Bote aus der Buckligen Welt März 2021 - Nr. 221
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BOTE<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
BUCKLIGEN<br />
überregional<br />
informativ<br />
WELT unabhängig<br />
Österreichische Post AG RM 17A041230 K<br />
Verlagspostamt 2860 Kirchschlag<br />
<strong>221</strong>. Ausgabe, Mi, 10. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Auflage: 81.485 H<strong>aus</strong>halte, www.bote-bw.at<br />
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Das „saubere Dutzend“<br />
In Lichtenegg ist ab sofort ein Elektroauto in Form eines Carsharing-Modells im Einsatz. Mittlerweile<br />
sind 12 Gemeinden <strong>der</strong> Klima- und Energiemodellregion (KEM) Bucklige <strong>Welt</strong>-Wechselland und zahlreiche<br />
Nutzer des Ein-Euro-E-Mobils bei dem Projekt dabei. Am Bild von links: Vizebgm. Monika Schwarz, KEM-<br />
Manager Rainer Leitner, Bgm. Josef Schrammel und Energiesprecher LAbg. Franz Rennhofer mit dem<br />
neuen Fahrzeug im Windpark von Lichtenegg<br />
Foto: Tauchner<br />
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Für den schönsten<br />
Schatten <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>
Inhalt<br />
In dieser Ausgabe lesen Sie unter an<strong>der</strong>em:<br />
Bucklige Zeitreisen:<br />
Lost Places weiterentwickelt<br />
Bildung:<br />
Schwerpunkt gibt Einblick<br />
<strong>Bote</strong>-Osterwelt:<br />
Backen und basteln<br />
Tipps und Tricks:<br />
Deko und Genuss<br />
Initiative:<br />
Thermen schlagen Alarm<br />
Solawi:<br />
Gemüse <strong>aus</strong> erster Hand<br />
Gartentipp:<br />
Der Frühling naht<br />
Lieblingsplatz:<br />
Die schönsten Bil<strong>der</strong><br />
Erlebte Geschichte:<br />
Neues Buch<br />
Kunstwerk:<br />
Schach <strong>der</strong> t<strong>aus</strong>end Hügel<br />
Ausflugstipp:<br />
Naturpark Sierningtal<br />
Fitness-Tipp:<br />
Neue Glosse vom Radprofi<br />
Impressum<br />
6<br />
10<br />
20<br />
22<br />
24<br />
27<br />
34<br />
36<br />
42<br />
45<br />
58<br />
63<br />
48<br />
<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> / Burgenland Mitte<br />
(@<strong>Bote</strong>.BM)<br />
Foto: Steinbichler<br />
Foto: Rehberger<br />
Foto: Reisenbauer<br />
Foto: Steinbichler<br />
Foto: Pinterich<br />
Foto: Egerer<br />
Chefredakteurin Mag. (FH) Cornelia Rehberger<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Was ist los in <strong>der</strong> Region und wie geht es den Menschen, die hier<br />
leben? Diese beiden Fragen wollen wir in je<strong>der</strong> unserer Ausgaben<br />
des <strong>Bote</strong>n <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> beantworten. Und ich finde, in<br />
dieser Ausgabe findet man darauf beson<strong>der</strong>s viele Antworten. Die<br />
erste XL-Ausgabe des Jahres (ein herzliches Willkommen also auch<br />
an alle Leserinnen und Leser <strong>aus</strong> Wiener Neustadt, Neunkirchen,<br />
Ternitz und Wimpassing in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong>) ist vollgepackt mit<br />
Infos, Einblicken und auch Ausblicken.<br />
Spannende Themen gibt es wie immer viele, auch abseits von<br />
Corona. Wir haben uns aber diesmal genauer angesehen, was ein<br />
Jahr Pandemie mit uns und unserer Region macht, und zwar <strong>aus</strong><br />
verschiedenen Blickwinkeln. Zunächst geht es um das touristische<br />
und wirtschaftliche Aushängeschild <strong>der</strong> Region, nämlich um die Kulinarik.<br />
Was ist dran, am Regional-Boom? Stimmt es, dass immer<br />
mehr Menschen zu jenen Produkten greifen, von denen sie wissen,<br />
woher sie kommen? O<strong>der</strong> ist das nur ein hartnäckiges Gerücht?<br />
Wir sprachen mit jenen Menschen, die es wissen müssen. Und wir<br />
haben nachgefragt, wie man diesen Mega-Trend bestmöglich für<br />
die Zukunft nutzen kann – vor<strong>aus</strong>gesetzt, man schafft das passende<br />
Angebot. Die ganze Geschichte finden Sie auf <strong>der</strong> rechten Seite und<br />
im großen Interview auf den Seiten 4 bis 5.<br />
Wie man in den Schulen auf die Pandemie im letzten Jahr reagiert<br />
hat, das haben viele Familien hautnah erlebt. Wir haben genauer<br />
nachgefragt – einerseits bei den Verantwortlichen in <strong>der</strong> Bildungsdirektion,<br />
an<strong>der</strong>erseits bei den direkt betroffenen Schülern, Eltern<br />
und Lehrern –, wo wir in Sachen Bildung nach beinahe einem Jahr<br />
des Lernens im Ausnahmezustand stehen. Und dabei ist eine spannende<br />
Idee aufgetaucht, wie man das Lerndefizit <strong>der</strong> letzten Monate<br />
vielleicht etwas aufholen kann – vor<strong>aus</strong>gesetzt, alle in <strong>der</strong> Region<br />
ziehen an einem Strang (siehe Schwerpunkt Seiten 10 bis 12).<br />
Apropos Corona, Lernen und Familien: Diesen extremen Ausnahmezustand<br />
hat sich meine Kollegin Victoria Schmidt angesehen. Sie<br />
hat mit einer Familie gesprochen, die im Vier-Generationen-H<strong>aus</strong> die<br />
Krise seit einem Jahr meistert und dabei trotzdem nicht die Nerven<br />
verliert. Wie das gelingt, lesen Sie auch auf Seite 12.<br />
Es gibt auch eine kleine Neuerung für alle Fans unserer Serie<br />
„Lost Places“: Markus Steinbichler hat gemeinsam mit dem „<strong>Bote</strong>n“<br />
an einer Weiterentwicklung <strong>der</strong> Serie gearbeitet. Denn historisch<br />
interessante Orte und Gemäuer gibt es reichlich in <strong>der</strong> Region. Da<br />
muss man sich ja nicht nur auf jene konzentrieren, die schon etwas<br />
„Lost“ sind. Also werden <strong>aus</strong> den „Lost Places“ die „<strong>Buckligen</strong><br />
Zeitreisen“ in Anlehnung an Steinbichlers Blog und Facebook-Seite<br />
„Bucklige <strong>Welt</strong>reisen“. Allerhand geschichtlich interessantes, vielleicht<br />
bis dahin unbekanntes, wird in Begleitung von tollen Bil<strong>der</strong>n<br />
präsentiert. Und eines ist sicher: So mancher „Lost Place“ wird da<br />
auch in Zukunft dabei sein, aber eben nicht <strong>aus</strong>schließlich (Seite 6).<br />
BOTE<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
BUCKLIGEN<br />
überregional<br />
informativ<br />
WELT unabhängig<br />
Auflage<br />
38.651<br />
Die nächste Ausgabe erscheint<br />
am Mi, 8. April <strong>2021</strong><br />
Redaktionsschluss:<br />
Fr, 26. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Die schönsten Plätze <strong>der</strong><br />
<strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> findet man im<br />
Kin<strong>der</strong>buch „Die bucklige<br />
<strong>Welt</strong>reise des Fridolin FUX“<br />
und in dieser Ausgabe<br />
auf Seite 36<br />
Werbung<br />
Weil wir so viele tolle Rückmeldungen auf unsere Weihnachtsbastel-<br />
und -backseiten bekommen haben, haben wir in dieser Ausgabe<br />
ein paar kreative Osterideen zusammengetragen (ab Seite<br />
20). Irene Hruby verrät ihr Rezept für ein süßes Kartoffelbrot, ein<br />
Klassiker unter den Osterspeisen. Victoria Schmidt und ich haben<br />
ein paar Bastel-Ideen <strong>aus</strong>probiert und Schritt für Schritt erklärt. Und<br />
dann haben wir noch den Klassiker <strong>der</strong> Osterzeit: das Kipferl. Weil es<br />
wirklich nicht einfach ist, in Worte zu fassen, wie man einen Zopf <strong>aus</strong><br />
sechs Strängen flechtet, haben wir mit buntem Plastilin ein kleines<br />
Video gemacht. Einfach dem QR-Code folgen.<br />
Und nun viel Spaß beim Nachmachen und vor allem beim Lesen<br />
und Entdecken des neuen „<strong>Bote</strong>n <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong>“!<br />
2 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
Mit „Sooo gut schmeckt die Bucklige <strong>Welt</strong>“ und dem dazugehörigen Schnidahahn wurde vor 19 Jahren eine gemeinsame Plattform für regionale Produkte<br />
geschaffen; Bild re.: Ulla Zodl hat den Trend auch in ihrem Shop „kost.bar“ in Kirchschlag deutlich gespürt/ Fotos: „Sooo gut schmeckt...“, Zodl<br />
Regionalität als Verkaufsschlager<br />
Regionalität boomt. Was vor<br />
Corona ein sich langsam, aber<br />
stetig entwickeln<strong>der</strong> Trend war,<br />
dürfte sich seit einem Jahr rasant<br />
wandeln. Doch ist das wirklich<br />
so? Die Bucklige <strong>Welt</strong> ist bekannt<br />
für ihre Kulinarik. Wir haben daher<br />
bei einigen Akteuren nachgefragt:<br />
„Stimmt das überhaupt?“<br />
Antworten darauf und was das<br />
für die Zukunft bedeutet, gibt es<br />
auf dieser Seite und im großen<br />
Interview auf den Seiten 4 bis 5.<br />
Überall hört, sieht und liest<br />
man, dass Regionalität seit<br />
dem Ausbruch <strong>der</strong> Pandemie einen<br />
wahren Boom erlebe, mehr<br />
noch als zuvor. Das müsste<br />
doch überall dort, wo regionale<br />
Produkte angeboten werden,<br />
spürbar sein. „Als vor einem<br />
Jahr <strong>der</strong> erste Lockdown verkündet<br />
wurde, haben sich unsere<br />
Kunden plötzlich nicht mehr<br />
mit den 20 Deka Aufschnitt<br />
eingedeckt, son<strong>der</strong>n gleich<br />
zwei große Stangen Wurst gekauft“,<br />
erinnert sich Fleischermeister<br />
Karl Höller <strong>aus</strong> Zöbern.<br />
Die Nachfrage sei seitdem sehr<br />
gut, er beobachte aber auch eine<br />
grundsätzliche Verän<strong>der</strong>ung<br />
im Kaufverhalten: „Das Kochverhalten<br />
hat sich geän<strong>der</strong>t.<br />
Es wird mehr bodenständiges<br />
gegessen – vielleicht auch deshalb,<br />
weil man mehr Zeit zum<br />
Kochen hat. Und es wird auch<br />
günstiger gekauft, plötzlich sind<br />
z. B. auch wie<strong>der</strong> Innereien gefragt.<br />
Es geht in eine Richtung,<br />
wie es früher war.“ Er sehe auch,<br />
dass viele Konsumenten wie<strong>der</strong><br />
mehr den direkten Kontakt zum<br />
Produzenten wollten, um zu<br />
wissen, woher das, was sie essen,<br />
komme.<br />
Abhängigkeit<br />
bewusst geworden<br />
Ulla Zodl betreibt in<br />
Kirchschlag die „kost.bar“, einen<br />
Shop, <strong>der</strong> sich <strong>aus</strong>schließlich<br />
auf regionale Produkte spezialisiert<br />
hat. Auch sie hat diesen<br />
Trend deutlich gespürt. „Vielen<br />
ist die Abhängigkeit bei bestimmten<br />
Produkten erst durch<br />
Corona bewusst geworden und<br />
umso wichtiger wurden somit<br />
die Ressourcen, die wir in <strong>der</strong><br />
Region haben“, so Zodl.<br />
Neben dem Bedürfnis, zu<br />
erfahren, woher das Essen<br />
kommt, hat die Unternehmerin<br />
zwei weitere Trends seit Beginn<br />
<strong>der</strong> Pandemie <strong>aus</strong>gemacht.<br />
Zum einen bei den Produzenten:<br />
„Viele Junge sind auf einmal auf<br />
dieses Thema aufgesprungen<br />
und die möglichen Lieferanten<br />
werden ständig mehr. Sie haben<br />
diese Nische für sich erkannt<br />
und teilweise auch die<br />
Produktion umgebaut. So hat<br />
beispielsweise ein ehemaliger<br />
Schafbauer seine Landwirtschaft<br />
komplett umgestellt, sich<br />
eine spezielle Kuhrasse zugelegt<br />
und produziert jetzt Milch<br />
und Käse“, so Zodl.<br />
Aber auch bei den Konsumenten<br />
merkt sie ein Umdenken.<br />
„Manche Produkte gibt es<br />
bei uns nicht immer, wie etwa<br />
Wachteleier, weil diese im Winter<br />
nicht gelegt werden. Da stoßen<br />
wir bei unseren Kunden auf<br />
großes Verständnis.“ Im Weihnachtsgeschäft<br />
habe sich auch<br />
eine Än<strong>der</strong>ung im Kaufverhalten<br />
gezeigt. Das Thema Nachhaltigkeit<br />
sei den Kunden sehr wichtig.<br />
„Plötzlich waren, etwa bei<br />
<strong>der</strong> Suche nach Geschenken,<br />
viel mehr Produkte gefragt, die<br />
man brauchen kann und nicht<br />
einfach nur hinstellt“, so Zodl.<br />
Auch bei den Großen<br />
boomen die Kleinen<br />
Neben regionalen Shops haben<br />
auch die großen Ketten den<br />
Trend erkannt. So gibt es etwa<br />
bei Merkur schon seit Jahren<br />
eine regionale „Bucklige <strong>Welt</strong>“-<br />
Ecke. Alleine in Nie<strong>der</strong>österreich<br />
wird <strong>der</strong> Rewe-Konzern (Billa<br />
und Merkur) von 450 regionalen<br />
Produzenten beliefert. „Wir können<br />
auf jeden Fall bestätigen,<br />
dass es eine verstärkte Nachfrage<br />
nach regionalen Produkten<br />
sowie nach Bio-Lebensmitteln<br />
gibt; durch Corona hat sich diese<br />
Entwicklung wohl noch verstärkt.<br />
Seit dem ersten Lockdown<br />
sind vielen regionalen<br />
Produzenten durch die Schließung<br />
<strong>der</strong> Gastronomie und Hotellerie<br />
Absatzmärkte weggebrochen<br />
– hier haben wir eine<br />
Vielzahl von neuen Listungen in<br />
den Regionen aufgenommen“,<br />
so Pressesprecher Paul Pöttschacher.<br />
Auch in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong><br />
<strong>Welt</strong> entwickelt sich einiges. So<br />
wird es in Grimmenstein bald einen<br />
neuen Shop mit regionalen<br />
Produkten geben. Mehr dazu in<br />
einer <strong>der</strong> nächsten Ausgaben.<br />
Cornelia Rehberger<br />
<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
3
REGION<br />
Neue Chancen: Von <strong>der</strong> Landwirtschaft zur regio<br />
Corona hat eine Dynamik beschleunigt, die sich schon vorher abgezeichnet hat: den Trend in Richtung regionale Produkte. Die Konsumenten<br />
wollen wissen, woher ihr Essen kommt, wie es verarbeitet wird, und so mit gutem Gewissen genießen. Doch ist das wirklich so?<br />
Die Bucklige <strong>Welt</strong> ist für zwei Dinge bekannt: die schöne Landschaft und die Kulinarik. Um Letztere besser und vernetzter zu vermarkten,<br />
wurde schon vor rund 19 Jahren die Vereinigung „Sooo gut schmeckt die Bucklige <strong>Welt</strong>“ gegründet. Wir sprachen mit Geschäftsführer<br />
Erich Mandl über die Zukunft des regionalen Genusses.<br />
<strong>Bote</strong>: Regionalität ist <strong>der</strong>zeit<br />
in aller Munde. Schon vorher hat<br />
sich <strong>der</strong> Trend zum Kauf regionaler<br />
Lebensmittel abgezeichnet;<br />
nun scheint es, dass sich<br />
dieser Boom noch verstärkt hat.<br />
Ist diese Entwicklung auch bei<br />
„Sooo gut schmeckt die Bucklige<br />
<strong>Welt</strong>“ spürbar?<br />
GF Erich Mandl: Regionalität<br />
ist selbstverständlich bei <strong>der</strong> Vereinigung<br />
„Sooo gut schmeckt…“<br />
spürbar. Das ist die ursprüngliche<br />
Intention <strong>der</strong> Initiative, <strong>der</strong><br />
mittlerweile 85 Mitglie<strong>der</strong> angehören.<br />
Das Thema Regionalität<br />
hat sich aber in letzter Zeit vom<br />
Lifestyle-Gedanken zur Überlebensfrage<br />
entwickelt. Der<br />
Nahversorger ums Eck, wie es<br />
zum Beispiel unsere bäuerlichen<br />
Direktvermarkter, Fleischer und<br />
Bäcker sind, werden seit dem<br />
ersten Lockdown zunehmend<br />
an<strong>der</strong>s wahrgenommen. Eine<br />
höhere Wertschätzung dieser<br />
hochwertigen Produkte und<br />
<strong>der</strong>en Produzenten ist eindeutig<br />
bemerkbar. Die Nachfrage nach<br />
regionalen Lebensmitteln ist auf<br />
jeden Fall gestiegen. Nichtsdestotrotz<br />
ist die aktuelle Situation<br />
in <strong>der</strong> Gastronomie und bei den<br />
Hotel-, Beherbergungs- und<br />
Seminarbetrieben sowie ihrer<br />
Zulieferbetriebe dramatisch<br />
und es braucht baldige Öffnungsschritte.<br />
Modelle wie die<br />
Essensabholung, die in dieser<br />
Zeit sehr gerne angenommen<br />
wird, werden uns aber sicher<br />
auch in Zukunft als neue Form<br />
des gastronomischen Angebots<br />
begleiten.<br />
<strong>Bote</strong>: „Sooo gut schmeckt …“<br />
ist vor mittlerweile 19 Jahren<br />
mit dem Gedanken gegründet<br />
worden, diesen kulinarischen,<br />
regionalen Schatz über eine<br />
Plattform zu vermarkten. Wie<br />
gut ist die Vereinigung auf diese<br />
Situation vorbereitet gewesen<br />
und was kann man dar<strong>aus</strong> für<br />
die Zukunft lernen?<br />
Mandl: Viele Betriebe waren<br />
sehr gut aufgestellt. Die Direktvermarktung<br />
hat in den letzten<br />
Jahrzehnten ein Nischendasein<br />
geführt. Einige Vorreiter haben<br />
aber schon in letzter Zeit<br />
vorgezeigt, dass man mit <strong>der</strong><br />
Vermarktung regionaler Produkte<br />
erfolgreich sein kann.<br />
Die nun erhöhte Nachfrage hat<br />
aber auch Mängel offenbart. Es<br />
kommt jetzt ein neues Zeitalter<br />
<strong>der</strong> Direktvermarktung. Viele<br />
landwirtschaftliche Betriebe<br />
haben das bisher nur im Nebenerwerb<br />
betrieben. Lei<strong>der</strong><br />
ist das Thema Mitarbeiter in<br />
<strong>der</strong> Landwirtschaft nach wie<br />
vor verpönt. Vieles ist daher<br />
auf dem Rücken <strong>der</strong> Bäuerin<br />
<strong>aus</strong>getragen worden, die sich<br />
um den gesamten Bereich <strong>der</strong><br />
Direktvermarktung gekümmert<br />
hat. Da stößt man schnell an die<br />
Grenzen des Möglichen. Jetzt<br />
kommt eine neue Art <strong>der</strong> Direktvermarktung.<br />
Es entstehen<br />
Lebensmittelmanufakturen mit<br />
regionalen Mitarbeitern, Rohstoffen,<br />
Produzenten und Produkten.<br />
Die Direktvermarktung<br />
wird eine Renaissance erfahren,<br />
die gewaltig ist. Es werden<br />
dabei viele neue Unternehmen<br />
eine Rolle spielen. Schon jetzt<br />
sind von zehn Start-ups in Wien<br />
acht <strong>aus</strong> dem Lebensmittelbereich.<br />
Teilweise werden das sicher<br />
noch die Bauern machen,<br />
Großteils werden es auch Einsteiger<br />
von außen sein.<br />
<strong>Bote</strong>: In <strong>der</strong> Region gibt es<br />
viele Landwirtschaften mit tollen<br />
Produkten, vielfach scheitert es<br />
aber am Marketing. Wie kann<br />
man das verbessern?<br />
Mandl: Wir sprechen hier<br />
ganz klar von einem Bildungsproblem.<br />
An den Schulen wird<br />
lei<strong>der</strong> oft noch nach alten<br />
Lehrplänen unterrichtet, wo<br />
die Produktion in allen Facetten<br />
das wichtigste ist, aber die<br />
zeitgemäße Vermarktung lei<strong>der</strong><br />
nur eine untergeordnete Rolle<br />
spielt. Wir bräuchten schon sehr<br />
früh die Fächer „Konsumentenkunde“<br />
bzw. Social Media.<br />
Hier ist die Politik aufgerufen,<br />
dringend erfor<strong>der</strong>liche Anpassungen<br />
durchführen. Ich sehe<br />
das ganz klar: Solange Marketing<br />
nicht gelehrt wird, wird<br />
es auch nicht passieren. Im<br />
Grunde geht es immer nur um<br />
die eine Frage: Wie tickt meine<br />
Zielgruppe, sprich die kaufkräftigen<br />
Konsumenten <strong>aus</strong> dem<br />
urbanen Raum? Wir haben folgende<br />
Situation: Rund um die<br />
Bucklige <strong>Welt</strong> gibt es Millionen<br />
potenzieller Konsumenten, dazwischen<br />
müssen Hun<strong>der</strong>te von<br />
Bauern aufgeben. Das ist rein<br />
Erich Mandl<br />
ist Geschäftsführer<br />
von<br />
„Sooo gut<br />
schmeckt ...“und<br />
berät viele Firmen<br />
und Landwirte bei <strong>der</strong><br />
Umsetzung ihrer regionalen<br />
Geschäftsideen / Foto: Mandl<br />
ein Bildungs- und Kommunikationsproblem<br />
– sonst gar nichts.<br />
<strong>Bote</strong>: Und wie macht man es<br />
dann richtig?<br />
Mandl: In den letzten Jahren<br />
sind in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
beispielsweise einige Schaubetriebe<br />
entstanden. Die Erfolge<br />
sind bekannt. Die alle<br />
haben eines gemeinsam: Sie<br />
haben sich mit dem Konsumenten<br />
<strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>gesetzt,<br />
nach dem Motto „Ausliefern,<br />
nicht abliefern“. Wir können in<br />
<strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> keine Masse<br />
produzieren. Wir brauchen verkaufsfähige<br />
tolle Produkte. Die<br />
Menschen haben Zeit und sind<br />
bereit Geld für gute Produkte<br />
<strong>aus</strong>zugeben. Wir müssen sie nur<br />
mit unseren Angeboten abholen<br />
– mit einem hochwertigen und<br />
leistbaren Produkt.<br />
<strong>Bote</strong>: Sie haben die Start-ups<br />
angesprochen, die in diesem<br />
Bereich mitmischen wollen:<br />
junge, dynamische Einsteiger,<br />
die etwas Neues probieren wollen.<br />
Ist diese Dynamik im landwirtschaftlichen<br />
Bereich in <strong>der</strong><br />
<strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> bereits spürbar?<br />
Mandl: Absolut, es kommt ein<br />
ganz frischer Wind. Die Landwirtschaft<br />
im bisherigen Sinn<br />
wird es in ein paar Jahren nicht<br />
mehr geben. Es werden jene<br />
Betriebe erfolgreich sein, die mit<br />
Personal umgehen können. Ich<br />
bin überzeugt davon, dass es<br />
in naher Zukunft viele schöne,<br />
tolle kleine Manufakturen geben<br />
wird, auch in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong><br />
<strong>Welt</strong>.<br />
<strong>Bote</strong>: Ist Corona ein Treiber<br />
dieser Dynamik?<br />
Mandl: Ganz sicher. Ich sehe<br />
Corona als Reinigungsprozess<br />
und als Prozess <strong>der</strong> Erneuerung.<br />
Vieles wird verschwinden<br />
und das trägt dazu bei, dass<br />
etwas Neues entstehen kann.<br />
Die Österreicher geben <strong>der</strong>zeit<br />
im Schnitt acht Prozent ihres<br />
Einkommens für Lebensmittel<br />
<strong>aus</strong> – noch weniger geht ja fast<br />
nicht. Da entsteht nun ein Umdenken<br />
und man muss sich nur<br />
überlegen, was für ein Potenzial<br />
da vorhanden ist, wenn dieser<br />
Wert nur auf zehn o<strong>der</strong> 15 Prozent<br />
steigt. Das ist ein unendlicher<br />
Markt. Mit <strong>der</strong> aktuellen<br />
bäuerlichen Struktur werden wir<br />
die Nachfrage allerdings nicht<br />
bedienen können.<br />
BOTE<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
BUCKLIGEN<br />
WELT<br />
<strong>Bote</strong>: Wie sieht denn ein zeitgemäßer<br />
landwirtschaftlicher<br />
Betrieb <strong>aus</strong>?<br />
4 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
nalen Manufaktur<br />
Mandl: Zeitgemäß ist all das,<br />
was einen direkten Verkauf ermöglicht<br />
für einen zufriedenen<br />
Kunden und auch einen zufriedenen<br />
Produzenten. Da gibt<br />
es verschiedene Wege: Einige<br />
probieren es etwa mit Selbstbedienungs-Automaten,<br />
an<strong>der</strong>e<br />
setzen auf Online-Plattformen,<br />
um die Regionalität direkt zum<br />
Kunden bringen. Eine große<br />
Stärke <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> ist<br />
aber auch ihre Herzlichkeit und<br />
Nähe, die mit verkauft werden<br />
muss. Wir müssen den Gästen<br />
und Konsumenten ein Erlebnis<br />
bieten, von <strong>der</strong> Landschaft bis<br />
zur Kulinarik, das dann als Marke<br />
im Gedächtnis bleibt. Dazu<br />
gibt es einfache Standards, die<br />
beherrscht werden müssen,<br />
etwa den gesamten Social-Media-Bereich.<br />
Das muss einfach<br />
selbstverständlich beherrscht<br />
werden, weil es heute dazugehört.<br />
<strong>Bote</strong>: Vernetzung und eine<br />
starke Marke, beides sind Kernpunkte<br />
von „Sooo gut schmeckt<br />
…“ wie wird sich die Vereinigung<br />
im Hinblick auf all diese<br />
neuen Entwicklungen weiterentwickeln?<br />
Mandl: „Sooo gut schmeckt …“<br />
ist eine große Familie geworden,<br />
in <strong>der</strong> man von den an<strong>der</strong>en<br />
lernt. Alle haben klein angefangen,<br />
auch die heute großen<br />
Schaubetriebe. Viele Betriebe,<br />
die heute sehr erfolgreich sind,<br />
haben mit uns die ersten Gehversuche<br />
gemacht und sind in<br />
<strong>der</strong> Organisation groß geworden.<br />
Das Schönste ist, dass bei<br />
uns je<strong>der</strong> den gleichen Wert hat,<br />
vom Haubenkoch bis zum kleinen<br />
bäuerlichen Betrieb. Aktuell<br />
gehen wir ganz stark in Richtung<br />
Digitalisierung. Wir sind<br />
gerade dabei, eine neue Homepage<br />
zu programmieren, bei <strong>der</strong><br />
auch die großen Social-Media-<br />
Plattformen eine wichtige Rolle<br />
spielen werden. Außerdem wird<br />
es eine touristische Vernetzung<br />
geben, da gibt es ein<br />
enormes Potenzial. Wir<br />
setzen auch auf Weiterbildung,<br />
beispielsweise<br />
im Social-<br />
Media-Bereich<br />
und unterstützen<br />
dabei.<br />
BOTE<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
BUCKLIGEN<br />
WELT<br />
<strong>Bote</strong>: Stichwort<br />
Digitalisierung:<br />
Was wird<br />
da passieren?<br />
Mandl: Das ist einfach ein<br />
wichtiges Werkzeug. Gerade,<br />
wenn es um die Verbindung von<br />
Kulinarik und Tourismus geht.<br />
Ein Beispiel: Der Gast kommt<br />
in die Region, ist begeistert<br />
von <strong>der</strong> Landschaft und den<br />
tollen Produkten, hat die Möglichkeit,<br />
sich vor Ort mit diesen<br />
einzudecken, und wenn dann<br />
zu H<strong>aus</strong>e das ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
regionale Produkt <strong>aus</strong>geht, kann<br />
er es mit wenigen Klicks online<br />
nachbestellen, zum Beispiel bei<br />
gurkerl.at. Wir von „Sooo gut<br />
schmeckt …“ sind <strong>der</strong>zeit auch<br />
dabei, die Produkte unserer Mitgliedsbetriebe<br />
professionell auf<br />
diesen Online-Plattformen einzuspielen.<br />
<strong>Bote</strong>: Nachdem Regionalität<br />
ein so wichtiges Thema ist, wie<br />
sieht es <strong>der</strong>zeit mit <strong>der</strong> Nachfrage<br />
<strong>der</strong> Betriebe <strong>aus</strong>, bei „Sooo<br />
gut schmeckt …“ mitzumachen?<br />
Mandl: Aktuell haben sehr<br />
viele Betriebe ihr Interesse<br />
bekundet und wir haben eine<br />
große Aufnahmewelle. Es werden<br />
einige dazukommen, die eine<br />
Chance in <strong>der</strong> Vermarktung<br />
sehen. Wir haben ein riesiges<br />
Netzwerk, waren die Ersten, die<br />
beispielsweise in den Merkur-Filialen<br />
vertreten waren. Daher ist<br />
hier nicht die Vermarktung das<br />
Problem, son<strong>der</strong>n die Frage, ob<br />
<strong>der</strong> Betrieb genügend Ware für<br />
die Nachfrage hat. Da sind wir<br />
wie<strong>der</strong> bei dem zentralen Punkt:<br />
Das kann künftig nur funktionieren,<br />
indem man auch in den<br />
Landwirtschaften auf regionale<br />
Mitarbeiter setzt. Sonst kann<br />
man keinen Markt bedienen und<br />
kommt niemals über den kleinen<br />
Bauernladen hin<strong>aus</strong>.<br />
<strong>Bote</strong>: Wie kann man bei<br />
„Sooo gut schmeckt …“ einsteigen?<br />
Mandl: Je<strong>der</strong> kann sich bei<br />
uns melden. Wir sind unkompliziert<br />
und je<strong>der</strong> ist herzlich<br />
willkommen. Ich kann nur jeden<br />
dazu aufrufen, diese Chance zu<br />
nutzen, jetzt ist genau <strong>der</strong> richtige<br />
Zeitpunkt dafür. Einfach anrufen<br />
unter 02643/701023 o<strong>der</strong><br />
eine E-Mail an info@bucklkorb.<br />
at schicken und wir reden über<br />
die Möglichkeiten, die es gibt.<br />
In rund zwei Monaten erscheint<br />
<strong>der</strong> neue Fol<strong>der</strong>. Wer sich bis<br />
Ende <strong>März</strong> meldet, kann sogar<br />
noch in dieser Broschüre dabei<br />
sein und die neuen Chancen<br />
nutzen, die sich jetzt ergeben.<br />
Cornelia Rehberger<br />
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
5
Persönlich geprüft: Tatsächlich immer Wasser im Bründl! Tief im Wald bei Ofenegg liegt <strong>der</strong> mächtige Eckstein ...<br />
„Bucklige Zeitreisen“ als „Lost Plac<br />
Die Bucklige <strong>Welt</strong> ist reich an interessanten historischen Orten.<br />
Da sogenannte „Lost Places“ – also verlassene Gebäude – nur ein<br />
Aspekt davon sind, möchte Markus Steinbichler seine Fotoreportagen<br />
thematisch weiterentwickeln: Unter dem Motto „Bucklige<br />
Zeitreisen“ werden künftig alle Arten historischer Orte, Plätze und<br />
Gebäude <strong>der</strong> Region näher betrachtet. Zu Beginn <strong>der</strong> neuen Serie<br />
werden sagenhafte Plätze <strong>aus</strong> grauer Vorzeit präsentiert.<br />
Im Spalt kann man Schmerzen<br />
„abstreifen“<br />
6 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
„Mit dieser Ausgabe sind es<br />
exakt drei Jahre, in denen insgesamt<br />
28 Gebäude – mal mehr,<br />
mal weniger vergessen – vorgestellt<br />
wurden“, zieht Markus<br />
