13.12.2020 Aufrufe

Vitra Home Stories 2020 by Stilleben

Jedes Zuhause spiegelt den Charakter und die Persönlichkeit seiner Bewohner wider. Geprägt von Beständigkeit und Veränderung entstehen einzigartige Collagen, die jeden von uns immer wieder zum Autor der eigenen Home Stories machen.

Jedes Zuhause spiegelt den Charakter und die Persönlichkeit seiner Bewohner wider. Geprägt von Beständigkeit und Veränderung entstehen einzigartige Collagen, die jeden von uns immer wieder zum Autor der eigenen Home Stories machen.

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intuitiv verständliche Bedienung. Für die Höheneinstellung<br />

und Einstellung des Sitzwinkels gab es<br />

zwei direkt unterhalb der Sitzfläche angeordnete<br />

Hebel.<br />

Rolf Fehlbaum, der kurz vor der Markteinführung<br />

des <strong>Vitra</strong>mats die Leitung des Möbelherstellers von<br />

seinen Eltern übernommen hatte und sich stark in<br />

der Öffentlichkeitsarbeit für das Produkt engagierte,<br />

begreift den Stuhl im Rückblick als Resultat einer<br />

glücklichen Fügung: «Im <strong>Vitra</strong>mat hat sich eine interessante<br />

Formidee des Designers Wolfgang Müller-<br />

Deisig mit einer unabhängig davon entwickelten<br />

technischen Lösung des langjährigen <strong>Vitra</strong>-Entwicklungschefs<br />

Egon Bräuning verbunden.» Die von ihm<br />

ausgedachte Synchronmechanik, die in diesem<br />

Stuhl zum ersten Mal zum Einsatz kam, gehört längst<br />

zur Standard-Ausstattung moderner Bürostühle.<br />

Die positive Resonanz auf den <strong>Vitra</strong>mat erklärt<br />

Rolf Fehlbaum auch mit günstigen Rahmenbedingungen<br />

in den 1970er-Jahren. In den grossen Volkswirtschaften<br />

Europas, insbesondere in Deutschland,<br />

erlebte der Dienstleistungssektor seinerzeit einen<br />

enormen Aufschwung. Die stark wachsende Zahl von<br />

Büroarbeitsplätzen habe die Nachfrage nach dafür<br />

geeigneten Möbeln erheblich gesteigert. Und die<br />

ergo nomischen Vorteile des Stuhles seien in einer Zeit<br />

der sozialen Reformen – Stichwort «Humanisierung<br />

der Arbeitswelt» – ein starkes Argument gewesen. Die<br />

Einführung von verbindlichen Normen für Büromöbel<br />

in Deutschland, die ebenfalls in den 1970er-Jahren<br />

durchgesetzt wurden, veranlasste viele grosse Firmen,<br />

ihre gesamte Büroeinrichtung zu erneuern.<br />

Der <strong>Vitra</strong>mat ermöglichte es <strong>Vitra</strong> – damals noch<br />

ein vergleichsweise kleiner Anbieter – auch um solche<br />

Grossaufträge zu konkurrieren. Kurz, mit diesem<br />

Stuhl glückte <strong>Vitra</strong> der Einstieg in den zuvor von wenigen<br />

Spezialfirmen beherrschten Büromöbelmarkt.<br />

Ein Markt übrigens, in dem bis dahin kaum je nach<br />

gestalterischer Qualität gefragt wurde. Das sollte sich<br />

bald ändern. Schon 1979 nahm Rolf Fehlbaum Kontakt<br />

zum renommierten italienischen Designer Mario<br />

Bellini auf. 1984 lancierte <strong>Vitra</strong> die in Kooperation mit<br />

ihm entwickelten Bürostühle Figura und Persona und<br />

setzte damit gerade auch in gestalterischer Hinsicht<br />

neue Massstäbe.<br />

Seite 122: Mechanik-Modell zur Veranschaulichung<br />

der ausgefeilten Konstruktion<br />

des <strong>Vitra</strong>mats mit verschiedenfarbig<br />

markierten Komponenten<br />

gefertigt. Dieses intern «Papagei»<br />

ge nannte Modell kam vor allem bei<br />

Präsentationen für Händler und<br />

Kunden zum Einsatz.<br />

Diese Seite: Anzeigenmotive für<br />

die Ein führung des <strong>Vitra</strong>mats Mitte<br />

der 1970er Jahre.<br />

124<br />

125

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