Grenzmuseum »Schifflersgrund« - Akademie der Einheit
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Modul 6<br />
Leben im Sperrgebiet, „hinter“ <strong>der</strong> Grenze (Leben mit <strong>der</strong> Teilung)<br />
Inhaltliche Schwerpunkte<br />
Ab Herbst 1945 wurde das Leben an <strong>der</strong> Grenze „hinter“ dem Zaun immer beschwerlicher. Wie war es,<br />
unmittelbar an <strong>der</strong> Grenze, im Grenzstreifen zu wohnen, einen Bauernhof zu besitzen, ein Wohnhaus sein Eigen<br />
zu nennen o<strong>der</strong> wenn <strong>der</strong> Grenzzaun durch das Haus führte? Wie war es, die Freiheit ganz nah vor sich zu haben<br />
aber doch unerreichbar? Es wird nachvollziehbar, wie die dort lebenden Menschen den Alltag bewältigten, wie<br />
ihr Leben durch die Anwesenheit <strong>der</strong> Grenztruppen beeinträchtigt wurde o<strong>der</strong> durch beson<strong>der</strong>e Bestimmungen<br />
geregelt und eingeschränkt war. Persönliche verwandtschaftliche Beziehungen nach Westen sowie berufliche<br />
Bindungen wurden unterbrochen. Geburtstagsfeiern, Faschingsveranstaltungen o<strong>der</strong> Hochzeiten wurden im 500<br />
Meter Sperrgebiet mit den Jahren immer mehr eingeschränkt, bis hin zum Verbot. Teilnahme von Verwandten<br />
bei Beerdigungen waren nicht möglich. Die Leiter für die Obsternte im eigenen Garten musste abgeschlossen<br />
werden, ansonsten wäre man wegen Beihilfe zur Flucht bestraft worden.<br />
Die Menschen im Sperrgebiet waren <strong>der</strong> ständigen Überwachung und Kontrolle (Passierscheine) durch die<br />
Grenzstreifen o<strong>der</strong> ortsansässigen Grenztruppen ausgesetzt. Die Einwohner mussten immer damit rechnen,<br />
dass sie Opfer von ungerechtfertigten Strafen wurden. Menschen aus dem Sperrgebiet wurden auch<br />
zwangsumgesiedelt. Dazu liegen uns Unterlagen über die „Verordnung über weitere Maßnahmen zum Schutz<br />
<strong>der</strong> Deutschen Demokratischen Republik“ vom 9. Juni 1952 vor. Im Volksmund ist diese Aktion mit dem Namen<br />
„Ungeziefer“ bekannt. Auf <strong>der</strong> gleichen Grundlage wie 1952 kam es nochmals zu Zwangsumsiedlungen mit<br />
Aktionscharakter. Auch diese Aktion 1961 erhielt im Volksmund den Namen „Kornblume“.<br />
Regimetreue Bürger bespitzelten innerhalb ihres Dorfes ihre Mitbürger. Sie schrieben Berichte über <strong>der</strong>en<br />
Verhalten und reichten diese an die Behörden weiter. Konnte eine Flucht in den Westen durch Denunzierung<br />
verhin<strong>der</strong>t werden, wurde dies als ein Erfolg des Sozialismus gewertet. Betroffenen Personen mussten mit<br />
Gefängnisstrafen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zwangsumsiedlung rechnen.<br />
Film: „Es gab kein Niemandsland – Ein Dorf im Sperrgebiet“ (Dauer: 45 Min.)<br />
„Halt Zonengrenze“ (Dauer: 47 Min.)<br />
„Die Macht <strong>der</strong> Liebe“ von Martin Schülbe (Dauer: 120 Min.)<br />
„Geboren 1955 – Erschossen 1966“<br />
Der Tod eines Zehnjährigen an <strong>der</strong> Berliner Mauer (Dauer: 30 Min.)<br />
Spiel: 20 Jahre friedliche Revolution in Deutschland: „Jugend in Grenzen“<br />
Ein Spiel vom Aufwachsen in <strong>der</strong> DDR, für alle die sich erinnern wollen.<br />
Unterrichtsmaterialien:<br />
(Aufwand <strong>der</strong> Materialien, je nach Dauer <strong>der</strong> Unterrichtzeit bzw. Seminars)<br />
