Gesund im Mittelfranken - Ausgabe 9 - 2021/2022
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Intensivmedizin
Oberärztin Dr. Lydia Knickel führt auf der
Intensivstation eine Ultraschall-Untersuchung
durch (Bild oben).
Chefärztin Dr. Ruth Gröger (l.) bespricht sich
mit Assistenzärztin Dr. Antje Carstensen (Bild
unten).
„ Das Arbeiten hat sich
positiv verändert“
Im neuen Areal angekommen, ging für
die Mitarbeiter trotz aller Vorbereitung
die große Materialsuche los. „Wir haben
unsere Quadratmeter-Fläche verdreifacht
und mussten uns dort erstmal zurechtfinden“,
räumt Gröger anfängliche Wirrungen
ein. Dank gläserner Schranktüren
und einer sinnvollen, strukturierten Aufteilung
und Beschriftung kehrte jedoch
schnell wieder Alltag ein. Ein schöner
Alltag, wie die Chef ärztin findet.
„Das Arbeiten auf der Intensivstation hat
sich positiv verändert“, sagt sie. Jeder Raum
hat ein eigenes Beatmungsgerät. Vorher
seien diese für jeden Patienten aus einem
Geräteraum geholt worden. Jetzt eine
große Zeitersparnis, die besonders dann
wertvoll ist, wenn es schnell gehen muss.
Die Zimmer sind insgesamt sehr viel größer
und mit einer breiten Fensterfront auch
heller. Die Raumluft ist dank einer soliden
Filterung besser als vorher.
Zeit und Raum für Gespräche
Wichtig war Ruth Gröger bei der Planung
vor allem auch ein Raum für Gespräche.
Angehörige haben oft viele Fragen, wenn
einer ihrer Liebsten auf der Intensivstation
liegt. „Sie sehen einen nahestehenden
Menschen, der beispielsweise im häuslichen
Umfeld gestürzt ist oder einen Herzinfarkt
oder Schlaganfall erlitten hat, noch
wach. Am nächsten Tag, ggf. nach einer
schweren OP, liegen sie im künstlichen
Koma, überall Kabel und Monitore, die
Töne von sich geben und der vertraute
Mensch sieht völlig verändert aus. Innerhalb
von 3 bis 4 Wochen in diesem Zustand
verliert er möglicherweise auch viel Muskulatur“,
schildert Gröger Situationen, die für
sie zum Alltag gehören, bei Angehörigen
aber viele Fragen und Sorgen aufwerfen.
„Mir ist es wichtig, mit den Angehörigen
in Ruhe zu sprechen, bevor ich sie ins Zimmer
führe, und auf ihre Fragen eingehen
zu können. Das geht nicht im Flur oder im
Wartebereich, wo sich ggf. auch andere
Menschen aufhalten, und auch nicht im
Patientenzimmer. Viele Menschen hören
auch im Koma die Stimmen ihrer Angehörigen
und merken, ob diese angespannt
sind. Darauf lässt ein Anstieg der Herzfrequenz
schließen.“
Erfreulicherweise können viele Patienten
der Intensivstation nach einer Weile wieder
aus dem Koma zurückgeholt werden. „Wir
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