16.12.2021 Aufrufe

Gesund im Mittelfranken - Ausgabe 9 - 2021/2022

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

AUSGABE 9

2021

GESUNDIN

MITTELFRANKEN

Jung, dynamisch,

leistungsstark –

so präsentiert sich

die neue Med4

Seite 18

Orthopädie und Unfallchirurgie

Schulterchirurgie

in der Klinik

Bad Windsheim

Seite 4

Intensivmedizin

Neue Intensivstation

bietet deutlich

bessere Versorgung

Seite 28

Pflegeschule

Praxisanleiterin:

Zur Pflege berufen

Seite 32


Editorial

Liebe Patientinnen und Patienten,

liebe Leserinnen und Leser,

4

dynamisch und leistungsstark – wie es die Titelstory unserer neuen Aus gabe

von Gesund in Mittelfranken verspricht, präsentiert sich nicht nur unsere neue

Med4 – Innere Medizin und Akutgeriatrie der Klinik Bad Windsheim. Auch Mitarbeiter

anderer Abteilungen und Einrichtungen unserer Kliniken des Landkreises

Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim suchen für Sie immer neue Wege

und Möglichkeiten, die Versorgung noch ein Stückchen mehr zu verbessern.

Moderne Räume, neue Behandlungsmethoden, attraktive Ausbildungswege für

angehende Pflegekräfte, Therapeuten und Ärzte und Zeit für Gespräche: Wir

möchten in allen Bereichen das Beste herausholen. So haben wir im vergangenen

Jahr, Mitten in der Corona-Pandemie, den Neubau in der Klinik Neustadt

a. d. Aisch bezogen, mit einer jetzt deutlich größeren und moderneren Intensivstation

und einer freundlichen, farbenfrohen Notaufnahme, die kurz nach dem

Umzug mit dem frisch erworbenen Zertifikat Chest Pain Unit glänzen konnte.

Die Medizinische Klinik 4 in Bad Windsheim unterzog sich unter Chefarzt Dr.

R oland Friedlmeier einer Verjüngungskur und bietet neben der bekannten

ganzheitlichen Versorgung älterer Menschen ein ähnlich umfassendes Programm

jetzt auch für jüngere an. Mit einem ausgebauten Leistungsspektrum im

Bereich der Schulterchirurgie, 3D-Schlüsselloch-Chirurgie in der Gynäkologie

und der überregional gefragten Expertise bei künstlichem Gelenkersatz sind wir

medizinisch top aufgestellt. Der vor gut einem Jahr vom Landkreis finanzierte

OP-Roboter für Knie-Operationen erfreut sich – trotz Corona und zwischenzeitlich

angeordnetem OP-Stopp – einer großen Nachfrage. Und immer wieder

werden wir für freundliches Personal und Wohlfühlatmosphäre gelobt.

Das gelingt nur mit zufriedenen, engagierten Mitarbeitern. Um die Ausbildung

junger Nachwuchskräfte so interessant und effektiv wie möglich zu gestalten,

denkt sich Elisabeth Derrer, Schulleiterin am Zentrum für Pflegeberufe, immer

wieder Neues aus, wovon auch Patienten profitieren. So stehen Pflegeschülern

in Bad Windsheim und Neustadt während ihrer dreijährigen Ausbildung Praxisanleiter

eng zur Seite. Wie so ein Alltag aussieht, was ihn interessant macht und

welchen Sinn er für den Nachwuchs hat, schildert Praxisanleiterin Manuela

Frühwald.

Ein gutes, strukturiertes Ausbildungskonzept nicht nur in der Pflege, sondern

auch für Ärzte, liegt Dr. Roland Friedlmeier am Herzen, dem geordnete Abläufe

wichtig sind und der sich über ein gut besetztes Team freut.

Auch wir sind glücklich und dankbar, dass unsere Mitarbeiter mit einem offenen

Ohr für Ihre Wünsche stets das Beste geben, um Ihnen als Patient und Ihren

Angehörigen den Aufenthalt bei uns so angenehm wie möglich zu bereiten.

Kommen Sie jederzeit zu uns. Wir sind für Sie da!

Beste Gesundheit im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen

Ihnen

Impressum

Gesund in Mittelfranken Nr. 9/2021

Herausgeber:

Kliniken des Landkreises

Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Postanschrift:

Kliniken des Landkreises

Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-912

www.kliniken-nea.de

Redaktionsleitung: Benjamin Maier,

Organisationsentwicklung |

Marketing | PR & Neue Medien

Layout, Satz + Druck:

TV Satzstudio GmbH

Neidhardswinden 63

91448 Emskirchen

Bildquellen: Alle Fotos stammen aus

den Einrichtungen der Kliniken des

Landkreises Neustadt a. d. Aisch -

Bad Winsheim, wenn nicht anders

angegeben.

28

Ihr

Helmut Weiß

Landrat

Stefan Schilling

Vorstand

Dr. Mathias Bender

Ärztlicher Leiter

Dr. Gerald Wasmeier

Ärztlicher Leiter

2 GESUND IN MITTELFRANKEN


Inhalt

Der Oberarzt der Abteilung für

Orthopädie und Unfall chirurgie der

Klinik Bad Windsheim hat sich auf

die Behandlung auch schwerster

Schulter verletzungen spezialisiert.

4

6

8

Orthopädie und Unfallchirurgie

Schulterchirurgie in der Klinik Bad Windsheim

MVZ Bismarckstraße:

Erweitertes Leistungsspektrum unter neuer Leitung

MVZ Bismarkstraße:

Arthrose-Behandlung mit Eigenblut

12 Endoprothetik

Große Nachfrage nach Roboter-Operationen

trotz Corona-Jahr

Med4 Klinik Bad Windsheim:

Jung, dynamisch, leistungsstark

18

18 TITELTHEMA

Med4 Klinik Bad Windsheim

Jung, dynamisch, leistungsstark –

so präsentiert sich die neue Med4

24 Gynäkologie

Gynäkologische Laparoskopie in Neustadt a. d. Aisch

26 Notaufnahme

Spezialisiert auf die Behandlung von Herzinfarkten

28 Intensivmedizin

Bessere Versorgung im Neubau

32 Pflegeschule

Zur Pflege berufen

35 Klinikführer

Chefärztin Ruth Gröger:

Neue Intensivstation

bietet deutlich

bessere Versorgung

Praxisanleiterin Manuela Frühwald

über die Liebe zur Pflege, Wir-Gefühl

und Anekdoten aus dem Alltag

32

GESUND IN MITTELFRANKEN

3


Orthopädie und Unfallchirurgie

Schulterchirurgie

in der Klinik Bad Windsheim

Ob Schultergelenksprengung, Kalkschulter oder

Schulterluxation: Dr. Hani Eltair, Oberarzt der Abteilung für

Orthopädie und Unfallchirurgie der Klinik Bad Windsheim,

hat sich auf die Behandlung auch schwerster Schulterverletzungen

spezialisiert. Er verstärkt seit einem Jahr

das Chirurgen-Team in der Klinik Bad Windsheim, die ihr

Leistungsspektrum damit erweitert und seit Neuestem

auch Schulteroperationen per Schlüsselloch chirurgie

anbietet.

„Auch vorher schon sind Schulterverletzungen

in der Klinik Bad Windsheim versorgt

worden“, sagt Dr. Eltair. Für kompliziertere

Eingriffe seien Menschen aus der

Region jedoch in umliegende Kliniken

verlegt worden. Das ist jetzt nicht mehr

notwendig.

Schulter-Arthroskopie

(Gelenkspiegelung der Schulter)

Bei einer arthroskopischen Spiegelung, die

Untersuchung und Behandlung zugleich

ist, wirft der Operateur über zwei kleine

Schnitte per Schlüssellochtechnik

einen Blick

ins Innere

der Schulter.

Dem

vorausgegangen

sind Ultraschalluntersuchungen

und ggf. weitere bildgebende Verfahren

wie die Untersuchung im MRT, die nach

dem Anamnese-Gespräch erste Aufschlüsse

über die Verletzung geben. Während der

Arthroskopie wird dann über einen Stab

eine winzige Kamera in das Gelenk geführt.

Der Operateur kann so über einen Bildschirm

ins Innere schauen – und bei Bedarf

gleich therapeutische Maßnahmen ergreifen.

„Wenn notwendig, werden Weichteile

rekonstruiert oder Knochenvorsprünge abgeschliffen“,

sagt Dr. Eltair und weiß: „Für

solche Eingriffe braucht es erfahrene

Schulterchirurgen“.

Häufige operative Schultereingriffe sind

die arthroskopische Rotatoren-Manschetten-

Rekonstruktion, die oft bei älteren

Menschen durch Unfall oder Verschleiß

vorkommt, die Behandlung der Kalkschulter

oder des Impingement-Syndroms.

Auch unfallbedingte Verletzungen,

zum Beispiel nach

Schulterluxation

können

arthro-

sko-

pisch

angegangen

werden.

Foto: Adobe Stock

YouTube:

Dr. Eltair und seine

Schwerpunkte


Orthopädie und Unfallchirurgie

Vorteile der Arthroskopie

und Schlüssellochchirurgie

Der Vorteil der arthroskopischen Chirurgie:

Noch während der Untersuchung können

mögliche Verletzungen gleich auch chirurgisch

behandelt werden. Dank der eingeführten

Kamera sieht der Operateur

Bänder, Sehnen und Muskeln in zehnfacher

Ver größerung auf einem Monitor. Durch

die angewandte Schlüssellochchirurgie mit

kleinsten Schnitten wird das Gewebe im

Vergleich zur früher angewandten offenen

Operationsmethode geschont. Es treten

deutlich weniger Komplikationen auf und

auch der Wundschmerz ist in der Regel

geringer als bei der bisherigen offenen

Schulterchirurgie. Kosmetischer Nebeneffekt:

Weil nur kleinste Schnitte notwendig

sind, sind hinterher auch nur kleinste Narben

sichtbar. Aufgrund der überwiegenden

Vorteile lösen arthroskopische Verfah -

ren – wo es möglich ist - immer mehr die

bis herige offene Operationsweise ab.

Offen operiert werden in der Klinik

Bad Windsheim nur noch größere Eingriffe,

wie der künstliche Gelenkersatz der Schulter,

Pathologien der langen Bizepssehne

sowie kompliziertere Fälle der Schulterinstabilität,

zum Beispiel mit knöchernen

Verletzungen der Pfanne, sowie Frakturversorgungen.

Sprechstundentermin vereinbaren

Lassen Sie sich bei anhaltenden oder neu

aufgetretenen Schulterschmerzen gern von

uns beraten. Auch für eine Zweitmeinung

können Sie sich an unsere erfahrenen Ärzte

wenden. Vereinbaren Sie gleich einen Termin

in der Sprechstunde.

Weitere Informationen zu Schulterverletzungen,

wie sie behandelt werden und wie

lange in der Regel der Heilungsprozess

dauert, lesen Sie online:

https://www.kliniken-nea.de/medizin-pflege/

klinik-bad-windsheim/schulter

Was ist eine Schulter-Arthroskopie?