Steinbichler ein Resümee seiner<br />
bisherigen Beiträge im „<strong>Bote</strong>n“<br />
unter dem Titel „Lost Places“.<br />
Schon immer interessierten ihn<br />
die geheimnisvollen Orte in seiner<br />
Heimatregion, die leerstehenden<br />
und mitunter verfallenen<br />
Gebäude ganz beson<strong>der</strong>s. Spätestens<br />
für die Arbeit an seinem<br />
Buch „Verloren in Raum und<br />
Zeit“ reiste er ganz weit zurück<br />
in die Vergangenheit. Denn das<br />
erste Kapitel widmet sich den<br />
ältesten Spuren <strong>der</strong> Menschheit<br />
in <strong>der</strong> Region.<br />
Bei <strong>der</strong> Recherche stieß er auf<br />
viele spannende Plätze, über<br />
die es in <strong>der</strong> Heimatliteratur viel<br />
Wissenswertes o<strong>der</strong> Sagen-<br />
haftes zu berichten gibt. „Ab<br />
sofort lade ich die Leserinnen<br />
und Leser daher zu ‚<strong>Buckligen</strong><br />
Zeitreisen‘ quer durch alle Epochen<br />
ein“, verrät Steinbichler.<br />
Gleichzeitig beruhigt er die<br />
zahlreichen Fans seiner bisherigen<br />
Serie: „Natürlich wird dabei<br />
auch immer wie<strong>der</strong> ein Lost<br />
Place besucht – ich habe noch<br />
einige auf meiner Liste!“<br />
Älteste Spuren <strong>aus</strong><br />
vorchristlicher Zeit<br />
Der Mensch erscheint in <strong>der</strong><br />
<strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> erstmals in <strong>der</strong><br />
jüngeren Steinzeit, Steinäxte<br />
und an<strong>der</strong>e Fundstücke datieren<br />
grob auf das Jahr 3.000 vor<br />
Christus. Solche urgeschichtlichen<br />
Funde tauchen nur sehr<br />
selten auf, etwa bei Lanzenkirchen<br />
und Bad Erlach, rund um<br />
Zöbern, Krumbach und Hochneukirchen.<br />
Nur wenige Spuren<br />
<strong>aus</strong> den Anfangstagen <strong>der</strong><br />
Menschheit in dieser Region<br />
sind heute noch sichtbar, vieles<br />
ist nur Eingeweihten bekannt,<br />
manches ist und bleibt Spekulation.<br />
An einigen Orten kann<br />
man aber fündig werden und<br />
zumindest die eigene Fantasie<br />
auf eine Reise in die Vergangenheit<br />
schicken: Sagenhafte Felsformationen<br />
wie das Teufelsschlössl<br />
bei Lanzenkirchen, <strong>der</strong><br />
Teufelsstein bei Wiesmath o<strong>der</strong><br />
das mystische Teufelsbründl in<br />
Ofenegg könnten einst heidnische<br />
Kultstätten gewesen sein<br />
– die spätere „Verteufelung“ dieser<br />
Orte ist ein Indiz dafür.<br />
Diese Orte befinden sich heute<br />
meist einsam in <strong>der</strong> freien<br />
Natur und können bei schönen<br />
kurzen Wan<strong>der</strong>ungen entdeckt<br />
werden. Eine solche kann man<br />
in Hochneukirchen-Gschaidt<br />
zum „Teufelsbründl“ unternehmen.<br />
Dieses liegt auf dem Gipfel<br />
einer mächtigen, gut zehn Meter<br />
hohen Felsformation namens<br />
Eckstein, tief im Wald gelegen.<br />
Es handelt sich dabei um eine<br />
Steinschale im Ausmaß von<br />
rund 40 x 40 Zentimetern und<br />
mit rund 80 Zentimetern Tiefe, in<br />
<strong>der</strong> immer Wasser steht – auch<br />
im trockensten Sommer! Ob sie<br />
natürlichen Ursprungs ist o<strong>der</strong><br />
<strong>aus</strong> dem Fels gehauen wurde,<br />
ist ungewiss. Auf den Felsen<br />
und zum Bründl führt eine<br />
Rampe, die wie ein begradigter<br />
Weg <strong>aus</strong>sieht; daneben klafft ein
REGION<br />
... mit dem Teufelsbründl auf dem Gipfel!<br />
Links <strong>der</strong> Spalt, rechts <strong>der</strong> „Weg“ zum Bründl<br />
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Begegnung mit „Ferdinand Feuersalaman<strong>der</strong>“<br />
es“-Erweiterung<br />
tiefer Spalt durch den gesamten<br />
Felsblock. Fundstücke wie Münzen<br />
und Tonscherben könnten<br />
von einer – zumindest zeitweisen<br />
– Siedlungsstätte zeugen.<br />
Wo <strong>der</strong> Teufel<br />
seine Hände wusch …<br />
Dass es etliche Sagen über<br />
den Teufel gibt, ist ein weiterer<br />
Hinweis für die Kultplatz-Theorie:<br />
Vorchristliche Kultstätten<br />
wurden oft verteufelt o<strong>der</strong> auch<br />
– mit Kreuz, Kapelle, Kirche und<br />
Heiligen-Sage versehen – vom<br />
„neuen“ christlichen Glauben<br />
übernommen. Vom Teufelsbründl<br />
erzählt man sich, dass<br />
<strong>der</strong> Höllenfürst unter dem Felsüberhang<br />
des Ecksteins in <strong>der</strong><br />
Nacht Schuhnägel geschmiedet<br />
habe. Die Leute <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Umgebung<br />
hörten das Hämmern in<br />
<strong>der</strong> Dunkelheit, und ein Mann<br />
<strong>aus</strong> Ofenegg soll einst sogar<br />
Nachschau gehalten haben.<br />
Der Teufel bot ihm glatt Nägel<br />
zum Verkauf an, doch <strong>der</strong> Mann<br />
bekam es mit <strong>der</strong> Angst zu tun,<br />
lehnte ab und rannte davon.<br />
Nach getaner Arbeit wusch sich<br />
<strong>der</strong> Teufel die Hände im „Bründl“<br />
– bis heute stinkt das Wasser<br />
daher wie die Hölle.<br />
Übrigens: Auch in Steinbichlers<br />
Kin<strong>der</strong>buch „Die Bucklige<br />
<strong>Welt</strong>reise des Fridolin Fux“<br />
kommt das Teufelsbründl vor.<br />
Ferdinand Feuersalaman<strong>der</strong> <strong>aus</strong><br />
<strong>der</strong> Geschichte hat er nämlich<br />
tatsächlich dort getroffen! Als<br />
<strong>der</strong> Fotograf ein paar herbstliche<br />
Bil<strong>der</strong> dieses verzauberten<br />
Ortes machen wollte, hat ihn an<br />
diesem stillen Ort plötzlich ein<br />
Laubrascheln erschreckt. Er<br />
drehte sich um – weit und breit<br />
nichts. Sollte es hier tatsächlich<br />
mit dem Teufel zugehen? Erst<br />
bei genauerem Hinsehen hat er<br />
dann einen kleinen Feuersalaman<strong>der</strong><br />
entdeckt. Ganz schön<br />
viel Schreck für so einen kleinen<br />
Kerl – und letztendlich doch keine<br />
teuflische Begegnung!<br />
Markus Steinbichler<br />
Cornelia Rehberger<br />
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Ort o<strong>der</strong> ein verlassenes<br />
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
7
REGION<br />
Rote Bürgermeister for<strong>der</strong>n: „Informiert uns!“<br />
Das Thema Corona hat uns<br />
nach wie vor in so gut wie allen<br />
Lebensbereichen fest im Griff.<br />
Wenn es neue Maßnahmen zur<br />
Bekämpfung <strong>der</strong> Pandemie gibt<br />
(Stichwort: Massentests, Impfungen)<br />
dann sind die Gemeinden<br />
an erster Stelle bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />
gefor<strong>der</strong>t. Das geht aber<br />
nur, wenn man auch rechtzeitig<br />
weiß, was auf die Kommunen<br />
zukommt – meinen die Vertreter<br />
<strong>der</strong> SPÖ im Bezirk Neunkirchen.<br />
Im Rahmen einer Pressekonferenz<br />
wurde die Regierung dazu<br />
aufgerufen, die Gemeinden in<br />
die Informationsflüsse besser<br />
einzubinden.<br />
„Wir werden ständig von <strong>der</strong><br />
Bevölkerung gefragt: Wann<br />
kommt <strong>der</strong> Impfstoff? Wo kann<br />
ich mich impfen lassen? Welcher<br />
Impfstoff kommt zu uns?<br />
Seitens <strong>der</strong> Gemeinde können<br />
wir immer nur dieselbe Antwort<br />
geben: ‚Weiß ich nicht‘“, so<br />
Helmut Maier, Bürgermeister<br />
von Breitenau am Steinfeld.<br />
Gemeinsam mit einigen Parteikollegen<br />
<strong>aus</strong> dem Bezirk Neunkirchen<br />
sprach er das Problem<br />
<strong>der</strong> mangelnden Information vor<br />
<strong>der</strong> versammelten Presse an.<br />
LAbg. Christian Samwald, als<br />
Vizebürgermeister von Ternitz<br />
Vertreter einer <strong>der</strong> einwohnerstärksten<br />
Kommunen des Bezirks,<br />
sieht dasselbe Problem.<br />
Zwar gebe es bei den Gemeinden<br />
im Bezirk untereinan<strong>der</strong> und<br />
unabhängig von <strong>der</strong> politischen<br />
Couleur einen Schulterschluss<br />
und die Zusammenarbeit funktioniere<br />
sehr gut, Stichwort: Gratis-Testangebote,<br />
es fehle aber<br />
die Information <strong>aus</strong> dem Bund.<br />
„In <strong>der</strong> Bevölkerung herrscht<br />
große Verunsicherung. Wir in<br />
den Gemeinden sind natürlich<br />
die ersten Ansprechpartner und<br />
die Bürgermeister sind gefor-<br />
„Rote Karte“ für das Informationsmanagement <strong>der</strong> Bundesregierung von den Gemeindevertretern im Bezirk<br />
Neunkirchen (v.li.): LAbg. Christian Samwald (Vizebgm. Ternitz), SPÖ-Bezirksgeschäftsführer Rene Wun<strong>der</strong>l, Bgm.<br />
Marion Wedl (Seebenstein), Bgm. Helmut Maier (Breitenau) und Bgm. Harald Ponweiser (Höflein) / Foto: Rehberger<br />
<strong>der</strong>t, die Bevölkerung vernünftig<br />
zu informieren. Und genau da<br />
hakt es“, so Samwald.<br />
Zwar seien die Gemeinden<br />
die Ersten, die Maßnahmen<br />
wie etwa die Testungen umsetzen<br />
müssten, doch genau<br />
sie würden die Strategie <strong>der</strong><br />
Bundesregierung immer erst<br />
<strong>aus</strong> den Medien o<strong>der</strong> über die<br />
Regierungspressekonferenzen<br />
erfahren.<br />
Dass das für eine gut geplante<br />
Umsetzung viel zu spät sei, findet<br />
auch Marion Wedl, Bürgermeisterin<br />
von Seebenstein. „Als<br />
Gemeinden brauchen wir rechtzeitig<br />
Informationen über die<br />
nächsten Schritte zur Bewältigung<br />
<strong>der</strong> Gesundheitskrise. Ein<br />
Beispiel: Plötzlich wurden von<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung Massentests<br />
angekündigt. Es liegt aber<br />
dann an den Gemeinden, wie<br />
man diese schnellstmöglich umsetzt.<br />
Wir müssen alles selbst<br />
organisieren, von den Räumlichkeiten<br />
über die Freiwilligen<br />
bis hin zum medizinischen Personal.<br />
Das ist eine riesengroße<br />
Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung und dafür fehlt<br />
uns die zeitgerechte Information“,<br />
so Wedl.<br />
Wie, wann, wo wird<br />
geimpft?<br />
Wie schon bei den Tests (mittlerweile<br />
sind die Termine für die<br />
Gratis-Testungen im Bezirk gut<br />
abgestimmt) stellt sich dann<br />
auch die Frage, wie das Impfen<br />
im großen Ausmaß logistisch<br />
umgesetzt wird.<br />
„Als es zum Start <strong>der</strong> Impfungen<br />
hieß, <strong>der</strong> Bezirk Neunkirchen<br />
bekomme 1.360 Impfdosen<br />
zugeteilt, kam die Info<br />
<strong>aus</strong> dem Impfgremium, dass es<br />
vier Impfstellen im Bezirk geben<br />
solle. Wir wussten von keiner“,<br />
so Rene Wun<strong>der</strong>, Bezirksgeschäftsführer<br />
<strong>der</strong> SPÖ in Neunkirchen.<br />
Und damit waren sie laut<br />
Samwald nicht die Einzigen:<br />
„Wir haben bei <strong>der</strong> Bezirkshauptmannschaft<br />
und bei Notruf<br />
144 nachgefragt, die wussten<br />
auch nichts.“<br />
In Sachen Impfung tauchen<br />
aber, an<strong>der</strong>s als bei den Tests,<br />
weitere Probleme auf. „Es<br />
braucht Aufklärungsgespräche,<br />
die Vor- und Nachbetreuung<br />
nimmt Zeit in Anspruch. Wer<br />
macht das alles? Und: Wie kommen<br />
die Älteren, die vielleicht<br />
nicht so mobil sind, überhaupt<br />
zur Impfstelle?“, zählt Samwald<br />
die vielen offenen Fragen auf.<br />
Die Befürchtung <strong>der</strong> SPÖ-Gemeindevertreter<br />
ist, dass, wenn<br />
<strong>der</strong> Moment komme und viele<br />
Impfdosen vorhanden seien, die<br />
Umsetzung wie<strong>der</strong> sehr schnell<br />
gehen müsse. „Wir könnten jetzt<br />
alles in Ruhe organisieren, damit<br />
wir dann bereit sind und möglichst<br />
viele Menschen möglichst<br />
schnell geimpft werden können.<br />
Aber dafür muss man uns endlich<br />
in den Informationsfluss einbeziehen“,<br />
for<strong>der</strong>t Wun<strong>der</strong>l.<br />
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8 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
9
REGION<br />
Schwerpunkt Bildung: Wie g<br />
Ein Jahr Corona-Pandemie bedeutet auch: ein Jahr lang Schulen mehr o<strong>der</strong> weniger im Ausnahmezustand. Der „<strong>Bote</strong>“ hat sich angesehen,<br />
wie die Situation <strong>aus</strong>sieht, was in diesem letzten Jahr passiert ist und wie es nun, da man langsam und vorsichtig wie<strong>der</strong> einen<br />
Blick in Richtung „Normalität“ wirft, weitergeht. Wir sprachen mit allen Akteuren, von <strong>der</strong> Bildungsdirektion über Lehrer, Eltern und<br />
Schüler bis hin zu den Verantwortlichen des Regionsprojekts „Bildung wächst“ darüber, wohin die Reise geht. Wie geht man damit um,<br />
dass ein Jahr lang Unterricht nur unter sehr speziellen Bedingungen möglich war? Wie werden mögliche Bildungs-Defizite aufgeholt<br />
und in welche Richtung entwickelt sich die Digitalisierung an den Schulen. Hier geben wir Antworten auf diese und viele weitere Fragen.<br />
Abteilungsleiterin SQM OSR Sabine Karl-Moldan, Leiterin <strong>der</strong> Bildungsregion 6, Wiener Neustadt, SQM RegRätin Christine Pollak,<br />
SQM Michael Dollischal und SQM Heinz Kerschbaumer / Fotos (4): Bildungsdirektion NÖ<br />
OTE<br />
<strong>der</strong><br />
KLIGEN<br />
Der „<strong>Bote</strong>“ sprach mit den Vertretern<br />
des Schulqualitätsmanagements<br />
(SQM) <strong>der</strong> Bildungsdirektion,<br />
Außenstelle Wiener Neustadt,<br />
über die aktuelle Situation und<br />
weitere Pläne.<br />
<strong>Bote</strong>: Wir blicken auf ein Jahr<br />
Corona-Pandemie zurück. Was<br />
waren für Sie rückblickend die<br />
größten Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen im<br />
schulischen Bereich?<br />
Abteilungsleiterin SQM OSR<br />
Sabine Karl-Moldan: Das Herunterfahren<br />
des Präsenzunterrichtes<br />
erfolgte im <strong>März</strong> 2020<br />
unerwartet. Kommunikationskanäle<br />
und Lernplattformen wurden<br />
eingerichtet. Im Schuljahr<br />
2020/21 war das aufgebaute<br />
System sofort startbereit und<br />
<strong>der</strong> Fokus richtete sich auf die<br />
Gestaltung <strong>der</strong> Inhalte in qualitativer<br />
und quantitativer Hinsicht.<br />
Die Durchführung <strong>der</strong> Testungen<br />
nach den Semesterferien wurden<br />
von Eltern und Schülern gut<br />
angenommen. Die elektronische<br />
Kommunikation war für alle am<br />
System Beteiligten eine große<br />
Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung und wurde<br />
hervorragend gelöst.<br />
Videokonferenzen<br />
sind mittlerweile zur<br />
Normalität geworden.<br />
<strong>Bote</strong>: Wie sieht die<br />
Situation an den Schulen<br />
<strong>der</strong>zeit <strong>aus</strong>?<br />
Karl-Moldan: Der Unterricht<br />
ist, bezogen auf die<br />
jetzige Situation, im Primarbereich<br />
bis auf einige wenige<br />
Ausnahmen regulär. Für die<br />
kleinen Kin<strong>der</strong> ist es wichtig,<br />
BOTE<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
dass sie in <strong>der</strong> Schule sind und<br />
Freundschaften pflegen können.<br />
In <strong>der</strong> Sekundarstufe I und<br />
II läuft zur Zeit <strong>der</strong> Schichtbetrieb.<br />
Durch die neue Form des<br />
Unterrichtens werden an<strong>der</strong>e<br />
Kompetenzen geför<strong>der</strong>t: Selbstorganisation,<br />
Selbstdisziplin<br />
und Eigenverantwortung bzw.<br />
Zeitmanagement. Großer Dank<br />
gilt sowohl den Erziehungsberechtigten<br />
als auch den Pädagoginnen<br />
und Pädagogen, die in<br />
dieser beson<strong>der</strong>en Zeit hervorragende<br />
Arbeit geleistet haben.<br />
<strong>Bote</strong>: Die Schulen, Direktoren,<br />
Lehrer und Schüler mussten<br />
sich innerhalb kürzester Zeit mit<br />
dem Thema „Digitales Lernen“<br />
<strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>setzen. Was davon<br />
wird auch in Zukunft bleiben?<br />
SQM Heinz Kerschbaumer:<br />
Digitales Lernen ist schon länger<br />
Thema an den Schulen.<br />
Sicherlich ist im vergangenen<br />
Jahr dieser Bereich enorm<br />
geför<strong>der</strong>t worden. Es wurden<br />
elektronische Kommunikationssysteme<br />
installiert und<br />
Lernplattformen für den ortsungebundenen<br />
Unterricht verwendet.<br />
Vieles davon wird bestimmt<br />
nachhaltig sein und auch nach<br />
<strong>der</strong> Krise bleiben. Auch hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> digitalen Infrastruktur<br />
wurden neue Impulse gesetzt<br />
(Leihgeräte, WLAN-Anbindung<br />
etc.)<br />
BUCKLIGEN<br />
WELT<br />
<strong>Bote</strong>: Wie kann man sich die<br />
Zukunft des „Digitalen Lernens“<br />
an den Schulen vorstellen?<br />
Kerschbaumer: Digitales<br />
Lernen wird auch in den nächsten<br />
Jahren verstärkt Thema an<br />
den Schulen sein: In <strong>der</strong> Sekundarstufe<br />
I werden ab dem<br />
Schuljahr 2020/21 die Schüler<br />
<strong>der</strong> 5./6. Schulstufe auf Initiative<br />
des BMBFW mit Endgeräten<br />
<strong>aus</strong>gestattet. Schulen konnten<br />
sich für diese Aktion gemeinsam<br />
mit verbindlichen Schulentwicklungskonzepten<br />
im Bereich <strong>der</strong><br />
Digitalisierung anmelden. Dies<br />
haben in Nie<strong>der</strong>österreich über<br />
90 Prozent aller Schulen gemacht.<br />
<strong>Bote</strong>: Beim „Distance Learning“<br />
wurde von den Schülern<br />
viel Eigenständigkeit und Selbstorganisation<br />
verlangt – Punkte,<br />
die in den „Bildung Wächst“-<br />
Schulen in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
schon vor Corona eine wichtige<br />
Rolle gespielt haben. Waren diese<br />
nun besser gerüstet?<br />
SQM Michael Dollischal:<br />
Schulen, die im Bereich Eigenverantwortung<br />
und Selbstorganisation<br />
schon vor <strong>der</strong> Krise<br />
aktiv waren, hatten einen Startvorteil.<br />
Ob sich das jetzt auf die<br />
Schulen von „Bildung Wächst“<br />
beschränkt, kann nicht verallgemeinert<br />
werden.<br />
<strong>Bote</strong>: In <strong>der</strong> Region hält man<br />
an dem „Bildung Wächst“-Projekt<br />
fest und will auch weiterhin<br />
Schulen, Region und Wirtschaft<br />
an einen Tisch holen. Was halten<br />
Sie von diesem Projekt?<br />
Dollischal: Grundsätzlich ist<br />
die Zusammenarbeit zwischen<br />
Schulen, Wirtschaft und Region<br />
enorm wichtig und jegliche Initiativen<br />
in diesem Bereich werden<br />
unterstützt und von den<br />
Schulen gerne angenommen.<br />
Die Initiative „Bildung<br />
Wächst“ reagierte sehr rasch<br />
und entwickelte gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> Region Bucklige <strong>Welt</strong><br />
eine Applikation für Berufsorientierung,<br />
die kurz vor dem<br />
Start steht und den Schulen<br />
als Unterstützung für den BO-<br />
Unterricht zur Verfügung gestellt<br />
wird. Lei<strong>der</strong> konnten im<br />
letzten Jahr viele Aktivitäten<br />
pandemiebedingt nicht stattfinden.<br />
Die Vorfreude <strong>der</strong> Schulen<br />
auf diverse Angebote ist daher<br />
dementsprechend groß.<br />
<strong>Bote</strong>: Die Schüler sind ganz<br />
unterschiedlich mit <strong>der</strong> Lernsituation<br />
zurechtgekommen. Gibt<br />
es Angebote für all jene Schüler,<br />
die einen Nachholbedarf haben?<br />
SQM RegRätin Christine<br />
Pollak: Vom BMBWF wurden<br />
die ersten Maßnahmen bereits<br />
bekannt gegeben: Es wird im<br />
heurigen Jahr wie<strong>der</strong> die Sommerschule<br />
geben. Die Planungen<br />
dafür haben bereits jetzt<br />
begonnen. Für alle Abschlussklassen<br />
<strong>der</strong> Sekundarstufe II<br />
wurden zusätzliche För<strong>der</strong>einheiten<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Weitere Maßnahmen sind in<br />
Planung, Informationen dazu<br />
folgen. Abgesehen davon wird<br />
<strong>der</strong> Fokus an den Schulen auf<br />
noch mehr Individualisierung<br />
gelegt werden. Hier gilt es jeden<br />
dort abzuholen, wo er steht, und<br />
dementsprechend differenzierte<br />
Lernangebote, bezogen auf das<br />
Lernniveau abzustimmen.<br />
Cornelia Rehberger<br />
10 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
REGION<br />
eht’s weiter in den Schulen?<br />
Schwerpunkt<br />
Marie-Christin und Chrisoph Hendling mit Mutter Gerlinde beim „Homeschooling“; auch Videokonferenzen klappen gut<br />
Foto: Hendling, Tsoch<br />
NMS Scheiblingkirchen<br />
Lehrer, Eltern, Schüler zum „Corona-Lernen“<br />
Birgit und Andreas<br />
Weißenböck,<br />
Eltern von Melanie:<br />
Das Homeschooling<br />
stellte uns am Anfang<br />
vor technische und organisatorische<br />
Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen.<br />
Im weiteren Verlauf stießen wir<br />
manchmal auch an unsere emotionalen<br />
Grenzen. Melanie ist<br />
eine gute Schülerin, aber das<br />
Erlernen von neuem Schulstoff<br />
von zu H<strong>aus</strong>e ist nicht immer<br />
einfach. Viel Stoff und <strong>der</strong> Zeitdruck<br />
machten ihr zu schaffen.<br />
Es fehlen natürlich auch die<br />
sozialen Kontakte. Mittlerweile<br />
hat sich Melanie daran gewöhnt,<br />
freut sich aber, dass sie wie<strong>der</strong><br />
in die Schule gehen kann.<br />
Johanna Jeitler und Lisa<br />
Lechner, Lehrerinnen<br />
(D und BE):<br />
Das Distance Learning<br />
stellt an uns Lehrer immer<br />
größere Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen.<br />
Um unsere Schüler bei Laune<br />
zu halten, sind Methodenvielfalt<br />
und Kreativität gefragt. Den Vormittag<br />
größtenteils vor dem PC<br />
zu verbringen und auf soziale<br />
Kontakte verzichten zu müssen,<br />
hinterlässt bei den Kin<strong>der</strong>n Spuren.<br />
Deswegen sind wir bemüht,<br />
ihren Lernalltag mit kreativen<br />
Arbeitsaufträgen aufzulockern.<br />
Da können sie nach Herzenslust<br />
zeichnen, tanzen, basteln<br />
o<strong>der</strong> sich bei Workouts <strong>aus</strong>powern.<br />
Direktor<br />
Bernhard Brunner:<br />
Da die persönliche Beziehung<br />
zwischen Lehrern<br />
und Schülern an unserer<br />
Schule ganz großgeschrieben<br />
wird, war uns <strong>der</strong> Kontakt sehr<br />
wichtig. Unseren Schülerinnen<br />
und Schülern hat in <strong>der</strong> Homeschoolingphase<br />
sicher geholfen,<br />
dass wir in <strong>der</strong> Schule auch<br />
bisher schon sehr viel mit Arbeitsplänen<br />
gearbeitet haben.<br />
In unseren Lernbüros haben<br />
sie auch gelernt, dass man es<br />
sich frei einteilen kann, was man<br />
wann erledigt, und es trotzdem<br />
schafft, alles zeitgerecht abzuliefern.<br />
Englischlehrerin<br />
Nadja Tsoch:<br />
Der Online-Unterricht<br />
machte einen sehr großen<br />
Teil des Homeschoolings<br />
<strong>aus</strong>. Jede Klasse hatte die<br />
Chance, an zwei Online-Meetings<br />
pro Woche teilzunehmen.<br />
Diese Stunden wurden<br />
dazu genutzt, um gemeinsam<br />
neuen Unterrichtsstoff zu erarbeiten,<br />
aber auch dazu, um<br />
über allgemeine Probleme mit<br />
<strong>der</strong> momentanen Situation<br />
zu reden. Die Schüler hatten<br />
Freude daran, den Stoff spielerisch<br />
erarbeiten zu können und<br />
auch ihre Freunde, wenn auch<br />
nur am Bildschirm, treffen zu<br />
dürfen.<br />
Gerlinde Hendling,<br />
Mutter von Marie-Christin<br />
und Christoph:<br />
Seit fast einem Jahr<br />
gehört „die Schule im<br />
Wohnzimmer“ jetzt zu unserem<br />
Alltag. Zwischenzeitlich hat sich<br />
bezüglich <strong>der</strong> Rahmenbedingungen<br />
viel getan. Die Schule<br />
hat ein einheitliches System,<br />
die Kin<strong>der</strong> sind mit den digitalen<br />
Plattformen vertraut und auch<br />
wir Eltern haben dazugelernt.<br />
Für meine Kin<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> Umgang<br />
mit PC, Tablet und Co zur<br />
Routine geworden. Es fällt ihnen<br />
auch leichter, ihre Arbeit selbst<br />
zu organisieren, sie sind selbstständiger<br />
geworden. Inwieweit<br />
<strong>der</strong> erlernte Stoff jedoch auch<br />
wirklich gefestigt ist, wird sich<br />
erst in den nächsten Wochen<br />
und Monaten zeigen.<br />
Die Schüler bekamen die Aufgabe, berühmte Gemälde nachzugestalten. Am Bild das letzte Abendmahl von<br />
Leonardo da Vinci <strong>aus</strong> Playmobil-Figuren; Bild rechts: Melanie Weißenböck hat sich an Homeschooling gewöhnt<br />
Fotos: NMS Scheiblingkirchen, Weißenböck<br />
Lesen Sie auf <strong>der</strong> nächsten Seite weiter: Wie im 4-Generationen-H<strong>aus</strong> Homeschooling<br />
funktioniert und von einer Idee, wie das Lerndefizit aufgeholt werden könnte.<br />
<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
11
Schwerpunkt<br />
REGION<br />
Fortsetzung Schwerpunkt Bildung von Seite 10 und 11<br />
Vier Generationen meistern Corona<br />
Ein Jahr ist es her, dass die<br />
Regierung erste Ausgangsbeschränkungen<br />
ankündigte. Die<br />
Gesellschaft befindet sich nach<br />
wie vor in einem Ausnahmezustand,<br />
wir alle schwanken zwischen<br />
dem Drang nach Freiheit<br />
und den nötigen Schutzmaßnahmen.<br />
Der „<strong>Bote</strong>“ wollte wissen,<br />
wie die Stimmung ist, und<br />
hat sich dafür ein beson<strong>der</strong>es<br />
Beispiel <strong>aus</strong>gesucht. Wir haben<br />
in einem Vier-Generationen-<br />
H<strong>aus</strong>halt nachgefragt, wie alle<br />
Beteiligten die Corona-Situation<br />
bisher erlebt haben und damit<br />
umgehen.<br />
Freitagnachmittag in <strong>der</strong><br />
Kirchschlager Katastralgemeinde<br />
Lembach: Der Hof von Familie<br />
Freiler wird idyllisch in die<br />
ersten Frühlingssonnenstrahlen<br />
getaucht. Unter den wachsamen<br />
Augen von Berner Sennenhund<br />
Bella werden wir von<br />
Mama Romana (32) begrüßt. Sie<br />
ist alleine zu H<strong>aus</strong>e. Die Kin<strong>der</strong>,<br />
Natalie (12), Philipp (10) und<br />
Maximilian (5), sind mit Papa<br />
Engelbert (34) am h<strong>aus</strong>eigenen<br />
Fischteich. Die Großeltern, Engelbert<br />
(57) und Elisabeth (58),<br />
leben im unteren Stockwerk,<br />
ebenso wie <strong>der</strong> Älteste im H<strong>aus</strong>.<br />
Uropa Engelbert ist 88 Jahre<br />
alt und zählt damit zur Hochrisikogruppe.<br />
Seit Ausbruch <strong>der</strong><br />
Pandemie hat er sich zurückgezogen.<br />
Zu den aktuellen Maßnahmen<br />
sagt er nicht viel, <strong>der</strong><br />
Kontakt zu seinen drei Urenkerln<br />
findet seit einem Jahr eingeschränkt<br />
statt. „Es wird maximal<br />
gemeinsam gegessen“, erzählt<br />
die Familie. Das<br />
zehrt mittlerweile<br />
an den Ner-<br />
Knapp ein Jahr<br />
mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
„Distance Learning“ sind nun um.<br />
Klar, dass bei einer so langen Ausnahmesituation<br />
an den Schulen<br />
gewisse Lerndefizite entstehen.<br />
Wie diese nun aufgeholt werden<br />
sollen, dazu gibt es eine neue<br />
Regions-Idee.<br />
12 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Romana und Engelbert Freiler mit den drei Kin<strong>der</strong>n Natalie, Philipp und Maximilian; zwei <strong>der</strong> insgesamt vier Generationen,<br />
die seit einem Jahr damit beschäftigt sind, das coronabedingte Chaos in Schach zu halten / Fotos (3): Freiler<br />
ven. Man wünsche sich, dass<br />
das alles schnell vorbeigehe,<br />
meinen die Großeltern, die auf<br />
eine baldige Impfmöglichkeit<br />
hoffen. Vor Corona beteiligten<br />
sie sich aktiv am Ortsgeschehen,<br />
das ist jetzt nicht möglich.<br />
Zumindest gibt es den Kontakt<br />
zu den Enkerln. „Ohne Großeltern<br />
könnten wir nicht arbeiten<br />
gehen“, erzählt Romana. Da ist<br />
es gut, dass es am Hof immer<br />
etwas zu tun gibt. Die Kin<strong>der</strong><br />
haben Spaß, helfen beim Kühe-<br />
Melken und Eier-Abnehmen<br />
o<strong>der</strong> spielen einfach nur mit den<br />
Katzen.<br />
Motivation schwindet<br />
Treffen mit Freunden o<strong>der</strong><br />
Verwandten gehen trotzdem<br />
ab. Die Motivation durchzuhalten<br />
schwindet. „Wir sind allgemein<br />
sehr vorsichtig“, erklärt<br />
Romana. Sie selbst arbeitet<br />
im örtlichen Kin<strong>der</strong>garten und<br />
macht die Ausbildung zur Kin<strong>der</strong>gartenbetreuerin<br />
– eine Ausbildung,<br />
die sie bereits abgeschlossen<br />
hätte, wäre da nicht<br />
