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DHC ClubMagazin 2020/2

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ClubMagazin_Hockey ClubMagazin_Vermischtes 5 41

Der DHC hatte damit innerhalb

des Georgengartens eine Sportanlage,

die zu den schönsten in Deutschland

zählte.

Dieser Wiederaufbau war das

Werk weniger – sehr engagierter –

DHCer. An der Spitze stand unumstritten

Heinz Wöltje, der Vater unseres

späteren Präsidenten.

Der 1. Vorsitzende, Dr. Karl Dreyer

nahm überwiegend repräsentative

Aufgaben wahr, während Heinz Wöltje

als „Vize“ und geschäftsführendes

Vorstandsmitglied für alles andere

verantwortlich war. Ohne seine Zustimmung

wurde im DHC keine wichtige

Entscheidung getroffen. Nach

dem Tod von Dr. Dreyer wurde ihm

auch das Amt des 1. Vorsitzenden

übertragen.

Seine „rechte Hand“ und wertvollste

Mitarbeiterin war die langjährige

Club-Sekretärin Frau Waltraut

Schmiegelt. Bei ihr liefen „alle Fäden“

zusammen. Sie kannte fast jedes

Clubmitglied mit seinen Stärken und

gelegentlichen Schwächen.

Die 1. Herren war die besondere

Lieblingsmannschaft von Heinz Wöltje.

Nach einem Sieg gegen die „Hornets“,

einer Londoner Auswahlmannschaft

wurden wir in das „Atlantik

Hotel“ in Hamburg zum Ostersonntagfrühstück

eingeladen. Bei Niederlagen

war er „not amused“, und so

mussten wir nach einem verlorenen

Spiel gegen 78 – ausgerechnet gegen

78 – unser traditionelles Wurstessen

am Buß- und Bettag aus der Mannschaftskasse

bezahlen.

Nach dem nächsten Sieg war die

Welt dann wieder in Ordnung.

Heinz Wöltje war selbst ein sehr

guter Hockeyspieler – ein eisenharter

Verteidiger – der bei den Olympischen

Spielen 1928 in Amsterdam für

Deutschland eine Bronze-Medaille im

Feldhockey gewonnen hatte. Zu dieser

Mannschaft gehörten 2 weitere

DHCer, Dr. Kurt Haverbeck und Herbert

Hobein.

Leider ist Heinz Wöltje viel zu früh

– am 26. September 1968 – auf einer

Urlaubsreise in Namibia gestorben. Er

wurde nur 66 Jahre alt.

Trainer und Betreuer der „Ersten“

war viele Jahre lang Bernhard Lockemann,

der zusammen mit seinem

Freund Heinz Wöltje in den 1920er

Jahren aus sportlichen Gründen von

Hannover 78 zum DHC gewechselt

war.

Bernhard war ein guter Mittelstürmer,

„Alt-Internationaler“, der

auch im Fallen oder „auf Knien“ noch

Tore erzielte.

Er war der „Vater“ der A-Jugendmannschaft,

die 1938 die erste Deutsche

Meisterschaft für den DHC gewonnen

hatte.

Als Kinder und Jugendliche waren

wir fast täglich im Club; im Frühjahr

und Herbst zum Hockey, im Sommer

wurde Tennis gespielt, oder an heißen

Tagen, die es auch damals schon gegeben

hat, gingen wir zum Baden in

das HSV Bad. Gelegentlich haben wir

es auch mit Eishockey auf den Teichen

im Georgengarten versucht, oder

fuhren am Wochenende zum Skilaufen

in den Harz.

Der DHC war unser 2. Zuhause.

Wesentlich dazu beigetragen hat

„Tante Menzel“, die „gute Seele“ der

Ökonomie. Der DHC hat „zahlreiche“

Ökonomen erlebt, aber Frau Menzel

blieb uns als liebenswerte Servicekraft

viele Jahre erhalten. Sie wurde

von allen Kindern heiß geliebt, da sie

auch im größten Trubel immer noch

Zeit fand, ihnen eine Brause oder ein

kleines Eis zu geben.

In dieser Zeit sind Freundschaften

entstanden, die teilweise noch heute

bestehen, freundschaftliche Verbindungen

über 60, 65 oder 70 Jahre sind

dabei keine Seltenheit.

Leider sind viele der damaligen

guten Freunde nicht mehr unter uns:

Mein sehr guter Freund „Herbertchen“

Wiebe, mit dem ich viele Jahre

zusammen in der „Ersten“ auf dem

rechten Flügel gespielt habe, ist

schon sehr früh – mit 38 Jahren – gestorben.

Auwi Lessmann war ein Freund

der „ersten Stunde“; sein Talent als

Chef-Organisator der Hockey-Reisen

mit den Senioren, in die USA und Karibik

habe ich sehr bewundert. Auwi ist

am 5. Oktober 2016 verstorben.

Der Club hatte – vor vielen Jahren

– eine sehr gute Leichtathletikabteilung

mit dem Trainer Wolfgang

Schack, der u.a. Jutta Heine, die zweimalige

Silbermedaillengewinnerin

von Rom 1960, trainierte.

In dieser Sportabteilung waren

auch viele hübsche junge Mädchen

aktiv, so dass sich auch Jungen dorthin

gezogen fühlten, obwohl Leichtathletik

nicht unbedingt ihre Lieblingssportart

war. Auch meine spätere

Frau – Uta Steinwedel – habe ich im

DHC kennengelernt. Wir haben am

31.08.1964 geheiratet – glücklich bis

heute.

Es gab kaum eine größere Stadt in

Deutschland, in der wir nicht – mit der

Knaben-, Jugend-, Junioren- oder 1.

Herren-Mannschaft – zum Hockeyoder

Tennisspielen gewesen sind; von

Kiel bis München, von Mönchengladbach

bis Nürnberg, und auch West-

Berlin und Leipzig gehörten dazu. Wie

oft haben wir uns über die dienstbeflissenen

„DDR“-Grenzpolizisten

geärgert, wenn sie bei den Kontrollen

fragten: „4 Personen Westberlin?

Keine Kinder?“ Eine Gegenfrage, etwa

„Sehen Sie Kinder im Auto?“ hätte

das Ende der Reise oder stundenlanges

Warten am Kontrollpunkt zur

Folge gehabt. Aber die „DDR“ soll ja

ein Rechtsstaat gewesen sein.

Höhepunkte in jeder Hockeysaison

waren die großen, internationalen

Turniere, die Ostern, Pfingsten

oder auch im Herbst – Hermann Löns

Turnier bei Hannover 78 – veranstaltet

wurden. Die Reisen nach England -

Folkstone und London, die „18-Tage

Reise“ durch Westeuropa – Niederlande,

Belgien, Frankreich und Spanien

(Katalonien)– sind unvergessliche

Erlebnisse, ebenso die Reisen mit den

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