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reformleben - Ausgabe Nr. 36

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<strong>36</strong><br />

JANUAR | FEBRUAR 2021<br />

AUSGABE<br />

FASTEN<br />

Mythen und Wahrheiten zum<br />

Nahrungsverzicht<br />

STOFFWECHSEL<br />

Warum Kalorie nicht gleich<br />

Kalorie ist<br />

IMMUNABWEHR<br />

Natürliche Mittel gegen Stress<br />

Wiederentdeckung<br />

der Bitterkräuter<br />

Ob Chicorée, Löwenzahn oder<br />

Artischocke – aus Gewohnheit<br />

lehnen wir Bitteres ab. Dabei regen<br />

Bitterstoffe die Verdauung an,<br />

zügeln den Appetit und stärken<br />

Körper und Seele. Vor allem jetzt<br />

beim Start ins neue Jahr.


Jetzt<br />

auch als Abo:<br />

6 <strong>Ausgabe</strong>n = 19,– €<br />

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gesund<br />

GLÜCKLICH<br />

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Abo-Bestellung unter T +49 (0) 6082 922900-0 oder redaktion@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Zurückliegende <strong>Ausgabe</strong>n können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,55 € Versandkosten) bestellen.


Inhalt<br />

Liebe Leserinnen & Leser,<br />

es kann nur besser werden – mit diesem Gefühl<br />

starten viele von uns in das Jahr 2021. Die Coronapandemie<br />

hat uns in fast allen Bereichen des Lebens<br />

ausgebremst und wir sehnen uns danach, die Handbremse<br />

wieder etwas zu lösen und frisch durchzustarten.<br />

In der allerersten <strong>reformleben</strong>-<strong>Ausgabe</strong><br />

des neuen Jahres liefern unsere Autorinnen und<br />

Autoren hierfür wertvolle Impulse.<br />

Dr. Klaus Mohr widmet sich den Bitterstoffen, die<br />

zwar ungewohnt schmecken, doch gerade jetzt im<br />

Frühjahr Körper und Seele kräftigen und widerstandsfähiger<br />

machen können. Der Clou: Bitteres<br />

verringert unsere Lust auf Süßes und kann uns<br />

davor schützen, zu viel zu essen. Den Zuckerkonsum<br />

einschränken, das hält auch Dr. Susanne Schwarzer<br />

bei einer gesunden Ernährung für unverzichtbar.<br />

Pünktlich zum Jahresbeginn erklärt sie für uns den<br />

Zusammenhang zwischen Kalorien, Insulinspiegel<br />

und Hormonen, räumt mit Mythen des Fastens auf<br />

und zeigt, welche Fastenmethoden wirksam sind.<br />

Ein rundum gelungenes Heft zum Jahresbeginn.<br />

Starten Sie gut durch!<br />

Gesundheit<br />

Wiederentdeckung der Bitterkräuter S. 4<br />

Kalorie ist nicht gleich Kalorie S. 9<br />

Fasten S. 14<br />

In der Ruhe liegt die Kraft S. 24<br />

MSM – organisch gebundener Schwefel S. 30<br />

Quercetin der gelbe Powerstoff<br />

aus Pflanzen S. 35<br />

Müde & Schlapp? S. 38<br />

Lebenswichtig für das Herz – die Omega-<br />

3-Fettsäuren EPA, DHA und ALA S. 40<br />

Gesundheits-News S. 51<br />

Ernährung & Rezepte<br />

Wiederentdeckt: Bitterkräuter S. 4<br />

Kalorie ist nicht gleich Kalorie S. 9<br />

Fasten S. 14<br />

Quercetin der gelbe Powerstoff<br />

aus Pflanzen S. 35<br />

Müde & Schlapp? S. 38<br />

Lebenswichtig für das Herz – die Omega-<br />

3-Fettsäuren EPA, DHA und ALA S. 40<br />

Meerrettich – Lebensmittel mit<br />

Gesundheitsplus S. 46<br />

Rezepte:<br />

Budwig Schütz-Dich-Creme S. 41<br />

Grünkohl-Süsskartoffel-Auflauf<br />

mit Budwig Senf-Dip,<br />

Winterliches Budwig Pesto S. 42<br />

Nizza-Fisch, Bohnen & Oliven-Gremolata S. 43<br />

Gemüse-Tagliatelle mit Ziegenfrischkäsesauce<br />

S. 44<br />

Cloud-Bread-Sandwich S. 45<br />

Selleriesuppe mit Meerrettich S. 48<br />

Chicorée mit scharfer Meerrettich-Sauce S. 49<br />

Meerrettich-Dip mit Preiselbeeren S. 49<br />

Meerrettich-Aufstrich mit Rote Bete S. 49<br />

Kartoffelrösti mit Meerrettich S. 50<br />

Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber<br />

Fitness & Sport<br />

WIE FIT sind Sie? S. 52<br />

Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />

Schreiben Sie uns: zoe Media-Verlag GmbH<br />

Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />

oder per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Lifestyle<br />

Buchempfehlungen S. 56<br />

Impressum S. 45<br />

| 3


Wiederentdeckung der<br />

BITTERK<br />

Bitterstoffhaltige Arzneipflanzen waren<br />

einstmals die Hauptkomponenten von<br />

stärkenden Elixieren und Tonika. Eines der<br />

berühmtesten, das Elixier proprietatis, enthielt<br />

Aloe, Myrrhe und Safran. Die Rezeptur<br />

stammt wahrscheinlich von Theophrastus<br />

von Hohenheim, genannt Paracelsus. Der<br />

als Alchemist und – der Überlieferung nach<br />

– segensreich wirkender Arzt tätig war und<br />

als Protagonist der neuzeitlichen Pharmakologie<br />

gilt. Den Alchimisten zufolge sollte in<br />

den Elixieren das Wesentliche, die Essenz,<br />

der Heilpflanzen enthalten sein.<br />

Manchmal schmeckt<br />

das Wesentliche bitter.<br />

In unserer Zeit wird aber Bitteres leichthin<br />

mit unangenehm und unerwünscht assoziiert,<br />

nicht nur geschmacklich, die Nahrung<br />

betreffend, sondern auch emotional. Das Attribut<br />

bitter beschreibt daher befürchtete Erlebnisse<br />

und Folgen, die man meiden möchte.<br />

Zuerst war auch den Frühmenschen der<br />

bittere Geschmack gesammelter Pflanzenteile<br />

wohl schon ein Grund, allenfalls wenig – zumindest<br />

nicht übermäßig – davon zu essen.<br />

Einesteils war das klug: Schmecken doch etliche<br />

Pflanzenarten, die hochwirksame Alkaloide<br />

enthalten, auffällig bitter. Jedoch wirkt<br />

nicht alles, das bitter schmeckt bzw. bitter<br />

ist, ungünstig im Menschen. Und keineswegs<br />

alles, das süß ist oder süß schmeckt, ist gut<br />

für uns. Das gilt analog auch im seelischen<br />

Bereich. Alles ist Gift, ein jegliches Ding ist<br />

Gift – allein die Dosis macht, ob es Gift oder<br />

Heilmittel sei, hatte Paracelsus am Ausgang<br />

des Mittelalters gelehrt.<br />

Tatsächlich wirken sorgfältig ausgewählte,<br />

bewährte Bitterkräuter schon in sehr kleinen<br />

Dosierungen günstig, d. h. gesundheitsfördernd<br />

auf unseren Organismus. Überhöhte<br />

Mengen jedoch können Abneigung, sogar<br />

Übelkeit auslösen. So steckt in dem Bitteren<br />

eine Art natürlichen Schutzes vor übermä-<br />

4 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


RÄUTER<br />

ßigem Gebrauch. Grundsätzlich sollten nur<br />

bewährte Bitterkräuter in sicherer Dosierung<br />

angewendet werden. Einige wichtige Bitterstoffpflanzen<br />

werden in diesem Text noch<br />

genannt.<br />

Eine Rückbesinnung auf Paracelsus ist in<br />

unserer Zeit dringend notwendig. Denn seit<br />

ein paar Jahrzehnten „erfolgt“ in unserer<br />

Gesellschaft vieles im Übermaß, in maßloser<br />

Überdosierung:<br />

• von Konsum<br />

• von Ressourcenverbrauch<br />

• von Mobilität<br />

• von Nahrung (in Wohlstandsregionen),<br />

zunehmend auch von Medizin.<br />

Unsere Gesellschaft steuert so auf ihren<br />

selbst verursachten Untergang zu. Charakteristisch<br />

für diese Störung ist die Ernährung:<br />

Süßes, Raffiniertes, industriell Produziertes<br />

wird da massenhaft konsumiert – und Bitteres,<br />

Ursprüngliches weitestgehend gemieden.<br />

Dementsprechend werden Nahrungspflanzen<br />

auf das Freisein von Bitterstoffen umgezüchtet<br />

und Fertigprodukte verdeckt mit Zucker<br />

„gewürzt“. Das ist nicht gut für die Gesundheit.<br />

Weniger Verlangen nach Süßem<br />

Geschmacklich ist bitter der Gegenpol zu süß.<br />

Das bewirkt: Wer Bitteres isst, verlangt weniger<br />

Süßes. Und isst insgesamt weniger, isst in<br />

der Regel nicht übermäßig.<br />

Hingegen reduziert Süßes das Bedürfnis nach<br />

Bitterem. Daraufhin nimmt die aufgenommene<br />

Nahrungsmenge zu. Die übermäßige<br />

Aufnahme von Kohlenhydraten, besonders<br />

von raffinierten Zuckern, ist zentraler Faktor<br />

häufiger Krankheiten.<br />

Die regelmäßige Aufnahme von bewährten<br />

Bitterkräutern, als Nahrungspflanzen oder<br />

vor dem Essen als Pulver aus geeigneten getrockneten<br />

Pflanzenarten in Wasser genom-<br />

| 5


men, hilft, übermäßiges Essen von kohlenhydratreicher<br />

Kost und Süßigkeiten sowie<br />

Überernährung einfach zu reduzieren. Allein<br />

deshalb schon sind diese Pflanzenstoffe gut<br />

für die Gesundheit. Aber das ist nicht alles.<br />

Emotionales Wohlbefinden & mehr<br />

Bitterstoffe wirken:<br />

• sekretionsanregend auf Drüsen und<br />

Schleimhäute<br />

• verdauungsfördernd<br />

• entspannend: der Parasympathikus-Tonus<br />

wird höher, wirkt erholungsfördernd<br />

• kräftigend<br />

und Erfahrungen aus der Praxis sowie<br />

Anwendungsstudien zufolge auch leicht<br />

antidepressiv.<br />

Diese Wirkung ist nicht sehr stark ausgeprägt,<br />

aber wesentlich. Der Wirkmechanismus<br />

ist bisher nicht klar bekannt. Mitunter<br />

wird diese Wirkung auf bessere Resorption<br />

von Tryptophan zurückgeführt. Tryptophan<br />

ist die Aminosäure, aus der im Organismus<br />

der antidepressiv wirkende Botenstoff Serotonin<br />

gebildet wird. Wahrscheinlicher jedoch<br />

wirken Bitterstoffe auf das vegetative Nervensystem<br />

und von da auf das emotionale Wohlbefinden.<br />

Möglicherweise trägt auch besseres<br />

Befinden im Bauchraum, auch da wird Serotonin<br />

gebildet, dazu bei. Wie auch immer:<br />

Die Zusammensetzung von Elixieren und<br />

Tonika aus Bitterkräutern war sinnvoll.<br />

Und ist das wohl auch weiterhin. Man muss<br />

dabei nicht einmal so weit gehen wie der<br />

natur- und pflanzenheilkundige Bertrand<br />

Heidelberger, der die Bitterstoffe geradezu<br />

als Universal- und Allheilmittel ansah.<br />

Heidelberger war zu der bildhaften – wissenschaftlich<br />

nicht nachgewiesenen – Auffassung<br />

gelangt, die meisten chronischen<br />

Krankheiten seien durch Verschleimung<br />

von Organen verursacht – und folglich durch<br />

Anregung der Sekretion zu beheben: mit<br />

Bitterstoffen. Deshalb entwickelte er zur<br />

regelmäßigen Anwendung ein feines Pflanzenpulver,<br />

das aus sieben getrockneten Bitterkräutern<br />

besteht.<br />

Die meisten Anwenderinnen/Anwender sind<br />

aus eigener Erfahrung von der Wirksamkeit<br />

überzeugt, etliche begeistert. Die pathophysiologische<br />

Begründung ist jedoch heute nicht<br />

mehr überzeugend. Heidelbergers Siebenkräuterpulver<br />

besteht aus Bibernelle, Kümmel,<br />

Fenchel, Anis, Wacholder, Schafgarbe und Wermut.<br />

Die aromatisch bittere Rezeptur wird seit<br />

über 100 Jahren unverändert hergestellt, was<br />

doch für einige Wirksamkeit spricht. Höhere<br />

Dosierungen von Wermut sollten wegen des Gehaltes<br />

an Thujon, das GABA-Rezeptoren, welche<br />

Neurotransmitter binden, verändern kann,<br />

nicht über längere Zeit angewendet werden.<br />

In unserer Zeit sind Bitterkräuterpulver aus<br />

einer größeren Zahl von bewährten Pflanzenarten<br />

erhältlich. Damit wird ein harmonisches<br />

Wirkspektrum erreicht, mit dem das<br />

Risiko der Überdosierung einzelner Pflanzenarten<br />

gering ist. In der täglichen Praxis haben<br />

sich diese Kräuterpulver als wirksam und gut<br />

verträglich erwiesen. Allergische Reaktionen<br />

sind bei keinem Mittel völlig auszuschließen,<br />

wurden aber nur selten beobachtet. Vielleicht<br />

spielt da die Anregung der Sekretion eine<br />

Rolle, wodurch die Pflanzenstoffe nicht lange<br />

auf der Schleimhaut haften.<br />

Gesundheitsfördernd<br />

Seit langem schon sind einige bitterstoffhaltige<br />

Pflanzenarten wichtige Komponenten<br />

gesundheitsfördernder vollwertiger Nahrung.<br />

War der bittere Geschmack anfangs als Signal<br />

zum Meiden übermäßiger Mengen verstanden<br />

6 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


worden, fanden unsere Vorfahren doch, von<br />

Generation zu Generation weiter bestätigt,<br />

den Nutzen bestimmter Bitterpflanzen für<br />

ihre Gesundheit, als Nahrungs-, Gewürzoder<br />

Arzneipflanzen heraus.<br />

Geradezu elementar sind Salate aus Blättern<br />

von Kopf-, Feld-, Römersalat, Rucola, dazu<br />

in der Saison Brunnenkresse-, Löffelkraut-,<br />

Löwenzahn-, Scharbockskrautblättchen.<br />

Vor allem der Löwenzahn ist auch therapeutisch<br />

bewährt, sekretionsanregend für Leber<br />

und Galle, gut zusammenwirkend mit Artischocken,<br />

einfach anwendbar mittels Saft aus<br />

den ganzen Frischpflanzen. Diese Pflanzenarten<br />

gehören regelmäßig zur alljährlichen<br />

Frühjahrskur, die sekretionsanregend, ausscheidungsfördernd,<br />

reinigend und umstimmend<br />

ist. Damit geht es jedoch, im Einvernehmen<br />

mit der Jahreszeit und dem erneuten<br />

Aufbruch, nicht nur um den Stoffwechsel,<br />

sondern auch um den mentalen Neustart.<br />

Bisher ist die Wirksamkeit einiger Bitterstoffpflanzen<br />

auf das emotionale, seelische Befinden<br />

bloß empirisch diesbezüglich Erfahrenen<br />

bekannt. Ob Curcuma, Engelwurz, Enzian,<br />

Grüntee, Hopfen, Lavendel, Löwenzahn, Safran,<br />

da entfaltet sich mehr Wirkung als bloß<br />

auf das Körperliche. Diese Pflanzenarten sind<br />

wohltuend auch für das Gemüt.<br />

Über die Sensorik, den bitteren Geschmack,<br />

hinaus, sind da sympatholytische, parasympathikusanregende,<br />

mithin entspannende, erholungsfördernde<br />

Effekte. Gewiss wirken da<br />

auch natürliche Begleitstoffe mit, ätherische<br />

Öle zuvorderst. Jedoch ist das Bittere wesentlich.<br />

Obgleich analytisch noch nicht vollständig<br />

erklärt werden kann, wie das Bittere,<br />

der bittere Geschmack, so wohltuend auf die<br />

Seele wirkt. Und wie bestimmte Bitterstoffe<br />

Auf den BITTER<br />

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Während die Bitterstoffe aus unserem<br />

Kulturgemüse fast gänzlich herausgezüchtet<br />

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Europas ein Füllhorn von Bittergemüsen<br />