Corona. Verschobene Praktika<br />
hätten alles verzögert. Zeitgleich<br />
betreute sie ihre Kin<strong>der</strong> beim<br />
Distance Learning. Die aktuelle<br />
Situation fasst sie in einem Wort<br />
zusammen: „Chaos“.<br />
Umstellung geklappt<br />
Beim ersten Lockdown sei<br />
das noch an<strong>der</strong>s gewesen. In<br />
den ersten Wochen war sie zu<br />
H<strong>aus</strong>e. Papa Engelbert musste<br />
als Forstfacharbeiter zunächst<br />
in Kurzarbeit gehen.<br />
„Die Umstellung von normal<br />
auf Corona haben wir also gut<br />
überstanden“, muss Romana<br />
fast schmunzeln. Natalie wollte<br />
dennoch nach vier Wochen<br />
zurück in die Schule. „Das haben<br />
wir aber wie<strong>der</strong> eingestellt.<br />
Wenn die Leute wissen, dass<br />
die Eltern zu H<strong>aus</strong>e sind, wird<br />
man schnell schief angeschaut“,<br />
zieht Romana Resümee.<br />
Derzeit ist Präsenz-Unterricht<br />
möglich. Die Kin<strong>der</strong> können<br />
aber kaum verstehen, warum<br />
für sie unterschiedliche Regeln<br />
gelten. Maximilian kann in den<br />
Kin<strong>der</strong>garten gehen, Viertklässler<br />
Philipp muss die ganze Woche<br />
in die Schule und Natalie<br />
hat in <strong>der</strong> zweiten Klasse <strong>der</strong><br />
Neuen Mittelschule <strong>der</strong>zeit einen<br />
Zwei-Tages-Stundenplan.<br />
Und am Wochenende steht<br />
weiterhin Homeschooling am<br />
Programm.<br />
Dennoch überwiegt die Freude,<br />
wie<strong>der</strong> in die Schule zu<br />
dürfen. Daran än<strong>der</strong>t auch das<br />
regelmäßige Testen nichts. Jetzt<br />
hoffen die vier Generationen im<br />
H<strong>aus</strong> auf ein baldiges Ende des<br />
„Ausnahmezustandes“ – dann<br />
wäre die Freude noch größer.<br />
Victoria Schmidt<br />
Suche nach Lernpaten in Gemeinden<br />
Wie gut o<strong>der</strong> schlecht Schüler,<br />
Lehrer und Eltern mit dem<br />
Homeschooling zurechtgekommen<br />
sind, ist von Fall zu Fall verschieden.<br />
Klar ist aber: Seit fast<br />
einem Jahr herrscht in Sachen<br />
Schule ein Dauer-Ausnahmezustand.<br />
Ganz logisch, dass dadurch<br />
Lerndefizite entstanden<br />
sind – beim einen mehr, beim<br />
an<strong>der</strong>en weniger. Um diese <strong>aus</strong>zugleichen<br />
bzw. um aufzuholen,<br />
wurde seitens <strong>der</strong> Region, konkret<br />
von <strong>der</strong> Steuerungsgruppe<br />
des Bildungsprojektes „Bildung<br />
Wächst“, nun eine Idee formuliert,<br />
<strong>der</strong>en Umsetzung nur dann<br />
funktionieren kann, wenn viele<br />
Akteure in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
bereit sind, an einem Strang zu<br />
ziehen.<br />
In <strong>der</strong> Praxis geht es darum,<br />
Lehramts- o<strong>der</strong> Pädagogik-Studenten<br />
sowie pensionierte Lehrer<br />
zu finden, die bereit sind, in<br />
<strong>der</strong> aktuellen Situation zu helfen.<br />
Findet man diese, dann könnten<br />
in kleinen Gruppen, in Räumlichkeiten<br />
die von den Gemeinden<br />
zur Verfügung gestellt werden,<br />
Lerndefizite ganz konkret<br />
in Angriff genommen werden. Im<br />
Rahmen des Regionsprojekts<br />
„Bildung Wächst“ wurde in <strong>der</strong><br />
gemeinsamen Charta nicht nur<br />
festgehalten, dass alles für die<br />
optimale Potenzialentfaltung<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> unternommen wird,<br />
son<strong>der</strong>n auch, dass sich die<br />
Schulen für Personen und Institutionen<br />
von außerhalb öffnen.<br />
Mit dieser Idee scheint <strong>der</strong> Moment<br />
gekommen, wie Regionsobmann<br />
Fritz Trimmel erklärt:<br />
„Wenn sich in den Gemeinden<br />
jemand meldet bzw. die Schulverantwortlichen<br />
jemanden<br />
kennen, <strong>der</strong> bereit ist für diese<br />
Unterstützung als Lernpate, so<br />
könnte das im Einvernehmen<br />
mit Schule und Eltern lokal organisiert<br />
werden. Es kann dann<br />
individuell nach Ostern anfangen<br />
und bis in die Ferien laufen,<br />
um Defizite zu reduzieren, vor<br />
allem im Volksschulbereich und<br />
in Klassen, wo dann im Herbst<br />
ein Schulwechsel ansteht.“
REGION<br />
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
13
REGION<br />
Ein-Euro-E-Mobil: Lichtenegg ist neu dabei<br />
Mit dem Start des E-Carsharing-<br />
Projekts vor wenigen Tagen in<br />
<strong>der</strong> Gemeinde Lichtenegg ist die<br />
mittlerweile zwölfte Gemeinde in<br />
<strong>der</strong> Region e-mobil – Tendenz<br />
weiter steigend.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Klima- und<br />
Energiemodellregion Bucklige<br />
<strong>Welt</strong> - Wechselland wurden in<br />
den letzten Jahren zahlreiche<br />
Projekte im Sinne von Klimaschutz<br />
und umweltfreundlicher<br />
Mobilität umgesetzt. Eines davon<br />
ist das E-Carsharing-Projekt<br />
in den Gemeinden, das heute<br />
als echte Erfolgsgeschichte<br />
verbucht werden kann. Den<br />
Anfang machte die Gemeinde<br />
Krumbach im Frühjahr 2014. Die<br />
Gemeinde schaffte ein Elektroauto<br />
an, sorgte für die entsprechende<br />
Lademöglichkeit und<br />
seitdem wurden mit den Fahrzeug<br />
t<strong>aus</strong>ende von Kilometern<br />
absolviert. Das System ist dabei<br />
denkbar einfach. Die Teilnehmer<br />
zahlen eine Grundgebühr<br />
und können das Fahrzeug dann<br />
per Carsharing mittels App buchen.<br />
Um einen Euro pro Stunde<br />
ist man damit elektrisch in <strong>der</strong><br />
Region unterwegs. Jedes Jahr<br />
Von links: Vizebgm. Monika Schwarz, KEM-Manager Rainer Leitner, Bgm. Josef Schrammel, Werner Spenger<br />
und Bernhard Leitner / Foto: Regionsbüro<br />
kamen seitdem neue Gemeinden<br />
in <strong>der</strong> Modellregion dazu,<br />
die den Bürgern diesen Service<br />
bieten wollen.<br />
15 Nutzer machen<br />
den Anfang<br />
Jüngster Zugang ist die Gemeinde<br />
Lichtenegg. Seit rund<br />
zwei Wochen ist hier das E-Auto<br />
im Carsharing-Einsatz. 200 Euro<br />
zahlt man für die Grundgebühr<br />
und einen Euro pro Stunde. Zum<br />
Startschuss haben sich gleich<br />
15 Nutzer gemeldet, die das Auto<br />
in Anspruch nehmen wollen.<br />
Im Schnitt sind die Fahrzeuge<br />
15.000 bis 20.000 Kilometer pro<br />
Jahr unterwegs. In vielen Orten<br />
wird das E-Auto teilweise auch<br />
als Gemeindefahrzeug bzw. für<br />
Dienstfahrten genutzt. Nachdem<br />
das Dutzend nun voll ist,<br />
haben sich bereits weitere Gemeinden<br />
gemeldet und Interesse<br />
an dem Projekt bekundet.<br />
Läuft alles nach Plan, dann kann<br />
in Kürze eine weitere E-Mobil-<br />
Gemeinde präsentiert werden.<br />
Mancherorts wird bereits über<br />
den Ankauf eines zweiten Fahrzeugs<br />
nachgedacht, um <strong>der</strong><br />
Bevölkerung in den Ortsteilen<br />
einen leichteren Zugang zu ermöglichen.<br />
Cornelia Rehberger<br />
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14 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
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Werksleiter Josef Krenn übergab den Hamburger-Spendenscheck an die<br />
Stiftung Kin<strong>der</strong>traum / Foto: Hamburger<br />
Der sechsjährige Akan besitzt<br />
aufgrund einer Cerebralparese,<br />
einer Epilepsie sowie einer<br />
seltenen Stoffwechselstörung<br />
keine Körperkontrolle und kann<br />
daher we<strong>der</strong> selbstständig sitzen<br />
noch gehen, greifen o<strong>der</strong><br />
sprechen. Mit einer Spende in<br />
Höhe von 10.000 Euro an die<br />
Stiftung Kin<strong>der</strong>traum hat die<br />
Firma Hamburger nun die Anschaffung<br />
eines Therapiegerätes<br />
ermöglicht, mit dem Akan<br />
nun erstmals aufrecht stehen,<br />
sich bewegen und sogar selbstständig<br />
Schritte machen kann.<br />
„Als Familienunternehmen, das<br />
seit Generationen erfolgreich in<br />
NÖ tätig ist, wollen wir <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
etwas zurückgeben<br />
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
17
Mythen&Menschen<br />
In unserer Serie „Mythen & Sagen“ machen wir uns auf die<br />
Suche nach Sagen, Legenden und Mythen, die in <strong>der</strong> Region verankert<br />
sind, untersuchen gemeinsam mit regionalen Experten ihren<br />
Hintergrund und graben nach dem wahren Kern <strong>der</strong> Geschichten.<br />
Brauchtum Fastenbrezeln<br />
Die Fastenzeit steht für Verzicht<br />
auf sonst beliebte Speisen, mit<br />
Ausnahme des Sonntags. Früher<br />
wurden daher die Brezeln für die<br />
ganze Woche auf einer Schnur<br />
aufgefädelt; pro Erwachsenem<br />
gab es eine Breze pro Tag, für<br />
Kin<strong>der</strong> die Hälfte. So wird es in<br />
<strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> und im Wechselland<br />
überliefert. Wir haben<br />
uns die beson<strong>der</strong>e Tradition <strong>der</strong><br />
Fastenbreze angeschaut.<br />
„Die Fastenbreze ist ein circa<br />
zehn bis 14,5 Zentimeter großes<br />
Backwerk, welches durch einfache<br />
Zutaten besticht“, so Bäckermeister<br />
Herwig Dorfstetter<br />
<strong>aus</strong> Mönichkirchen.<br />
Weizen- und Roggenmehl,<br />
Wasser, Salz und Hefe – viel<br />
mehr braucht es nicht. „Allerdings<br />
hat im Laufe <strong>der</strong> Zeit<br />
je<strong>der</strong> Bäcker ein eigenes Brezenrezept<br />
komponiert“, ist sich<br />
Dorfstetter sicher.<br />
Roggenmehl macht den Teig<br />
weniger zäh und nimmt mehr<br />
Wasser auf, wodurch die Brezeln<br />
länger weich bleiben. „Aus<br />
Fotos: Brot- u. Mühlenmuseum Gloggnitz, Dorfstetter (2)<br />
einem Teil des Mehls wird ein<br />
Dampfel bereitet, welches sehr<br />
fest gehalten wird und nicht<br />
ganz <strong>aus</strong>reifen muss. Danach<br />
wird <strong>der</strong> Teig gemischt, er sollte<br />
sehr fest und kalt sein. Brezen<br />
dürfen nicht zu schnell reif<br />
werden und <strong>der</strong> Teig darf nicht<br />
rasten, son<strong>der</strong>n wird gleich weiterverarbeitet.<br />
Danach wird das<br />
Gebäck geformt“, klärt uns <strong>der</strong><br />
Bäckermeister auf.<br />
Eigene Zubereitung<br />
Die Fastenbrezen werden nun<br />
auf Läden (Holzbretter mit Leinen<br />
bespannt) zur Gare gestellt.<br />
„Sie muss, an<strong>der</strong>s als bei Semmerln<br />
& Co, sehr trocken und<br />
kühl verlaufen. Dadurch trocknet<br />
die Teigoberfläche <strong>aus</strong> und<br />
das Brezerl wird stabil“, erklärt<br />
<strong>der</strong> Bäckermeister. Danach werden<br />
die Brezen eine Minute im<br />
Wasser gekocht und anschließend<br />
im Backofen sehr heiß und<br />
kurz fertig gebacken.<br />
Im nie<strong>der</strong>österreichischen<br />
und Wiener Raum wird das Fastenbrezerl<br />
nach dem Kochen<br />
mit einem Teig <strong>aus</strong> Weizen,<br />
Roggenmehl, Salz und Wasser<br />
bespritzt und erst danach im<br />
Backofen fertig gebacken.<br />
„Heutige mo<strong>der</strong>ne Backöfen<br />
in <strong>der</strong> Bäckerei können mit Wasserdampf<br />
eingedampft werden;<br />
dadurch erhalten die Brote und<br />
Gebäcke ihren schönen Glanz“,<br />
verrät Dorfstetter.<br />
Durch diese Funktion wird<br />
heute vielerorts auf das vorherige<br />
Kochen verzichtet und die<br />
Brezen werden in einer Atmosphäre<br />
<strong>aus</strong> Wasserdampf gebacken.<br />
Wie die Breze zu ihrem Aussehen kam<br />
Früher wurden Bäcker, welche<br />
ein zu leichtes o<strong>der</strong> ungenießbares<br />
Brot herstellten und dennoch<br />
verkauften, mit dem „Bäckerschupfen“<br />
bestraft. Hierzu wurden<br />
sie in einen Käfig gesperrt<br />
und ins Wasser geworfen, bis sie<br />
ertranken.<br />
Ein sehr schlauer Bäcker,<br />
welcher zum Bäckerschupfen<br />
verurteilt wurde, schloss mit<br />
dem Richter einen Handel ab. Er<br />
solle ihm eine Aufgabe stellen,<br />
die unmöglich zu bewältigen sei.<br />
Wenn er es bis zum nächsten<br />
Tag trotzdem schaffe, solle er<br />
freigelassen werden. Der Richter<br />
sagte zu und gab dem Bäcker<br />
die Aufgabe, ein Brot zu backen,<br />
Beliebtestes Backwerk<br />
„Auch wenn wir uns heute<br />
nicht mehr so genau an die<br />
kirchlich kulinarische Anordnung<br />
in <strong>der</strong> Fastenzeit halten,<br />
ist das Fastenbrezerl eines<br />
<strong>der</strong> beliebtesten Backwerke,<br />
welches wir für unsere Kunden<br />
im Jahresverlauf herstellen“,<br />
ist sich Dorfstetter sicher. Sein<br />
persönlich ältestes Rezept für<br />
Sudbrezel steht in einem Fachbuch<br />
„Die Wiener und österreichische<br />
Bäckerei“ von Matthias<br />
Tscheining <strong>aus</strong> dem Jahre 1913<br />
in Kurrentschrift verfassts.<br />
Übrigens: Wer sich näher für<br />
die Geschichte des Bäckerhandwerks<br />
interessiert, <strong>der</strong><br />
kann das Brot- und Mühlenmuseum<br />
in Gloggnitz besuchen,<br />
nähere Infos unter info@brotundmuehle.at<br />
Karin Egerer<br />
durch das dreimal die Morgensonne<br />
scheinen könne.<br />
Der Bäcker wurde, in Ketten<br />
geschlagen, zum Backofen gestellt<br />
und durfte die ganze Nacht<br />
arbeiten. In seiner Verzweiflung<br />
ob dieser schweren Aufgabe fiel<br />
<strong>der</strong> Bäcker mit über die Schultern<br />
überkreuzten Arme neben dem<br />
Backofen nie<strong>der</strong>. Durch seine<br />
Körperhaltung kam dem Bäcker<br />
die Idee <strong>der</strong> heutigen Brezenform.<br />
So schlang er ein Brot, das <strong>aus</strong>sieht,<br />
als würde man die Hände vor<br />
dem Brustkorb in Sorge überkreuzen.<br />
Siehe da, am Morgen schien<br />
<strong>der</strong> erste Sonnenstrahl dreimal<br />
durch die Brotform und <strong>der</strong> Bäcker<br />
kam frei.<br />
18 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong> 19
BUNTE „<br />
BUNTE BOTE OSTERWELT<br />
OSTERKIPFERL<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Seit rund einem Jahr hat uns die Corona-Pandemie<br />
mehr o<strong>der</strong> weniger fest<br />
im Griff. Und auch wenn es <strong>der</strong>zeit danach<br />
<strong>aus</strong>sieht, als ob wir uns Schritt für<br />
Schritt wie<strong>der</strong> etwas mehr Normalität<br />
zurückholen, wird das Osterfest wohl<br />
auch heuer wie<strong>der</strong> hauptsächlich in<br />
den eigenen vier Wänden stattfinden.<br />
Höchste Zeit also, dass wir die Einstimmung<br />
auf das Osterfest selbst in<br />
die Hand nehmen. Wie auch schon in<br />
unserer Weihnachts<strong>aus</strong>gabe haben wir<br />
Redakteurinnen vom „<strong>Bote</strong>n“ fleißig gebastelt<br />
und gebacken. Das Ergebnis sehen<br />
Sie auf den folgenden Seiten. Wenn<br />
Sie eine unserer Ideen nachmachen,<br />
dann würden wir uns über ein Foto für<br />
die nächste Ausgabe freuen: redaktion@<br />
bote-bw.at<br />
Alle Fotos <strong>der</strong> Osterseiten: Scherz-Kogelbauer<br />
<br />
Video-<br />
Anleitung<br />
Striezelflechten<br />
mit 6 Zöpfen<br />
Zutaten für ein Osterkipferl:<br />
520 g Mehl Universal<br />
100 g Zucker<br />
1 Pkg. Trockengerm<br />
o<strong>der</strong> 1 Würfel frischer Germ<br />
220 ml Milch, 1 Ei und 1 Dotter<br />
70 g Butter, 1/2 TL Salz<br />
1 Ei zum Bestreichen<br />
Hagelzucker od. Mandelsplitter<br />
Zubereitung: Für den Klassiker<br />
unter den Oster-Speisen<br />
braucht man vor allem eines:<br />
Geduld – sowohl beim Kneten<br />
des Teigs als auch beim Rasten.<br />
Die gute Nachricht: An<strong>der</strong>s als<br />
beim Keks-Rezept <strong>aus</strong> unserer<br />
Weihnachts<strong>aus</strong>gabe sind hier<br />
helfende Kin<strong>der</strong>hände, die den<br />
Teig ordentlich durchkneten,<br />
herzlich willkommen. Wer nur<br />
ein kleines Kipferl möchte, <strong>der</strong><br />
kann problemlos auch nur die<br />
Hälfte des Rezepts zubereiten,<br />
so wie wir das für diese Ausgabe<br />
gemacht haben.<br />
Also, los gehts: Das Mehl in<br />
eine große Schüssel o<strong>der</strong> auf<br />
die Arbeitsplatte geben und<br />
mit dem Salz vermischen. Eine<br />
große Mulde in die Mitte<br />
drücken. Etwas vom Zucker,<br />
die lauwarme Milch und den<br />
Germ in die Mulde geben. Frischen<br />
Germ zerbröseln. Etwas<br />
vom Mehl mit den Zutaten in<br />
<strong>der</strong> Mulde vermischen, sodass<br />
ein dickflüssiger Brei entsteht,<br />
zehn Minuten rasten lassen,<br />
dann den restlichen Zucker,<br />
Butter und Eier hinzufügen und<br />
zu einem glatten Teig verkneten.<br />
Das dauert eine Weile, rund<br />
zehn Minuten Muskelkraft sind<br />
schon nötig, um einen wirklich<br />
glatten, geschmeidigen Teig zu<br />
erhalten. Natürlich kann man die<br />
Arbeit auch von einer Küchenmaschine<br />
mit Knethaken erledigen<br />
lassen, falls vorhanden.<br />
Die fertige Teigkugel in einer<br />
Schüssel abgedeckt an einem<br />
warmen Ort für ca. 30 Minuten<br />
rasten lassen.<br />
Danach in sechs gleich große<br />
Stücke teilen und diese wie<strong>der</strong><br />
zu Kugeln formen. Diese wie<strong>der</strong><br />
abdecken und zehn Minuten rasten<br />
lassen. Danach die Kugeln<br />
zu sechs Strängen formen, ca.<br />
50 bis 60 Zentimeter lang. Die<br />
sechs Stränge am oberen Ende<br />
zusammendrücken und mit<br />
einem schweren Gegenstand<br />
fixieren.<br />
Zum Flechten nimmt man mit<br />
<strong>der</strong> rechten Hand den linken<br />
inneren Strang und hält ihn in<br />
die Höhe. Mit <strong>der</strong> linken Hand<br />
greift man unter diesem Strang<br />
durch und nimmt den rechten<br />
äußeren Strang. Dann wird <strong>der</strong><br />
Strang <strong>aus</strong> <strong>der</strong> rechten Hand<br />
links innen abgelegt und greift<br />
unter <strong>der</strong> linken Hand zu dem<br />
äußeren Strang links. Die linke<br />
Hand legt jeweils rechts innen<br />
ab, die rechte Hand jeweils links<br />
innen. Genommen wird immer<br />
<strong>der</strong> äußere Strang. Wem das<br />
zu kompliziert ist, <strong>der</strong> kann das<br />
Ganze natürlich auch mit drei<br />
Strängen machen und diese wie<br />
einen klassischen Zopf flechten.<br />
Die Enden werden gut zusammengedrückt,<br />
<strong>der</strong> Striezel<br />
zu einem Kipferl geformt, auf<br />
ein Backblech gelegt und dann<br />
muss dieses wie<strong>der</strong> abgedeckt<br />
rasten, für rund 40 Minuten o<strong>der</strong><br />
bis das Kipferl etwa die doppelte<br />
Größe erreicht hat.<br />
Ofen auf 180 Grad (Ober-/Unterhitze)<br />
vorheizen. Das Ei verquirlen<br />
und mit einem Schluck<br />
Wasser verdünnen (damit <strong>der</strong><br />
Striezel nicht zu schnell braun<br />
wird). Das Kipferl gründlich mit<br />
Ei bestreichen und mit Hagelzucker<br />
o<strong>der</strong> Mandelblättchen<br />
bestreuen. Sobald das Kipferl<br />
im Ofen ist auf 160 Grad zurückdrehen<br />
und ca. 30 bis 35<br />
Minuten backen. Fertig!<br />
20 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
BUNTE BOTE OSTERWELT<br />
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KREATIVE EIER-BASTELIDEEN<br />
FÜR DEN OSTERSTRAUCH<br />
OSTERKERZEN<br />
Material: Kerze, Wachsplatten,<br />
Messer, Stift und Papier<br />
Mit einfachen Schritten hat man<br />
schnell seine eigene Osterkerze.<br />
Die wichtigsten Elemente sind<br />
ein Kreuz, Alpha und Omega<br />
sowie die Jahreszahl. Für das<br />
Kreuz können zwei breitere, unterschiedlich<br />
lange Streifen von<br />
einer Wachsplatte geschnitten<br />
werden. Die Zahlen und Buchstaben<br />
lassen sich <strong>aus</strong> dünnen<br />
Streifen formen. Wer ein aufwendigeres<br />
Motiv wählt, kann<br />
es auf Papier vorzeichnen, auf<br />
die Wachsplatte legen und mit<br />
dem Messer nachziehen. Die<br />
Schablone abnehmen und das<br />
<strong>aus</strong>geschnittene Wachsmotiv<br />
an die Kerze drücken, bis es<br />
hält. Alternativ können auch<br />
Wachsstifte verwendet werden.<br />
ESSBARER OSTERGRUSS<br />
AUS DEM BUNTEN TÖPFCHEN<br />
Material:<br />
<strong>aus</strong>geblasene Ostereier<br />
(Tipp siehe nächste Seite)<br />
Bastelkleber<br />
Deko nach Wunsch,<br />
z. B. Glitzer o<strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>n<br />
Anleitung: So klein so ein Ei<br />
auch sein mag, bietet es dennoch<br />
viel Platz für Kreativität.<br />
Für unsere Beispiele haben wir<br />
weiße Hühnereier <strong>aus</strong>geblasen.<br />
Einige davon haben wir anschließend<br />
mit goldenem, dunkelgrauem<br />
und roségoldenem<br />
Sprühlack überzogen und gut<br />
trocknen lassen. Dann kommt<br />
<strong>der</strong> transparent trocknende Bastelkleber<br />
zum Einsatz. Etwa<br />
das Ei damit bestreichen, Fe<strong>der</strong>n<br />
aufkleben und wie<strong>der</strong> mit<br />
einer dünnen Kleber-Schicht<br />
bestreichen. Sie können es auch<br />
mit Glitzerstaub bestreuen o<strong>der</strong><br />
frühlingshafte Muster mit Acrylstiften<br />
auftragen. Lassen Sie Ihrer<br />
Fantasie freien Lauf!<br />
Material: kleine Tontöpfe,<br />
Acrylfarben u. -stifte, Pinsel,<br />
halbe Eierschalen, Kressesamen,<br />
Watte o<strong>der</strong> Taschentuch,<br />
bunter Bastelfilz<br />
Anleitung: Halbierte Eierschalen<br />
in einen Eierkarton geben,<br />
Watte o<strong>der</strong> Taschentuch hineinlegen,<br />
anfeuchten und die<br />
Kressesamen hineinstreuen.<br />
Nochmals anfeuchten und dann<br />
täglich befeuchten, so lange,<br />
bis die Kresse schön gewachsen<br />
ist, was ca. vier bis fünf Tage<br />
dauert.<br />
In <strong>der</strong> Zwischenzeit die kleinen<br />
Tontöpfe nach Lust und<br />
Laune bemalen. Grundieren mit<br />
Acrylfarbe, trocknen lassen<br />
und mit Acrylstiften bemalen<br />
sorgt für optimale Haltbarkeit.<br />
Aus dem Filz kann man zusätzliche<br />
Dekoelemente <strong>aus</strong>schneiden,<br />
etwa für Hasenohren (siehe<br />
Bild). Zum Schluss das Kresse-<br />
Ei in den Topf geben.<br />
Wir suchen Verstärkung:<br />
Fenstermonteur<br />
o<strong>der</strong> Helfer (m/w)<br />
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(39 Std./20 Std.)<br />
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und eigener PKW<br />
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Bereitschaft zur Überbezahlung,<br />
abhängig von Qualifikation<br />
und Berufserfahrung.<br />
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21
BUNTE BOTE OSTERWELT<br />
TÜRKRANZ<br />
Material: Metallring Ø 15cm<br />
o<strong>der</strong> stärkeren Draht, hell- und<br />
dunkelgrünes Krepppapier,<br />
buntes Karton- o<strong>der</strong> Bastelpapier,<br />
Pailletten, bunte Fe<strong>der</strong>n,<br />
Plastik-Osterei, Dekodraht,<br />
Dekoband, Ostersticker, Kleber,<br />
Nadel und Schere<br />
So geht’s: Zwei Drahtstränge<br />
verdrehen und dar<strong>aus</strong> einen<br />
Ring in gewünschter Größe formen.<br />
Danach vom Krepppapier<br />
jeweils ein etwa zwei Zentimeter<br />
breites Band abschneiden. Die<br />
Krepppapier-Enden zusammenkleben<br />
und die beiden Bän<strong>der</strong><br />
um den Draht wickeln. Für die<br />
Deko drei bunte Eier und eine<br />
Blume <strong>aus</strong>schneiden. Mit einer<br />
Nadel durch die Mitte <strong>der</strong> Blume<br />
und eines <strong>der</strong> Eier stechen.<br />
Ein kurzes Stück Dekodraht abschneiden,<br />
zu einem „U“ formen<br />
und auf die Enden eine Paillette,<br />
die Blume und das Ei auffädeln.<br />
Mit den Drahtenden wird das Ei<br />
am Kranz befestigt. Bei den beiden<br />
an<strong>der</strong>en Eiern wird dieser<br />
Vorgang wie<strong>der</strong>holt. Statt <strong>der</strong><br />
Blume haben wir herzige Osterhasen-Sticker<br />
gewählt. Die<br />
Fe<strong>der</strong> und das Osterei können<br />
ebenfalls mit dem Dekodraht<br />
befestigt werden. Eine Schleife<br />
rundet den Kranz ab. In diesem<br />
Sinne: Frohe Ostern!<br />
EIER AUSBLASEN – MIT DIESER TECHNIK KLAPPTS BESTIMMT<br />
Material:<br />
Eier, Essig, Spritze<br />
zwei Schüsseln, Küchenrolle<br />
Kochmesser o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er<br />
spitzer Gegenstand<br />
Zuerst Küchenrolle in den<br />
Essig tauchen und damit den<br />
Stempel vom Ei wischen. Anschließend<br />
mit <strong>der</strong> spitzen<br />
Kante eines Kochmessers o<strong>der</strong><br />
einem an<strong>der</strong>en spitzen Gegenstand<br />
vorsichtig ein Loch in das<br />
Ei klopfen. Es muss nur die äußerste<br />
harte Hülle durchgeklopft<br />
werden. In eine <strong>der</strong> Schüsseln<br />
Wasser füllen und den Essig<br />
dazugeben. Nun das Ei über die<br />
leere Schüssel halten. Die Spritze<br />
(gibt’s in <strong>der</strong> Apotheke) leer<br />
aufziehen, mit <strong>der</strong> Nadel einmal<br />
ganz in das Ei stechen, wie<strong>der</strong><br />
fast ganz hin<strong>aus</strong>ziehen und<br />
dann langsam und vorsichtig<br />
die Luft <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Spritze in das Ei<br />
pumpen. Nicht zu schnell, sonst<br />
kann das Ei platzen. Wenn Eiklar<br />
und Dotter hin<strong>aus</strong>laufen, immer<br />
wie<strong>der</strong> die Nadel <strong>aus</strong> dem Ei<br />
ziehen, um Platz zu schaffen.<br />
Vorgang wie<strong>der</strong>holen, bis das<br />
Ei leer ist. Dann die Wasser-<br />
Essig-Mischung mit <strong>der</strong> Spritze<br />
aufziehen und in das Ei füllen.<br />
Loch zuhalten, schütteln und die<br />
Flüssigkeit wie<strong>der</strong> mithilfe <strong>der</strong><br />
Luft <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Spritze entfernen.<br />
So oft wie<strong>der</strong>holen, bis die Flüssigkeit,<br />
die abläuft, sauber ist.<br />
22<br />
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Reinigen mit Sowana ist ...<br />
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BUNTE BOTE OSTERWELT<br />
HENRIETTE UND OLAF<br />
Material: Eierkarton, buntes<br />
Tonpapier, Fe<strong>der</strong>n, Wackelaugen,<br />
Schere, Klebstoff<br />
Olaf und Henriette sind zu<br />
Ostern einfach die Stars – und<br />
so schnell zu basteln. Dazu <strong>aus</strong><br />
einem Eierkarton je einen Eierbecher<br />
her<strong>aus</strong>schneiden. Aus<br />
rotem Tonpapier je eine Raute<br />
<strong>aus</strong>schneiden, in <strong>der</strong> Hälfte falten<br />
und als Schnabel ankleben.<br />
Ebenfalls <strong>aus</strong> Tonpapier wird<br />
<strong>der</strong> Kamm geschnitten, <strong>der</strong> in<br />
die Öffnung oben an den Eierbechern<br />
gesteckt werden kann.<br />
Die Fe<strong>der</strong>n und Augen nach<br />
Wunsch ankleben.<br />
HASE UND KORB<br />
ERDÄPFELBROT<br />
Material:<br />
grobe Schnur<br />
o<strong>der</strong> Kordel,<br />
Eierkarton,<br />
Servietten für den<br />
Korb und kleine<br />
Servietten für<br />
den Hasen,<br />
Holzkugeln mit<br />
großem Loch,<br />
Filz- o<strong>der</strong><br />
Acrylstifte,<br />
Baumscheibe,<br />
kleine<br />
Osternaschereien,<br />
Heißklebepistole,<br />
Holzspieß<br />
Aus dem Eierkarton<br />
eine <strong>der</strong> „Abteilungen“ <strong>aus</strong>schneiden<br />
und bei Bedarf mit<br />
etwas Klebeband fixieren. In<br />
den Boden einen Tupfen Heißkleber<br />
geben und die Serviette<br />
ankleben. Diese an die Form<br />
des Karton-Schüsselchens anpassen<br />
und außen auf <strong>der</strong> Unterseite<br />
wie<strong>der</strong> ankleben. Rest<br />
<strong>der</strong> Serviette wegschneiden.<br />
Die Schnur/Kordel von <strong>der</strong> Unterseite<br />
kreisförmig aufwickeln<br />
und immer wie<strong>der</strong>, bis zum<br />
Rand des Körbchens, mit Heißkleber<br />
fixieren. Aus drei Stücken<br />
Schnur einen Zopf flechten und<br />
als „Griff“ auf den Korb kleben.<br />
Diesen auf die Baumscheibe<br />
kleben und ein Osterei einfüllen.<br />
Für den Süßigkeiten-Hasen ein<br />
paar Schokoeier in die Mitte einer<br />
kleinen Serviette legen. Auf<br />
die Holzkugel ein hasengesicht<br />
malen. Anschließend die Ecken<br />
<strong>der</strong> Serviette zusammenzwirbeln<br />
und durch das Loch <strong>der</strong> Holzkugel<br />
stecken. Aus jeweils zwei<br />
Servietten-Ecken Hasenohren<br />
formen. Den Hasen eventuell mit<br />
