13.12.2020 Aufrufe

Vitra Home Stories 2020 by Stilleben

Jedes Zuhause spiegelt den Charakter und die Persönlichkeit seiner Bewohner wider. Geprägt von Beständigkeit und Veränderung entstehen einzigartige Collagen, die jeden von uns immer wieder zum Autor der eigenen Home Stories machen.

Jedes Zuhause spiegelt den Charakter und die Persönlichkeit seiner Bewohner wider. Geprägt von Beständigkeit und Veränderung entstehen einzigartige Collagen, die jeden von uns immer wieder zum Autor der eigenen Home Stories machen.

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Komfort und zeitgenössischer Gestaltung seines Grand<br />

Sofà, eines seiner neuesten Objekte, das in erneuter<br />

Zusammenarbeit mit dem renommierten Hersteller <strong>Vitra</strong><br />

entstand. Dabei verbindet er wie immer gekonnt italienisches<br />

Flair, Leichtigkeit und Eleganz, mit der für das<br />

Schweizer Unternehmen <strong>Vitra</strong> typischen Qualität und<br />

Präzision. «Wir gingen von der DNA des Möbelherstellers<br />

<strong>Vitra</strong> aus und strebten zeitgenössische, schlichte Stücke<br />

an, die sich nebeneinander aufstellen liessen. Hierzu<br />

bedienten wir uns des modernistischen Prinzips einer klaren<br />

Trennung zwischen stützenden und gestützten Elementen,<br />

die ihre Funktion deutlich herausstellten», erklärt der<br />

Meister seine neuesten Entwürfe. Was ihm selbst an seinem<br />

Grand Sofà am besten gefällt und wie er selbst zu aktuellem<br />

Design steht, erklärt er uns in einem Gespräch.<br />

Was gefällt Ihnen denn persönlich am Grand Sofà am<br />

besten? Es ist ja nicht das erste Sofa, das Sie kreiert<br />

haben.<br />

Seine Einfachheit. Das Konzept dafür ist recht einfach:<br />

Im Grunde ist es eine weiche Bank. Ich denke, es<br />

ist erneut ein recht gelungenes, erfolgreiches Projekt.<br />

Inwiefern hat sich Technologie auf Ihre Entwürfe und<br />

deren Prozesse ausgewirkt?<br />

Design ist ein wesentlicher Bestandteil des industriellen<br />

Produktionsprozesses. Design als reinen<br />

Mehrwert in Industrieprodukten zu sehen, ist ein<br />

Klischee und offenbart ein schwerwiegendes<br />

Missverständnis der tiefgreifenden Beziehung der<br />

Gegenseitigkeit, die zwischen Industriekultur<br />

und Designkultur besteht – und bestehen muss.<br />

Technologie ist Design.<br />

Welche neuen Ideen sind Ihrer Meinung nach derzeit<br />

auf dem Vormarsch?<br />

Ich sehe immer mehr die Nachfrage nach «Unterschieden»<br />

auf dem Markt des Designs – auf der einen<br />

Seite haben wir «grundlegendes» Design, Produkte,<br />

die auf den Massenkonsum zu erschwinglichen<br />

Preisen ausgerichtet sind, auf der anderen Seite sehen<br />

wir viel «einmaliges» Design, Produkte, die den<br />

Status von Sondereditionen oder «Unikaten» erreichen<br />

sollen. Leider besitzen diese sogenannten «Unikate»<br />

nicht immer einen objektiven Wert. Ihr Wert ergibt<br />

sich oft aus der Produktion sehr begrenzter Mengen.<br />

Was sollte in Sachen Design verboten sein?<br />

Aus meiner Sicht ist es eines der Hauptziele des<br />

Designs die Lebensqualität der Menschen zu<br />

verbessern, die mit einem bestimmten Produkt<br />

interagieren. Heute ist Design, das Teil des<br />

industriellen Prozesses geworden ist, einfach eine<br />

Marktrealität geworden, etwas Konkretes, mit<br />

einem eigenen inneren – also nicht nur formalen<br />

und ästhetischen – Wert. Aber es gibt auch «falsches»<br />

Design, etwas, vor dem man sich schützen muss,<br />

überflüssiges Design: Die Medien entscheiden,<br />

dass ein Objekt in Mode ist, und entgegen seines<br />

eigentlichen Wertes wird dieses Objekt automatisch<br />

geschätzt, auch wenn es tatsächlich hässlich<br />

oder unangenehm oder nicht sehr funktional ist.<br />

Wir müssen uns aber diesem anderen Design<br />

zuwenden, dem echten Design, das Ausdruck des<br />

zeitgenössischen Charakters unserer Zeit ist.<br />

Was denken Sie, wenn Sie heutzutage durch die Möbelmessen<br />

wandern?<br />

Ich mag es nicht, Möbelmessen zu besuchen, ich<br />

bekomme einen negativen Eindruck von all diesen<br />

präsentierten Produkten. Ich nehme meinen Job<br />

zu ernst, um auf Möbelmessen herumzulaufen.<br />

Wohin geht das Design im kommenden Jahrzehnt?<br />

In welchen Weltregionen blüht es derzeit und warum?<br />

Das ist ein komplexes Thema. In den asiatischen<br />

Ländern entstehen sicherlich neue Märkte, aber ich<br />

sehe, dass Design immer noch als «Status» und<br />

nicht als eigenständige Eigenschaft betrachtet wird.<br />

Ich bin mir sicher, dass sich diese Haltung zu einer<br />

reiferen entwickeln wird.<br />

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