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JUBILÄUM: 30 Jahre Landtag

Die Festschrift erschien anlässlich des 30. Jubiläums des Sächsischen Landtags (1990 - 2020) und bietet mit Texten, Bildern und Grafiken einen facettenreichen Einblick in drei Jahrzehnte Landesparlament.

Die Festschrift erschien anlässlich des 30. Jubiläums des Sächsischen Landtags (1990 - 2020) und bietet mit Texten, Bildern und Grafiken einen facettenreichen Einblick in drei Jahrzehnte Landesparlament.

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Erich Iltgen –<br />

Baumeister des sächsischen Parlamentarismus<br />

Über eine Zeitspanne von fast zwei Jahrzehnten, von 1990 bis 2009, amtierte Erich Iltgen als erster <strong>Landtag</strong>spräsident<br />

im wiedergegründeten Freistaat Sachsen. Für den sächsischen Parlamentarismus war er in dieser Zeit einer der<br />

wichtigsten Wegbereiter. Vom einstigen Ingenieur und Bauamtsleiter des Bistums Dresden-Meißen wurde er zum<br />

Baumeister der sächsischen Demokratie.<br />

Erich Iltgen erblickte 1940 in Köln das Licht der Welt.<br />

Seine Eltern verlor er bereits im Kindesalter. Der Vater<br />

starb im Zweiten Weltkrieg, die Mutter wenige<br />

<strong>Jahre</strong> nach der Flucht aus dem bombenzerstörten<br />

Köln. Seine Kindheit prägte<br />

fortan der Alltag eines katholischen<br />

Kinderheims im sächsischen<br />

Thammenhain. Mit 14 <strong>Jahre</strong>n begann<br />

er eine Ausbildung zum<br />

Landmaschinen- und Traktorenschlosser,<br />

absolvierte danach<br />

die Fachschulreife und<br />

studierte von 1958 bis 1961<br />

Landtechnik. Der junge Ingenieur<br />

fand zunächst eine Anstellung<br />

beim Stahl- und Apparatebau<br />

in Landsberg, später<br />

beim VEB Kraftwerksanlagenbau in<br />

Radebeul. Ab 1978 übte er seinen Beruf<br />

im Sächsischen Serumwerk Dresden aus.<br />

Neben dem Familienleben (4 Kinder) und der beruflichen<br />

Tätigkeit widmete sich Erich Iltgen ehrenamtlich der<br />

Theologie. Über viele <strong>Jahre</strong> steuerte der tiefgläubige<br />

Katholik als Gemeinderatsvorsitzender die Pfarrgemeinde<br />

St. Petrus in Dresden-Strehlen durch tiefste DDR-Zeiten.<br />

Seine starke Bindung zur Kirche bewog ihn, ab<br />

1985 die Leitung der Dombauhütte und ab<br />

1988 die Leitung der Bauabteilung des<br />

Bistums Dresden-Meißen zu übernehmen.<br />

Als im Herbst 1989 die<br />

Macht des DDR-Regimes stark<br />

bröckelte, erhielt er den Auftrag,<br />

Kontakte mit Parteien<br />

und gesellschaftlichen Gruppierungen<br />

zu schließen. Daraus<br />

erwuchs wenige Zeit<br />

später die Aufgabe, gemeinsam<br />

mit dem evangelischen<br />

Pfarrer Martin Lerchner den<br />

Runden Tisch des Bezirkes Dresden<br />

zu moderieren. Anhand der<br />

dort gesammelten Erfahrung gründete<br />

Erich Iltgen 1990 das »Sächsische Forum«,<br />

arbeitete im Koordinierungsausschuss zur Bildung<br />

des Landes Sachsen mit und übernahm die Aufgabe<br />

eines Landesstrukturbeauftragten der Arbeitsgruppe<br />

»<strong>Landtag</strong>«. Nach seiner Wahl am 27. Oktober 1990 zum<br />

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