etwas Klebstoff (NICHT Heißkleber)<br />
auf <strong>der</strong> Baumscheibe fixieren.<br />
Zutaten:<br />
400 g griffiges Mehl<br />
300 g gekochte,<br />
passierte Erdäpfel<br />
50 g Zucker<br />
1 Ei,<br />
70 g Butter<br />
20 g Germ<br />
(od. 1,5 P. Trockengerm)<br />
ca. 1/8 l Milch<br />
1 Prise Salz<br />
1 Vanillezucker,<br />
Zitronenabrieb<br />
1 Schuss Rum<br />
Die Germ mit <strong>der</strong> Milch und<br />
einer Prise Zucker gehen lassen<br />
(Dampfl), das Mehl mit dem<br />
Dampfl zu einem Teig verarbeiten,<br />
sehr gut abschlagen.<br />
Dann die restlichen Zutaten<br />
hinzugeben, sehr gut kneten<br />
und ½ Stunde rasten lassen.<br />
Zwei runde Laibchen formen,<br />
auf ein gefettetes Blech (o<strong>der</strong><br />
<strong>aus</strong>gelegt mit Bachtrennpapier)<br />
legen und um die Hälfte gehen<br />
lassen. Mit verschlagenem Ei<br />
o<strong>der</strong> Milch bestreichen und bei<br />
160° Ober- und Unterhitze ca.<br />
45 Minuten backen.<br />
Das Erdäpfelbrot bleibt lange<br />
saftig und hat man früher auch<br />
beim Bäcker bekommen. Am<br />
besten schmeckt es mit Butter,<br />
Marmelade o<strong>der</strong> Honig.<br />
<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
23
WIRTSCHAFT<br />
Von links: Doris Walter (GF Römertherme Baden), Bernhard Strohmeier (GF Sole Felsen <strong>Welt</strong> Gmünd), Stefan Nowatschka (Hoteldirektor Asia Resort<br />
Linsberg), Reinhold Hofmann (Stv. GF Therme Laa Hotel & Silent Spa) / Foto: Badener KurbetriebsgesmbH<br />
Thermenöffnung – bitte warten!<br />
„Das Wasser steht uns bis zum<br />
Hals“ – die Initiative Therme Plus<br />
schlägt Alarm! Unter diesem<br />
Motto wurde kürzlich ein Schulterschluss<br />
unter 35 namhaften<br />
Thermenbetrieben in Österreich<br />
präsentiert. Die Vereinigung<br />
Therme Plus for<strong>der</strong>t eine kontrollierte<br />
Wie<strong>der</strong>eröffnung und mehr<br />
Transparenz für die heimischen<br />
Thermenbetriebe.<br />
Die Thermen Österreichs sind<br />
mittlerweile seit sieben Monaten<br />
geschlossen und sehen<br />
zurzeit keinerlei Perspektiven<br />
für die Zukunft. Die Wintersaison<br />
2020/<strong>2021</strong> hat man bei<br />
den Thermenbetrieben bereits<br />
abgeschrieben, man blickt auf<br />
eine düstere Saison zurück –<br />
immerhin normalerweise die<br />
umsatzstärkste. Staatliche<br />
För<strong>der</strong>ungen sind zwar bereits<br />
geflossen, können aber die entgangenen<br />
Umsätze längst nicht<br />
wettmachen.<br />
Von den Thermenschließungen<br />
und dem damit verbundenen<br />
Entgang <strong>der</strong> Wertschöpfung<br />
sind ganze Regionen<br />
betroffen. 2019 konnten in den<br />
Thermen insgesamt 9,53 Millionen<br />
Besucher begrüßt werden.<br />
Ing. Walter Kois von <strong>der</strong> Therme<br />
Linsberg Asia dazu: „Wir<br />
haben eine soziale Verantwortung.<br />
Mit jedem Tag, den wir<br />
geschlossen bleiben, verlieren<br />
5.000 Partner in den Regionen<br />
Aufträge. Und mit jedem Tag<br />
verlieren wir die Bindung zu<br />
unseren 6.500 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, von denen<br />
sich die meisten in Kurzarbeit<br />
befinden. Wir riskieren, dass<br />
diese wertvollen Fachkräfte<br />
unserer Branche den Rücken<br />
kehren.“<br />
Die Thermenvertreter for<strong>der</strong>n<br />
jetzt Perspektiven für die<br />
Wie<strong>der</strong>eröffnung <strong>der</strong> Betriebe,<br />
auch um eine bessere Planbarkeit<br />
zu ermöglichen. Hinter den<br />
Kulissen werden schon längst<br />
Sicherheitskonzepte <strong>aus</strong>gearbeitet,<br />
man setzt dabei auf beson<strong>der</strong>e<br />
Hygienemaßnahmen,<br />
weniger Besucher, um Abstände<br />
besser einhalten zu können,<br />
und auch das Tragen von FFP2-<br />
Masken. Auch über die Möglichkeit<br />
des Freitestens wird zurzeit<br />
diskutiert.<br />
Vonseiten <strong>der</strong> Regierungsverantwortlichen<br />
hört man im<br />
Augenblick zum Thema Wie<strong>der</strong>eröffnung<br />
allerdings rein gar<br />
nichts.<br />
Rund um Linsberg Asia brodelt<br />
mittlerweile außerdem heftig<br />
die Gerüchteküche: Wie<strong>der</strong><br />
einmal schwebt <strong>der</strong> geplante<br />
Verkauf von Therme und Hotel<br />
im Raum. Bereits 2019 hielten<br />
sich hartnäckige Gerüchte über<br />
einen bevorstehenden Verkauf<br />
des touristischen Leitbetriebes<br />
<strong>der</strong> Region. Doch Corona<br />
stoppte zunächst alles. Nun<br />
wird offensichtlich wie<strong>der</strong> neu<br />
verhandelt, zwei Investorengruppen<br />
sollen zurzeit über<br />
eine Übernahme verhandeln.<br />
Angesichts <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Krise<br />
im Tourismus wäre dies ein<br />
mutiges Unterfangen.<br />
Irene Hruby<br />
IHRE REGION<br />
AUF EINEN KLICK<br />
Auf wko.at/noe/bezirksstellen finden Sie regionale Termine und<br />
Informationen für Ihr Unternehmen:<br />
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24 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
In eigener Sache:<br />
Gesundheits-Gütesiegel<br />
Die beiden Geschäftsführer Katrin Scherz-Kogelbauer und Thomas Scherz<br />
freuen sich über die Auszeichnung <strong>der</strong> ÖGK / Foto: King<br />
Ein Jahr lang hat Daniela<br />
Ernst-Gruber von <strong>der</strong> Österreichischen<br />
Gesundheitskasse den<br />
Betrieb <strong>der</strong> Scherz-Kogelbauer<br />
GmbH in Kirchschlag begleitet.<br />
Die Unternehmensberaterin für<br />
Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
hat das Unternehmen<br />
(Buch- und Papierhandlung,<br />
Verlag, Agentur, „<strong>Bote</strong>“ und<br />
Druckerei) dabei beraten, „gesün<strong>der</strong>“<br />
zu werden. Dabei ging<br />
es um die Umsetzung von Maßnahmen,<br />
die nicht nur für ein gesün<strong>der</strong>es<br />
Arbeitsumfeld sorgen,<br />
son<strong>der</strong>n auch die Gesundheit<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter direkt för<strong>der</strong>n.<br />
Für dieses Engagement erhielt<br />
die Scherz-Kogelbauer GmbH<br />
nun das offizielle Gütesiegel für<br />
„Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung“.<br />
Wann die Verleihung<br />
stattfinden kann, steht coronabedingt<br />
noch nicht fest.<br />
Töpferstube zieht<br />
nach Kirchschlag<br />
Gütesiegel Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
<strong>2021</strong> – 2023<br />
DOPPEL<br />
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EINKAUFEN<br />
von 12. <strong>März</strong> – 27. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
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in <strong>der</strong> Stadtmarketing Hütte am Stadtplatz<br />
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Sammeln Sie Rechnungen von 4 verschiedenen Bonbon-Betrieben<br />
und holen Sie sich am 27. <strong>März</strong> <strong>2021</strong> in <strong>der</strong> Stadtmarketinghütte<br />
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Körner und Fraller machen ab sofort in Kirchschlag gemeinsame Sache<br />
Fotos (2): Michael Fraller<br />
Gewerbehalle mit Lager und<br />
Nebenräumen<br />
Die durchgehend betonierte Halle<br />
umfasst 430 m². 2 Tore mit einer<br />
Durchfahrtshöhe von 4,4 m ermöglichen<br />
die Zufahrt mit einem Lkw.<br />
Miete: 2.400,00 € exkl. USt und BK<br />
Mietwohnung im Zentrum<br />
von Neunkirchen<br />
Die neu renovierte 2-Zimmer-Wohnung<br />
(65 m² Wohnfläche) ist mit einer<br />
hochwertigen DAN-Küche <strong>aus</strong>gestattet<br />
und ab sofort beziehbar.<br />
Miete: 646,25 € inkl. BK<br />
Erst im letzten Herbst hat die<br />
Bad Schönauerin Elfriede Körner<br />
in Kirchschlag ihren neuen<br />
Shop eröffnet. Die Mischung<br />
<strong>aus</strong> regionalem Kunsthandwerk<br />
und Kaffeemaschinen-<br />
Service-Annahmestelle wird<br />
nun weiterentwickelt. Die Töpferstube<br />
Fraller <strong>aus</strong> Piringsdorf<br />
zieht nämlich in den Shop in<br />
<strong>der</strong> Kirchengasse mit ein. Neben<br />
Geschenkartikeln <strong>aus</strong> Holz<br />
gibt es daher auch Keramik für<br />
jeden Anlass. Ebenfalls neu ist<br />
eine kleine Galerie, bestückt mit<br />
Werken regionaler Künstler. Die<br />
Serviceangebote – neben den<br />
Kaffeemaschinen ist das die<br />
Textilreinigung, <strong>der</strong> Schärfdienst<br />
und die Reparaturannahme von<br />
H<strong>aus</strong>haltsgeräten und Nähmaschinen<br />
– bleiben auch weiterhin<br />
bestehen.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Anlageobjekt mit mehreren<br />
Möglichkeiten<br />
Die 3-4 Einheiten haben eine Gesamtwohnfläche<br />
von 3 73 m ². Das<br />
zubaubare große Grundstück bietet<br />
genügend Platz für Ihre Ideen.<br />
Kaufpreis: 470.000,00 €<br />
Friseursalon in guter<br />
Frequenzlage<br />
Der voll eingerichtete Salon hat insgesamt<br />
15 Bedienplätze und einen<br />
getrennten Herrenbereich. Er ist<br />
ablösefrei und ab sofort zu mieten.<br />
Miete: 1.091,67 € exkl. USt und BK<br />
<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
25
WIRTSCHAFT<br />
Schlosserei Pichler erweitert<br />
Zum 25. Firmenjubiläum im letzten<br />
Jahr hat die Schlosserei<br />
Pichler <strong>aus</strong> Kirchschlag den Betrieb<br />
erweitert. Dank neuer Halle<br />
und mo<strong>der</strong>nster Technik wird<br />
alles rund um Stahl und Blech<br />
ab sofort mit Laser-Präzision<br />
bearbeitet. Und für alles, was<br />
die Maschine nicht leisten kann,<br />
stehen 34 Mitarbeiter zur Verfügung.<br />
Firmenchef Josef Pichler mit Christoph Kornfeld und Andreas Handler, zwei <strong>der</strong> insgesamt acht Lehrlinge, sowie<br />
Sohn Josef Pichler jun. (3. v. li.) vor <strong>der</strong> neuen Laser-Schneidanlage. Hier werden seit heurigem Jahr alle<br />
Kundenwünsche mit exaktem Laser-Zuschnitt umgesetzt. / Fotos (9): Rehberger<br />
Als im letzten Jahr die ehemalige<br />
KWL-Halle im Gewerbegebiet<br />
von Kirchschlag versteigert<br />
wurde, konnte sich<br />
die benachbarte Schlosserei<br />
Pichler am Ende den Zuschlag<br />
sichern. Dadurch wurde ein<br />
größerer Ausbau des Betriebs<br />
erst möglich. Der ehemalige<br />
Textil-Betrieb wurde durch diverse<br />
Umbauarbeiten in eine<br />
Schlosserei umgebaut, gleich<br />
im Anschluss an das bestehende<br />
Firmengelände – Platz, <strong>der</strong><br />
für zukunftsweisende Technik<br />
genützt wurde. Den Auftrag dazu<br />
erhielten <strong>aus</strong>schließlich Betriebe<br />
<strong>aus</strong> Kirchschlag und den<br />
Nachbargemeinden.<br />
Seit heuer wird das Angebot<br />
<strong>der</strong> Schlosserei durch eine<br />
Laser-Schneidanlage und eine<br />
Abkantpresse erweitert. Klingt<br />
technisch? Ist es auch. Für den<br />
Laien reicht es aber zu wissen:<br />
Alles, was man zeichnen kann,<br />
kann man bei <strong>der</strong> Schlosserei<br />
Pichler <strong>aus</strong> dem Blech schneiden.<br />
Den Ideen zur Umsetzung<br />
sind dabei so gut wie keine<br />
Grenzen gesetzt. Die CNC-<br />
Blechbearbeitung mit <strong>der</strong> Laser-Schneidanlage<br />
funktioniert<br />
bei Stahlblechen bis zu 15 mm,<br />
Niro-Blechen bis 8 mm und Alublechen<br />
bis 6 mm. Wer Großes<br />
vorhat, dem kann hier ebenfalls<br />
geholfen werden: Schil<strong>der</strong><br />
o<strong>der</strong> Ähnliches können bis zu<br />
einer maximalen Tafelgröße<br />
von 1.500 x 3.000 mm gefertigt<br />
werden. Was o<strong>der</strong> wie das Material<br />
bearbeitet wird, liegt ganz<br />
am Kunden. Die Vorstellungen<br />
können von <strong>der</strong> Firma Pichler<br />
gezeichnet werden, o<strong>der</strong> man<br />
bringt seine eigene Zeichnung<br />
mit – schon kann das Wunschobjekt<br />
hergestellt werden.<br />
Vielseitig und schnell<br />
Ob edle Schil<strong>der</strong>, Deko-Objekte<br />
für Betriebe und Private<br />
o<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>anfertigungen <strong>aus</strong><br />
Stahl verschiedener Güte für die<br />
Landwirtschaft, alles wird genau<br />
nach Wunsch gefertigt. Durch<br />
die Lasertechnik lassen sich alle<br />
Objekte auch mit Logos o<strong>der</strong><br />
Ähnlichem versehen. Ob große<br />
Stückzahlen o<strong>der</strong> Einzelanfertigungen,<br />
durch die mo<strong>der</strong>ne<br />
Ausstattung <strong>der</strong> Schlosserei<br />
werden die Kundenwünsche<br />
nicht nur genau nach Wunsch,<br />
son<strong>der</strong>n auch beson<strong>der</strong>s<br />
schnell abgewickelt. Die neue<br />
Produktionshalle ist dabei eine<br />
Ergänzung <strong>der</strong> bestehenden Angebotspalette.<br />
Die Schlosserei Pichler bietet<br />
dabei alles vom Stahlbau,<br />
über Zäune, Tore, Balkone o<strong>der</strong><br />
Gelän<strong>der</strong> bis hin zu sämtlichen<br />
Schlosserarbeiten, <strong>aus</strong> einer<br />
Hand. Dabei sind <strong>aus</strong>schließlich<br />
echte Facharbeiter am Werk<br />
und das wird auch in Zukunft so<br />
bleiben, denn von den 34 Mitarbeitern<br />
sind <strong>der</strong>zeit 8 Lehrlinge<br />
in Ausbildung.<br />
Anzeige<br />
26 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
Gemüse <strong>aus</strong> solidarischer<br />
Landwirtschaft<br />
Die solidarische Landwirtschaft<br />
(Solawi) von Michaela und Sarah<br />
Reisenbauer in Krumbach setzt<br />
auf nachhaltige Bewirtschaftung<br />
in enger Kooperation mit den<br />
Konsumenten. Für heuer sind<br />
noch Anteile frei.<br />
Landwirtschaft, das muss<br />
doch auch an<strong>der</strong>s gehen, abseits<br />
von Massentierhaltung<br />
und Ertragsmaximierung – das<br />
dachte sich Michaela Reisenbauer,<br />
als sie den elterlichen<br />
Bauernhof in Krumbach übernahm.<br />
Und sie hat vor einigen<br />
Jahren rigoros umgestellt: einerseits<br />
auf Bio-Landwirtschaft<br />
mit Ab-Hof-Verkauf, an<strong>der</strong>erseits<br />
auf eine solidarische<br />
Landwirtschaft beim Gemüse.<br />
Das System ist einfach erklärt.<br />
Die Konsumenten leisten schon<br />
im Vorfeld einen finanziellen<br />
Beitrag und erhalten dann regelmäßig<br />
die Erträge <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
Landwirtschaft. Dadurch wird<br />
die Produktion besser planbar,<br />
die Kunden bekommen hautnah<br />
mit, wie all das entsteht, das<br />
später auf dem Teller landet,<br />
und auch bei Schwierigkeiten<br />
helfen alle zusammen. „Im vergangenen<br />
Jahr hatten wir ein<br />
großes Problem: Unser Brunnen<br />
war dabei <strong>aus</strong>zutrocknen.<br />
Im Frühjahr hatten wir nur mehr<br />
ca. 30 Prozent Wasser im Brunnen,<br />
wo doch <strong>der</strong> Frühling sonst<br />
immer die wasserreichste Zeit<br />
ist. Einige Mitglie<strong>der</strong> schlossen<br />
sich sofort zu einer Wassergruppe<br />
zusammen und haben eine<br />
Regenwasser-Sammlung auf<br />
die Beine gestellt – voll super“,<br />
erinnert sich Michaela Reisenbauer.<br />
Aufgrund des regenreichen<br />
Sommers konnte dann<br />
eine gute Ernte eingefahren<br />
werden, die den Kunden regelmäßig<br />
in Kisterl verpackt wird:<br />
von <strong>der</strong> Landwirtschaft direkt<br />
zum Konsumenten.<br />
Neues Projekt für<br />
Solawi-Anteile<br />
Durch Corona wurden auch die<br />
Reisenbäuerinnen schnell „Meeting-Fit“<br />
und verlagerten das<br />
Hoffest und den Tag <strong>der</strong> offenen<br />
Tür<br />
in die<br />
virtuelle<br />
<strong>Welt</strong>.<br />
Auf ihrer<br />
Fa-<br />
cebook-<br />
Seite kann<br />
man regelmäßig<br />
verfol-<br />
UM X-KLASSEN BESSER<br />
gen, was sich auf<br />
DIE HUSQVARNA AUTOMOWER® X-LINE<br />
den Fel<strong>der</strong>n und im<br />
Stall so tut.<br />
Automower® 430X<br />
Jedes Jahr bis Ende<br />
<strong>März</strong> laufen die Automower® Planungen 315X für<br />
das neue Solawi-Jahr und die<br />
Suche nach Mitglie<strong>der</strong>n. „Heuer<br />
möchten wir ein neues Projekt<br />
starten, wo die Beiträge für die<br />
Solawi-Anteile nach dem Einkommen<br />
gestaffelt werden. Jedes<br />
Mitglied stuft sich anonym<br />
selbst ein. Wer ein höheres Einkommen<br />
hat, zahlt freiwillig einen<br />
höheren Beitrag, bei einem<br />
geringen Einkommen verringert<br />
sich <strong>der</strong> Beitrag. Durch das anonyme<br />
Verfahren bleiben alle Mit-<br />
Gehäusedesign gehören.<br />
glie<strong>der</strong> in ihrer Wertschätzung<br />
Automower® 450X<br />
Die „Reisenbäuerinnen“<br />
Sarah und Michaela Reisenbauer<br />
auf ihrem Bio-Hof in Krumbach.<br />
Im Hintergrund: Kuh Blümchen<br />
Foto: Reisenbauer<br />
Automower® 435X AWD<br />
und Anerkennung durch an<strong>der</strong>e<br />
Mitglie<strong>der</strong> gleich, niemand wir<br />
zu einem ‚Sozialfall‘“, so Michaela<br />
Reisenbauer. Alle Infos unter<br />
kraeuteregg.at<br />
Husqvarna X-LINE ist unsere Mähroboter Serie mit den meisten Leistungsmerkmalen<br />
und die perfekte Wahl für alle, die einen Mähroboter <strong>der</strong> Spitzenklasse<br />
erwarten. Diese Mähroboter sind mit X-LINE Leistungsmerkmalen <strong>aus</strong>gestattet, zu<br />
denen das Automower® Connect-Modul mit GPS Diebstahlortung, GPS unterstützte<br />
Navigation**, LED-Scheinwerfer, ein Kollisionsschutz <strong>aus</strong> Gummi und das X-LINE<br />
** Nicht für AWD-Modelle. Zu einem späteren Zeitpunkt als Software-Update<br />
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Filiale 7372 DRASSMARKT, Aussiedlergasse 4<br />
02617 20267, Fax Dw20, drassmarkt@werkstattpichler.at<br />
Alles für den Garten!<br />
GMBH<br />
2860 KIRCHSCHLAG, Seiserstraße 14, 02646/2660<br />
Filiale 7372 DRASSMARKT, Aussiedlergasse 4, 02617/20267<br />
office@werkstattpichler.at<br />
<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
GMBH<br />
27
WIRTSCHAFT<br />
Telekommunikation: R<strong>aus</strong> <strong>aus</strong> dem Mittelalter<br />
Die Entwicklung in Sachen Digitalisierung<br />
– auch im ländlichen<br />
Raum – wird das Arbeiten grundlegend<br />
verän<strong>der</strong>n, inbeson<strong>der</strong>e<br />
in Bezug auf die Glasfaser-Technologie,<br />
die demnächst auch in<br />
weiten Teilen <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
Einzug halten soll. Einer, <strong>der</strong> den<br />
Trend rechtzeitig erkannt hat, ist<br />
Roman Dissauer. Der Hollenthoner<br />
machte sich 2015 selbstständig,<br />
um innovative cloudbasierte<br />
Lösungen für Businesskunden<br />
zu entwickeln.<br />
Roman Dissauer kümmert<br />
sich mit seiner Firma RDI Solutions<br />
um virtuelle Telefonanlagen<br />
für Business-Kunden. Wem<br />
nun nicht ganz klar ist, was<br />
mit diesem Satz gemeint ist,<br />
<strong>der</strong> hat das Problem eigentlich<br />
schon gut erkannt. „Aufgrund<br />
meiner Ausbildung und Berufserfahrung<br />
habe ich gewusst,<br />
was technisch möglich ist. Als<br />
ich dann gesehen habe, was in<br />
<strong>der</strong> Region davon umgesetzt<br />
ist, war schnell klar, dass viele<br />
Betriebe noch immer mittelalterliche<br />
Methoden in <strong>der</strong> Telekommunikation<br />
anwenden. Die<br />
meisten wissen gar nicht, was<br />
es an mo<strong>der</strong>nen Möglichkeiten<br />
gibt“, so Dissauer. Und genau<br />
hier setzte er seine Geschäftsidee<br />
an. „Telekommunikation<br />
braucht je<strong>der</strong>, aber gerade<br />
Klein- und Mittelbetrieben fehlt<br />
die Möglichkeit, einen Mitarbeiter,<br />
<strong>der</strong> sich <strong>aus</strong>schließlich darum<br />
kümmert, zu beschäftigen.“<br />
Alte Leitungen und<br />
neue Technik<br />
Problematisch werden veraltete<br />
IT-Systeme beson<strong>der</strong>s<br />
dann, wenn plötzlich nichts<br />
mehr geht. Die Abschaltung des<br />
veralteten ISDN-Netzes wird in<br />
naher Zukunft stattfinden, viele<br />
Dienste funktionieren anschließend<br />
nicht mehr, wenn man<br />
sich nicht rechtzeitig um eine<br />
Umstellung kümmert. Und da<br />
kommt Dissauer ins Spiel.<br />
Seine Firma fungiert als Telekommunikationsanbieter,<br />
<strong>der</strong><br />
die jeweils technisch machbare<br />
und für die Region richtige Infrastruktur<br />
kombiniert, damit<br />
Telefonie und Internet in den<br />
Unternehmen am neuesten<br />
Stand <strong>der</strong> Technik funktionieren.<br />
Das Endgerät o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Aufenthaltsort<br />
spielt dabei nurmehr<br />
Roman Dissauer sucht nach maßgeschnei<strong>der</strong>ten Telekommunikationslösungen<br />
/ Foto: Thomas Gobauer<br />
eine untergeordnete Rolle. „Ich<br />
kombiniere verschiedene Technologien,<br />
so wie es am besten<br />
passt. Der Kunde hat dann ein<br />
Telekommunikationssystem,<br />
das per App funktioniert und<br />
auch so gesteuert wird“, so<br />
Dissauer.<br />
Eine wesentliche Entwicklung<br />
stellt für ihn <strong>der</strong> Ausbau des<br />
Glasfaser-Internets dar, denn<br />
dadurch würde es einen weiteren<br />
technologischen Sprung geben.<br />
Auch in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
findet <strong>der</strong>zeit <strong>der</strong> Ausbau statt.<br />
Aktuell arbeitet <strong>der</strong> Hollenthoner<br />
noch vom Homeoffice <strong>aus</strong><br />
und betreut seine Kunden vor<br />
Ort. Ab 2022 wird es einen eigenen<br />
Firmenstandort in Spratzeck<br />
(Hollenthon) geben, wo<br />
man sich die verschiedenen<br />
Technologien dann auch vor Ort<br />
anschauen kann.<br />
Cornelia Rehberger<br />
28 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
WIRTSCHAFT<br />
Beste Beratung, <strong>aus</strong>gezeichnete Fahrzeuge<br />
Beim Autokauf sollte man sich<br />
immer auf den Fachmann verlassen.<br />
Er hilft dabei, das auf<br />
Ihre Ansprüche und Bedürfnisse<br />
bestens abgestimmte Auto zu<br />
finden. Im Autoh<strong>aus</strong> Geigner hat<br />
man dabei leichtes Spiel, denn<br />
hier sind mit <strong>der</strong> Marke Seat<br />
mehrfach von Experten <strong>aus</strong>gezeichnete<br />
Fahrzeuge zu finden.<br />
Beim Autokauf gibt es 1.000<br />
Dinge zu beachten, schließlich<br />
will man viele Jahre Freude am<br />
Fahrzeug haben. Und nicht nur<br />
das. Ein Auto ist ein täglicher Begleiter,<br />
<strong>der</strong> für die unterschiedlichsten<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen gerüstet<br />
sein muss – sei es Platzbedarf,<br />
Sicherheit, Assistenzsysteme<br />
o<strong>der</strong> Ausstattung. Die<br />
Profis im Autoh<strong>aus</strong> Geigner im<br />
Mobilitätscenter in Krumbach<br />
haben nicht nur jahrelange Erfahrung,<br />
son<strong>der</strong>n sind auch<br />
dank regelmäßiger Schulungen<br />
immer auf dem neuesten Stand.<br />
Sie wissen daher, welche Fragen<br />
es zu klären gilt, um für jeden<br />
das genau passende Auto<br />
zu finden. Und sie stehen Ihnen<br />
auch nach dem Kauf mit einer<br />
vielfältigen Palette an Service-<br />
leistungen zur Seite. Denn mit<br />
dem Autokauf bei Seat Geigner<br />
kauft man das „Rundum-sorglos-Paket“<br />
gleich mit.<br />
Sportlicher Sieger<br />
Die Auswahl fällt umso leichter,<br />
weil man hier im großzügigen<br />
Schauraum das Beste<br />
findet, das es <strong>der</strong>zeit am Markt<br />
gibt. Das haben nun auch unabhängige<br />
Experten bestätigt.<br />
Erst kürzlich wurde <strong>der</strong> Seat<br />
Leon als „Best Buy Car of Europe<br />
<strong>2021</strong>“ <strong>aus</strong>gezeichnet. Der<br />
Preis ist eine Art Ritterschlag in<br />
<strong>der</strong> Fahrzeugbranche, denn er<br />
wird von einer hochkarätigen<br />
Fachjury vergeben, bestehend<br />
<strong>aus</strong> 31 namhaften Motorjournalisten<br />
<strong>aus</strong> ebenso vielen<br />
Län<strong>der</strong>n. Die Auszeichnung<br />
honoriert insbeson<strong>der</strong>e Bestrebungen,<br />
außergewöhnliche<br />
Fahrzeuge zu entwickeln, die<br />
auf dem Markt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> breiten<br />
Masse hervorstechen. Kein<br />
Wun<strong>der</strong>, dass die Wahl dabei<br />
auf den Seat Leon gefallen ist.<br />
Er besticht durch sportliches<br />
Design und topmo<strong>der</strong>ne technische<br />
Ausstattung, kombiniert<br />
in einem unschlagbaren<br />
Gesamtpaket. Das bestätigen<br />
auch die Fahrzeug-Experten<br />
des Fachmagazins AUTO BILD.<br />
Der Seat Leon 1.5 eTSI ist<br />
Sieger in <strong>der</strong> Kategorie „Bestes<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis bis<br />
35.000 Euro“ und damit Gewinner<br />
des „Goldenen Lenkrads“<br />
2020. Die Tester, <strong>aus</strong>schließlich<br />
<strong>aus</strong> Experten bestehend, bewerteten<br />
Fahreindrücke, Grundpreis,<br />
Basis<strong>aus</strong>stattung, Garantien<br />
und Aufpreispolitik.<br />
Der Seat Leon ging dabei als<br />
klarer Sieger in seiner Preiskategorie<br />
hervor. Der sportliche<br />
Spanier ist das erste umfassend<br />
digital vernetzte Fahrzeug<br />
<strong>der</strong> Marke, <strong>der</strong> bisher sicherste<br />
Seat mit hochentwickelten Assistenzsystemen<br />
und das erste<br />
Plug-in Hybrid-Modell, das Seat<br />
je entwickelt hat.<br />
Wenn auch Sie sich von den<br />
Vorteilen des Testsiegers überzeugen<br />
wollen o<strong>der</strong> auf Fachberatung<br />
beim Autokauf setzen,<br />
dann freuen wir uns, Sie bald<br />
wie<strong>der</strong> im Autoh<strong>aus</strong> Geigner für<br />
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
29
Regionale Plattform vernetzt Unterne<br />
Die Bereitschaft <strong>der</strong> Konsumenten,<br />
regional zu kaufen, ist<br />
groß und erhöhte sich durch<br />
Corona deutlich. Vor<strong>aus</strong>setzung<br />
ist, dass man als Unternehmen<br />
von den Kunden auch gefunden<br />
wird. Seitens <strong>der</strong> Region ist man<br />
seit Langem auf <strong>der</strong> Suche nach<br />
einem entsprechenden Angebot,<br />
das in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> und<br />
im Wechselland gut vernetzt<br />
ist. Mit jelo.at von <strong>der</strong> Raiffeisenbank<br />
NÖ-Süd Alpin scheint<br />
ein solches Angebot gefunden,<br />
das bereits gut etabliert ist und<br />
in den nächsten Monaten erweitert<br />
wird. Zugang haben dazu<br />
alle Unternehmer und Konsumenten,<br />
unabhängig davon, ob<br />
sie Raiffeisen-Bankkunden sind<br />
o<strong>der</strong> nicht.<br />
Auf <strong>der</strong> einen Seite liegt Regionalität<br />
voll im Trend, auf <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Seite braucht es – spätestens<br />
seit <strong>der</strong> Corona-Krise –<br />
ein Angebot zur Stärkung <strong>der</strong><br />
regionalen Betriebe. „Wir suchen<br />
seit Langem ein Angebot,<br />
das nicht nur die Unternehmen<br />
besser sichtbar macht, son<strong>der</strong>n<br />
auch für eine regionale Kundenbindung<br />
sorgt. Die Entwicklung<br />
einer eigenen Regions-Plattform<br />
wäre finanziell und personell we<strong>der</strong><br />
für die Region noch für Gemeinden<br />
o<strong>der</strong> Betriebe leistbar.<br />
jelo.at könnte genau das System<br />
sein, das wir gesucht haben.<br />
Da es für alle offen ist und<br />
nicht nur für Raiffeisen-Kunden,<br />
ist das ein tolles Produkt, das<br />
unsere Ansprüche genau erfüllen<br />
dürfte“, so Regionsobmann<br />
Fritz Trimmel.<br />
Von links: Direktor Johann Sperhansl, MBA CMC, Christian Kager und Direktor Walter Hummer von <strong>der</strong> Raiffeisenbank<br />
NÖ-Süd Alpin mit Unternehmensberater Josef Vollmer / Fotos: Rehberger, www.audivision.at<br />
Was ist jelo.at?<br />
Kundenbindung? Regionale<br />
Wertschöpfung? Vernetzte Unternehmer?<br />
Wir haben uns angesehen,<br />
was jelo.at genau ist,<br />
und bei jenen nachgefragt, die<br />
für die Entwicklung verantwortlich<br />
sind. Eines gleich vorweg:<br />
Die Unternehmer-Plattform <strong>der</strong><br />
Raiffeisenbank NÖ-Süd Alpin<br />
ist mehr als nur ein Online-<br />
Sammelbecken für heimische<br />
Betriebe.<br />
„Ein wesentlicher Eckpfeiler<br />
unserer Philosophie als Regionalbank<br />
