MITTENDRIN – leben und arbeiten in der Region Fulda
Kommen Sie in unsere Mitte! / Mit Herz, Handwerk und Hightech / Was Chris de Burgh mit Fulda verbindet / Behördengänge per App / Die Rhön – ein Gebirge mit Fanclub / Studentenstadt mit Azubi-Campus / 1.000 Xing-Kontakte ersetzen kein Netzwerk / Abheben, fürstlich feiern und Natur genießen / Heimat schmeckt nach Kümmelbrot
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1000 XING-KONTAKTE<br />
SIND KEIN NETZWERK<br />
CHRISTOPH BURKARD ÜBER DIE HOHE KUNST, GUTE BEZIEHUNGEN ZU PFLEGEN<br />
In <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Fulda</strong> als Auswärtiger Fuß zu fassen, ist leicht. Hier<br />
wird gut <strong>und</strong> gerne gefeiert, es gibt e<strong>in</strong> vielfältiges Vere<strong>in</strong>s<strong>leben</strong><br />
<strong>und</strong> enge soziale <strong>und</strong> wirtschaftliche Netzwerke. Viele von ihnen<br />
gehen auf e<strong>in</strong>e Initiative von Christoph Burkard zurück, <strong>der</strong> seit<br />
über 20 Jahren als <strong>Region</strong>almanager <strong>und</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
<strong>Region</strong> <strong>Fulda</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft mit viel Herzblut<br />
Kontakte knüpft <strong>und</strong> Menschen zusammenbr<strong>in</strong>gt.<br />
So f<strong>in</strong>det sich beispielsweise <strong>der</strong> neue Bankvorstand aus Norddeutschland<br />
unversehens bei <strong>der</strong> humoristischen Fortbildung<br />
„Foaset fir Freeme“ wie<strong>der</strong>, wo er mit an<strong>der</strong>en Zugezogenen <strong>in</strong><br />
die Geheimnisse <strong>der</strong> Fastnacht e<strong>in</strong>geweiht wird. Die neue Hochschulprofessor<strong>in</strong><br />
aus Sachsen-Anhalt h<strong>in</strong>gegen folgt vielleicht<br />
<strong>der</strong> E<strong>in</strong>ladung zur kul<strong>in</strong>arischen Stadtführung o<strong>der</strong> meldet sich<br />
zur <strong>Fulda</strong>er Bar- <strong>und</strong> Kneipentour an.<br />
Solche Angebote <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung stellen nicht nur<br />
sicher, dass sich die Neuankömml<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> ihrer neuen Heimat<br />
besser zurechtf<strong>in</strong>den, son<strong>der</strong>n sorgen zugleich dafür, dass sie<br />
schon erste Kontakte bekommen. Christoph Burkard hat hier<br />
ganze Arbeit geleistet: Kaum irgendwo <strong>in</strong> Deutschland gibt es<br />
so viele <strong>und</strong> effiziente Netzwerke wie <strong>in</strong> Osthessen. Wir wollen<br />
deshalb von ihm wissen: Was macht e<strong>in</strong> gutes Netzwerk aus?<br />
Der Profi muss nicht lange überlegen: „Es ist e<strong>in</strong> Geben <strong>und</strong> e<strong>in</strong><br />
Nehmen. Aber das ist gar nicht so leicht." Gute Netzwerke s<strong>in</strong>d<br />
Plattformen für nützliche Beziehungen, <strong>der</strong>en Funktionsweise er<br />
so beschreibt: „Wenn ich e<strong>in</strong>en Bedarf habe, kann ich jemanden<br />
anrufen <strong>und</strong> bekomme sofort e<strong>in</strong>en Ratschlag o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Kontakt<br />
<strong>–</strong> <strong>und</strong> umgekehrt. Mit wenigen Anrufen e<strong>in</strong>e ganze Veranstaltung<br />
organisieren <strong>–</strong> mit e<strong>in</strong>em guten Netzwerk ist das bei uns<br />
ke<strong>in</strong> Problem. Daran merkt man schon den großen Unterschied:<br />
1.000 X<strong>in</strong>g-Kontakte s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> Netzwerk“, lacht <strong>der</strong> 58-Jährige.<br />
Je größer das Netzwerk wird <strong>und</strong> je mehr Netzwerken man<br />
selbst angehört, erläutert <strong>der</strong> Experte, desto größer ist natürlich<br />
auch die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass man selbst angefragt wird.<br />
„Dann muss ich alles stehen <strong>und</strong> liegenlassen <strong>und</strong> so schnell wie<br />
möglich helfen." Vertrauen <strong>und</strong> Zuverlässigkeit s<strong>in</strong>d nämlich die<br />
maßgeblichen Faktoren. „Aus Netzwerken können sich Fre<strong>und</strong>-<br />
Netzwerken ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Fulda</strong> e<strong>in</strong>e gern ausgeübte<br />
Selbstverständlichkeit. Christoph Burkard (rechts) hat viele<br />
Menschen zusammengeführt.<br />
Foto: Marzena Seidel<br />
schaften entwickeln“, weiß <strong>der</strong> gelernte PR-Fachmann <strong>und</strong> Kommunikationswissenschaftler.<br />
Man sollte sich jedoch ke<strong>in</strong>en Illusionen<br />
h<strong>in</strong>geben: „E<strong>in</strong> Netzwerk ist immer e<strong>in</strong> opportunistisches<br />
Gebilde. Es geht um die Sache, es geht um Mehrwert.“<br />
Weniger wichtig ist h<strong>in</strong>gegen, wie oft e<strong>in</strong> Netzwerk zusammenkommt.<br />
Christoph Burkard: „Bei manchen reicht e<strong>in</strong> Treffen<br />
e<strong>in</strong>mal im Jahr, denn zum Netzwerken braucht man eigentlich<br />
ke<strong>in</strong>en äußeren Rahmen.“ Hier kommt dann allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e weitere<br />
wichtige Regel zum E<strong>in</strong>satz: „Rede <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gespräch nie<br />
negativ über Dritte.“ Ehrensache. Übrigens trifft man sich <strong>in</strong> Osthessen<br />
recht häufig bei e<strong>in</strong>er Veranstaltung mit dem Sektglas<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Hand. Das s<strong>in</strong>d dann natürlich gern genutzte, zusätzliche<br />
Gelegenheiten für e<strong>in</strong> wenig Austausch. Ganz oft ist dann auch<br />
Christoph Burkard mit von <strong>der</strong> Partie <strong>–</strong> wenn er auch lieber „e<strong>in</strong><br />
Bierchen zischen“ würde.<br />
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Netzwerke