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Erhalte die Verbindung zum Zwilling.
Wenn Dein Kind die Verbindung zu seinem Zwilling noch spürt, solltest Du das auf jeden Fall unterstützen und den Zwilling im Alltag mit einbeziehen. Zum
Beispiel in Situationen, in denen Dein Kind unsicher ist oder sich nicht so wohl fühlt, kannst Du es fragen: „Was sagt Dein Zwilling dazu?“ oder „Ist Dein Zwilling
gerade da? Kannst Du ihn sehen oder spüren?“
Fehlt die Verbindung kannst Du schauen, ob Du Deinem Kind „eine Brücke zu ihm bauen“ kannst.
Alleingeborene, die die Verbindung zu ihren verlorenen Geschwistern noch oder wieder spüren, fühlen sich vollständig. Sie können viel leichter im Hier und
Jetzt leben und haben bessere Chancen, sich abzugrenzen und mit ihrer Hochsensibilität zu leben, als Alleingeborene, denen diese Verbindung fehlt.
Hilf Deinem Kind Verwechslungen zu erkennen und auflösen.
Es kommt immer wieder vor, dass alleingeborene Kinder ihren verlorenen Zwilling in ihren Eltern, anderen Geschwistern oder Freunden suchen, die sich
ähnlich anfühlen wie der verlorene Zwilling. Das kann zu enormen Schwierigkeiten in diesen Beziehungen bis hin zu schmerzhaften Kontaktabbrüchen führen
und stellt auch ein erhöhtes Risiko für Übergriffe dar.
Als Mutter bzw. Vater solltest Du wissen, dass Dein Kind nach der Vollständigkeit und intensiven Nähe sucht, die es mit seinem Zwilling bzw. mit seinen
Mehrlingsgeschwistern im Mutterleib erlebte. Solange es sein verlorenes Geschwister nicht an seiner Seite spürt, wird es versuchen, den leeren Platz mit
anderen Menschen zu füllen. Es kann aber auch sein, dass sich das alleingeborene Kind nicht auf Beziehungen einlässt, weil es unbewusst den Platz des
verlorenen Zwillings schützt.
Achte darauf, dass weder Du noch andere Menschen zum Ersatzzwilling werden. Mache Deinem Kind immer wieder bewusst, wer wer ist. Hilfreich ist es,
immer wieder die Rollen zu benennen, bis diese klar sind:
„Ich bin Deine Mama, nicht Dein Zwilling.“ „Lena ist Deine große Schwester, nicht Dein Zwilling.“ „Peter ist Dein Freund, nicht Dein Zwilling.“
Dein Zwilling ist ein „Sternchen“, das, was Du manchmal so warm und hell um Dich spürst.
Manche Kinder haben als Zwillingsersatz ein Kuscheltier gewählt. Das ist hilfreich, auch wenn es nicht alles gut machen kann.
Berührung tut gut, aber ohne Verschmelzung
Viele Alleingeborene haben ein großes Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Schenk Deinem Kind soviel, wie Dir auch gut tut. Ein Kuscheltier, ein gemütliches
Kissen oder eine Decke können dieses Nähebedürfnis oft auch gut kompensieren.
Achte darauf, dass Du beim Kuscheln nicht mit Deinem Kind verschmilzt. Intensive Nähe ist schön, wenn Du beim Kuscheln aber eins mit Deinem Kind wirst,
kann das bedeuten, dass Dir selbst Dein Zwilling fehlt. Dein Kind sollte ihn Dir nicht ersetzen müssen.
Ich wünsche Euch alles Liebe.
Herzliche Grüße, Anne