ist es, Unterstützung<br />
in <strong>der</strong> Region anzubieten. Mit<br />
jelo.at wollen wir eine Alternative<br />
zu Amazon und den großen<br />
Internetanbietern liefern, damit<br />
die Wertschöpfung in <strong>der</strong> Region<br />
bleibt“, so Direktor Walter<br />
Hummer von <strong>der</strong> Raiffeisenbank<br />
NÖ-Süd Alpin. Ziel war es, die<br />
Plattform so interessant zu<br />
gestalten, dass sich viele Unternehmer<br />
in <strong>der</strong> Region daran<br />
beteiligen und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Seite viele Konsumenten die<br />
Angebote nutzen.<br />
Virtueller Marktplatz<br />
Das Ganze hat sich im Laufe<br />
<strong>der</strong> Entstehung beinahe selbstständig<br />
weiterentwickelt. Vor<br />
zwei Jahren wurden im Rahmen<br />
eines Innovations-Pools<br />
Ideen gesammelt und dabei <strong>der</strong><br />
Wunsch nach einer regionalen<br />
Plattform deutlich. Zunächst<br />
wurde in erster Linie ein vernetzter<br />
Veranstaltungskalen<strong>der</strong><br />
geplant. Ein Tool, das durch die<br />
Corona-Krise und dem vorläufigen<br />
Ende aller Veranstaltungen<br />
vorerst obsolet wurde. Also hat<br />
man jelo.at innerhalb weniger<br />
Wochen weiterentwickelt. Derzeit<br />
wird die Plattform von den<br />
Betrieben genutzt, um sich einer<br />
größeren Zielgruppe zu präsentieren.<br />
Gleichzeitig können<br />
Konsumenten auf dieser Seite<br />
immer die aktuellen Angebote<br />
in <strong>der</strong> Region abrufen – auf dem<br />
virtuellen Marktplatz findet man<br />
vom bunten Osterei bis zum<br />
Sonnenschutz immer die neuesten<br />
Aktionen.<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> betreut das<br />
jelo.at-Team die Unternehmer<br />
bei ihrem professionellen Online-Auftritt<br />
und kümmert sich<br />
auch um die Bekanntheit über<br />
Social-Media-Kanäle wie Facebook<br />
und Instagram. Dieses En-<br />
30 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
hmer und Kunden<br />
Demnächst gibt es zusätzlich zum jelo.at-Marktplatz auch eine jelo.at-<br />
Gutscheinkarte, auf die ein frei bestimmbarer Geldwert aufgeladen werden<br />
kann. Zusätzlich wird es auch eine jelo.at-Cashbackkarte geben, mit <strong>der</strong> man<br />
Guthaben für den nächsten regionalen Einkauf sammeln kann.<br />
gagement kam genau zum richtigen<br />
Zeitpunkt. „Wir haben jelo.<br />
at am 30. Jänner 2020 gestartet<br />
und hatten das Ziel, im ersten<br />
Jahr 100 Unternehmer mit an<br />
Bord zu haben. Mittlerweile sind<br />
wir schon bei 300 Firmen“, so<br />
Direktor Hummer. Für ihn ist<br />
es ein wichtiger Punkt, dass<br />
die Betriebe bei ihrem Online-<br />
Auftritt professionell betreut<br />
werden: „Auf <strong>der</strong> einen Seite<br />
gibt es viele Konsumenten,<br />
die nicht wissen, wie vielfältig<br />
das Angebot in <strong>der</strong> Region<br />
ist. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite hat<br />
beispielsweise ein bäuerlicher<br />
Direktvermarkter nicht so leicht<br />
die Möglichkeit, sich online professionell<br />
darzustellen.“<br />
Ein Aspekt, <strong>der</strong> das Angebot<br />
auch für die Region interessant<br />
macht. „Man hat gesehen, dass<br />
die Entwicklung einer solchen<br />
Plattform Unsummen kosten<br />
kann. Das ist jedoch noch keine<br />
Garantie, dass diese auch<br />
so funktioniert, wie sie soll, und<br />
von den Kunden angenommen<br />
wird. Mit <strong>der</strong> jelo.at-Plattform<br />
dürfte es nun aber ein Angebot<br />
geben, dass sich in <strong>der</strong> Region<br />
gut entwickelt und allen Betrieben<br />
und Konsumenten zugänglich<br />
ist“, so Regionsobmann<br />
Trimmel.<br />
Gutscheine und<br />
Cashback<br />
jelo.at versteht sich allerdings<br />
nicht als Handelsplattform (obwohl<br />
man die gesuchten Produkte<br />
auch online findet) son<strong>der</strong>n<br />
vielmehr als Möglichkeit,<br />
Firmen und Kunden besser<br />
zusammenzubringen. Mit zwei<br />
Neuerungen soll <strong>der</strong> regionale<br />
Einkauf dabei noch „schmackhafter“<br />
gemacht werden. Zum<br />
Einen gibt es eine Gutscheinkarte<br />
– hier kann man einen bestimmten<br />
Betrag aufladen lassen<br />
– <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Region eingelöst<br />
werden kann. Zum an<strong>der</strong>en wird<br />
es eine Cashback-Karte geben,<br />
wo ein bestimmter Prozentsatz<br />
bzw. Eurobetrag wie<strong>der</strong> auf die<br />
Karte gutgeschrieben wird und<br />
für die nächsten Einkäufe verwendet<br />
werden kann.<br />
„Derzeit laufen Gespräche mit<br />
den Betrieben und die Rückmeldungen<br />
sind sensationell.<br />
Die Unternehmer liefern selbst<br />
tolle Ideen für die Umsetzung,<br />
etwa für mögliche Gutscheine“,<br />
so Hummer. Mitmachen kann<br />
dabei fast je<strong>der</strong>: „Wir schließen<br />
die großen Ketten <strong>aus</strong>, denn<br />
uns geht es <strong>aus</strong>schließlich um<br />
die regionalen Unternehmer, die<br />
von jelo.at profitieren sollen“, so<br />
<strong>der</strong> Bankdirektor.<br />
Im Laufe des Jahres sollen<br />
sowohl die Gutschein-Karte als<br />
auch die Cashback-Karte angeboten<br />
werden, bei <strong>der</strong> man<br />
bei jedem Einkauf ein Guthaben<br />
sammelt. Bei <strong>der</strong> Raiffeisenbank<br />
NÖ-Süd Alpin wird es<br />
dazu eigene Kontomodelle geben.<br />
Aber auch Nicht-Kunden<br />
können in den Genuss bei<strong>der</strong><br />
Karten kommen, etwa indem die<br />
teilnehmenden Betriebe diese<br />
<strong>aus</strong>geben und sich die Kartenbesitzer<br />
auf jelo.at registrieren.<br />
Starke Partner<br />
Josef Vollmer ist nicht nur Unternehmensberater,<br />
<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit<br />
ein Pilotprojekt in <strong>der</strong> Region<br />
umsetzt, um Unternehmer bei<br />
<strong>der</strong> Stärkung ihrer Mitarbeiter-<br />
Marke zu unterstützen, son<strong>der</strong>n<br />
auch Mitglied <strong>der</strong> Wirtschaftsplattform<br />
Bucklige <strong>Welt</strong>. Für ihn<br />
ist diese bestehende Plattform<br />
ein gutes Werkzeug: „Das ist<br />
eine spannende Weiterentwicklung,<br />
um den Kunden Vorteile<br />
beim Einkauf in <strong>der</strong> Region zu<br />
verschaffen. Gebaut ist eine<br />
solche Plattform schnell, diese<br />
aber professionell zu befüllen<br />
und am Markt zu etablieren ist<br />
schon wesentlich schwieriger.<br />
Dafür braucht man starke Partner<br />
und das scheint mit jelo.at<br />
zu funktionieren“, so Vollmer. Er<br />
sieht darin eine gute Möglichkeit<br />
<strong>der</strong> Kundenbindung.<br />
Darauf zielt auch jelo.at ab.<br />
„Durch Corona ist <strong>der</strong> Einkauf<br />
im Internet einfacher geworden.<br />
Wir müssen den Einkauf<br />
in <strong>der</strong> Region daher so attraktiv<br />
gestalten, dass die Menschen<br />
trotzdem hier einkaufen. Mit den<br />
beiden Karten, die in Planung<br />
sind, bieten wir dieses ‚Zuckerl‘<br />
als zusätzlichen Anreiz“, so Direktor<br />
Hummer.<br />
Direktor Johann Sperhansl<br />
ergänzt: „Wir nehmen unsere<br />
Verantwortung in <strong>der</strong> Region<br />
ernst und konnten auf die geän<strong>der</strong>ten<br />
Rahmenbedingungen<br />
rasch reagieren. Somit haben<br />
wir eine Plattform, die nicht nur<br />
für regionale Betriebe und Konsumenten<br />
entstanden ist, son<strong>der</strong>n<br />
sich auch mit ihren Nutzern<br />
weiterentwickelt. Und das ist<br />
schließlich auch <strong>der</strong> regionale<br />
Gedanke, für den die Raiffeisenbank<br />
NÖ-Süd Alpin steht.“<br />
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
31
WIRTSCHAFT<br />
„Jedes Tier ist irgendwann vermittelbar“<br />
Elisabeth Platzky, hier mit „Opi“ leitet<br />
das Tierheim Ternitz, fünf Tierpfleger<br />
stehen ihr zur Seite / Fotos (3): Egerer<br />
Die Tierliebe war bei Elisabeth<br />
Platzky schon sehr früh recht<br />
<strong>aus</strong>geprägt. Ihre erste Katze<br />
nahm sie „illegal“ von <strong>der</strong> Klavierstunde<br />
mit nach H<strong>aus</strong>e. Irgendwann<br />
machte sie in ihrem<br />
H<strong>aus</strong> den Keller, die Garage und<br />
schließlich die Mansarde zu einer<br />
Auffangstation für obdachlose<br />
Tiere. Das sprach sich natürlich<br />
herum. Seit 2008 leitet sie nun das<br />
Tierheim in Ternitz, welches von<br />
<strong>der</strong> Gemeinde errichtet und vom<br />
Tierschutzverein Schwarzatal<br />
gepachtet wurde.<br />
„Ich bin über Erika Granitzer,<br />
meine Vorgängerin, zum<br />
Tierschutzverein Schwarzatal<br />
gekommen“, erinnert sich die<br />
Tierfreundin. „Damals ist es um<br />
einen streunenden Hund gegangen;<br />
da sagte sie zu mir: Wenn<br />
ich Tiere so liebe, dann solle ich<br />
mitarbeiten und so habe ich als<br />
Schriftführerin begonnen.“<br />
Tierheim als<br />
letzte Rettung<br />
Auch im Tierheim spürt man<br />
die verschiedenen Stadien <strong>der</strong><br />
Corona-Krise. „Anfangs gab es<br />
weniger Abgaben, weil die Leute<br />
mehr zu H<strong>aus</strong>e waren. Jetzt<br />
merkt man, dass viele Leute von<br />
<strong>der</strong> Psyche her angeschlagen<br />
50 Katzen, 20 davon schüchtern, 16 Hunde, 15 Kaninchen, 4 Ziegen und<br />
ein Camerunschaf (Findling <strong>aus</strong> Pottschach) sowie 2 Erpel, Hühner und<br />
zahlreiche Tauben haben eine neue Heimat im Tierheim Ternitz gefunden<br />
und warten auf neue Besitzer<br />
sind. Es kommt zu vermehrten<br />
Abgaben, weil anscheinend<br />
auch die Trennungen steigen.<br />
Die Tiere haben dann keinen<br />
Platz mehr, die Besitzer sind<br />
überfor<strong>der</strong>t“, bedauert die passionierte<br />
Tierschützerin.<br />
Natürlich werden die Menschen,<br />
die sich entscheiden,<br />
einem Tier eine neue Heimat zu<br />
geben, „auf Herz und Nieren geprüft“.<br />
„Denn man muss sich im<br />
Klaren darüber sein, dass man<br />
Verantwortung für ein Lebewesen<br />
übernimmt und das oft auf<br />
lange Zeit“, gibt Platzky zu bedenken.<br />
„Denn im Lockdown<br />
hatten die Menschen mehr Zeit,<br />
aber was ist danach?“<br />
Je<strong>der</strong> Topf findet<br />
seinen Deckel<br />
Trotzdem ist sie optimistisch:<br />
„Irgendwann ist jedes Tier vermittelbar.<br />
Die Charaktere von<br />
Besitzer und Tier müssen halt<br />
zusammenpassen. Wir hatten<br />
zum Beispiel die zwei schüchternen<br />
Katzen Moses und Nina.<br />
Sie verbrachten neun Jahre im<br />
Tierheim, bevor sie von einem<br />
gesetzteren Ehepaar aufgenommen<br />
wurden und richtig aufgeblüht<br />
sind“, freut sich Platzky.<br />
„Denn auch bei uns im Heim<br />
stehen die Tiere manchmal unter<br />
Stress.“<br />
Auf insgesamt 3.000m², die<br />
Freiflächen inbegriffen, leben<br />
zurzeit 16 Hunde, 50 Katzen, 15<br />
Kaninchen, vier Ziegen, ein Kamerunschaf,<br />
zwei Erpel, Hühner<br />
und Tauben.<br />
Zwei <strong>aus</strong>gebildete Tierpfleger,<br />
einer davon hat die Lehre<br />
sogar im Heim gemacht, und<br />
angelernte Pflegehelfer helfen<br />
im Schichtbetrieb mit, die Tiere<br />
zu versorgen.<br />
Elisabeth Platzky hat in mehreren<br />
Modulen auch die Ausbildung<br />
zur Hundeverhaltenstrainerin<br />
nach Sheila Harper und<br />
Winnie Börman <strong>aus</strong> England<br />
absolviert.<br />
„Wir haben Hundespaziergänger,<br />
die unsere Hunde <strong>aus</strong>führen.<br />
Diese müssen vorher einen<br />
eineinhalbtägigen Kurs bei uns<br />
absolvieren, denn wir haben<br />
ja trotzdem die Verantwortung<br />
für die Tiere. Lei<strong>der</strong> – für die<br />
Tiere im Endeffekt natürlich gut<br />
– verlieben sich manche Hundespaziergänger<br />
in das Tier und<br />
nehmen es dann für immer.“ In<br />
diesem Fall sind neue Hundefreunde<br />
gefragt.<br />
Was sie sich von Tierbesitzern<br />
o<strong>der</strong> solchen, die es noch einmal<br />
werden wollen, wünscht: „Sehr<br />
viel Herz für Tiere und Vernunft.<br />
Vor allem, wenn man sich das<br />
erste Mal entschließt, ein Tier<br />
zu sich nach H<strong>aus</strong>e zu nehmen,<br />
sollte man das mit <strong>der</strong> ganzen<br />
Familie gut überlegen und absprechen,<br />
abwägen, ob die Zeit<br />
und das Geld vorhanden sind.<br />
Das Tier sollte ein vollwertiges<br />
Familienmitglied sein; dafür wird<br />
es Ihnen mehr zurückgeben, als<br />
so manch einer vielleicht denkt.“<br />
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32 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
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WIRTSCHAFT<br />
Zwei Brü<strong>der</strong> und ihr Leben mit Holz<br />
Christoph und Florian Kapfenberger haben als Zimmerer den Sprung in die<br />
Selbstständigkeit gewagt / Foto: Kapfenberger<br />
Der Beruf des Zimmerers ist<br />
Christoph und Florian Kapfenberger<br />
<strong>aus</strong> Kirchberg/Ofenbach<br />
quasi schon in die Wiege gelegt<br />
worden. Auch ihr Vater erlernte<br />
diesen Beruf und vermittelte<br />
ihnen die Liebe zu Holz. Zuerst<br />
machte sich Florian selbstständig,<br />
nun ist auch sein großer<br />
Bru<strong>der</strong> Christoph in die Firma<br />
eingestiegen.<br />
„Unser Vater, ebenfalls gelernter<br />
Zimmerer, hat uns bereits<br />
im Kindesalter in <strong>der</strong> eigenen<br />
Hobby-Werkstatt arbeiten<br />
lassen. Da haben wir immer<br />
nur Holz gesehen. Also ist uns<br />
einfach nichts an<strong>der</strong>es übrig geblieben,<br />
als ebenfalls Zimmerer<br />
zu erlernen“, so Zimmermeister<br />
Florian Kapfenberger mit<br />
einem Schmunzeln. Er hat wie<br />
sein Bru<strong>der</strong> Zimmerer gelernt,<br />
sich dann immer weitergebildet<br />
und schließlich, den Meister<br />
gemacht. „Danach reifte<br />
in mir natürlich <strong>der</strong> Plan, mich<br />
irgendwann selbstständig zu<br />
machen.“ Vorher sammelte er<br />
viele Jahre Büroerfahrung in einigen<br />
Holzbaufirmen. Daher ist<br />
er in <strong>der</strong> neu gegründeten Firma<br />
auch für den kaufmännischen<br />
Bereich zuständig.<br />
Sein älterer Bru<strong>der</strong> Christoph,<br />
gewann zunächst auch in an<strong>der</strong>en<br />
Unternehmen wertvolle<br />
Erfahrungen, bis er kürzlich beschloss,<br />
ebenfalls in den Familienbetrieb<br />
einzusteigen. Er ist<br />
<strong>der</strong> Praktiker und fährt auf die<br />
B<strong>aus</strong>tellen.<br />
Sich in Zeiten wie diesen<br />
selbstständig zu machen,<br />
braucht Mut. Warum gerade<br />
jetzt? „Die Materie Holz ist vielseitig<br />
verwendbar und unsere<br />
Arbeit wird immer nachhaltig<br />
sein. Da sich die Leute immer<br />
mehr auf ihre Wurzeln besinnen,<br />
rückt <strong>der</strong> B<strong>aus</strong>toff Holz<br />
vermehrt in den Vor<strong>der</strong>grund“,<br />
sind sich die beiden sicher.<br />
Karin Egerer<br />
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H S C H<br />
W e<br />
<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
33
GEMEINDEN<br />
Natürlich kann es zu Ostern<br />
noch einmal schneien, aber<br />
<strong>der</strong> Frühling ist jetzt schon<br />
spürbar! Die ersten warmen<br />
Stunden im Garten locken uns<br />
nach draußen. Vieles kann jetzt<br />
schon für das kommende Gartenjahr<br />
vorbereitet werden:<br />
In vielen Gärten drängen die<br />
Blumenzwieberl frischgrün <strong>aus</strong><br />
dem Boden. Die Zaubernuss und<br />
<strong>der</strong> Winterduftschneeball blühen<br />
– völlig unbeeindruckt von<br />
den kalten Nachttemperaturen.<br />
Auch <strong>der</strong> Winterjasmin öffnet<br />
langsam seine gelben Blüten. In<br />
manchen Gärten war <strong>der</strong> Maulwurf<br />
sehr fleißig. Versuchen wir<br />
es positiv zu sehen! Wenn man<br />
ein regengeschütztes Depot mit<br />
Maulwurferde anlegt, hat man<br />
Schicken Sie Ihre Gartenfrage<br />
an: redaktion@<br />
bote-bw.at und unsere<br />
Gärtnermeisterin wird sie<br />
hier beantworten.<br />
Der Frühling ist schon spürbar<br />
den ganzen Frühling feinkrümlige<br />
und unkrautfreie Erde zur<br />
Verfügung. Mit etwas Pflanzerde<br />
o<strong>der</strong> Kompost vermischt kann<br />
man sie gut für die Anzucht von<br />
Pflanzen verwenden.<br />
<strong>März</strong> ist in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
die beste Zeit für den Obstbaumschnitt.<br />
Man kann Blütenund<br />
Blattknospen schon gut unterscheiden<br />
und im unbelaubten<br />
Zustand sieht man gut, ob ein<br />
Baum rundherum ungefähr das<br />
gleiche Astgewicht, aufweist.<br />
Das ist sehr wichtig, damit die<br />
Bäume dem Wind trotzen können.<br />
Schnee- und Windbruch<br />
sollten entfernt werden. Auch<br />
die Beerensträucher wie Ribisel,<br />
Stachelbeeren und Himbeeren<br />
kann man jetzt schneiden. Bei<br />
den Ribisel- und Stachelbeer-<br />
sträuchern entfernt man regelmäßig<br />
die alten Triebe. Man erkennt<br />
sie leicht an <strong>der</strong> dunkleren<br />
Rindenfärbung. Im Kräutergarten<br />
kann man die dürren Reste<br />
vom Vorjahr abschneiden. Aber<br />
Vorsicht bei Salbei, Lavendel<br />
und Thymian! Sie vertragen einen<br />
starken Rückschnitt erst ab<br />
Ostern wirklich gut. Auch in den<br />
Staudenbeeten kann man schon<br />
die dürren Halme wegschneiden.<br />
Beim Rittersporn und den<br />
hohen Astern lässt man etwa 40<br />
cm <strong>der</strong> trockenen Halme stehen,<br />
damit sich die jungen Triebe hineinwachsen<br />
können.<br />
Spätestens jetzt ist es Zeit,<br />
um einen guten Pflanzplan<br />
für den Gemüsegarten <strong>aus</strong>zutüfteln.<br />
Dabei ist wichtig, den<br />
Fruchtwechsel zu beachten. Die<br />
einfache Regel: erst Starkzehrer<br />
(alle Kohlgewächse, Gurken,<br />
Zuchini, Kürbis), dann Mittelzehrer<br />
(Salat, Rote Rüben, Radieschen,<br />
Wurzelgemüse) und danach<br />
die Schwachzehrer (Erbsen<br />
und Fisolen), die den Boden wie<strong>der</strong><br />
mit Stickstoff versorgen. Bei<br />
den Beeten für die Starkzehrer<br />
macht es Sinn, im Frühling noch<br />
einmal kräftig mit biologischem<br />
Langzeitdünger zu düngen.<br />
Die Tage sind noch kurz und<br />
die schöne Zeit im Garten dauert<br />
oft nur wenige Stunden – genießen<br />
wir sie! Ich wünsche Ihnen<br />
entspannte Tage, bevor es im<br />
Garten wie<strong>der</strong> so richtig losgeht!<br />
Herzlichst,<br />
Ihre Gärtnermeisterin<br />
Gerlinde Blauensteiner<br />
Foto: © gudrun – stock.adobe.com<br />
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Kevin Steiner,<br />
Škoda-Markenleiter<br />
34 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
AREA Vermessung ZT GmbH – verlässlicher<br />
Arbeitgeber – auch in <strong>der</strong> Krise!<br />
Die AREA Vermessung ZT GmbH<br />
als leistungsfähigster Anbieter<br />
von Vermessungs-leistungen<br />
im südlichen Nie<strong>der</strong>österreich<br />
trotzt <strong>der</strong> Corona-Krise auf beeindruckende<br />
Weise. Seit Beginn<br />
<strong>der</strong> Krise arbeiten wir mit<br />
vollen Kapazitäten für unsere<br />
Kunden, um sie bestmöglich<br />
in allen vermessungstechnischen<br />
Angelegenheiten zu<br />
betreuen.<br />
Der größte Teil unserer Mitarbeiter<br />
stammt selbst <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> und wurde in<br />
den letzten beiden Jahrzehnten<br />
bei <strong>der</strong> AREA zu erstklassigen<br />
Vermessungstechnikern <strong>aus</strong>gebildet.<br />
Der beson<strong>der</strong>e Reiz des<br />
Berufs „Vermessungstechniker“<br />
liegt in <strong>der</strong> Kombination<br />
von hochgenauer Arbeit in <strong>der</strong><br />
Natur mit <strong>der</strong> EDV-gestützten<br />
und mathematisch zum Teil anspruchsvollen<br />
Auswertung <strong>der</strong><br />
Messdaten im Büro. Der vielfältige<br />
Aufgabenbereich führt<br />
dazu, dass es einem Vermesser<br />
„eigentlich nie fad wird“.<br />
Um den zukünftigen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
unserer Kunden gerecht<br />
zu werden, müssen wir unser<br />
Ausbildungsprogramm weiter<br />
<strong>aus</strong>weiten. Wir werden daher<br />
heuer wie<strong>der</strong> Lehrlinge zur Ausbildung<br />
aufnehmen.<br />
Die Ausbildung zum Vermessungstechniker<br />
dauert 3 ½ Jahre.<br />
In dieser Zeit erfolgt an einem<br />
Tag pro Woche die theoretische<br />
Ausbildung in <strong>der</strong> Berufsschule,<br />
die an<strong>der</strong>en Wochentage<br />
sind für die Umsetzung des<br />
Erlernten in <strong>der</strong> Praxis vorgesehen.<br />
Da das Berufsbild des<br />
Vermessungstechnikers nach<br />
dem Erlernen des Handwerkszeugs<br />
(Bedienen <strong>der</strong> Vermessungsinstrumente,<br />
Auswertung<br />
<strong>der</strong> Daten und Konstruktion <strong>der</strong><br />
Pläne in CAD-Systemen) zum<br />
Teil noch anspruchsvollere Aufgaben<br />
vorsieht, hat die Vergangenheit<br />
gezeigt, dass sich junge<br />
Menschen mit bereits positiv<br />
abgeschlossener weiterführen<strong>der</strong><br />
Schule (Matura, Fachschule<br />
für Landwirtschaft Warth,<br />
Fachschule für Baugewerbe)<br />
für diesen Beruf beson<strong>der</strong>s gut<br />
eignen.<br />
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40 Jahren Berufserfahrung bin<br />
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E-Mail: office.bw@area-vermessung.at<br />
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AREA <strong>der</strong> Krise weiterhin wi<strong>der</strong>stehen<br />
wird und ein lukrativer<br />
Arbeitgeber bleibt.<br />
Wir freuen uns auf Ihre<br />
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Die ersten <strong>März</strong>-Sonnenstrahlen<br />
geben einen Einblick<br />
auf den Frühling – wie<br />
hier in Edlitz während eines<br />
Abendspaziergangs durch<br />
den fast schon frühlingshaften<br />
Wald. / Foto: Rehberger<br />
Bucklige <strong>Welt</strong>reisens Lieblingsplatz <strong>Nr</strong>. 37<br />
Es ist immer wie<strong>der</strong> schön, wenn das satte Grün<br />
zurück auf die Buckel und Bäume rund um den<br />
Burgstallweg bei Hochneukirchen kommt<br />
Foto: Steinbichler<br />
Um Vorbestellung<br />
wird gebeten<br />
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36 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
GEMEINDEN<br />
Bock auf Ziege? Einkauf als<br />
Erlebnis auf Mandl’s Ziegenhof<br />
Der Hofladen auf Mandl’s Ziegenhof<br />
startet in die neue Saison.<br />
Es gibt aber noch viel mehr zu<br />
erleben!<br />
Der Hofladen auf Mandl’s<br />
Ziegenhof wurde früher als<br />
Getreidelager genutzt. Mit viel<br />
Liebe zum Detail wurde er das<br />
Herzstück des Ziegenhofs. Dort<br />
findet man alle Ziegenkäsespezialitäten<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> hofeigenen<br />
Käserei und ein buntes Sortiment<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
und ganz Österreich. Außerdem<br />
wartet das „Goaß-Kino“ auf alle<br />
Besucher. Durch zwei große<br />
Fenster können die Ziegen vom<br />
Hofladen <strong>aus</strong> beobachtet werden.<br />
Das ist vor allem zu dieser<br />
Jahreszeit ein beson<strong>der</strong>es Er-<br />
lebnis, denn am Ziegenhof kommen<br />
<strong>der</strong>zeit täglich kleine Kitze<br />
zur <strong>Welt</strong>. Sie üben sich im Kuscheln,<br />
Springen und Übermut.<br />
Einfach einzigartig anzusehen!<br />
Sobald die Erlebnisbetriebe<br />
wie<strong>der</strong> öffnen dürfen, können<br />
die Besucher bei Führungen<br />
über den Hof und in Mandl’s<br />
Ziegenpanorama noch erlebnisreicher<br />
in die <strong>Welt</strong> <strong>der</strong> Ziegen<br />
eintauchen und mehr über<br />
die Verarbeitung <strong>der</strong> Bio-Ziegenmilch<br />
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Aktuelles von Mandl’s Ziegenhof<br />
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
37
GEMEINDEN<br />
Lebensretter in den letzten Kriegswirren<br />
Diese Geschichte hat sich zwar<br />
schon vor geraumer Zeit, nämlich<br />
im Frühling 1944 abgespielt<br />
– trotzdem spiegelt sie sich in<br />
<strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Ortschaften<br />
Otterthal und Trattenbach sowie<br />
in den Ortschroniken auch<br />
heute noch wi<strong>der</strong>. Die Rede ist<br />
von einem Flugzeugabsturz im<br />
Wechselgebiet.<br />
Die direkten Zeitzeugen sind<br />
zwar schon verstorben, aber<br />
ihre Nachkommen leben noch<br />
und bewahren die Vorkommnisse<br />
in ihrer H<strong>aus</strong>chronik auf.<br />
Auch wenn diese Begegebenheit<br />
nur eine von vielen ist, so<br />
zeigt sie doch, dass es auch in<br />
Kriegszeiten Menschlichkeit gegeben<br />
hat.<br />
Flugzeugabsturz<br />
Wir schreiben das Jahr 1944.<br />
Engelbert und Johann Ofner<br />
sind auf Fronturlaub in ihrer<br />
Heimat Trattenbach (übrigens<br />
das letzte Mal, dass sie sich gesehen<br />
haben, Johann Ofner ist<br />
danach gefallen) und bearbeiten<br />
gerade den Acker <strong>der</strong> Familie.<br />
„Auf einmal befand sich ein<br />
Engelbert Ofner junior mit <strong>der</strong> Familienchronik,<br />
in <strong>der</strong> das Ereignis <strong>aus</strong><br />
1944 ebenfalls festgehalten wurde<br />
Foto: Egerer<br />
Ein historisches Foto, auf dem Johann und Engelbert Ofner den amerikanischen<br />
Soldaten mit einer selbst gebauten Trage vom Otter zum elterlichen<br />
Hof brachten / Foto: Ofner<br />
Geschwa<strong>der</strong> von Flugzeugen<br />
über ihnen“, erzählt einer <strong>der</strong><br />
Nachkommen <strong>der</strong> auch Engelbert<br />
heißt. „Plötzlich gab es einen<br />
Knall, ein Flugzeug begann<br />
zu rauchen, trudelte und stürzte<br />
über dem Otter ab. Dann sahen<br />
die beiden einen Fallschirm, <strong>der</strong><br />
langsam über dem Otter herunterkam.<br />
Mein Vater und mein<br />
Onkel machten sich auf den<br />
Weg und fanden den Amerikaner,<br />
<strong>der</strong> sich mit seinem Schleu<strong>der</strong>sitz<br />
<strong>aus</strong> dem Flugzeug gerettet<br />
hatte. Er hatte eine schlimme<br />
Beinverletzung. Da mein Vater<br />
<strong>aus</strong>gebildeter Sanitäter war,<br />
konnte er ihn fachgerecht erstversorgen,<br />
so gut es mit den<br />
einfachen Mitteln von damals<br />
eben möglich war. Sie bauten<br />
eine Trage <strong>aus</strong> zwei Stangen<br />
und dem Leinentuch des Fallschirms<br />
und brachten ihn zum<br />
Hollenthon: Gerüstet für den Ernstfall<br />
Experten sind sich einig: Die<br />
Frage ist nicht ob, son<strong>der</strong>n nur<br />
wann wir mit einem größeren<br />
Blackout konfrontiert sein werden.<br />
Seitens <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Hollenthon wollte man daher<br />
vorsorgen. Über ETS Elektrotechnik<br />
Schwarz wurde deshalb<br />
ein Notstromaggregat besorgt,<br />
das per Zapfwelle mit einem<br />
Traktor verbunden und betrieben<br />
wird.<br />
Vorerst hat die Gemeinde<br />
das Gerät zur jährlichen Miete<br />
mit späterer Kaufoption angeschafft.<br />
Stationiert ist das Aggregat<br />
in Hollenthon und soll, im<br />
Falle eines länger andauernden<br />
Strom<strong>aus</strong>falls, hauptsächlich<br />
die Wasserversorgung sicherstellen.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Bürgermeister Manfred Grundtner<br />
und Vizebürgermeister Hubert<br />
Schwarz bei <strong>der</strong> Übergabe des Notstromaggregats<br />
/ Foto: Gemeinde<br />
Hollenthon<br />
elterlichen Hof.“ So die Überlieferung.<br />
Der Amerikaner wurde<br />
dann vom Bürgermeister an die<br />
Behörden übergeben, denn er<br />
musste ja medizinisch versorgt<br />
werden. „Lei<strong>der</strong> haben wir über<br />
seinen weiteren Verbleib nie was<br />
erfahren und wir wissen daher<br />
nicht, was <strong>aus</strong> ihm geworden<br />
ist“, bedauert Ofner.<br />
Karin Egerer<br />
Referenzprojekt: Genuss-Gutscheine<br />
Auftraggeber: Hotel Post, Fam. Hönig<br />
Der Gutschein ist Aushängeschild und erster Eindruck zugleich.<br />
Ziel war es, neben den erwarteten Gaumenfreuden für den<br />