AB – für Schüler Arbeitsunterlagen von Zwangsumsiedlungen; Arbeitsblätter sollen zu einem<br />
Arbeitsheft über dieses Thema zusammengefügt werden.<br />
Bibliothek / themenbezogene Handapparate stehen jedem Teilnehmer zum<br />
Recherchieren zur Verfügung<br />
Teilnehmer/-innen Schulklassen ab 9. Klasse – Sek. I<br />
Dauer 2 – 5 Stunden<br />
Kosten pro Schüler 2,00 € + 25,00 € (Führung) + Themenheft 2,50 €<br />
Seminarkosten 40,00 €<br />
Zeitzeugengespr. 30,00 € (wenn gewünscht)<br />
Tagesseminar Gesamtkosten incl. Verpflegung pro Schüler 10,00 € + Zeitzeugengespräch<br />
Treffpunkt Gedenkstätteneingang/Seminarräume<br />
Kinobesuch Kostenfrei<br />
Der SED-Staat<br />
Inhaltliche Schwerpunkte<br />
Modul 7<br />
Das Seminarmodul beinhaltet die Zeit <strong>der</strong> DDR von <strong>der</strong> SBZ 1945 zur DDR und <strong>der</strong>en Geschichte bis 1989. Wir<br />
zeigen die chronologische Entwicklung <strong>der</strong> DDR zu repressiven Staatsapparat unter <strong>der</strong> Führung des Politbüros<br />
<strong>der</strong> SED:<br />
» SED: Zwangsvereinigung von KPD und SPD, Blockparteien<br />
» Funktionsweise des politischen Systems<br />
» Verfassungsaspekte<br />
» Eigene Staatsgründung: von den Län<strong>der</strong>n zu den Bezirken<br />
» Planwirtschaft (5 und 10 Jahrespläne)<br />
» Ausrichtung aller relevanten Gesellschaftsbereiche auf die Ziele <strong>der</strong> Partei, zum Beispiel Schulbildung,<br />
Religionsfreiheit, Arbeitsrecht, Freizeitaspekt, Erziehung und Sport<br />
Gegenstand des Seminars ist auch die Beziehung zur UdSSR. An Beispielen wird aufgezeigt wie die<br />
„Schutzmacht“ UdSSR die politische wie militärische Geschichte <strong>der</strong> DDR (z.B.: Warschauer Pakt, Comecon)<br />
beeinflusste.<br />
Auf die nationalsozialistische Diktatur wird als Hintergrund für diese Entwicklung historisch eingegangen. Die<br />
Seminarinhalte können nur verstanden werden, wenn die totalitäre Diktatur des Dritten Reiches und <strong>der</strong> Zweite<br />
Weltkrieg als Hintergrund <strong>der</strong> Nachkriegsentwicklung gesehen wird.<br />
Film: „Wirtschaft in <strong>der</strong> DDR“ (Dauer: 30 Min.)<br />
„Die SED, ihr Mfs und das Krisenjahr 1956“ (Dauer: 30 Min.)<br />
„DDR – Was War Das?“ (Dauer: 70 Min.)<br />
„Umgang mit <strong>der</strong> NS-Vergangenheit“ (Dauer: 45 Min.)<br />
„Das braune Erbe – Mythos Antifaschismus in <strong>der</strong> DDR“ (Dauer: 45 Min.)<br />
„Die nationale Front – Neofaschismus in <strong>der</strong> DDR“ (Dauer: 45)<br />
Unterrichtsmaterialien:<br />
(Aufwand <strong>der</strong> Materialien, je nach Dauer <strong>der</strong> Unterrichtzeit bzw. Seminars)<br />
AB – für Schüler Arbeitsunterlagen (AB)<br />
Arbeitsblätter sollen zu einem Arbeitsheft über dieses Thema zusammengefügt werden.<br />
Bibliothek / themenbezogene Handapparate stehen jedem Teilnehmer zum<br />
Recherchieren zur Verfügung<br />
Teilnehmer/-innen Schulklassen ab 10. Klasse Sek. I und II<br />
Dauer 2 - 5 Stunden<br />
Kosten pro Schüler 2,00 € + 25,00 € (Führung) + Themenheft 2,50 €<br />
Seminarkosten 40,00 €<br />
Zeitzeugengespr. 30,00 € (wenn gewünscht)<br />
Tagesseminar Gesamtkosten incl. Verpflegung pro Schüler 10,00 € + Zeitzeugengespräch<br />
Treffpunkt Gedenkstätteneingang/Seminarräume<br />
Kinobesuch Kostenfrei<br />
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