Bei der Arthroskopie (Gelenkspiegelung) wird über einen kleinen Hautschnitt eine

winzige Kamera ins Innere des Gelenks geführt. Der Operateur hat somit während

der Untersuchung die Möglichkeit, auf einem Bildschirm das Innere des Gelenks zu

betrachten. Noch während der Gelenk spiegelung können nach erfolgter Diagnose

Verletzungen operativ versorgt werden. Ange wendet wird die Schulterspiegelung

zur Abklärung von Schulterverletzungen und -beschwerden, zum Beispiel bei

Gelenkverschleiß (wie Arthrose), Entzündungen im Schultergelenk oder nach Verletzungen,

die durch einen Unfall entstanden sind. Der Eingriff erfolgt per Schlüssellochchirurgie.

Das heißt, es werden nur winzige Schnitte gesetzt.

Ihre Fachklinik vor Ort

Klinik Bad Windsheim

Abteilung für Unfallchirurgie,

Orthopädie, Endoprothetikzentrum

Dr. Hani Eltair

Oberarzt

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-101

info.epz@kliniken-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

5


MVZ Bismarckstraße

Erweitertes Leistungsspektrum

unter neuer Leitung

Dr. Johannes Wiesnet führt seit April das MVZ in der Bismarckstraße

Frischer Wind im Medizinischen Versorgungs zentrum in

der Bismarck straße: Seit April 2021 leitet Dr. Johannes

Wiesnet das MVZ in Neustadt a. d. Aisch und hat damit

den Staffelstab von Dr. Ernst Holz berger übernommen.

Das den Patienten bereits vertraute Leistungsspektrum

bleibt und wird um weitere Bereiche

ergänzt.

„Mit Dr. Wiesnet konnte ein versierter Facharzt

verpflichtet werden, der im Landkreis und in der

Region kein Unbekannter ist: Durch Tätigkeiten

in den Kliniken in Neustadt a. d. Aisch, Bad

Windsheim, Fürth und Herzogenaurach ist

ihm die Gesundheitslandschaft in der Region

bestens vertraut“, freut sich Klinik-Vorstand

Stefan Schilling über die kompetente Verstärkung

und Leitung im MVZ, dessen

Träger die Kliniken des Landkreises Neustadt

a. d. Aisch – Bad Windsheim sind.

Dr. Holzberger arbeitet bis Ende März

2022 weiterhin im MVZ, allerdings in

Vorbereitung auf den bevorstehenden

Ruhestand mit verkürzter Stundenzahl.

Er hatte die frühere Praxis Dr. Holzberger

über 30 Jahre lang geführt und

die Leitung im April 2021 vertrauensvoll

an Dr. Wiesnet abgegeben.

Der Facharzt für Allgemeinchirurgie

sowie Facharzt für

Unfallchirurgie verfügt zusätzlich

über fundierte Kenntnisse

in der Notfallmedizin und in

der Skelett-Radiologie, einem

Teilbereich der Radiologie.

Weitere Schwerpunkte und

Erfahrungen liegen in den

Bereichen Proktologie, Allgemein-,

Viszeral-, Thorax-

6 GESUND IN MITTELFRANKEN


MVZ Bismarckstraße

Gefäß- und Unfallchirurgie. Dr. Wiesnet ist

zudem Durchgangsarzt der Berufsgenossenschaft.

Damit können im MVZ weiterhin

Berufsunfälle behandelt werden. „Durch

die breite Aufstellung wird das bisherige

Leistungsangebot des MVZ-Standortes

nicht nur ergänzt, sondern gar erweitert“,

sagt der Klinik-Vorstand.

Neu angeboten wird mit dem Eintreten

von Dr. Wiesnet beispielsweise eine sogenannte

Vakuumtherapie. Dabei handelt

es sich um eine Unterdruck-Therapie zur

Behandlung chronischer Wunden wie das

offene Bein bei Veneninsuffizienz oder

auch ver schmutzte Wunden, wie kürzlich

die Hochwasserwunden. „Die Therapie

ermöglicht eine antibiotikafreie Reinigung

der Wunde und stimuliert das Wachstum

des Gewebes. Damit erzielt die Vakuumtherapie

nachweisbar positive Effekte bei

chronischen Wunden“, erläutert Dr. Wiesnet

das Verfahren.

Auch eine neue Eigenbluttherapie bei

Arthrose und anderen Gelenkerkrankungen,

näher beschrieben im Beitrag

„Arthrose-Behandlung mit Eigenblut“ in

diesem Magazin, erweitert das Leistungsspektrum

des MVZ in der Bismarckstraße.

Die Ultraschalldiagnostik ist bereits auf den

modernsten Stand umgestellt und die

Einführung auf ein digitales Röntgen mit

geringerer Strahlenbelastung und vereinfachten

Abläufen ist geplant.

Künftig vorgesehen ist, das Spektrum um

die Diagnostik der venösen und arteriellen

Durchblutungsstörungen zu erweitern und

zunehmend ambulante operative Therapien

zu ermöglichen. „So können beispielsweise

Metallentfernungen auch ohne

Krankenhausaufenthalt ambulant bei uns

im MVZ vorgenommen werden“, sagt Dr.

Wiesnet.

Im Wandel der Zeit befindet sich nicht nur

die Medizin. Auch Abläufe werden mit fortschreitender

Digitalisierung schneller und

moderner. Als Stichworte nennt Dr. Wiesnet

hier die elektronische Patientenakte und

das E-Rezept, welches spätestens im kommenden

Jahr ansteht, und aktuell schon

die komfortable Möglichkeit für Patienten,

auf der Website online Termine für den

nächs ten Besuch im MVZ zu vereinbaren.

Online Terminvereinbarung

Weitere Informationen

zum MVZ in der Bismarckstraße

in Neustadt a. d. Aisch unter

www.mvz-nea.de/leistungen/chirurgiemvz-chirurgie-in-der-bismarckstrasse

Ihr MVZ vor Ort

MVZ Chirurgie in der Bismarckstraße

Dr. Johannes Wiesnet

Facharzt für Allgemeinchirurgie

und Unfallchirurgie

Bismarckstraße 12-14

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 2044

chirurgie.bismarckstrasse@mvz-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

7


MVZ Bismarckstraße

Arthrose-Behandlung

mit Eigenblut

Eigenblut-Therapie statt künstlicher Gelenkersatz? Mediziner schwören auf

eine relativ neue Therapie, mit der aus Eigenblut konzentriertes Plasma

gewonnen wird, das Selbstheilungsprozesse des Körpers beschleunigt.

Die sogenannte ACP-Therapie, eine Eigenblut-Therapie mit Autologem

Conditioniertem Plasma, wenden Spitzensportler gern an, um schnell

wieder auf die Beine zu kommen. Auch Arthrose-Patienten können von

der Methode profitieren und Schmerzen – zumindest für eine Weile –

lindern. Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in der Bismarckstraße

in Neustadt a. d. Aisch hat diese ganz besondere Art der Eigenblut-Behandlung

seit Anfang des Jahres 2021 im Programm.

„Bei Arthrose-Schmerzen in der Hüfte oder

im Knie muss es nicht immer gleich ein

künstliches Gelenk sein. Auch Schmerzen

in anderen Gelenken lassen sich per ACP

stark reduzieren“, berichtet Dr. Frank

Wagner über Erfahrungen von Patienten,

die er mit der ACP-Therapie behandelt hat.

Dr. Wagner ist Stellvertretender Chefarzt

der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie

der Klinik Neustadt a. d. Aisch. Im

MVZ in der Bismarckstraße in Neustadt ist

er als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

und spezielle Unfallchirurgie tätig

– und dort eben auch für die ACP-Therapie

zuständig.

Es ist schon früher geplant gewesen, aber

seit Anfang des Jahres hat das MVZ Neustadt

ACP im Angebot. „Es hat coronabedingt

länger gedauert, bis die Zentrifuge

da war“, erklärt Dr. Wagner. Die Zentrifuge

ist neben dem speziellen sterilen Spritzensystem

das wichtigste Instrument bei ACP:

Etwa fünf Minuten dauert es, bis darin das

körpereigene Blutplasma vom Rest des

Bluts getrennt ist. Bei etwa 1500 Umdrehungen

pro Minute werden in der Zentrifuge

vor allem die Blutplättchen konzentriert:

Es entsteht ein biologischer Wirkstoff

ohne Zusatz von anderen oder gar künstlichen

Substanzen oder Medikamenten.

Das dreifach konzentrierte Blutplasma wird

bei Beschwerden millimetergenau in die

betroffene Stelle injiziert, kontrolliert mit

Röntgengerät oder Ultraschall. Die ambulante

Behandlung dauert etwa eine halbe

Stunde. Die Blutplättchen setzen an dem

verletzten oder entzündeten Gewebe eine

Vielzahl von Wachstumsfaktoren frei. Diese

regen die Zellneubildung im Gewebe an,

hemmen schmerzhafte Entzündungen und

können so den Heilungsprozess fördern,

weil mit weniger Schmerzen wieder mehr

Bewegung möglich ist. „Muskelaktivierung“

nennt Dr. Wagner als Schlagwort. „Jede

Bewegung habe einen positiven Effekt auf

die Schmerzbahnen“, sagt er und weist auf

8 GESUND IN MITTELFRANKEN


MVZ Bismarckstraße

Erfolgreiche ACP-Therapie

im MVZ Neustadt a. d. Aisch

Foto: Adobe Stock

ein Grundproblem unserer heutigen

Gesellschaft hin: „Je mehr sich die

Menschen vor dem Computer wiederfinden,

umso schwerer wird es mit

der notwendigen Bewegung.“ Ein

Mangel an Bewegung führt aber zu

zahlreichen Erkrankungen.

Deshalb brauche es solche Behandlungsmethoden

wie ACP: Das aus

Eigenblut gewonnene Serum „hat

einen sehr hoher Anteil an Wachstumsfaktoren

und deshalb einen positiven

Effekt auf Schleimhaut und

Knorpel. Es wirkt relativ schnell, teils

zeigt schon die erste Spritze einen

Erfolg.“

Am Knie, wenn der Knorpelschaden

noch nicht zu groß ist, lässt sich

ACP im Rahmen einer Operation

auch mit einer Knorpelzelltransplantation

kombinieren. Das Eigenplasma

wird mit den gezüchteten

ebenfalls körpereigenen Knorpelzellen

vermischt, es entsteht eine

Art klebrige Masse. Die wird minimal-operativ

in den „Defekt“ eingebracht:

Gerade bei Schäden im

Kniegelenk gelinge oft „eine ganz passable

Wiederherstellung“, berichtet Dr. Wagner.

Dabei müsse aber gleichzeitig die Schrägstellung

des Beines optimiert werden: Die

ist oft der Auslöser von Knorpelschäden im

Knie. „Bei dieser Kombinationsmethode

wird die sonst selbst zu zahlende ACP-

Therapie von den gesetzlichen Krankenkassen

übernommen.“

Inzwischen beherrschen der Facharzt und

sein Team in Bezug auf die ACP-Therapie

„jeden Handgriff. Wir haben schon Routine

im Ablauf“. Die ist wichtig, denn ACP ist

bereits nach diesen wenigen Monaten eine

nachgefragte Therapie im MVZ

Neustadt a. d. Aisch,

mit steigenden

Fallzahlen.

