13.04.2021 Aufrufe

Gesund im Mittelfranken - Ausgabe 8 - 2021

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

AUSGABE 8

2021

GESUNDIN

MITTELFRANKEN

Endoprothetik

Hand in Hand

mit dem

OP-Roboter

Seite 10

NEUBAU

Intensivstation

und Notaufnahme eröffnen

mit modernster Ausstattung

Seite 6

Geriatrie

Neuer Chefarzt

Dr. Roland Friedlmeier

Seite 16

Pflegeschule

Die neue Ausbildung

nimmt den Menschen

mehr in den Blick

Seite 22


Editorial

Liebe Patientinnen und Patienten,

liebe Leserinnen und Leser,

6

die Kliniken des Landkreises Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim gehen gestärkt aus

der Corona-Krise. In einem Jahr voller Unsicherheiten konnten dennoch wesentliche

Weichen für die Zukunftsfähigkeit unserer beiden Standorte gestellt werden: Der Neubau

mit hochmoderner Intensivstation, Überwachungseinheit und neuer Notaufnahme

in Neustadt steht vor der unmittelbaren Inbetriebnahme, ein innovativer Roboter erleichtert

und präzisiert in Bad Windsheim das Operieren von künstlichen Knie-Gelenken

und ein neuer Chefarzt bringt frischen Wind in die Altersmedizin – einen größeren Wandel

hätte das Pandemie-Jahr kaum bringen können.

24 Intensiv-Betten statt bisher 15 bringt der Neubau mit sich – und damit auch größte

Sicherheit in der aktuellen Corona-Pandemie. Die Hälfte davon ist bereits mit Beatmungsgeräten

ausgestattet, die andere Hälfte als Intermediate-Care-Betten vorgesehen,

die im Bedarfsfall ebenfalls zu Beatmungsplätzen ausgebaut werden können. Der

moderne Trakt in farbenfrohem Grün-Gelb bietet neben der Aufstockung der Bettenkapazitäten

eine neue, beruhigende Lichtanlage, ermöglicht schnelles Handeln bei drohendem

Nierenversagen und mehr Einbett- statt Zweibett-Zimmer für größtmögliche

Ruhe in den Patientenzimmern. Und alles Durchdacht, innovativ und im Sinne der Patienten

und Mitarbeiter.

Zutreffend sind diese drei Attribute auch auf die neuste Technik in der Bad Windsheimer

Klinik. Künstliche Knieprothesen können auf Wunsch seit Juli 2020 mit Roboterarmunterstützung

eingesetzt werden. Dieses Werkzeug mit Sicherheitsschranken bietet

noch präzisere Eingriffe als bisher. Eigenständiges Operieren allein durch die Technik ist

jedoch nicht möglich. Chef im OP bleibt wie bisher der Operateur. Der Roboter assistiert

und wird von den erfahrenen Fachärzten bedient. Das Zusammenspiel von innovativer

Technik und großer Erfahrung des Operateurs ermöglicht so von Menschenhand alleine

kaum zu realisierende exakte Ergebnisse mit einem hohen Maß an Sicherheit und Präzision.

Für zügiges Wieder-auf-die-Beine-Kommen sind die unfallchirurgisch/orthopädischen

Abteilungen der beiden Kliniken eng mit dem Zentrum für Altersmedizin in der Klinik

Bad Windsheimverzahnt. Nach geplantem operativem Eingriff, einem Sturz auf der Straße

bzw. in den eigenen vier Wänden folgt bereits während des stationären Aufenthalts

die Eingliederung in die sich anschließende Behandlung in der Akutgeriatrie. Diese

gemeinsame Patientenversorgung ist erst kürzlich als Zentrum für Alterstraumatologie

zertifiziert worden und steht neuerdings unter der Leitung von Chefarzt Dr. Roland

Friedlmeier. Warum der frühere Salzburger sich für Bad Windsheim entschieden hat? „Es

gab viele Gründe, letztendlich war es eine intuitive Entscheidung. Die Klinikstrukturen

und das Anforderungsprofil haben mich überzeugt, die Mitarbeiterkontakte waren

durchwegs positiv. Die Region und die familiäre Klinikatmosphäre gefallen mir sehr.“

Impressum

Gesund in Mittelfranken Nr. 8/2021

Herausgeber:

Kliniken des Landkreises

Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Postanschrift:

Kliniken des Landkreises

Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-912

www.kliniken-nea.de

Redaktionsleitung: Benjamin Maier,

Organisationsentwicklung |

Marketing | PR & Neue Medien

Layout, Satz + Druck:

TV Satzstudio GmbH

Neidhardswinden 63

91448 Emskirchen

Bildquellen: Alle Fotos stammen aus

den Einrichtungen der Kliniken des

Landkreises Neustadt a. d. Aisch -

Bad Winsheim, wenn nicht anders

angegeben.

Titel: „Baum“ Adobe Stock

Diese angenehme Atmosphäre ist es, die bei allen Innovationen und medizinischer Expertise

eine zentrale Kernkompetenz unserer Häuser darstellt. Wir sehen den Menschen,

nicht nur den Patienten. Am Ende bleibt bei allen Erfolgen in der Pandemie aber auch

viel Demut: Wir bedauern jeden einzelnen Todesfall während der Corona-Pandemie und

hoffen, dass genesene Patienten sich von der Erkrankung auch im Nachhinein gut erholt

haben! Wichtig war und ist uns bei alledem, auch unsere anderen Patienten nicht aus

den Augen zu verlieren. Jeder hat eine zeitnahe und hochwertige Behandlung verdient,

auch in Pandemiezeiten sollten Sie plötzlich auftretende starke Beschwerden ebenso

wie länger anhaltende Schmerzen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Kommen Sie

jederzeit zu uns. Wir sind für Sie da!

Alles Gute und beste Gesundheit im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

wünschen Ihnen

16

Ihr

Helmut Weiß

Landrat

Stefan Schilling

Vorstand

Dr. Mathias Bender

Ärztlicher Leiter

Dr. Gerald Wasmeier

Ärztlicher Leiter

2 GESUND IN MITTELFRANKEN


Inhalt

Neubau: Intensivstation

und Notaufnahme eröffnen

mit modernster Ausstattung

4

MVZ Radiologie: Umfassende Röntgen-Diagnostik

im MVZ Radiologie der Klinik Neustadt a. d. Aisch

6 TITELTHEMA

Notaufnahme: Rettungsdienst, Notarzt und Notaufnahme

und einem Dach

8

Intensivmedizin: Neue Intensivstation geht im April

in Betrieb

Im Endoprothetikzentrum der

Klinik Bad Windsheim assistiert

seit Juli ein OP-Roboter beim

Einsatz künstlicher Kniegelenke

10

10

16

Endoprothetik: Hand in Hand mit dem OP-Roboter

Innere Medizin: Neuer Chefarzt Dr. Roland Friedlmeier

18 Alterstraumazentum:

Optimale Versorgung für ältere Menschen

20

22

Geriatrie: Dr. Wolfang Anderer in Pension

Geburtshilfe: Nach einer Geburt glücklich und voller Energie

24

28

30

32

Unfallchirurgie: Gut gemeinsam aufgestellt –

Die Mannschaften der Unfallchirurgie und der Falcons

Kardiologie: Ein Eingriff am Blutgefäß – zwei Operationen

MVZ Chirurgie: Von Arthrose bis Wirbelsäulenschmerzen

Pflegeschule: Die neue Ausbildung nimmt den Menschen

mehr in den Blick

35 Klinikführer

Dr. Roland Friedlmeier ist seit

September 2020 neuer Chefarzt

der Inneren Medizin und

Geriatrie in Bad Windsheim

Die neue Ausbildung

nimmt den Menschen

mehr in den Blick

32

GESUND IN MITTELFRANKEN

3


MVZ Radiologie

Umfassende

Röntgen-Diagnostik

im MVZ Radiologie

der Klinik Neustadt a. d. Aisch

Moderne Untersuchungsmöglichkeiten für hohe diagnostische

Zuverlässigkeit und mehr Komfort für die Patienten:

Für eine halbe Million Euro ist kürzlich der Magnetresonanz-Tomograph

(MRT) an der Klinik Neustadt

a. d. Aisch in Soft- und Hardware rund erneuert worden.

Damit ist die Radiologie auf dem allerneuesten Stand

der Technik. „Nur der Magnet ist geblieben“, sagt

Dr. Florian Zahnleiter, Ärztlicher Leiter des Medizinischen

Versorgungszentrums, kurz MVZ Radiologie.

„Bei jedem Schlaganfall und zahlreichen

weiteren Erkrankungen benötigen wir

eine Bildgebung mittels MRT. Diese Möglichkeit

ist für uns unverzichtbar“, erklärt

der Ärztliche Direktor der Klinik, Chefarzt

Dr. Gerald Wasmeier. Dank der neuen Aufnahmetechnik

sind im MVZ nun zum Beispiel

hochauflösende Untersuchungen

am Herzen oder der Prostata möglich: Ein

echter Gewinn für Patienten wie Ärzte.

Alle Fachabteilun gen der Klinik arbeiten

eng mit den Radiologen zusammen: Die

moderne Medizin kommt heutzutage

ohne hochwertige bild gebende Verfahren

nicht mehr aus.

Kurz vor Jahresbeginn 2020 wurde das

MVZ in die Kliniken des Landkreises Neustadt

a. d. Aisch - Bad Windsheim integriert

und stellt die fachärztliche ambulante Versorgung

im Landkreis mit hoher Behandlungsqualität

sicher. Seit 1. Juli 2020 ist auch

das Fach ärzte team mit den Radiologen

Dr. Zahn leiter, Dr. Philipp Lux und Philipp

Hofmann komplett. Alle drei Ärzte arbeiteten

zuvor am Klinikum Fürth.

Mit dem rundumerneuerten

MRT des US-Herstellers GE und

dem ebenfalls hochmodernen

Computertomographen von

Siemens-Healthineers „können wir

weit über 95 Prozent aller radiologischen

Untersuchungen selbst durchführen“,

erläutert Dr. Zahnleiter. Und durch

die Zusammen arbeit des MVZ Radiologie

im Bereich der Teleradiologie mit dem

Klinikum Fürth können Notfall-Untersuchungen

mit der Neu städter Diagnostik

rund um die Uhr durchgeführt und

auch sofort ausgewertet werden.

Auch für Ablenkung in der MRT-Röhre ist

gesorgt: Dort werden die Patienten jetzt

mit LED-Beleuchtung und mit Musik verwöhnt,

die diese selbst aus suchen können.

Das macht den Aufenthalt angenehmer

und beruhigt: Davon hat sich kürzlich Klinikvorstand

Stefan Schilling selbst überzeugt.

Doch ein anderer Vorteil liegt noch mehr

auf der Hand: Die niedergelassenen Ärzte

der Gegend wollen ihre Patienten heimatnah

untersuchen lassen. „Unsere Patienten

kommen größtenteils aus dem Landkreis“,

sagt Dr. Zahnleiter und bestätigt, dass dieser

Wunsch durch sein MVZ offensichtlich

erfüllt werden kann. Zumal die nächsten

ähnlich gut ausge statteten Radiologien erst

in Ansbach, Würzburg oder eben Fürth zu

finden sind.

Wobei die Fachärzte im MVZ Radiologie die

von den niedergelassenen Ärzten überwiesenen

„ambulanten“ und die „stationären“

Patienten aus den Landkreiskliniken untersuchen.

Während mehr ambulante Patienten

im MRT untersucht werden, landen im

CT zu 60 Prozent stationäre Patienten.

4 GESUND IN MITTELFRANKEN


MVZ Radiologie

So macht die Arbeit noch mehr Spaß:

Dr. Philipp Lux und Dr. Florian Zahnleiter (r.)

vor dem neuen MRT im MVZ Radiologie

in der Klinik Neustadt a. d. Aisch.

KURZ ERKLÄRT

Die Computertomographie (CT)

errechnet Schnittbilder aus durch den

Körper dringenden Röntgen strahlen.

Seit die ersten Geräte im Jahre 1972 auf

den Markt gekommen sind, ersetzen

sie nach und nach fast vollständig die

zuvor „normale“ fotografische, hochauflösende

Röntgentechnik. Inzwischen

können die CT-Aufnahmen sogar sehr

detail liert Gewebearten unterscheiden.

Die Magnetresonanztomo graphie

(MRT) arbeitet mit sehr starken Magnetfeldern,

die bestimmte Atomkerne im

Körper anregen. Das zu be obachtende

Objekt „strahlt“ gewissermaßen selbst.

Die MRT stellt in Schnitt bildern Struktur

und Funk tion der Gewebe und Organe

im Körper dar und lässt so viele krankhafte

Organveränderungen erkennen.

Das Gerät benutzt dazu keine belas tende

Röntgenstrahlung.

