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Gesund im Mittelfranken - Ausgabe 9 - 2021/2022

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MVZ Bismarckstraße

Arthrose-Behandlung

mit Eigenblut

Eigenblut-Therapie statt künstlicher Gelenkersatz? Mediziner schwören auf

eine relativ neue Therapie, mit der aus Eigenblut konzentriertes Plasma

gewonnen wird, das Selbstheilungsprozesse des Körpers beschleunigt.

Die sogenannte ACP-Therapie, eine Eigenblut-Therapie mit Autologem

Conditioniertem Plasma, wenden Spitzensportler gern an, um schnell

wieder auf die Beine zu kommen. Auch Arthrose-Patienten können von

der Methode profitieren und Schmerzen – zumindest für eine Weile –

lindern. Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in der Bismarckstraße

in Neustadt a. d. Aisch hat diese ganz besondere Art der Eigenblut-Behandlung

seit Anfang des Jahres 2021 im Programm.

„Bei Arthrose-Schmerzen in der Hüfte oder

im Knie muss es nicht immer gleich ein

künstliches Gelenk sein. Auch Schmerzen

in anderen Gelenken lassen sich per ACP

stark reduzieren“, berichtet Dr. Frank

Wagner über Erfahrungen von Patienten,

die er mit der ACP-Therapie behandelt hat.

Dr. Wagner ist Stellvertretender Chefarzt

der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie

der Klinik Neustadt a. d. Aisch. Im

MVZ in der Bismarckstraße in Neustadt ist

er als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

und spezielle Unfallchirurgie tätig

– und dort eben auch für die ACP-Therapie

zuständig.

Es ist schon früher geplant gewesen, aber

seit Anfang des Jahres hat das MVZ Neustadt

ACP im Angebot. „Es hat coronabedingt

länger gedauert, bis die Zentrifuge

da war“, erklärt Dr. Wagner. Die Zentrifuge

ist neben dem speziellen sterilen Spritzensystem

das wichtigste Instrument bei ACP:

Etwa fünf Minuten dauert es, bis darin das

körpereigene Blutplasma vom Rest des

Bluts getrennt ist. Bei etwa 1500 Umdrehungen

pro Minute werden in der Zentrifuge

vor allem die Blutplättchen konzentriert:

Es entsteht ein biologischer Wirkstoff

ohne Zusatz von anderen oder gar künstlichen

Substanzen oder Medikamenten.

Das dreifach konzentrierte Blutplasma wird

bei Beschwerden millimetergenau in die

betroffene Stelle injiziert, kontrolliert mit

Röntgengerät oder Ultraschall. Die ambulante

Behandlung dauert etwa eine halbe

Stunde. Die Blutplättchen setzen an dem

verletzten oder entzündeten Gewebe eine

Vielzahl von Wachstumsfaktoren frei. Diese

regen die Zellneubildung im Gewebe an,

hemmen schmerzhafte Entzündungen und

können so den Heilungsprozess fördern,

weil mit weniger Schmerzen wieder mehr

Bewegung möglich ist. „Muskelaktivierung“

nennt Dr. Wagner als Schlagwort. „Jede

Bewegung habe einen positiven Effekt auf

die Schmerzbahnen“, sagt er und weist auf

8 GESUND IN MITTELFRANKEN

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