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Förderverein
ClubMagazin_Hockey ClubMagazin_Vermischtes 5 41
Der DHC hatte damit innerhalb
des Georgengartens eine Sportanlage,
die zu den schönsten in Deutschland
zählte.
Dieser Wiederaufbau war das
Werk weniger – sehr engagierter –
DHCer. An der Spitze stand unumstritten
Heinz Wöltje, der Vater unseres
späteren Präsidenten.
Der 1. Vorsitzende, Dr. Karl Dreyer
nahm überwiegend repräsentative
Aufgaben wahr, während Heinz Wöltje
als „Vize“ und geschäftsführendes
Vorstandsmitglied für alles andere
verantwortlich war. Ohne seine Zustimmung
wurde im DHC keine wichtige
Entscheidung getroffen. Nach
dem Tod von Dr. Dreyer wurde ihm
auch das Amt des 1. Vorsitzenden
übertragen.
Seine „rechte Hand“ und wertvollste
Mitarbeiterin war die langjährige
Club-Sekretärin Frau Waltraut
Schmiegelt. Bei ihr liefen „alle Fäden“
zusammen. Sie kannte fast jedes
Clubmitglied mit seinen Stärken und
gelegentlichen Schwächen.
Die 1. Herren war die besondere
Lieblingsmannschaft von Heinz Wöltje.
Nach einem Sieg gegen die „Hornets“,
einer Londoner Auswahlmannschaft
wurden wir in das „Atlantik
Hotel“ in Hamburg zum Ostersonntagfrühstück
eingeladen. Bei Niederlagen
war er „not amused“, und so
mussten wir nach einem verlorenen
Spiel gegen 78 – ausgerechnet gegen
78 – unser traditionelles Wurstessen
am Buß- und Bettag aus der Mannschaftskasse
bezahlen.
Nach dem nächsten Sieg war die
Welt dann wieder in Ordnung.
Heinz Wöltje war selbst ein sehr
guter Hockeyspieler – ein eisenharter
Verteidiger – der bei den Olympischen
Spielen 1928 in Amsterdam für
Deutschland eine Bronze-Medaille im
Feldhockey gewonnen hatte. Zu dieser
Mannschaft gehörten 2 weitere
DHCer, Dr. Kurt Haverbeck und Herbert
Hobein.
Leider ist Heinz Wöltje viel zu früh
– am 26. September 1968 – auf einer
Urlaubsreise in Namibia gestorben. Er
wurde nur 66 Jahre alt.
Trainer und Betreuer der „Ersten“
war viele Jahre lang Bernhard Lockemann,
der zusammen mit seinem
Freund Heinz Wöltje in den 1920er
Jahren aus sportlichen Gründen von
Hannover 78 zum DHC gewechselt
war.
Bernhard war ein guter Mittelstürmer,
„Alt-Internationaler“, der
auch im Fallen oder „auf Knien“ noch
Tore erzielte.
Er war der „Vater“ der A-Jugendmannschaft,
die 1938 die erste Deutsche
Meisterschaft für den DHC gewonnen
hatte.
Als Kinder und Jugendliche waren
wir fast täglich im Club; im Frühjahr
und Herbst zum Hockey, im Sommer
wurde Tennis gespielt, oder an heißen
Tagen, die es auch damals schon gegeben
hat, gingen wir zum Baden in
das HSV Bad. Gelegentlich haben wir
es auch mit Eishockey auf den Teichen
im Georgengarten versucht, oder
fuhren am Wochenende zum Skilaufen
in den Harz.
Der DHC war unser 2. Zuhause.
Wesentlich dazu beigetragen hat
„Tante Menzel“, die „gute Seele“ der
Ökonomie. Der DHC hat „zahlreiche“
Ökonomen erlebt, aber Frau Menzel
blieb uns als liebenswerte Servicekraft
viele Jahre erhalten. Sie wurde
von allen Kindern heiß geliebt, da sie
auch im größten Trubel immer noch
Zeit fand, ihnen eine Brause oder ein
kleines Eis zu geben.
In dieser Zeit sind Freundschaften
entstanden, die teilweise noch heute
bestehen, freundschaftliche Verbindungen
über 60, 65 oder 70 Jahre sind
dabei keine Seltenheit.
Leider sind viele der damaligen
guten Freunde nicht mehr unter uns:
Mein sehr guter Freund „Herbertchen“
Wiebe, mit dem ich viele Jahre
zusammen in der „Ersten“ auf dem
rechten Flügel gespielt habe, ist
schon sehr früh – mit 38 Jahren – gestorben.
Auwi Lessmann war ein Freund
der „ersten Stunde“; sein Talent als
Chef-Organisator der Hockey-Reisen
mit den Senioren, in die USA und Karibik
habe ich sehr bewundert. Auwi ist
am 5. Oktober 2016 verstorben.
Der Club hatte – vor vielen Jahren
– eine sehr gute Leichtathletikabteilung
mit dem Trainer Wolfgang
Schack, der u.a. Jutta Heine, die zweimalige
Silbermedaillengewinnerin
von Rom 1960, trainierte.
In dieser Sportabteilung waren
auch viele hübsche junge Mädchen
aktiv, so dass sich auch Jungen dorthin
gezogen fühlten, obwohl Leichtathletik
nicht unbedingt ihre Lieblingssportart
war. Auch meine spätere
Frau – Uta Steinwedel – habe ich im
DHC kennengelernt. Wir haben am
31.08.1964 geheiratet – glücklich bis
heute.
Es gab kaum eine größere Stadt in
Deutschland, in der wir nicht – mit der
Knaben-, Jugend-, Junioren- oder 1.
Herren-Mannschaft – zum Hockeyoder
Tennisspielen gewesen sind; von
Kiel bis München, von Mönchengladbach
bis Nürnberg, und auch West-
Berlin und Leipzig gehörten dazu. Wie
oft haben wir uns über die dienstbeflissenen
„DDR“-Grenzpolizisten
geärgert, wenn sie bei den Kontrollen
fragten: „4 Personen Westberlin?
Keine Kinder?“ Eine Gegenfrage, etwa
„Sehen Sie Kinder im Auto?“ hätte
das Ende der Reise oder stundenlanges
Warten am Kontrollpunkt zur
Folge gehabt. Aber die „DDR“ soll ja
ein Rechtsstaat gewesen sein.
Höhepunkte in jeder Hockeysaison
waren die großen, internationalen
Turniere, die Ostern, Pfingsten
oder auch im Herbst – Hermann Löns
Turnier bei Hannover 78 – veranstaltet
wurden. Die Reisen nach England -
Folkstone und London, die „18-Tage
Reise“ durch Westeuropa – Niederlande,
Belgien, Frankreich und Spanien
(Katalonien)– sind unvergessliche
Erlebnisse, ebenso die Reisen mit den