Kontakt

MVZ Radiologie

Dr. Florian Zahnleiter

Ärztliche Leitung

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2586

radiologie.paracelsus@mvz-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

5


Notaufnahme

Rettungsdienst, Notarzt

und Notaufnahme

unter einem Dach

Klinikvorstand und Chefarzt der Notaufnahme

freuen sich auf die neuen Möglichkeiten im Neubau

Klinikvorstand Stefan Schilling

hat schon lange die Tage gezählt.

Im April 2021 konnte der Neubau

endlich bezogen werden, dessen

Einweihung eigentlich schon für

den Sommer 2020 vor gesehen war.

Corona, die üblichen Bauverzögerungen

– und schon war der Plan

durchkreuzt. Für den Klinikvorstand

gerade in Zeiten knapper

Intensivbetten ein Dilemma – jetzt

geht der Blick aber nach vorn.

Foto: Adobe Stock

Deutlich mehr Intensivkapazitäten

und Beatmungsplätze

Im Herbst 2020 standen letzte Bauabnahmen

und Nachbesserungen an, die

Begrünung der Außenanlage fehlte, Wege

wurden geteert. Danach rollten nach

tech nischer Ab- und Inbetriebnahme die

Umzugswagen für den Bezug des Neubaus

der Klinik Neustadt a. d. Aisch an.

21 Millionen Euro hat das gelb-grüne Gebäude

verschlungen. Während der Zeitrahmen

sich um ein paar Monate verzögerte,

ist der Klinikvorstand mit seiner Kostenplanung

exakt im Soll geblieben. 17 Millionen

Euro der Gesamtsumme trägt der Freistaat,

2,7 Millionen Euro der Landkreis als

Träger der Kliniken Neustadt a. d. Aisch

und Bad Windsheim. Den Rest finanziert

die Klinik aus Eigenmitteln.

Ergebnis der lohnenden Investition sind

im Obergeschoss eine nagelneue Intensivstation

mit 24 statt bisher 15 Betten, mehr

Beatmungsmöglichkeiten sowie einige

Isolierzimmer mit Patienten- und Per -

sonalschleuse beispielsweise für Patienten

mit ansteckenden Infektionen.

Das Erd geschoss beherbergt eine Notaufnahme,

die dem aktuellen Stand

der Technik standhält und mit Schockraum,

vier gro ßen Behandlungszimmern

und zehn Über wachungsplätzen mit

Moni toring- Möglichkeiten deutlich geräumiger

ist als die bis herige Notfallaufnahme.

6 GESUND IN MITTELFRANKEN


Notaufnahme

Trotz der Nähe zur bisherigen Herberge

dürfte der Umzug der Notaufnahme

und Intensivstation ein Mammutprojekt

werden. „Wir können die Intensivmedizin

und Notaufnahme nicht kurzerhand schließen,

weil wir umziehen“, veranschaulicht

Schilling die größte Herausforderung. Die

Abteilungen siedeln also bei laufendem

Betrieb mit ihren Patienten um. Damit diese

auch im Neubau von Anfang an bestens

versorgt sind, werden die Abteilungen im

Neubau bereits vorab mit neuen Materialien

und der notwendigen Technik bestückt,

ver sichert der Klinikvorstand, der

sich den Umzug schon ein paar Monate

früher gewünscht hätte.

„Wir hätten bereits im ersten Lockdown

gern auf die moderne Intensivstation zurückgegriffen“,

räumt er ein. „Da waren wir

räumlich am Anschlag, weil wir eine vorgegebene

Zahl an Intensivbetten für mögliche

Corona- Patienten freihalten mussten“.

Nachdem der Ärger über die Verzögerung

halbwegs verflogen ist, blickt der Vorstand

erwartungsvoll nach vorn.

Mit dem Neubau könne die Klinik Patienten

eine deutlich bessere medizinische

Ver sorgung bieten und auch für Mitarbeiter

dürften die Abläufe angenehmer werden,

hofft Schilling, der sich nicht nur über neue

Kapazitäten auf der Intensivstation mit

angeschlossener Intermediate-Care freut,

sondern auch die neue Notaufnahme

mit dann zehn eigenen Betten begrüßt.

Neben Notaufnahme und Intensiv -

medi zin zieht die Rettungswache des

bayerischen Roten Kreuzes in den Neubau

ein. Die Be zirkskliniken Mittelfranken

betreiben bereits seit Januar ihre Institutsambulanz

für Kinder- und Jugendpsychiatrie

im neuen Gebäudekomplex.

„Das hat den Charme“, so Schilling,

„dass Rettungs dienst, Notarzt und Notaufnahme

sich unter einem Dach befinden

und jeweils über kurze Wege erreichbar

sind“.

Als farbenfroher Hingucker

hebt sich der Neubau der Klinik

Neustadt a. d. Aisch von den umliegenden

Gebäuden ab.

Ihre Fachklinik vor Ort

Klinik Neustadt a. d. Aisch

Interdisziplinäre

Aufnahmestation

Dr. Gerald Wasmeier

Chefarzt

Paracelsusstraße 30-36

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2401

gerald.wasmeier@kliniken-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

7


Intensivmedizin

Mehr Überwachungs- und Beatmungsbetten,

modernste Technik und ein Raum für Gespräche

Neue Intensivstation

geht im April

in Betrieb

Die Klinik Neustadt a. d. Aisch

stockt auf. Mit halbjährlicher

Verzögerung wird im April der

lang ersehnte Neubau der

Klinik bezogen. Ruth Gröger,

Chefärztin der Abteilung für

Anästhesie und Intensivmedizin,

steht schon länger in den Startlöchern.

Deutlich mehr Intensivkapazitäten

und Beatmungsplätze

24 Betten statt wie bisher 15 stehen der

nun für Patienten der Intensivmedizin

zur Ver fügung. Die Hälfte davon sind

Beatmungsplätze, die andere Hälfte

Inter mediate- Care-Betten, die bei Bedarf

zu zusätzl ichen Beatmungsplätzen

ausgebaut werden könnten. Ein Komfort,

den die Medizinerin am liebsten

in den vergangenen Monaten schon

genutzt hätte.

„Zu Beginn der Corona-Pandemie hätte

uns der Neubau sehr geholfen“, sagt

Gröger. Weil Intensiv-Kapazitäten für

mögliche Corona-Fälle freigehalten

werden mussten, konnten einige planbare

Opera tionen auch nach der ersten

Lockerung nicht oder nur eingeschränkt

durchgeführt werden. „Mit den zusätzlichen

Betten, hätten wir das gut stemmen

können“, bedauert die Ärztin rückblickend,

freut sich aber umso mehr auf

das, was kommt.

eine konstante Nierenwäsche durchführen“,

beginnt Ruth Gröger begeistert ihre Aufzählung.

„Wir bekommen spezielle Zimmer

für Patienten, die aufgrund von Infektionen

oder Keimen isoliert werden müssen.“ Das

betrifft zurzeit vor allem Corona-Patienten,

die mit einer Schleuse versehenen Zimmer

sind aber ebenso für Menschen mit MRGN,

MRSA oder Influenza vorgesehen. Auch die

technische Ausstattung befindet sich auf

dem aktuellsten Stand der Medizin, was

zusätzliche Sicherheit in der Patientenversorgung

verspricht.

Ein ganz besonderes Highlight ist für Ruth

Gröger außerdem eine vom Landkreis geförderte

Lichtanlage. Diese simuliert digital

steuerbar Tageslicht, das angepasst an den

natürlichen Sonnenverlauf langsam heller

Zusätzliche Sicherheit

in der Patientenversorgung

„Wir haben eine höhere Anzahl an

Betten und auch eine höhere Anzahl

an Beatmungsplätzen, wir können bei

Patienten mit Nierenversagen selbst

8 GESUND IN MITTELFRANKEN


Intensivmedizin

und dunkler werdend Tag und Nacht nachspielt.

Zuschaltbares farbiges Licht soll zur

Beruhigung der Patienten beitragen, zum

Beispiel am Abend zum Einschlafen.

Ausgeklügeltes Lichtkonzept

zur Delirprophylaxe

„Das ganze dient der Delirprophylaxe“,

erklärt die Intensivmedizinerin. „Patienten,

die lange Zeit auf der Intensivstation verbracht

haben, leiden zum Teil noch Wochen

später an Wahrnehmungsstörungen, sind

verwirrt oder unruhig.“ Als Gründe dafür

führt Gröger eine oft nicht zu vermeidende

Unruhe auf den Intensivstationen und

einen nicht vorhandenen Tag-Nacht-

Rhythmus an. Das neue Lichtkonzept

soll dem Vorbeugen. Einzelzimmer statt

Zweibettzimmer auf den Intensiv- und

Ein- bis Zweibettzimmer statt Fünfbettzimmer

auf der Intermediate-Care-

Station tragen zudem, so hofft Gröger,

zu mehr Ruhe in den einzelnen Zimmern

bei, in denen nicht nur Maschinen

laufen und gelegentlich Geräusche von

sich geben. Aufgrund der Schwere der

Verletzungen oder Erkrankungen unternimmt

das medi zinische Klinikpersonal

auch nachts immer wieder Kontrollgänge.

Ein weiteres, für Ruth Gröger ganz per -

sönliches Highlight neben dem

durchdachten Lichtkonzept,

ist ein extra Raum, in dem

ungestörte Gespräche mit

Angehörigen möglich sind.

„Das wird zunehmend

wichtiger“, findet Gröger.

„Es gibt mehr ältere Patienten,

deren Angehörige

Entscheidun gen im Sinne

des Patienten treffen

müssen. Teils liegen Patientenverfügungen

vor, teils

aber auch nicht. Solch ernste

und wichtige Themen ließen

sich schwer auf dem Flur

zwischen Tür und Angel

besprechen.

„Es ist an der Zeit, umzuziehen“

Insgesamt ist die Chefärztin schon länger

mehr als bereit für den Wechsel ins neue

Gebäude. „Es ist an der Zeit, umzuziehen.

Wir hatten schon vorher eine Patientenversorgung

auf hohem Niveau. Mit dem

Neubau wird sie noch besser. Daher freue

ich mich darauf, dass es jetzt losgeht.“

Vorteile der neuen

Intensiv- und Intermediate-

Care-Station im Überblick:

• Mehr Überwachungsbetten,

mehr Beatmungsplätze

• Kapazitäten, auch in Corona-

Zeiten

• Isolierbare Zimmer (mit Schleuse)

• Eigene Intermediate-Care-Station

• Ein- bis Zweibettzimmer auf der

Intermediate-Care statt wie zuvor

ein Mehrraumzimmer)

• Große Einzelzimmer auf der

Intensiv (statt Ein- bis Zweibettzimmer

wie zuvor)

• Hochmoderne Lichtanlage,

die Tageslicht simuliert und eine

Farblichttherapie ermöglicht

• Raum für Gespräche mit Angehörigen

Ruth Gröger, Chefärztin der

Abteilung für Anästhesie und

Intensivmedizin, freut sich

schon lange auf den Neubau –

endlich kann er bezogen

werden.

Ihre Fachklinik vor Ort

Klinik Neustadt a. d. Aisch

Abteilung für Anästhesie

und Intensivmedizin

Ruth Gröger

Chefärztin

Paracelsusstraße 30-36

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-0

ruth.groeger@kliniken-nea.de

9


Endoprothetik

Technik trifft auf Erfahrung

Hand in Hand mit

Im Endoprothetikzentrum der Klinik Bad Windsheim assistiert

seit Juli ein OP-Roboter beim Einsatz künstlicher Kniegelenke

Für mehr Präzision und Sicherheit: Das Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung an der Klinik

Bad Windsheim verfügt seit Juli über einen OP-Roboter – als einzige Klinik in Mittelfranken und eine von

wenigen in ganz Deutschland. Das imposante, eine Million Euro teure Instrument soll als neuer Begleiter

in der Knieschmiede Abläufe erleichtern und noch bessere Ergebnisse im Bereich künstlicher Kniegelenke

liefern – für langhaltende, nahezu perfekt sitzende Prothesen und zufriedene Patienten.

Schulterhoch und in moderner, blau-weißer

Anmutung steht der neue technische Begleiter

im OP-Saal der Klinik Bad Windsheim.

Aus dem oberen Ende ragt ein etwa

ein Meter langer, in der Mitte abgeknickter

mechanischer Arm. Fast wie eine Bohrmaschine

bedient Dr. Mathias Bender, Chefarzt

der Unfallchirurgie und Orthopädie und

Leiter des Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung

in der Klinik Bad Windsheim,

die daran befestigte Säge. Diese befindet

sich jetzt in perfekter Greifposition

vor dem Operateur und bearbeitet den

kranken Knochen im Knie des Patienten.

Die Geräusche erinnern an den jüngsten

Termin beim Zahnarzt: Ein brummendes

Bohren kombiniert mit dem schrillen Pfeifen,

das beim Absaugen überschüssiger

Flüssigkeit entsteht.