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Wald- und Wiesenkräuter stecken<br />

voller gesunder Bitterstoffe.<br />

Das Buch zeigt die unglaubliche Vielfalt<br />

an Nahrungsmitteln mit mehr oder weniger<br />

ausgeprägter Bitternote.<br />

in kleinen Konzentrationen angenehm verdauungsfördernd,<br />

appetitanregend und kräftigend<br />

wirken, gleichzeitig jedoch von übermäßiger<br />

Nahrungsaufnahme abhalten. Obwohl Menschen<br />

seit Urzeiten geeignete Bitterstoffpflanzen herausgefunden<br />

und zur Förderung ihrer Gesundheit<br />

angewendet haben, ist von den Wirkmechanismen<br />

manches noch unbekannt.<br />

In unserer Zeit ist das allgemeine, ebenso wie das<br />

wissenschaftliche Interesse an den pflanzlichen<br />

Bitterstoffen gering. Massenhaft bevorzugt hingegen<br />

wird Süßes, Gezuckertes. Eine Folge davon<br />

ist das zunehmende Auftreten von Zivilisationskrankheiten.<br />

Mit der regelmäßigen Aufnahme<br />

bewährter pflanzlicher Bitterstoffe in optimaler<br />

Dosierung können Sie leichter auf Süßes verzichten,<br />

widerstandsfähiger und kräftiger sein. Auch<br />

ihre Seele wird erleichterter sein, fröhlicher und<br />

gelassener.<br />

Dr. med. Klaus Mohr<br />

· Autorin: Manuela Rüther<br />

· 240 Seiten<br />

· 2. Auflage 2017<br />

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Dr. med. Klaus Mohr – in Fachkreisen und bei<br />

seinen Lesern hoch geschätzter Mediziner und<br />

Autor, der es versteht, Natur- und Schulmedizin<br />

zum Nutzen seiner Patienten einzusetzen. In<br />

zahlreichen medizinisch-wissenschaftlichen und<br />

weltanschaulichen Artikeln lässt er seine stetig<br />

wachsende Leserschaft seit vielen Jahren an seinem<br />

ganzheitlichen Wissen teilhaben.<br />

8 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


KALORIE<br />

ist nicht gleich Kalorie<br />

Warum Kalorienzählen<br />

nicht funktioniert<br />

Das Geheimnis einer guten Figur scheint auf<br />

den ersten Blick einfach: Wie viele Kalorien<br />

gehen rein, wie viele wieder raus. Die Differenz<br />

ist, was hängen bleibt. Wir setzen die tägliche<br />

Kalorienaufnahme durch die Nahrung<br />

dem Verbrauch gegenüber, den „verbrannten“<br />

Kalorien und ziehen Bilanz: Was nicht verbraucht<br />

wird, wandert als Fett in die Speicher.<br />

Was zu wenig zugeführt wurde, holt sich<br />

der Körper aus den Fettpolstern zurück. So<br />

nehmen wir zu oder ab. Hungern und Sport<br />

treiben müsste damit ein „bombensicheres“<br />

Konzept sein. Ist es aber nicht.<br />

Kalorien sind nicht die Sprache<br />

des Körpers<br />

Interessant ist in diesem Zusammenhang<br />

doch, dass unser Körper über keinerlei Mecha-<br />

| 9


nismus verfügt, mit dem er Kalorien messen<br />

kann. Für fast alle Nährstoffe und deren Wege<br />

im Körper hat er komplexe Sensoren und<br />

Regelkreise, um die Gleichgewichte zwischen<br />

Stoffaufnahme und Stoffverbrauch zu erhalten,<br />

nicht so für Kalorien. Es gibt keine Möglichkeiten,<br />

die Aufnahme im Darm zu kontrollieren,<br />

keine hormonellen Regelkreise, die<br />

auf ein bestimmtes Maß an Kalorien im Blut<br />

achten und auch keine Rezeptoren oder Transporter<br />

für „Kalorien“. Der Körper verfügt nicht<br />

einmal über die Fähigkeit, Kalorien überhaupt<br />

zu erkennen. Er hat keine Idee, was Kalorien<br />

überhaupt sind. Sie sind ihm schlicht egal.<br />

Was sind „Kalorien“ überhaupt?<br />

Kalorien sind eine physikalische Einheit, ein<br />

„Brennwert“. Er wird anhand der Wärme ermittelt,<br />

die ein Lebensmittel in einer standardisierten<br />

Menge bei seiner Verbrennung<br />

in einer speziellen Apparatur, dem Kalorimeter<br />

(lat. calor für Wärme und metari für<br />

abmessen), entwickelt. Die Zahl der Kalorien<br />

pro Gewichtseinheit ist also nur das Maß für<br />

die innewohnende Energie, die dieser Stoff<br />

bei seiner Verbrennung freisetzt. Ob und wie<br />

der Körper ihn nutzen kann, steht auf einem<br />

ganz anderen „Blatt“. Wie das Kalorimeter<br />

„verbrennt“ (oxidiert) auch unser Körper – im<br />

biochemischen Sinne – die Nahrung. Er nutzt<br />

die freiwerdende Energie für seine Prozesse.<br />

Damit hält er die Körperwärme aufrecht,<br />

ermöglicht energiezehrende Prozesse, wie<br />

Stoffwechsel, Denken oder Laufen. Für die<br />

„schnelle Energie“ nutzt er Kohlenhydrate,<br />

vor allem Zucker. Bekommt er davon nicht<br />

genug, kann er auch pflanzliche und tierische<br />

Fette und zur Not sogar Eiweiße zu Zucker<br />

umbauen (Glukoneogenese). Das geschieht<br />

etwa beim Fasten, zur Aufrechterhaltung des<br />

Blutzuckers.<br />

Warum Kalorienzählen<br />

nicht funktioniert?<br />

Deutlich weniger und kalorienreduziert zu<br />

essen und dabei mehr Sport zu machen, zeigt<br />

aufgrund der besseren Kalorienbilanz Erfolg.<br />

Meistens aber nur kurzfristig, und vor allem<br />

muss es gar nicht sein. Es geht zu Lasten der<br />

Sättigung, birgt weniger Genuss (Fette sind<br />

Geschmacksträger) und ist schon allein deshalb<br />

zum Scheitern verurteilt, weil es im Alltag oft<br />

eine zu hohe Belastung ist. Noch dazu stellt<br />

der Körper seinen Stoffwechsel bei anhaltendem<br />

Hungern oder auszehrendem Sport in den<br />

„Sparmodus“ um, um weniger zu verbrauchen.<br />

Der Grundumsatz sinkt. Nach Abbruch der Diät<br />

löst das den „Jo-Jo-Effekt“ aus. Wir nehmen<br />

langfristig zu, statt ab. Viele Übergewichtige<br />

haben sich so über Jahre und mittels diverser<br />

Diäten regelrecht „dick gehungert“.<br />

Wer nur auf die Kalorienbilanz schaut, missachtet<br />

das Kommunikationssystem des Körpers,<br />

die Hormone. Fette, Kohlenhydrate und<br />

Eiweiße, ja sogar die Länge der Fettsäuren und<br />

der Kohlenhydratketten und die Häufigkeit der<br />

Mahlzeiten lenken unseren Stoffwechsel, weil<br />

sie hormonelle Reaktionen auslösen, die dem<br />

Körper sagen, wie er die zugeführten Nährstoffe<br />

verwerten soll. Im Abgleich zur aktuellen<br />

Versorgungssituation und den aktuellen<br />

Anforderungen wandern die Nährstoffe so in<br />

die Speicher oder werden umgehend verbrannt,<br />

hinterlassen Sättigung oder Hunger auf mehr.<br />

So regelt der Körper eine ausgeglichene Präsenz<br />

der wichtigsten Nährstoffe im Blut.<br />

Die Insulinfalle<br />

Das beste Beispiel für einen solchen hormonellen<br />

Regelkreis ist das Wechselspiel<br />

der Hormone „Insulin“ und „Glukagon“, als<br />

10 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


Antwort auf die Zufuhr von Kohlenhydraten:<br />

Kohlenhydrate, Zuckerketten unterschiedlicher<br />

Länge, sorgen nach ihrer Aufspaltung für Nachschub<br />

beim Blutzucker (Glukose). Insulin und<br />

Glukagon halten das Gleichgewicht zwischen<br />

Zufuhr und Verbrauch. Diese Konstanz des Blutzuckers<br />

ist enorm wichtig. Der Körper ist auf ihn<br />

als Energiequelle angewiesen. Ein Zuviel schadet<br />

den Gefäßen und damit zahlreichen Organen.<br />

Auf zu wenig (Unterzucker) reagiert der Körper<br />

mit Stresssymptomen, wie Schwitzen und<br />

Herzrasen und abfallender Leistungsfähigkeit.<br />

Unterzuckerung kann lebensbedrohlich werden,<br />

weil es dem Körper für lebenswichtige Prozesse<br />

an Energie mangelt.<br />

Entsprechend steigt das Hormon „Insulin“ im<br />

Blut an, sobald der Darm Kohlenhydrate, vor allem<br />

den sofort verwertbaren Zucker, wie die Glukose,<br />

an das Blut überführt. Insulin sorgt dafür,<br />

dass der steigende Blutzucker schnell wieder auf<br />

das normale Level abfällt. Unter Insulineinwirkung<br />

nehmen die Körperzellen mehr Zucker aus<br />

dem Blut auf und Überschüsse werden von der<br />

Leber und von den Muskeln in den Speicherzucker<br />

Glykogen überführt. So ist das Blut schnell<br />

entlastet. Größere Überschüsse baut die Leber zu<br />

Fett um und verschickt es in die Fettspeicher. Die<br />

Fettverbrennung, als alternative Energiequelle<br />

zum Zucker, wird durch Insulin blockiert. Der<br />

Körper soll schließlich sehen, dass er erst einmal<br />

den anstürmenden Zucker verwertet. Schon hier<br />

wird klar, dass – bei anhaltendem Zuckerangebot<br />

– das Insulin die Fettdepots wachsen lässt und<br />

ein Abbau der Fettpolster unmöglich wird.<br />

Sinkt der Blutzucker dagegen mangels Nachschubs<br />

an Kohlenhydraten aus der Nahrung<br />

ab, tritt der Gegenspieler des Insulins auf den<br />

Plan: das Hormon Glukagon. Es mobilisiert den<br />

Speicherzucker aus Muskeln und Leber wieder<br />

und füllt damit den Blutzucker auf. Es bremst die<br />

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Entnahme von Blutzucker durch die Körperzellen<br />

und öffnet dafür die Fettdepots, um<br />

der Fettverbrennung, als alternative Energiequelle,<br />

den Weg frei zu machen. Außerdem<br />

kann der Körper jetzt auch Speicherfette zu<br />

Zucker umbauen und ihn dem Körper zur<br />

Verbrennung zur Verfügung stellen.<br />

ausgeprägten Vorliebe für Gemüse gesegnet<br />

ist, kann falsche Impulse setzen und trotz<br />

weniger Kalorien zunehmen, während der<br />

Nachbar schlemmend abnimmt.<br />

Wir müssen lernen<br />

in Hormonen zu denken<br />

Die Hormone Insulin und Glukagon sorgen<br />

so nicht nur für einen konstanten Blutzuckerspiegel.<br />

Sie entscheiden auch, ob Zucker<br />

und Fette in die Speicher wandern oder aus<br />

ihnen befreit werden. Je öfter und je mehr<br />

Kohlenhydrate wir essen, desto verschlossener<br />

und besser bestückt die Fettdepots.<br />

Die Umstellung von Zucker- auf die Fettverwertung<br />

dauert im Körper etwas, weshalb<br />

wir als „Dauerzuckerkonsumenten“ bei<br />

Verzicht erst einmal müde sind und vielleicht<br />

auch Kopfweh haben. Nach der Umstellung<br />

auf die Fettverbrennung, den sogenannten<br />

„ketogenen Stoffwechsel“, aber sind wir viel<br />

leistungsfähiger. Ein Gramm Fett liefert gut<br />

doppelt so viele Kalorien (Energie) wie ein<br />

Gramm Kohlenhydrate. Fette sind die Energie<br />

für ausdauernde Belastungen.<br />

Was wir essen,<br />

setzt Impulse<br />

Auch die anderen Nährstoffe werden hormonell<br />

ausbalanciert. In ähnlicher Weise steigt<br />

z. B. das Hormon „mTor“, wenn wir über<br />

die Nahrung viel Eiweiß (Proteine) aufnehmen.<br />

Es fördert den Verbrauch von Eiweißbausteinen.<br />

Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße<br />

entscheiden so via Hormonantwort darüber,<br />

was der Körper mit ihnen macht. Er kann sie<br />

speichern oder verbrennen, daraus Muskeln<br />

bauen, sie einfach ausscheiden oder durch<br />

sie ein anhaltendes Sättigungsgefühl erzeugen.<br />

Wer hier nicht zufällig mit einer stark<br />

Der Schlüssel zum Abnehmen ist ein niedriger<br />

Insulin-Spiegel. Und den erreichen wir durch<br />

regelmäßige lange Nahrungspausen und eingeschränkten<br />

Zuckerkonsum. So bleibt kein<br />

Zuckerüberschuss, der als Fett in die Speicher<br />

wandert und die Fettdepots bleiben für den<br />

Export ihrer Vorräte geöffnet, weil der Körper<br />

immer einen gewissen Teil seiner Energie aus<br />

Fetten beziehen muss. Das baut auch die Blutfette<br />

ab.<br />

Das Konzept liegt auf der Hand. Damit kommt<br />

der Körper am besten zurecht. In unserer Entwicklungsgeschichte<br />

gab es kaum Kohlenhydrate,<br />

weil es noch kein Getreide gab. Zucker<br />

(Glukose), wie wir ihn heute für Süßwaren und<br />

in fast allen industrialisierten Nahrungsmitteln<br />

kennen, gab es überhaupt nicht. Vor allem<br />

der überhöhte Zuckerkonsum füllt heute die<br />

Fettspeicher, weil der Körper durch die dauerhaft<br />

erhöhten Insulinwerte nicht mehr in<br />

die Fettverbrennung kommt. Das führt auch<br />

zu Insulinresistenz. Die Zellen reagieren<br />

immer schlechter auf den Dauerbeschuss mit<br />

Insulin, was mittelfristig zu Übergewicht<br />

führt und langfristig die Zuckerkrankheit<br />

Diabetes mellitus auslöst. Geben wir den<br />

Fettdepots eine Chance. Sonst werden die<br />

ursprünglich lebensnotwendigen Rücklagen<br />

zur stetig wachsenden Dauerreserve. Das<br />

Intervallfasten greift diesen Punkt auf und<br />

empfiehlt die Kühlschranktür 16 Stunden<br />

lang geschlossen zu halten – dem Insulinspiegel<br />

zu Liebe.<br />

12 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


Mensch beweg Dich<br />

Buchtipps zum Thema<br />

Wir sind als „Jäger und Sammler“ auf diese<br />

Welt gekommen. Ständig unterwegs. Für die<br />

ausdauernde Jagd und lange Wege können<br />

unsere Muskeln Fette als Energiequelle nutzen.<br />

Muskeln sind die Hauptfettverbrenner.<br />

Auch nachts, wenn wir schlafen, verbrennen<br />

sie Fett aus den Depots. Neben dem Vorteil<br />

der Fettverbrennung, ist Bewegung an der<br />

frischen Luft auch wichtig für das psychische<br />

Wohlbefinden, für gesunde Gelenke, ein gutes<br />

Gleichgewicht und gute Reflexe und für die<br />

Vitamin-D-Produktion in der Haut. Bewegung<br />

ist ein Standbein jeder „Gesundheitssanierung“,<br />

um nicht von „Diät“ zu sprechen. Egal<br />

wo und wie, Hauptsache mit einer angemessenen<br />

Belastung, möglichst viel an der frischen<br />

Luft und täglich.<br />

Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />

Die Schlankformel<br />

Der wahre Schlüssel zur langfristigen<br />

und gesunden Gewichtsreduktion ist<br />

das Hormon Insulin. Das beweist der<br />

Autor mit seinem innovativen und von<br />

Erfolgen gekrönten Ansatz.<br />

· Autor: Dr. Jason Fung<br />

· 352 Seiten, 1. Auflage 12/2017<br />

· Preis: 19,99 €<br />

Die Schlankformel – Kochbuch<br />

Wer seinen Insulinspiegel durch die<br />

richtige Ernährung und intermittierendes<br />

Fasten ausgleicht, nimmt automatisch<br />

ab, ohne Kalorien zählen<br />

zu müssen. Über 90 einfache Rezepte,<br />

um Gewicht zu verlieren und die<br />

Gesundheit zu verbessern.<br />

· Autor: Dr. Jason Fung<br />

· 208 Seiten, 1. Auflage 12/2019<br />

· Preis: 19,99 €<br />

Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />

Dr. Susanne Schwarzer lebt und arbeitet<br />

als freie Fachjournalistin für Medizin<br />

in der Nähe von Rosenheim. Zum<br />

Thema Vitalstoffe hat die promovierte<br />

Biologin ein Buch verfasst.<br />

| 13


FASTEN<br />

Mythen und Wahrheiten<br />

14 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


Viele Geschichten und Eitelkeiten ranken<br />

um das Thema „Fasten“. Die Wahrheit ist<br />

wissenschaftlich besser durchleuchtet als<br />

vermutet. Der Körper profitiert vom Verzicht<br />

und das seit Urzeiten.<br />

„Fasten“ bedeutet freiwillig und für eine begrenzte<br />

Zeit auf Nahrung oder zumindest auf<br />

bestimmte Genussmittel zu verzichten. Damit<br />

der Stoffwechsel gesund weiterläuft und entgiften<br />

kann, gilt es begleitend viel zu trinken<br />

und sich regelmäßig zu bewegen. Außerdem<br />

stehen Gemüsesäfte und basische Tees hoch<br />

im Kurs, für einen ausgeglichen Vitaminund<br />

Mineralstoffhaushalt. Ansonsten zählt<br />

beim Fasten die innere Haltung: Fastenkuren<br />

sind Zeiten des Überdenkens und der Neuausrichtung.<br />

Körper und Seele kommen zur<br />

Ruhe. Das Loslassen der ständigen „Jagd nach<br />

Nahrung“ schafft Raum für neue Bewusstseinsinhalte.<br />

Vorteile<br />

wissenschaftlich belegt<br />

Buchtipp<br />

Fasten – Das große Handbuch<br />

Auch die moderne Wissenschaft und<br />

Medizin haben den enormen gesundheitlichen<br />

Nutzen des zeitlich begrenzten<br />

Verzichts auf feste Nahrung erkannt.<br />

Fasten ist ein unglaublich effektiver und<br />

vielseitiger Ansatz, mit dem der Stoffwechsel<br />

normalisiert, das Abnehmen<br />

erleichtert und der Körper gereinigt<br />

werden kann. Fasten bewirkt aber noch<br />

viel mehr: Es verbessert sowohl die<br />

körperliche als auch geistige Leistungsfähigkeit<br />

und steigert das allgemeine<br />

Wohlbefinden.<br />

· Autor: Dr. Jason Fung<br />

· 256 Seiten, 1. Auflage 12/2017<br />

· Preis: 22,00 €<br />

Die positiv gesundheitliche Wirkung des Fastens<br />

gilt in vielen Bereichen als wissenschaftlich<br />

bewiesen, so z. B. zur Vorbeugung oder<br />

als begleitende Therapie des Metabolischen<br />

Syndroms, mit Übergewicht, der Zuckerkrankheit<br />

Diabetes mellitus und diversen<br />

Herz-Kreislauf-Leiden. Auch für Rheuma und<br />

Gicht wurden positive Effekte belegt und für<br />

einige psychosomatische Leiden.<br />

Allein das regelmäßige Entlasten des Darms<br />

sollte als Motivation zum Fasten ausreichen.<br />

Unser Darm wird heute durch das ständige<br />

und überhöhte Nahrungsangebot sehr belastet.<br />

Das Zuviel an Zucker, Alkohol und<br />

Zusatzstoffen der industrialisierten Nahrung<br />

setzt den Schleimhäuten zu und bricht<br />

deren Barrierefunktion gegen Mikroorganismen<br />

und Giftstoffe. Nicht nur die Zunahme<br />

chronisch entzündlicher Darmerkrankungen<br />

wird dem zugeschrieben. Ein kranker Darm<br />

wird heute mit vielen chronischen Leiden<br />

in Verbindung gebracht, von entzündlich<br />

rheumatischen Gelenken, über Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />

und Allergien, bis<br />

zu Hautleiden, Tumoren oder Autoimmunkrankheiten,<br />

wie der Multiplen Sklerose und<br />

Hashimoto.<br />

Verschiedene Fasten-Methoden entlasten<br />

den Körper dabei auf unterschiedliche Weise.<br />

Nicht alle sind für jeden geeignet und nicht<br />

jede ist im Alltag leicht zu integrieren. Hier<br />

die wichtigsten im Überblick:<br />

| 15


Nulldiät: Verzicht pur. Nur Wasser und<br />

Tee. Maximal eine Woche. Je nach Gesundheit<br />

und Statur kann der Körper so lange<br />

auf seine Reserven zurückgreifen. Auf<br />

Dauer drohen Vitamin- und Nährstoffmangel.<br />

Nur unter ärztlicher Aufsicht, z. B. in<br />

einer Fastenklinik durchführen.<br />

Basenfasten: Ausschließlich basische Lebensmittel<br />

(Gemüse, Obst, Nüsse, hochwertige<br />

Pflanzenöle). Auf „Säurebildner“ wird<br />

verzichtet (Fleisch, Eier, Milch, Getreide,<br />

Zucker, Coca-Cola, Alkohol). Zur Entsäuerung<br />

des Körpers, regelmäßig einige Tage<br />

im Jahr.<br />

Saft- und Suppenkur: Shakes und Suppen<br />

aus Obst und Gemüse decken den<br />

Vitamin- und Mineralstoffbedarf, führen<br />

ausreichend Basen zu und erfreuen mit<br />

Geschmack. Dazu reichlich Wasser und<br />

Tee. Leistungsfähigkeit und persönliches<br />

Wohlbefinden sind deutlich besser. Bei<br />

guter Gesundheit bis zu einer Woche oder<br />

in Form von Entlastungstagen.<br />

Detox: Überwiegend Saftkuren, mit initial<br />

aktiver Darmentleerung. Aufbau mit Rohkost.<br />

Basen bildende Lebensmittel stehen<br />

auch hier im Vordergrund. Neben Säuren<br />

sollen hier aber auch andere „Schlacken“<br />

ausgeleitet werden: Umweltschadstoffe,<br />

Schwermetalle, Medikamentenrückstände.<br />

Bäder, Massagen, Sauna und Yoga sowie<br />

Detox-Teekräuter begleiten die Entgiftung.<br />

Heilfasten: Zur Prävention ernährungsbedingter<br />

Erkrankungen. Beim Heilfasten<br />

nach Buchinger mit Entlastungstagen<br />

(leichte Kost, wie Äpfel, Reis, Naturjoghurt)<br />

und 7–10 Tage Kur mit Darmreinigung<br />

(max. 500 kcal pro Tag, durch Kräutertee,<br />

Wasser, Gemüsebrühe, Obst- und<br />

Gemüsesäfte). Am besten als betreute Kur.<br />

Intervallfasten: Ob „Dinner Skipping“<br />

(Wegfall des Abendessens), Frühstücksverzicht,<br />

„5:2“ (fünf Tage normal essen, an<br />

zwei Tagen Fasten) oder „16:8“ (Stunden der<br />

Nahrungskarenz : Essenszeiten), Intervallfasten<br />

oder auch intermittierendes Fasten<br />

(IF) erfreut sich zunehmender Beliebtheit.<br />

Tagsüber vollwertig essen und dafür, vorzugsweise<br />

über Nacht, eine größere Pause<br />

von mindestens 10 Stunden, besser 16 ganz<br />

ohne Nahrung und Zucker-/Alkoholhaltiges.<br />

Im Unterschied zu anderen Fastenformen<br />

hervorragend dauerhaft und zur<br />

Gewichtsreduktion geeignet.<br />

16 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


Wie lange<br />

sollte man fasten?<br />

Wegen drohender Nährstoffdefizite ist eine<br />

einseitige oder stark reduzierte Kost nicht<br />

dauerhaft zu empfehlen. Normal sind Entlastungstage<br />

oder einzelne Wochen im Jahr.<br />

In ärztlich betreuten Kuren kann es auch 10<br />

Tage dauern (Heilfasten) oder länger.<br />

Kräuterfermentgetränke<br />

Milchsäurebakterien und mehr<br />

Einen Anhaltspunkt gibt die Reaktion des<br />

Körpers während des Fastens. Während der<br />

Blutzucker schon nach 24 Stunden deutlich<br />

absinkt und über die Fastendauer niedrig<br />

bleibt, erreichen „säubernde“ Stoffwechselprozesse,<br />

die die Zellgesundheit stützen,<br />

einen Höhepunkt nach drei Tagen und<br />

nehmen dann wieder ab. Immunsystem und<br />

Regeneration des Darms laufen ebenfalls<br />

nach drei bis vier Tagen zur Höchstform auf.<br />

Als gewinnbringender Kompromiss ergibt<br />

sich so für den häuslichen Einsatz des Fastens<br />

eine sinnvolle Zeitspanne aus mindestens vier<br />

Tagen (um die wichtigsten positiven Effekte<br />

auszuschöpfen) und einer guten Woche (um<br />

einem Nährstoffmangel vorzubeugen).<br />

In der praktischen<br />

Vorratsgröße für<br />

Ihr Wohlbefinden<br />

an jedem Tag<br />

Intervallfasten – die gesunde Antwort<br />

auf den Überfluss<br />

Fasten schenkt dem Körper Pausen vom „Alltagsgeschäft“.<br />

So kann er „Luft holen“ und<br />

seine entgiftenden Organe und regenerativen<br />

Prozesse erholen sich.<br />

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zuckerfrei, histaminfrei, frei von<br />

Konservierungs- und Farbstoffen<br />

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✓ Extrakt aus 19 verschiedenen Kräutern<br />

aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA)<br />

✓ 8 Stämme natürlicher Milchsäurebakterien<br />

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Das Intervallfasten hat eine neue Dimension<br />

ermöglicht: Dauerhaft anwendbar und alltagstauglich<br />

ist es, strenggenommen, kein „Fasten“<br />

mehr. Eher eine gesunde Ernährungsform<br />

oder – provokant formuliert – eine<br />

Rückkehr in die Normalität. Längere Nahrungspausen<br />

gehören zu unseren entwicklungsgeschichtlichen<br />

Wurzeln. Mal gab es Essen, mal<br />

nicht. Wenn es dunkel wurde, schliefen wir.<br />

Gute Beratung und faire Preise finden Sie<br />

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| 17


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Unser Körper ist auf den Wechsel zwischen<br />

Kalorienverbrauch (jagen/sammeln/schlafen)<br />

und Kalorienaufnahme (essen) programmiert.<br />

Wissenschaftler wissen heute, dass wir diesen<br />

Wechsel zur Regeneration benötigen. Seit an<br />

jeder Ecke das schnelle Essen lauert, muss<br />

unser Körper darauf verzichten.<br />

Der Körper braucht Hunger,<br />

um mit seinem „Müll“ aufzuräumen<br />

„Autophagie“, heißt das Schlüsselwort fachsprachlich.<br />

Erhält der Körper keine Nahrung,<br />

beginnt er bei sich selbst aufzuräumen, zu<br />

essen, was an Ballast „rumliegt“, bildlich<br />

gesprochen. Schadhafte Zellbestandteile<br />

werden vertilgt oder fehlerhaft gefaltete<br />

Eiweiße, wie das Beta-Amyloid im Gehirn, das<br />

mit der Alzheimer-Erkrankung in Verbindung<br />

gebracht wird. Angestoßen wird diese „Müllentsorgung“<br />

durch Moleküle, wie „Spermidin“<br />

oder „Sirtuin-1“, ein Enzym, das auch Entzündungen<br />

unterdrückt, die Stressresistenz<br />

von Zellen erhöht und auftritt, sobald der<br />

Körper „Hunger“ meldet.<br />

Studien weisen darauf hin, dass die Autophagie<br />

eine wichtige Säule im Schutz vor Alterungsprozessen<br />

ist. Und es sind Alterungsprozesse,<br />

wie ein verlangsamter Stoffwechsel,<br />

die nachlassende Immunfunktion, rigide<br />

Gewebe und verminderte Regeneration, die<br />

letztlich zu Gebrechen führen, zu Bluthochdruck,<br />

Herzversagen, Demenz, schwer verlaufenden<br />

Infekten und Krebsleiden. Zellen, die<br />

im Labor „hungern“ leben länger.<br />

Das „Aufräumprogramm“ der Zellen läuft in<br />

allen Spezies dieser Erde vergleichbar ab, von<br />

der Bäckerhefe bis zur Stubenfliege, von der<br />

Maus bis zum Menschen – ein Zeichen, dass<br />

es sich bewährt hat.<br />

Günstiger Nebeneffekt: Die Nahrungspause


Ob Wasser und Tee, Saftkur, basische Lebensmittel oder geregelte Essenszeiten –<br />

es gibt viele sinnvolle Fastenmodelle<br />

senkt Tag für Tag über Stunden den Insulin-<br />

Spiegel, die Konzentration des Blutzucker<br />

regulierenden Hormons. Das beugt nicht nur<br />

der Zuckerkrankheit vor. Es schult den Körper<br />

auch flexibel zwischen Zucker und Fetten als<br />

Energiequelle zu wechseln und uns so durchgehend<br />

leistungsfähig und auch schlanker<br />

zu halten. Die entstehenden Ketone aus dem<br />

Fettstoffwechsel wirken ergänzend bösartigem<br />

Tumorwachstum entgegen, unterstützen<br />

die Darmgesundheit und die Immunkompetenz<br />

und wir schlafen auch besser, wenn wir<br />

nach 18 Uhr nichts mehr essen.<br />

Mythen rund ums Fasten<br />

„Fasten ist unnatürlich“: Nichts könnte<br />

weiter von der Wahrheit entfernt sein. Schon<br />

Hippokrates beschrieb die Heilwirkung des<br />

Verzichts und es gab in allen Kulturen von<br />

Anfang an facettenreiche Interpretationen<br />

und Motivationen für den Nahrungsverzicht.<br />

Er dient religiösen Zwecken (christliches Fasten<br />

von Aschermittwoch bis Ostern, Ramadan<br />

der Muslime), wird therapeutisch eingesetzt<br />

(Heilfasten) oder dient der Gesundheitsvorsorge.<br />

Außerdem waren regelmäßige Nahrungspausen<br />

in der überwiegenden Zeit der<br />

Menschheitsgeschichte normal. Wir mussten<br />

unser Essen finden oder erjagen. Der volle<br />

Supermarkt und das regelmäßige Essen sind<br />

das Unnatürliche.<br />

„Fasten macht dick“- „Fasten macht<br />

schlank“: Wer die Kalorienzufuhr dauerhaft<br />

absenkt, senkt seinen Grundumsatz, denn der<br />

Körper versucht mit weniger auszukommen.<br />

So entsteht der berühmte „Jo-Jo-Effekt“ nach<br />

Kalorienreduktion. Wer dagegen regelmäßig<br />

längere Phasen ganz ohne Kalorienzufuhr<br />

einbaut (Intervallfasten), erhöht seinen<br />

| 19


Grundumsatz. Fehlende Nahrungszufuhr ist<br />

für den Körper „potentiell“ lebensbedrohend.<br />

Er mobilisiert daher Extraenergie, damit wir<br />

gerade jetzt weiter auf Nahrungssuche gehen<br />

können.<br />

„Fasten riskiert Nährstoffdefizite“. Wer<br />

nur gelegentlich fastet oder in täglichen<br />

Intervallen, wird mehr Bewusstsein für<br />

gesunde Ernährung entwickeln und für das<br />

Sättigungsgefühl. Die Nährstoffzufuhr wird<br />

sich qualitativ verbessern. Nähstoffmangel<br />

entsteht vor allem durch stark industriell verarbeitete<br />

Nahrung, Weißmehlprodukte und<br />

einseitige Kost. Stark Übergewichtige haben<br />

durch Fehlernährung so z. B. oft Mangelerscheinungen.<br />

„Fasten lässt die Muskeln schwinden“: Nur,<br />

wenn der Körper sehr lange zu wenig Eiweiß<br />

bekommt und auch zu wenig Kalorien (z.B.<br />

Magersucht) beginnt er, Muskelproteine für<br />

seinen Stoffwechsel abzubauen. Beim Intervallfasten<br />

oder bei normalen Fastenkuren<br />

steht die Autophagie im Vordergrund, die<br />

„Reinigung“ der Gewebe.<br />

„Fasten macht schlapp und müde“: Die<br />

meisten fühlen sich leistungsfähiger, leichter,<br />

jünger und wacher beim und nach dem<br />

Fasten. Diabetiker können Ihren Arzt fragen,<br />

ob Intervallfasten für Sie möglich ist. Langfristig<br />

kann sich die Symptomatik darunter<br />

verbessern und der Bedarf an Medikamenten<br />

kann sinken. Eine Änderung der Medikation<br />

kann wiederum nur der Arzt vornehmen.<br />

Nicht für Jedermann<br />

Fasten eignet sich nicht für jeden Menschen:<br />

Ältere Menschen und vor allem diejenigen,<br />

die regelmäßig Medikamente einnehmen, an<br />

einer chronischen Krankheit leiden, besonders<br />

an Herz- oder Nierenleiden oder ohnehin<br />

wenig essen, sollten nur unter ärztlicher<br />

Aufsicht fasten. Für Magersüchtige ist Fasten<br />

tabu. Von einer Fastenkur ganz absehen sollten<br />

auch Schwangere und stillende Frauen,<br />

Kinder und Untergewichtige. Hier ist das<br />

Risiko einer Mangelernährung zu groß.<br />

Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />

„Fasten ist schlecht für die Hormone“: Eher<br />

das Gegenteil. Der absinkende Insulinspiegel<br />

schützt vor der Zuckerkrankheit. Schilddrüsenerkrankungen,<br />

wie Hashimoto, lassen<br />

sich besser kontrollieren und die Wechseljahre<br />

verlaufen eher milder. Alles hormonelle<br />

Regelkreise.<br />

20 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


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| 21


Dr. Mohr Basisprogramm<br />

für längere Gesundheit<br />

Dr. med. Klaus Mohr<br />

Verbindet Natur- und Schulmedizin,<br />

auf Basis neuester Wissenschaft und<br />

eigener ärztlicher Praxis<br />

Sich rundum wohlfühlen, lange gesund bleiben und dabei die biologische Uhr zurückdrehen:<br />

Das „Basisprogramm für längere Gesundheit“ von Dr. Klaus Mohr liefert Ihnen hierfür einen<br />

wertvollen Leitfaden für den Alltag.<br />

Das Konzept für mehr Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Vitalität bis ins hohe Alter hat der<br />

erfahrene Schulmediziner und Naturheilkundler über Jahre hinweg entwickelt und verfeinert –<br />

anhand neuester Studien und Erfahrungen aus der eigenen Praxis.<br />

Das erprobte System umfasst Empfehlungen für eine gesunde Ernährung und den Ausgleich von<br />

Naturstoff-Defiziten sowie Tipps für ausreichend Bewegung und eine bewusste Lebensweise.<br />

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse werden dabei stets miteinbezogen, wie beispielweise:<br />

· Ernährung: Rückbesinnung auf gute Fette als gesunder „Treibstoff“<br />

· Gewicht: Normalgewicht ist Folge eines gesunden Stoffwechsels<br />

· Nahrungspausen: Positive Effekte durch Intervall- oder Vollfasten<br />

· Darm: Gesund mit den richtigen Bakterien<br />

· Gene: Wie wir mit Epigenetik unsere Gene steuern<br />

· Regeneration: Förderung von Selbstreinigung und Erneuerung durch Autophagie<br />

Weitere Informationen zum Dr. Mohr Basisprogramm finden Sie regelmäßig hier in Ihrer<br />

