrigen<br />

festgelegten Frisch- und Festbetoneigenschaften, als <strong>nach</strong>gewiesen.<br />

12.2.8 Konformitätskriterien für die Ergebnisse der Druckfestigkeitsprüfung<br />

(<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung)<br />

Die Anforderungen an die Ergebnisse der Druckfestigkeitsprüfung enthalten<br />

DIN EN 206-1 und DIN 1045-2, 8.2.1.3 (Konformitätskriterien für die Druckfestigkeit).


12.3 Überwachung durch das Bauunternehmen und<br />

durch eine Überwachungsstelle<br />

Qualitätssicherung auf der Baustelle 12<br />

12.3.1 Systematik<br />

Zur Qualitätssicherung bei der Verarbeitung von <strong>Beton</strong> der Überwachungsklassen<br />

1, 2 und 3 auf Baustellen gehört die Überwachung des <strong>Beton</strong>ierens<br />

durch das Bauunternehmen mit der Überprüfung der maßgebenden<br />

Frisch- und Festbetoneigenschaften (Eigenüberwachung) und bei <strong>Beton</strong> der<br />

Überwachungsklassen 2 und 3 zusätzlich die Überwachung durch eine dafür<br />

anerkannte Überwachungsstelle (Fremdüberwachung). Baustellen, auf denen<br />

<strong>Beton</strong> der Überwachungsklassen 2 und 3 eingebaut wird, sind unter Angabe<br />

von „DIN 1045-3” und der Überwachungsstelle zu kennzeichnen.<br />

1) Leitung durch einen <strong>Beton</strong>fachmann mit <strong>nach</strong>gewiesenen Kenntnissen.<br />

Überwachung durch das Bauunternehmen und eine anerkannte Überwachungsstelle<br />

(<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften)<br />

12.3<br />

12.3.1


12<br />

12.3.2<br />

12.4<br />

Qualitätssicherung auf der Baustelle<br />

12.3.2 Personal<br />

Der Leiter der ständigen Prüfstelle muss ein in der <strong>Beton</strong>technik erfahrener<br />

Fachmann sein, der die dafür notwendigen erweiterten betontechnologischen<br />

Kenntnisse durch eine Bescheinigung einer hierfür anerkannten Stelle <strong>nach</strong>weisen<br />

kann (E-Schein). Zu den Aufgaben der Prüfstelle gehören neben der<br />

Überwachungstätigkeit auch die Beratung des Bauunternehmens auf der<br />

Baustelle und die regelmäßige Schulung des Baustellenfachpersonals.<br />

Bei Verwendung von hochfestem <strong>Beton</strong> (ab C55/67) dürfen auf Baustellen<br />

nur solche Führungskräfte eingesetzt werden, die bereits an der Verarbeitung<br />

und Nachbehandlung von <strong>Beton</strong> mindestens der Festigkeitsklasse C30/37<br />

verantwortlich beteiligt gewesen sind. Das Personal ist hierfür vor jedem<br />

Bauvorhaben besonders zu schulen.<br />

12.4 Produktionskontrolle, Überwachung und Zertifizierung<br />

des Transportbetons<br />

Zur Qualitätssicherung von Transportbeton im Werk gehören die Produktionskontrolle<br />

des Transportbetonherstellers (Eigenüberwachung), deren integraler<br />

Bestandteil die Konformitätskontrolle zur Überprüfung der Übereinstimmung<br />

des <strong>Beton</strong>s mit den Festlegungen ist. Die Erstbewertung und laufende Überwachung<br />

von Produktionsanlagen und Produktionskontrolle obliegt einer<br />

anerkannten Überwachungsstelle (Fremdüberwachung). Die Zertifizierung<br />

des <strong>Beton</strong>s erfolgt auf der Grundlage des Berichts der Überwachungsstelle<br />

durch eine anerkannte Zertifizierungsstelle. Die Übereinstimmung mit den<br />

technischen Regeln (DIN EN 206-1, DIN 1045-2) wird durch das Übereinstimmungszeichen<br />

dokumentiert, für das Kennzeichnungspflicht besteht und für<br />

das der Hersteller verantwortlich ist.<br />

Materialprüfungs-<br />

anstalten<br />

Übereinstimmungszeichen<br />

Bund Güteschutz<br />

<strong>Beton</strong>- und Stahlbetonfertigteile<br />

e.V.<br />

Bundesüberwachungsverband<br />

Transport-<br />

beton e.V.