Zielgenaue Eingriffe bei vollständiger

Kontrolle durch den Operateur

Das Mako-System ist seit 2006 in den USA

im Einsatz. Seit 2011 in Europa und seit 2013

in Deutschland. Es ermöglicht detaillierte

Planungen auf Basis der zuvor per Computertomografie

aufgenommenen 3-D-

Modelle, zielgenaue Eingriffe bei vollständiger

Kontrolle durch den Operateur und

eine Präzision und Sicherheit, die mit herkömmlichen

Instrumenten nicht erreichbar

ist. Der Roboter arbeitet millimetergenau

und trägt damit zu einem optimalen Sitz

und der individuell bestmöglichen Position

der Knie-Prothese bei.

„Ich denke, das ist die Zukunft“, begründet

Chefarzt Dr. Mathias Bender warum er sich

bei Klinik-Vorstand und Kreistag für die

Anschaffung eines Roboters stark gemacht

hat. Selbst Neigungswinkel, Drehung des

Gelenkes in allen drei Ebenen sowie Spannung

der Bänder werden mit berücksichtigt.

„Ich kann während der Operation

die Bandspannung prüfen und bei Bedarf

die Position des künstlichen Gelenkes auch

daran anpassen. Die richtige Bandspannung

ist wichtig für einen optimalen Bewegungsumfang

und die Stabilität des Kniegelenkes“,

so Dr. Bender. Das wäre mit

OP-Robotern früherer Generationen nicht

möglich gewesen.

Das Ergebnis seiner Arbeit sieht der Chefarzt

auf einem Kontrollmonitor, auf dem ein

dreidimensionales Modell des Beins abgebildet

ist, erstellt auf Basis einer Computertomografie-Aufnahme.

Noch zu entfernender

Knochen ist im Planungsmodus auf

dem Bildschirm grün markiert. Würde der

Operateur Gefahr laufen, nur einen Millimeter

Knochen zu viel abzusägen, stoppt die

10

Kompetente Unterstützung im OP:

Dr. Vasak (l.) und Dr. Bender (r.) sind

stolz auf den neuen OP-Roboter.


Endoprothetik

dem OP-Roboter

Säge und der verhinderte Fehlschnitt wird

rot dargestellt. Diese Warnung sowie eine

eingebaute Sperre, die eine Bedienung des

Geräts nur in einem vorher festgelegten

Bereich zulässt, gibt dem Chirurgen zusätzliche

Sicherheit und ermöglicht eine noch

nie dagewesene Präzision.

Gleichbleibend hohe Qualität

dank OP-Roboter

„Der Roboter übernimmt 1:1 das, was ich

vorher geplant habe“, zeigt sich Dr. Bender

begeistert von den Möglichkeiten der modernen

Technik. Diese gleichbleibend hohe

Qualität könne kein Operateur mit bloßer

Hand gewährleisten. „Close to“, so der

Endoprothetik-Spezialist, „aber nicht 1:1“.

Der Operateur bleibt weiterhin

der Chef im Ring

Dass ein Roboter im Operationssaal seine

eigene Arbeit und die seines Teams ersetzt,

fürchtet der Chefarzt der Endoprothetik

nicht. Vorstellungen dieser Art sind ihm

nicht neu. So sagte kürzlich ein ehemaliger

Patient: „Ich möchte doch, dass Sie mich

operieren, nicht ein Roboter.“ „Das mache

ich auch“, erwiderte Dr. Bender. „Der Operateur

ist immer noch der Chef im Ring. Er

hat jetzt nur ein Hilfsmittel.“ Er werde auch

weiterhin selbst arbeiten müssen, sagt der

Chefarzt augenzwinkernd.

Auch weiterhin wird es bei künstlichem Gelenkersatz

auf die Expertise und Erfahrung

der behandelnden Operateure ankommen

– sowohl was die Planung des Eingriffs betrifft

als auch die durchgeführte Operation.

Die sehr hohe Zufriedenheit der Patienten

im Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung,

auch ohne Robotereinsatz, spricht

für die große Erfahrung und umfangreiche

Expertise der Operateure. Dies belegen

Top-Platzierungen in Klinik-Rankings, beispielsweise

der NZ-Klinikcheck der Nürnberger

Zeitung. Dieser bewertet Krankenhäuser

aus der Region nach hausinternen

Qualitätsmessungen, Routinedaten der

AOK, Fallzahlen und Weiterempfehlungsraten

von Patienten. „Unsere Leistungen

wurden bereits vor der Unterstützung

durch den OP-Roboter

als sehr gut eingestuft“, lobt

Zugleich wird der

Patient vor Tücken der

Technik geschützt. Anders als

Vorgängermodelle sägt und fräst der

Roboterarm nicht mehr eigenständig

drauf los. „Er macht nicht mehr, was er

will, sondern funktioniert nach dem

Master and Slave Prinzip“, zeigt sich

Dr. Bender sichtlich erleichtert. Heißt:

Das Gerät muss vom Chirurgen geführt

werden. Möglich ist das nur in einem

vorher festgelegten Rahmen. Dieser

Kniff unterbindet schon kleinste

Verwack lungen und ermöglicht damit

die angepriesenen exakten Ergebnisse.

11


Endoprothetik

Chefarzt Dr. Bender sein Team. Der Roboter

ergänzt diese Fähig keiten um seine millimetergenaue

Präzision – für noch bes sere

OP-Ergebnisse.

Roboter-Operation bei ausgewählten

Krankheitsbildern

Dr. Bender bedauert allerdings, dass vorerst

nicht alle seiner aus ganz Deutschland

stammenden Patienten in den Genuss der

neuen Technik kommen können. „Die Krankenkassen

übernehmen bloß die Kosten für

den herkömmlichen Einsatz von Knieprothesen.

„Ich würde gern noch mehr Patienten

mit dieser präzisen Methode helfen

und hoffe, dass die Krankenkassen die

Kosten schon bald übernehmen“, so der

Chefarzt. Kosten, die für benötigtes Zusatzmaterial

oder die angefertigte Computertomografie

bei der Roboter-OP anfallen,

werden nicht vergütet. Das Krankenhaus

bleibt somit auf den Kosten sitzen. Vorübergehend

und für eine bestmögliche Versorgung

der Patienten nehmen Klinikleitung

und Landkreis diese Kosten in Kauf – sofern

sie im Rahmen bleiben. „Die Roboter-Operation

ist also noch eine knappe Ressource,

die ich pro Jahr nur einer begrenzten

Anzahl an Patienten anbieten kann“, so der

leitende Orthopäde.

Ein Zustand, der nach seiner Einschätzung

nicht mehr allzu lange anhalten sollte.

„Das kann auf Dauer nicht so bleiben“,

meint er und ist sich sicher, dass die Krankenkasse

nachjustiert. Spätestens, wenn

erste Langzeitergebnisse die Überlegenheit

der Roboter-Operation gegenüber

handgeführten Eingriffen belegen.

Rapid Recovery =

schnelle Genesung

Morgens zur OP, eine Stunde nach dem

Eingriff stehen Sie wieder auf den Beinen:

Rapid Recovery ist ein erfolgreiches

Versorgungskonzept, das europaweit

Anwendung und großen Anklang findet.

In Deutschland ist die Klinik Bad Windsheim

eine von wenigen Kliniken, die mit

diesem Verfahren arbeitet, in Mittelfranken

die einzige. Ziel ist es, Patienten nach

einem operativen Eingriff schnell wieder

in Bewegung zu bringen. Wichtige

Erfolgs faktoren sind eine vorausgehende

Patientenschulung und viel Eigeninitiative.

Erste Schritte ins normale Leben

schon am OP-Tag

Was gehört dazu?

• Keine langen Nüchternphasen

• Ein umfassendes modernes Schmerztherapiekonzept,

das schon vor der

OP beginnt, und ohne Infusionen

auskommt

• Verzicht auf Dauerkatheder, Schmerzkatheder,

Thrombosestrümpfe,

fremdes Blut, Wunddrainagen

• Infusionsnadeln nur am OP-Tag

• Ein individueller Physiotherapeut

mit 1-2 x Therapie am Tag

• Ergänzende Gruppentherapie

• Eigener Übungsparcours für

Eigenübungen

• Intensive Patientenschulung

• Infektionsvorbeugende Maßnahmen

(Abstriche auf MRSA, Waschsets)

• Private statt Krankenhauskleidung

12 GESUND IN MITTELFRANKEN


Endoprothetik

Knie- oder Hüft-Operation

im Endoprothetik-Zentrum

Bad Windsheim

Ich habe nur

Gutes gehört

Vier Menschen aus drei Bundesländern erzählen von ihren Erfahrungen mit der Klinik Bad Windsheim

Ob aus Hessen, Nordrhein-Westfalen oder

Bayern: Vier Menschen berichten, warum

sie sich für eine Operation in der Klinik

Bad Windsheim entschieden haben –

manche nehmen dafür lange Autofahrten

in Kauf.

Norbert Strefeld aus Mülheim an der Ruhr,

Nordrhein-Westfalen:

Mein Sohn ist Mediziner. Er hat als Internist

in Bad Windsheim gearbeitet und die Klinik

empfohlen. Ich bin dort schon einmal an

der Hüfte operiert worden und habe mich

beim zweiten Mal wieder für das Endoprothetikzentrum

in Bad Windsheim entschieden.

Isolde Kewitsch aus Oberdachstetten,

Bayern:

Ich habe im Krankenhaus Bad Windsheim

schon meine Tochter zur Welt gebracht.

Die Klinik kenne ich daher noch von früher.

Als Verwachsungen in meiner Hüfte festgestellt

wurden, die mit Bauchschmerzen

einhergegangen sind, war das Krankenhaus

Bad Windsheim wieder erste Anlaufstelle.

Mein Ziel war es, wieder laufen zu können

– ohne Schmerzen. Ich habe nicht daran

geglaubt, dass das nach der Operation so

schnell wieder möglich ist. Es war aber so:

Ich konnte am nächsten Tag laufen.

Günther Wehner aus Darmstadt, Hessen:

Immer nach langem Sitzen hatte ich

Schmerzen und musste mich erst wieder

einlaufen – wie ein alter Opa. Das war sehr

unangenehm und ging über längere Zeit

so. Mein Bruder ist Masseur in Nürnberg. Als

Masseur weiß er, wo die guten Ärzte sind

und hat mir die Klinik Bad Windsheim empfohlen.

„Das ist das Beste, was es gibt“, hat

er mir gesagt. „Die sind spezialisiert auf

Knie- und Hüftprothesen, machen viele

Operationen und haben Erfahrung.“ Ich

habe schon vorher nur Gutes gehört und

tatsächlich lief alles reibungslos. Das war

super, die Versorgung ist top.

Dorothy-Ann Götz aus Neu-Anspach,

Hessen:

Ich hatte eine Odyssee hinter mir, bevor ich

auf das Endoprothetik-Zentrum der Klinik

Bad Windsheim aufmerksam wurde. Zweimal

wurde in Hessen der Meniskus operiert,

aber nicht die fortschreitende Arthrose.

Schließlich sollte ich als Rheuma- Patientin

eine Vollprothese bekommen. Ich hatte ein

komisches Gefühl und bin froh, mir von

Dr. Bender eine Zweitmeinung eingeholt zu

haben. So erhielt ich eine Teil prothese statt

einer Vollprothese. Ich würde niemand anderes

mehr als Dr. Bender an mein Kniegelenk

lassen – egal, wie weit ich dafür fahren

muss.

Weitere Erfahrungsberichte

finden Sie auf unserem

YouTube-Kanal

Kliniken-NEA

sowie auf unserer Website:

https://www.kliniken-nea.de/medizin-pflege/

klinik-bad-windsheim/endoprothetikzentrum

Fürsorglich untersucht Dr. Mathias Bender

das Knie einer frisch operierten Patientin.

13


Endoprothetik

Künstliches Knie und gewonnene Freundschaft

Für Brigitte Sauerbrey und Petra Rauch war der Einsatz eines künstlichen Gelenks

in der Klinik Bad Windsheim der Beginn einer innigen Freundschaft

„Wir kannten uns vom Sehen – über die Buben“, schildert Brigitte Sauerbrey

eine zunächst flüchtige Bekanntschaft. In der Klinik Bad Windsheim

entwickelte sich daraus mitten in der Corona-Pandemie eine enge Freundschaft,

der auch das Virus nichts anhaben kann. In Erinnerung bleibt beiden

eine lustige Zeit als Zimmergenossinnen – und ganz nebenbei ein neues

funktionstüchtiges Gelenk.

„Mein Beruf ist meine Leidenschaft. Und

diese Knieschmerzen, die machen das zur

Qual“, schildert Brigitte Sauerbrey, warum

sie sich nach langer Leidensphase – und

trotz Angst vor Corona - für eine Roboter-

Operation in der Klinik Bad Windsheim entschlossen

hat: „Ich muss in meinem Friseursalon

mehrmals am Tag die Treppen rauf

und runter und das wird immer beschwerlicher.

Es macht keinen Spaß mehr.“ Vier

Schmerztabletten habe sie täglich eingenommen,

quasi rund um die Uhr. Der

Wunsch, weiterhin aktiv zu bleiben, ließ

für die Frau aus Gollhofen keine andere

Möglichkeit als ein künstliches Gelenk zu.