<strong>reformleben</strong> sowie unter www.basisprogramm.de<br />

22 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


Fette<br />

Bewusste Lebensweise<br />

Detox<br />

Basische Ernährung<br />

Basenpulver<br />

Vitamin D<br />

Sonne<br />

Gesunde Ernährung<br />

Energie<br />

Coenzym Q10<br />

Safran/Rhodiola<br />

Basisprogramm<br />

für längere Gesundheit<br />

Omega-3: Leinöl,<br />

DHA, EPA,<br />

Kokosöl<br />

Ausgleich von Naturstoff-Defiziten<br />

Curcumin, Grüner Tee,<br />

Granatapfel, Selen<br />

Schutz<br />

Pro- und Prebiotika<br />

Darm<br />

Ausreichend Bewegung<br />

| 23


IN DER<br />

RUHE LIEGT<br />

DIE KRAFT<br />

Stress & Immunsystem<br />

Die Erkenntnis ist ein überliefertes Zitat<br />

des chinesischen Philosophen Konfuzius,<br />

der vor rund 2.500 Jahren lebte. Philosophie<br />

und Medizin aus dem Reich der Mitte bringen<br />

der Menschheit Segen. Im letzten Jahr<br />

aber kam ausgehend von der chinesischen<br />

Stadt Wuhan ein schwerwiegendes Problem:<br />

das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2.<br />

Selbstverständlich gab es vorher schon<br />

Stress, aber nun ist er für viele Menschen<br />

bis zur Unerträglichkeit angewachsen: Sorgen<br />

um die Gesundheit, Überforderung im<br />

Job einerseits, Angst vor dem wirtschaftlichen<br />

Ruin andererseits, Einsamkeit, Streit,<br />

Verarmung der Kultur. Entgegenhalten<br />

könnte man Entlastung der Umwelt und<br />

Besinnung auf den Wert der Familie. Doch<br />

die negativen Auswirkungen überwiegen<br />

eindeutig.<br />

Stressreaktionen befähigen Menschen in Ausnahmesituationen<br />

zu Höchstleistungen. Die<br />

Stresshormone beschleunigen die Herz- und<br />

Atemfrequenz, das Gehirn ist bereit für blitzschnelle<br />

Entscheidungen, die Muskeln werden<br />

verstärkt durchblutet, um Kampf oder Flucht<br />

zu ermöglichen. Wird aber der Alarmzustand<br />

zum Dauerzustand, macht Stress krank und<br />

schränkt die Leistungsfähigkeit ein.<br />

24 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


Psyche und Körper<br />

nicht zu trennen<br />

Ein riesiges Netzwerk aus Milliarden Nervenzellen<br />

durchzieht den menschlichen Körper<br />

und steuert alle wichtigen Funktionen – den<br />

Stoffwechsel wie die Gefühle und das Verhalten.<br />

Das weit verzweigte Nervensystem<br />

unterteilt sich in das zentrale Nervensystem,<br />

das aus Gehirn und Rückenmark besteht, und<br />

das periphere Nervensystem. Ständig sind Informationen<br />

in beide Richtungen unterwegs<br />

von der Peripherie ins zentrale Nervensystem<br />

und von dort wieder zurück zu Muskeln, Organen<br />

oder Hormondrüsen. Was da in Sekundenbruchteilen<br />

passiert, schützt beispielsweise<br />

vor Schmerz und Verbrennungen.<br />

Ein Teil des peripheren Nervensystems ist das<br />

vegetative Nervensystem, auch autonomes<br />

Nervensystem genannt, weil seine Reaktionen<br />

der Willenskontrolle weitgehend entzogen<br />

sind. Es überwacht und steuert lebenswichtige,<br />

sozusagen automatische Grundfunktionen<br />

wie Herzschlag, Atmung, Verdauung.<br />

Dieses vegetative Nervensystem besteht<br />

wiederum aus zwei Teilen, Sympathikus und<br />

Parasympathikus, die gegensätzlich arbeiten<br />

und idealerweise in Balance sind.<br />

| 25


Power-Wurzel<br />

Roter Ginseng<br />

Der Sympathikus ist der Stress- oder Leistungsnerv,<br />

versetzt Körper und Psyche in<br />

einen Zustand höherer Aufmerksamkeit,<br />

beschleunigt Herzschlag und Durchblutung.<br />

Der Parasympathikus kann dagegen als Erholungsnerv<br />

bezeichnet werden.<br />

Das vegetative Nervensystem fungiert als<br />

Verbindung zwischen Körper und Psyche.<br />

Leidet die Psyche, hat dies Auswirkungen auf<br />

den Körper. „Das schlägt mir auf den Magen“,<br />

ist beispielsweise eine Redensart, die das bereits<br />

verdeutlicht. Psychosomatische Erkrankungen<br />

können sich entwickeln. Umgekehrt<br />

hat es aber auch psychische Folgen, wenn der<br />

Körper leidet.<br />

Die Stärke der Nerven und die Stabilität des<br />

Nervensystems beeinflussen das Empfinden<br />

und die Immunabwehr. Die Macht der Gedanken<br />

und Gefühle kann von Schmerzen<br />

ablenken oder alles intensiver empfinden<br />

lassen. Genauso wie Stress oder Depressionen<br />

die körpereigenen Abwehrkräfte schwächen<br />

können, kann Lebensfreude sie stärken. Das<br />

ist die Krux bei den Corona-Maßnahmen, sie<br />

verringern das Ansteckungsrisiko mit Abstand<br />

und Einschränkungen, schwächen aber<br />

die Lebensfreude und damit die körpereigene<br />

Immunabwehr.<br />

Natürlich gut<br />

für Nerven und Gesundheit<br />

Nervliche Anspannung führt zu endlos<br />

kreisenden Gedanken und Ruhelosigkeit bis<br />

in die Nacht. Resultat der fehlenden Erholung<br />

ist, dass man schon erschöpft in den Tag<br />

startet, umso mehr angespannt ist. Wie dem<br />

Teufelskreis entkommen? Beruhigungsmittel<br />

können den Schlaf fördern, führen jedoch oft<br />

zu einem „Hangover“. Natürliche Stressdämpfer<br />

wirken nicht so schnell, aber nachhaltiger<br />

26 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


und fördern insgesamt die Gesundheit. Das<br />

sind die Möglichkeiten:<br />

• An der frischen Luft bewegen – bringt<br />

durch die Ausschüttung von Glückshormonen<br />

Lebensfreude, durchflutet die Zellen<br />

mit Sauerstoff, fördert den Stoffwechsel<br />

und das Müdewerden<br />

• Entspannungsübungen machen mit Musik,<br />

die Stimmungen ausgleicht<br />

• Vitalstoffreich essen – mediterran mit viel<br />

Gemüse, pflanzlichen Ölen, Obst, Nüssen<br />

und Samen<br />

• Eine schöne Umgebung schaffen. Farben<br />

und Düfte können harmonisieren. Die Psyche<br />

freut sich über ein kuscheliges Zuhause<br />

– Wohnung dekorieren, Duftöl verwenden<br />

oder ein Bad nehmen mit einem individuell<br />

angenehmen Badezusatz<br />

• Heilpflanzen einsetzen. Johanniskraut<br />

bringt Licht in die Seele, Rosenwurz macht<br />

starke Nerven, Passionsblume, Lavendel und<br />

Melisse entspannen. Ginseng bringt das Leben<br />

in Balance, hat umfangreiche adaptogene<br />

Wirkungen, heißt hilft bei der Anpassung<br />

an widrige Gegebenheiten.<br />

Die Menschenwurzel<br />

Das Multitalent Ginseng wollen wir uns näher<br />

ansehen. Ginseng wird in der fernöstlichen Medizin<br />

gegen vielerlei Beschwerden eingesetzt –<br />

kurbelt den Stoffwechsel an, stärkt das Immunsystem,<br />

macht widerstandsfähiger gegen Stress<br />

und andere negative Umwelteinflüsse.<br />

Arzneilich zum Einsatz kommt die Wurzel.<br />

Sie besteht zu zwei bis drei Prozent aus sogenannten<br />

Triterpensaponinen, zu denen die<br />

Ginsenoside zählen. Das sind die bekanntesten<br />

Inhaltsstoffe, die auch lange Zeit für<br />

die einzig wichtigen gehalten wurden. Von<br />

den Ginsenosiden sind rund 30 verschiedene<br />

bekannt. Inzwischen weiß man aber, dass es<br />

die Gesamtheit der Inhaltsstoffe ist, die die<br />

gesundheitsfördernde Wirkung von Ginseng<br />

ausmacht. Die weiteren Inhaltsstoffe sind<br />

ätherische Öle, Peptidoglykane und Phytosterole,<br />

außerdem diverse Fettsäuren und<br />

Aminosäuren, zahlreiche Mineralstoffe wie<br />

Selen, Eisen, Kalium, Magnesium, Kalzium<br />

sowie Vitamine und Spurenelemente.<br />

Ginseng kann dem Menschen in nahezu<br />

jeder Lebenslage helfen. Er findet Anwendung<br />

bei Erschöpfung, Leistungs- und Konzen-<br />

trationsschwäche, in der Rekonvaleszenz<br />

nach Erkrankungen und Operationen, bei<br />

Wechseljahrsbeschwerden und Alterserscheinungen.<br />

Grund für die vielfältigen Einsatzgebiete<br />

ist die Fähigkeit, die Widerstandskraft<br />

des Organismus gegenüber Stressauslösern<br />

zu erhöhen. Er bewältigt Belastungen besser,<br />

findet leichter zu neuer Harmonie.<br />

Dem Immunsystem verhelfen die Inhaltsstoffe<br />

der Ginsengwurzel zu einer besseren<br />

Funktion. Im Bedarfsfall werden Fresszellen,<br />

weiße Blutkörperchen, Antikörper und Botenstoffe<br />

aktiviert. Ginseng ist aber auch in der<br />

Lage, ein überschießendes Immunsystem in<br />

Richtung Normalfunktion einzuregeln. Weiter<br />

hat Ginseng antioxidative Effekte, schützt<br />

als Radikalfänger vor vorzeitigem Verschleiß.<br />

Somit ist der Einsatz bei körperlichen und<br />

seelischen Belastungen sinnvoll, für die<br />

Krankheitsprophylaxe und um ein altersbedingtes<br />

Nachlassen der Leistungsfähigkeit<br />

zu bremsen.<br />

Panax ginseng, wie die Pflanze mit wissenschaftlichem<br />

Namen heißt, stammt aus den<br />

bergigen Waldgebieten zwischen Südkorea<br />

und dem Nordosten Chinas. Die Anbaugebiete<br />

gelten bis heute als die besten. „Panax“<br />

ist das lateinische Wort für Allheilmittel.<br />

Multitalent<br />

Ginseng<br />

(Menschenwurzel)<br />

| 27


In der Traditionellen Chinesischen Medizin<br />

(TCM) zählt Ginseng, „Jen Shen“, übersetzt<br />

die Menschenwurzel, zu den ranghöchsten<br />

Arzneimitteln.<br />

Die Ginsengpflanze wird bis zu 80 Zentimeter<br />

hoch, hat lang gestielte handförmige Blätter,<br />

im Frühjahr kleine gelblich-weiße Blüten<br />

und im Herbst leuchtend rote Beeren. Die<br />

zylinderförmige Wurzel besitzt zahlreiche<br />

Nebenäste. Bei der ausgewachsenen Pflanze<br />

ist sie acht bis zwölf Zentimeter lang und gut<br />

zwei Zentimeter dick. Ihre Rinde ist gelblichbraun,<br />

das Innere gelblich-weiß.<br />

Diese Wurzeln sind der Pflanzenteil, um den<br />

es beim Anbau geht. Gute Ginsengqualitäten<br />

zu erzeugen ist aufwändig und braucht<br />

vom Samen bis zur erntereifen Wurzel sechs<br />

bis sieben Jahre. Die Bezeichnungen roter<br />

und weißer Ginseng beziehen sich nicht auf<br />

Unter-, sondern auf Weiterverarbeitungsarten.<br />

Weißer Ginseng wird direkt getrocknet<br />

und behält so seine Farbe. Roter Ginseng<br />

entsteht, wenn die Wurzeln vor dem Trocknen<br />

gedämpft werden. Durch die Wärmeeinwirkung<br />

bekommt er seine typisch rot-orange<br />

Färbung, Wirkstoffe werden „aufgeschlossen“.<br />

Um hochwertige Arzneimittel anbieten zu<br />

können, sind sowohl der Einkauf bester<br />

Rohstoffe als auch die Weiterverarbeitung<br />

wichtig. Beispielsweise berichtet Benno von<br />

Sobbe von dem Anbieter KGV (Korea Ginseng<br />

Vertrieb), dass seine Firma inzwischen in<br />

der südlichen Mandschurei einkauft. Dort<br />

wird Ginseng an Waldhängen erzeugt, die<br />

zwischendurch immer wieder aufgeforstet<br />

werden. Nach sechs Jahren Ginsenganbau,<br />

also einer Ernte, kann sich der Boden jeweils<br />

24 Jahre regenerieren. Das sind perfekte Bedingungen<br />

für gute Qualität. Importiert wird<br />

der Rohstoff, die grob geschnittene Wurzel.<br />

Die weiteren Verarbeitungsschritte erfolgen<br />

in Deutschland. Die zur Herstellung von Naturarznei<br />

vorgesehene Rohware wird durch<br />

unabhängige Prüfinstitute analysiert. Dabei<br />

werden der Wirkstoffgehalt und die mikrobiologische<br />

Reinheit geprüft. Nur nach Freigabe<br />

dürfen die einzelnen Chargen weiterverarbeitet<br />

werden. Jeder Herstellungsvorgang ist an<br />

Hand des Chargenberichtes nachvollziehbar.<br />

Beim Kauf von Ginseng-Präparaten ist die<br />

Qualität ein beachtenswertes Kriterium für<br />

die Auswahl. Es gibt Nahrungsergänzungsmittel<br />

und zugelassene Arzneimittel. Präparate,<br />

die den Arzneimittel-Qualitätsstandard<br />

erfüllen, müssen vom Bundesinstitut für<br />

Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen<br />

sein und werden jährlich kontrolliert.<br />

Von den Darreichungsformen her besteht<br />

die Wahl zwischen Hartkapseln, Kapseln, Tabletten,<br />

Wurzelscheiben und Tee. Benno von<br />

Sobbe berichtet, dass gerade Personen, die<br />

sich durch Ginseng zu sehr gepusht fühlen<br />

mit Wurzelscheiben bessere Erfahrungen<br />

gemacht haben. Die Inhaltsstoffe haben nämlich<br />

in der Stammwurzel einen etwas anderen<br />

Schwerpunkt als in den Haarwurzeln, von<br />

denen in den anderen Präparaten mehr verarbeitet<br />

werden. Bestehen dennoch Unsicherheiten,<br />

ob die Einnahme im persönlichen<br />

Kontext bestehender Gesundheitsprobleme<br />

sinnvoll ist, sollte der behandelnde Arzt bzw.<br />

die behandelnde Ärztin darauf angesprochen<br />

werden. Angeraten ist dies bei Einnahme<br />

blutverdünnender Medikamente, bestehendem<br />

Bluthochdruck und Diabetes. Dabei ist<br />

ein Einfluss auf den Blutzuckerspiegel durchaus<br />

gegeben, nur nicht genau zu quantifizieren.<br />

Wer also „austesten“ möchte, wie weit die<br />

natürliche Substanz bei ihm wirkt, sollte dies<br />

unter ärztlicher Kontrolle tun. Beim Bluthochdruck<br />

gibt es ebenfalls positive Berichte,<br />

28 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


insbesondere von Anwendern der Wurzelscheiben.<br />

Aber Patienten sollten die Behandlung<br />

ihrer Erkrankung nicht auf eigene Faust<br />

ändern.<br />

Ein Ausschlusskriterium sind Vorerkrankungen<br />

jedoch keineswegs. Denn gerade dann<br />

gibt es interessante Aspekte für die Einnahme.<br />

Chronisches Entzündungsgeschehen ist die<br />

Ursache vieler Erkrankungen. Der eigentlich<br />

sinnvolle Vorgang, um mit Erregern fertig zu<br />

werden, kann vom Körper nicht abgeschlossen<br />

werden und wendet sich irgendwann gegen<br />

sich selbst. Ginseng hilft, diesen Prozess<br />

zu beenden. Die antioxidative Kapazität ist<br />

hoch. Das entlastet den Körper von Schadstoffen.<br />

Für die Extrakt Hartkapseln von<br />

KGV wurde ein sensationeller Wert von über<br />

300.000 TE/100g gemessen.<br />

Sigrid Oldendorf<br />

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ORAC – was ist das?<br />

Stresssituationen führen zu einer gesteigerten<br />

Produktion an Freien Radikalen im<br />

Körper. Es entsteht eine oxidative Stresslage.<br />

ORAC steht für „Oxygen Radical<br />

Absorbance Capacity“, also die Fähigkeit,<br />

Sauerstoffradikale abzufangen. Der Wert<br />

gibt an, wie viele freie Radikale pro Gramm<br />

Saft oder Frucht beispielsweise neutralisiert<br />

werden können. Beim Messverfahren werden<br />

durch eine chemische Reaktion Freie<br />

Radikale im Reagenzglas erzeugt. Durch<br />

die Zugabe der Antioxidantienprobe werden<br />

Freie Radikale neutralisiert. Man vergleicht<br />

das Ergebnis mit einem Vitamin-E-Standard<br />

(Trolox Equivalent, TE). So wird ein Wert<br />

errechnet, der einen Hinweis auf die antioxidative<br />

Fähigkeit der Probe liefert.<br />

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Vitamin C wie eine Orange, mehr als Acerola<br />

