Hansrudi Wäscher Telefonkarten - PPM Vertrieb
Hansrudi Wäscher Telefonkarten - PPM Vertrieb
Hansrudi Wäscher Telefonkarten - PPM Vertrieb
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Aktivitäten auf diesem Gebiet – aufgebaut werden musste:<br />
Nach einer Anfangsphase mit möglichst preiswerten und<br />
hochauflagigen Karten, die er als Einstiegsangebot herstellen<br />
ließ, erfolgte im nächsten Schritt die Verknappung und<br />
Verteuerung des Angebots, um den von ihm angesprochenen<br />
Sammlern das Gefühl zu vermitteln, etwas Besonderes<br />
zu besitzen, das nur noch einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter<br />
zur Verfügung stand. Es kam so weit, dass sich nicht<br />
wenige <strong>Wäscher</strong>-Fans die Karten nicht mehr leisten konnten<br />
und nur eine kleine Gruppe gut betuchter Sammler heute<br />
eine komplette <strong>Wäscher</strong>-<strong>Telefonkarten</strong>kollektion ihr Eigen<br />
nennen kann.<br />
Zunächst hatte Hethke Dreiersets produziert, die<br />
anfangs aus einer Schalterkarte sowie zwei Kundenkarten<br />
(A und B) bestanden und die er zum Preis von DM 148,00<br />
anbot. Zusätzlich erschien eine limitierte Vorzugsausgabe<br />
zum Preis von DM 298,00. Das waren die von <strong>Hansrudi</strong><br />
<strong>Wäscher</strong> handsignierten Visitenkarten.<br />
Da der Verkaufspreis den tatsächlichen Wert an Guthaben<br />
weit überstieg, ist es kein Geheimnis, dass der eigentliche<br />
Gewinner bei diesem Geschäft der Verlag war.<br />
Der Sammler, der von der ersten bis zur letzten Karte<br />
dabei war und einschließlich der Visitenkarten die regulären<br />
Preise zahlte, investierte über die Jahre umgerechnet<br />
rund 20.000 Euro in sein Hobby, und zwar nur für die<br />
Kartenproduktion des Norbert-Hethke-Verlags. Natürlich<br />
musste man von Verlagsseite bei dieser Rechnung die<br />
Herstellungs- und <strong>Vertrieb</strong>skosten, die Telefonguthaben,<br />
Künstlerhonorare, die laufenden Betriebsausgaben sowie<br />
nicht zuletzt Steuern und sonstige Abgaben berücksichtigen.<br />
Dennoch dürfte unterm Strich eine Gewinnmarge<br />
übrig geblieben sein, von der manche der oben erwähnten<br />
Spekulanten nur träumen konnten.<br />
Neben Norbert Hethke gab es im Comicbereich eine<br />
ganze Reihe anderer Verleger, die ebenfalls in die Kartenproduktion<br />
einstiegen, einige sogar Jahre vor ihm. Allerdings<br />
verdankte Hethke seine im Sammlermarkt schon<br />
bald dominierende Position seinem Hauskünstler <strong>Hansrudi</strong><br />
<strong>Wäscher</strong> und dessen bei vielen Fans beliebten Comichelden.<br />
Bald vergab Hethke auch Lizenzen an weitere<br />
Kartenproduzenten, vor allem Peter Skodzik aus Berlin.<br />
9<br />
Skodziks Roman-Boutique brachte eigene Karten heraus,<br />
von denen Skodzik ab 1995 etliche in Asien von der Korea-<br />
Telecom herstellen ließ. Ausschließliches Verbreitungsgebiet<br />
dieser Karten war aber der deutschsprachige Raum.<br />
Da eine auch nur einmal in einem öffentlichen Fernsprecher<br />
benutzte Karte für den Sammler deutlich an Wert<br />
verloren hatte, sprach nichts gegen diese ungewöhnliche<br />
Herkunft, die von vornherein ausschloss, dass man mit<br />
diesen Karten hierzulande telefonieren konnte.<br />
In jener Zeit, in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre,<br />
als der Sammlermarkt für <strong>Telefonkarten</strong> einen geradezu<br />
euphorischen Boom erlebte, erschienen zuerst im November<br />
1993 bei Peter Skodzik, wenige Monate später,<br />
im Februar 1994, dann auch bei Norbert Hethke die ersten<br />
Hologramm-<strong>Telefonkarten</strong>. Um die Motive richtig erkennen<br />
zu können, wurde solchen Karten immer ein als<br />
Muster gekennzeichnetes Dummy beigelegt, auf dem die<br />
Zeichnung deutlich zu sehen war.<br />
Neben seinen Karten mit Comicillustrationen versuchte<br />
Norbert Hethke auch mit Motiven aus anderen<br />
Bereichen neue Interessentenkreise für seine Produktion<br />
zu erschließen, allerdings ohne nennenswerten Erfolg.<br />
Futuristische Autodesigns von Luigi Colani oder die politischen<br />
Erfolge eines Willy Brandt stießen bei seiner Kundschaft<br />
auf wenig Begeisterung.<br />
Größere Zustimmung fand dagegen später die Idee,<br />
die auf den Kartensätzen veröffentlichten Zeichnungen<br />
in Heften zusammenzufassen, in denen im Stil klassischer<br />
Romanheftserien die Geschichten zu den Illustrationen<br />
erzählt wurden. Zu den in den Heften ungenannten Autoren<br />
gehören Ingraban Ewald und Jürgen Seitz, die nach<br />
einer Idee von <strong>Hansrudi</strong> <strong>Wäscher</strong> die Romane schrieben.<br />
Als erste Veröffentlichung, die – wie den Rückseiten<br />
der Karten zu entnehmen war – ausschließlich und kostenlos<br />
an die Abonnenten der <strong>Telefonkarten</strong>sets abgegeben<br />
wurde, erschien das Sigurd-Abenteuer „Die Rückkehr“.<br />
Die 18 auf den verschiedenen Karten verwendeten<br />
Zeichnungen wurden durch eine Reihe weiterer Illustrationen<br />
ergänzt. Tatsächlich kam das Heft mit zwei unterschiedlichen<br />
Coverillustrationen heraus. Ausgabe I war für