Zum gleichen Ergebnis kam Petra Rauch

aus Uffenheim: Sie fühlte sich von ihren

Schmerzen eingeschränkt. Zu gern würde

sie ihr Enkelkind im Kinderwagen spazieren

fahren oder einfach für sich eine kleine Runde

an der frischen Luft gehen. „Es muss sich

irgendetwas ändern“, fand sie, weil seit drei

Jahren nicht mal kleine Strecken zu Fuß

möglich waren, und beschloss deshalb sich

operieren zu lassen. Die Klinik Bad Windsheim

war für sie erste Wahl. „Schon vom

Arzt her, aber auch sonst sind alle nett und

freundlich und man wird gut aufgeklärt.“

14

Bei den Aufnahmen für die Computertomographie

trafen sich die früher flüchtigen

Bekannten wieder. „Wir haben uns unterhalten

und sind schnell zum Du übergegangen,

wenn wir schon so viel Zeit gemeinsam

verbringen, und haben schließlich

darum gebeten, ein gemeinsames Zimmer

zu bekommen“, blickt Brigitte Sauerbrey

zurück. Ein Wunsch, den die Klinikmitarbeiter

erfüllen konnten. So standen den beiden

sechs amüsante Tage bevor, in denen

sie den eigentlichen Grund für ihren Klinikaufenthalt

fast zu vergessen schienen. „Es

war immer sehr lustig bei uns im Zimmer“,

sind sich beide einig und freuen sich über

die daraus entstandene Freundschaft. Im

Corona bedingten Kontaktverbot, als keine

persönlichen Besuche möglich waren,


Endoprothetik

ZUR INFO

Lassen Sie sich bei andauernden Knie-,

Hüft- oder Schulterschmerzen gern von

uns beraten, welche Therapieform für Sie

indi viduell am besten geeignet ist und

wie Sie im Falle eines endoprothetischen

Eingriffs mit dem Rapid Recovery Verfahren

(Schnelle Genesung) und anschließender

Reha rasch wieder auf die Beine

kommen. Auch für eine Zweitmeinung

stehen die erfahrenen Ärzte im Rahmen

ihrer Sprechstunden gern zur Verfügung.

Weitere Infos zu künstlichen Gelenken,

Erfahrungsberichte sowie das gesamte Leistungsspektrum

im Bereich Endo prothetik

finden Sie unter https://www.kliniken-nea.

de/medizin-pflege/klinik-bad-windsheim/

endoprothetikzentrum/

konnten die Beiden sich gegenseitig unterstützen,

und nach dem Krankenhausaufenthalt

wurde der Kontakt eben digital fortgeführt.

„Wir schreiben uns über das Handy

und bleiben so in Kontakt“, sagt Petra Rauch.

Operiert wurden die beiden Damen am selben

Tag. „Drei Tage nach der OP sind wir im

Zimmer ohne Krücken gelaufen und haben

schon selbst unsere Betten gemacht“, schildert

Brigitte Sauerbrey nicht ohne Stolz.

„Nach sechs Tagen haben wir die Gehhilfen

draußen nur noch zur Sicherheit mitgenommen.“

Petra Rauch, die wegen des Konzepts der

schnellen Genesung nach Bad Windsheim

kam, zeigte sich hinterher begeistert: „Ich

habe keine Schmerzen mehr, kann meiner

Leidenschaft – dem Walken – wieder

nachgehen. Ich hätte es schon viel früher

machen sollen.“ Beeindruckt hat sie das

Gesamtpaket mit Roboter assistierter OP,

schneller Genesung und Patientenschulung.

„Dass man nach der OP gleich weiß,

wie man die Übungen machen kann, habe

ich als sehr hilfreich empfunden“, sagt die

64-Jährige. Man könne so hinterher gut

mitarbeiten. Rückblickend fasst sie zusammen:

„Ich würde mich auf jeden Fall wieder

hier in Bad Windsheim operieren lassen,

schon allein wegen des Roboters.“ Es sei

zwar schon früher genau operiert worden,

aber mit dem Roboter sei es eben noch

genauer, noch präziser, und das Implantat

werde wesentlich besser an den Knochen

angepasst. „Ich bin begeistert von allem

hier, weil alle dermaßen auf einen eingehen,

so einfühlsam sind. Man fühlt sich

von vorn bis hinten gut aufgehoben.“

Ähnliche Erfahrungen schildert Brigitte

Sauerbrey. Von Kunden hatte sie vorher immer

wieder gehört, dass Bad Winsheim als

Klinik sehr gut sei. Die neuen Möglichkeiten

der Roboter assistierten OP – und das auch

noch in der näheren Umgebung – machten

für sie die Entscheidung perfekt. Auch der

eigene, persönliche Eindruck überzeugte

und ließ sie schnell Vertrauen fassen:

„Schon das erste Gespräch mit Chefarzt

Dr. Mathias Bender war informativ und

professionell. Das ist ein sehr seriöser Arzt,

sehr erfahren. Man fühlt sich wohl“, sagte

sie hinterher. Nach der Operation verfestigte

sich dieser positive Eindruck: „Ich würde

mich immer wieder für Bad Windsheim

entscheiden. Man kann das Krankenhaus

nur weiterempfehlen. Niemand muss Angst

vor der OP haben. Ich habe mich nicht wie

im Krankenhaus gefühlt.“ Mit den wunderbaren

Möglichkeiten, im benachbarten

Kurpark spazieren zu gehen, war das für

Brigitte Sauerbrey „Urlaubsfeeling pur“.

Im Video berichten die beiden von ihren

Erfahrungen im Endoprothetikzentrum

der Klinik Bad Windsheim

Weitere Erfahrungsberichte finden Sie ▲

auf unserem YouTube-Kanal Kliniken-NEA

sowie auf unserer Website:

https://www.kliniken-nea.de/medizin-pflege/

klinik-bad-windsheim/endoprothetikzentrum

ZUR PERSON

Dr. Mathias Bender ist Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Leiter des

Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung in Bad Windsheim.

Bereits 1999 war Dr. Bender erstmals in der Roboterchirurgie am Hüft- und Kniegelenk

tätig. Damals in seiner Funktion als Leitender Oberarzt in der Kreisklinik Rastatt und in

Kooperation mit der Firma Maquet. Der deutsche Operationsroboter „CASPAR“ stand

am Anfang der jetzigen Roboterinnovation, und Dr. Bender leistete hier Pionierarbeit.

Seine eigene Abteilung in Bad Windsheim wurde im Sommer 2017 als Endoprothetikzentrum

der Maximalversorgung zertifiziert und garantiert damit höchste Qualitätskriterien

beim künstlichen Gelenkersatz. Mit über 900 durchgeführten Knie- und

Hüftgelenkopera tionen pro Jahr verfügt die Klinik nachweislich über sehr erfahrene

Operateure.

Ihre Fachklinik vor Ort

Klinik Bad Windsheim

Abteilung für Unfallchirurgie,

Orthopädie, Endoprothetikzentrum

Dr. Mathias Bender

Chefarzt

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-101

mathias.bender@kliniken-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

15


Innere Medizin

Die Region und die

familiäre Klinikatmosphäre

gefallen mir sehr

Dr. Roland Friedlmeier ist seit

September 2020 neuer Chefarzt der Inneren

Medizin und Geriatrie in Bad Windsheim

Facharzt für Innere Medizin, Geriatrie,

internistische Intensivmedizin und die

Zusatzbezeichnung Notfallmedizin,

dazu das Diplom in Palliativmedizin:

Nicht nur mit einem bilderbuchhaften

Lebenslauf hat sich Dr. Roland

Friedlmeier als neuer Chefarzt für die

Geriatrie in Bad Windsheim in Position

gebracht. Zum 1. September 2020

trat er die Nachfolge des kürzlich

pensionierten Dr. Wolfgang Anderer

an. Zuletzt entwickelte Friedlmeier

in Freyung ein Kompetenzzentrum

Geriatrie und brachte die Akutgeriatrie

auf den Weg. Welche Pläne er für die

Altersmedizin in Bad Windsheim hat,

schildert der Mediziner im Interview.

Herr Dr. Friedlmeier, Ihrer Ausbildung in

Bayern zum Facharzt folgte der Umzug

nach Österreich. 2005 wurden Sie im

Lehr krankenhaus der Universität Salzburg

Chefarzt für Inneren Medizin, 2008

ärztlicher Direktor. Wie ging es professionell

weiter?

Dr. Roland Friedlmeier: In Österreich

studierte ich „Health Care Management“

und erwarb einige Zusatzbezeichnungen,

wie den Facharzt für Geriatrie, den Facharzt

für internistische Intensivmedizin und das

Diplom Palliativmedizin, in Bayern bereits

zuvor die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin.

2012 wurde ich stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender

der Universitätsklinik

Salzburg. Darüber hinaus beriet ich die

Landesregierung in speziellen Fragestellungen.

Als Gesellschafter des „Weitmoser

Kreises“ lag mir die Managementkompetenz

von Ärzten am Herzen. 2017 etablierte

ich als ärztlicher Leiter das Kompetenzzentrum

Geriatrie FRG (Freyung) und brachte

eine Akutgeriatrie auf den Weg.

Ihre professionelle Laufbahn ist äußert

beeindruckend, voller Erfolge...

Dr. Roland Friedlmeier: Vielen Dank für

das nette Kompliment! Ich sehe den Erfolg

allerdings immer als Erfolg der beteiligten

Personen und Institutionen, also des

„Teams“. Zum Beispiel lag in österreichweit

qualitätsvergleichenden Analysen meine

Abteilung regelhaft im vorderen Bereich.

Alleine, ohne ein tolles Team, wäre dies

nicht möglich. Das von mir geleitete Krankenhauslaboratorium

wurde 2015 und

2016 als eines der besten Laboratorien

öster reich weit ausgezeichnet; auch hier:

Ich hatte sehr gute Mitarbeiter und wir

funk tionierten als Team exzellent.

Was hat Sie professionell und persönlich

dazu bewegt, die Stelle als Chefarzt in der

Klinik Bad Windsheim anzunehmen?

Dr. Roland Friedlmeier: Es gab viele Gründe,

letztendlich war es eine intuitive Entscheidung.

Sie war eingebettet in einen

familiären Konsens und wesentlich getragen

von einem Vertrauensbeweis des Vorstandes

Stefan Schilling und des Verwaltungsrates

mit Landrat Helmut Weiß an der

Spitze. Die Klinikstrukturen und das Anforderungsprofil

haben mich überzeugt, die

Mitarbeiterkontakte waren durchweg positiv.

Die Region und die familiäre Klinikatmosphäre

gefallen mir sehr.

16 GESUND IN MITTELFRANKEN


Innere Medizin

Mobilitätsübungen

sind in der Geriatrie an

der Tagesordnung.

Chefarzt

Dr. Roland

Friedlmeier

bespricht

sich mit

Kolleginnen.

Welche Herausforderungen sehen Sie

auf sich zukommen in Ihrer Funktion als

Chefarzt der Medizinischen Klinik 4?

Dr. Roland Friedlmeier: In den nächsten

Jahren werden wir in der regionalen Gesundheitsversorgung

mit anspruchsvollen

Aufgaben konfrontiert. Eine hohe medizinische

Qualität der Versorgung und eine

ganzheitliche Betrachtung der uns anvertrauten

Patienten sind wesentlich. Mit der

Abteilung in Bad Windsheim übernehme

ich von meinem Vorgänger eine bestens

geführte Einheit. Ich freue mich darauf, sie

gemeinsam mit den sehr motivierten Mitarbeitern

weiter zu entwickeln, mit besonderer

Betonung der Wertigkeit und Wichtigkeit

unserer Fächer. Anstehende bauliche

Erweiterungen werden die medizinische

Versorgung in Bad Windsheim weiter verbessern.

Ich denke, meine Abteilung wird

dabei eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

Betriebliche, Umfeld- und Prozessanalysen

sollen helfen, Strukturen zu optimieren,

idealerweise verknüpft mit einer

Aufwandsminimierung, Arbeitserleichterung

und Qualitätsverbesserung.

Wer ist der Mensch Roland Friedlmeier?

Dr. Roland Friedlmeier: Ein einfacher

Mensch, der es liebt, Zeit mit seiner Familie

zu verbringen. Ich mache gelegentlich

Sport, ernähre mich zu oft ungesund, lache

gerne und mag schlichtes, aber ansprechendes

Design, das gerne auch erst auf

den zweiten Blick auffallen darf.

Kontakt

Klinik Bad Windsheim

Medizinische Klinik 4 –

Innere Medizin und Akutgeriatrie

Dr. Roland Friedlmeier

Chefarzt

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-794

roland.friedlmeier@kliniken-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

17


Alterstraumazentrum

Optimale Versorgung

für ältere Menschen

Im zertifizierten Alterstraumazentrum der Kliniken des

Landkreises Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim arbeiten

Unfallchirurgen und Geriater jetzt noch enger zusammen.

Unfallchirurgische und altersmedizinische

Therapie aus einer Hand: Die

Kliniken des Landkreises Neustadt

a. d. Aisch - Bad Windsheim verfügen seit

kurzem über ein Alterstraumazentrum.