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| 29


MSM<br />

organisch gebundener<br />

Schwefel<br />

Was ist MSM?<br />

MSM (Methylsulfonylmethan) ist eine<br />

organische Schwefelverbindung, die natürlicherweise<br />

in tierischen und pflanzlichen<br />

Organismen vorkommt und somit in geringen<br />

Mengen Bestandteil der menschlichen<br />

Ernährung ist, zum Beispiel in Obst, Gemüse,<br />

Getreide, Fleisch, Milch usw. Das Molekül<br />

MSM enthält neben Sauer-, Wasser- und<br />

Kohlenstoff ein Schwefelatom. Schwefel ist<br />

für den Menschen essentiell und an 9. Stelle<br />

der häufigsten Elemente im Körper. Schwefel<br />

ist Bestandteil der Vitamine Biotin und<br />

Thiamin sowie der Aminosäuren Cystein und<br />

Methionin und somit in allen darauf aufbauenden<br />

Peptiden, Proteinen und Enzymen. Als<br />

wesentlicher Bestandteil von Keratin geben<br />

die schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin<br />

und Cystein Haut, Haaren und Nägel Form<br />

und Stabilität. Schwefelbrücken zwischen<br />

diesen Aminosäuren sind wichtig für die<br />

räumliche Struktur und Funktionsfähigkeit<br />

von Enzymen und im weiteren Sinne wesentlich<br />

für den Umgang des Körpers mit oxidativem<br />

Stress. Reines MSM, wie es üblicherweise<br />

in Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt<br />

wird, bildet ein farbloses, geruchloses, wasserlösliches<br />

und leicht bitter schmeckendes<br />

Pulver. MSM ist übrigens nicht zu verwechseln<br />

mit Schwefeldioxid oder Sulfit, das z. B.<br />

zur Konservierung von Trockenfrüchten oder<br />

bei der Weinherstellung eingesetzt wird.<br />

MSM wird seit Jahrzehnten als Nahrungsergänzungsmittel<br />

für Mensch und Tier (v. a.<br />

30 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


Erhältlich im<br />

Pferde) genutzt. Es soll einen Mangel an<br />

Schwefel im Organismus ausgleichen. Auch<br />

in der Komplementär- und Alternativmedizin<br />

wird es bei einer Vielzahl von Indikationen<br />

angewandt, vor allem bei entzündlichen Erkrankungen<br />

der Gelenke und des Darmes, bei<br />

Schmerzen, Hautkrankheiten, Allergien und<br />

zum Entgiften.<br />

Partner des<br />

Reformhauses<br />

Auch viele Forschungsinstitute weltweit<br />

haben die Schwefelsubstanz in den letzten<br />

Jahren ins Auge gefasst und untersuchen sie<br />

im Rahmen von Tier- und klinischen Humanstudien<br />

auf entsprechende gesundheitsförderliche<br />

Wirkungen. Deshalb gibt es zum<br />

Thema MSM mittlerweile eine breite Studienlage,<br />

vor allem zu den Indikationen Entzündungen,<br />

Gelenk- und Muskelschmerzen<br />

sowie die Reduktion von oxidativem Stress.<br />

Die US Lebens- und Arzneimittelbehörde<br />

FDA hat der Substanz MSM im Jahr 2007 den<br />

GRAS- Status (Generally Recognized As Safe,<br />

allgemein als sicher anerkannt) attestiert und<br />

somit die Unbedenklichkeit dieses Stoffes<br />

in bestimmten Lebensmitteln in definierten<br />

Mengen [1]. Die Schweizer Behörden haben<br />

für Erwachsene einen oberen Grenzwert zur<br />

täglichen Einnahme von MSM von 1 Gramm<br />

festgelegt [2]. Wie häufig bei Nahrungsergänzungsmitteln,<br />

sollte auch MSM nicht<br />

in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei<br />

Überempfindlichkeit und von Kindern und<br />

Jugendlichen eingenommen werden, da hier<br />

Erfahrungswerte fehlen bzw. ein anderes<br />

Risikoprofil vorliegt.<br />

MSM in klinischen Studien<br />

Zumindest in in-vitro Studien – also „im<br />

Reagenzglas“ - wurde gezeigt, dass MSM an<br />

der Entzündungskaskade im Körper entscheidend<br />

beteiligte Komponenten, sogenannte<br />

Interleukine (IL-1, IL-6, TNF-α), reduzieren<br />

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kann [3]. Eine solche Reduktion durch MSM<br />

wurde auch für die Aktivierung der Mastzellen<br />

beobachtet [4]. Mastzellen sind Zellen<br />

der körpereigenen Abwehr, die Botenstoffe,<br />

unter anderem Histamin, gespeichert haben.<br />

Mastzellen spielen eine wichtige Rolle bei<br />

Allergien vom Typ 1 (wie z. B. Asthma und<br />

allergische Rhinitis), im Rahmen derer sie<br />

Histamin freisetzen, welches zu den typischen<br />

und umgehenden Allergie- und Entzündungssymptomen<br />

führt. Dies könnte ein<br />

Hinweis auf die Mechanismen sein, wie MSM<br />

die positiven Wirkungen im Zusammenhang<br />

mit Entzündungen und Allergien entfaltet,<br />

die im Rahmen entsprechender klinischer<br />

Studien beobachtet wurden.<br />

Einige dieser Studien untersuchten den<br />

positiven Einfluss von MSM bei Arthritis.<br />

Arthritis ist ein entzündlicher Zustand der<br />

Gelenke und betrifft ca. 1 % der erwachsenen<br />

Bevölkerung. Auslöser dieses Entzündungszustands<br />

können Infektionen, Gicht<br />

und vor allem Autoimmunerkrankungen<br />

(rheumatoide Arthritis) sein. Arthritis geht<br />

einher mit Schmerzen und Steifheit der Gelenke.<br />

Der Einfluss von MSM auf genau diese<br />

Parameter wurde untersucht und zwar mit<br />

Hilfe von standardisierten Fragebögen zu<br />

Schmerz, Funktionalität der Gelenke, aber<br />

auch Gehleistung und Alltagsbewältigung.<br />

Die Ergebnisse waren durchweg positiv.<br />

So konnte beispielsweise im Rahmen einer<br />

doppelblinden Placebo Humanstudie mit<br />

3-stelliger Probandenzahl nach Einnahme<br />

von 1,5 Gramm MSM täglich über 12 Wochen<br />

der Schmerzindex um die Hälfte reduziert<br />

werden [5]. Eine weitere Studie mit 3-stelliger<br />

Probandenzahl zeigte ähnliche positive<br />

Effekte durch MSM bzgl. Schmerz sowie<br />

Steifheit und Gelenkfunktion [6]. Auch in<br />

Kombination mit Boswelliasäuren (Weihrauch)<br />

führte die Einnahme von MSM zu<br />

einer deutlichen Reduktion von Schmerzen<br />

und der Steifheit der Gelenke [7].<br />

Eine andere Studie beschäftigte sich mit der<br />

Wirkung von MSM bei saisonaler, allergischer<br />

Rhinitis, die, wenn sie durch Pollen<br />

oder Gräser ausgelöst wird, gemeinhin als<br />

Heuschnupfen bezeichnet wird. Klinische<br />

Beobachtungen und in-vitro Studien haben<br />

schon im Vorfeld Hinweise ergeben, dass<br />

MSM hier hilfreich sein könnte. Im Rahmen<br />

der Studie wurde den Probanden 2,6 g MSM<br />

täglich über einen Zeitraum von 30 Tagen<br />

verabreicht. Die Heuschnupfensymptome,<br />

wie Müdigkeit und respiratorische Beschwerden,<br />

wurden mithilfe eines standardisierten<br />

Fragebogens quantifiziert.<br />

Flankierend wurden bei den Probanden<br />

Entzündungs- und Allergie Parameter im<br />

Blut gemessen, unter anderem der Histamin-Spiegel.<br />

Schon nach 7 Tagen wurde<br />

eine deutliche Besserung der Beschwerden<br />

der oberen Atemwege bei den Probanden<br />

beobachtet und nach 14 Tagen der unteren<br />

Atemwege sowie der Müdigkeit. Veränderungen<br />

der Blutparameter wurden jedoch nicht<br />

gemessen [8].<br />

32 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


Weitere kleine Studien untersuchten den<br />

Einfluss von MSM auf Muskelschmerzen und<br />

die Reduktion des oxidativem Stresslevels mit<br />

zum Teil guten Ergebnissen [9]. Insgesamt<br />

deuten die Ergebnisse der o. g. Studien darauf<br />

hin, dass die natürliche organische Schwefelverbindung<br />

ein breites physiologisches<br />

Wirkspektrum aufweisen könnte, vor allem<br />

bei entzündlichen Erkrankungen. Die Europäische<br />

Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

(EFSA) hat in einer Stellungnahme sämtliche<br />

gesundheitlichen Wirkungen von MSM als<br />

wissenschaftlich nicht belegt gewertet, was<br />

heißt, dass gesundheitsbezogene Angaben für<br />

MSM in Nahrungsergänzungsmitteln gemäß<br />

der Health-Claims-Verordnung nicht zulässig<br />

sind [10]. Dies ist wenig überraschend, da die<br />

EFSA bisher Health-Claims im Wesentlichen<br />

nur für Vitamine, Mineralien, Spurenelemente,<br />

Fettsäuren und Ballaststoffe zugelassen hat.<br />

Möglicherweise wird sich das in der Zukunft<br />

aber ändern, da das wissenschaftliche und<br />

studienbasierte Fundament bezüglich des<br />

Einsatzes und der Wirkweise von MSM zunehmend<br />

breiter wird. Insofern dürfen wir<br />

gespannt sein auf weitere Studien und hoffentlich<br />

vielversprechende Ergebnisse rund<br />

um die Schwefelverbindung MSM.<br />

Dr. Andreas Raab<br />

Dr. Andreas Raab<br />

ist Molekular- und Mikrobiologe und<br />

hat über viele Jahre in der angewandten<br />

Molekularbiologie geforscht und<br />

Entwicklungsprojekte mit führenden<br />

europäischen Unternehmen aus den<br />

Bereichen Nahrungsmittel und<br />

Pharma begleitet. Er ist Autor zahlreicher<br />

Patente und wissenschaftlicher<br />

Veröffentlichungen. Seit 2015<br />

ist er Geschäftsführer der Raab Vitalfood<br />

GmbH.<br />

[1] Borzelleca et al., Dossier in Support of the Generally<br />

Recognized as Safe (GRAS) Status of OptiMSM<br />

(Methylsulfonylmethane; MSM) as a Food Ingredient.<br />

Food and Drug Administration; Vero Beach, FL, USA:<br />

2007.<br />

[2] Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI),<br />

Verordnung des EDI über Nahrungsergänzungsmittel;<br />

vom 16. Dezember 2016 (Stand am 1. Mai 2017),<br />

817.022.14.<br />

[3] Ahn et al., Methylsulfonylmethane inhibits NLRP3 inflammasome<br />

activation. Cytokine. 2015;71:223–231.<br />

[4] Kim et al., The anti-inflammatory effects of methylsulfonylmethane<br />

on lipopolysaccharide-induced<br />

inflammatory responses in murine macrophages.<br />

Biol. Pharm. Bull. 2009;32:651–656.<br />

[5] Usha et al., Randomised, double-blind, parallel,<br />

placebo-controlled study of oral glucosamine,<br />

methylsulfonylmethane and their combination in<br />

osteoarthritis. Clin. Drug Investig. 2004;24:353–<strong>36</strong>3.<br />

[6] Pagonis et al., The effect of methylsulfonylmethane<br />

on osteoarthritic large joints and mobility. Int. J.<br />

Orthop. 2014;1:19–24.<br />

[7] Notarnicola et al., Methylsulfonylmethane and<br />

boswellic acids versus glucosamine sulfate in the<br />

treatment of knee arthritis: Randomized trial. Int. J.<br />

Immunopathol. Pharmacol. 2016;29:140–146.<br />

[8] Barrager et al., A multicentered, open-label trial on<br />

the safety and efficacy of methylsulfonylmethane in<br />

the treatment of seasonal allergic rhinitis. J. Altern.<br />

Complement. Med. 2002;8:167–173.<br />

[9] Butawan et al., Methylsulfonylmethane: Applications<br />

and Safety of a Novel Dietary Supplement. Nutrients.<br />

2017; 9(3):290.<br />

[10] Scientific Opinion on the substantiation of health<br />

claims related to methylsulphonylmethane (MSM).<br />

EFSA Journal 2010;8(10):1746<br />

| 33


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Quercetin<br />

der gelbe Powerstoff<br />

aus Pflanzen<br />

In Brokkoli steckt er drin, in Äpfeln, Zwiebeln,<br />

Zitrusfrüchten und Tomaten, aber auch in grünen<br />

Bohnen, Grünkohl und Kapern. Die Rede ist von<br />

Quercetin, einem gelben Naturfarbstoff aus der<br />

Substanzgruppe der Flavonole bzw. Flavonoide. Das<br />

Besondere: Quercetin hat Studien zufolge viele positive<br />

Wirkungen auf den Körper. So werden diesem<br />

sekundären Pflanzenstoff zellschützende, entzündungshemmende<br />

und sogar antikanzerogene Effekte<br />

zugesprochen.<br />

Neuer Geheimtipp fürs Immunsystem<br />

In jüngsten Studien hat sich Quercetin immer<br />

mehr zum „Star“ der immunstärkenden sekundären<br />

Pflanzenstoffe gemausert. Dies beruht nicht nur auf<br />

seiner hohen antioxidativen Aktivität, Quercetin<br />

ist auch ein wirksames antivirales Mittel, weil es<br />

die Vermehrung unterschiedlicher Atemwegsviren<br />

hemmt. Dazu gehören das Influenzavirus, das Parainfluenzavirus,<br />

das Respiratorische Syncytialvirus,<br />

das Adenovirus und das Schnupfen- bzw. Rhinovirus.<br />

In Tierversuchen konnte gezeigt werden, dass<br />

Quercetin die durch Schnupfenviren ausgelöste Ausschüttung<br />

entzündungsfördernder Botenstoffe und<br />

Lungenentzündungen sowie die Viruslast reduziert.<br />

An Mäusen konnte nachgewiesen werden, dass<br />

eine Quercetin-Supplementierung die Anfälligkeit<br />

für Influenza-A-Virusinfektionen und die Schwere<br />

der Erkrankung verringert. Bei Sportlern reduziert<br />

Quercetin die Symptome von Infektionen der oberen<br />

Atemwege nach stressigem Training.<br />

Unterstützung der<br />

Herz-Kreislauf-Gesundheit<br />

Durch die hohe antioxidative Aktivität schützt das<br />

Quercetin das „gute“ LDL-Cholesterin vor Oxidation.<br />

| 35


Und auch die antientzündlichen Effekte des<br />

Quercetins unterstützen die Gefäßgesundheit.<br />

Denn Erkrankungen wie Arteriosklerose gehen mit<br />

entzündlichen Prozessen einher. Darüber hinaus hat<br />

Quercetin aber auch antithrombotische Eigenschaften,<br />

das heißt, es verhindert die Zusammenlagerung<br />

von Blutplättchen. Und durch seinen Einfluss auf<br />

Enzyme im Inneren von Blutgefäßen kann Quercetin<br />

sogar den Blutdruck positiv beeinflussen.<br />

Sinnvoll für die Krebsvorbeugung<br />

Eine weitere wichtige Bedeutung kommt dem natürlichen<br />

Wirkstoff beim Kampf gegen Krebs zu. Denn<br />

hierbei wirkt der sekundäre Pflanzenstoff in vielerlei<br />

Hinsicht. So kann Quercetin durch die Hemmung<br />

der Zellteilung die Vermehrung von Tumorzellen<br />

unterdrücken. Zudem ist der gelbe Naturfarbstoff in<br />

der Lage, körperfremdes oder verändertes Eiweiß zu<br />

zerstören. Dieser auch Autophagie genannte Selbstreinigungsprozess<br />

geht oft mit dem sogenannten<br />

programmierten Zelltod (Apoptose) einher.<br />

Auch auf die Blutgefäßbildung des Tumors nimmt<br />

Quercetin Einfluss: Für die Vermehrung von Tumorzellen<br />

benötigt der Krebs eine Vernetzung über<br />

Blutgefäße. Nur so kann er sich mit den notwendigen<br />

Substanzen versorgen, die er zum Wachstum<br />

braucht. Quercetin hemmt die Bildung dieser notwendigen<br />

Blutgefäße und bekämpft somit das Tumorwachstum.<br />

Für Patienten, die eine Chemotherapie<br />

erhalten, kann Quercetin ebenfalls sinnvoll sein.<br />

Die mit dieser Therapie verabreichten Chemikalien<br />

sind oft aggressiv und greifen auch gesunde Zellen an.<br />

Quercetin setzt hier an und schützt das in den Zellen<br />

enthaltene Erbgut vor den zerstörenden Inhaltsstoffen.<br />

Gesunde Zellen bleiben somit erhalten.<br />

Nur wenig Quercetin<br />

kommt tatsächlich im Körper an<br />

Die empfohlene Dosis liegt für Quercetin bei 5 bis<br />

40 mg pro Tag. 100 g Brokkoli enthalten zum Beispiel<br />

etwa 3 mg Quercetin. Die durchschnittliche<br />

Menge, die wir mit gemischter Kost aufnehmen sollten,<br />

beträgt etwa 5 bis 40 mg pro Tag. Da jedoch ein<br />

Großteil der Bevölkerung die fünf Portionen Obst<br />

und Gemüse nicht erreicht, könnte der Wert wesentlich<br />

niedriger liegen. Hinzu kommt, dass ein großer<br />

Teil des Quercetins von der Ernte bis zum Verzehr<br />

durch viele Verarbeitungsvorgänge wie Transport<br />

und Lagerung, Zerkleinern, Auftauen und Erhitzen<br />

zerstört wird.<br />

Um Quercetin beim Zubereiten der Speisen nicht zu<br />

zerstören, sollte man auf eine schonende Zubereitung<br />

achten. Bei Obst findet sich Quercetin meist<br />

in der Schale. Daher sollte man zum Beispiel Äpfel<br />

nicht schälen. Quercetinhaltiges Gemüse sollte am<br />

besten roh verzehrt oder blanchiert, zumindest<br />

jedoch nicht allzu lange gegart werden. Die Zerstörung<br />

des Quercetins durch das Kochen ist sowohl<br />

von der Zeit als auch von der Menge des Kochwassers<br />

abhängig. Dampfgaren wirkt sich vorteilhaft auf<br />

den Quercetingehalt aus, während das Garen in der<br />

Mikrowelle ungeeignet ist, da hierbei die Zellen<br />

durch das in ihnen siedende Wasser platzen. Das<br />

Kochwasser sollte möglichst weiterverarbeitet<br />

werden, z. B. für Saucen und Suppen. Denn im<br />

Kochwasser ist noch Quercetin enthalten, das nicht<br />

verschwendet werden sollte. Wer Quercetin therapeutisch<br />

nutzen möchte, sollte auf hochwertige<br />

Nahrungsergänzungsmittel mit diesem sekundären<br />

Pflanzenstoff zurückgreifen.<br />

Dr. rer. nat. Anja Bettina Irmler<br />

<strong>36</strong> | <strong>reformleben</strong> 01/2021


MIT ENZYM-HEFEZELLEN DR. WOLZ ®<br />

Mit Bienenkraft fit<br />

durch den Winter!<br />

Zell Oxygen ® + Gelée Royale 1000 mg:<br />

+ FRISC HE M BIO-GELÉE RO YALE<br />

Frisches Bio-Gelée Royale<br />

kombiniert mit den<br />

einzigartigen Enzym-<br />

Hefezellen Dr. Wolz ®<br />

Für den Energiestoff -<br />

wechsel 1 und gegen<br />

Müdigkeit und<br />

Erschöpfung 2<br />

Ideal als Kur<br />

1 Die Vitamine B1, B2, B6, B12, Pantothensäure und Biotin tragen zu einem normalen Energie stoffwechsel bei. 2 Die Vitamine B2 und B6 tragen zur<br />