Kein Wunder. Denn

laut Dr. Wagner ist ACP neben

anderen erfolgreichen Behandlungsmöglichkeiten

„eine der effektivsten konservativen

Methoden bei Arthrose“. Doch

der Stellvertretende Chefarzt schränkt ein:

„ACP hat keinen Dauereffekt. Es kann ein

Jahr und länger wirken. Aber die Arthrose

schreitet natürlich trotzdem voran.“

Bei fortschreitender Arthrose bleibt in vielen

Fällen dann doch nur noch eine konservative

Therapie mit schmerzlindernden

Medikamenten oder schließlich ein künstlicher

Gelenkersatz. Dann bieten die Kliniken

des Landkreises Neustadt a. d. Aisch

– Bad Windsheim kompetente Hilfe. Die

Klinik in Bad Windsheim ist immer wieder

im Klinikranking der regionalen Tageszeitungen

in den oberen Rängen dabei.

Das zertifizierte Endoprothetikzentrum

der Maximalversorgung in Bad Windsheim

setzt im Jahr rund 900 Knie- und Hüft-

Prothesen ein und genießt einen ausgezeichneten

Ruf.

ACP-Therapie –

Was ist das eigentlich?

ACP ist eine „natürliche Therapie

bei Arthrose“. ACP ist die

Ab kürzung für „Autologes

Condi tioniertes Plasma“.

Autolog bedeutet „körpereigen

und biologisch“. Conditioniert

steht für das Aufbereiten des

Blutes. Plasma: Dieser Bestandteil

des Blutes wird konzentriert.

Dass diese körpereigenen,

aufbereiteten Blut-Wirkstoffe

gegen Schmerzen

helfen können, ist in

zahlreichen, international

veröffent lichten

wissenschaftlichen Studien

dokumentiert.

Bei der Anwendung der

100 Prozent biologischen,

kon servativen ACP-Therapie

sind weder kurz- noch fristige Unverträglichkeiten

langbekannt.

Der Grund: Es werden

ausschließlich körpereigene

auf bereitete Wirkstoffe verwendet.

Eine ähnliche Behandlungsmethode

ist das „Platelet Rich

Plasma“, kurz PRP. Im MVZ

Neustadt a d. Aisch setzen

Dr. Frank Wagner und sein

Team aber ausschließlich auf

die in München entwickelte

ACP-Therapie.

GESUND IN MITTELFRANKEN

9


MVZ Bismarckstraße

Ein paar Milliliter körpereigenes Blut

reichen, um reichhaltiges Plasma zu

gewinnen, das bei einer Verletzung

oder Erkrankung den Heilungsprozess

beschleunigt.

Eine Zentrifuge trennt Blutplasma

vom Rest des Bluts.

Körpereigenes Blut wird entnommen und hinterher

in konzentrierter Form für die Therapie verwendet.

10 GESUND IN MITTELFRANKEN


MVZ Bismarckstraße

Mission erfüllt: Hier wurde Blutplasma

erfolgreich vom Rest des Blutes getrennt.

ACP-Therapie – Wofür ist sie geeignet?

Die ACP-Therapie eignet sich

beson ders bei Arthrose-Problemen,

also wenn die Knorpel in Gelenken

verschleißen. Sprunggelenk, Knie,

Hüfte, Rücken, Finger, Ellbogen,

Schulter – die Eigenblutbehandlung

ist grundsätzlich bei jedem dieser

Gelenke möglich.

Beispiel entzündliche und verschleiß

bedingte Rückenbeschwerden.

Hier wird das dreifach konzentrierte

Blutplasma millimeter -

genau in die betroffene Struktur

des Rückens oder der Wirbelsäule

injiziert, kontrolliert mit Röntgengerät

oder Ultraschall. Die ambulante

Behandlung dauert höchs tens

eine halbe Stunde. Die Blutplättchen

setzen an dem verletzten oder

entzündeten Gewebe eine Vielzahl

von Wachstumsfaktoren frei. Diese

wiederum regen die Zellneubildung

im Gewebe an, hemmen

schmerz hafte Entzündungen und

können so den Heilungsprozess

fördern. Denn mit weniger Schmerzen

steigt wiederum die Beweglichkeit.

ACP wird aber auch bei Tennis-

Ellbogen oder bei Muskelverletzungen

im Leis tungssport angewendet:

Hier beschleunigt die

Therapie nachge wie sener maßen

die Genesung. Doch müssen Patienten

die Leistungsfähigkeit des

Muskels berücksichtigen: Fatal

kann sich auswirken, wieder zu

bald in den Wettkampf einzusteigen.

Grundsätzlich bedarf ACP deshalb

immer zuerst einer genauen

Anam nese – also das Erfragen der

Beschwerden und der Krankengeschichte

des Patienten durch

einen qualifizierten Fach arzt.

Orthopäden oder Sport mediziner

sind hierfür die geeig netsten

Ansprech partner.

Herr Dr. Wagner, bei welchen Beschwerden

kommt die ACP-Therapie in Frage?

Dr. Wagner: Man kann diese Art der

Eigenblutbehandlung bei Sportverletzungen

anwenden, aber auch bei leichter

bis mittelschwerer Arthrose in vielen

Gelenken. Darunter sind Sprunggelenk,

Ellbogen, Schulter, Hüfte, Knie, aber

auch Rückengelenke.

Was empfehlen Sie bei Gelenkschmerzen?

Dr. Wagner: Kommen Sie zu uns ins

MVZ Neustadt, lassen Sie uns über Ihre

Schmerzen reden. Man muss es sich

anschauen, mit dem Patienten darüber

reden, ob ACP in Frage kommt. Denn

nicht immer ist Arthrose der Grund für

Gelenkschmerzen. Wir sind offen für

Behandlungs-Alternativen.

Wie läuft die ACP-Behandlung ab?

Dr. Wagner: Der Patient kommt in den

OP-Bereich. Alles läuft steril ab. Zuerst

wird mit einer speziellen Spritze 15 Milliliter

Blut entnommen. Der Behälter

kommt für fünf Minuten in eine Zentrifuge,

um die Blutplättchen herauszuholen.

Das hochkonzentrierte, plättchenreiche

Plasma spritzen wir dann

wieder in das Gelenk.

Wie lange dauert die Behandlung?

Dr. Wagner: Drei bis fünf Spritzen werden

empfohlen. Normalerweise sind es

bei uns drei Spritzen etwa im Wochenabstand.

Aber bei manchen Patienten

schlägt schon die erste so gut an, dass es

keine weiteren Behandlungen braucht.

Zahlt die Kasse die Behandlung?

Dr. Wagner: Nein, die Kassen übernehmen

das leider nicht. Die ACP-Therapie

müssen gesetzlich Versicherte deshalb

selbst bezahlen. Wir rechnen nach der

GOÄ ab, der Gebührenordnung für

Ärzte. Eine Behandlung kostet gut 100

Euro – das meiste davon ist das Material:

Alleine eine dieser speziellen sterilen

Spritzen kostet bereits über 60 Euro.

Online Terminvereinbarung

Weitere Informationen

zum MVZ in der Bismarckstraße

in Neustadt a. d. Aisch unter

www.mvz-nea.de/leistungen/chirurgiemvz-chirurgie-in-der-bismarckstrasse

Öffnungszeiten

Montag 8:00-12:00 und 14:00-18:00 Uhr

Dienstag 8:00-12:00 und 14:00-18:00 Uhr

Mittwoch 8:00-12:00 und 14:00-18:00 Uhr

Donnerstag 8:00-12:00 Uhr

Freitag 8:00-12:00 Uhr

und nach Vereinbarung: Tel. 09161 2044

Arbeits-, Schul- und Wegeunfälle

(Durchgangsarzt)

Montag, Dienstag, Mittwoch 8:00-18:00 Uhr

Donnerstag, Freitag 8:00-12:00 Uhr

Ihr MVZ vor Ort

MVZ Chirurgie in der Bismarckstraße

Dr. Frank Wagner

Facharzt für Orthopädie

und Unfallchirurgie

Bismarckstraße 12-14

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 2044

chirurgie.bismarckstrasse@mvz-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

11


Endoprothetik

Große Nachfrage nach

Roboter-Operationen

trotz Corona-Jahr

Seit über einem Jahr werden im Endoprothetikzentrum

der Maximalversorgung

in Bad Windsheim künstliche Kniegelenke

auch mit Roboter-Hilfe eingesetzt – Chefarzt

Dr. Mathias Bender zieht Bilanz.

Modernste Technik, die große Vorfreude

auf noch bessere Versorgungsmöglichkeiten

für Patienten, ein paar gelungene

Operationen mit Roboter-Hilfe für den

guten Vorgeschmack – und dann kam

Corona: Lockdown, Einstellen des Regelbetriebs

und ein technischer Helfer, der

einsam im Operationssaal vor sich hin

schlummerte.

„Das Jahr mit OP-Roboter war ein Corona-

Jahr“, sagt schulterzuckend Dr. Mathias

Bender, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie

und Unfallchirurgie der Kliniken

Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim und

Leiter des Endoprothetikzentrums der

Maximalversorgung. Heißt: Die für eine

Million Euro angeschaffte Technik der

Superlative stand im ersten Betriebsjahr

etwa sechs Monate lang ungenutzt

herum. Der OP war geschlossen.

„Wir hatten unseren Startschuss im Juli

2020“, blickt Dr. Bender auf ein ungewöhnliches

Jahr zurück, „im November wurden

alle nicht dringend notwendi gen Ope rationen

gecancelt, zum Schutz der Patienten

vor einer möglichen Ansteckung mit dem

Corona Virus“. Trotz großer Schmerzen und

Leidensdruck der Betroffenen handelt es

sich um planbare Operationen: „Da es sich

beim Einsatz künstlicher Gelenke in den

meisten Fällen nicht um eine Operation

handelt, die notfallmäßig stattfinden muss,

wurden diese Operationen im Corona-

Jahr über mehrere Monate ausgesetzt“,

erklärt Chefarzt Dr. Bender. „Im März,

nachdem das Klinikpersonal geimpft war

und sich keine Corona-Patienten mehr

im Bad Windsheimer Krankenhaus befanden,

haben wir – unter strengen Hygieneregeln

– langsam wieder angefangen zu

öffnen.“

12 GESUND IN MITTELFRANKEN


Endoprothetik


Endoprothetik

Umso erstaunlicher ist, dass von den 200

für das erste Betriebsjahr des Roboters

anvisierten Operationen 180 tatsächlich

umgesetzt werden konnten – in der Hälfte

der Zeit. Das Interesse an der modernen

Technik ist groß, die Behandlungserfolge

haben sich schnell herumgesprochen.

„Um den Anfragen nachzukommen“, so

Dr. Bender, „haben wir unsere eigentlich

zwei Operationstage pro Woche zeitweise

auf drei bis vier Tage ausgeweitet. Somit

konnten wir Patienten, die sich bei uns

operieren lassen wollten, relativ schnell

einen OP-Termin anbieten“.