Die Kombination aus Unfallchirurgie

und Geriatrie im engen Austausch ist

Ende vergangenen Jahres von der

Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie

(DGU) zertifiziert worden. Die Klinik

bringt alle dafür notwendigen Voraussetzungen

mit und legt in der hochwertigen

Behandlung ihrer Patienten

erneut eine Schippe drauf.

„Das nunmehr etablierte Alterstraumazentrum

ist eine weitere, sehr erfreuliche,

standortübergreifende Qualitätsverbesserung

in der Versorgung unserer anvertrauten

Patienten“, findet Dr. Roland Friedlmeier,

Chefarzt der Medizinischen Klinik 4,

Innere Medizin, Akutgeriatrie und Geriatrische

Rehabilitation. „Die bereits vorhandenen,

sehr guten, unfallchirurgischen und

geriatrischen Klinikstrukturen werden sinnvoll

miteinander verknüpft. Hierdurch ergibt

sich eine neue, interdisziplinäre, spezialisierte

Kooperation auf hohem Niveau.“

Altersmedizinische Weiterbehandlung

knüpft unmittelbar an

Im Alter gibt es typische knöcherne Verletzungen,

die entweder konservativ oder

operativ versorgt werden müssen. Hierbei

sind am häufigsten die Wirbelsäule, das

Becken, die Arme und die Hüften betroffen.

Genau diese Verletzungen werden vorrangig

im Alterstraumazentrum interdisziplinär

behandelt.

„Häufig müssen Brüche operativ

versorgt werden, teilweise kann

aber auch eine nicht operative

Versorgung ausreichen“, sagt

Dr. Mathias Bender, Chefarzt der

Ortho pädie und Unfallchirurgie

sowie Leiter des Endo pro thetikzentrums

der Maximalversorgung

in der Klinik Bad Windsheim.

Ziel der Behandlung sei

immer, dem Patienten seine Selbständigkeit

zu erhalten, trotz der erlittenen

Verletzung.

Dr. Frank Wagner, stellvertretender

Chefarzt der Unfallchirurgie in der

Klinik Neustadt a. d. Aisch ergänzt:

„Ältere Menschen haben gewöhnlich

intern istische Begleiterkrankungen

wie Diabetes oder eine

Herz erkrankung. Ihr Immunsystem

ist nicht mehr so reaktionsfähig,

die Widerstandskraft ist

geschwächt.“ Deshalb sei es so

wichtig die Behandlung interdisziplinär

durchzuführen.

„In unseren Kliniken in Neustadt

und Bad Windsheim wird bei verunfallten

Patienten schon zu Beginn

der Behandlung ein Altersmediziner

eingebunden“, erklärt Dr. Wagner.

Unfallchirurg, Geriater, Physiotherapeut,

Ergotherapeut, Logopäde, Pflegefachkräfte

und Sozialdienst betreuen die

Patienten gemeinsam, um ein optimales

Ergebnis zu erzielen. „So können potenzielle

Risiken besser erkannt und die Behandlung

des Patienten im Team gesteuert

18 GESUND IN MITTELFRANKEN


Alterstraumazentrum

werden“, so der Unfallchirurg. „Die Qualität

der Behandlung steigt, der Patient kommt

schneller wieder auf die Beine.“

Enge Zusammenarbeit zwischen

Unfallchirurgie und Geriatrie

„Sinn dieser Kooperation ist es, keine Komplikationen

zu übersehen“, sagt Dr. Bender.

„Wir gewährleisten damit, dass unsere

älteren, verunfallten Patienten vom Anfang

bis zum Behandlungsende von den

Kompetenzen beider Fachabteilungen

profitieren.“

Was bedeutet die Zertifizierung

als Alterstraumazentrum?

Das Zertifikat Alterstraumazentrum

vergibt die Deutsche Gesellschaft

für Unfallchirurgie. Nach deren

Angaben sind in Deutschland von knapp

2000 Kliniken gut 100 als Alterstraumazentren

zertifiziert. Voraussetzung dafür

sind eine unfallchirurgische und eine geriatrische

Abteilung sowie die enge Zusammenarbeit

beider Bereiche. Zudem müssen

weitere Fachbereiche vorhanden sein wie

die Innere Medizin, Anästhesie und Intensivmedizin

inklusive Beatmungsmöglichkeiten,

eine Radiologie sowie eine Notaufnahme

mit Schockraum. Weitere Vor gabe

ist die Einbindung von Kranken gymnas tik

bzw. Physiotherapie, von Ergotherapie,

die Unterstützung bei der Hilfsmittelversorgung

und die Koordination des strukturierten

Entlassungs- und Weiterbehandlungsmanagements

unter alterstraumatologischen

Gesichtspunkten.

Klinikvorstand Stefan Schilling freut sich

über die Auszeichnung für beste Medizin

im Sinne des Patienten, die mit der Zertifizierung

einhergeht, und hebt hervor: „Wir

sind in Westmittelfranken die Ersten und

Einzigen, die als Alters traumazentrum

zertifiziert sind. Das spricht erneut für

die aus gezeichnete Qualität unserer

Einrichtung. Darauf bin ich sehr stolz.“

Weitere Infos zum Alterstraumazentrum

finden Sie unter

https://www.kliniken-nea.de/

medizin-pflege/klinik-bad-windsheim/

innere-medizin-akutgeriatrie

Ihre Fachkliniken vor Ort

Klinik Bad Windsheim

Medizinische Klinik 4 –

Innere Medizin und Akutgeriatrie

Dr. Roland Friedlmeier

Chefarzt

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-794

roland.friedlmeier@kliniken-nea.de

Klinik Bad Windsheim

Abteilung für Unfallchirurgie und

Orthopädie, Endoprothetikzentrum

der Maximalversorgung

Dr. Mathias Bender

Chefarzt

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-101

mathias.bender@kliniken-nea.de

Foto: Adobe Stock

Klinik Neustadt a. d. Aisch

Unfallchirurgie

Dr. Frank Wagner

Stellvertretender Chefarzt

Paracelsusstraße 30 - 36

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2101

frank.wagner@kliniken-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

19


Geriatrie

Vom Marine-Offizier

zum Geriatrie-Chefarzt

Dr. Wolfgang Anderer stand über 16 Jahre

im Dienste der Kliniken des Landkreises.

Seit 1. Oktober ist der bisherige Chefarzt

der Inneren & Geriatrie pensioniert.

„Mir ist eine etwa 80-jährige Frau in Erinnerung“,

denkt der überzeugte Altersmediziner

Dr. Wolfgang Anderer an ein

prägendes Ereignis im Jahr 1989 zurück.

„Deren Lebens inhalt war ihr Garten. Wir

haben sie nach einem häuslichen Sturz

behandelt. Bedingt durch ihre Gelenkprobleme

war sie nicht mehr in der Lage,

ihre Wohnung im ersten Stock zu errei -

chen“, erinnert sich Dr. Anderer. „Ihre

Abschiedsworte bei der Entlassung ins

Pflegeheim waren sinngemäß: ‚Herr Doktor,

wenn ich aus meiner Wohnung raus

muss, dann sterbe ich‘ “. Wenige Wochen

später las der Mediziner ihren Namen als

Traueran zeige in der Zeitung – und war erschüttert.

„Mit unseren heutigen Mitteln

wären wir mit Sicherheit in der Lage gewesen,

dieser Frau die Rückkehr in die gewohnte

Umgebung zu ermög lichen“, bedauert

er noch heute, dass er damals nicht

auf diesen F undus zurück greifen konnte.

Aufgabe der Geriatrie ist, älteren Menschen

eine möglichst selbstständige Lebensführung

zu ermöglichen. Diese Selbstständigkeit

im Alter wird nicht nur durch körperliche,

sondern auch durch seelische Erkran -

kungen beeinträchtigt und kann durch

familiäre und soziale Probleme weiter

verschärft werden. „Mir verschafft es

beson dere Freude, wenn es gelingt, solche

komple xen Probleme im Sinne unserer

Patienten zu lösen“, unterstreicht Anderer.

Rückblickend auf die letzten 16 Jahre freut

sich der frühere Chefarzt über positive

Rückmeldungen von vielen Patienten der

Klinik Bad Windsheim und deren Angehörigen,

dass der Umgang freundlich und hilfsbereit

sei und sie sich als Menschen ernst

genommen fühlten. „Mit Blick auf die Rahmenbedingungen

im Gesundheitswesen

ist das leider keine Selbstverständlichkeit“,

findet Anderer und meint: „Ich bin sehr

froh, dass in Bad Windsheim Pflege, Therapeuten,

Ärzte und alle Mitarbeiter in dieser

Weise mit den uns anvertrauten Menschen

umgehen.“

Mit Freude bei der Arbeit am Patienten:

Dr. Anderer im Austausch mit einer Patientin.

20 GESUND IN MITTELFRANKEN


Geriatrie

Es hat

sehr viel Spaß

gemacht mit

diesem Team

zu arbeiten

Dass dieser persönliche und vertrauensvolle

Umgang nicht nur behauptet, sondern

auch gelebt werde, zeige sich darin,

„dass uns Mitarbeiter und Kollegen ihre

Angehörigen zur Behandlung anvertrauen.

Ich erlebe eine fast reibungslose Zusammenarbeit

aller Berufsgruppen im therapeutischen

Team und die Bereitschaft, sich

unter den Berufsgruppen gegenseitig zu

unterstützen und Anregungen aufzugreifen“.

Auch die fast reibungslose Zusammenarbeit

mit den Fachabteilungen der Kliniken

und den niedergelassenen Ärzten sowie die

erfolgreiche Vernetzungsarbeit empfinde

der frisch Pensionierte nach eigener Aussage

als „äußerst wertvoll“.

Nicht nur als Chefarzt in Bad Windsheim hat

Anderer viel erreicht. 1978 bis 1984 absolvierte

er sein Medizinstudium in Erlangen,

1993 bekam der damals noch junge Mediziner

die Facharztanerkennung zum Internisten,

baute ein Schlaflabor auf und führte

die nichtinvasive Beatmung im Klinikum

Fürth ein. Ab 1996 gründete Anderer als

Oberarzt die Abteilung für Geriatrische

Rehabilitation am Klinikum Fürth. 1998 trat

er seine erste Stelle als Chefarzt der Klinik

für Geriatrische Rehabilitation am Bezirksklinikum

Ansbach an. Ab 2004 wurde er

zusätzlich Chefarzt der Geriatrischen Rehabilitation

an der Klinik Uffenheim. Seit April

2011 bis zum Eintritt in den Ruhestand leitete

der frühere Marine-Offizier die Abteilung

für Akutgeriatrie, seit 2013 die Medizinische

Klinik 4 (Innere & Geriatrie) in der Klinik Bad

Windsheim.

„Ich glaube, dass der Landkreis, was die

geriatrische Versorgung angeht, verglichen

mit anderen Landkreisen ein hohes Niveau

aufweist. Auch die Akzeptanz der Geriatrie

im Verbund der Kliniken ist beachtlich.

Prävention, weitere Möglichkeiten einer

dif ferenzierten Diagnostik und Therapie

sind Themen, die zukünftig zunehmend

an Brisanz gewinnen werden“, ist Anderer

überzeugt.

Der Chefarzt verabschiedet sich schweren

Herzens: „Es hat sehr viel Spaß gemacht

mit diesem Team zu arbeiten. Ich wünsche

allen weiterhin Zufriedenheit und Erfolg.

Meinem Nachfolger wünsche ich viel Erfolg

und die nötige Unterstützung bei seiner

Arbeit“. In den Ruhestand möchte sich

Anderer neben ehrenamtlichen Tätigkeiten

vor allem den sechs Enkelkindern und

seinem Interesse an Geschichte widmen.

Verabschiedung im kleinen Kreis:

Klinikvorstand Stefan Schilling, Chefarzt Dr. Wolfgang Anderer und Landrat Helmut Weiß (v. l.).

GESUND IN MITTELFRANKEN

21


Geburtshilfe

Nach einer Geburt

Glücklich

und voller

Energie

22


Geburtshilfe

Laura Scheuenstuhl berichtet

von ihrer Leidenschaft

für den Hebammenberuf

Die familiäre Atmosphäre in der Klinik Neustadt

a. d. Aisch, Zeit für gebärende Frauen

und der Zauber des Moments, wenn ein

neues Leben entsteht: Das sind Gründe,

warum Laura Scheuenstuhl ihre Arbeit als

Hebamme mit Herzblut und Leidenschaft

erfüllt. Nach absolvierter Ausbildung an

einer großen Klinik in Nürnberg

arbeitet die 29-Jährige seit

2016 als selbstständige

Hebamme für die

Kliniken des Landkreises

Neustadt a. d.

Aisch - Bad Windsheim

und möchte

dort nach eigener

Aussage nicht

mehr weg.