Beschenkten, einen wahren Augenschm<strong>aus</strong> zu konzipieren.<br />
Ermöglicht wurde das durch eine beson<strong>der</strong>e Mischung:<br />
Das Bild bringt die Gemütlichkeit und Gastfreundschaft zum<br />
Ausdruck. Das zierliche Muster unterstreicht die Leichtigkeit<br />
und Lebensfreude. Der partielle Gold-Druck schafft zusätzliche<br />
Glanzpunkte. Das eigens produzierte Kuvert dient als<br />
Geschenkverpackung und wird von einer Schleife geziert. Die<br />
Innenseite rundet mit einem individuellen Logo-Eindruck den<br />
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38 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
39
GEMEINDEN<br />
Radwege für Hochwolkersdorf<br />
Die Gemeinde Hochwolkersdorf<br />
ist jüngstes Mitglied <strong>der</strong> NÖ<br />
Mobilitätsgemeinden. Mit Unterstützung<br />
<strong>der</strong> Experten will man<br />
künftig in mehr umweltfreundliche<br />
Mobilität investieren. Den<br />
Anfang macht <strong>der</strong> Ausbau des<br />
Radwegenetzes.<br />
Unter dem Dach <strong>der</strong> NÖ Regional<br />
GmbH ist nicht nur die<br />
Dorferneuerung beheimatet,<br />
son<strong>der</strong>n auch das NÖ Mobilitätsmanagement.<br />
Jene Gemeinden<br />
(im Industrieviertel 130), die<br />
sich als Mobilitätsgemeinden<br />
deklarieren, profitieren von dem<br />
kostenlosen Service bei <strong>der</strong><br />
Umsetzung ihrer Vorhaben in<br />
Sachen umweltfreundliche Mobilität.<br />
Zu diesen Gemeinden gehört<br />
seit Neuestem auch Hochwolkersdorf.<br />
Gemeinsam mit<br />
Franz G<strong>aus</strong>terer und Ferdinand<br />
Scheuer vom Mobilitätsmanagement<br />
Industrieviertel wird<br />
sich die Gemeindeführung für<br />
eine nachhaltige und zukunftsorientierte<br />
Weiterentwicklung<br />
des Mobilitätsangebotes in ihrer<br />
Gemeinde einsetzen. In einem<br />
ersten Schritt will man in den<br />
Radwege<strong>aus</strong>bau investieren.<br />
Von links: Franz G<strong>aus</strong>terer (NÖ. Regional), Ferdinand Scheuer (Mobilitätsmanager),<br />
GGr Sylvia Blank, Bgm. Martin Puchegger, Martin Radinger (Bauhof)<br />
und GR Johannes Münz / Foto: Gemeinde Hochwolkersdorf<br />
Umweltfreundliche<br />
Mobilität<br />
„In Zusammenarbeit mit dem<br />
Mobilitätsmanagement Industrieviertel<br />
soll umweltfreundliche<br />
Mobilität in unserer Gemeinde<br />
zukünftig einen noch höheren<br />
Stellenwert einnehmen“, betont<br />
Bürgermeister Martin Puchegger.<br />
Finanzielle Unterstützung<br />
bei <strong>der</strong> Umsetzung dieses Vorhabens<br />
kommt dabei vom Land<br />
NÖ mit <strong>der</strong> neuen Radwegeför<strong>der</strong>ung,<br />
die für sämtliche erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Planungen samt Umsetzungen<br />
<strong>der</strong> Radinfrastruktur<br />
abegeholt werden kann. Die<br />
Mobilitätsmanager unterstützen<br />
aber auch bei allen an<strong>der</strong>en<br />
Vorhaben in Sachen umweltfreundlicher<br />
Mobilität, vom öffentlichen<br />
Verkehr über Mitfahrangebote<br />
bis hin zur E-Mobilität.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Biber sind zurück in <strong>der</strong> Region<br />
Spaziergänger und Wan<strong>der</strong>er<br />
wissen es schon längst<br />
– die Biber sind zurück. Entlang<br />
<strong>der</strong> Pitten, des Leidingbaches<br />
in Bad Erlachs Ortsteil<br />
Ziegelofen sowie auch beim<br />
Teich im Naturpark Seebenstein<br />
sind die Spuren des großen<br />
Nagetieres unübersehbar:<br />
Angenagte Bäume und Büsche<br />
sowie umgefallene Bäume zeigen<br />
unverkennbar die gründliche<br />
Arbeit des Wildtieres.<br />
In Seebenstein mussten<br />
kürzlich auf <strong>der</strong> kleinen Insel<br />
im Teich des Naturparks etliche<br />
große Bäume gefällt werden; sie<br />
waren bedrohlich angenagt. Die<br />
verbliebenen Bäume wurden mit<br />
Schutzgittern versehen.<br />
Biber halten<br />
Feuerwehr auf Trab<br />
Seit 2018 kommt es in Bad Erlachs<br />
Ortsteil Ziegelofen immer<br />
wie<strong>der</strong> zu außertourlichen Feuerwehreinsätzen<br />
– Biberdämme<br />
müssen durch den Einbau von<br />
Abflussrohren entschärft werden.<br />
Durch die Biberbauten kam<br />
es in <strong>der</strong> Vergangenheit immer<br />
wie<strong>der</strong> zu Wassereintritten in<br />
manchen Kellern einiger Häu-<br />
ser entlang des Baches. Auch<br />
hier mussten immer wie<strong>der</strong> angenagte<br />
Bäume gefällt werden.<br />
Auch entlang <strong>der</strong> Pitten hat<br />
sich <strong>der</strong> Biber wie<strong>der</strong> angesiedelt,<br />
angenagte Bäume findet<br />
man auch hier. Das scheue<br />
Nagetier wird freilich selten gesichtet,<br />
den Großteil seiner „Arbeit“<br />
verrichtet <strong>der</strong> Biber nachts.<br />
Biberbauten verfügen zudem<br />
über Eingänge unterhalb<br />
<strong>der</strong> Wasseroberfläche.<br />
Die Feuerwehren<br />
<strong>der</strong> betroffenen Gemeinden<br />
müssen<br />
immer ein Auge<br />
auf die Biberdämme<br />
haben,<br />
denn gefällte<br />
Bäume landen<br />
oft im Wasser<br />
und bilden<br />
dort Verkl<strong>aus</strong>ungen,<br />
die<br />
im Falle eines<br />
Hochwassers<br />
hin<strong>der</strong>lich sein<br />
könnten.<br />
Dennoch ist<br />
die Rückkehr <strong>der</strong><br />
Biber grundsätzlich<br />
ein erfreuliches<br />
Zeichen, weist sie doch auf eine<br />
gute Wasserqualität hin und<br />
zeigt, dass die spektakulären<br />
Wildtiere in <strong>der</strong> Region wie<strong>der</strong><br />
einen Lebensraum gefunden<br />
haben.<br />
Irene Hruby<br />
Foto: Hruby<br />
40 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
GEMEINDEN<br />
Lichtenegg: Ideen für<br />
lebenswertes Dorf<br />
Der Experte für Holzheizungen<br />
Bürgermeister Josef Schrammel und Vizebürgermeisterin Monika Schwarz<br />
mit dem neuen Dorferneuerungs-Leitbild / Foto: Gemeinde Lichtenegg<br />
Nachdem unter Einbindung<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung vor Kurzem<br />
wie<strong>der</strong> ein Dorferneuerungs-<br />
Leitbild in Lichtenegg erarbeitet<br />
worden war, in dem Ziele und<br />
Projekte für die nächsten Jahre<br />
definiert wurden, beschloss nun<br />
auch <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at diese Arbeitsmappe.<br />
Vorgenommen haben<br />
sich die Lichtenegger unter<br />
an<strong>der</strong>em die Errichtung eines<br />
Beachvolleyballplatzes, die Attraktivierung<br />
<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>wege<br />
und Spielplätze, Maßnahmen<br />
zur Präsentation <strong>der</strong> örtlichen<br />
Betriebe sowie die Erweiterung<br />
des Nahversorgungsangebots.<br />
Begleitet wird <strong>der</strong> Dorferneuerungsprozess<br />
von <strong>der</strong><br />
NÖ.Regional.GmbH, die dem<br />
Dorferneuerungsverein und <strong>der</strong><br />
Gemeinde bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />
dieses Arbeitsprogrammes zur<br />
Seite steht.<br />
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41
KULTUR UND GENUSS<br />
Erlebte Geschichte: „Halterbub und Hofrat“<br />
Johann Hagenhofer hat mit <strong>der</strong><br />
Lebensspuren-Buchreihe und<br />
vielen an<strong>der</strong>en Projekten das<br />
historische Gedächtnis einer Region<br />
verewigt. Heuer, rechtzeitig<br />
zu seinem 80. Geburtstag, erscheint<br />
nun sein neuestes Buch,<br />
in dem er einen Blick auf sein<br />
bewegtes Leben zurückblickt,<br />
vom „Halterbub zum Hofrat“.<br />
Johann Hagenhofer ist vielen<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Region durch seine<br />
Arbeit als Historiker und Zeitzeuge<br />
bekannt. So ließ er in<br />
den vergangenen Jahren viele<br />
Menschen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Region zu<br />
Wort kommen, um <strong>der</strong>en persönliche<br />
Geschichte zu erzählen.<br />
Entstanden sind dar<strong>aus</strong><br />
mehrere Bücher und auch eine<br />
Serie im „<strong>Bote</strong>n“, um anhand<br />
von erlebter Geschichte die historische<br />
Vergangenheit einer<br />
ganzen Region nachzuzeichnen.<br />
Und dabei ist Hagenhofer, <strong>der</strong><br />
heuer vor 80 Jahren auf einem<br />
Bauernhof auf <strong>der</strong> Dreibuchenhöh<br />
geboren wurde, mittlerweile<br />
selbst ein Zeitzeuge, <strong>der</strong> Spannendes<br />
zu erzählen hat. Dies<br />
wird nun in seinem neuen Buch<br />
nachgeholt. Unter dem Titel<br />
Johann Hagenhofer in jungen Jahren<br />
Foto: Hagenhofer<br />
„Halterbub und Hofrat – Erlebte<br />
Zeitgeschichte in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong><br />
<strong>Welt</strong>“ erscheint im Kral-Verlag<br />
sein autobiografisches Buch<br />
über sein bewegtes Leben.<br />
Unterschiedliche Milieus<br />
„In meinem Leben habe ich<br />
ganz unterschiedliche Milieus<br />
kennengelernt. Vom Bauernhof<br />
ohne Strom und Traktor<br />
über die Station als Halterbua<br />
bei einem Kleinbauern<br />
bis zur Schulzeit unter<br />
Fabrikarbeiter-Kin<strong>der</strong>n<br />
bekam ich ganz unterschiedliche<br />
Einblicke.<br />
Erst recht, als ich durch<br />
Zufall ins Gymnasium<br />
in Wiener Neustadt gehen<br />
konnte, wo damals<br />
nur Kin<strong>der</strong> <strong>aus</strong> besserem<br />
H<strong>aus</strong>e zur Schule<br />
gegangen sind“, erinnert<br />
sich Hagenhofer<br />
an die Anfänge.<br />
War er in <strong>der</strong> Unterstufe<br />
noch <strong>der</strong><br />
„brave Bub vom<br />
Lande“, än<strong>der</strong>te sich<br />
das später. „Ich war<br />
wirklich kein braver<br />
Schüler, umso<br />
erstaunter waren<br />
dann manche meiner Lehrer,<br />
dass ich den Beruf als Pädagoge<br />
dann selber ergriffen habe“,<br />
erinnert sich Hagenhofer. Das<br />
Studium finanzierte er durch<br />
Arbeitsaufenthalte in Schweden<br />
und in <strong>der</strong> BRD. Schließlich<br />
kehrte er als engagierter Professor,<br />
Direktor und Hofrat an sein<br />
altes Gymnasium zurück. Diese<br />
und viele weitere Rückblicke<br />
Coverfoto: Audivision/Walter Strobl<br />
auf sein Leben,<br />
unter an<strong>der</strong>em auch auf sein<br />
sportliches Engagement, ist in<br />
seinem neuen Buch nachzulesen.<br />
Je nachdem, wie sich die<br />
Corona-Situation entwickelt,<br />
soll es noch heuer einen Termin<br />
für die offizielle Präsentation<br />
geben.<br />
Cornelia Rehberger<br />
42 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
HTL Wiener Neustadt – Traditionsschule<br />
mit zeitgemäßem Schwerpunkt<br />
Mit dem Schulschwerpunkt<br />
„Erneuerbare Energie, Umwelt<br />
und Nachhaltigkeit“ (EEUN)<br />
zeigt die HTL Wiener Neustadt,<br />
dass mo<strong>der</strong>ne Technik und ein<br />
verantwortungsvoller Umgang<br />
mit <strong>der</strong> Natur einan<strong>der</strong> nicht<br />
<strong>aus</strong>schließen: im Gegenteil.<br />
2012 gegründet, bietet dieser<br />
Schwerpunkt eine interdisziplinäre<br />
Ausbildung in den Fachrichtungen<br />
Bautechnik (BT),<br />
Elektrotechnik (ET) und Maschinenbau<br />
(MB) auf dem Stand <strong>der</strong><br />
Technik.<br />
Solartherme und Photovoltaik,<br />
energiesparende Heiz- und<br />
Kühlsysteme, Kleinkraftwerke<br />
und thermische Sanierung, die<br />
Erschließung neuer umwelt-<br />
Fotos: Gerhard Buchacher (Prettypictures), OStR Dipl.-Ing. Dr. Tadeusz Krzeszowiak<br />
schonen<strong>der</strong> Energiequellen<br />
sind sowohl <strong>aus</strong> Industrie und<br />
Gewerbe als auch <strong>aus</strong> dem<br />
privaten Wohnbau nicht mehr<br />
wegzudenken. Der Schulschwerpunkt<br />
EEUN wird als<br />
Freigegenstand in den dritten<br />
Jahrgängen angeboten, um<br />
das Fachwissen abteilungsübergreifend<br />
nutzen zu können.<br />
Im EEUN-Labor können Schüler<br />
praktische Erfahrungen mit<br />
nachhaltiger, umweltgerechter<br />
Technologie sammeln.<br />
Aufbaulehrgang &<br />
Kolleg<br />
Daneben wurde 2013 auch<br />
das Kolleg EEUN (Erneuerbare<br />
Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit)<br />
entwickelt und als Kolleg<br />
und Aufbaulehrgang an <strong>der</strong><br />
HTL Wr. Neustadt installiert. Seit<br />
2018 besteht das Kolleg <strong>aus</strong> vier<br />
Semestern plus einem Vorbereitungsmodul<br />
für den Aufbaulehrgang,<br />
das für Fachschüler<br />
<strong>der</strong> HTL bereits im siebenten<br />
Semester angeboten wird.<br />
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Weiterbildungswillige <strong>aus</strong><br />
Österreich und Ungarn können<br />
sich ab dem Sommersemester<br />
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
43
KULTUR UND GENUSS<br />
Regionale Museen haben wie<strong>der</strong> geöffnet<br />
Die Zinnfigurenwelt in Katzelsdorf macht sich bereit für die Besucher / Foto: Hruby<br />
Zartes Frühlingserwachen in den<br />
Museen <strong>der</strong> Region: die Zinnfigurenwelt<br />
Katzelsdorf und das<br />
Hackerh<strong>aus</strong> in Bad Erlach haben<br />
nach dem Lockdown wie<strong>der</strong> geöffnet.<br />
Und auch in den an<strong>der</strong>en<br />
Ausstellungen <strong>der</strong> Region kehrt<br />
wie<strong>der</strong> Leben ein. Ein Überblick:<br />
Das Museum in Katzelsdorf<br />
hat an Samstagen, Sonn- und<br />
Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet.<br />
Das Hackerh<strong>aus</strong> in Bad<br />
Erlach ist samstags von 12 bis<br />
17 Uhr geöffnet, an Sonn- und<br />
Feiertagen von 10 bis 17 Uhr.<br />
Es gelten dabei die allgemeinen<br />
Covid-19-Bestimmungen wie<br />
das Tragen einer FFP-2-Maske,<br />
Handdesinfektion und eine<br />
beschränkte Besucheranzahl.<br />
Führungen können zurzeit nicht<br />
stattfinden. Das Museum PIZ<br />
1000 in Pitten wird nach <strong>der</strong><br />
Winterp<strong>aus</strong>e planmäßig am 10.<br />
April wie<strong>der</strong> seine Pforten öffnen,<br />
ebenfalls an Samstagen<br />
sowie Sonn- und Feiertagen von<br />
10 bis 17 Uhr.<br />
Das Museumsdorf in Krumbach<br />
wird ab 1. Mai ebenfalls<br />
wie<strong>der</strong> für Besucher geöffnet<br />
sein.<br />
Der Bourbonenweg in Lanzenkirchen<br />
ist unabhängig von<br />
<strong>der</strong> Pandemie je<strong>der</strong>zeit zu begehen.<br />
Der Ausgangspunkt für den<br />
gut beschil<strong>der</strong>ten Themenweg<br />
befindet sich beim Grand Hotel<br />
NÖ Hof beziehungsweise beim<br />
Kloster St. Christiana.<br />
Die Zinnfigurenwelt Katzelsdorf<br />
und das Museum PIZ 1000<br />
werden auch am Museumsfrühling<br />
Ende Mai teilnehmen und<br />
planen bereits spezielle Attraktionen<br />
für den Outdoor-Bereich.<br />
Das Thema wird in diesem Jahr<br />
„Museum bewegt“ sein. Auch<br />
das Museumsdorf in Krumbach<br />
wird sich vor<strong>aus</strong>sichtlich am<br />
Museumsfrühling beteiligen.<br />
Beratungen dazu finden Mitte<br />
<strong>März</strong> in Krumbach statt. Mit<br />
dem großen Freiluftbereich verfügt<br />
das Museumsdorf ja über<br />
beste Vor<strong>aus</strong>setzungen für den<br />
diesjährigen Museumsfrühling.<br />
Mit dem soliden Museumsangebot<br />
in <strong>der</strong> Region Bucklige<br />
<strong>Welt</strong> – Wechselland wird <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
ein gutes Angebot für<br />
Kultur vor <strong>der</strong> H<strong>aus</strong>tür geboten.<br />
Außerdem können Museumsbesuche<br />
einem Covid-19-Lagerkoller<br />
vorbeugen und für ein<br />
wenig willkommene Abwechslung<br />
sorgen!<br />
Irene Hruby<br />
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44 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
„Schach <strong>der</strong> t<strong>aus</strong>end Hügel“<br />
UND GENUSS<br />
KULTUR<br />
GEDANKEN<br />
von Roman Josef<br />
Schwendt<br />
Christof Seiser mit seinen speziellen Schachfiguren / Fotos: Seiser, Pinterich<br />
Es hat einige Zeit gedauert, bis<br />
Christof Seiser <strong>aus</strong> Mönichkirchen<br />
diese ungewöhnliche<br />
Schnitzarbeit zuerst in seinem<br />
Kopf realisiert und schließlich<br />
künstlerisch in Angriff genommen<br />
hat. Doch nach zwei Jahren Arbeit<br />
ist dieses „Schach <strong>der</strong> t<strong>aus</strong>end<br />
Hügel“ nun ebenso einzigartig<br />
wie das Land, für das es mit<br />
seinem Material und seinen Figuren<br />
steht.<br />
Schon die verschiedenen<br />
Holzsorten kommen alle <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
Region: die Tanne für die hellen<br />
Fel<strong>der</strong> <strong>aus</strong> Aspang, die Nuss für<br />
die dunklen Fel<strong>der</strong> vom Rande<br />
<strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong>, die Esche<br />
des Fußes <strong>aus</strong> Mönichkirchen<br />
und auch das Lindenholz für die<br />
Figuren ist regional.<br />
„Es gibt 64 Fel<strong>der</strong>, welche<br />
dem Land <strong>der</strong> 1.000 Hügel<br />
entsprechen“, so <strong>der</strong> Künstler.<br />
„Daher ist es auch kein gerades<br />
Brett, son<strong>der</strong>n hat Hügel und<br />
Täler. Daher werden die einzelnen<br />
Figuren auch ins Holz<br />
gesteckt. Die Fel<strong>der</strong> sind auch<br />
nicht gleich groß. Alle Figuren<br />
entsprechen dem Stil des fantastischen<br />
Realismus.“<br />
„Ist-Zustand“ <strong>der</strong><br />
Gesellschaft<br />
Die 16 Bauern repräsentieren<br />
die Menschen <strong>aus</strong> dem Volk,<br />
die in <strong>der</strong> Region Wechselland<br />
und Bucklige <strong>Welt</strong> leben: Jäger,<br />
Geschäftsleute, Motorradfahrer,<br />
Handwerker, Gärtner ... Die vier<br />
Türme wurden zu zwei Eisstanitzel<br />
und zu zwei Krügen Bier.<br />
„Diese Figuren stehen stellvertretend<br />
für Betriebe in <strong>der</strong> Region,<br />
wie <strong>der</strong> Eis-Greißler o<strong>der</strong><br />
die Brauerei“, so Seiser. Die<br />
vier Springer wurden zu Alpakas<br />
und Ziegen, die ebenfalls<br />
hier vertretene landwirtschaftliche<br />
Betriebe symbolisieren.<br />
Die vier Läufer stehen für verschiedene<br />
Freizeitaktivitäten.<br />
„Dieses Schachspiel soll ein<br />
Modell zeigen, wie eine freie,<br />
kultivierte Gesellschaft funktionieren<br />
könnte, wenn sie in<br />
Frieden, Glück und Freiheit leben<br />
kann“, erklärt Seiser. „Hier<br />
geht es nicht um das Spielen<br />
und das Schachmatt-Setzen,<br />
son<strong>der</strong>n um ,Schach satt’, also<br />
die energetische, seelische und<br />
sehr wohl auch physische Sättigung<br />
im Land <strong>der</strong> 1.000 Hügel,<br />
einer Poesie <strong>der</strong> Schöpfung“, so<br />
Seiser.<br />
Insgesamt 1.920 Arbeitsstunden<br />
hat <strong>der</strong> Künstler von<br />
Juni 2018 bis Dezember 2020<br />
in sein Schach investiert. Die<br />
Bauern, also das Volk hat er<br />
alle mit einem Handy in <strong>der</strong><br />
Hand geschnitzt. „Sozusagen<br />
dem Zeitgeist entsprechend“,<br />
schmunzelt Seiser.<br />
Zu besichtigen ist dieses außergewöhnliche<br />
Schach zurzeit<br />
im Atelier von Seiser und bald<br />
auch im Autoh<strong>aus</strong> Luckerbauer.<br />
Karin Egerer<br />
Foto: Seidl<br />
Musik macht schön<br />
Im Rahmen des ersten Referats<br />
am Beginn meines Studiums<br />
beschäftigte ich mich mit<br />
<strong>der</strong> Auswirkung von Musik auf<br />
den menschlichen Körper. Ein<br />
schwieriges Unterfangen, denn<br />
ob jemandem ein bestimmtes<br />
Lied gefällt o<strong>der</strong> nicht, ist sehr<br />
subjektiv. Bringt ein Stück den<br />
einen so richtig in Schwung,<br />
kann es den an<strong>der</strong>en emotional<br />
fertig machen. Während<br />
meiner Recherchen bin ich<br />
auf einen Versuch von Masaru<br />
Emoto gestoßen, bei dem<br />
Wasser mit klassischer Musik<br />
beschallt, gefroren und fotografiert<br />
wurde. Das Ergebnis<br />
waren perfekte symmetrische<br />
Eiskristalle. Dasselbe tat man<br />
mit wirren Geräuschen. Die<br />
Kristalle waren verformt, sozusagen<br />
hässlich. 2012 gab es<br />
dann einen Artikel in <strong>der</strong> Wiener<br />
Zeitung „Das Herz macht<br />
die Musik“. Darin wurde <strong>der</strong><br />
Wasserforscher Gaupp-Bergh<strong>aus</strong>en<br />
zitiert: „(…) nur weil ich<br />
Wasser beschalle, än<strong>der</strong>t sich<br />
we<strong>der</strong> chemisch noch physikalisch<br />
etwas“, war er sich<br />
anfangs sicher. Später kam er<br />
jedoch zu dem Ergebnis: „Die<br />
schönsten Kristalle – jene mit<br />
<strong>der</strong> schönsten Ordnung – entstehen<br />
durch Musik.“<br />
Obwohl ich selbst noch keine<br />
Eiskristalle fotografiert habe<br />
und das einfach nur glauben<br />
kann, bin ich von <strong>der</strong> Heilkraft<br />
<strong>der</strong> Musik überzeugt. Wenn<br />
ich nun bedenke, dass <strong>der</strong><br />
menschliche Körper, je nach<br />
Alter, zu 70 bis 85 Prozent <strong>aus</strong><br />
Wasser besteht, werde ich<br />
mir überlegen, wie<strong>der</strong> öfter<br />
ein <strong>aus</strong>giebiges Klangbad zu<br />
nehmen. Es muss auch nicht<br />
unbedingt klassische Musik<br />
sein. Hauptsache, sie gefällt<br />
und erzeugt gute Emotionen.<br />
Und wenn sie auch nicht die<br />
Falten im Gesicht verschwinden<br />
lässt, glättet sie vielleicht<br />
die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
Seele.<br />
Herzlichst,<br />
Roman Josef Schwendt<br />
brief @ romanjosefschwendt.com<br />
<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong> 45
In vielen von uns steckt die Leidenschaft fürs Sammeln.<br />
Wir stellen in unserer Serie jene Menschen <strong>aus</strong><br />
<strong>der</strong> Region vor, die sich im Laufe <strong>der</strong> Jahre einen<br />
ganz beson<strong>der</strong>en Schatz zusammengetragen haben.<br />
Fotos (5): Hruby<br />
Leopold Pölzlbauer ist ein<br />
echter Universalsammler<br />
Leopold Pölzlbauer ist ein<br />
Pittener Urgestein. Seit nunmehr<br />
38 Jahren ist <strong>der</strong> gebürtige<br />
Pittener Bauernsohn für den<br />
Bauhof <strong>der</strong> Marktgemeinde tätig<br />
und daher vielen wohlbekannt.<br />
Seit mehr als 30 Jahren ist<br />
er aber auch ein begnadeter<br />
Sammler. Vieles rettete er vor<br />
dem Wegwerfen, vieles wurde<br />
ihm zum Entsorgen anvertraut.<br />
Pölzlbauer verfügt mittlerweile<br />
über ein beachtliches Sammelsurium<br />
unterschiedlichster Kategorien:<br />
H<strong>aus</strong>rat, Werkzeuge,<br />
Maschinen und Arbeitsgeräte,<br />
Radios, TV-Geräte <strong>der</strong> ersten<br />
Stunde, Phonomöbel, eine<br />
komplette Schusterwerkstatt,<br />
Waagen, Kaffeemaschinen,<br />
Wecker, Schreibmaschinen,<br />
Bierkrüge und viele an<strong>der</strong>e, zum<br />
Teil skurrile Dinge finden sich in<br />
46 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
<strong>der</strong> umfangreichen Sammlung<br />
des Pitteners. Zu diesem bunten<br />
Durcheinan<strong>der</strong> gesellen<br />
sich noch rund 250 alte Pittener<br />
Postkarten und an die 15.000<br />
an<strong>der</strong>e alte Postkarten.<br />
Flohmärkte als<br />
Fundgrube<br />
Seit vielen Jahren besucht<br />
Leopold Pölzlbauer leidenschaftlich<br />
gerne Flohmärkte<br />
und schaut sich dort einfach<br />
gerne einmal um. Immer wie<strong>der</strong><br />
gelangt so manch altes Stück<br />
in seine Sammlung. Mittlerweile<br />
sind circa 75 Prozent seiner<br />
Sammlung käuflich erworben,<br />
an<strong>der</strong>e Dinge werden ihm<br />
manchmal einfach geschenkt.<br />
Mit <strong>der</strong> umfangreichen<br />
Sammeltätigkeit hat sich Leopold<br />
Pölzlbauer gleichzeitig<br />
auch ein großes Fachwissen<br />
angeeignet. Dieses erweist<br />
sich gerade auf dem Gebiet<br />
von Werkzeug und Maschinen<br />
als sehr hilfreich, wenn man<br />
oft nicht mehr weiß, wofür das<br />
Stück eigentlich ursprünglich<br />
verwendet wurde.<br />
All seine Schätze bewahrt<br />
<strong>der</strong> Sammler im ehemaligen elterlichen<br />
Bauernhof auf. Er hat<br />
hier selbst unermüdlich Hand<br />
angelegt und zahlreiche Nebengebäude<br />
des Anwesens <strong>aus</strong>gebaut<br />
o<strong>der</strong> umgebaut. Als gelernter<br />
Zimmermann ist ihm das<br />
eigentlich nie schwergefallen,<br />
und natürlich hat er so sehr viel<br />
Zeit, Geld und seine Arbeitskraft<br />
investiert. Während vieler Jahre<br />
hat Leopold Pölzlbauer an die<br />
3.000 unterschiedlichste Sammelstücke<br />
zusammengetragen.<br />
Das Lieblingsstück ist das alte<br />
Radio seiner Großmutter, mit<br />
dem seine Sammelleidenschaft<br />
den Anfang nahm.<br />
Abwechslung auch<br />
in <strong>der</strong> Pension<br />
Kaum zu glauben, aber neben<br />
seiner umfangreichen Sammeltätigkeit<br />
und seinem Beruf ist<br />
Leopold Pölzlbauer zusätzlich<br />
in <strong>der</strong> Pittentaler Blasmusik engagiert:<br />
Dort spielt er die Tuba,<br />
war 18 Jahre lang Obmann des<br />
Musikvereines und ist jetzt Ehrenobmann.<br />
2022 feiert er dort<br />
sein 50-jähriges Jubiläum.<br />
Noch in diesem Jahr wird<br />
<strong>der</strong> Pittener in Pension gehen –<br />
eines ist dabei aber schon jetzt<br />
klar: Langweilig wird ihm dann<br />
ganz bestimmt nicht werden!<br />
Irene Hruby
Genuss bis an die H<strong>aus</strong>tür: Das Team<br />
vom Bräuh<strong>aus</strong> liefert täglich von<br />
11 bis 21 Uhr schmackhafte Klassiker<br />
in Kirchschlag und den umliegenden<br />
Orten zu Ihnen nach H<strong>aus</strong>e.<br />
GASTHOF ZUM BRÄUHAUS<br />
Gasthof mit Tradition.<br />
A-2860 Kirchschlag i.d.B.W., Hauptplatz 23, Tel.: 02646/2204, Fax: -22<br />
office@gasthof-kogelbauer.at, www.gasthof-kogelbauer.at<br />
Bräuh<strong>aus</strong>: Wir liefern,<br />
Sie genießen!<br />
Die Idee kam Max Kogelbauer im ersten Lockdown: Wenn die Kunden<br />
nicht ins Bräuh<strong>aus</strong> in Kirchschlag kommen können, dann kommt<br />
das Bräuh<strong>aus</strong> eben zu ihnen. Vor einem Jahr startete er daher die<br />
Zustellung. Der Erfolg gibt ihm recht, denn die Nachfrage nach den<br />
klassischen Köstlichkeiten des Gasth<strong>aus</strong>es erfreuen sich größter<br />
Beliebtheit. Probieren auch Sie diesen beson<strong>der</strong>en Genuss-Service,<br />
sieben Tage die Woche, jeweils von 11 bis 21 Uhr!<br />
Was haben Kirchschlag, Bad<br />
Schönau, Krumbach, Pilgersdorf,<br />
Unterrabnitz-Schwendgraben,<br />
Draßmarkt, Karl und<br />
Weingraben bzw. Kaisersdorf<br />
gemeinsam? Sie alle liegen im<br />
Liefergebiet vom Bräuh<strong>aus</strong>. Seit<br />
einem Jahr sorgt die Familie<br />
Kogelbauer dafür, dass ihre beliebten<br />
Speisen frisch zubereitet<br />
zu den hungrigen Kunden kommen<br />
– auch wenn die Gastronomie<br />
coronabedingt immer wie<strong>der</strong><br />
geschlossen halten muss.<br />
Suppen, Klassiker wie Surschnitzerl<br />
o<strong>der</strong> Cordon Bleu und<br />
Nachspeisen stehen ebenso auf<br />
<strong>der</strong> Zustell-Karte wie raffinierte<br />
Burger und die beliebte Steinofenpizza.<br />
Und das an sieben<br />
Tagen die Woche, täglich von<br />
11 bis 21 Uhr.<br />
"Ich habe es selbst nicht für<br />
möglich gehalten, dass unser<br />
Lieferservice so gut angenommen<br />
wird", erinnert sich Max<br />
Kogelbauer. Dem war aber so<br />
und kürzlich wurde ein zusätzliches<br />
Fahrzeug angeschafft, um<br />
alle Lieferungen frisch und rasch<br />
<strong>aus</strong>liefern zu können.<br />
Bestellung online, per<br />
App o<strong>der</strong> telefonisch<br />
Um Bestellungen für die Kunden<br />
möglichst einfach und bequem<br />
zu gestalten, wurde auf<br />
<strong>der</strong> Website des Gasthofs Kogelbauer<br />
unter www.gasthofkogelbauer.at<br />
ein eigener Onlineshop<br />
installiert, wo man neben<br />
<strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Speisen auch<br />
gleich die Liefer- o<strong>der</strong> Abholzeit<br />
festlegen kann. Zusätzlich gibt<br />
es auch eine Bestellmöglichkeit<br />
über die App "Smor<strong>der</strong>", bei <strong>der</strong><br />
Onlineshop für Smartphones<br />
optimiert wurde. Zusätzlich<br />
zu <strong>der</strong> Bestellung <strong>der</strong> Speisen<br />