Inzwischen eilt dem Endoprothetikzentrum

der Maximalversorgung in Bad Windsheim

nicht nur im Landkreis ein ausgezeichneter

Ruf voraus. Auch über die Landkreis- und

Landesgrenzen hinweg kommen zahlreiche

Anfragen, zum Beispiel aus Aalen (Baden-

Württemberg), Frankfurt (Hessen), Berlin

oder auch Slowenien, oft gefolgt von großem

Lob: „Zu jeder Zeit waren alle Mitarbeiter

sehr freundlich und zugewandt und

ich hatte immer das Gefühl, dass man sich

besorgt (nur) um mich kümmert“, schreibt

eine Frau aus Baden-Württemberg, die

sowohl die hervorragende medizinische

Versorgung als auch die individuelle,

per sönliche Behandlung begeistert und in

höchsten Tönen lobt.

Trotz der Corona bedingten Unterbrechun gen

ist der Chefarzt glücklich mit seinem neuen,

treuen Begleiter im OP. War die An schaf fung

sinnvoll? „Ich finde, ja. Ich glaube, das ist ein

wesentlicher Schritt in die Zukunft. Nicht nur

in der Endoprothetik, auch in anderen medizinischen

Bereichen kommt immer mehr künstliche

Intelligenz zum Einsatz und steigert die

Behandlungsqualität. Die ist jetzt schon gut,

wird aber dadurch noch besser.“

Eingespieltes OP-Team: Dr. Nikolaj Vasak, Tamara Pöltl, Melanie Hesse und Dr. Mathias Bender.

14


Endoprothetik

„ Wartet nicht, es ist

Lebensqualität,

die verloren geht“

Künstlicher Knie-Ersatz:

65-Jährige sitzt einen Monat nach der OP

wieder auf dem E-Bike

Diagnose Arthrose – und dann? Wenn sich

die Knorpelschicht im Knie- oder Hüftgelenk

abnutzt, ob durch Verschleiß, Fehlstellungen

oder Verletzungen, reiben Knochen

schmerzhaft aufeinander. Viele Menschen

quälen sich jahrelang mit schmerzenden

Gelenken – oft aus Angst vor einer Operation.

Nicht nötig und verschenkte Lebensqualität,

findet Barbara Lenzer. Zwar wurde

ihr bereits vor zehn Jahren eine Arthrose

bescheinigt, so richtig quälend wurden die

Schmerzen aber erst im vergangenen Jahr.

Im März und April 2021 legt sie in 8 Wochen

noch insgesamt 450 Radkilometer zurück.

Ihre Lieblingsbeschäftigung, das Walken,

ist aber – wenn überhaupt – nur noch unter

starken Schmerzen möglich. „Schlimm

war der Ruheschmerz“, beschreibt die 65-

Jährige, was sie am meisten umtrieb. „Ich

habe mir abends ein Kissen unters Knie

gelegt, weil ich es nicht mehr durchdrücken

konnte und bin nachts vor Schmerzen aufgewacht.“

Barbara Lenzer fackelt nicht lang. In der Zeitung

liest sie von Operationen mit Roboterhilfe

im Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung

der Klinik Bad Windsheim.

Neben der medizinischen Expertise gefällt

ihr die angepriesene familiäre Atmosphäre.

„Unikliniken sprechen mich nicht an“, sagt

sie. Zu unpersönlich. Sie vereinbart einen

Termin in der speziellen Endoprothetiksprechstunde

und hat kurze Zeit später

eine Vorstellung bei Dr. Mathias Bender,

Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie

sowie Leiter des Endoprothetikzentrums

der Maximalversorgung in der

Klinik Bad Windsheim.

„Dr. Bender hat mich

untersucht, aber zu

keiner Zeit zu einer

OP gelenkt“, schildert

Barbara Lenzer. „Bei

bisher fehlendem

konservativem Behandlungsversuch

leiten

wir zunächst eine Basistherapie

ein, die Physiotherapie,

Analgetika

und Einlagenversorgung

umfasst“, sagte

der Spe zialist für den

Einsatz künstlicher Knieund

Hüftgelenke, „und

dann sehen wir weiter“.

Es wurde nicht besser und

Barbara Lenzer saß erneut

im Behandlungszimmer des

Chefarztes. Eine Teilprothese

stand zur Debatte. Teil, weil

Bänder und Muskeln noch okay

waren, ein kompletter Gelenkersatz

nicht notwendig. Die Entscheidung, ob

ein künstlicher Gelenkersatz erwünscht

ist, liege bei ihr selbst. Alternativ könnten

die nicht operativen Behandlungsmaßnahmen

über die bisherige Basisversorgung

noch ausgeweitet werden, informiert

der Arzt über die konservativen Möglichkeiten.

Die 65-Jährige entscheidet sich für die

Operation. Sie habe sich belesen und zahlreiche

Erfahrungsberichte von Patienten

gesehen, so viele, die sich zwei, drei Jahre

lang quälten, bevor sie den Entschluss für

eine OP fassten und den entsprechenden

Mut aufbrachten. „Ich habe so oft gehört:

15


Endoprothetik

‚Hätte ich das mal eher gemacht‘“, sagt

sie und spricht von verlorener Lebensqualität.

„Was soll ich mich ewig mit Schmerzen

rumquälen?“

Anfang Mai begibt sie sich auf den OP-Tisch

und lässt sich von Chefarzt Dr. Bender und

Roboter eine Teilprothese ins linke Knie einsetzen.

Die Teamarbeit zwischen Operateur

und künstlicher Intelligenz fruchtet. Nach

anfänglicher Übelkeit im Aufwachraum,

die sich nach schneller Reaktion der Pflegefachkräfte

innerhalb einer halben Stunde

wieder verloren hat, steht Barbara Lenzer

noch im Aufwachraum und am OP-Abend

auf Station auf und geht – schmerzfrei – die

ersten Schritte. Nach drei Tagen reduziert

sie freiwillig die Schmerzmittel. „Ich brauchte

nur noch die Hälfte“, sagt sie.

Auch das Drumherum gefällt Barbara Lenzer.

„Es sind alle sehr aufmerksam“, sagt sie, die

Ärzte, die jeden Tag zur Visite kommen, die

Schwestern, die häufig ins Zimmer schauen,

sich nach dem Befinden erkundigen und

fragen, ob Hilfe benötigt wird. „Ich bin sehr

umsorgt worden.“ Besonders lobt sie die

Organisation der Anschlussbehandlung.

„Bei der Anmeldung bin ich bereits an den

Sozialdienst verwiesen worden, der einen

Rehaplatz für mich reserviert und alles super

gut organisiert hat. Ich musste hinterher nur

noch vorm Krankenhaus in ein Taxi steigen

und bin in die Rehaklinik gebracht worden.“

Dort gab es nicht nur physiotherapeutische

Übungen und Anwendungen, sondern

von allen Seiten – Patienten wie Therapeuten

– auch große Anerkennung für die saubere

Narbe und die Funktionalität des frisch

operierten Knies. „Nach 15 Tagen kamen

die Klammern raus, damit ließ die Spannung

nach und ich konnte das Knie unheimlich

weit anwinkeln.“

Einmal mehr ist sie glücklich über ihre

Entscheidung, dass Sie die Operation so

schnell und in Bad Windsheim mit Roboter-

Hilfe habe durchführen lassen. „Der Roboter

wird vom Arzt geführt, der Operateur

kann damit viel genauer, viel präziser arbeiten

als mit bloßer Hand“, weiß Barbara

Lenzer und denkt zurück, warum sie sich

für Bad Windsheim entschieden hat:

„Wenn wir schon so tolle Technik im Landkreis

haben, bin ich dafür aufgeschlossen.

Ich hatte vollstes Vertrauen und überhaupt

keine Bedenken.“ Im Gegenteil war die

Technik in Kombination mit persönlicher

Expertise ein wesentlicher Entscheidungsgrund

für das Endoprothetikzentrum in

Bad Windsheim.

„Im Nachhinein bin ich sehr zufrieden“,

sagt die sportbegeisterte Frau, die direkt

nach der Reha im Juni wieder aufs geliebte

E-Bike stieg und problemlos 65 Kilometer

zurücklegte. „Ich radle unheimlich gern

umher, das macht mir Spaß“, schwärmt sie.

Im August war das Vertrauen ins Gelenk

so groß, dass die alte Leidenschaft, das

Walken, wieder aufleben durfte. Zunächst

5 Kilometer, gefolgt von einem wohltuenden

Muskelkater, und dann regelmäßigen

Wiederholungen. „Ich kann den Eingriff

jedem, der sich mit schmerzenden Gelenken

plagt, nur empfehlen“, sagt Barbara

Lenzer, bevor sie sich für einen Urlaub mit

dem Fahrrad in den Norden verabschiedet:

Rügen, Müritz, Usedom. „Wartet nicht.

Es ist Lebensqualität, die verloren geht.

Erfahrung vs. Hightech – Wer gewinnt?

Wann ist eine OP mit Roboter sinnvoll,

wann ein händischer Eingriff? „Kommt

drauf an“, meint Chefarzt Dr. Mathias

Bender und trifft die Entscheidung mit

jedem Patienten neu.

Wann würden Sie eine Knie-Operation mit

Roboterhilfe empfehlen, wann eher ohne?

Dr. Mathias Bender: Das kommt drauf an.

Relevant sind dabei für mich zwei Dinge.

Erstens: Was ist der Wunsch des Patienten?

Viele kommen auch von sehr weit her zu

uns, um sich mit Roboter-Hilfe operieren zu

lassen. Anderen ist das händische Verfahren

lieber. Wenn aus medizinischer Sicht nichts

dagegen spricht, versuche ich die jeweiligen

Vorstellungen zu berücksichtigen.

Zweitens kommt es aber auch auf die

individuellen Gegebenheiten, die Anatomie,

Vorerkrankungen, Verletzungen an,

welches Verfahren sich anbietet und

welche Prothese sich am besten eignet.

Das heißt, die Entscheidung treffen Sie für

jeden Patienten individuell?

Dr. Mathias Bender: Ja, ein beratendes

Gespräch ist hier unbedingt empfehlenswert.

Mit Roboter-Hilfe kann ich so exakt

operieren, wie es mit bloßer Hand kaum

oder nicht möglich ist. Allerdings sind wir

nach jahrelanger Erfahrung auch bei

händischen OPs sehr genau. Händisches

Operieren muss nicht unbedingt das

schlechtere Operieren sein. Ich bin dabei

flexibler, zum Beispiel auch beim Einsatz

möglicher Prothesenmodelle. Auch manch

komplexe Knie-OP lässt sich händisch

besser operieren als mit dem Roboter.

Die Entscheidung liegt am Ende beim

Patienten, der sich aber gründlich vom

erfahrenen Operateur beraten lassen

sollte.

16 GESUND IN MITTELFRANKEN


Endoprothetik

Jeder Handgriff sitzt: Hochkonzentriert und im engen Zusammenspiel nehmen Dr. Bender

und sein Team Millimeter-Arbeit im OP vor.

Endoprothetikzentrum

der Maximalversorgung

Der Begriff Endoprothetikzentrum der

Maximalversorgung steht für hervorragende

Arbeit und langjährige Erfahrung

der behandelnden Operateure. „Um die

Qualität der endoprothetischen Versorgung

zu erhalten und zu verbessern, ist ein hohes

Maß an Spezialisierung, Kompetenz und

Erfahrung erforderlich“, heißt es auf der

Website der Deutschen Gesellschaft für

Orthoädie und Unfallchirurgie (DGOOC).

