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Hochschule - Fachhochschule Brandenburg

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<strong>Hochschule</strong><br />

Im Alter länger selbständig leben<br />

Erfolgreich: Innovationsforum „Seniorengerechte Verpackungen“<br />

Die schnelle Alterung unserer Gesellschaft<br />

und damit verbunden die Herausforderung,<br />

für ältere Menschen die Voraussetzungen<br />

zu schaffen, dass sie ihr Leben<br />

länger selbständig gestalten können,<br />

waren u. a. ausschlaggebend dafür, dass<br />

das Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung (BMBF) das Innovationsforum<br />

„Seniorengerechte Verpackungen“ im<br />

Rahmen der Initiative „Unternehmen Region“<br />

unterstützte. Das Projekt wurde von<br />

der Technologie- und Gründerzentrum<br />

Ostprignitz-Ruppin GmbH in Kooperation<br />

mit der Agentur für wissenschaftliche Weiterbildung<br />

und Wissenstransfer e.V. an der<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Brandenburg</strong> vom 1.<br />

Oktober 2006 bis 30. April 2007 durchgeführt.<br />

Von Karina Degreif.<br />

Gestartet wurde die Initiative mit einer<br />

Kickoff-Veranstaltung im Oktober letzten<br />

Jahres in Neuruppin. Das war gleichzeitig<br />

der Startschuss für die Arbeit in den drei<br />

Arbeitskreisen „Demografie und Marketing“,<br />

„Verpackungsdesign“ und „Seniorengerechte<br />

Verpackungsprodukte“ in Vorbereitung<br />

auf die internationale Konferenz<br />

am 1. und 2. März 2007, die vom Wirtschaftsminister<br />

des Landes <strong>Brandenburg</strong>,<br />

Ulrich Junghanns, eröffnet wurde. Die<br />

Mitwirkenden der Arbeitskreise kamen aus<br />

Unternehmen und Einrichtungen der verschiedenen<br />

Wertschöpfungsebenen einer<br />

Verpackung (z.B. Materialhersteller, Verpackungsdesigner,<br />

Etikettierer, Produktabfüller,<br />

Konsumenten). Jeder Arbeitskreis<br />

führte zwei Workshops durch, um den Ist-<br />

Stand „Seniorengerechter Verpackungen“<br />

zu ermitteln, Daten zu sortieren und erste<br />

Handlungsansätze herauszuarbeiten. Die<br />

Ergebnisse wurden während des zweitägigen<br />

Innovationsforums präsentiert und die<br />

Arno Melchior präsentierte die Ergebnisse einer britischen Studie.<br />

24 FACHHOCHSCHULE<br />

INFOCUS 2/2007<br />

Themen im „Open Space“ mit deutschen<br />

und internationalen Fachleuten diskutiert<br />

und vertieft. Die Zielsetzung, regionale<br />

und überregionale Fachleute ins Gespräch<br />

zu bringen und zu vernetzen, wurde<br />

u.a. auch durch eine begleitende Ausstellung<br />

von guten und verbesserungswürdigen<br />

Verpackungen aber auch durch die<br />

kompetenten Beiträge aus der Praxis unterstützt.<br />

� Dr. Erika Neubauer von der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen<br />

e.V. Bonn (BAGSO) hob den<br />

wirtschaftlichen Aspekt von seniorengerechten<br />

Verpackungen hervor. So gaben<br />

Senioren in einer von der BAGSO durchgeführten<br />

Befragung an, Problemverpackungen<br />

kein zweites Mal zu kaufen.<br />

� Dr. Gabriel À. Straub, Inhaber der Straub<br />

Etiketten GmbH, beschreibt als wesentliches<br />

Problem im Alter die nachlassende<br />

Kraft in den Händen und die mangelnde<br />

Farberkennung. Bisher wird das<br />

fast ausschließlich bei medizinischen<br />

Produkten, die speziell für diese Zielgruppe<br />

bestimmt sind, berücksichtigt.<br />

� Arno Melchior von Reckitt Benckiser<br />

(GB) zeigte praktische Beispiele aus der<br />

ganzen Welt. Mit einer Studie aus Groß-<br />

britannien, ausgehend von der Handhabung<br />

von Verpackungen bis hin zur Unfallstatistik<br />

durch Verpackungen, hob er<br />

die Bedeutung der Thematik hervor.<br />

� Kristina Gullander vom Stora Enso Inno-<br />

Centre in Karlstad (S) stellte ein Kooperationsprojekt<br />

mit einer schwedischen<br />

Handelskette vor. Entwickelt wurde eine<br />

Faltschachtel für den Convenience-<br />

Food-Bereich, die speziell Sehbehinderte<br />

selbständig handhaben können. Damit<br />

soll die schwedische Philosophie<br />

„Design for all“ unterstrichen werden.<br />

Im Ergebnis des Innovationsforums gaben<br />

die Unternehmen die Anregung, das Thema<br />

und das Netzwerk bundesweit auszudehnen,<br />

da die Problematik keinesfalls regional<br />

begrenzt werden dürfe. Es bestätigte<br />

sich die Annahme, dass das Thema<br />

nicht nur mechanisch-konstruktiv zu sehen<br />

ist, sondern der Dialog aller Ebenen<br />

der Wertschöpfung einer Verpackung von<br />

Bedeutung ist.<br />

Ein wichtiges Signal für die regionale<br />

Wirtschaft wurde durch die Unterzeichnung<br />

des Kooperationsvertrages der FH<br />

<strong>Brandenburg</strong> und der Technologie- und<br />

Gründerzentrum Ostprignitz-Ruppin<br />

GmbH gesetzt. Ziel wird die Einrichtung<br />

eines gemeinsamen Prüflabors für nutzerfreundliche<br />

Verpackungen sein.<br />

Als Grundstein für zukünftige europäische<br />

Projekte wurden in der Nachbereitung<br />

des Forums die Kontakte zu den<br />

schwedischen Partnern vertieft. Gleichzeitig<br />

wird sich pack-i.net in den Prozess<br />

der europäischen Normung „Ease of opening“<br />

einbringen, in dem Schweden die<br />

Federführung übernommen hat.<br />

Die weitere Entwicklung der Initiative<br />

kann im Internet unter „www.pack-i.net“<br />

verfolgt werden.<br />

Aus dem Publikum kamen interessierte Fragen. Fotos (3): Silke Paustian<br />

BRANDENBURG

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