findet man bei <strong>der</strong> virtuellen<br />
Bestellung immer die aktuellen<br />
Angebote und kann auch Gutscheine<br />
erwerben. Natürlich ist<br />
das Team des Bräuh<strong>aus</strong> unter<br />
Die Familie Kogelbauer liefert die Speisen <strong>aus</strong>. Im Hof des Gasth<strong>aus</strong>es können<br />
Bestellungen auch abgeholt werden / Fotos (5): Kogelbauer<br />
<strong>der</strong> Nummer 0650/403 44 80<br />
auch für telefonische Bestellungen<br />
erreichbar.<br />
Alle Gerichte werden frisch<br />
zubereitet und in Isolierboxen<br />
zugestellt, sodass man sich zu<br />
H<strong>aus</strong>e nur mehr um den Genuss<br />
kümmern muss. Natürlich kann<br />
man bei <strong>der</strong> Bestellung – ob<br />
online o<strong>der</strong> telefonisch – auch<br />
Son<strong>der</strong>wünsche bekannt geben.<br />
Mittlerweile sind drei Fahrer<br />
im Einsatz, um die Gerichte<br />
schnell an die hungrigen Kunden<br />
zu liefern. Übrigens: Aufgrund<br />
<strong>der</strong> großen Nachfrage bleibt<br />
<strong>der</strong> Bräuh<strong>aus</strong>-Lieferservice auf<br />
jeden Fall bestehen – auch nach<br />
Corona. Die Familie Kogelbauer<br />
freut sich, auch Sie kulinarisch<br />
verwöhnen zu dürfen!<br />
Anzeige<br />
<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
47
Gütesiegel Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
KULTUR UND GENUSS<br />
Neues Album: Lie<strong>der</strong> schreiben ist wie Atmen<br />
Musiker Roman Josef Schwendt<br />
ist nicht nur seit <strong>der</strong> letzten Ausgabe<br />
regelmäßiger Gast-Autor<br />
im „<strong>Bote</strong>n“, son<strong>der</strong>n er hat auch<br />
musikalisch Neues zu bieten.<br />
Neben seinem neuen Album hat<br />
er heuer noch viel vor.<br />
BOTE<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
BUCKLIGEN<br />
überregional<br />
informativ<br />
WELT unabhängig<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am<br />
Mittwoch, 8. April <strong>2021</strong><br />
Redaktionsschluss: Freitag, 26. <strong>März</strong><br />
„Ich kann in den seltensten<br />
Fällen sagen, woher die Einfälle<br />
für meine Lie<strong>der</strong> kommen. Viele<br />
Ideen sammle ich am Handy<br />
o<strong>der</strong> auf Zetteln – die ich dann<br />
nie wie<strong>der</strong> anschaue. Die besten<br />
Ideen bleiben im Hirn und<br />
beschäftigen mich so lange,<br />
bis das Lied fertig ist. Ich sauge<br />
den ganzen Tag Eindrücke<br />
und Ideen wie ein Schwamm<br />
auf – abends drücke ich den<br />
Schwamm <strong>aus</strong> und schaue, was<br />
passiert; wobei es kein aktiver<br />
Prozess ist. Vielleicht kann man<br />
es besser mit einatmen – <strong>aus</strong>atmen<br />
beschreiben, weils von<br />
selbst passiert“, erzählt Musiker<br />
Roman Josef Schwendt<br />
von dem Prozess, bis er sein<br />
erstes Album als Solokünstler<br />
fertig hatte. Der Kirchberger<br />
ist schon seit vielen Jahren als<br />
Musiker unterwegs. Der bisher<br />
letzte Meilenstein seiner Karriere<br />
war seine Entscheidung, als<br />
Solokünstler durchzustarten.<br />
Wie das klingt, hört man auf<br />
dem Solo-Debüt „Teil Vo Mir“,<br />
bei dem <strong>der</strong> Name Programm<br />
ist. „Jedes Lied hat einen kleinen<br />
Wahrheitsgehalt, <strong>der</strong> als<br />
Ausgangspunkt dient – danach<br />
baue ich eine Geschichte<br />
www.bote-bw.at, redaktion @ bote-bw.at<br />
IMPRESSUM:<br />
Medieninhaber, Eigentümer, Verleger, Her<strong>aus</strong>geber:<br />
Scherz-Kogelbauer GmbH, Hauptplatz 27, 2860 Kirchschlag<br />
Mag. Katrin Scherz-Kogelbauer<br />
Redaktion und Anzeigenannahme, Satz, Repro:<br />
Scherz-Kogelbauer GmbH, Hauptplatz 27, 2860 Kirchschlag<br />
Druck: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Wiener Straße 80, 3580 Horn<br />
Chefredakteurin: Mag. (FH) Cornelia Rehberger<br />
Redaktionelle Beiträge: Mag. (FH) Cornelia Rehberger, Karin Egerer,<br />
Victoria Schmidt, BA, Gerlinde Blauensteiner, Irene Hruby, Marie Dolores Schärf<br />
Layout, Grafik: Thomas Scherz, Anna Schiefer, Regine Puchinger<br />
Anzeigenverwaltung: Johanna Aulabauer<br />
drumherum auf“, so Schwendt.<br />
Das Album ist in seinem h<strong>aus</strong>eigenen<br />
Tonstudio in Kirchberg<br />
(Akustikgitarren, Stimmen, Synthesizer)<br />
produziert worden. Die<br />
Band-Aufnahmen (Schlagzeug,<br />
Bass, E-Gitarre) wurden im Pinknoise-Tonstudio<br />
von Thomas<br />
Eitel in Kirchschlag aufgenom-<br />
Foto: Seidl<br />
Wohnen in Bad Schönau<br />
Am Kurpark, Erlenbachgasse 13<br />
men. Alle Lie<strong>der</strong> bis auf eines<br />
stammen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> von<br />
Schwendt. Aktuell arbeitet er<br />
am zweiten und dritten Album<br />
parallel. Das zweite soll noch<br />
heuer erscheinen, das dritte im<br />
April 2022, gemeinsam mit seinem<br />
ersten Roman.<br />
Prognosen, wann man<br />
Schwendts Lie<strong>der</strong> auch live hören<br />
kann, sind <strong>der</strong>zeit schwierig.<br />
Am 19. <strong>März</strong> ist er allerdings<br />
auf WNTV zu hören und am 26.<br />
<strong>März</strong> gibt es ein Online-Konzert.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Musikalische Meilensteine<br />
2009: Hauptrolle „Berger“ in „Hair“<br />
im Passionsspielh<strong>aus</strong> Kirchschlag<br />
2013: Gewinner des Local Heroes<br />
Band Contest (Frenzy Foundation)<br />
2013/14: Auftritte auf <strong>der</strong> Donauinsel,<br />
am Frequency Festival etc.<br />
2014: Semifinale bei „ORF Die große<br />
Chance“ (Frenzy Foundation)<br />
2015–2018: Studiobau, 2 Kin<strong>der</strong>,<br />
musikalische Neuorientierung<br />
2019: Tour mit Robbie-Williams-<br />
Gitarrist Neil Taylor<br />
2019: Debüt-Konzert als „Roman<br />
Josef Schwendt“<br />
2020: Erstes Album als Solokünstler<br />
Neubauprojekt<br />
mit Lift<br />
zu vermieten:<br />
• Wohnungen 50 m 2<br />
+ 4,50 m 2 Balkon<br />
• Wohnungen 60 m 2<br />
+ 10,60 m 2 Balkon<br />
1ha Grünfläche,<br />
direkt beim Kurpark,<br />
geplante Fertigstellung:<br />
Mai <strong>2021</strong><br />
Kontakt: Johannes Geier, 02646/83 83 o<strong>der</strong> office @ hotelgeier.at<br />
proethik<br />
werberat<br />
zertifiziert 21/22<br />
VERBAND DER<br />
REGIONALMEDIEN<br />
ÖSTERREICHS<br />
Offenlegung: Richtung <strong>der</strong> Zeitung – Information über wirtschaftliche, politische und<br />
gesellschaftliche Ereignisse <strong>aus</strong> den Regionen Bucklige <strong>Welt</strong>, dem Wechselland und<br />
Teilen des Mittelburgenlandes. Der „<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong>“ finanziert sich<br />
<strong>aus</strong>schließlich durch die Einnahmen <strong>aus</strong> Inseraten und ist somit von Finanzierungen<br />
und eventuell einhergehen<strong>der</strong> Einflussnahme von Organisationen und Parteien<br />
unabhängig.<br />
Die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichneten Artikel stellen nicht unbedingt<br />
die Meinung des Her<strong>aus</strong>gebers und <strong>der</strong> Redaktion dar. Bei Einsendungen von<br />
Artikeln und Fotomaterial an die Redaktion wird das Einverständnis zur Veröffentlichung<br />
vor<strong>aus</strong>gesetzt. Der Her<strong>aus</strong>geber übernimmt keine Gewähr für eingesandtes<br />
Redaktions- und Bildmaterial. Alle Bil<strong>der</strong> obliegen, sofern nicht an<strong>der</strong>s angegeben,<br />
den Rechten des Verlages. Termine und Ausschreibungen werden nach Ermessen<br />
gewissenhaft, jedoch ohne Gewähr veröffentlicht.<br />
Anmerkung: Im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes weisen wir an dieser Stelle darauf<br />
hin, dass geschlechtsspezifische Ausdrücke (z. B. Schüler/Schülerinnen) für Frauen<br />
und Männer gleichermaßen zu verstehen sind. Für eine bessere Verständlichkeit und<br />
Leserlichkeit verzichten wir daher auf die Endungen -In und -Innen in unseren Beiträgen.<br />
<strong>2021</strong> – 2023<br />
Wir stellen ein: • LKW-Fahrer<br />
• Bagger- und Fräsenfahrer<br />
• Lehrlinge für Tiefbau/Maurer<br />
48 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
überregional<br />
informativ<br />
unabhängig<br />
Rezepte<br />
BOTE<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
BUCKLIGEN<br />
WELT<br />
Der <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
präsentiert mit Köchen <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> saisonale Gerichte.<br />
Teil 13:<br />
Gasth<strong>aus</strong> Pichler<br />
Petersbaumgarten<br />
Hühnerschnitzel gegrillt<br />
mit Apfelscheiben und Käse überbacken,<br />
dazu gibt’s selbstgemachte Kroketten Rezept für 4 Personen<br />
Kroketten:<br />
Zuerst fangen wir mit dem<br />
Kartoffelteig an:<br />
ca. 600 Gramm Kartoffeln<br />
1 Ei<br />
100 g Butter<br />
50 g Grieß<br />
Salz<br />
Muskat<br />
ca. 100 bis 200 g Mehl<br />
nach Bedarf<br />
Kartoffeln schälen und kochen,<br />
danach durch die Kartoffelpresse<br />
drücken und noch heiß<br />
weiterverarbeiten. Ei, Butter<br />
und Grieß dazugeben, mit<br />
Salz und Muskat würzen und<br />
zu einem Teig kneten. Mehl<br />
nach Bedarf dazugeben,<br />
sodass <strong>der</strong> Teig nicht kleben<br />
bleibt. Kroketten formen<br />
und danach in Eiklar und<br />
Brösel panieren und in<br />
Öl her<strong>aus</strong>backen. Die<br />
Kroketten sind auch<br />
ideal zum Einfrieren.<br />
(Wir verwenden<br />
nur Eiklar, damit<br />
die Kroketten durchgegart<br />
und nicht zu dunkel werden.)<br />
1<br />
4<br />
2<br />
5<br />
3<br />
6<br />
1<br />
2<br />
7 8<br />
3<br />
4<br />
Hühnerfilet<br />
4 St. Hühnerfilet<br />
2 Äpfel<br />
ca. 8 Scheiben Käse<br />
nach Belieben<br />
Butter/ Öl<br />
zum Anbraten<br />
Hühnerfilet salzen, in Butter anbraten,<br />
wenden, dann Apfelscheiben<br />
und Käse auf das Fleisch legen, danach<br />
mit ein bisschen Wasser aufgießen,<br />
Deckel drauf und dünsten<br />
lassen. Kurz vor dem Anrichten mit<br />
Kräutern o<strong>der</strong> Grillgewürz verfeinern.<br />
5<br />
6 8<br />
7<br />
Aufruf: Haben Sie das Rezept <strong>aus</strong>probiert? Schicken Sie uns Ihre Fotos o<strong>der</strong> Videos an: redaktion@bote-bw.at. Die besten Beiträge werden veröffentlicht.<br />
<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Fotos (19): Rehberger<br />
49
KULTUR UND GENUSS<br />
Faire <strong>Welt</strong> virtuell und als Ausstellung<br />
Von links: Ingrid Schwarz von Südwind NÖ, Bgm. Johann Rädler, Franz Hauck, Renate Buchegger, Christoph<br />
Stelzer, Direktorin Karin Höllebrand, Andrea Engelschall, Bärbel Stockinger, Benedikt Wallner und Rudolfine Rädler<br />
bei <strong>der</strong> letzten Ausstellung im Hackerh<strong>aus</strong> in Bad Erlach / Foto: Südwind NÖ<br />
Die gemeinnützige Entwicklungsagentur<br />
Südwind NÖ trotzt<br />
<strong>der</strong> Pandemie mit einem neuen<br />
Angebot: Es gibt virtuelle Klassenzimmer<br />
für die Faire <strong>Welt</strong><br />
Bucklige <strong>Welt</strong> – Wechselland für<br />
Bildungsarbeit im neuen Format.<br />
„Wie bei den bewährten Workshops<br />
im Klassenzimmer setzen<br />
sich die Teilnehmenden bei<br />
Webinaren im virtuellen Raum<br />
interaktiv mit globalen Themen<br />
wie Klima, Lieferketten o<strong>der</strong> den<br />
Die Kia e-Modelle.<br />
Auf dem Weg in eine saubere Zukunft.<br />
Sustainable Development Goals<br />
(SDGs) <strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>“, so Ingrid<br />
Schwarz von Südwind NÖ. Auf<br />
<strong>der</strong> Plattform für Videokonferenzen<br />
erhalten die Schüler von<br />
Südwind-Referenten Inputs,<br />
stellen und diskutieren Fragen<br />
im Chat und in Kleingruppen<br />
und werden Themen vertieft.<br />
Für die Vor- und Nachbereitung<br />
werden entsprechende<br />
Materialien zur Verfügung gestellt.<br />
Durch die Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> Lea<strong>der</strong>-Region Bucklige<br />
<strong>Welt</strong> - Wechselland und <strong>der</strong><br />
Wissenschaftsabteilung des<br />
Landes Nie<strong>der</strong>österreich fallen<br />
für die Schulen in <strong>der</strong> Region<br />
keine zusätzlichen Kosten an.<br />
Faire <strong>Welt</strong> im<br />
Distance Learning<br />
Auch die Faire <strong>Welt</strong>-Ausstellung<br />
eignet sich für das Distance<br />
Learning: Im Herbst 2020 war<br />
die Ausstellung im Hackerh<strong>aus</strong><br />
in Bad Erlach zu sehen. Die Besucher<br />
konnten sich über globale<br />
Fragen und lokale Antworten<br />
informieren. Solange „analoge“<br />
Ausstellungen nicht möglich<br />
sind, wan<strong>der</strong>n diese ebenfalls<br />
in den virtuellen Raum. Unter<br />
Stichworten wie „FAIR.sprechen“,<br />
„FAIR.teilen“ und „FAIR.<br />
wandeln“ werden in <strong>der</strong> Ausstellung<br />
neue Konzepte zu Themen<br />
wie Kommunikation, nachhaltige<br />
Wirtschaft und Klimawandel,<br />
aber auch innovative Projekte<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Fairtrade-Region<br />
vorgestellt.<br />
So wird beispielsweise mit<br />
QR-Codes das Smartphone<br />
zum Recherchetool, das es ermöglicht,<br />
weiterführende Videos<br />
anzusehen o<strong>der</strong> den eigenen<br />
ökologischen Fußabdruck zu<br />
ermitteln. „Die Angebote sind<br />
vor allem dazu da, interessante<br />
digitale Ergänzungen für Schulen<br />
zu bieten, um den nachhaltigen<br />
Regionsprozess und die<br />
Umsetzung von globaler Verantwortung<br />
auch in diesen her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>nden<br />
Zeiten weiter umzusetzen“,<br />
so Ingrid Schwarz.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Hönigmann Autoh<strong>aus</strong><br />
Neunkirchner Straße 57 e-f • 2700 Wr. Neustadt<br />
Tel.: 02622 - 236 80<br />
office@hoenigmann.co.at • www.hoenigmann.at<br />
Am Spitz 4 • 2620 Neunkirchen<br />
Tel.: 02635 - 626 17<br />
office@hoenigmann.co.at • www.hoenigmann.at<br />
CO 2 -Emission: PHEV und HEV: 170-29 g/km, Gesamtverbrauch: 1,3-7,5 l/100km,<br />
CO 2 -Emission Kia e-Modelle: 0 g/km 1,2) , 15,9-15,3 kWh/100km 2) , Reichweite: bis zu 455km 2)<br />
Symbolfoto. Druckfehler, Irrtümer und Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten. 1) Nutzung von Strom <strong>aus</strong> 100% regenerativen Quellen vor<strong>aus</strong>gesetzt. 2) Gemessen laut WLTP-Testzyklus. Reichweite<br />
und Energieverbrauch abhängig von Faktoren wie z. B. Fahrstil, Streckenprofil, Temperatur, Heizung/Klimatisierung, Vortemperierung. *) 7 Jahre/150.000km Werksgarantie.<br />
50 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
KULTUR UND GENUSS<br />
HOLZWURM<br />
ALTHOLZ 3D-EFFEKT<br />
Neu: Wandverkleidung<br />
Paneele<br />
Profilbretter<br />
Schindeln<br />
Mittlerweile lebt Michael Trimmel<br />
mit seiner Familie in Grimmenstein.<br />
Der Hobbykünstler, <strong>der</strong><br />
sein Geld mit dem Tischlerberuf<br />
verdient, begann schon als<br />
kleines Kind zu zeichnen – früher<br />
viel Aquarell – doch hat er sich<br />
<strong>aus</strong> Zeit- und Platzgründen dazu<br />
entschlossen, auf Aquarellpapier<br />
mit Finelinern zu zeichnen.<br />
Michael Trimmel <strong>aus</strong> Grimmenstein zeichnet schon, seit er einen Bleistift halten kann. Mittlerweile hat er sein<br />
Hobby perfektioniert / Fotos (5): Egerer<br />
Fantasie in feinen Linien<br />
Es gibt mittlerweile nichts<br />
mehr, was Michael Trimmel<br />
nicht zeichnet. Doch all seine<br />
Bil<strong>der</strong> haben etwas Mystisches<br />
und Abstraktes.<br />
„Abends, wenn die Kin<strong>der</strong><br />
schlafen, hole ich meine Stifte<br />
und male zwei bis drei Stunden<br />
als Ausgleich“, schmunzelt <strong>der</strong><br />
Hobbykünstler.<br />
Vor zwei Jahren hat er sich<br />
spezialisiert. „Ich male auf<br />
Aquarellpapier mit Finelinern mit<br />
einer Stärke von 0,1 bis 0,7 Millimetern.<br />
Hauptsächlich zeichne<br />
ich in Schwarz-Weiß, doch<br />
manchmal kommt auch Farbe<br />
ins Spiel. Meine Motive gehen<br />
immer ein wenig ins Fantastische,<br />
haben aber auch immer<br />
einen Realitätsbezug, wie oben<br />
die Wolfgangskirche samt Teufelshügel<br />
und das Elisabethkircherl<br />
am Schneeberg.“<br />
Sagen & Mythen<br />
Gemeinsam mit Markus<br />
Steinbichler, <strong>der</strong> sich im „<strong>Bote</strong>n“<br />
auf die Suche nach „Lost<br />
Places“ gemacht hat, betreibt<br />
er den Blog „Bucklige <strong>Welt</strong>reisen“,<br />
in dem Steinbichler jeden<br />
Sonntag Geschichten über<br />
Burgen, Ruinen und magische<br />
Plätze schreibt, für die Michael<br />
Trimmel die Zeichnungen beisteuert.<br />
Trimmel hat aber auch schon<br />
Radiomo<strong>der</strong>atoren porträtiert<br />
(siehe rechts unten) samt ihren<br />
Passionen und Obsessionen.<br />
In Neunkirchen hängen Bil<strong>der</strong><br />
von ihm in <strong>der</strong> Passage und in<br />
einem Geschäft. „Lei<strong>der</strong> ist eine<br />
Ausstellung coronabedingt bis<br />
jetzt ins Wasser gefallen, aber<br />
sobald es geht, möchte ich das<br />
nachholen.“<br />
Autodidakt<br />
Er hat sich alles, was er für<br />
sein Hobby braucht, im Selbststudium<br />
beigebracht. „Früher<br />
habe ich viel Aquarell gemalt,<br />
aber das ist sehr aufwendig und<br />
mit zwei kleinen Kin<strong>der</strong>n fast<br />
nicht durchführbar. So musste<br />
ich mir etwas suchen, das<br />
schnell und einfach ist“, erinnert<br />
sich <strong>der</strong> zweifache Familienvater.<br />
So hat er seinen eigenen<br />
Stil entwickelt und diesen mittlerweile<br />
perfektioniert. Aber: „So<br />
gerne ich auch zeichne, diese<br />
Tätigkeit wird immer ein Hobby<br />
bleiben“, ist sich Trimmel sicher.<br />
Karin Egerer<br />
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
51
KULTUR UND GENUSS<br />
Für die fleißigsten Leser gibt’s ein Eis<br />
Über 10.000 Seiten in nur vier<br />
Wochen: Die 14 Schüler <strong>der</strong> 4B<br />
<strong>der</strong> VS Kirchschlag sind echte<br />
Meister-Leser. Dafür gibt es nun<br />
eine Einladung zum Eis vom<br />
Bezirkshauptmann.<br />
Die Schüler <strong>der</strong> 4B <strong>der</strong> Volksschule<br />
Kirchschlag machten <strong>aus</strong><br />
<strong>der</strong> her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>nden Lern-Situation<br />
<strong>der</strong> letzten Monate das<br />
Beste und hatten dazu eine<br />
spannende Idee – genauer gesagt<br />
die Mutter eines Schülers,<br />
die selbst Lehrerin an <strong>der</strong> Schule<br />
ist. Sie machte den Vorschlag,<br />
eine Lese-Challenge durchzuführen<br />
und stieß damit bei den<br />
Schülern auf Begeisterung. Ein<br />
zusätzlicher Anreiz kam von Bezirkshauptmann<br />
Markus Sauer.<br />
Da eines seiner Kin<strong>der</strong> in die 4B<br />
geht, erfuhr er von <strong>der</strong> Aktion,<br />
und ließ sich auf eine Wette mit<br />
den Kin<strong>der</strong>n ein: Schaffen sie<br />
es, im vereinbarten Zeitraum<br />
gemeinsam 10.000 Seiten zu<br />
lesen, dann lädt er die Klasse<br />
auf ein Eis ein. Eine Wette, die er<br />
ganz gewaltig verloren hat. Die<br />
Kin<strong>der</strong> überboten das gesteckte<br />
Ziel innerhalb von vier Wochen<br />
bei Weitem.<br />
Die Schüler <strong>der</strong> 4B <strong>der</strong> Volksschule Kirchschlag mit einem Teil <strong>der</strong> von ihnen gelesenen Büchern. 10.688 Seiten<br />
haben die 14 Schüler insgesamt in nur vier Wochen gelesen / Foto: VS Kirchschlag<br />
Klassenlehrerin Brigitte Sulzmann<br />
ist begeistert von diesem<br />
Engagement: „Seit Herbst lasen<br />
die 14 Kin<strong>der</strong> schon 96 Bücher<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Schul-, Pfarr- o<strong>der</strong> privaten<br />
Bibliothek und zwei Klassenlektüren.<br />
Das fand ich schon<br />
toll. Aber 10.688 Seiten innerhalb<br />
von 4 Wochen ist einfach<br />
spitze!“<br />
Cornelia Rehberger<br />
Wir feiern 20 Jahre Sternengärten<br />
Frühling im Garten<br />
In <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> lässt die warme Jahreszeit oft länger auf sich warten. Doch <strong>der</strong><br />
Frühling lässt sich nicht aufhalten und alle spüren es. Der Garten ruft!<br />
Vieles kann man im Garten selber machen, aber eine gute Planung und fachliche<br />
Unterstützung sind wichtig! In den letzten 20 Jahren haben wir reichlich Erfahrung<br />
gesammelt und geben sie gerne weiter!<br />
Ein Garten kann viel mehr sein als nur zu pflegendes Grün rund<br />
ums H<strong>aus</strong>! Nützen Sie die Möglichkeit, Ihr eigenes kleines Gartenparadies<br />
zu schaffen – wir helfen Ihnen gerne dabei!<br />
Wovon haben Sie im Winter geträumt?<br />
- von einem Kräuter-Duftgarten mit Sitzbank<br />
- von einem Hochbeet <strong>aus</strong> Tuffstein für Gemüse<br />
- von einem Bio-Pool mit Saunahäuschen<br />
- von einem ruhigen Plätzchen zum Entspannen<br />
- von einem Garten-Sitzplatz für die Familie …?<br />
Die*Sternengärten – Gerlinde Blauensteiner<br />
Hattmannsdorf 16 – 2852 Hochneukirchen – Mobil 0664/2024584 – Büro 02648/8004 – info @ sternengarten.at – www.sternengarten.at<br />
52 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
KULTUR UND GENUSS<br />
Schüler als Botschafter für Europa<br />
Das BG Babenbergerring ist<br />
bekannt für die Teilnahme an<br />
zahlreichen Europa-Projekten.<br />
Jetzt kam eine weitere EU-Aktivität<br />
dazu. Als eine von 15 österreichischen<br />
Schulen wurde das<br />
Bundesgymnasium in das Netzwerk<br />
<strong>der</strong> „Botschafterschulen<br />
des Europäischen Parlaments“<br />
aufgenommen.<br />
Zertifikat virtuell<br />
verliehen<br />
Um das zu erreichen, muss<br />
eine Schule sechs europaweit<br />
einheitliche Kriterien zur besseren<br />
Integration europäischer<br />
Themen und Werte in den<br />
Schulalltag erfüllen. Trotz <strong>der</strong><br />
Einschränkungen durch die Corona-Pandemie<br />
wurde am BG<br />
Babenbergerring ein umfangreiches<br />
Paket dazu erarbeitet.<br />
Dafür erhielt das Team unter<br />
<strong>der</strong> Leitung von Albert Zeller<br />
mit den Schülerinnen Lena Gruber,<br />
Marie-Sophie Tschak und<br />
Magdalene Woda sowie den<br />
weiteren Lehrern Christopher<br />
Leach und Harald Makl Ende<br />
des Vorjahres die Zertifizierung<br />
als Botschafterschule – vorerst<br />
Das Evaluierungsgespräch per Videocall mit Thomas Weber vom Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments<br />
in Wien / Foto: BG Babenbergerring<br />
aber nur virtuell. Eine physische<br />
Verleihung soll erfolgen, sobald<br />
es die Bestimmungen zulassen.<br />
Dann wird auch <strong>der</strong> Vizepräsident<br />
des Europäischen Parlaments,<br />
Othmar Karas, an <strong>der</strong><br />
Schule erwartet.<br />
Ziel des Botschafterschulen-<br />
Netzwerkes – zu dem europaweit<br />
etwa 1.500 Schulen zählen,<br />
94 davon <strong>aus</strong> Österreich – ist es,<br />
junge Menschen „für die europäische<br />
Idee zu begeistern, das<br />
Interesse an <strong>der</strong> Europäischen<br />
Union zu för<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> den Mehrwert<br />
des Europäischen Projektes<br />
zu vermitteln“, so Vizepräsident<br />
Karas. Und für die Schüler ist es<br />
ein spannen<strong>der</strong> Aust<strong>aus</strong>ch.<br />
Victoria Schmidt<br />
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seine Geradlinigkeit besticht.<br />
Die eng aneinan<strong>der</strong>gereihten<br />
Vertikal-Stäbe verhin<strong>der</strong>n zwar<br />
eine freie Einsicht, bringen ihr<br />
Eigenheim aber dennoch zur<br />
Geltung. Markant und trotzdem<br />
schlicht harmoniert dieses Modell<br />
wirklich mit jedem B<strong>aus</strong>til.<br />
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
53
KULTUR UND GENUSS<br />
Sammlung: Musik zum Anschauen<br />
Heimatlandecho-Musikant Franz<br />
Kl<strong>aus</strong>er richtete in seinem Privath<strong>aus</strong><br />
in Ternitz ein Museum ein,<br />
dessen Ausstellung in Erinnerungen<br />
schwelgen lässt.<br />
Musik, wohin das Auge reicht.<br />
So lässt sich Franz Kl<strong>aus</strong>ers<br />
Sammlung in Ternitz zusammenfassen.<br />
In seinem H<strong>aus</strong><br />
in <strong>der</strong> Haberlgasse hat er ein<br />
Privatmuseum eingerichtet. Zu<br />
sehen ist das Ergebnis jahrzehntelanger<br />
Musik- und Sammelleidenschaft.<br />
„Es steckt viel<br />
Arbeit dahinter“, erklärt er und<br />
blickt auch mit Stolz auf die<br />
Ausstellungsstücke. Das Museum<br />
ist eine Hommage an das<br />
„Heimatlandecho“ und damit<br />
an jene Gruppe, die Kl<strong>aus</strong>er<br />
1972 mit seinen Geschwistern<br />
in ihrem Heimatort Puchberg<br />
gegründet hatte.<br />
Von dort <strong>aus</strong> erlangte die<br />
Oberkrainer-Musik <strong>der</strong> Kl<strong>aus</strong>ers<br />
große Bekanntheit. Die<br />
Gruppe avancierte zu einer <strong>der</strong><br />
besten ihres Genres im ganzen<br />
deutschsprachigen Raum. Die<br />
Geschwister waren insgesamt<br />
neun Mal im Musikantenstadl<br />
Franz und Margit Kl<strong>aus</strong>er wollen ihre Sammlung <strong>der</strong> Öffentlichkeit zeigen<br />
Fotos: Schmidt, Museumsinventar, Franz Kl<strong>aus</strong>er (2)<br />
von Karl Moik zu Gast, tourten<br />
1989 durch Ostdeutschland,<br />
1995 durch die USA und nahmen<br />
28 Tonträger auf.<br />
All diese Erfolge, Erlebnisse<br />
und Geschichten bewahrt Franz<br />
Kl<strong>aus</strong>er in seiner Sammlung. Als<br />
Kin<strong>der</strong> einer Musikerfamilie lag<br />
den Kl<strong>aus</strong>ers das Musizieren<br />
im Blut. Eine Leidenschaft, die<br />
Franz und eine Frau Margit nun<br />
auch mit Musikfreunden, Interessierten<br />
und Fans des Heimatlandechos<br />
teilen möchten.<br />
Im Privatmuseum kann man<br />
vieles sehen – vom Grammofon<br />
über DVDs und Trophäen bis hin<br />
zu umfangreichem Bildmaterial.<br />
Auf einem Bildschirm laufen die<br />
bekanntesten Auftritte. Konkret<br />
soll sich das Museum an Musikfreunde,<br />
Interessierte und Fans<br />
des Heimatlandechos richten.<br />
Dazu bittet Franz Kl<strong>aus</strong>er um telefonische<br />
Voranmeldung: 0676<br />
3410851.<br />
Victoria Schmidt<br />
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54 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
KULTUR UND GENUSS<br />
Kunst im Autoh<strong>aus</strong><br />
Wenn die Kunst den glänzenden<br />
Limousinen und agilen SUVs<br />
mal kurz die Show stehlen darf,<br />
dann heißt es: Vernissage für<br />
Künstlerinnen und Künstler im<br />
Czeczelits Automegastore.<br />
Helmut Edlinger, Geschäftsführer<br />
vom Czeczelits Automegastore,<br />
hatte in <strong>der</strong> Corona-Krise<br />
die Idee, Künstler zu<br />
unterstützen. Da die Werkstatt<br />
während <strong>der</strong> gesamten Krise<br />
offen war und auch wie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Verkauf offen hat, kann mit<br />
einem Besuch im Autoh<strong>aus</strong><br />
gleichzeitig Kunst bewun<strong>der</strong>t<br />
werden. Die Räumlichkeiten des<br />
Czeczelits Automegastore sind<br />
ein tolles Ambiente für Künstler<br />
von Wien bis Graz. „Kunst im<br />
Autoh<strong>aus</strong>“ hat auch ein „Maskottchen“:<br />
Ein Jaguar E-PACE,<br />
welcher in Graz gebaut wird<br />
und vom Grazer Künstler Tom<br />
Lohner veredelt wurde. Somit<br />
wurde eine tolle Verbindung zwischen<br />
Kunst und Wirtschaft in<br />
Österreich geschaffen. Bei <strong>der</strong><br />
2. Ausstellung von „Kunst im<br />
Autoh<strong>aus</strong>“, die am 11. <strong>März</strong> um<br />
17 Uhr eröffnet wird, kann das<br />
vielschichtige Werk von Rhea<br />
Uher bewun<strong>der</strong>t werden. Das<br />
Czeczelits Automegastore-Team<br />
und die Künstlerin Rhea Uher<br />
freuen sich auf Ihren Besuch.<br />
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
55
Neue Perspektiven im „queeren Raum“<br />
Fotos (4): Baek<br />
Von Wiener Neustadt über St. Pölten<br />