Um diese zu gewährleisten und Qualitätsunterschiede

für Patienten und Angehörige

transparent zu machen, zertifiziert die

DGOOC gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft

Endoprothetik (AE) und dem Berufsverband

der Fachärzte für Orthopädie und

Unfallchirurgie (BVOU) medizinische Einrichtungen,

die sich durch besondere Qualität

beim Einsatz künstlicher Gelenke auszeichnen.

Die Zertifizierung erfolgt in Stufen.

Spitzenkategorie ist die Bezeichnung als

Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung

(EPZmax), wofür der Einsatz von

mindestens 200 Gelenken pro Jahr nachgewiesen

werden muss, mindestens 5 Jahre

Erfahrung der behandelnden Operateure

und eine verschwindend geringe Komplikationsrate

bei Operationen.

Rapid Recovery

Seit 2018 arbeitet das Endoprothetikzentrum

der Maximalversorgung unter der

Leitung von Chefarzt Dr. Mathias Bender

mit dem sogenannten Rapid Recovery

Verfahren, übersetzt: Schnelle Genesung.

Rapid Recovery zeichnet sich unter anderem

dadurch aus, dass Patienten nach

dem Einsatz einer Prothese schnell wieder

auf die Beine kommen. Schlüssel zum

Erfolg ist es, die Patienten von Anfang an

aktiv zu halten, und gar nicht erst immobil

werden zu lassen. Deshalb wird alles weg

gelassen, was einen unbehinderten Gang

beeinträchtigt. Dies sind z.B. Thrombosestrümpfe,

Schmerzkatheter, Wunddrainagen,

Infusionsnadeln, die intraoperative

Blutsperre und Blasenkatheder, die oft als

unangenehm empfunden werden. Auf

alle diese einschränkenden Dinge kann

verzichtet werden.

Wichtig sind dabei vor allem auch Eigenübungen.

Bereits am Operationstag dürfen

Patienten schon eine Stunde nach

der OP, in Begleitung eines Physiotherapeuten,

ihre Beine wieder voll belasten.

Wenige Tage nach dem Eingriff ist in

vielen Fällen ein sicherer Gang ohne

Gehstützen möglich.

Hier gehts

zum Video

Weitere Informationen zu Roboter

unterstützten Operationen, Patientenerfahrungen

und dem Endoprothetikzentrum

der Maximalversorgung

der Klinik Bad Windsheim unter

https://www.kliniken-nea.de/medizin-pflege/

klinik-bad-windsheim/endoprothetikzentrum

Ihre Fachklinik vor Ort

Klinik Bad Windsheim

Abteilung für Unfallchirurgie,

Orthopädie, Endoprothetikzentrum

Dr. Mathias Bender

Chefarzt

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-101

info.epz@kliniken-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

17


Med4 Klinik Bad Windsheim

Jung, dynamisch,

leistungsstark –

so präsentiert sich

die neue Med4

Die Medizinische Klinik 4 – Innere Medizin und

Akutgeriatrie – ist nur etwas für ältere Menschen?

Nicht unter der Leitung von Chefarzt Dr. Roland

Friedlmeier, der im Oktober 2020 die Abteilung

übernommen und das angestaubte Image

auf poliert hat: Jung, dynamisch, leistungsstark

präsentiert er sich und sein Team, das aus Ärzten,

Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden,

Psychologen und Pflegern besteht.

18 GESUND IN MITTELFRANKEN


Med4 Klinik Bad Windsheim


Med4 Klinik Bad Windsheim

Die Vision: Eine ganzheitliche, individuelle

Behandlung für Patienten, gleich welchen

Alters. „Es ist doch unvorteilhaft“, sagt

Dr. Friedlmeier, „dass ältere Menschen in

der Geriatrie ganzheitlich untersucht und

behandelt werden, jüngere aber nicht“.

Eine Situation, die er in seiner Abteilung

ändern möchte. „Jüngere Patienten profitieren

davon ebenso“, so der Chefarzt.

Insgesamt hat Dr. Friedlmeier das Leistungsspektrum

der Med4 ausgeweitet. Lag vor

einem guten Jahr der Schwerpunkt noch

fast ausschließlich auf der Altersmedizin,

sind inzwischen weitere Bereiche verstärkt

hinzugekommen: Neben der Akutgeriatrie,

in der Patienten beispielsweise nach einer

unfallchirurgischen oder orthopädischen

Versorgung weiterbehandelt werden,

kommen zunehmend auch jüngere Patienten

mit internistischen Beschwerden,

beispielweise mit Magen-Darm-Erkrankungen,

Bauchspeicheldrüsen-Entzündungen,

Atemwegsinfektionen, Lungenentzündungen

oder Brustbeschwerden.

Auch endoskopische Untersuchungen

in der Klinik Bad Windsheim sind in

Kooperation mit der Gastroenterologie,

durch Anna Szymonowicz vom MVZ

Am Schüssel markt, an der Tagesordnung.

Möglich ist die fachliche Expansion dank

personeller Verstärkung: Zwei internistische

Oberärzte sind im vergangen Jahr hinzugekommen,

zudem zwei Neurologen. Für

ihn eine Luxussituation, zumal es nicht

leicht ist, gutes Personal zu finden. In

Bad Windsheim hat aber nicht nur die

Kurstadt an sich ihren Reiz. Auch ein gutes,

struk turiertes Ausbildungskonzept liegt

Dr. Friedlmeier am Herzen. Eine Ober ärztin

ist als Mentorin damit betraut, jungen

Assis tenzärzten in der Ausbildung zur

Seite zu stehen. Fortbildungsmaßnahmen

werden gefördert und übernommen. Der

Fokus liegt hierbei auf der Inneren Medizin

mit Notfall- und Intensiv medizin.

Zufrieden zurückblicken kann der Chefarzt

der neuen Med4 auf zwei Auszeichnungen,

die die Kliniken des Landkreises Neustadt

a. d. Aisch - Bad Windsheim jüngst errungen

haben: Zum einen ist der Klinikverbund

zum Alterstraumazentrum gekürt worden.

Was bedeutet die Zertifizierung

als Alterstraumazentrum?

Das Zertifikat Alterstraumazentrum vergibt die Deutsche Gesellschaft

für Unfallchirurgie. Nach deren Angaben sind in Deutschland

von knapp 2000 Kliniken gut 100 als Alters traumazentren zertifiziert.

Voraussetzung dafür sind eine unfallchirurgische und eine

geriatrische Abteilung sowie die enge Zusammenarbeit beider

Bereiche. Zudem müssen weitere Fachbereiche vorhanden sein wie die Innere Medizin, Anästhesie und Intensivmedizin inklusive

Beatmungsmöglichkeiten, eine Radiologie sowie eine Notaufnahme mit Schock raum. Weitere Vorgabe ist die Einbindung von

Krankengymnastik bzw. Physiotherapie, von Ergotherapie, die Unterstützung bei der Hilfsmittelversorgung und die Koordination

des strukturierten Entlassungs- und Weiterbehandlungsmanagements unter alterstraumato logischen Gesichtspunkten.

Klinikvorstand Stefan Schilling freut sich über die Auszeichnung für beste Medizin im Sinne des Patienten, die mit der Zertifizierung

einhergeht, und hebt hervor: „Wir sind in West mittelfranken die Ersten und Einzigen, die als Alterstraumazentrum zertifiziert sind. Das

spricht erneut für die ausgezeichnete Qualität unserer Einrichtung. Darauf bin ich sehr stolz.“

20 GESUND IN MITTELFRANKEN


Med4 Klinik Bad Windsheim

Erfolgreich zertifiziert mit dem Qualitätssiegel Geriatrie. Oberärztin Dr. Heike Wiedemann, Chefarzt Dr. Roland Friedlmeier

und Stationsleitung Pflege Martina Neumeister (v.l.n.r.) präsentieren stolz die Urkunde.

Wofür steht das Qualitätssiegel Geriatrie?

ZERTIFIZIERTE QUALITÄT IN DER GERIATRIE

Bei einem planbaren Krankenhausaufenthalt entscheidet der Patient selbst,

in welcher Klinik er behandelt werden möchte. Orientierung bieten dabei

Siegel und Zertifikate, die etwas über die Qualität einer Klinik und deren

medizinische Versorgung aussagen. Das Qualitätssiegel Geriatrie wird vom

Bundesverband Geriatrie vergeben. Die Experten beurteilen unter anderem

die Qualifikation des Personals, Aufnahme- und Behandlungsprozesse,

Visiten, Entlassmanagement und inwiefern Angehörige in die Behandlung

einbezogen werden. Damit ist das Siegel ein wichtiges Entscheidungskriterium

bei der Klinikwahl.

GESUND IN MITTELFRANKEN

21


Med4 Klinik Bad Windsheim

„Ich habe mich gefühlt wie eine Königin“

83-Jährige nach komplizierter Fraktur

glücklich über ganzheitliche Versorgung in der Med4

Leichte Schmerzen sind immer noch da, es

zieht beim Gehen, ein Rollator hilft im Alltag.

Davon abgesehen geht es Doris Zeiler

wieder deutlich besser, was kaum jemand

für möglich hielt. Die 83-Jährige hat sich

im Juli beim Einsteigen ins Auto das Bein

verdreht. Die Folge war ein komplizierter

Unterschenkelbruch mit Sprunggelenksfraktur.

Der Unterschenkel ist dabei luxiert,

also aus dem Gelenk gesprungen, das Bein

war teilweise wie zertrümmert.

Nach einer notfallmäßigen Operation in der

Klinik Neustadt a. d. Aisch kam die Seniorin

zur Weiterbehandlung in die Klinik Bad

Windsheim. Dort zunächst in die Chirurgie

und Orthopädie, anschließend in die Akutgeriatrie

im dritten Stock und schließlich in

die Geriatrische Rehabilitation im 4. Stock

der Klinik Bad Windsheim.

„Man sieht es ihr auf den ersten Blick

nicht an, aber Doris Zeiler ist tatsächlich

eine nicht untypische Patientin der Geriatrie“,

sagt Dr. Roland Friedlmeier, Chefarzt

der Medizinischen Klinik IV, Innere Medizin,

Akutgeriatrie und geriatrische Rehabilitation

der Klinik Bad Windsheim, kurz Med4. Dabei

denkt er unter anderem an verschiedene

Begleiterkrankungen. Insofern habe nicht

nur ihr Alter (83 Jahre) und die Verletzung

den Ausschlag für eine geriatrische Weiterbehandlung

gegeben.

In der Med4 werden Patienten medizinisch,

pflegerisch und therapeutisch versorgt,

die von einer ganzheitlichen, individuellen

Behandlung profitieren. Doris Zeiler durfte

nach ihrem Sturz und der anschließenden

Operation das Bein sechs Wochen lang nicht

belasten. Sie wohnt allein in ihrer Wohnung,

wäre zu Hause völlig auf sich gestellt gewesen.

Bei der ganzheitlichen, auch auf soziale

Bedürf nisse eingehenden Behandlung,

zu nächst in der Akutgeriatrie, standen phy -

siotherapeutische Maßnahmen im Fokus.