Verringerung von Müdigkeit und Er schöpfung bei.<br />

Natürlich, nachweislich wirksam. 06722-56100 info@wolz.de www.wolz.de<br />

| 37


Müde & Schlapp?<br />

Gelée Royale<br />

kann munter machen<br />

Von den vielen Naturprodukten, welche die Bienen<br />

uns liefern, ist Gelée Royale sicher nicht nur das<br />

kostbarste, sondern auch das faszinierendste. Es<br />

macht nämlich aus einer Bienenlarve eine Königin.<br />

Während Arbeiterinnen und Drohnen Gelée Royale<br />

nur in den ersten Tagen ihres Larvenstadiums erhalten,<br />

wird die Königin ihr ganzes Leben lang mit diesem<br />

edlen Elixier versorgt. Der Unterschied zwischen<br />

Arbeiterin und Königin ist gewaltig: Königinnen<br />

leben mit einer Dauer von ein bis zwei Jahren fast<br />

zehn Mal länger als Arbeiterinnen. Sie haben einen<br />

deutlich größeren Körper, wachsen viel schneller und<br />

schaffen es, an einem Tag rund 2.000-3.000 Eier zu<br />

legen.<br />

Da es keinen genetischen Unterschied zu einer Arbeiterin<br />

gibt, vollzieht sich die Entwicklung zur Königin<br />

ausschließlich aufgrund der Aufnahme des Futtersekrets<br />

Gelée Royale. Das heißt: Die Bienenlarve wird<br />

nur durch ihre Ernährung verändert – eine fantastische<br />

Erkenntnis, denn sie zeigt, welche Bedeutung<br />

die Ernährung für die Entwicklung und die Gesundheit<br />

eines Lebewesens entfalten kann. Nicht umsonst<br />

wird Gelée Royale in der Naturheilkunde schon<br />

seit der Antike genutzt. Vor allem bei der Stärkung<br />

und Regeneration von stressgeplagten und älteren<br />

Menschen, bei chronischen Krankheiten oder in der<br />

komplementären Krebstherapie wird Gelée Royale<br />

angewendet.<br />

Gesundheitsfördernde Wirkung<br />

des Gelée Royale<br />

Als Grund für die allgemein positive Wirkung des<br />

Gelée Royale auf den menschlichen Organismus wird<br />

meist die Kombination seiner Inhaltsstoffe angeführt,<br />

die im Grunde eine Essenz der vitalsten Pflanzenbestandteile<br />

– der Blütenpollen – darstellt. Diese<br />

werden von den Ammenbienen optimal enzymatisch<br />

aufgeschlossen, sodass sie vom Körper leichter aufgenommen<br />

werden können. Blütenpollen enthalten<br />

im Wesentlichen hochwertiges Eiweiß, Aminosäuren,<br />

Kohlenhydrate, Vitamine, Pflanzenöle mit hoch ungesättigten<br />

Fettsäuren, Mineralstoffe, Spurenelemente,<br />

Pflanzenfarbstoffe, Phytohormone und antibiotisch<br />

wirkende Stoffe. Die gesundheitsfördernde Wirkung<br />

kann also nicht auf einen einzelnen, wesentlichen<br />

Inhaltsstoff zurückgeführt werden, sondern darauf,<br />

dass Gelée Royale eine große Fülle an wertvollsten<br />

Inhaltsstoffen in konzentrierter Form enthält, die zudem<br />

eine hohe Bioverfügbarkeit aufweisen.<br />

Vor diesem Hintergrund wird Gelée Royale vor allem<br />

als Aufbaupräparat zur allgemeinen Kräftigung und<br />

Leistungssteigerung sowie zur Stärkung des Immunsystems<br />

eingesetzt. Indikationen, bei denen eine Verabreichung<br />

von Gelée Royale zweckmäßig ist, sind<br />

daher vor allem Abwehr- und Antriebsschwäche,<br />

Erschöpfung, chronische Müdigkeit, Appetitlosigkeit,<br />

38 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


Stress, Konzentrationsschwäche, schlechtes Allgemeinbefinden<br />

und Niedergeschlagenheit bis hin zum<br />

Burn-out. Gelée Royale optimiert nämlich den Energiehaushalt,<br />

sodass die Reserven geschont werden,<br />

die Kräfte länger halten und die Erholungsphasen<br />

besser genutzt werden. So steigert Gelée Royale unter<br />

anderem den menschlichen Grundumsatz um 24 Prozent.<br />

Dieser Grundumsatz wird in der Wissenschaft<br />

als wichtiger Maßstab für die Intensität der Lebensvorgänge<br />

angesehen.<br />

In Tierversuchen konnte die ausdauersteigernde Wirkung<br />

von Gelée Royale auch wissenschaftlich untermauert<br />

werden. In einer japanischen Studie mussten<br />

Mäuse in einem Pool mit einer Gegenstromanlage<br />

schwimmen. Eine Gruppe war vorher mit Gelée<br />

Royale gefüttert worden, die andere nicht. Ergebnis:<br />

Die Schwimm-Ausdauer der Gelée Royale-Gruppe war<br />

signifikant höher als bei der anderen Gruppe. Zudem<br />

zeigten die Mäuse in der Gelée Royale-Gruppe deutlich<br />

zurückgegangene Werte beim Serum-Laktat und<br />

Serum-Ammoniak sowie einen verminderten Abbau<br />

von Glykogen in den Muskeln. Diese Befunde legen<br />

nahe, dass Gelée Royale die körperliche Ermüdung<br />

nach körperlichen Anstrengungen verringert. Kein<br />

Wunder, dass Gelée Royale-Präparate auch bei Sportlern<br />

sehr beliebt sind.<br />

oft gestreckt und verfälscht. Im Handel liegt Gelée<br />

Royale in der Regel entweder gefriergetrocknet als<br />

Lyophilisat, in Kapselform oder in Mischungen mit<br />

Met und Honig vor. Eine sinnvolle Ergänzung zu<br />

Gelée Royale sind zudem Enzym-Hefezellen. Denn<br />

ein wesentlicher Wirkmechanismus des Gelée Royale<br />

liegt in dessen Enzymaktivität, die durch die Enzyme<br />

der Hefezellen gut ergänzt werden kann, weil diese nahezu<br />

identisch mit den körpereigenen Enzymen sind.<br />

Man sollte auch darauf achten, dass Bio-Gelée Royale<br />

verwendet wurde – nicht nur wegen der besseren<br />

Bioverfügbarkeit; Bioqualität stellt auch sicher, dass<br />

das Gelée Royale schonend gewonnen wird. Denn die<br />

Entfernung der Königin und deren Ersatz durch mehrere<br />

Königinnenwaben mit Larven bedeuten für das<br />

Bienenvolk erheblichen Stress. Übrigens: Als „Hauptfrischefaktor“<br />

des Gelée Royale wurde in Studien das<br />

so genannte „57 kDa-Protein“ identifiziert. Da dies<br />

allerdings leicht abgebaut wird, sollte man nur Präparate<br />

mit frischem Gelée Royale kaufen.<br />

Dr. Mathias Oldhaver<br />

Wie nimmt man Gelée Royale zu sich?<br />

Gelée Royale ist nur mühsam zu gewinnen. Selbst<br />

ein geschickter Imker kann nur maximal 80 bis 250<br />

Gramm Gelée Royale von einem Bienenvolk ernten –<br />

und zwar durch das Auslöffeln der winzigen Bienenwaben<br />

– Milligramm für Milligramm. Zum Glück<br />

werden in der Naturheilkunde nur kleine Dosen<br />

benötigt, um eine gesundheitsfördernde Wirkung zu<br />

erzielen. So gelten als Richtwert für eine Tagesdosis<br />

rund 600 bis 1000 Milligramm. Da eine Dosierung<br />

solch kleiner Mengen problematisch und auch der<br />

säuerliche Geschmack nicht jedermanns Sache ist,<br />

wird Gelée Royal in der Regel mit anderen Substanzen<br />

gemischt. Leider wird es bei der Verarbeitung<br />

Buchtipp<br />

Gelée Royale –<br />

Gesundheit aus dem Bienenstock<br />

Gelée Royale klingt für viele geheimnisvoll,<br />

fast mystisch. Hintergrund ist, dass die<br />

Informationen, die man über diesen wertvollen<br />

Bienenstoff erhält, vorwiegend auf<br />

Erfahrungen und Anwendungsbeobachtungen<br />

beruhen.<br />

· Autor: Dr. Mathias Oldhaver<br />

· ISBN: 978-3-944592-06-0<br />

· Preis: 12,80 €<br />

| 39


Dr. Johanna Budwig zum Thema:<br />

Lebenswichtig für das Herz –<br />

die Omega-3-Fettsäuren EPA, DHA und ALA<br />

Alles, was das Herz erfreut, trägt zur Gesundheit<br />

des Herzens bei. Bewegung, Schlaf und Entspannung<br />

stehen für eine herzgesunde Lebensweise. Hinzu<br />

kommt als Basis zur Gesunderhaltung – die Ernährung.<br />

Dabei ist eine gute Versorgung mit Omega-3-<br />

Fettsäuren entscheidend.<br />

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren spielen in unserem<br />

Körper eine wichtige Rolle. Sie dienen als Energieträger,<br />

sind Bestandteil unserer Zellmembranen<br />

und Ausgangsstoffe für die Bildung hormonartiger<br />

Botenstoffe. Dadurch werden sie zum Vermittler von<br />

Entzündungsreaktionen, die im Hintergrund jeder<br />

Erkrankung aktiv sind. Omega-3-Fettsäuren helfen<br />

dem Körper dabei, dass Entzündungen abklingen und<br />

ausheilen können. Gerade die Omega-3-Fettsäuren<br />

Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure<br />

(DHA) sind für eine gesunde Herzfunktion essenziell.<br />

Im Falle einer koronaren Herzerkrankung können sie<br />

das Herz vor einer Vielzahl von Stressoren schützen.<br />

Eine Anreicherung von EPA in den Herzzellmembranen<br />

kann etwa den Schaden begrenzen, der im Falle<br />

eines Herzinfarkts verursacht wird.<br />

Alpha-Linolensäure (ALA) lenkten und diese in Zusammenhang<br />

mit der Gesamtsterblichkeit und der<br />

Inzidenz für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse<br />

beobachteten.<br />

Die ALA ist weit weniger gut wissenschaftlich untersucht<br />

und steht sehr im Schatten der marinen Omega-3-<br />

Fettsäuren. Die Forscher beobachteten, dass EPA und<br />

ALA sich in ihrer Wirkungsweise ergänzen und nicht<br />

konkurrieren. Sie fanden einen Zusammenhang zwischen<br />

ALA und einem geringeren Risiko für schwere<br />

kardiovaskuläre Vorfälle sowie einen signifikanten<br />

Zusammenhang zwischen ALA und der Gesamtmortalität,<br />

der für die EPA nicht zu sehen war. Das hat zu<br />

der Einschätzung geführt, dass ALA möglicherweise<br />

zusätzlich schützend wirkt, selbst wenn die Ernährung<br />

reich an marinen Omega-3-Fettsäuren ist.<br />

Dieses Ergebnis zeigt, dass die Einbeziehung von<br />

marinen und pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren in die<br />

Ernährung von Menschen mit einem Risiko für Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen eine gute Strategie darstellt.<br />

Denn sie führt zur Verbesserung der Lebensqualität<br />

und der Prognose bei Herzinfarkt.<br />

Das Ergebnis einer neuen wissenschaftlichen Studie<br />

veranschaulicht, dass der regelmäßige Verzehr von<br />

Omega-3-reichen Lebensmitteln, sowohl marinen<br />

(Fisch und Algen) als auch pflanzlichen Ursprungs<br />

(Leinöl), die Prognose im Falle eines Herzinfarkts<br />

verbessern kann. Diese Studie ist gerade im renommierten<br />

Journal des American College of Cardiology<br />

veröffentlicht worden.<br />

Die wesentliche Neuheit dieser Studie ist es, dass<br />

die Forscher den Fokus auch auf die pflanzliche<br />

Bei aller Faszination für die marinen Omega-3-Fettsäuren<br />

EPA und DHA, zeigt diese Studie auch, dass<br />

die pflanzliche Omega-3-Fettsäure in einer gesunden<br />

ausgewogenen Ernährung nicht zu vernachlässigen ist.<br />

Ihre Wege sind genauso vielfältig wie ihre Wirkungen.<br />

Kornelia Paßiel, Dipl.-Ökotrophologin und Buchautorin,<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin der Dr. Johanna Budwig Stiftung<br />

Quelle: Iolanda Lázaro, Ferran Rueda, Germán Cediel, Emilio Ortega,<br />

Cosme García-García, Aleix Sala-Vila, Antoni Bayés-Genís. Circulating<br />

Omega-3 Fatty Acids and Incident Adverse Events in Patients With<br />

Acute Myocardial Infarction. Journal of the American College of Cardiology,<br />

3 November 2020<br />

40 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


Budwig SCHÜTZ-DICH-CREME<br />

Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand: 15 Minuten<br />

2 EL Dr. Budwig Omega-3 DHA+EPA<br />

150 g Magerquark<br />

2 EL frische Vollmilch<br />

1/2 Apfel<br />

1 TL Akazienhonig<br />

1 Msp. Gewürzmischung „Schütz Dich“<br />

(Gewürzmühle Brecht)<br />

1/2 TL Kakaopulver<br />

1/2 TL Zimt<br />

10 frische Haselnüsse<br />

2 EL Dr. Budwig Linufit Energiemix Ihrer Wahl<br />

Öl zum<br />

Frühstück<br />

Der gesunde Start in den Tag<br />

Genießen Sie mit Dr. Budwig Omega-3<br />

DHA+EPA Maracuja Öl und Magerquark<br />

täglich eine gesunde Budwig Creme.<br />

• reich an wertvollen<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

• mit DHA- und EPA-reichem<br />

Algenöl<br />

• unterstützt den Erhalt der<br />

normalen Herz- und Hirnfunktion<br />

sowie der Sehkraft*<br />

• fruchtiger Maracuja-Geschmack<br />

Rezepte und Informationen zur<br />

Budwig Ernährung finden Sie unter<br />

www.dr-johanna-budwig.de<br />

Die Haselnüsse grob hacken und in einer Pfanne<br />

anrösten. Aus Dr. Budwig Omega-3 DHA+EPA, Quark<br />

und Milch eine geschmeidige Creme zubereiten. Mit<br />

Akazienhonig süßen. Die Gewürzmischung „Schütz<br />

Dich“ mit Kakao und Zimt mischen und unter die<br />

Creme rühren. Dr. Budwig Linufit Energiemix Ihrer<br />

Wahl in eine Schüssel füllen und die kleingeschnittenen<br />

Äpfel darüber verteilen. Die Budwig „Schütz Dich“<br />

Creme darauf geben und mit den gerösteten Haselnüssen<br />

und etwas Linufit Energiemix bestreuen.<br />

* DHA und EPA tragen zu einer normalen Herzfunktion bei, zudem trägt DHA zum Erhalt der<br />

normalen Hirnfunktion sowie der normalen Sehkraft bei. Die positive Wirkung stellt sich<br />

bei einer täglichen Aufnahme von 250 mg DHA und EPA ein. Die empfohlene Tagesdosis<br />

darf nicht überschritten werden. Achten Sie auf eine ausgewogene, abwechslungsreiche<br />