„Nachdem ich das

erste Mal bei einer

Geburt dabei

war, wusste ich

sofort: Das ist

es. Das haut

einen um, wenn

ein neuer

Mensch auf die

Welt kommt“,

schwärmt Laura

Scheuenstuhl. Es

sei eine wunderschöne

Lebenssituation,

in der

sie Frauen begleiten

darf

und ein Privileg,

in den ersten

Minuten eines

neuen Lebens dabei sein zu

dürfen. „Seit meiner Ausbildung

weiß ich, wie wichtig eine entspannte

Geburt für das weitere Leben ist. Es ist

nicht egal, wie wir auf die Welt kommen.“

Auch deshalb versucht die Hebamme für

gebärende Frauen Ruhe und Gelassenheit

auszustrahlen. „Das ist in Corona-Zeiten mit

Maske etwas schwieriger als sonst“, sagt

Laura Scheuenstuhl. Aber sie und ihre Kolleginnen

geben ihr Bestes. Die Rahmenbedingungen

dafür stimmen. Während ihr

in Nürnberg die Betreuung Gebärender

anonym und wie Fließbandarbeit vorkam,

bietet die Klinik Neustadt a. d. Aisch Gebärenden

nahezu eine 1:1-Betreuung. „Das

klappt nicht immer“, räumt Laura Scheuenstuhl

ein, manchmal betreue sie auch zwei

Frauen parallel, die sich dann aber in unterschiedlichen

Phasen der Geburt befänden.

Werde es mal „ganz stressig“, ruft sie eine

Kollegin aus dem Frei dazu.

Mit diesen Rahmenbedingungen kann

sie sich ganz auf die werdenden Eltern

einlassen, sich Zeit nehmen und ggf. auch

mal von Plan A abweichen. So sind unter

Berücksichtigung individueller Bedürfnisse

und Wünsche des jeweiligen Paares auch

mal Alternativen zum Standardprogramm

möglich, es gibt also nicht nur Plan A,

sondern möglicherweise auch noch B

und C.

Die daraus resultierende Qualität und

das Einfühlungsvermögen, mit denen

Hebammen Frauen in der Klinik Neustadt

a. d. Aisch während und nach der Geburt

betreuen, scheinen sich herumzusprechen.

Die Geburtenzahlen steigen von Jahr zu

Jahr. Im Jahr 2013 verzeichnete die Klinik

noch 480 Geburten. Im Jahr 2020 erblickten

in Neustadt 600 Babys das Licht der Welt.

„Wir freuen uns über die steigende Zahl der

Geburten und darüber, dass unsere Mühe,

die wir uns mit der Versorgung der Frauen

geben, offensichtlich wahrgenommen

wird“, sagt Dr. Liane Humann-Scheuenstuhl,

Chefärztin der Abteilung für Geburtshilfe in

der Klinik Neustadt a. d. Aisch, die vor allem

den Hebammen ein großes Kompliment

ausspricht.

Für Laura Scheuenstuhl, die bei der Berufswahl

vor Nachtschichten und Wochenenddiensten

gewarnt wurde, gibt es keinen

schöneren Job. „Die Euphorie geht nicht

vorbei und in der letzten Ecke findet sich

doch immer noch mehr Energie“, sagt sie

und berichtet von einschneidenden Erlebnissen,

die ihr immer wieder aufs neue Kraft

geben: „Wenn ich nach einem Nachtdienst

morgens um sechs ein Kind begrüße, bin

ich wach und glücklich und voller Energie.“

Ihre Fachklinik vor Ort

Klinik Bad Windsheim

Abteilung für Geburtshilfe

Dr. Liane Humann-Scheuenstuhl

Chefärztin

Paracelsusstraße 30-36

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2201

liane.humann-scheuenstuhl@

kliniken-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

23


Unfallchirurgie

Gut gemeinsam aufgestellt:

Die Mannschaften

der Unfallchirurgie

und der Falcons

Für die Kooperation zwischen den Kliniken im

Landkreis Neustadt a.d. Aisch - Bad Windsheim

und dem American- Football-Team Neustadt

Falcons gibt es vor allem einen Grund: Der heißt

Dr. Frank Wagner.

Er ist seit 2017 Stell vertretender Chefarzt der

Unfall chirurgie an der Klinik Neustadt. Und er

war – was hier kaum jemand weiß – in jüngeren

Jahren Leis tungssportler. Am Olympia stützpunkt

Tauberbischofsheim durfte er sich erfolgreich

im Fechten üben.

Foto: Adobe Stock

24 GESUND IN MITTELFRANKEN


Unfallchirurgie

Deshalb kennt er die Probleme, die schwerwiegenden

Verletzungen ebenso wie die

kleinen Wehwehchen, die bei Sportlern

auftreten können. Im Training genauso wie

im Wettkampf. Und weil er auf der anderen

Seite weiß, „wir sind hier im Klinikum bei

der Frakturversorgung gut aufgestellt,

bieten bereits Sporttraumatologie von der

Behandlung von Schulterverletzungen bis

zur Endoprothetik, die Notfall-Orthopädie

soll hier noch verstärkt werden“, sagte er

sofort zu, sich mit den Footballern über

eine mögliche Zusammenarbeit zu unterhalten.

Das war im August 2019.

Schnell waren sich Verein und Klinik einig,

dass Dr. Wagner der Mannschaft als Arzt

zur Seite stehen und damit die Betreuung

durch die Physiotherapeuten ergänzen

sollte. Doch als die Vereinbarung mit Leben,

also besonders mit der Betreuung am Spielfeld

erfüllt werden sollte – da kam Corona.

„Deshalb fand bis heute kein einziges offizielles

Wettkampfspiel mehr statt, bei dem

ich dabei sein konnte“, bedauert der Notfallmediziner

und Unfallchirurg. Denn das

hatte er sich vorgenommen, soweit nicht

Schichtdienst in der Klinik oder private

Verpflichtungen entgegenstehen.

Jedoch hat die Corona-Bremse beileibe

nicht dazu geführt, dass die Zusammenarbeit

nicht beginnen konnte. Als Leistungs

sportler war Dr. Wagner begeisterter

Fechter. Deshalb wollte er zunächst die

körperlichen und sonstigen Besonderheiten

kennenlernen, die beim Kampf um

das Football-Ei gefragt sind. Schnell war

klar: Die Finger der Spieler können dabei

stark in Mitleidenschaft gezogen werden.

Also hat er einige Praxistage genau dazu

durch geführt. Auch dies ist neben der Trainings-

und Spielbetreuung ein Angebot,

auf das andere Football-Teams der Gegend

nicht zugreifen können, wird von Vereinsseite

bestätigt.

Aufgefallen ist dem Klinikarzt zudem: „Das

ist eine Sportart mit relativ hohem Testosteronanteil.

Und der Mannschaftszusammenhalt

muss hier absolut stimmen. Das ist

völlig anders als beim Einzelsport Fechten.“

Obwohl es dort auch Teamwettkämpfe

gibt. Außerdem sei der Einzel-Kampfsport

GESUND IN MITTELFRANKEN

25


Unfallchirurgie

26


Unfallchirurgie

mehr von Psychologie geprägt, im Mannschaftssport

steht dagegen die Dynamik,

das Zusammenwirken aller Sportler im

Vordergrund.

Aus dem anfänglichen persönlichen Interesse

an American Football hat sich bei

Dr. Wagner im Lauf der Zeit eine richtige

Leidenschaft für diesen körperbetonten

Sport entwickelt: „Ich habe in der Halle mittrainiert“,

sagt er lachend, und man spürt

die Begeisterung. „Eine tolle Sportart, wenn

man sie einmal verstanden hat. Da ist sowohl

Kondition wie Taktik wichtig. Total

spannend“ findet er die Lieblingssportart

vieler Amerikaner, die auch in Deutschland

immer mehr Freunde gewinnt.

Dr. Frank Wagner hat sich inzwischen

sogar einen Spielerpass für das Team der

Neustadt Falcons besorgt. Und – nicht zu

vergessen – eine Spielerausrüstung mit

Schutzpanzer und eigener Rückennummer

auf dem Trikot. Vielleicht steht er ja

demnächst selber mal in der Offence des

Angriffs teams der Falcons auf dem Platz

des TSV Neustadt. Wenn es Corona wieder

zulässt.

Herr Dr. Wagner, gibt es spezielle Verletzungen beim American

Football? Hierzulande kennt man ja mehr die Bänderrisse oder

Muskelzerrungen beim Fußball.

Dr. Wagner: Malaisen wie beim Fußball gibt es hier natürlich auch. Aber

beim Handball sind die Muskelverletzungen am Arm extrem – beim

Football ist dieses Greifen in den Arm nicht nur verboten, es wird auch

nicht gemacht. Ansonsten sind die Spieler durch die Schutzausrüstung

erst einmal gut geschützt. Die amerikanische NFL hat dafür gesorgt, dass

im Schädel- Hirn-Bereich kaum noch etwas passieren kann. Der Helm

zum Beispiel sitzt bombenfest, ein Mundschutz ist vorgeschrieben.

Eine tolle Sportart,

wenn man sie einmal

verstanden hat

Foto: Adobe Stock

Wofür genau ist Ihre ärztliche Betreuung besonders hilfreich?

Dr. Wagner: Es gibt ja auch noch ganz andere Bereiche. Die Schulter

beispielsweise, auch das Knie ist exponiert. Gerade beim Rückwärtslaufen

kann man umknicken mit dem Fuß. Hier kann man mit Kühlmanschetten

helfen. Und vor allem: beim Fangen, gerade auf kurze Distanz

kann viel in den Fingern passieren, die Kapseln können beispielsweise

Schaden nehmen. Deshalb zeige ich den Spielern, wie man selbst die

Finger tapen kann.

Haben Sie noch Tipps auch für Freizeitsportler*innen? Die meisten

haben ja keine solche kontinuierliche Betreuung haben wie „Ihre“

Footballer.

Dr. Wagner: Jogger haben oft Achillessehnenprobleme. Da macht es

Sinn, Stopp zu sagen und zum Arzt zu gehen, damit der mal drauf

schaut. Das kann der Hausarzt sein oder ein Orthopäde. Dasselbe gilt

auch bei Bagatell-Verletzungen, zum Beispiel am Finger: Da kann eine

kurzfristige Ruhestellung viel helfen. Und: Es macht wirklich immer Sinn,

in den Körper hineinzuhören, man mutet sich oft zu viel zu. Es ist vielfach

besser, zwei Wochen zu pausieren, als zehn Wochen auszufallen.

Ihre Fachklinik vor Ort

Klinik Neustadt a. d. Aisch

Unfallchirurgie

Dr. Frank Wagner

Stellvertretender Chefarzt

Paracelsusstraße 30-36

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2101

frank.wagner@kliniken-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

27


Kardiologie

Ein Eingriff am Blutgefäß –

zwei Operationen

Hybrid-OP schont Patienten

„Die Alternative wären zwei getrennte Eingriffe.

Aber es macht eigentlich keinen Sinn,

dort wieder zu öffnen, wo schon einmal

operiert worden ist.“ Dr. Gerald Wasmeier,

Ärztlicher Leiter der Klinik Neustadt, ist vom

System Hybrid-OP überzeugt. Gerade, weil

diese Technik für die betroffenen Patienten

wesentlich weniger traumatisch ist.

Bereits seit etwa zehn Jahren bietet die

Klinik Neustadt a. d. Aisch Hybrid-Operationen

an. Dr. Wasmeier fallen auf Anhieb

nur zwei weitere Krankenhäuser in Mittelfranken

ein, in denen diese Operationsmethode

zum Einsatz kommt.

„In der Angiologie sind wir hier breit

auf gestellt“, hebt der Chefarzt der Medizinischen

Klinik I in Neustadt als wichtige

Voraussetzung heraus. Die Angiologie ist

ein Teilgebiet der Inneren Medizin und

beschäftigt sich mit Gefäßerkrankungen.

Das Erweitern von Venen und Arterien

zählt zu den bekannten Methoden dieser

Medizinsparte. In Hybrid-OPs werden

angio logische und gefäßchirurgische Eingriffe,

also zum Beispiel das Verlegen eines

Bypasses, nacheinander durchgeführt.

Die Patienten müssen eine statt mehrere

Narkosen erdulden. Und es sind nur minimalinvasive

Schnitte nötig, die Eingriffe

erfolgen oft von der Leiste her. Für Hybrid-

Operationen arbeiten in Neustadt die Medizinische

Klinik I mit den Schwerpunkten

Intensivmedizin, Intensivüberwachung und

Notfallmedizin sowie die Medizinische

Klinik II mit den Schwerpunkten Kardiologie

und eben Angiologie eng zusammen.

„Man kann aus beiden Fachdisziplinen das

Beste herausholen. Die Schnitte sind klein,

aber man kann viel wiederherstellen“,

erklärt Dr. Wasmeier das Zusammenwirken.

