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1 - OPUS - Universität Würzburg

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Zum besseren Verständnis der folgenden Ausführungen werden zunächst einige<br />

Grundkenntnisse der Neurophysiologie und -pathologie rekapituliert. Der anatomi-<br />

sche Aufbau eines peripheren Nerven ist folgender: Ein Nerv setzt sich aus mehre-<br />

ren Nervenfaszikeln zusammen, wobei ein Nervenfaszikel wiederum aus zahlreichen<br />

Nervenfasern besteht. In der Mitte jeder Nervenfaser verläuft das Axon, also der<br />

zentrale Anteil des Nerven. Die den Nerven in seiner Gesamtheit umgebende binde-<br />

gewebige Schicht wird als Epineurium, die die einzelnen Nervenfasern umgebende<br />

als Endoneurium bezeichnet. Das Axon selbst wird von der Mark- oder Myelinschei-<br />

de eingehüllt, die wiederum vom Zytoplasma der Schwannschen Zellen umgeben<br />

wird [55-58].<br />

Wird das Axon geschädigt, verliert es seine Fähigkeit, Impulse weiterzuleiten. Die Art<br />

der Nervenschädigung muss wiederum differenziert werden. Den geringsten Grad<br />

einer Nervenschädigung nennt man Neurapraxie. Sie zeichnet sich durch ein hohes<br />

Regenerationspotential aus, da das Axon nicht unterbrochen wird. Bei der Axono-<br />

tmesis, dem zweiten Grad der Nervenschädigung, kommt es hingegen zur Schädi-<br />

gung des Axons, während die Myelinscheide jedoch intakt bleibt. Dadurch können<br />

die Axone wieder aussprossen und der Nerv sich regenerieren. Der Heilungsprozess<br />

kann jedoch Monate in Anspruch nehmen. Die Neurotmesis schließlich beschreibt<br />

den Zustand der vollständigen Unterbrechung der Nervenkontinuität. Ohne operative<br />

Rekonstruktion ist in diesem Stadium keine funktionelle Erholung mehr möglich [57,<br />

58].<br />

Die Kompression eines Nerven führt zur lokalen Minderdurchblutung und zum Ner-<br />

venödem. Dieses epi- und endoneurale Ödem ist Resultat der Kompression der Va-<br />

sa vasorum des Nerven und führt zu einem erhöhten Druck im Endoneurium. Sobald<br />

die Kompression aufgehoben wird, kann sich die Blutzirkulation regenerieren und<br />

das Ödem bildet sich zurück. Bei Persistenz der Kompression jedoch werden die<br />

Fibroblasten zur Proliferation angeregt, und der Nerv fibrosiert und vernarbt. Dies<br />

resultiert in einer Schädigung der Myelinscheide und, als Endstadium, in einer axo-<br />

nalen Unterbrechung mit dauerhafter Nervenschädigung und Atrophie der denervier-<br />

ten Muskeln [59].<br />

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