Dabei ging es um eine früh rehabili tative

Komponente nach der akuten Verletzung.

Ziel war es, Stück für Stück wieder mobil zu

werden. Anfangs mit kleinen Übungen wie

Aufstehen aus dem Rollstuhl.

Drei Wochen später ging es in der Geriatrischen

Reha weiter, jetzt schon mit komplexeren

Übungen. Neben der ärztlichen und pflegerischen

Versorgung kamen Psycho-, Ergo-,

Logo- und weiterhin die Physiotherapie zum

Einsatz. „Ich habe mich gefühlt wie eine Königin“,

schwärmt Doris Zeiler noch Wochen

später. Ärzte, Schwestern, Therapeuten – „alle

waren sehr freundlich und nett. Die Schwestern

haben regelmäßig die Betten überzogen,

mein Bein geschmiert. Die Pflege und auch

das Essen waren wunderbar“, sagt sie.

Obwohl ihr Bein immer noch gelegentlich

schmerzt und anschwillt, ist sie froh, mit dem

Rollator wieder mobil zu sein. Sie lebt in ihrer

Wohnung, kann sich selbst versorgen. Über

die Fürsorge in der Med4 ist sie sehr glücklich

und dankbar: „Ich kann nicht jammern, es war

wunderschön in der Klinik. Ich hab mich dort

gut aufgehoben gefühlt.“

22


Sind für Sie da: Chefarzt Dr. Roland Friedlmeier (l.) und Assistenzarzt Dr. Hayyan Hendawi.

Die Kombination aus Unfallchirurgie und

Geriatrie im engen Austausch ist Ende

vergangenen Jahres von der Deutschen

Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)

zertifiziert worden. Zum anderen wurden

die Geriatrische Rehabilitation und die

Akut geriatrie der Klinik Bad Windsheim

kürzlich mit dem Qualitätssiegel Geriatrie

vom Bundesverband Geriatrie ausgezeichnet.

Überzeugt hat die Med4 dabei neben der

medizinischen, pflegerischen Kompetenz

mit bestens strukturierten Abläufen – eine

Herzensangelegenheit für Dr. Friedlmeier.

Weitere Informationen zur Med4

finden Sie auf unserer Klinik-Website:

https://www.kliniken-nea.de/medizin-pflege/

klinik-bad-windsheim/schulter

Ressourcenschonende Abläufe und somit

maximale Qualität bei minimaler Fehlerquote

sind ihm ein wichtiges Anliegen.

Neu etabliert wurde an der Med4 beispielsweise

ein Bettenmanagement und ein Ressourcenmanagement.

Von den Ergebnissen

profitiert die gesamte Klinik, die sowohl

bei Patienten als auch (potenziellen) Mitarbeiter

beliebt ist. „Wir wollen uns für die

Zukunft aufstellen“, bringt der Stratege seine

Agenda rund um die Med4 noch mal auf

den Punkt: Jung, strukturiert, mit Entwicklungschancen

für Mitarbeiter und möglichst

viel Zeit für den Patienten – für eine

individuelle, ganzheitliche Behandlung.

Folgen Sie uns auch auf

https://www.facebook.com/

klinikennea

https://www.instagram.com/

kliniken_nea/?hl=de

Ihre Fachklinik vor Ort

Klinik Bad Windsheim

Med4 – Innere Medizin, Akutgeriatrie,

geriatrische Rehabilitation

Dr. Roland Friedlmeier

Chefarzt Med4

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-301

roland.friedlmeier@kliniken-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

23


Gynäkologie

Gynäkologische Laparoskopie in Neustadt a. d. Aisch

3D-Blick durchs

Schlüsselloch

Wenn sich die weiblichen Beckenorgane senken, können die Symptome vielfältig und unterschiedlich

stark ausgeprägt sein: von einem Druck- oder Fremdkörpergefühl im Unterleib über Probleme

beim Wasserlassen und Inkontinenz bis hin zu Schmerzen, auch beim Geschlechtsverkehr. Wenn

das Bindegewebe im Beckenboden geschwächt ist, kann es vor allem nach den Wechseljahren,

nach schweren Geburten, bei starkem Übergewicht oder einer allgemeinen Veranlagung zu einer

Absenkung der Gebärmutter oder Harnblase kommen. Je nach Ausprägungsgrad der Senkung wird

dann ein chirurgischer Eingriff nötig. Moderner Technik sei Dank ist dieser keine große Sache mehr

und äußerst erfolgversprechend.

„Früher wurde von der Scheide aus

operiert. Oft kam es dann jedoch zu

einem Wiederauftreten der Beschwerden.

Mit den neueren Methoden ist diese

Rezi divrate von ca. 30 Prozent auf wenige

Prozent zurück gegangen“, erklärt Dr.

Liane Humann-Scheuenstuhl, Chefärztin

der Gynäkologie in der Klinik Neustadt

a. d. Aisch, die Vor teile der minimalinvasiven

Laparoskopie. „Heute können

wir mit dem Laparoskop nicht mehr

nur in den Bauchraum hineinschauen,

sondern damit auch dort arbeiten.“

Dabei wird ein Endoskop mit Licht und

Kamera durch den Bauchnabel in den

Unterleib eingeführt, sowie drei Instrumente

zum Operieren über kleine Bauchschnitte.

„Diese Methode erlaubt es uns,

im Team von zwei Ärzten, also mit vier

Händen, am Werk zu sein. Und statt die

Bauchdecke öffnen zu müssen, können wir

mit vier minimalen Einstichen von 0,5 bis

1 cm wie durch ein Schlüsselloch operieren.“

Dass Dr. Humann-Scheuenstuhl und

Oberarzt Dr. Norbert Maczo dabei den

vollen Durchblick behalten, verdanken sie

auch ihrem neuen Laparoskopie-Turm, der

seit vergangenem Jahr bei allen gynäkologischen

Bauchoperationen eingesetzt

wird und die Bilder des Laparoskops in 3D

auf den Bildschirm bringt. „Das hätten wir

uns gar nicht vorstellen können, aber dank

der starken Vergrößerung und der 3D-Technik

haben wir sogar eine bessere Sicht auf

die Organe als bei einer geöffneten Bauchdecke“,

freut sich Dr. Humann-Scheuenstuhl

über den hochmodernen Neuzugang.

Diesen teilt sich das Gynäkologie-Team

mit anderen Abteilungen: „Bei besonderen

Fällen arbeiten wir interdisziplinär mit der

Chirurgie und der Urologie zusammen,

zum Beispiel beim Harnverhalt, bei dem

die Senkung so ausgeprägt ist, dass die

Harnröhre abgedrückt wird. Kommt es

nach dem Eingriff zum Harnabgang,

kann die OP mit einem spannungsfreien

Band unterhalb der Harnröhre ergänzt

werden.“

Im Normalfall jedoch sind die Patientinnen

nach einer Senkungs-OP schnell wieder fit

und verlassen das Krankenhaus nach drei

bis vier Tagen. Dabei kann die Klinik auf

viel Erfahrung zurückgreifen: „Wir führen

sehr viele Senkungs-OPs durch, ganz überwiegend

laparoskopisch, mit sehr guten

Ergebnissen. Auch wenn wir noch kein

zerti fiziertes Beckenbodenzentrum sind,

verzeichnen wir mit über 100 laparoskopischen

Eingriffen pro Jahr mehr OPs

als manche Zentren. Und mit Dr. Maczo

24 GESUND IN MITTELFRANKEN


Gynäkologie

haben wir einen laparoskopischen

Künstler an Bord“, ist nicht nur Dr. Humann-

Scheuen stuhl von der Expertise in Neustadt

a. d. Aisch überzeugt. Der gute Ruf der Klinik

schallt über die Grenzen des Landkreises

hinaus. Davon zeugen die hohe Patientenzufriedenheit

und die Tatsache, dass viele

Patientinnen auf Empfehlung und auch

von außerhalb des eigentlichen Einzugsgebiets

in die Gynäkologie nach Neustadt

kommen.

„Werden Patientinnen mit einer Überweisung

durch ihren Frauenarzt bei uns

vorstellig, schauen wir uns jeden Fall erst

einmal an und erarbeiten dann einen individuellen

Plan für die Frau. Nicht immer

muss operiert werden, aber häufig hilft

Beckenbodentraining irgendwann nicht

mehr und ein Pessar zur Unterstützung des

Bindegewebes ist für die meisten keine

Lösung auf Dauer,“ erklärt Dr. Humann-

Scheuenstuhl. Im gleichen Atemzug weist

sie aber darauf hin, dass die Notwendigkeit

und der Wunsch nach einer Operation auch

vom individuellen Leidensdruck jeder einzelnen

Patientin abhängen.

Um die Vor- und Nachteile eines Eingriffs

abzuwägen, bietet die Klinik Neustadt

a. d. Aisch speziell für Frauen mit verschiedenen

Problemen wie Unterleibsschmerzen,

Myomen, Blutungen oder Senkungsbeschwerden

Sprechstunden an, mit

telefonischer Vor anmeldung unter 09161

70-2201.

Weitere Informationen zur Geburtshilfe

in der Klinik Neustadt a. d. Aisch finden Sie

unter https://www.kliniken-nea.de/

medizin-pflege/klinik-neustadt-a-d-aisch/

gynaekologie.

Ihre Fachklinik vor Ort

Klinik Neustadt a.d.Aisch

Abteilung für Gynäkologie

und Geburtshilfe

Dr. Liane Humann-Scheuenstuhl

Chefärztin

Paracelsusstraße 30-36

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2201

liane.humann-scheuenstuhl@

kliniken-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

25


Notaufnahme

Spezialisiert auf die Behandlung von

Herzinfarkten

Foto: Adobe Stock

26


Notaufnahme

Die Notfallmedizin der Klinik Neustadt a. d. Aisch

erhält DGK-Qualitätssiegel

„Chest Pain Unit – DGK zertifiziert“ – besser hätte der

Start im Neubau der Klinik Neustadt a. d. Aisch für die

Nofallmedizin kaum laufen können. Das Team um

Chefarzt Dr. Gerald Wasmeier zog nicht

nur in neue, größere Räume mit

frischer, lebensfroher Farbe an den

Wänden, es glänzte auch gleich

mit bester Versorgungsqualität.

Seit Sommer 2021 schmückt

sich die Klinik mit dem Siegel

der Deutschen Gesellschaft für

Kardio logie, das für

eine aus gezeich nete

Ver sorgung von

Herz infarkt- Patienten

steht.

Das Zertifikat „Chest Pain Unit – DGK zer -

tifiziert“ erhalten Einrichtungen, in denen

akute oder neu aufgetretene unklare

Thoraxschmerzen schnell und souverän

abgeklärt und umgehend Maßnahmen

eingeleitet werden. Die DGK legt sowohl

hohe Kriterien in Bezug auf die medizinische

Versorgung zu Grunde, darunter

eine schnelle Diagnose und eine umgehend

anschließende Therapie, als auch

räumliche Bedingungen wie zum Beispiel

die Nähe zu freien Intensivbetten. Auch

die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern

und Ausbildungsvoraussetzungen

des CPU- Personals sind relevant.