Ernährung und gesunde Lebensweise. Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.<br />

| 41<br />

Im Reformhaus® oder unter www.dr-johanna-budwig.de


Winterliches BUDWIG-PESTO<br />

Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand: 10 Minuten<br />

Grünkohl-Süsskartoffel-Auflauf<br />

mit BUDWIG SENF-DIP<br />

Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand: 45 Minuten<br />

50 g getrocknete Tomaten<br />

1 Handvoll Basilikum<br />

2 EL Tomatenmark<br />

0,25 Stück Chilischote<br />

1 Zehe Knoblauch<br />

0,5 TL Honig<br />

1 Prise Zimt<br />

1 TL Zitronensaft<br />

50 g Sonnenblumenkerne<br />

40 g Parmesankäse<br />

80 ml Dr. Budwig Omega-3-Leinöl<br />

5 Prisen Salz, Pfeffer, Paprika, ital. Kräuter<br />

175 g Grünkohl<br />

je 1 Süßkartoffel & rote Zwiebel<br />

1 Knoblauchzehe<br />

1 TL Rapsöl<br />

je 1 EL Sonnenblumenkerne & Haferkleie<br />

2 EL Frischkäse, natur<br />

150 ml Milch<br />

1 EL Parmesan<br />

2 Prisen Salz, Pfeffer, Muskat, Piment<br />

Für den Senf-Dip:<br />

3 EL Quark<br />

1 EL Dr. Budwig Omega-3 Leinöl<br />

2 TL Senf, mittelscharf<br />

2 Prisen Salz, Pfeffer, Paprikapulver<br />

Die Sonnenblumenkerne ohne Fettzugabe anrösten<br />

und den Parmesankäse etwas zerkleinern oder grob<br />

raspeln. Die getrockneten Tomaten ebenfalls etwas<br />

zerkleinern. Die Chilischote entkernen und fein<br />

würfeln. Die Knoblauchzehe in Scheiben schneiden.<br />

Alle Zutaten in ein hohes Gefäß geben und pürieren.<br />

Das Pesto in ein sauberes, wiederverschließbares Glas<br />

füllen und zusätzlich mit etwas Dr. Budwig Omega-3<br />

Leinöl auffüllen, bis das gesamte Pesto bedeckt ist.<br />

Das Glas verschließen und kühl stellen.<br />

Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen, Zwiebeln<br />

und Knoblauch schälen und würfeln. Grünkohl und<br />

Süßkartoffeln waschen und kleinschneiden/-zupfen.<br />

Zwiebeln und Knoblauch in Dr. Budwig Braten&Backen<br />

anschwitzen, Grünkohl dazugeben, würzen und<br />

ca. 5–7 Minuten garen. Auflaufform im Wechsel mit<br />

Süßkartoffeln und Grünkohl schichten. Frischkäse,<br />

Milch, Sonnenblumenkerne und Haferkleie verrühren,<br />

würzen und darüber gießen. Mit Käse bedecken.<br />

25–30 Minuten im Ofen überbacken. Dipzutaten<br />

verrühren und dazu servieren.<br />

42 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


Buchtipp zum Thema<br />

„ketogene Ernährung“<br />

Keto – aber gesund!<br />

Low Carb, High Fat – was ist dran am<br />

aktuellen Ernährungstrend? Ist es nur<br />

wieder ein schnelles Diätversprechen<br />

oder ist Keto wirklich gesund? Ist es!<br />

In „Keto – richtig gesund“ zeigen Dr.<br />

med. Brigitte Karner und die Ernährungswissenschaftlerin<br />

Ulrike Gonder,<br />

wie sich eine gesunde Keto-Küche<br />

einfach, saisonal und effektiv umsetzen<br />

lässt. Die Rezepte werden ergänzt durch<br />

wertvolle Tipps, wie Tees, Wildkräuter<br />

und Heilpflanzen, die ketogene Ernährung<br />

unterstützen können. Außerdem<br />

erzählen „Zuckerjunkies“, wie sie zum<br />

Fatburner wurden und welche großartigen<br />

Erfolge sie mit der Ernährungsumstellung<br />

erzielen konnten. So gibt es<br />

neben alltagstauglichen Rezepten und<br />

wichtigen Infos auch die nötige Portion<br />

Motivation.<br />

· Autor: Brigitte Karner,<br />

Ulrike Gonder<br />

· 183 Seiten<br />

· 1. Auflage 03/2020<br />

· Preis: 22,99 €<br />

TIPP<br />

Probieren Sie doch mal eines der<br />

Rezepte aus dem Buch. (Auszüge auf<br />

den folgenden Seiten.)<br />

NIZZA-FISCH, Bohnen & Oliven-Gremolata<br />

Zutaten für 2 Personen<br />

Zeitaufwand ca. 25 Minuten<br />

1 Ei (Größe M)<br />

250 g grüne Bohnen<br />

60 g schwarze Oliven (ohne Stein)<br />

30 g Pinienkerne<br />

1 kleines Bund Petersilie (ca. 30 g)<br />

75 ml kalt gepresstes Olivenöl<br />

½ Bio-Zitrone<br />

Pfeffer aus der Mühle, Salz<br />

200 g weißes Fischfilet (z. B. Seelachs, Kabeljau)<br />

30 g Weidebutter<br />

Das Ei ca. 6 Minuten wachsweich kochen. Bohnen<br />

waschen und klein schneiden, in Salzwasser etwa 12<br />

Minuten blanchieren. Das Ei kalt abschrecken und<br />

pellen. Die Bohnen in ein Sieb abgießen und kalt abschrecken.<br />

Für die Gremolata die Oliven grob hacken,<br />

die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett hell rösten<br />

und ebenfalls hacken. Petersilie waschen und fein<br />

hacken. Oliven, Pinienkerne und Petersilie und Olivenöl<br />

mischen. Zitrone heiß waschen und etwa ½ TL Schale<br />

fein abreiben. 1 EL Zitronensaft auspressen und mit der<br />

Schale unter die Gremolata rühren, mit Salz und Pfeffer<br />

würzen. Den Fisch waschen, trocken tupfen und halbieren,<br />

mit Salz und Pfeffer würzen. Die Butter in einer<br />

beschichteten Pfanne zerlassen und den Fisch darin bei<br />

mittlerer Hitze auf jeder Seite 3 bis 4 Minuten braten.<br />

| 43


GEMÜSE-TAGLIATELLE<br />

mit Ziegenfrischkäsesauce<br />

Zutaten für 2 Personen<br />

Zeitaufwand ca. 25 Minuten<br />

1 Zucchini (ca. 300 g)<br />

1 Salatgurke (ca. 400 g)<br />

50 g Walnusskerne<br />

4 EL natives Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />

1 TL getrockneter Thymian<br />

100 ml Crème fraîche<br />

100 g Ziegenfrischkäse<br />

(20 % Fett i. d. Tr.)<br />

Zucchini und Gurke putzen, waschen und<br />

mit einem Sparschäler der Länge nach<br />

jeweils in dünne Streifen schneiden – sie<br />

sollen wie Gemüse-Tagliatelle aussehen.<br />

Die Nüsse in einer Pfanne ohne Fett hell<br />

rösten, herausnehmen und kurz abkühlen<br />

lassen, dann grob hacken. Das Öl in einer<br />

großen beschichteten Pfanne erhitzen<br />

und die Zucchini darin unter Wenden 2<br />

bis 3 Minuten kräftig anbraten. Mit Salz,<br />

Pfeffer und Thymian würzen. Danach die<br />

Crème fraîche, den Frischkäse und 2 bis 3<br />

EL Wasser hinzufügen und die Sauce etwa<br />

5 Minuten köcheln lassen. Die Gurkenstreifen<br />

untermischen und alles mit Salz<br />

und Pfeffer abschmecken. Zum Servieren<br />

die Gemüse-Tagliatelle auf tiefe Teller<br />

verteilen und mit den gehackten Nüssen<br />

bestreuen. Nach Belieben mit Physalis<br />

oder Sanddornbeeren garnieren.<br />

44 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


IMPRESSUM<br />

1. <strong>Ausgabe</strong> 2021 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>36</strong><br />

unabhängiges Magazin für längere Gesundheit &<br />

Anti-Aging<br />

Herausgeber<br />

zoe Media-Verlag GmbH<br />

Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />

T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />

redaktion@<strong>reformleben</strong>.de · www.<strong>reformleben</strong>.de<br />

Geschäftsführer<br />

Bernhard Sillich<br />

Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />

CLOUD-BREAD-SANDWICH<br />

Zutaten für 2 Personen<br />

Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />

2 EL kalt gepresstes Olivenöl<br />

2 Eier (Größe M)<br />

2 Msp. glutenfreies Backpulver<br />

25 g Doppelrahmfrischkäse<br />

1 EL helle Sesamsamen<br />

4 Radieschen, ¼ Salatgurke<br />

3 Dillstiele, 25 g Rucola<br />

50 g Crème fraîche<br />

Pfeffer aus der Mühle, Salz<br />

Backofen auf 150 °C vorheizen, Backblech mit Backpapier<br />

belegen und mit Öl einfetten. Eier trennen, Eiweiße<br />

mit Backpulver und Salz steif schlagen. Eigelbe<br />

und Frischkäse ca. 5 Minuten verrühren und den Eischnee<br />

unterheben. Die Masse auf dem Backblech zu<br />

4 runden Fladen verteilen und mit Sesam bestreuen.<br />

Im Ofen auf der mittleren Schiene etwa 15 Minuten<br />

backen. Herausnehmen und ca. 5 Minuten abkühlen<br />

lassen. Mit einem Messer vom Backpapier lösen und<br />

auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.<br />

Radieschen und Gurke putzen und in dünne Scheiben<br />

hobeln. Dill waschen und die Spitzen abzupfen.<br />

Rucola verlesen und waschen. Crème fraîche mit Salz<br />

und Pfeffer würzen, zwei Fladen damit bestreichen.<br />

und mit Radieschen, Gurke, Dill und Rucola belegen.<br />

Einen zweiten Fladen darauflegen und genießen.<br />

Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem<br />

Wissen und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur<br />

zur Information und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung<br />

dar. Bei Erkrankungen ist stets ein Arzt zu<br />

konsultieren. Deshalb haften weder die Autoren noch<br />

der Verlag für Forderungen aller Art, die mit dem Inhalt<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> in Zusammenhang gebracht werden.<br />

Gestaltung & Realisierung<br />

SCHOENE AUSSICHT Ideenagentur GmbH<br />

T +49 (0) 661 296968-0 · www.ideenagentur.de<br />

Druck<br />

Prinovis GmbH & Co. KG<br />

T +49 (0) 911 8003-0 · www.prinovis.com<br />

Fotos & Illustrationen<br />

www.gettyimages.de<br />

Erscheinungsweise<br />

Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,<br />

alle zwei Monate in Printform.<br />

Hinweis für Österreich<br />

Die genannten Produkte werden größtenteils auch in<br />

Österreich angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund<br />

arzneimittelrechtlicher Bestimmungen möglich.<br />

Anzeigen<br />

Bernhard Sillich<br />

T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />

M +49 (0) 163 74 55 424 · anzeigen@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Bezugsquellen<br />

<strong>reformleben</strong> erhalten Sie in allen teilnehmenden<br />

Reformhäusern, Apotheken und Bioläden mit Reformwarensortiment<br />

in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz. Alle Rechte vorbehalten.<br />

| 45


MEER<br />

rettich<br />

Lebensmittel mit Gesundheitsplus<br />

46 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


Im Mittelalter wurde er als Heilpflanze<br />

hoch verehrt. Heute ist Meerrettich eher als<br />

scharfe Gewürzpflanze bekannt, hauptsächlich<br />

im Süden Deutschlands beliebt.<br />

Wenn es nach dem Verein zur Förderung der<br />

naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus<br />

Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus,<br />

geht, soll Meerrettich nun als Heilpflanze<br />

wiederentdeckt werden.<br />

Meerrettich<br />

wurde schon im<br />

Mittelalter als Heilpflanze<br />

genutzt<br />

Bei der jährlichen Wahl hat der Meerrettich<br />

für 2021 gewonnen. Dazu beigetragen hat<br />

sicherlich, dass er eine keimhemmende Wirkung<br />

besitzt. Der Kren, wie der Meerrettich in<br />

Bayern heißt, wird auch scherzhaft bayrisches<br />

Antibiotikum genannt.<br />

Eiweißfäulnis und das Auftreten von Blähungen<br />

verhindern.<br />

Die Meerrettichwurzel enthält als Hauptwirkstoff<br />

Glucosinolate, auch Senfölglykoside genannt.<br />

Dazu kommen Vitamin C und Vitamine<br />

der B-Gruppe, Kalium, Calcium, Magnesium<br />

und Phosphor, das Enzym Myrosinase und<br />

Flavonoide. Die reichlich in der Wurzel enthaltenen<br />

Senföle hemmen die Vermehrung<br />

von Bakterien, Viren und Pilzen. Im Labor<br />

konnte dies wissenschaftlich nachgewiesen<br />

werden.<br />

Die wirksamen Senföle werden im Dünndarm<br />

resorbiert und entfalten ihre Wirkung vor<br />

allem dort, wo sie ausgeschieden werden:<br />

Lunge und Nieren. Ganz offiziell empfiehlt die<br />

Kommission E, ein Sachverständigengremium<br />

für pflanzliche Arzneimittel des Bundesinstituts<br />

für Arzneimittel und Medizinprodukte, die<br />

Meerrettichwurzel bei Infekten der oberen<br />

Luftwege und der ableitenden Harnwege.<br />

Weiter bewirken die scharfen Stoffe im Meerrettich<br />

eine Anregung der Verdauung. Das<br />

dient der Darmreinigung, wobei die Senfölglykoside<br />

insbesondere die Entstehung von<br />

Da die geriebene Meerrettichwurzel eine tiefgreifend<br />

erwärmende Wirkung hat, wenn sie<br />

äußerlich aufgelegt wird, nutzt man sie auch<br />

für eine Nackenauflage bei festsitzendem<br />

Schnupfen. Der kurzzeitige Hitzeimpuls wird<br />

vom Nacken über Nervenreize zum Nasen-<br />

Rachen-Raum geleitet. Der Bereich wird dann<br />

reflektorisch stärker durchblutet und das<br />

Sekret fließt besser ab. Oft lassen dann auch<br />

Kopfschmerzen nach. Aber Vorsicht, es kann<br />

zu Hautreizungen kommen!<br />

Den Speiseplan mit Meerrettich zu bereichern,<br />

ist Küchenapotheke. Beim Zerkleinern spaltet<br />

das Pflanzenenzym Myrosinase die Senfölglykoside<br />

in Senföle auf. Diese Scharfstoffe lassen<br />

die Augen tränen und die Nase kribbeln. Ebenso<br />

setzen sie aber auch Krankheitskeimen zu. Am<br />

wirksamsten ist Meerrettich dabei, wenn er<br />

frisch und roh verwendet wird.<br />

Probieren Sie unsere Meerrettich-Rezepte auf<br />

den Folgeseiten!<br />

Sigrid Oldendorf<br />

| 47


SELLERIE-SUPPE mit Meerrettich<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />

Ca. 800 g Sellerie<br />

2 Kartoffeln<br />

1 Zwiebel<br />

1 EL Rapsöl<br />

2 Äpfel<br />

600 ml Wasser<br />

400 ml Milch (1,5 %) oder Haferdrink<br />

2 EL Instant-Gemüsebrühe<br />

4 EL Schmand oder Brotaufstrich aus Mandeln<br />

4 TL Meerrettich, frisch gerieben<br />

Muskat, Salz, Pfeffer<br />

Sellerie putzen, Kartoffeln und Äpfel schälen und alles<br />

würfeln. Zwiebel schälen und hacken. Öl in einem Topf<br />

erhitzen, Zwiebel anbraten. Sellerie, Kartoffeln und<br />

Apfelstücke hinzufügen, kurz anschwitzen und mit<br />

Wasser und Milch auffüllen, mit Gemüsebrühe würzen.<br />

20 Minuten köcheln lassen. Suppe pürieren. Schmand<br />

mit Meerrettich und Muskat verrühren und unterziehen.<br />

Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.<br />

48 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


Chicorée mit scharfer MEERRETTICH-SAUCE<br />

MEERRETTICH-AUFSTRICH mit Rote Bete<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />

4 Chicoree<br />

4 Tomaten<br />

2 EL Senf<br />

1 EL Meerrettich, frisch gerieben<br />

1 Handvoll Kräuter (Petersilie, Schnittlauch etc.)<br />

Die Chicorée am Ende abschneiden, waschen und der<br />

Länge nach halbieren. Wasser in einem großen Topf<br />

zum Kochen bringen und die Chicoréehälften ca. fünf<br />

Minuten darin kochen. Abgießen und auf Tellern anrichten.<br />

Für die Sauce die Tomaten in kleine Würfel<br />

schneiden und in einen Topf geben. Senf hinzugeben<br />

und fünf Minuten köcheln lassen. Kräuter waschen,<br />

klein schneiden und zusammen mit dem Meerrettich<br />

einrühren. Die Sauce über die Chicoréehälften<br />

verteilen.<br />

250 g Rote Bete, gekocht<br />

60 g Sonnenblumenkerne<br />

1 EL Meerrettich, frisch gerieben<br />

2 EL Apfelessig<br />

3 EL Olivenöl<br />

1 EL Zitronensaft<br />

2 EL gehackter Koriander<br />

Salz, Pfeffer<br />

Rote Bete reiben. Sonnenblumenkerne hacken. Alles<br />

miteinander vermengen – am besten in einem Mixer.<br />

Den Aufstrich in ein verschließbares Glas füllen und<br />

kühlstellen.<br />

MEERRETTICH-DIP mit Preiselbeeren<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 10 Minuten<br />

1 EL Meerrettich, frisch gerieben<br />

2 EL Preiselbeeren (aus dem Glas)<br />

4 EL Joghurt oder Kokosmilch<br />

1 EL Zitronensaft<br />

1 TL abgeriebene Zitronenschale<br />

Salz, Pfeffer, etwas Worcestersauce<br />

Alles miteinander vermengen und genießen.<br />

Meerrettich frisch<br />

Auf Märkten gibt es bis Ende Februar frischen<br />

Meerrettich. Beim Zerkleinern ist es am besten,<br />

den zuvor gewaschenen und geschälten Meerrettich<br />

bei geöffnetem Fenster zu reiben, damit er<br />

fein aufgeschlossen ist, aber zumindest ein Teil<br />

der tränentreibenden Senföle abzieht. Danach<br />

schnell mit Zitronensaft beträufeln, sonst verwandelt<br />

sich seine weiße Farbe in braun. Immer<br />

nur so viel von der Wurzel abschneiden, wie<br />

verwendet werden soll. Den Rest der Wurzel ungeschält<br />

im Kühlschrank lagern – hält sich zwei<br />

bis drei Wochen. Grüne Stellen unter der Schale<br />

entfernen. Bei warmen Speisen sollte der frisch<br />

geriebene Meerrettich möglichst erst zum Ende<br />

der Garzeit untergemengt und nicht mehr mitgekocht<br />

werden. Er kann sonst bitter schmecken<br />

und verliert an Aroma und Schärfe.<br />

| 49


Vegan oder vegetarisch –<br />

beides ein Genuss in<br />

der kalten Jahreszeit!<br />

KARTOFFELRÖSTI mit Meerrettich<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />

300 g Kartoffeln<br />

2 Eier oder wahlweise Ei-Ersatz (Reformhaus)<br />

2 EL Mehl<br />

2 EL Rapsöl<br />

2 EL Meerrettich, frisch gerieben<br />

Salz, Pfeffer, Muskat<br />

Kartoffeln schälen und reiben. Mit Meerrettich, Salz,<br />

Pfeffer und Muskat würzen. Eier (wahlweise Ei-Ersatz)<br />

dazugeben und mit Mehl abbinden. Öl in der Pfanne erhitzen<br />

und Röstimasse in vier Portionen beidseitig kross<br />

braun braten.<br />

50 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


eformleben informiert<br />

Gesundheits-News<br />

Werte, die Konzentration ist aber<br />

nur im ungefilterten Kaffee so<br />

hoch, dass sie sich auf den Lipidstoffwechsel<br />

in relevantem Ausmaß<br />

auswirkt.<br />

• Kaffee verursacht Herzrhythmusstörungen.<br />

Im Gegenteil drei bis<br />

fünf Tassen täglich scheinen sogar<br />

positiv zu sein.<br />

• Kaffee ist schlecht für den Insulinspiegel.<br />

Auch nicht, in Studien war<br />

regelmäßiges Kaffeetrinken sogar<br />

mit einem geringeren Risiko für die<br />

Entwicklung eines Typ-2-Diabetes<br />

assoziiert. Es kommt aber auch hier<br />

auf die Dosis an, denn viel Koffein<br />

reduziert zumindest kurzfristig die<br />

Insulinsensitivität.<br />

• Kaffee dehydriert. Die Urinausscheidung<br />

wird durch Koffeinkonsum<br />

stimuliert. Es lassen sich aber<br />

keine negativen Auswirkungen auf<br />

den Wasserhaushalt insgesamt feststellen,<br />

es sei denn jemand trinkt<br />

den ganzen Tag über immer wieder<br />

Kaffee.<br />

• Kaffee begünstigt die Krebsentstehung.<br />

Diese Annahme aus den<br />

90er Jahren konnte in Studien<br />

nicht bestätigt werden.<br />

• Wer auf Kaffee verzichtet, lebt<br />

länger. Nein, in Studien ging der<br />

Konsum von zwei bis fünf Standardtassen<br />

täglich sogar mit einer<br />

geringeren Sterblichkeit einher.<br />

Fazit: Kaffee genießen. Nicht<br />

literweise trinken! Außerdem die<br />

individuelle Reaktion beobachten,<br />

Neun Kaffee-Mythen<br />

Lange wurde behauptet, Kaffee sei<br />

ungesund. Ernährungswissenschaftler<br />

um Professor Rob van Dam von<br />

der National University of Singapore<br />

haben dazu die neuesten Erkenntnisse<br />

zusammengetragen.<br />

• Kaffee kompensiert Schlafmangel.<br />

Wahr ist, dass Koffein kurzzeitig<br />

wach hält. Es kompensiert aber<br />

nicht den Leistungsabfall.<br />

• Kaffee ist ungefährlich. Irrtum,<br />

die Koffeindosis entscheidet.<br />

Hohe Dosen machen unruhig und<br />

nervös. Sehr hohe Dosen (75 bis<br />

100 Tassen Kaffee oder in Energy<br />

Drinks und so genannten Shots)<br />

können sogar zu Notfall-Situationen<br />

führen, vor allem in Kombination<br />

mit Alkohol.<br />

• Kaffee ist schlecht bei Bluthochdruck.<br />

Koffeinhaltige Getränke<br />

erhöhen den Blutdruck moderat,<br />

sind aber nicht Ursache der Gesundheitsstörung.<br />

Zudem bleibt<br />

der Anstieg bei Kaffee selbst weitgehend<br />

aus, vermutlich da andere<br />

Substanzen wie Chlorogensäure<br />

quasi ausgleichend wirken.<br />

• Kaffee erhöht den Cholesterinspiegel.<br />

Es kommt auf die Zubereitung<br />

an. Das im Kaffee enthaltene<br />

Cafestol erhöht zwar die LDL-Cund<br />

wer bestimmte Medikamente<br />

oder orale Kontrazeptiva einnimmt,<br />

reagiert empfindlicher auf Koffein.<br />

Das trifft auch auf Schwangere zu.<br />

Quelle: Ärztezeitung<br />

Vitamin D & Omega-3-Fettsäuren<br />

für Senioren<br />

Wie eine Auswertung der europäischen<br />

DO-HEALTH-Studie zeigt,<br />

senken Vitamin D und Omega-3-<br />

Fettsäuren bei manchen Menschen<br />

über 70 Jahren das Risiko für Infekte.<br />

Die größte Altersstudie Europas<br />

untersucht, wie sich die Einnahme<br />

der beiden Substanzen als Nahrungsergänzungsmittel<br />

genommen<br />

sowie einfache Kräftigungsübungen<br />

auf die Gesundheit von Menschen<br />

über 70 Jahren auswirkten.<br />

Dazu rekrutierten die Forscherinnen<br />

um Heike Bischoff-Ferrari von der<br />

Uni Zürich 2.157 relativ gesunde<br />

Senioren aus der Schweiz, Österreich,<br />

Deutschland, Frankreich und<br />

Portugal. Im Lauf von drei Jahren<br />

erfassten sie in Interventions- und<br />

Kontrollgruppen Knochen- und<br />

Muskeldichte, Blutdruck, Gedächtnis,<br />

Geschwindigkeit beim Gehen<br />

usw. Neue Erkrankungen, Infekte,<br />

Stürze, Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte<br />

wurden protokolliert<br />

und nun erste Ergebnisse im<br />

Fachmagazin JAMA veröffentlicht.<br />

Sigrid Oldendorf<br />

| 51


WIE FIT<br />

Schon wieder beginnt ein neues Jahr. Wie das<br />

hinter uns liegende wird auch 2021 ein Jahr<br />

werden, in dem uns Corona einiges abverlangen<br />

wird. Das stresst oft ganz schön und damit<br />

umzugehen, ist nicht immer einfach. Eine gute<br />

körperliche Fitness hilft uns dabei in mehrfacher<br />

Hinsicht:<br />

• Sie stärkt unser Immunsystem – in Zeiten<br />

von Erkältungen, Grippe und Corona ist das<br />

ganz besonders wichtig! Aber auch sonst<br />

kommen wir mit einer guten körperlichen<br />

Abwehr einfach besser durchs Leben.<br />

• Sie hält uns insgesamt gesund, verringert<br />

zum Beispiel das Risiko von Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen, Diabetes, Krebs und Arthrose.<br />

• Sie stabilisiert unser seelisches Gleichgewicht<br />

und gibt uns Selbstvertrauen in<br />

unsere Fähigkeiten.<br />

• Sie sorgt im Alltag für unsere Konzentrations-<br />

und Leistungsfähigkeit, und zwar bis<br />

ins hohe Alter.<br />

Das sind nur einige, aber doch schon genügend<br />

Gründe, sich um die eigene Fitness zu<br />

kümmern, oder? Hinzu kommt, dass gezielte<br />

Bewegung auch noch Spaß macht und wir sie<br />

auch gut mit Freunden oder der Familie gemeinsam<br />

ausüben können. Außerdem können<br />

wir ohne großen Aufwand zuhause in unseren<br />

vier Wänden und draußen in der direkten<br />

Nachbarschaft etwas für unsere Fitness tun.<br />

Zahlreiche Bücher, Videos und Apps präsentieren<br />

Bewegungsmöglichkeiten für jeden<br />

Geschmack und für jedes Level.<br />

Bausteine der Fitness: Testen Sie sich<br />

Wenn Sie bei dem Begriff Fitness spontan an<br />

Muskeltraining und Joggen gedacht haben,<br />

liegen Sie nicht falsch. Damit stärken Sie<br />

Ihre Kraft und Ihre Ausdauer, zwei wichtige<br />

Bausteine der Fitness, die nicht ohne Grund<br />

im Fokus stehen. Aber zur körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit gehören noch drei weitere<br />

Aspekte: Beweglichkeit, Koordination und<br />

Schnelligkeit.<br />

Kraft – mehr als dicke Muckis<br />

Ohne Muskeln läuft gar nichts, denn sie bewegen<br />

uns, formen unseren Körper, schützen<br />

Knochen und Organe, machen uns körperlich<br />

leistungsfähig. Das alles ist offensichtlich.<br />

Aber im Inneren unserer 654 Muskeln passiert<br />

auch noch viel: Sie sorgen für Energie und<br />

Wärme, indem sie Kohlenhydrate und Fette<br />

verbrennen. Dadurch sind sie unverzichtbar<br />

für einen gut funktionierenden Stoffwechsel.<br />

Außerdem schütten sie Botenstoffe wie<br />

Interleukin aus, die uns gesund erhalten. Diese<br />

sogenannten Myokine sind eine Erklärung,<br />

warum Sport bei zahlreichen Krankheiten so<br />

hervorragende Effekte zeigt. Die Muskelbotenstoffe<br />

werden allerdings ausschließlich bei<br />

Bewegung ausgeschüttet, nicht im Sitzen oder<br />

Liegen.<br />

Ihre Muskeln halten Sie durch Krafttraining<br />

fit. Das klappt nicht nur im Fitnessstudio<br />

an Geräten, sondern auch sehr gut mit dem<br />

52 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


sind Sie?<br />

eigenen Körpergewicht und mit den Übungsklassikern<br />

wie Kniebeuge und Liegestütz.<br />

Beide zusammen bilden ein gutes Ganzkörpertraining<br />

und eignen sich auch wunderbar, um<br />

die eigene Kraft zu testen:<br />

Schaffen Sie als Frau 10 Kniebeugen ohne<br />

Pause und danach noch 8 Liegestütze?<br />

Männer sollten 15 Beugen und 10 Liegestütze<br />

schaffen. Wenn ja: Herzlichen Glückwunsch!<br />

Behalten Sie dieses Level bei. Wenn nein: Diese<br />

Anzahl von Kniebeugen und Liegestütz sind<br />

Ihr Ziel! Trainieren Sie alle zwei Tage 15 Minuten<br />

und Sie werden Ihren Zielzahlen schnell<br />

näher kommen.<br />

angestrengt fühlen sollten, aber nicht so sehr,<br />

dass Sie nur noch nach Luft schnappen: Sie sollten<br />

sich noch problemlos unterhalten können.<br />

Schaffen Sie einen 30-minütigen Spaziergang<br />

im strammen Tempo ohne Probleme?<br />

Falls nicht, legen Sie am besten heute noch<br />

los. Fangen Sie in langsamer Geschwindigkeit<br />

an und steigern Sie sich von Woche zu Woche.<br />

Oder fahren Sie Rad, gehen Sie Wandern,<br />

Nordic Walken oder Joggen – was immer Ihnen<br />

Spaß macht und Ihnen guttut.<br />

Ausdauer – größere Belastbarkeit<br />

in allen Lebenslagen<br />

Das Herz-Kreislauf-System, der Stoffwechsel,<br />

die Atmung und das Immunsystem profitieren<br />

ganz besonders von regelmäßigem Ausdauertraining.<br />

Auf seelischer Ebene wirkt es<br />

doppelt entstressend, weil dabei zum einen die<br />

Stresshormone abgebaut werden, die sich im<br />

Tagesverlauf im Blut angesammelt haben. Zum<br />

anderen werden auch noch Glückshormone<br />

ausgeschüttet.<br />

Damit all das klappt, sind gar keine Riesenanstrengungen<br />

nötig. Im Gegenteil: Es ist das<br />

moderate Ausdauertraining, das die Gesundheit<br />

fördert. Extremleistungen wie Marathon<br />

schaden eher als zu nutzen. Moderat, also<br />

gemäßigt, bedeutet, dass Sie sich zwar leicht<br />

Beweglichkeit – keine Chance<br />

für steife Gelenke<br />

Wie wichtig die Beweglichkeit für unsere Fitness<br />

ist, merken wir meist erst, wenn wir sie<br />

nicht mehr haben, wenn wir uns beim Bücken<br />

oder Aufstehen steif fühlen. Oder wenn wir<br />

uns zum Beispiel beim Autofahren nicht mehr<br />

so gut nach hinten drehen können. Testen Sie<br />

Ihre Geschmeidigkeit selbst:<br />

| 53


Beugen Sie nur Ihren Oberkörper mit gestreckten<br />

Beinen und gestreckten Armen<br />

nach unten. Was erreichen Sie mit Ihren<br />

Fingerspitzen?<br />

Kommen Sie bis auf den Fußboden oder zu<br />

Ihren Zehen? Herzlichen Glückwunsch! Sorgen<br />

Sie dafür, dass es so bleibt. Erreichen Sie<br />

Ihre Knöchel? Dieses Mindestlevel sollten Sie<br />

halten oder noch verbessern. Kommen Sie nur<br />

bis zu Ihren Waden oder gar Knien sollten Sie<br />

dringend etwas für Ihre Beweglichkeit tun.<br />

Mit Dehn- und Stretchübungen können Sie die<br />

Flexibilität Ihrer Gelenke, Ihrer Bänder und<br />

Sehnen erhalten.<br />

Koordination – für reibungslose<br />

Bewegungsabläufe<br />

Kompliziertere Bewegungen wie schreiben<br />

oder einen Ball fangen gelingen uns nur, wenn<br />

die Muskeln gut zusammenarbeiten. Dazu<br />

müssen Informationen zwischen Muskeln und<br />

Nerven ausgetauscht werden, damit der Krafteinsatz<br />

der unterschiedlichen Muskeln genau<br />

aufeinander abgestimmt werden kann. Im Test<br />

erfahren Sie an sich selbst, worum es geht:<br />

Stellen Sie sich erst auf das eine Bein, dann<br />

auf das andere und schauen Sie, wie lange<br />

Sie einbeinig stehen können.<br />

Wenn Sie auf dem schlechteren Bein 20 Sekunden<br />

oder mehr schaffen, sind Sie gut! Je weiter<br />

Sie davon entfernt sind, desto dringender<br />

sollten Sie Ihre körperliche Koordinationsfähigkeit<br />

trainieren. Das geht gut mit haltenden<br />

Ganzkörperübungen wie der Planke oder der<br />

Schulterbrücke.<br />

Schnelligkeit –<br />

vom Reiz zur Reaktion<br />

Bei der Schnelligkeit geht es darum, wie<br />

schnell unsere Muskeln auf einen Reiz mit der<br />

passenden Bewegung reagieren können. Wenn<br />

die Reaktionsschnelligkeit gut funktioniert,<br />

können wir plötzlich notwendige Bewegungen<br />

verletzungsfrei ausführen. Das ist beispielsweise<br />

nötig, wenn wir stolpern und einen<br />

Sturz verhindern wollen. Oder wenn Sie sehen,<br />

dass ein kleines Kind vor ein Auto zu laufen<br />

droht und Sie es blitzschnell zurückhalten.<br />

Oder beim Tennis, Fußball und den meisten<br />

anderen Sportarten. Testen können Sie Ihre<br />

Reaktionsschnelligkeit so:<br />

Springen Sie von der vorletzten Stufe einer<br />

Treppe herunter. Können Sie danach weich<br />

und federnd landen?<br />

Falls nicht, gilt auch hier üben.<br />

Nicht übertreiben<br />

Selbst bei ambitionierten Sportlern sind<br />

keineswegs alle fünf Bausteine der Fitness gut<br />

entwickelt. So gibt es viele Bodybuilder, deren<br />

Bewegungen sehr ungelenk sind, und viele<br />

Läufer, die Probleme haben, mehrere große<br />

Säcke mit Blumenerde ins Auto zu laden. Fast<br />

jeder hat seine Schwachstellen und gerade die<br />

gilt es zu trainieren. Wichtig ist dabei, klein<br />

54 | <strong>reformleben</strong> 01/2021


anzufangen. So haben Sie Erfolgserlebnisse,<br />

und die motivieren weiterzumachen. Übertreiben<br />

Sie dagegen gleich am Anfang, ist die<br />

Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie bald frustriert<br />

sind, weil Sie sich nur quälen.<br />

Mehr Lebensqualität<br />

in Sport, Beruf und Freizeit!<br />

Grundsätzlich haben Sie mehr davon, wenn Sie<br />

sich mehrmals pro Woche oder täglich kürzere<br />

Einheiten vornehmen statt einmal am Wochenende<br />

ein Megatraining. Das macht mehr<br />

Spaß, bringt mehr für die Gesundheit und Sie<br />

vermeiden Frust, extremen Muskelkater oder<br />

gar Verletzungen.<br />

Ulrike Schöber<br />

Die Powerinsole – ein Powerchip eingebettet in<br />

ein Aktivgel-Kissen – kann dir mehr Energie und<br />

Wohlbefinden im Alltag sowie im Berufsleben und<br />

Sport bringen.<br />

• Zellregeneration und Wundheilung kann um<br />

bis zu 39,9 % verbessert werden**<br />

• Oxidativer Stress, welcher unter anderem für<br />

Gelenks entzündungen* verantwortlich ist, kann<br />

um bis zu 24% gehemmt werden**<br />

• Im Rahmen einer subjektiven Anwenderstudie<br />

berichteten die Probanden über weniger Kopfund<br />

Rückenschmerzen, weniger Erschöpfungszustände,<br />

weniger Durchblutungsprobleme,<br />

mehr Energie und Ausdauer und vieles mehr.<br />

Buchtipp<br />

Das Fitness-Minimalprogramm:<br />

Kleiner Aufwand – große Wirkung<br />

Das Buch zeigt, dass man gar nicht so<br />

viel Zeit braucht, um fit zu werden und<br />

zu bleiben, wenn man es richtig anfängt.<br />

GU Ratgeber<br />

· Autor: Prof. Dr. Ingo Froböse<br />

· 1. Auflage: 12/2015<br />

· 128 Seiten<br />

· Preis: 12,99 €<br />

Nie war es leichter, mehr Wohlbefinden und<br />

bessere Performance zu erlangen – in nahezu<br />

jeder Situation!<br />

* Studie Medizinische Universität Graz, Institut für Medizinische<br />

und Chemische Labordiagnostik<br />

** Publizierte und placebokontrollierte Zellstudie Dartsch Scientific<br />

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Erleben Sie selber die Veränderungen,<br />

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Biosa Vertriebsbüro Inh. Christof Plottek<br />

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| 55


BUCH<br />

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der keine Fragen offenlässt und<br />

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Fasten in sein Leben<br />

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