Doch was so logisch und einfach klingt, ist

nicht ganz ohne: „Für so eine Hybrid-OP

ist deutlich mehr Vorbereitung nötig als für

28 GESUND IN MITTELFRANKEN


Kardiologie

Die betroffene Stelle

wird quasi überbrückt

Einen Stent setzen und bei

derselben Operation auch

gleich Schwachstellen an

Blutgefäßen beseitigen:

Die Hybrid-OP macht’s

möglich. Als eines von ganz

wenigen Krankenhäusern

in Mittelfranken ist die

Klinik Neustadt a. d. Aisch

hierauf spezialisiert.

Kurzinterview mit Dr. Gerald

Wasmeier, Ärztlicher Leiter der Klinik

Neustadt a. d. Aisch und Chefarzt der

Medizinischen Klinik I

Herr Dr. Wasmeier, Angiologie:

Was ist das genau?

Dr. Gerald Wasmeier: Bei der Angiologie

geht es um Gefäßerkrankungen.

Sie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin.

Etwas anderes ist die Gefäßchirurgie,

die ist Teil der Chirurgie. Bei der Hybrid-

OP spielen auch noch Radiologie und

Kar dio logie wichtige Rollen. Die Abgrenzung

zur Angiologie ist dabei nicht

immer ganz scharf.

Wo wird die Angiologie angewandt?

Dr. Gerald Wasmeier: Ein Raucherbein,

ein Diabetischer Fuß können beispielsweise

aus solchen Gefäßerkrankungen

entstehen. Man nennt sie im Überbegriff

periphere arterielle Verschlusskrankheiten,

kurz pAVK. Aber auch bei Lymphödemen

oder Embolien kommt Angiologie

zum Tragen.

viele andere Operationen“, stellt der Chefarzt

heraus. Meist dauern die Eingriffe über

drei Stunden. Deshalb finden solche aufwändigen

Operationen auch nur ein bis

zwei Mal pro Woche statt, „mit zwei Operateuren

und oft weiteren acht Fachkräften

im OP-Saal“. Die beteiligten Ärzte sind teilweise

bereits seit über zehn Jahren in der

Klinik Neustadt a. d. Aisch tätig. Davon profitiert

der Patient, denn viel Erfahrung ist

das A und O bei dieser Zusammenarbeit.

Weshalb die einzelnen Fachspezialisten

natürlich auch Tag für Tag auf ihrem Schwerpunktgebiet

Eingriffe durchführen – aber

eben nicht „hybrid“.

Interdisziplinär tätige Gefäßspezialisten

und Angiologen arbeiten also hier zusammen,

um gemeinsam die Blutgefäß-

Probleme der Patienten zu lösen: „Ein

kleinster Eingriff mit größtmöglichem

Erfolg“ ist die Hybrid-OP-Technik für den

Internisten Dr. Wasmeier. Unabdingbar

dabei: eine hochwertige Röntgenausstattung.

Zu den Anfängen der Hybrid-OPs in der

Klinik Neustadt waren vor zehn Jahren in

den „konventionellen“ OP-Räumen noch

mobile Röntgenanlagen im Einsatz, wie

man sie aus den Herzkatheterlaboren

kennt. Vor fünf Jahren wurde ein eigener

Hybrid-OP-Saal eingerichtet. „Mit Maximalausstattung.

Die spezielle Röntgenanlage

für die sogenannte Angiographie

ist zehnmal so teuer wie eine normale.

Aber selbst ein Haar wird damit dargestellt“,

sagt der Chefarzt zu dieser wichtigen

Anschaffung. Seither können

die behandelnden Mediziner ihren Patienten

mithilfe der Technik noch besser

helfen.

Was genau wird dabei gemacht?

Dr. Gerald Wasmeier: Es werden beispielsweise

Stents gesetzt. Dafür werden

die Gefäße mit Ballons geweitet. Und

wenn es notwendig ist, weil das Gefäß

komplett geschlossen ist, kann der

Chirurg bei der Hybrid-OP einen Bypass

legen. Die betroffene Stelle wird also

quasi überbrückt.

Ihre Fachklinik vor Ort

Klinik Neustadt a. d. Aisch

Kardiologie und Angiologie

Dr. Gerald Wasmeier

Chefarzt

Paracelsusstraße 30-36

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2401

gerald.wasmeier@kliniken-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

29


Von Arthrose bis

Wirbelsäulenschmerzen

Umfassende Behandlung im neuen

MVZ Chirurgie in Uffenheim

Ob Wirbelsäulenleiden oder

Schmerzen im Knie, in der Hüfte

oder der Schulter: Erfahrene Ärzte

aus den Kliniken des Landkreises

Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

sind jetzt auch im ambulanten

Bereich Ansprechpartner für

Patienten. „Wir kümmern uns um

die üblichen Schmerzen, die jeder

von uns in Rücken, Hüfte, Knie oder

Schulter verspürt, die jeden ärgern“

so Dr. Michael Mitrovics, Ärztlicher

Leiter des Medi zinischen Versorgungszentrums

MVZ Chirurgie

Uffenheim, das am 1. Juli 2020 seine

Pforten geöffnet hat.

„Die Schwerpunkte setzen wir in der

konservativen Therapie bei Wirbelsäulenschmerzen,

in der Endoprothetik und

der ambulant konservativen Behandlung

bei Arthrose“, erläutert Dr. Nikolaj Vasak

das umfangreiche Versorgungsspektrum

und ergänzt: „Natürlich stehen wir auch

für andere chirurgische Fragestellungen

bis hin zu ambulanten Eingriffen für unsere

Patienten zur Verfügung.“ Auch innerhalb

der einzelnen MVZ der Kliniken bestehen

Schwerpukte in der Behandlung, die

wir für unsere Patienten nutzen können

(Akku punktur, Chirotherapie, Fußchirurgie,

um einige zu nennen). Für die stationäre

oder auch größere ambulante chirurgische,

operative Versorgung werden entsprechende

fachspezifische Kompetenzen

in den um liegenden Kliniken angeboten.

„Der Patient entscheidet selbst, wo er

diese in Bedarfsfall in Anspruch nimmt“,

sagt Dr. Vasak.

Zur Verfügung stehen im MVZ eine Reihe

technischer Möglichkeiten, die auch kleine

chirurgische Eingriffe ermöglichen. „Es gibt

Möglichkei ten zum ambulanten Operieren,

zur Durchleuchtung und Schmerztherapie

an der Wirbelsäule, zur Stoßwellentherapie

sowie zum Ultraschall. In lokaler Anästhesie

kann ambulant operiert werden. So können

kleine Wunden versorgt und beispielsweise

Schleimbeutel oder kleine Tumore an der

Haut entfernt werden“, zählt Dr. Vasak auf.

Der Ärztliche Leiter Dr. Michael Mitrovics

gestaltet die Sprechstunde im MVZ Chirurgie

Uffenheim gemeinsam mit Dr. Mathias

30 GESUND IN MITTELFRANKEN


MVZ Chirurgie

Ihre Ansprechpartner

im neuen MVZ Chirurgie

in Uffenheim:

Ärztlicher Leiter

Dr. Michael Mitrovics

Dr. Mathias Bender

Dr. Nikolaj Vasak

Bender und Dr. Nikolaj Vasak. Die Fach ärzte

stehen ihren Patienten sowohl im MVZ

Chirurgie Uffenheim als auch weiterhin in

der Klinik Bad Windsheim zur Seite.

Rückendeckung gibt es aus der Politik:

„Die Übernahme und Fortführung

der chirurgischen Praxis durch die

Landkreis kliniken als MVZ ist ein posi -

tives Signal. Die Versorgung der Stadt

Uffen heim und des Umlandes mit diesem

Fach arztbereich ist für die Stadt entwicklung

und die medizinische Ver sorgung

von besonderer Bedeutung“, unterstreicht

Wolfgang Lampe, Uffenheims 1. Bürgermeister.

Kristin Langmann, Stadt- und Kreisrätin

schließt sich an: „Der Landkreis hat sich

unter Führung von Landrat Helmut Weiß

dazu entschieden, freiwerdende Facharztsitze

aufzukaufen, um zu verhindern, dass

diese aus dem Landkreis abwandern. Diese

Politik sowie dieses Modell werden sich

langfristig positiv auf die medizinische Versorgung

im ländlichen Raum auswirken.

Für alle besonders erfreulich ist , dass das

Personal des Medizinischen Versorgungszentrums

komplett übernommen wurde.

„Die Medizinischen Fachangestellten arbeiten

seit vielen Jahren in der Praxis, haben

sehr viel Erfahrung. Das ist ein erheblicher

Vorteil für uns und für die Qualität der Versorgung

und freut uns sehr“, zeigt sich auch

Dr. Vasak dankbar, bereits auf bestehende

Strukturen und ein gut ein gespieltes Team

zurückgreifen zu können.

Wir kümmern uns um die

üblichen Schmerzen, die jeder

von uns in Rücken, Hüfte,

Knie oder Schulter verspürt,

die jeden ärgern

Mit dem MVZ bleibt auch ein Durchgangsarzt

mit der Zulassung zur berufsgenossenschaftlichen

Heilbehandlung vor Ort. Das

MVZ hat eine D-Arzt Zulassung beantragt,

somit können künftig auch Arbeitsunfälle

inklusive Arbeitswege- und Schulunfälle

behandelt werden.

Sprechzeiten des MVZ Chirurgie

in Uffenheim:

Montag, Mittwoch, Donnerstag

8:00 – 18:00 Uhr

Dienstag geschlossen

Freitag 8:00 – 13:00 Uhr

Mehr Informationen zum MVZ Chirurgie

Uffenheim unter:

https://www.mvz-nea.de/

Hier gehts

zum Video

Ein hochmodernes Gerät ermöglicht Schmerztherapie

an der Wirbelsäule bei gleichzeitigem

Röntgen.

Mit der Stoßwellentherapie können Endzündungen

der Sehnen, Fersensporn oder die

sogenannte Kalkschulter behandelt werden.

Kontakt

MVZ Chirurgie Uffenheim

Dr. Michael Mitrovics

Ärztliche Leitung

Krankenhausstraße 1b

97215 Uffenheim

Tel.: 09842 951595

chirurgie.uffenheim@mvz-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

31


Pflegeschule

Die neue Ausbildung

nimmt den Menschen

mehr in den Blick

Schulleiterin Elisabeth Derrer zur neuen Generalistischen Pflegeausbildung /

Bessere Anleitung in der Praxis / Vernetzung bringt auch Empathie

Mit 60 Schülern hat am 1. September

2020 die Ausbildung an der

Pflegeschule Scheinfeld begonnen.

Das sind deutlich mehr Auszubildende

als in den Jahren zuvor.

Elisabeth Derrer, Schulleiterin der

Pflegeschule Scheinfeld, zieht ein

halbes Jahr nach der Einführung

der Generalistischen Pflegeausbildung

eine Bilanz. Was ist neu?

Wie lassen sich die steigenden

Schülerzahlen erklären? Und

welche Vorteile bringt die Generalistische

Ausbildung?

„Neu ist vor allem der Einsatz von Ausbildungskoordinatoren

und Praxisanleitern“,

sagt Elisabeth Derrer. Praxisanleiter werden

an den Kliniken Neustadt a. d. Aisch und

Bad Windsheim zwar schon seit 2004 eingesetzt

– die beiden Krankenhäuser hatten

hier eine Vorreiterrolle eingenommen –

seit 2020 ist deren Einsatz in allen Ausbildungseinrichtungen

im Bereich Pflege

Pflicht und gesetzlich geregelt.

Generalistik – Was ist das?

Das Gesetz, das die Generalistische Pflegeausbildung

regelt, ist im Jahr 2017 verabschiedet

worden. Bereits von 2004 bis 2008

hatte es vereinzelte Modellprojekte gegeben.

Inhalt der Generalistischen Pflegeausbildung

ist eine gemeinsame Ausbildung

der bis dahin getrennt betrachteten Pflegeberufe

Altenpflege, Krankenpflege und

Kinderkrankenpflege. Nach zwei Jahren

können Auszubildende wählen, ob sie die

Generalistische Pflegeausbildung fortsetzen

möchten oder sich weiter spezialisieren.

Ziel ist es, dass Pflegende künftig in

32 GESUND IN MITTELFRANKEN

allen drei Bereichen arbeiten können: In der

ambulanten und stationären Altenpflege,

im Krankenhaus und in der Kinderkrankenpflege.

Der Mensch wird in seiner

Gesamtheit gesehen

„Die neue Ausbildung nimmt den Menschen

viel mehr in den Blick“, findet Schulleiterin

Elisabeth Derrer. Weil Auszubildende

im praktischen Einsatz nicht mehr nur

beispielsweise den Klinikalltag kennen lernen,

sondern auch in den ambulanten

Pflegedienst oder das Pflegeheim hineinschnuppern,

lernen sie verschiedene

Facetten kennen – für mehr Empathie. „Ich

habe als junge Kinderkrankenschwester auf

der Säuglingsstation gearbeitet“, berichtet

Derrer von einer Zeit, die sie selbst beruflich

geprägt hat. „Welche Auswirkungen eine

Frühgeburt haben kann und was sie für die

Familie bedeutet, habe ich so richtig erst

erfasst, als ich später auf einer Kinderstation

arbeitete, wo ein Kind mit schwersten

Behinderungen aufgenommen wurde.“

Diese breit aufgestellte Ausbildung ermöglicht

einen Einblick in unterschiedliche

Arbeitsfelder. Die Auszubildenden erkennen

so besser die Besonderheiten der jeweiligen

Einrichtungen. „Diese Bedeutsamkeit

erfasst man aber oft erst, wenn man die

unterschiedlichen Bereiche gesehen hat“,

meint die Schulleiterin.