Die Klinik Neustadt a. d. Aisch ist damit

unter knapp 2000 Kliniken eine von 200

Einrichtungen, die sich zertifizierte Chest-

Pain-Unit nennen darf. Für die Patienten

in der Region ist das ein großer Glücksfall,

sich im Ernstfall wohnortnah in besten

Händen zu wissen.

Weitere Informationen zur Notfallmedizin

in der Klinik Neustadt a. d. Aisch finden Sie

auf unserer Klinik-Website:

https://www.kliniken-nea.de/medizin-pflege/

klinik-neustadt-a-d-aisch/medizinische-klinik-1-2

Ihre Fachklinik vor Ort

Klinik Neustadt a. d. Aisch

Medizinische Klinik 1 und 2

Dr. Gerald Wasmeier

Chefarzt

Paracelsusstraße 30-36

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2401

innere-medizin2@kliniken-nea.de

27


Intensivmedizin

Chefärztin Ruth Gröger

Mit der neuen

Intensivstation können

wir eine deutlich

bessere Versorgung,

auch für Corona-

Patienten gewährleisten

28


Intensivmedizin

Große, helle Zimmer, Schleusen zum Schutz vor Infektionskrankheiten

und Raum und Zeit für Gespräche: Die neue

Intensivstation der Klinik Neustadt a. d. Aisch erfüllt

sämtliche Erwartungen, die Chefärztin Ruth Gröger

an ihr neues Territorium hatte. Die Chefärztin der

Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin

berichtet von Herausforderungen beim Umzug

und einer ganz neuen Arbeitsatmosphäre.

10 Patienten, teils mit Corona infiziert, teils im Koma und beatmet,

sind im April 2021, mitten in der Corona-Pandemie, von der alten auf

die neue Intensivstation umgezogen. „In so einer Situation muss

man jederzeit bereit sein, auf Zwischenfälle reagieren zu können“,

begründet Ruth Gröger eine große Anspannung, unter der der

Umzug vonstattenging. Dabei war alles bis ins kleinste Detail

geplant.

In 24 Stunden vom alten ins neue Gebäude

48 Stunden mit eingebautem Puffer hatten Gröger und

ihr Team sich vorher als Zeitfenster für den gesamten

Umzug gesetzt – dann sollte jedes Gerät, jeder Schlauch

und jeder Patient unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen

von der einen auf die andere Station transportiert

und wieder an die dortigen intensivmedizinischen

Geräte angeschlossen sein.

„Den Puffer haben wir nicht benötigt“, freut sich Gröger

hinterher über den reibungslosen Ablauf. Statt der

veranschlagten 48 Stunden war bereits innerhalb von

24 Stunden alles abgewickelt. „Das ist extrem schnell!“

Einen dicken Dankesgruß schickt sie an die pflegerische

Leitung der Intensivstation, Monika Hueyng,

die schon im Vorfeld an alles gedacht hat. Und an ihr

gesamtes Team für die tatkräftige Mitarbeit. So befanden

sich auf der neuen Intensivstation bereits die notwendigen

Materialien in den Schränken, während auch

die alte Station ausgestattet war und bis zum Schluss

genutzt werden konnte.

29


Intensivmedizin

Oberärztin Dr. Lydia Knickel führt auf der

Intensivstation eine Ultraschall-Untersuchung

durch (Bild oben).

Chefärztin Dr. Ruth Gröger (l.) bespricht sich

mit Assistenzärztin Dr. Antje Carstensen (Bild

unten).

„ Das Arbeiten hat sich

positiv verändert“

Im neuen Areal angekommen, ging für

die Mitarbeiter trotz aller Vorbereitung

die große Materialsuche los. „Wir haben

unsere Quadratmeter-Fläche verdreifacht

und mussten uns dort erstmal zurechtfinden“,

räumt Gröger anfängliche Wirrungen

ein. Dank gläserner Schranktüren

und einer sinnvollen, strukturierten Aufteilung

und Beschriftung kehrte jedoch

schnell wieder Alltag ein. Ein schöner

Alltag, wie die Chef ärztin findet.

„Das Arbeiten auf der Intensivstation hat

sich positiv verändert“, sagt sie. Jeder Raum

hat ein eigenes Beatmungsgerät. Vorher

seien diese für jeden Patienten aus einem

Geräteraum geholt worden. Jetzt eine

große Zeitersparnis, die besonders dann

wertvoll ist, wenn es schnell gehen muss.

Die Zimmer sind insgesamt sehr viel größer

und mit einer breiten Fensterfront auch

heller. Die Raumluft ist dank einer soliden

Filterung besser als vorher.

Zeit und Raum für Gespräche

Wichtig war Ruth Gröger bei der Planung

vor allem auch ein Raum für Gespräche.

Angehörige haben oft viele Fragen, wenn

einer ihrer Liebsten auf der Intensivstation

liegt. „Sie sehen einen nahestehenden

Menschen, der beispielsweise im häuslichen

Umfeld gestürzt ist oder einen Herzinfarkt

oder Schlaganfall erlitten hat, noch

wach. Am nächsten Tag, ggf. nach einer

schweren OP, liegen sie im künstlichen

Koma, überall Kabel und Monitore, die

Töne von sich geben und der vertraute

Mensch sieht völlig verändert aus. Innerhalb

von 3 bis 4 Wochen in diesem Zustand

verliert er möglicherweise auch viel Muskulatur“,

schildert Gröger Situationen, die für

sie zum Alltag gehören, bei Angehörigen

aber viele Fragen und Sorgen aufwerfen.

„Mir ist es wichtig, mit den Angehörigen

in Ruhe zu sprechen, bevor ich sie ins Zimmer

führe, und auf ihre Fragen eingehen

zu können. Das geht nicht im Flur oder im

Wartebereich, wo sich ggf. auch andere

Menschen aufhalten, und auch nicht im

Patientenzimmer. Viele Menschen hören

auch im Koma die Stimmen ihrer Angehörigen

und merken, ob diese angespannt

sind. Darauf lässt ein Anstieg der Herzfrequenz

schließen.“

Erfreulicherweise können viele Patienten

der Intensivstation nach einer Weile wieder

aus dem Koma zurückgeholt werden. „Wir

30 GESUND IN MITTELFRANKEN


versetzen sie in einen Schlaf, damit der

Körper sich erholen kann“, schildert Gröger

und beruhigt: „Wenn sich ihr Allgemeinzustand

verbessert hat, lassen wir sie langsam

wieder wach werden.“

Schleuse zum Schutz

vor Infektionen

Nicht nur für Patienten, die zum Beispiel

nach Herzinfarkt, Schlaganfall, großen

Tumoroperationen im Bauch oder Darm

oder unfallchirurgischen Eingriffen auf der

Intensivstation liegen, auch in Bezug auf

mögliche Corona-Fälle ist die Klinik jetzt

deutlich besser gerüstet. Es gibt spezielle

Zimmer, die über eine vorgeschaltete

Schleuse verfügen, ein Zwischenraum, in

dem das ärztliche und das Pflegepersonal

sich umkleiden. Mögliche virenangereicherte

Aerosole werden hier abgefangen.

„Das ist der Grund, warum wir mitten in der

Corona-Zeit umgezogen sind. Jetzt haben

wir richtige Isolierzimmer“, so Gröger. Die

gab es vorher bei uns nicht. „Mit der neuen

Intensivstation können wir eine viel bessere

Versorgung, auch für Corona-Patienten

gewährleisten.“

Weitere Informationen zur Intensivmedizin

der Klinik Neustadt a. d. Aisch:

https://www.kliniken-nea.de/

medizin-pflege/klinik-neustadt-a-d-aisch/

anaesthesie-intensivmedizin

Ein Video des

Bayerischen

Rundfunks

zum Umzug

Ihre Fachklinik vor Ort

Klinik Neustadt a. d. Aisch

Abteilung für Anästhesie

und Intensivmedizin

Ruth Gröger

Chefärztin

Paracelsusstraße 30-36

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-0

ruth.groeger@kliniken-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

31


Pflegeschule

Zur Pflege

berufen

Interesse an einer Ausbildung in

der Pflegeschule Scheinfeld? Hier

sind Infos zur Pflege ausbildung

bei uns:

https://www.pflegeschule-nea.de/

Praxisanleiterin Manuela Frühwald

über die Liebe zur Pflege, Wir-Gefühl

und Anekdoten aus dem Alltag

Wenn die gelernte Pflegefachkraft Manuela Frühwald von ihrer Arbeit

erzählt, bleibt kein Zweifel daran, dass sie für die Pflege brennt. Kein

Wunder, schließlich hat sie schon als Kind gerne anderen Menschen

geholfen und früh ihre Berufung erkannt. 22 Jahre lang sammelte sie in

der Krankenpflege nicht nur viel Praxis, sondern lernte auch, worauf es

bei dieser verantwortungsvollen Tätigkeit wirklich ankommt: Empathie

und Freude am Menschen!

„Die Pflege ist keine Arbeit nach einem

Raster. Jeder Mensch ist ein Individuum

und darauf muss ich mich einlassen wollen.

Aber gerade das macht diesen Beruf so

abwechslungsreich und interessant“, sagt

sie. Dieses Feuer will sie auch in zukünftigen

Pflegekräften entzünden. Als Praxisanleiterin

am Zentrum für Pflegeberufe

NEA in Scheinfeld steht Manuela Frühwald

den Auszubildenden drei Jahre lang eng

zur Seite.

Von dem Konzept der neuen generalistischen

Pflegeausbildung ist sie fest überzeugt:

„Anders als früher werden die

Schüler nicht mehr in vielen spezifischen

Situationen für einen Bereich geschult:

Kinder-, Alten-, oder Krankenpflege. In der

generalistischen Ausbildung lernen die

Azubis vielmehr pflegerische Prinzipien

und Grundlagen, die sie selbständig auf

ihren jeweiligen Tätigkeitsbereich anwenden

müssen.“ Damit stehe ihnen die Tür in

alle Bereiche der Pflege später ganz weit

offen. Sie können dann flexibel wählen, ob

sie lieber stationär oder ambulant arbeiten

möchten, ob sie im Langzeitbereich über

Jahre hinweg eine Beziehung zu den

Pflegeempfängern aufbauen oder im Akutbereich

eher das medizinische Aufgabenfeld

im Fokus stehen soll.

Die Ausbildung ist aber auch ein guter

Einstieg fürs Studium danach und es gibt

zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten.