führte <strong>der</strong> Weg von Luise Baek<br />
nach Maastricht (Nie<strong>der</strong>lande).<br />
Dort hat die 25-Jährige, die <strong>aus</strong><br />
Bad Fischau stammt, Ende des<br />
Vorjahres ihren Innenarchitektur-<br />
Master an <strong>der</strong> Zuyd Hogeschool<br />
abgeschlossen. Beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit<br />
erhielt sie für ihre<br />
Masterarbeit, in <strong>der</strong> sie sich damit<br />
<strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>setzte, wie „Queeres<br />
Theater“ <strong>aus</strong>sehen kann.<br />
Der BG-Babenbergerring-<br />
Absolventin ist wichtig: „Bei <strong>der</strong><br />
Innenarchitektur geht es nicht<br />
nur um die Einrichtung von<br />
Wohnzimmern, son<strong>der</strong>n um die<br />
Konstruktion von Räumen und<br />
darum, wie sich Menschen im<br />
Raum bewegen.“ Das könne<br />
ein Marktplatz ebenso sein wie<br />
ein Innenraum. In ihrer Masterarbeit<br />
beleuchtet sie deshalb,<br />
wie queere Lebensrealitäten<br />
im Laufe <strong>der</strong> Geschichte die<br />
Materialisierung verschiedener<br />
Themen in <strong>der</strong> bildenden Kunst<br />
und Innenarchitektur beeinflusst<br />
haben. „Es ist ein unglaublich<br />
interessantes neues Thema, zu<br />
dem es bisher wenig Diskurs<br />
gab“, erklärt Baek.<br />
Praktisch veranschaulichte<br />
sie ihre Arbeit anhand des<br />
Gebäudes Z am Gebiet <strong>der</strong><br />
Masstrichter Tapijn-Kaserne.<br />
Dabei wandte sie den Ausdruck<br />
„#Queer“ auf die Inneneinrichtung<br />
von Theatern und Aufführungen<br />
an und transformierte<br />
dabei nicht nur den Innenraum,<br />
son<strong>der</strong>n auch die Erzählung und<br />
die Kunst <strong>der</strong> Aufführung selbst.<br />
Baek spricht vom „gequeerten<br />
Raum“: „Man nimmt, was es<br />
gibt, und macht dar<strong>aus</strong> etwas<br />
Neues.“<br />
Für ihre Arbeit wurden auch<br />
die Geschichte und Beson<strong>der</strong>heiten<br />
des Gebäudes berücksichtigt<br />
und so im Konzept etwa<br />
<strong>der</strong> Haupteingang verlegt. Die<br />
Farbe Pink fungiert als Wegweiser,<br />
Licht und Dunkelheit<br />
repräsentieren die Choreografie<br />
im Theater. „Ich mache einen<br />
offenen Raum, aber schon so,<br />
dass die Referenz zum Traditionellen<br />
erhalten bleibt“, erklärt<br />
Baek, die damit auch das Thema<br />
„Femme“ in <strong>der</strong> Inneneinrichtung<br />
erforschte.<br />
Die mo<strong>der</strong>ne Sprache <strong>der</strong><br />
Sexualität, die auf Bil<strong>der</strong> und<br />
Räume projiziert wird, spielt<br />
dabei eine große Rolle. Farben<br />
wie Rosa und allgemein Rottöne,<br />
denen traditionell weibliche<br />
Eigenschaften zugeschrieben<br />
werden, sollen dabei Barrieren<br />
durchbrechen und aufzeigen,<br />
dass es nicht darum geht, <strong>der</strong><br />
Gesellschaft zu gefallen.<br />
Trotz praktischer Konzepte,<br />
wird die Arbeit vorerst nicht in<br />
die Praxis umgesetzt werden.<br />
Das betreffende Gebäude wird<br />
nämlich Heimatstätte einer Studierendengemeinschaft,<br />
für die<br />
Baek als Innenarchitektin angenommen<br />
wurde. Mit ihrer Abschlussarbeit<br />
hat die 25-Jährige<br />
dennoch eine neue Perspektive<br />
eröffnet.<br />
Victoria Schmidt<br />
Was ist queer?<br />
Queer wird von Baek als außerhalb<br />
<strong>der</strong> heteronormativen Gesellschaft<br />
stehend, definiert. Es geht um den<br />
Ausdruck geschlechtlicher Identitäten,<br />
die nicht dem entsprechen,<br />
was die westliche Gesellschaft als<br />
angemessen versteht.<br />
Das bezieht sich auch auf das<br />
Akronym LGBT (lesbisch, schwul,<br />
bisexuell, transgen<strong>der</strong>), das zum<br />
vielfältigeren Ausdruck queerer<br />
Identitäten eingeführt wurde.<br />
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56 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
57
Ausflugstipp:<br />
Naturpark Sierningtal<br />
Bei unserem heutigen Ausflugstipp<br />
begeben wir uns in den<br />
vielfältigen Naturpark Sierningtal<br />
bei Ternitz. Abwechslungsreiche<br />
Wan<strong>der</strong>wege für Familien und<br />
geübte Wan<strong>der</strong>er erwarten Sie<br />
ebenso wie herrliche Naturdenkmäler.<br />
Wir starten am Parkplatz von<br />
St. Johann am Steinfelde bei<br />
<strong>der</strong> Kirche, wo uns Wegweiser<br />
die Richtung in den Naturpark<br />
Sierningtal vorgeben.<br />
Aber Achtung: Wir folgen<br />
nicht dem Pfad oberhalb des<br />
Parkplatzes, <strong>der</strong> sich unter <strong>der</strong><br />
Kirche befindet, son<strong>der</strong>n kehren<br />
wie<strong>der</strong> auf die Straße zurück,<br />
wo wir mit dem Auto abgebogen<br />
sind, und folgen <strong>der</strong> blauen<br />
Markierung, bis wir auf einen<br />
Forstweg treffen.<br />
Hier halten wir uns links und<br />
nach circa zehn Gehminuten<br />
erreichen wir das erste Naturdenkmal:<br />
die „Sesserlbäume“.<br />
Die Stämme von fünf von Menschenhand<br />
geformten Schwarzföhren<br />
verzweigen sich etwa<br />
einen Meter über dem Boden.<br />
Einer <strong>der</strong> Bäume zählt sogar<br />
acht Stämme.<br />
Eigentlicher Aufstieg<br />
Danach gehen wir den gleichen<br />
Weg ein Stück zurück, bis<br />
wir links die blaue Markierung<br />
entdecken, die uns bergauf leitet.<br />
Bald darauf kommen wir zu<br />
einer Weggabelung, bei <strong>der</strong> wir<br />
auf die rote Markierung nach<br />
links Richtung Gösing auf den<br />
Hühnersteig abbiegen. Schöne<br />
Steige durch lichten Föhrenwald<br />
und immer wie<strong>der</strong> schöne<br />
Ausblicke begleiten uns. Den<br />
ersten Aussichtspunkt findet<br />
man beim Schönbühel, wo<br />
man die herrlichen Berge des<br />
Wechsellandes erblicken kann.<br />
Immer weiter geht es bergauf,<br />
<strong>der</strong> roten Markierung folgend.<br />
Ein paar Mal kreuzen wir einen<br />
Forstweg, bleiben aber immer<br />
auf dem Waldsteig. Nach circa<br />
eineinhalb Stunden Gehzeit<br />
quert man den letzten Forstweg<br />
druck<br />
web<br />
design<br />
vor dem Gipfelkreuz. Hier zweigt<br />
zwar nach rechts eine rote Markierung<br />
ab, wir bleiben aber<br />
gerade auf dem Steig, bis wir<br />
schließlich den höchsten Punkt,<br />
den Gösing, mit 898 Metern erreichen.<br />
Hier warten Bänke und<br />
Sessel für eine J<strong>aus</strong>enp<strong>aus</strong>e auf<br />
die müden Wan<strong>der</strong>er.<br />
Die Qual <strong>der</strong> Wahl<br />
Von hier geht es in verschiedene<br />
Richtungen weiter. Wir<br />
folgen allerdings <strong>der</strong> roten Markierung<br />
Richtung Schneebergblick<br />
und Neunkirchnerh<strong>aus</strong>,<br />
angeschrieben mit 45 Minuten<br />
Gehzeit. Der zweite herrliche<br />
Aussichtspunkt ist besagter<br />
Schneebergblick. Aber auch<br />
die Felswände ringsherum sind<br />
beeindruckend. Auch hier lädt<br />
eine Bank zur Rast ein, toller<br />
Ausblick inklusive.<br />
Weiter geht es <strong>der</strong> roten Markierung<br />
nach bis zu einer Forststraße,<br />
wo es wie<strong>der</strong> Weggabelungen<br />
und Beschil<strong>der</strong>ungen<br />
gibt. Wir biegen nach rechts<br />
Mehr<br />
für eure Entscheidung.<br />
Mit einem persönlichen<br />
Beratungstermin!<br />
Fotos (5): Egerer<br />
Scherz-Kogelbauer GmbH • 2860 Kirchschlag i.d.B.W. • 2630 Ternitz<br />
in Richtung „Fleischesserföhre“<br />
ab, dem zweiten beeindruckenden<br />
Naturdenkmal, eine<br />
Föhre gigantischen Ausmaßes.<br />
Namensgeber war ein 1945<br />
verstorbener Bauer namens<br />
Fleischesser, dem <strong>der</strong> Wald gehörte.<br />
Wir kehren auf den Forstweg<br />
zurück, folgen diesem noch<br />
ein Stück, bevor links <strong>der</strong> blau<br />
markierte Naturlehrpfad abzweigt.<br />
Dieser bringt uns wie<strong>der</strong><br />
zu <strong>der</strong> Weggabelung, bei <strong>der</strong> wir<br />
zu Beginn <strong>der</strong> Tour links auf den<br />
Hühnersteig abgebogen sind.<br />
Insgesamt sind wir drei bis<br />
dreieinhalb Stunden unterwegs,<br />
460 Höhenmeter sind bis zum<br />
Gösing zu bewältigen. Sucht<br />
man die Ruhe und die Einsamkeit,<br />
dann empfehle ich, diese<br />
Halbtagswan<strong>der</strong>ung unter <strong>der</strong><br />
Woche, am besten gleich in <strong>der</strong><br />
Früh in Angriff zu nehmen.<br />
Die Wan<strong>der</strong>karten mit vielen<br />
weiteren Wan<strong>der</strong>möglichkeiten<br />
liegen bei <strong>der</strong> Gemeinde Ternitz<br />
auf.<br />
Karin Egerer<br />
Freude<br />
bis in die<br />
4. Klasse*<br />
Easy-Grow-<br />
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Nachhaltig<br />
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58 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
Stixenstein<br />
Tiergehege<br />
Naturparkzentrum<br />
to the forest path and continue<br />
until a nature studies path, marked<br />
in blue, detours to the left.<br />
This nature trail leads us back<br />
to the fork where we turned left<br />
onto Hühnersteig at the beginning<br />
of our tour.<br />
We are on tour for three or<br />
three and a half hours and cover<br />
460 meters difference in<br />
altitude. If you are looking for<br />
silence and loneliness, I recommend<br />
tackling this semidiurnal<br />
hike during the week, best early<br />
in the morning.<br />
Maps of trails informing you<br />
about many other hiking options<br />
are available at municipality Ternitz.<br />
Schneebergblick<br />
(898)<br />
Gösing<br />
Fleischesserföhre<br />
Hühnersteig<br />
Naturlehrpfad<br />
Grafik: Scherz-Kogelbauer GmbH<br />
(484)<br />
Sesselbäume<br />
St. Johann<br />
am Steinfelde<br />
(432)<br />
Today we are resorting to the<br />
multi-faceted nature park Sierningtal,<br />
close to Ternitz. Varied<br />
hiking trails for families and<br />
trained hikers and magnificent<br />
natural monuments are waiting<br />
for us.<br />
We start at the parking lot St.<br />
Johann am Steinfelde, at the<br />
church, where signposts show<br />
us where to enter nature park<br />
Sierningtal.<br />
Attention: We do not follow<br />
the path that sits above the parking<br />
lot at the church, but return<br />
to the street and follow the blue<br />
marking until we strike a forest<br />
path.<br />
We turn left and, after about<br />
ten minutes, arrive at the socalled<br />
“Sesserlbäume”. The<br />
trunks of five pine trees, formed<br />
by man, branch out about one<br />
meter above the ground. One<br />
tree even totals eight trunks.<br />
Excursion Tip<br />
Nature Park Sierningtal<br />
Actual ascent<br />
We then walk back the same<br />
path until we discover the blue<br />
marking that leads us uphill. Soon<br />
we arrive at a fork, turn left<br />
to “Hühnersteig” and follow the<br />
red marking direction Gösing.<br />
Nice steep-tracks through light<br />
pine wood and ever splendid<br />
views escort us. One finds the<br />
first lookout point at Schönbühel<br />
where one can catch sight<br />
of the glorious mountains of the<br />
Wechsel region. We move on,<br />
following the red marking uphill.<br />
Our trail crosses a forest path<br />
from time to time, yet we stay<br />
on our forest trail. After one and<br />
a half hours one traverses the<br />
last forest path before the summit<br />
cross, here a red marking is<br />
visible at right hand side, still<br />
we stay on the straight steep<br />
track, until we reach the highest<br />
point, Gösing, 898 meters.<br />
Benches and chairs for taking a<br />
break and enjoying a snack are<br />
waiting here for tired hikers.<br />
Embarassment of riches<br />
From there one can proceed<br />
to different directions. We follow<br />
the red marking direction<br />
Schneebergblick and Neunkirchnerh<strong>aus</strong>,<br />
estimated walking<br />
time 45 minutes. The second<br />
magnificent lookout point is the<br />
before-mentioned Schneebergblick.<br />
The rock faces around are<br />
also impressive. Another bench<br />
is waiting there, great view included.<br />
We continue along the red<br />
marking until we encounter a<br />
forest road, forks and signposts.<br />
We turn right direction “Fleischesserföhre”,<br />
the second impressive<br />
natural monument, a pine<br />
tree of vast proportions. The<br />
eponym was a farmer called<br />
Fleischesser who owned the forest<br />
and died in 1945. We return<br />
Info<br />
Dolores Marie Schärf unterrichtet<br />
Englisch, Französisch, Spanisch<br />
sowie Italienisch und ist als<br />
Dolmetscherin bzw. Übersetzerin<br />
tätig.<br />
TIPP VON DER BERGRETTUNG<br />
TIP FROM THE MOUNTAIN SECURITY SERVICE<br />
Liebe FreitzeitsportlerInnen,<br />
ein schneereicher Winter liegt hinter uns. Die Tage werden<br />
wie<strong>der</strong> länger und die Temperaturen öffnen dem<br />
Frühling die Türen. Doch auf den Bergen halten sich<br />
noch viele Wochen Schneefel<strong>der</strong>. Bei <strong>der</strong> Überquerung<br />
dieser Schneefel<strong>der</strong> ist beson<strong>der</strong>e Vorsicht geboten.<br />
Schneefel<strong>der</strong> weisen auch im Frühjahr oft eine ganztägig<br />
gefrorene Oberfläche auf – hier besteht extreme Rutschgefahr.<br />
Bitte queren Sie diese Gefahrenstellen nur mit<br />
einer entsprechenden Ausrüstung (Steigeisen o<strong>der</strong> sogenannte<br />
Snowspikes bzw. Schuhketten). Ein Abrutschen<br />
auf einem Schneefeld kann sehr schnell auf einer felsigen<br />
Geröllhalde enden. Gerade kristalliner Frühjahrsschnee<br />
kann so rau wie grobkörniges Schleifpapier sein, was zu<br />
tiefen Schürfwunden führen kann. Am besten Sie umgehen<br />
diese Bereiche. Bleiben Sie gesund!<br />
Erwin Jung<br />
Foto: Bergrettung<br />
Dear leisure time sportsmen and sportswomen,<br />
We have experienced a winter that brought a lot<br />
of snow. Days are getting longer and temperatures<br />
are opening the gates to spring. On the mountains,<br />
however, snowfields are going to linger for a few more<br />
weeks. It is vital to be particularly attentive when traversing<br />
these snowfields. They often possess a frozen<br />
surface, even during the day – this means extreme slip<br />
hazard. Please only cross these danger spots when<br />
using appropriate equipment (climbing spur or snow<br />
spikes). Slipping on a snowfield can easily end at a rocky<br />
scree. Especially crystalline spring snow can be as<br />
rough as coarse sand paper – which can lead to deep<br />
grazes. Best avoid these areas. Stay healthy!<br />
<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
59
BEWEGTE WELT<br />
Plasma spenden – Leben retten<br />
Durch Covid-19 und die damit verbundenen Lockdowns ist die Zahl <strong>der</strong> Plasmaspenden deutlich zurückgegangen. Das gefährdet mittelfristig<br />
die Versorgung mit dringend benötigten Medikamenten. Gerade jetzt ist <strong>der</strong> Beitrag von Spen<strong>der</strong>Innen mehr denn je gefragt.<br />
Plasmaspenden ist einfach, sicher und wertvoll zur Herstellung von Therapien für erkrankte Menschen. Das BioLife Plasmazentrum<br />
Wiener Neustadt hat trotz Lockdowns weiterhin geöffnet – eine Spende ist dort von Montag bis Freitag den gesamten Tag über möglich.<br />
Hoher Bedarf<br />
an Plasmaspenden<br />
Über 80 Prozent aller Österreicher<br />
sind mindestens einmal in<br />
ihrem Leben auf plasmabasierte<br />
Medikamente angewiesen. Bei<br />
schweren Unfällen o<strong>der</strong> Operationen<br />
geraten viele Menschen<br />
in die Lage, ein Produkt <strong>aus</strong><br />
menschlichem Plasma zu benötigen.<br />
Der diesbezügliche Bedarf<br />
steigt stetig, da Blutplasma<br />
nicht künstlich hergestellt werden<br />
kann. Der Spenden-Rückgang<br />
aufgrund von Covid-19 ist<br />
folgenschwer. Dieses Wissen<br />
motiviert viele Menschen zu einer<br />
regelmäßigen Plasmaspende<br />
im BioLife Plasmazentrum<br />
Wiener Neustadt, das unter<br />
Einhaltung hoher Sicherheitsmaßnahmen<br />
geöffnet ist. Gerade<br />
in <strong>der</strong> Covid-Zeit gelten noch<br />
höhere Sicherheitsmaßnahmen<br />
als sonst, daher sind im Plasmazentrum<br />
FFP2-Masken zu tragen.<br />
Ein Antigentest ist für eine<br />
Spende aber nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Plasmaspen<strong>der</strong>Innen<br />
sind Lebensretter<br />
Ohne Plasma gäbe es unzählige,<br />
teilweise lebensrettende,<br />
Therapien nicht. Plasmaspenden<br />
ist daher nicht nur<br />
enorm wichtig, son<strong>der</strong>n auch<br />
einfach, sicher und unbedenklich.<br />
Die Spende findet unter<br />
medizinischer Begleitung statt.<br />
Entnommen wird nur das Blutplasma<br />
– also <strong>der</strong> flüssige Bestandteil<br />
des Blutes. Die roten<br />
und weißen Blutkörperchen<br />
und Blutplättchen erhält <strong>der</strong><br />
Spen<strong>der</strong>/die Spen<strong>der</strong>in wie<strong>der</strong><br />
zurück. Die Plasmaspende dauert<br />
zwischen 45 und 60 Minuten<br />
und ist schonen<strong>der</strong> als die<br />
Blutspende, da <strong>der</strong> Körper die<br />
entnommenen Eiweiße nach<br />
wenigen Tagen wie<strong>der</strong> ersetzt<br />
hat. Für ihren Zeitaufwand erhalten<br />
Spen-<strong>der</strong>Innen 25 € und<br />
das gute Gefühl, ein Lebensretter<br />
zu sein.<br />
Leben retten ist einfach,<br />
weil:<br />
• die Plasmaspende einfach,<br />
sicher und unkompliziert ist.<br />
• Sie bei je<strong>der</strong> Spende<br />
Informationen zu Ihrem<br />
Gesundheitszustand<br />
erhalten.<br />
• Sie als Dankeschön für<br />
Ihren Zeitaufwand<br />
25 € pro Spende erhalten.<br />
Anzeige<br />
„Plasma ist mein Lebenselixier<br />
– ohne plasmabasierte<br />
Therapien wäre<br />
ein normales Leben für<br />
mich nicht möglich. Ich<br />
bitte gerade jetzt alle potenziellen<br />
Spen<strong>der</strong>Innen:<br />
Nehmen Sie sich die Zeit<br />
für eine Plasmaspende.<br />
Sie machen damit für<br />
viele Menschen einen bedeutenden<br />
Unterschied.“<br />
Karin Modl, Obfrau des<br />
Vereins ÖSPID (Österreichische<br />
Selbsthilfegruppe<br />
für primäre Immundefekte)<br />
Wie können Sie zum Lebensretter werden?<br />
Gerade jetzt können Sie mit einer Plasmaspende gutes tun und<br />
einen wertvollen Beitrag leisten. Der Weg dahin ist ganz einfach:<br />
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sich eine Stunde Zeit nehmen, dort hingehen und auf einer Liege<br />
entspannen. Weitere Informationen und Terminvereinbarung unter<br />
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seit 1979. Es ist sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
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30-köpfigen Team liebevoll betreut.<br />
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60 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
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<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
61
BEWEGTE WELT<br />
Den Blutbefunden auf <strong>der</strong> Spur<br />
Links: Michaela Angeler bei den Blutkonserven, für <strong>der</strong>en Logistik ist sie<br />
mitverantwortlich. Rechts: Michaela Angeler im Akutlabor beim Untersuchen<br />
des Blutes / Fotos (2): Angeler<br />
Medizinische Berufe spielen im<br />
<strong>der</strong>zeitigen Covid-Alltag eine<br />
immer größere Rolle. Michaela<br />
Angeler <strong>aus</strong> Kirchberg arbeitet<br />
seit 15 Jahren als biomedizinische<br />
Analytikerin im Labor<br />
eines großen Krankenh<strong>aus</strong>es.<br />
Ihr Berufsalltag ist immer für<br />
Überraschungen gut.<br />
Wie so oft spielte <strong>der</strong> Zufall<br />
eine Rolle, als Michaela Angeler<br />
ihre Berufsentscheidung treffen<br />
sollte. „Eine Klassenkameradin<br />
hat sich damals noch für das<br />
Berufsbild ,diplomierte medizinisch-technische<br />
Analytikerin’,<br />
eine dreijährige Ausbildung,<br />
beworben. Ich kannte diese<br />
Sparte gar nicht. Aber da mich<br />
naturwissenschaftliche Fächer<br />
schon immer interessiert haben,<br />
bewarb ich mich auch“, so<br />
Angeler.<br />
Heute wird man auf <strong>der</strong> FH in<br />
Wiener Neustadt in drei Jahren<br />
<strong>aus</strong>gebildet. Dort unterrichtet<br />
Michaela Angeler zusätzlich zu<br />
ihrer Tätigkeit im Krankenh<strong>aus</strong><br />
seit 2012 Immunhämatologie.<br />
„Hier trage ich vor, welche Laboruntersuchungen<br />
vor einer<br />
Bluttransfusion zum Beispiel<br />
durchgeführt werden“, erklärt<br />
Angeler.<br />
Arbeitsplatz Akutlabor<br />
Michaela Angeler bestimmt<br />
Blutgruppen, richtet passende<br />
Blutkonserven her, ermittelt<br />
Entzündungswerte, bestimmt<br />
Hepatitis, HIV und viele an<strong>der</strong>e<br />
Parameter, die rund um die Uhr<br />
gebraucht werden – und jetzt<br />
natürlich auch Covid-Tests.<br />
„Der Klinikalltag ist spannend<br />
und hochinteressant. Man weiß<br />
nie, was in <strong>der</strong> nächsten Minute<br />
kommt. Außerdem sind wir insgesamt<br />
60 Kollegen, da arbeitet<br />
man sowieso immer mit jemandem<br />
an<strong>der</strong>en zusammen, alleine<br />
das bringt schon Abwechslung“,<br />
ist sich Angeler sicher. So erklärt<br />
sie: „Die Blutgruppenverteilung<br />
in Europa ist eine an<strong>der</strong>e als in<br />
Asien o<strong>der</strong> Afrika. In Österreich<br />
kommt die Blutgruppe A+ am<br />
häufigsten vor, gefolgt von 0+,<br />
B+ und AB+. Weitere Hauptaufgaben<br />
im Akutlabor sind neben<br />
<strong>der</strong> Wartung, <strong>der</strong> Kontrolle <strong>der</strong><br />
Geräte und <strong>der</strong> technischen<br />
Freigabe auch die Überprüfung<br />
<strong>der</strong> Befunde. „Wenn diese außer<br />
<strong>der</strong> Norm sind, wird ein Arzt hinzugezogen.“<br />
Aber auch für die<br />
Logistik <strong>der</strong> Blutkonserven ist<br />
sie mitverantwortlich.<br />
Fitnesstraining<br />
„Wir haben zwar keinen Patientenkontakt;<br />
dafür ist unser Arbeitsplatz<br />
sehr weitläufig, man<br />
kommt so an die 12.000 Schritte<br />
pro Dienst“, so Angeler.<br />
Ihr Berufsbild verbindet man<br />
nicht automatisch mit Krankenh<strong>aus</strong>alltag,<br />
aber Diagnosen, Verlaufskontrollen<br />
und Blutbefunde<br />
wären ohne Laborbefunde meistens<br />
nicht möglich. „Unser Berufsbild<br />
ist außerdem einem<br />
stetigen Wandel unterworfen.<br />
EDV, Geräte, Tests – alles wird<br />
laufend weiterentwickelt. Hier ist<br />
Flexibilität gefragt, die zugleich<br />
auch immer Neues in unseren<br />
sehr abwechslungsreichen<br />
und spannenden Berufsalltag<br />
bringt“, freut sich Angeler.<br />
Karin Egerer<br />
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Ab 14 Jahren, in allen teilnehmenden Raiffeisenbanken, solange <strong>der</strong> Vorrat reicht.<br />
Impressum: Raiffeisenlandesbank Nie<strong>der</strong>österreich-Wien AG, F.-W.-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien<br />
62 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong>
Von links: Sabine Jagitsch, Margit Schweifer, Sigrid Kurz (Prüfungsbeisitzerin<br />
vom Österr. Dachverband für Shiatsu), Barbara Bin<strong>der</strong> und im Vor<strong>der</strong>grund<br />
Andrea Baumgartner (Schulleiterin <strong>der</strong> abc Shiatsu Schule)<br />
Foto: Baumgartner<br />
Ausbildung geschafft:<br />
3 neue Shiatsu-Profis<br />
„Berührung ist beson<strong>der</strong>s<br />
wichtig in dieser kontaktarmen<br />
Zeit“, so Andrea Baumgartner<br />
von <strong>der</strong> abc Shiatsu-Schule in<br />
Neunkirchen im Rahmen <strong>der</strong><br />
haben die Berechtigung für den<br />
Gewerbeschein erlangt und legen<br />
im <strong>März</strong> mit ihrer eigenen<br />
Shiatsu Praxis los. Die nächste<br />
Shiatsu-Ausbildung startet ab<br />
Abschlussprüfung drei ihrer 27. <strong>März</strong>.<br />
Schülerinnen. Alle drei Prüflinge<br />
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sowie in <strong>der</strong> Ordinationsassistenz erfor<strong>der</strong>lich<br />
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Bad Schönau Zur Quelle sucht eine*n:<br />
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Der <strong>Bote</strong><br />
macht fit<br />
Bei uns kommen die Experten<br />
zu Wort: Erst in <strong>der</strong> Februar-Ausgabe<br />
des „<strong>Bote</strong>n“ <strong>aus</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> durften wir<br />
die Premiere <strong>der</strong> Kultur-Glosse<br />
von Musiker Roman Josef<br />
Schwendt präsentieren. Nun<br />
gibt es eine weitere Neuheit. Wir<br />
haben es schon im November<br />
verraten und nun geht es endlich<br />
los – Profisportler Hermann<br />
Pernsteiner stellt uns in den<br />
XL-Ausgaben des „<strong>Bote</strong>n“ sein<br />
Fachwissen zur Verfügung.<br />
Der Kirchschlager Radprofi<br />
weiß, wovon er spricht. Zunächst<br />
am Mountainbike und<br />
mittlerweile am Rennrad fährt<br />
er mit seinem Team „Bahrain<br />
McLaren“ von Erfolg zu Erfolg.<br />
Absolute körperliche Fitness ist<br />
dabei Grundvor<strong>aus</strong>setzung.<br />
Nun werden wir natürlich<br />
nicht alle so viel Motivation zum<br />
Sport mitbringen wie <strong>der</strong> Profi.<br />
Aber den einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Tipp kann man auf jeden Fall<br />
auch für den Freizeitsport gebrauchen.<br />
Die erste Folge finden<br />
Sie gleich rechts.<br />
Stelle_BS_BWB_93x133_Arztsek-Physio.indd 1 17.02.<strong>2021</strong> 14:19:03<br />
von Radprofi<br />
Hermann<br />
Pernsteiner<br />
BEWEGTE WELT<br />
FITNESS<br />
TIPPS<br />
Foto:<br />
bettiniphoto<br />
Die guten Vorsätze für das<br />
neue Jahr haben die meisten<br />
wohl noch im Hinterkopf und<br />
schön langsam laden auch<br />
die Temperaturen wie<strong>der</strong> zur<br />
Bewegung im Freien ein. Das<br />
Wichtigste ist, einen für sich<br />
persönlich passenden Rhythmus<br />
zu finden, sodass man<br />
die regelmäßige Bewegung<br />
auch wirklich gut in den Alltag<br />
integrieren kann und so besser<br />
dranbleibt.<br />
Für die Premiere meiner<br />
Fitness-Tipps im „<strong>Bote</strong>n“ habe<br />
ich daher einen Vorschlag<br />
für alle, die vielleicht nicht sehr<br />
viel Zeit für das Training haben.<br />
Wie wäre es mit Nüchtern-Training<br />
am Morgen? Das bringt<br />
nämlich einige Vorteile, wobei<br />
<strong>der</strong> vielleicht wichtigste für all<br />
jene, die dem Winterspeck<br />
den Kampf angesagt haben,<br />
folgen<strong>der</strong> ist: Es trainiert den<br />
Fettstoffwechsel optimal und<br />
ein guter Fettstoffwechsel ist<br />
die Grundlage für Langzeit-<br />
Ausdauerbelastungen.<br />
Ein weiterer Vorteil bei begrenzter<br />
Zeit am Morgen: Man<br />
kann sofort durchstarten, denn<br />
<strong>der</strong> Magen ist leer und benötigt<br />
keine Energie zum Verdauen.<br />
Wasser, Tee o<strong>der</strong> Kaffee vor<br />
dem Training ist erlaubt und<br />
sogar sinnvoll. Das Koffein<br />
för<strong>der</strong>t den Fettstoffwechsel<br />
zusätzlich. Wichtig dabei: Der<br />
Kaffee sollte ohne Zucker genossen<br />
werden.<br />
Für den Anfang reicht es<br />
beim Nüchtern-Training, mit<br />
30 bis 60 Minuten zu starten,<br />
um den Körper daran zu gewöhnen.<br />
Gerade topmotivierte<br />
Trainings-Anfänger sollten es<br />
nicht übertreiben. Als Maximum<br />
empfehle ich eineinhalb<br />
Stunden für den Anfang. Die<br />
Intensität sollte dabei gering<br />
sein. Fortgeschrittene können<br />
auch ein paar Temposteigerungen<br />
einbauen.<br />
Nach dem Training heißt es<br />
dann aber, die Speicher mit<br />
einem guten Frühstück aufzufüllen.<br />
Diese Form des Trainings<br />
empfehle ich übrigens<br />
maximal zwei- bis dreimal pro<br />
Woche. Und nun viel Spaß<br />
beim Ausprobieren!<br />
<strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
63
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64 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
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