Praxisanleiter:

Feste Ansprechpartner vor Ort

Weiterer großer Vorteil ist aus ihrer Sicht,

dass Schüler in der Praxis stärker angeleitet

werden. Bisher gab es je Station Ansprechpartner

für die Auszubildenden, die aber

zum einen nebenher selbst ihrer pflegerischen

Tätigkeit nachkommen mussten

und damit wenig Zeit für die Schüler

hatten. Zum anderen wechselten die

Ansprechpartner für die Schüler mit jeder

Station. Jetzt sind feste Ansprechpartner

vorgeschrieben, sogenannte Praxisanleiter.

Dieses Modell hat Elisabeth Derrer von Beginn

an überzeugt, weshalb in den Kliniken

Neustadt a. d. Aisch und Bad Windsheim

bereits seit 2004 Praxisanleiter eingesetzt

werden – inzwischen fünf an der Zahl, drei

in Neustadt und zwei in Bad Windsheim.

„Die Schüler brauchen jemanden,

der sich verantwortlich fühlt“

Das Modell der Praxisanleiter sieht vor,

dass auf den Stationen nicht nur bereits

ausgebildete Pflegende sich neben ihrer

eigentlichen Tätigkeit auch um die Auszubildenden

kümmern. Zusätzlich sind

hauptberuf liche Praxisanleiter vorgesehen,

deren zentrale Aufgabe es ist, Pflegeschüler

auf den unterschiedlichen Stationen zu begleiten.

„Die Schüler brauchen jemanden,

der sich auch in der praktischen Ausbildung

verantwortlich für sie fühlt“, sagt Derrer.

„Wie sieht die Arbeitsleistung aus, wie ist

der Umgang mit Patienten, Kollegen, werden

Hygieneregeln eingehalten usw.“ Das

ist jetzt gesetzlich geregelt: mindestens

10 Prozent der praktischen Ausbildung (also

insgesamt 40 Stunden) müssen von einem

Praxisanleiter begleitet werden. Zusätzlich

gibt es sogenannte Ausbildungskoordinatoren,

die sich rund um Neustadt und Bad

Windsheim hauptsächlich um Organisatorisches

rund um die Ausbildung kümmern,

gemeinsame Stammtische initiieren, Ausflüge

planen und umsetzen sowie zum

Beispiel Schüler mit Migrationshintergrund

unterstützen.

Das Modell kann sich sehen lassen. In Bad

Windsheim ist die Zahl der Auszubildenden


Pflegeschule

Ein Video, in dem

sich Pflegeschülerin

Leonie vorstellt,

ist hier abrufbar.

von 30 im Jahr 2019 auf rund 60 im Jahr

2020 gestiegen. Den Aufwind schreibt

Elisabeth Derrer allerdings weniger

dem neuen Modell der Praxisanleiter

und Ausbildungskoordinatoren

zu, das in Bad Windsheim ja bereits

länger existiert. Stattdessen hat

die Generalistik offenbar den

einen oder anderen Träger motiviert,

Ausbildungen anzubieten:

Die Pflegeschule gewann zahlreiche

Kooperationsparter dazu,

vor allem im Bereich der Pflegeheime

und ambulanter Pflegedienste.

Wer Interesse an einer Pflegeausbildung

hat, kann sich an Elisabeth Derrer wenden

(siehe Kontaktkasten) oder direkt mit

einem möglichen Ausbildungsbetrieb, zum

Beispiel den Kliniken des Landkreises Neustadt

a. d. Aisch - Bad Windsheim in Verbindung

treten. Der nächste Ausbildungsjahrgang

beginnt im September 2021. Bis dahin

werden Bewerbungen entgegen genommen

unter https://www.kliniken-nea.de/

beruf-karriere oder schule@kliniken-nea.de

Kontakt

Zentrum für Pflegeberufe

Elisabeth Derrer

Schulleitung

Goethestraße 6

91443 Scheinfeld

Tel.: 09162 92 23 89

schule@kliniken-nea.de

Benefits für Pflegeschüler

der Kliniken Neustadt a. d. Aisch -

Bad Windsheim

• Ausbildung am Skills Lab

• Simulation mit Schauspiel-Patienten

• Sprachkurs für internationale

Auszubildende

• Attraktive Ausbildungsvergütung

(1. Jahr: 1140,69 €, 2. Jahr: 1202,07 €,

3. Jahr: 1303,38 €)

• Jahressonderzahlung einmalig

90 Prozent der aktuellen Ausbildungsvergütung

im November

• Abschlussprämie von 400 €

beim erstmaligen Bestehen der

Ausbildung

• Betriebliche Altersvorsorge

• Flexible Arbeitszeitmodelle

• Vereinbarkeit von Beruf und Familie

• Unterstützung bei Pflegefall

in der Familie

• Fort- und Weiterbildungen

• Kantine mit Frühstücksbuffet und

kostengünstigem Mittagessen

• Kostenlose Parkplätze

• Vermittlung von Wohnmöglichkeiten

33


SEI DABEI...

erde (w/w/d)

Dr. Becker Kiliani-Klinik Vitalis Wohnpark

wir bilden gemeinsam aus:

Wir bilden gemeinsam aus:

PFLEGEFACHFRAU/

PFLEGEFACHMANN (M/W/D)

Wir bilden gemeinsam aus:

Ausbildungsbeginn

mit Vertiefung Altenpflege

Ausbildungsbeginn

01.09.2020

AUSBILDUNGSBEGINN

01.09.2020

01.09.2021

PFLEGEFACHFRAU/

PFLEGEFACHMANN (M/W/D)

mit Vertiefung Altenpflege

mit vertiefung altenpflege

Mehr Infos:

Mehr Infos:

pflegeschulenea.de

nea.de

Mehr

ne

Kreisverband

Neustadt/A. - Bad

Windsheim

Kreisverband

Neustadt/A.

Kreisverband

- Bad

Neustadt/A. Bad

Windsheim

Windsheim

erband

Caritasverband Scheinfeld

Caritasverband Scheinfeld

und Scheinfeld

Landkreis Neustadt

Seniorenzentrum

kreis Neustadt a. d.

a. d. Seniorenzentrum

und Landkreis

d Windsheim e.V.

Aisch Neustadt - Bad Windsheim a. d. St. Maximilian e.V. Kolbe

St. Maximilian Kolbe

Aisch - Bad Windsheim e.V. Scheinfeld

Scheinfeld

34 GESUND IN MITTELFRANKEN

Sozialzentrum

Markt Erlbach

SENIORENRESIDENZ

BAD WINDSHEIM

Neustadt-Aisch


Klinikführer

Klinikführer

Standort

Neustadt a. d. Aisch

Standort

Bad Windsheim

MVZ

(Medizinisches

VersorgungsZentrum)

Neustadt a.d.Aisch

MVZ Chirurgie

in der Bismarckstraße

Dr. Johannes Wiesnet

Bismarckstraße 12-14

91413 Neustadt a.d. Aisch

Tel.: 09161 2044

chirurgie.bismarckstrasse@

mvz-nea.de

Klinik Neustadt a. d. Aisch

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-0

info@kliniken-nea.de

Medizinische Klinik 1 + 2

Chefarzt Dr. Gerald Wasmeier

Chefarzt Dr. Dieter Rost

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2401

Medizinische Klinik 3

Chefarzt Dr. Bernhard Fischer

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2341

Allgemein-, Viszeralund

Gefäßchirurgie

Chefarzt Dr. Daniel Ditterich

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2101

Unfallchirurgie

Chefarzt Dr. Mathias Bender

Stv. Chefarzt Dr. Frank Wagner

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2101

Anästhesie und

Intensivmedizin

Chefärztin Ruth Gröger

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161-70-0

Geburtshilfe und

Gynäkologie

Chefärztin Dr. Liane

Humann-Scheuenstuhl

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2201

HNO

Dr. Bernhard Buchta

Dr. Sabine Schagerl

Bamberger Straße 23

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 87-4580

Dr. Sebastian Bucher

Hauptstraße 21

91074 Herzogenaurach

Tel.: 09132 32-76

Urologie (Belegabteilung)

Dr. Joachim Schubert

Dr. Jörg Berfelde

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 87-2790

Pflegedienst

Dieter Schütz

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-3301

Klinik Bad Windsheim

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-0

info@kliniken-nea.de

Medizinische Klinik 4

Innere Medizin / Akutgeriatrie

Chefarzt Dr. Roland Friedlmeier

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-501

Medizinische Klinik 5

Rheumatologie (Belegabteilung)

Wolfgang Reichel

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 685 90 55

Allgemein-, Viszeralund

Gefäßchirurgie

Prof. Dr. Siegfried Walgenbach

Dr. Thomas Demann

Schwarzallee 10

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 65 13 65

Orthopädie, Unfallchirurgie,

Endoprothetikzentrum

Chefarzt Dr. Mathias Bender

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-101

Anästhesie

Chefärztin Ruth Gröger

Ltd. OÄ Frauke Wagner

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-901

Gynäkologie (Belegabteilung)

Dr. Michael Gampe

Thomas W. Schmidt

Dr. Dietmar Christmann

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-0

Geriatrische Rehabilitation

Chefarzt Dr. Roland Friedlmeier

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-501

HNO (Belegabteilung)

Christian Schmölz

Oberntiefer Str. 3

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 3136

Pflegedienst

Cornelia Kerschbaum

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-701

Zentrum für Pflegeberufe

Elisabeth Derrer

Goethestraße 6

91443 Scheinfeld

Tel.: 09162 92-2389

MVZ Radiologie

NEA gGmbH

Dr. Florian Zahnleiter

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a.d. Aisch

Tel.: 09161 70-2586

radiologie.paracelsus@

mvz-nea.de

Bad Windsheim

MVZ in der Klinik

Bad Windsheim

Dr. M. Krause

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-201

chirurgie.erkenbrechtallee@

mvz-nea.de

MVZ Rheumatologie

Bad Windsheim

Wolfgang Reichel

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 685 90 55

info@rheumawindsheim.de

MVZ Innere Medizin

am Schüsselmarkt

Dr. Juliane Rost

Schüsselmarkt 1

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 3760

innere.schuesselmarkt@

mvz-nea.de

MVZ Bad Windsheim

Orthopädie

& Unfallchirurgie

Dr. R. Brych

Oberntiefer Straße 3

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 5015

ortho.oberntieferstrasse@

mvz-nea.de

Uffenheim

MVZ Chirurgie Uffenheim

Dr. M. Mitrovics

Krankenhausstraße 1b

97215 Uffenheim

Tel.: 09842 95 15 95

chirurgie.uffenheim@

mvz-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

35


Würzburg

A3

A7

B8

B470

A73

Klinik

Neustadt a. d. Aisch

Erlangen

Klinik

Bad Windsheim

Nürnberg

Ihr Weg zu uns

Notfall

Der Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim liegt im nordwestlichen Teil

des Regierungsbezirks Mittelfranken.

Aus Würzburg kommend sind die Kliniken des Landkreises Neustadt a. d. Aisch -

Bad Windsheim mit dem Auto über die Autobahn 7 gut zu erreichen. Eine gute

Orientierung bietet die Beschilderung der Franken Therme Bad Windsheim, die

sich in unmittelbarer Nähe der Klinik Bad Windsheim befindet.

Die Klinik Neustadt a. d. Aisch ist ca. 20 km von Bad Windsheim entfernt und über

die B470 in wenigen Autominuten erreichbar.

Aus Richtung Nürnberg führt der Weg zu den Kliniken des Landkreises

Neustadt a. d. Aisch - Windsheim über die Bundesstraße 8.

In medizinischen Notfällen wenden Sie

sich bitte an die Integrierte Leitstelle

des Rettungsdienstes, die Sie telefonisch

über 112 erreichen.

In weniger dringenden Fällen sowie bei

Arbeits-, Sport- und Schulunfällen stehen

Ihnen rund um die Uhr die Notfall-Ambulanzen

unserer Kliniken zur Verfügung.

Diese sind über unsere Standort-Zentralen

zu erreichen (siehe letzte Innenseite in

diesem Heft).

Bei der Meldung eines Notfalls sollten

Sie die folgenden fünf W beachten:

Zertifizierungen

Wo ist der Notfall passiert?

Was ist passiert?

Wie viele Patienten oder Verletzte?

Welche Probleme oder Verletzungen?

Warten auf Rückfragen.

www.kliniken-nea.de

www.facebook.com/klinikennea/

www.twitter.com/kliniken_nea

kliniken_nea (Profilname)

kliniken-nea (Profilname)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!