Dazu ist sie voll vergütet und der Abschluss

in allen EU-Mitgliedstaaten anerkannt. Vor

allem aber ist der Beruf der Pflegefachkraft

eine ausgesprochen verantwortungs- und

anspruchsvolle Tätigkeit, körperlich wie

geistig: „Wir sind immer in Bewegung und

setzen alle Muskeln ein. Das kann zwar

anstrengend sein, aber ich würde nicht

acht Stunden am Schreibtisch sitzen wollen“,

resümiert Manuela Frühwald. „Darüber

hinaus“, sagt sie weiter, „verknüpfen wir

unser Tun immer mit pflegerischem und

medizinischem Wissen. Wir müssen die

spezifische Situation jedes einzelnen Patienten

berücksichtigen und die Pflegemaßnahmen

entsprechend anwenden. Wir sind

sehr nah dran am Patienten, deshalb sind

unsere Hinweise und Beobachtungen auch

für andere Berufsgruppen wichtig. Bei

32 GESUND IN MITTELFRANKEN


Pflegeschule

Jeder Mensch ist

ein Individuum und

darauf muss ich mich

einlassen wollen

unserer Arbeit brauchen wir also ein Wir-Gefühl,

denn nur in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit

den Kollegen, Ärzten und Therapeuten können

wir unsere Patienten bestmöglich unterstützen.“

Damit dies nach der Ausbildung reibungslos

funktioniert, schafft Manuela Frühwald

als Praxisanleiterin gezielte Lernsituatio

nen, in denen viel Zeit zum

Erklären, für Fragen, zum Ausprobieren

und Üben zur Ver fügung steht. In Praxisanleitungen

zu bestimmten Schwerpunkten

lernen die Auszubildenden zum

Beispiel verschiedene Pflegetechniken wie

Infusionen, Injektio nen, Verbände, die

Begleitung von Diagnostik und Therapie,

das Verabreichen von Medikamenten

oder die Vorbereitung von Patienten für

Untersuchungen und Opera tionen. Es

geht aber auch um Selbst- und Fremdreflexion:

Die Pflegeschüler sollen ihre

Arbeit selbst ein schätzen lernen und

bekommen dann Rückmeldung und

Unterstützung vom Praxisanleiter.

Seit 2020 ist der Einsatz von Praxisanleitern

in allen Ausbildungseinrichtungen

im Bereich Pflege gesetzlich

vorgeschrieben. An den Kliniken

Neustadt a. d. Aisch und Bad Windsheim

wurden die Vorteile dieser engmaschigen

und persönlichen Begleitung

durch einen festen Ansprechpartner

bereits 2004 erkannt und genutzt.

Manuela Frühwald absolvierte nach ihrer

Schulzeit ein soziales Jahr in der Klinik Neustadt

a. d. Aisch. Schon damals hat ihr die familiäre

Atmosphäre der Klinik besonders zugesagt:

„An einem kleinen Krankenhaus, das Grundversorger

in der Region ist, stehen – anders als in

einer großen Uniklinik – alle klassischen Krankheitsbilder

nebeneinander. Wir haben keine reine

Kar diologie, sondern eine Abteilung für

innere Medizin, wo wir Herzinfarkte neben

Diabetikern sehen. Das bietet uns in der

Ausbildung ein breites Spektrum zum Lernen.“

Die Schüler sammeln hier einen großen

fachlichen Erfahrungsschatz. „Und weil sich

das Personal über alle Berufsgruppen hinweg

kennt, dürfen wir das für die Pflege

so wichtige Gefühl erleben, dass wir alle

zusammen für das Wohl der Patienten

sorgen“, so die Praxisanleiterin. Das beste

Argument für den Pflegeberuf sind für

Manuela Frühwald jedoch die Patienten

selbst: „Der Beruf lebt von vielen kleinen

Momenten! Ein dankbares Lächeln von

jemandem, der sich verstanden fühlt, weil

man Ängste oder Fragen ausräumen konnte.

Oder weil er sich nach schwerem Fieber

wieder wohlfühlt, wenn er gewaschen

und erfrischt wieder zu Kräften kommt.

Wir bekommen ein ganz unmittelbares

Feedback. Das trägt auch durch Schwierigkeiten.“

Und schließlich erzählt sie von lustigen

Situationen, die den Tag mit einem Lachen

ausklingen lassen: „Neulich wollten wir eine

Demenzpatientin kurz vor Schichtende

vom Esstisch zurück ins Bett bringen. Als sie

immer wieder erklärte, sie könne nun wirklich

nicht mehr sitzen, sie könne einfach

nicht mehr, pflichtete ich ihr bei. Auch ich

wolle mich gern ausruhen, weil ich den

ganzen Tag auf den Beinen war. Da antwortete

sie: ‚Na, dann sollten Sie sich jetzt einfach

in mein Bett legen‘. Das kam so unerwartet

und herzlich aus ihr heraus, dass die

Anstrengung plötzlich bei uns beiden vergessen

war.

Kontakt

Zentrum für Pflegeberufe

Elisabeth Derrer

Schulleitung

Goethestraße 6

91443 Scheinfeld

Tel.: 09162 92 23 89

schule@kliniken-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

33


Wir bilden gemeinsam aus:

PFLEGEFACHFRAU/PFLEGEFACHMANN (M/W/D)

mit vertiefung krankenpflege oder mit vertiefung altenpflege

PFLEGEFACHHELFER (M/W/D) (1-JÄHRIGE AUSBILDUNG)

AUSBILDUNGSBEGINN:

01.09.2022

Mehr Infos:

pflegeschulenea.de

„Hier arbeite ich nicht nur mit den

Menschen, sondern auch für die Menschen.“

Landkreis Neustadt a.d.Aisch-

Bad Windsheim

Netzwerk Pflege in

FRANKENS MEHRREGION

34 GESUND IN MITTELFRANKEN

Leonie, 18 Jahre,

erzählt, warum sie die

Ausbildung zur Pflegefachkraft

nice findet.


Klinikführer

Klinikführer

Standort

Neustadt a. d. Aisch

Standort

Bad Windsheim

MVZ

(Medizinisches

VersorgungsZentrum)

Neustadt a.d.Aisch

MVZ Chirurgie

in der Bismarckstraße

Dr. Johannes Wiesnet

Bismarckstraße 12-14

91413 Neustadt a.d. Aisch

Tel.: 09161 2044

chirurgie.bismarckstrasse@

mvz-nea.de

Klinik Neustadt a. d. Aisch

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-0

info@kliniken-nea.de

Medizinische Klinik 1 + 2

Chefarzt Dr. Gerald Wasmeier

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2401

Medizinische Klinik 3

Chefarzt Dr. Bernhard Fischer

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2341

Allgemein-, Viszeralund

Gefäßchirurgie

Chefarzt Dr. Daniel Ditterich

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2101

Unfallchirurgie

Chefarzt Dr. Mathias Bender

Stv. Chefarzt Dr. Frank Wagner

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2101

Anästhesie und

Intensivmedizin

Chefärztin Ruth Gröger

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161-70-0

Geburtshilfe und

Gynäkologie

Chefärztin Dr. Liane

Humann-Scheuenstuhl

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-2201

HNO

Dr. Bernhard Buchta

Dr. Sabine Schagerl

Bamberger Straße 23

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 87-4580

Dr. Sebastian Bucher

Hauptstraße 21

91074 Herzogenaurach

Tel.: 09132 32-76

Urologie (Belegabteilung)

Dr. Joachim Schubert

Dr. Jörg Berfelde

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 87-2790

Pflegedienst

Dieter Schütz

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a. d. Aisch

Tel.: 09161 70-3301

Klinik Bad Windsheim

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-0

info@kliniken-nea.de

Medizinische Klinik 4

Innere Medizin / Akutgeriatrie

Chefarzt Dr. Roland Friedlmeier

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-501

Medizinische Klinik 5

Rheumatologie (Belegabteilung)

Wolfgang Reichel

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 685 90 55

Allgemein-, Viszeralund

Gefäßchirurgie

Prof. Dr. Siegfried Walgenbach

Dr. Thomas Demann

Schwarzallee 10

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 65 13 65

Orthopädie, Unfallchirurgie,

Endoprothetikzentrum

Chefarzt Dr. Mathias Bender

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-101

Anästhesie

Chefärztin Ruth Gröger

Ltd. OÄ Frauke Wagner

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-901

Gynäkologie (Belegabteilung)

Dr. Michael Gampe

Thomas W. Schmidt

Dr. Dietmar Christmann

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-0

Geriatrische Rehabilitation

Chefarzt Dr. Roland Friedlmeier

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-501

HNO (Belegabteilung)

Christian Schmölz

Oberntiefer Str. 3

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 3136

Pflegedienst

Cornelia Kerschbaum

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-701

Zentrum für Pflegeberufe

Elisabeth Derrer

Goethestraße 6

91443 Scheinfeld

Tel.: 09162 92-2389

MVZ Radiologie

NEA gGmbH

Dr. Florian Zahnleiter

Paracelsusstraße 30

91413 Neustadt a.d. Aisch

Tel.: 09161 70-2586

radiologie.paracelsus@

mvz-nea.de

Bad Windsheim

MVZ in der Klinik

Bad Windsheim

Dr. M. Krause

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 99-201

chirurgie.erkenbrechtallee@

mvz-nea.de

MVZ Rheumatologie

Bad Windsheim

Wolfgang Reichel

Erkenbrechtallee 45

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 685 90 55

info@rheumawindsheim.de

MVZ Innere Medizin

am Schüsselmarkt

Dr. Juliane Rost

Schüsselmarkt 1

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 3760

innere.schuesselmarkt@

mvz-nea.de

MVZ Bad Windsheim

Orthopädie

& Unfallchirurgie

Dr. R. Brych

Oberntiefer Straße 3

91438 Bad Windsheim

Tel.: 09841 5015

ortho.oberntieferstrasse@

mvz-nea.de

Uffenheim

MVZ Chirurgie Uffenheim

Dr. M. Mitrovics

Krankenhausstraße 1b

97215 Uffenheim

Tel.: 09842 95 15 95

chirurgie.uffenheim@

mvz-nea.de

GESUND IN MITTELFRANKEN

35


Würzburg

A3

A7

B8

B470

A73

Klinik

Neustadt a. d. Aisch

Erlangen

Klinik

Bad Windsheim

Nürnberg

Ihr Weg zu uns

Notfall

Der Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim liegt im nordwestlichen Teil

des Regierungsbezirks Mittelfranken.

Aus Würzburg kommend sind die Kliniken des Landkreises Neustadt a. d. Aisch -

Bad Windsheim mit dem Auto über die Autobahn 7 gut zu erreichen. Eine gute

Orientierung bietet die Beschilderung der Franken Therme Bad Windsheim, die

sich in unmittelbarer Nähe der Klinik Bad Windsheim befindet.

Die Klinik Neustadt a. d. Aisch ist ca. 20 km von Bad Windsheim entfernt und über

die B470 in wenigen Autominuten erreichbar.

Aus Richtung Nürnberg führt der Weg zu den Kliniken des Landkreises

Neustadt a. d. Aisch - Windsheim über die Bundesstraße 8.

In medizinischen Notfällen wenden Sie

sich bitte an die Integrierte Leitstelle

des Rettungsdienstes, die Sie telefonisch

über 112 erreichen.

In weniger dringenden Fällen sowie bei

Arbeits-, Sport- und Schulunfällen stehen

Ihnen rund um die Uhr die Notfall-Ambulanzen

unserer Kliniken zur Verfügung.

Diese sind über unsere Standort-Zentralen

zu erreichen (siehe letzte Innenseite in

diesem Heft).

Bei der Meldung eines Notfalls sollten

Sie die folgenden fünf W beachten:

Zertifizierungen

Wo ist der Notfall passiert?

Was ist passiert?

Wie viele Patienten oder Verletzte?

Welche Probleme oder Verletzungen?

Warten auf Rückfragen.

www.kliniken-nea.de

www.facebook.com/klinikennea/

www.twitter.com/kliniken_nea

kliniken_nea (Profilname)

kliniken-nea (Profilname)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!