ProfiWissen Sockel im Holzbau neutral
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D. Abdichtungssystem<br />
Variante B<br />
Anforderung: Holzuntergründe<br />
Dass Holz bei Feuchtigkeitsschwankungen „arbeitet“, ist hinlänglich bekannt. Wie viel ist das ungefähr? Bei<br />
Feuchteänderung von 10% sind das 2,5 mm bezogen auf eine Holzbreite von 10 cm. Daraus wird deutlich, dass<br />
a) die größere Feuchteschwankungen vermieden werden sollten und b) die Abdichtungssysteme größere Verformungen<br />
aufnehmen müssen ohne schadhaft zu werden. Am <strong>Sockel</strong> kommt erschwerend dazu, dass unterschiedliche<br />
Materialien verwendet werden: Beton, Mauerwerk, Holz, Kunststoff. Außerdem sind Fugen in den<br />
Materialübergängen zu überbrücken.<br />
Eine weitere Erschwernis liegt in der komplexen geometrischen Ausgestaltungen. Beispiel: Fenster springen<br />
zurück. Die Abdichtung ist in dem Fall zwängungsfrei abgewinkelt einzubauen.<br />
Anforderungen aus den Regelwerken<br />
In Bezug auf von außen einwirkendes Wasser gilt DIN 18533. Im Teil 1 werden die „Anforderungen, Planungs- und<br />
Ausführungsgrundsätze“ festgelegt [2]. Die Normenreihe kann als eine allgemein anerkannte Regel der Technik<br />
angesehen werden. Tab. 4 zeigt die in DIN 18533 aufgeführten Wassereinwirkungsklassen.<br />
Klasse gilt für Definition<br />
W1-E<br />
Bodenfeuchte und<br />
nichtdrückendes Wasser<br />
Kapillargebundenes und durch Kapillarkräfte auch<br />
entgegen der Schwerkraft transportiertes Wasser<br />
(Saugwasser, Haftwasser, Kapillarwasser), mit dem <strong>im</strong><br />
Baugrund <strong>im</strong>mer zu rechnen ist.<br />
W2-E Drückendes Wasser Von außen drückendes Wasser kann als Grundwasser,<br />
Hochwasser oder Stauwasser einwirken.<br />
W3-E<br />
Nicht drückendes Wasser auf<br />
erdüberschütteten Decken<br />
(hat hier keine Bedeutung)<br />
W4-E<br />
Tab. 4<br />
Spritzwasser und<br />
Bodenfeuchte am Wandsockel<br />
sowie Kapillarwasser in und<br />
unter Wänden<br />
In und unter Wänden kann Wasser kapillar aufsteigen.<br />
Diese Einwirkungen machen eine Wandsockel- und<br />
Querschnittsabdichtung erforderlich. Am Wandsockel ist<br />
<strong>im</strong> Bereich von etwa 20 cm unter GOK bis ca. 30 cm über<br />
GOK mit W4-E zu rechnen.<br />
Definitionen der Wassereinwirkungsklassen nach DIN 18533 [2] (redaktionell gekürzt).<br />
Klasse W1-E bildet die Grundlage für die „horizontale Abdichtung“ auf der Beton-Sohlplatte (Abb. 14).<br />
Klasse W4-E bildet die Grundlage für die „vertikale Abdichtung“ hinter Fassaden- bzw. <strong>Sockel</strong>bekleidung.<br />
Nun stellt sich die Frage aus welchen Materialien die Abdichtungen bestehen dürfen. DIN 18533 gibt hierzu <strong>im</strong><br />
Teil 2 und 3 konkrete Hinweise (Tab. 5).<br />
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