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CI Magalog 49

Die ganze Welt des Interior-Designs – mit tollen Fotostrecken und interessanten Texten prominenter Autoren. Damit sind Sie immer up to date in Sachen Wohnen, Arbeiten, Einrichten und Leben.

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WERTE<br />

DESIGN<br />

Später waren es Menschen wie eben<br />

Ray und Charles Eames mit ihren Entwürfen<br />

sowie Harry Bertoia, etwa mit<br />

dem Diamond-Sessel, oder der Architekt<br />

Eero Saarinen, unter anderem mit dem<br />

Womb Chair (beide bei Knoll), die den<br />

Bruch zum Vorher suchten. Experimentiert<br />

wurde mit Materialien wie Kunststoff,<br />

Vinyl, Plexi- und Acrylglas, Furnier<br />

oder Aluminium. Zu fließenden Formen<br />

fügten sich geometrische Teakholzmöbel.<br />

Ins Farbspektrum traten neben<br />

neutralen Erdtönen exzentrische Primärfarben.<br />

In der Architektur entstanden<br />

Konzepte, deren Bauweise die<br />

Wohnhäuser erschwinglich machen<br />

und die Bauzeit verkürzen sollten.<br />

07 Bestseller<br />

Arne Jacobsen<br />

Stühle aus der<br />

Serie 7, hier<br />

in der gepolsterten<br />

Version,<br />

und sein<br />

Circular-Tisch<br />

(beides bei<br />

Fritz Hansen)<br />

haben seit Jahrzehnten<br />

nichts<br />

an Beliebtheit<br />

eingebüßt<br />

07<br />

GESTALTERISCHE REINHEIT<br />

Mit Erfolg setzte sich der Stil auch in<br />

Europa durch – und fand seine Vertreter,<br />

wenngleich nicht eins zu eins übertragbar,<br />

unter anderem in Egon Eiermann<br />

und Dieter Rams in Deutschland,<br />

Gio Ponti in Italien, Alvar Aalto in<br />

Finnland sowie insbesondere in Dänemark<br />

in Arne Jacobsen, Verner Panton,<br />

Hans J. Wegner, Finn Juhl oder Poul<br />

Henningsen. Was haben all diese Gestalter<br />

richtig gemacht, um auch heute<br />

noch als modern zu gelten? Im Vorwort<br />

einer neueren Auflage ihres Buches<br />

von 1995 liefert Cara Greenberg mit<br />

Blick auf George Nelsons Platform<br />

Bench (1946) und Isamu Noguchis Coffee<br />

Table (1944) eine Antwort: „Wenn<br />

etwas diesen Grad an gestalterischer<br />

Reinheit und skulpturaler Selbstsicherheit<br />

erreicht, bleibt es zwangsläufig<br />

populär und wird von jeder neuen Generation<br />

immer wieder neu entdeckt.“<br />

Ein Blick auf ein paar bekannte Klassiker<br />

bestätigt, wie zutreffend ihre<br />

Analyse ist. Nimmt man zum Beispiel<br />

den Butterfly Stool des japanischen<br />

Designers Sori Yanagi (Vitra, 1954),<br />

dessen Sitzschalen aus Formholz an<br />

Schmetterlingsflügel erinnern, erkennt<br />

man die Hingabe zum Purismus. Ein<br />

Lehrstück über Handwerk und Komfort<br />

ist der Wishbone Chair von Hans J.<br />

Wegner (Carl Hansen & Søn, 19<strong>49</strong>).<br />

Solide und markant zeigt sich Børge<br />

Mogensens Spanish Chair aus Eiche<br />

und Sattelleder (Fredericia, 1958). Und<br />

als Sesselklassiker schlechthin zählt<br />

der Egg Chair, den Arne Jacobsen 1958<br />

bei Fritz Hansen für das SAS Royal<br />

Hotel in Kopenhagen entwarf (siehe<br />

auch Seite 42). Unter den Aufbewahrungsmöbeln<br />

ist es das Regalsystem<br />

von String (Design: Nils und Kajsa<br />

Strinning), das auf einen Ideenwettbewerb<br />

des schwedischen Verlags Bonnier<br />

im Jahr 19<strong>49</strong> zurückgeht und auch<br />

heute noch seine Zeitlosigkeit unter<br />

Beweis stellt.<br />

EWIGE UND ZUKÜNFTIGE KLASSIKER<br />

Noch ältere Vertreter, die an Aktualität<br />

nichts einbüßen, sind der Lounge Chair<br />

43 von Alvar Aalto (Artek, 1937) aus<br />

formgebogener Birke und einem Geflecht<br />

aus Leinengurten oder Marcel<br />

Breuers Stahlrohrfreischwinger S 32<br />

(Thonet, 1929/30) mit Sitz und Rückenlehne<br />

aus Wiener Geflecht neben Mart<br />

Stams S 33 und S 34, den ersten Freischwingerstühlen<br />

überhaupt (1926).<br />

Heute bietet sie das hessische Unternehmen<br />

Thonet neben der Originalversion<br />

auch als Outdoorvariante mit<br />

Netzgewebe in mehreren Farben an.<br />

Überhaupt sind Re-Editionen und<br />

die Neuinterpretation von Stücken aus<br />

der Mitte des 20. Jahrhunderts seit einigen<br />

Jahren schwer en vogue. Cassina<br />

hat gerade den Doron-Hotel-Sessel, 1947<br />

von Charlotte Perriand für ein Wintersportresort<br />

in Méribel entworfen, als<br />

Outdoorvariante vorgestellt, Engelbrechts<br />

wurde mit zwei Stahlrohrentwürfen<br />

von Erik Magnussen fündig:<br />

Jetzt feiern der Klappstuhl Zdown von<br />

1968 sowie der 2004 als Pendant entworfene<br />

Hocker Xsit ihr Comeback. Bei<br />

Vitra kommt der Chaise Tout Bois von<br />

25

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