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Bote vom Berg - Passion und Ostern

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BESINNUNG

Jesus kennt das Leiden der Welt

Pröpstin Sabine Kropf-Brandau im Interview

Auf den Corona-Winter folgt die Passionszeit,

in der wir des Sterbens Jesu

Christi gedenken. Was diese Zeit jetzt

prägt, erklärt Pröpstin Sabine Kropf-

Brandau (Sprengel Hanau-Hersfeld) im

Interview.

Corona hat viele Menschen mit Angst

und Tod in Berührung gebracht. Was

kann uns die Passionszeit in diesem

Zusammenhang sagen?

Gerade die 40 Tage Passionszeit bieten Möglichkeiten,

sich mit Grundfragen des Lebens

wie diesen auseinanderzusetzen. Die Bezeichnung

für diese Wochen leitet sich vom lateinischen

Begriff „passio“ her, der mit Leiden

übersetzt wird. Christinnen und Christen denken

dabei an die Passionsgeschichte Jesu, an

seinen Weg ans Kreuz.

Der Karfreitag ist ein Moment totaler Verzweiflung

und zugleich zentral für das Christentum.

Warum ist das so?

Jesus kennt das Leiden und den Schmerz dieser

Welt. Er hat es selbst erlitten. Gott überlässt

dem Leid nicht das Feld. Aber Gott schafft es nicht

einfach mit einer Handbewegung aus der Welt. Er bleibt

da – als Opfer. Nicht, weil Gott Opfer braucht – das wäre

ein furchtbares Gottesbild -, sondern weil Menschen immer

wieder Opfer sind.

Jesus fühlt sich am Kreuz von Gott verlassen. Was sagen

Sie Menschen, denen es im Angesicht von Krankheit und

Tod auch so geht?

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“,

so schreit Jesu am Kreuz. Der Schrei, der tiefste Verlassenheit

ausdrückt. Jesu Verzweiflungsschrei, das ist der Schrei

unzähliger verzweifelter Menschen. Alle sie sind vereint in

diesem Schrei. Hier ist Gott ganz nah.

Fragen: Olaf Dellit /Porträtfoto: Bildsucht / Foto: medio.tv/Dellit

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