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5 November 2020
KANDIDAT VIZEPRÄSIDENT
Roland Weigert (52),
Staatssekretär, Landtagsabgeordneter
KG Schrobenhausen (ehem. Vorsitzender)
Email: roland.weigert@t-online.de
Bildquelle:
privat
Ich war federführend in diversen Artenschutzprojekten,
so z. B. im Bereich
des Niedermoorschutzes, der Auenrenaturierung,
der Erhaltungszucht von
Wisenten sowie in der Wiederansiedlung
von Birkwild. Die Realisierung
einer umweltverträglichen Wurftaubenschießanlage
konnte ich ebenso
begleiten. Den BJV sehe ich als Anwalt
von „Wald mit Wild“.
Auch künftige Generationen sollen
intakte Lebensgrundlagen und vitale
Wildtierbestände erleben dürfen.
Dazu müssen wir unsere frei lebende
Tierwelt nicht nur in, sondern mit ihrem
Lebensraum schützen. So stellen
wir im BJV als Gemeinschaft waidgerechter
Jäger die Jagd als bayerisches
Kulturgut auch für kommende Generationen
sicher, das ist mein Ziel.
Eine Digitalstrategie als Meilenstein
für die Zukunft des BJV
In einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft
kommt „Daten“ eine wachsende
Bedeutung zu. Dies gilt auch für
die Verbandsarbeit des BJV. Will unsere
Jagdpolitik wieder erfolgreich sein,
müssen wir auch eine digitale Strategie
verfolgen. Welche Konsequenzen
hat der zunehmende Fokus auf den
Wert von Daten für den BJV und sein
Wirken?
Der dramatische Anstieg unserer
Nutzung von vernetzten Geräten wie
Mobiltelefonen, Wildkameras, Reviersoftware
und anderen elektronischen
Lösungen auf der Jagd wird sich weiter
fortsetzen. Daraus entstehen riesige
Datenmengen, die wir für die Sache
der Jagd und unseres heimischen Wildes
nutzen können und müssen. Es gilt
deshalb eine entsprechende Plattform
mit einer digitalen Strategie des BJV
umzusetzen. Doch wie kann das aussehen?
Dazu ein kleines Beispiel:
Der weit überwiegende Anteil der Revierpächter
in Bayern sind BJV-Mitglieder.
Damit ist die Masse der Wildtierbiotope
in der Betreuung von
BJV-Jägern. In unseren Revieren sind
wir BJV-Jäger für die Belange des Wildes
zuvorderst zuständig. Gelingt es
uns, diese einzigartige Kenntnis von
Fauna und Habitaten für ganz Bayern
in Wert zu setzen, dann verfügt der BJV
exklusiv über ein flächendeckendes
hochaktuelles Wildtier-Monitoring.
Wenn die Daten und Zahlen zu Wildtiervorkommen
und Lebensraum etwa
über Smart Phones im Rahmen der
Reviertätigkeiten bei Ansitz, Pirsch,
Fütterung usw. aktuell vor Ort erfasst
werden und an den Datenserver des
BJV geschickt werden, erhalten wir
Informationen zu unseren Wildtieren
in Echtzeit. Keine Behörde und kein anderer
Verband hält derartige Daten vor.
Werden diese Wildtierdaten mit Wetterdaten,
Mobilitätsdaten etc. kombiniert,
so sind Aussagen zur Entwicklung
von Wildtierbeständen in einem
Maße möglich, das wir uns heute noch
nicht vorstellen können. Rebhühner
aus dem Jagdrecht nehmen zu wollen,
weil keine erlegten Hühner in der
Streckenliste B verzeichnet sind, wird
dann der Vergangenheit angehören,
denn: Wir melden die lebenden Tiere
und weisen nach, dass wir Jäger deren
Existenz sichern – wer sollte sie dann
noch aus unserer Obhut nehmen?
Diese gewonnenen Hochwertdaten
werden für die Wissenschaft ebenso
Relevanz haben wie für den politischen
Bereich. Der BJV gelangt damit wieder
in das Zentrum der Willensbildung im
Bereich der Natur-, Umwelt-, Landwirtschafts-
und Forstpolitik. Nur mit
unseren umfassenden BJV-Daten
wird künftig in diesen Politikfeldern
eine qualifizierte Entscheidungsfindung
möglich sein – man wird uns
brauchen! Das muss das Ziel sein, dazu
kann jeder Revierinhaber und Jäger
beitragen, wir müssen nur gemeinsam
anpacken, eben digital.
RW