13.1 Zuordnung von Festigkeitsklassen und <strong>Beton</strong>en<br />

<strong>nach</strong> alter <strong>Norm</strong><br />

Anhang 13<br />

In einer Übergangszeit bis Ende 2004 waren sowohl DIN 1045:1988 als auch<br />

DIN EN 206-1:2001 und DIN 1045-2:2001 in der Bauregelliste veröffentlicht<br />

und damit gültig. In dieser Übergangszeit war es für eine Bestellung <strong>nach</strong><br />

alter <strong>Norm</strong> erforderlich, eine Zuordnung der <strong>Beton</strong>e <strong>nach</strong> DIN 1045:1988 zu<br />

<strong>Beton</strong>en <strong>nach</strong> DIN EN 206-1 / DIN 1045-2 vorzunehmen, wenn ausschließlich<br />

diese lieferbar waren.<br />

Die <strong>nach</strong>folgende Tafel beschreibt informativ diese Zuordnung der Festigkeitsklassen<br />

<strong>nach</strong> DIN 1045:1988, der DAfStb-Richtlinie „Hochfester <strong>Beton</strong>” und<br />

<strong>nach</strong> DIN 4219-1 zu den Festigkeitsklassen <strong>nach</strong> DIN EN 206-1/DIN 1045-2.<br />

Die Tafel der S. 90 fasst die Zuordnung der „<strong>Beton</strong>e mit besonderen Eigenschaften”<br />

<strong>nach</strong> DIN 1045:1988 zu den Expositionsklassen und Mindestanforderungen<br />

<strong>nach</strong> DIN EN 206-1/DIN 1045-2 zusammen.<br />

Für eine Bewertung älterer Bauwerke können diese Gegenüberstellungen<br />

hilfreich sein.<br />

Eine Gegenüberstellung der Eigenschaften bzw. Anforderungen von Gesteinskörnungen<br />

<strong>nach</strong> alter DIN 4226-1 (Ausg. 04.1983) und DIN 4226-1 (Ausg.<br />

07.2001) findet sich in der Zeitschrift beton, H. 11/2002, S. 546.<br />

13.1.1 Zuordnung von Festigkeitsklassen <strong>nach</strong> alter <strong>Norm</strong><br />

DIN 1045:1988, DIN 4219-1:1979<br />

DAfStb-Richtlinie „Hochfester <strong>Beton</strong>”<br />

DIN 1045:1988 B 5<br />

B 10<br />

B 15<br />

B 25<br />

B 35<br />

B 45<br />

B 55<br />

DAfStb-Richtlinie<br />

„Hochfester <strong>Beton</strong>”<br />

B 65<br />

B 75<br />

B 85<br />

B 95<br />

B 105<br />

B 115<br />

DIN 4219-1:1979 LB 8<br />

LB 10<br />

LB 15<br />

LB 25<br />

LB 35<br />

LB 45<br />

LB 55<br />

DIN EN 206-1/<br />

DIN 1045-2<br />

C8/10<br />

C8/10<br />

C12/15<br />

C20/25<br />

C30/37<br />

C35/45<br />

C45/55<br />

C55/67<br />

C60/75<br />

C70/85<br />

C80/95<br />

C90/105<br />

C100/115<br />

LC8/9<br />

LC12/13<br />

LC16/18<br />

LC25/28<br />

LC35/38<br />

LC45/50<br />

LC50/55<br />

13.1<br />

13.1.1


13<br />

0<br />

Anhang<br />

13.1.2 13.1.2 Zuordnung von <strong>Beton</strong>en <strong>nach</strong> alter <strong>Norm</strong><br />

DIN 1045:1988 und DAfStb-Richtlinien DIN EN 206-1/DIN 1045-2<br />

Beschreibung/<br />

Besondere<br />

Eigenschaft<br />

Mindest-<br />

anforderung<br />

Grenzwerte/<br />

Mindestanforderung<br />

Unbewehrter <strong>Beton</strong> B 5 C8/10 X0<br />

Innenbauteil B 15<br />

w/z ≤ 0,75<br />

Außenbauteil B 25<br />

w/z ≤ 0,60<br />

Wasserundurchlässiger<br />

<strong>Beton</strong><br />

<strong>Beton</strong> mit hohem<br />

Frostwiderstand<br />

<strong>Beton</strong> mit hohem<br />

Frost- und Tausalzwiderstand<br />

<strong>Beton</strong> mit hohem<br />

Frost- und Tausalzwiderstand,<br />

sehr<br />

starkem Frost-<br />

Tausalzangriff<br />

<strong>Beton</strong> mit hohem<br />

Widerstand<br />

gegen schwachen<br />

chemischen Angriff<br />

<strong>Beton</strong> mit hohem<br />

Widerstand<br />

gegen starken<br />

chemischen Angriff<br />

<strong>Beton</strong> mit hohem<br />

Widerstand gegen<br />

sehr starken<br />

chemischen Angriff<br />

<strong>Beton</strong> mit hohem<br />

Verschleißwiderstand<br />

C16/20<br />

w/z ≤ 0,75<br />

C25/30<br />

w/z ≤ 0,60<br />

Gesteinskörnung F 4<br />

w/z ≤ 0,60 C25/30<br />

w/z ≤ 0,60<br />

w/z ≤ 0,60<br />

Zuschlag eF<br />

w/z ≤ 0,50<br />

Zuschlag eFT<br />

LP<br />

w/z ≤ 0,50<br />

Zuschlag eFT<br />

LP<br />

w/z ≤ 0,60 C25/30<br />

w/z ≤ 0,60<br />

w/z ≤ 0,50 C35/45<br />

w/z ≤ 0,50<br />

w/z ≤ 0,50 C35/45<br />

w/z ≤ 0,50<br />

B 35 C30/37<br />

w/z ≤ 0,55<br />

C25/30<br />

w/z ≤ 0,60<br />

Gesteinskörnung F4 C30/37<br />

w/z ≤ 0,50<br />

Gesteinskörnung MS18 LP<br />

C30/37<br />

w/z ≤ 0,50<br />

Gesteinskörnung MS 18<br />

LP<br />

Expositionsklasse(n)/<br />

Bezeichnung<br />

XC1<br />

XC4<br />

XF1<br />

<strong>Beton</strong> mit<br />

hohem<br />

Wassereindringwiderstand<br />

XC4<br />

XF1<br />

XF4<br />

XF4<br />

XA1<br />

XA2<br />

XA2<br />

XM1


Zuordnung von <strong>Beton</strong>en <strong>nach</strong> alter <strong>Norm</strong>: Fortsetzung<br />

<strong>Beton</strong> für hohe<br />

Gebrauchs-<br />

temperaturen bis<br />

250 °C<br />

<strong>Beton</strong> für Unterwasserschüttung<br />

(Unterwasserbeton)<br />

geeigneter Zuschlag geeignete<br />

Gesteinskörnung<br />

Anhang 13<br />

<strong>Beton</strong> für hohe<br />

Gebrauchstemperaturen<br />

bis<br />

250 °C<br />

w/z ≤ 0,60 w/z ≤ 0,60 <strong>Beton</strong> für Unterwasserschüttung(Unterwasserbeton)<br />

Hochfester <strong>Beton</strong> ≥ B 65 ≥ C55/67<br />

≥ LC55/60<br />

Fließbeton Konsistenzbereich<br />

KF<br />

Konsistenzklassen<br />

F4 und F5<br />

DIN EN 206-1,<br />

Abschnitt 3.1.10<br />

DIN 1045-2,<br />

Abschnitt 3.1.51<br />

1


Beratung und Information zu allen<br />

Fragen der <strong>Beton</strong>anwendung<br />

<strong>Beton</strong>Marketing Nord GmbH<br />

Anderter Straße 99D<br />

30559 Hannover<br />

Telefon 0511 554707-0<br />

hannover@betonmarketing.de<br />

<strong>Beton</strong>Marketing Ost<br />

Gesellschaft für Bauberatung und Marktförderung mbH<br />

Teltower Damm 155<br />

14167 Berlin-Zehlendorf<br />

Telefon 030 3087778-0<br />

mailbox@bmo-berlin.de<br />

<strong>Beton</strong>Marketing Süd GmbH<br />

Gerhard-Koch-Straße 2 + 4<br />

73760 Ostfildern<br />

Telefon 0711 32732-200<br />

info@betonmarketing.de<br />

Beethovenstraße 8<br />

80336 München<br />

Telefon 089 450984-0<br />

info@betonmarketing.de<br />

<strong>Beton</strong>Marketing West<br />

Gesellschaft für Bauberatung und Marktförderung mbH<br />

Annastraße 3<br />

59269 Beckum<br />

Telefon 02521 8730-0<br />

info@bmwest.de<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Beton</strong>Marketing Deutschland GmbH<br />

Steinhof 39<br />

40699 Erkrath<br />

bmd@betonmarketing.de<br />

www.beton.org


Es kommt drauf an,<br />

was man draus macht.<br />

Die vorliegende Broschüre sollte jeder, der mit <strong>Beton</strong> zu<br />

tun hat, stets griffbereit haben.<br />

In ihr sind die wichtigsten Begriffe und Festlegungen über<br />

Zement, Gesteinskörnungen, Zusätze, Frisch- und Festbeton<br />

übersichtlich dargestellt und in Tafeln straff zusammengefasst.<br />

Die Broschüre ist eine schnelle Hilfe bei Planung, Ausführung<br />

und Ausbildung.

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