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-Anzeige- Schleswig/<strong>Angeln</strong> - 28. April <strong>2021</strong> - Seite 6<br />
Start in die Zweiradsaison<br />
E-Bikes müssen versichert sein<br />
E-Bikes und S-Pedelecs können schneller sein als Fahrräder mit elektronischer<br />
Tretunterstützung. Sie gelten daher als Mofa. Foto: autofocus67/Fotolia/Itzehoer<br />
Der Trend zum E-Bike ist ungebrochen.<br />
Wer über den Kauf<br />
eines solchen Fahrrads mit<br />
Motorunterstützung nachdenkt,<br />
sollte sich im Fachhandel beraten<br />
lassen und einige Dinge<br />
beachten:<br />
Es gibt einen Unterschied zwischen<br />
E-Bike und dem weniger<br />
geläufigen Begriff Pedelec: Dieser<br />
steht für Pedal Electric Cycle<br />
und unterstützt den Fahrer<br />
per Elektromotor beim Treten.<br />
E-Bikes hingegen fahren auch<br />
ohne dass der Fahrer in die Pedale<br />
tritt.<br />
Speed-Pedelecs (auch S-Pedelecs<br />
genannt) sind auf Geschwindigkeiten<br />
bis zu 45 km/h<br />
ausgelegt. Sowohl für E-Bikes,<br />
die auf über 25 km/h beschleunigen<br />
können, als auch für S-<br />
Pedelecs besteht eine Helmund<br />
Versicherungspflicht. „Die<br />
schnellen Elektrofahrräder sind<br />
bis zu 500 Watt stark und gelten<br />
als Mofa - daher benötigen sie<br />
eine extra Haftpflichtversicherung“,<br />
weiß Thiess Johannssen<br />
von den Itzehoer Versicherungen.<br />
Ebenfalls wichtig: E-Bikes<br />
und S-Pedelecs dürfen nicht auf<br />
dem normalen Radweg fahren,<br />
es sei denn, dieser ist auch für<br />
Mofas freigegeben. Seit Ende<br />
2016 haben Städte allerdings<br />
die Möglichkeit, geeignete Radwege<br />
explizit für E-Bikes freizugeben.<br />
Das nötige Kennzeichen<br />
für das hintere Schutzblech erhalten<br />
E-Bike- und S-Pedelec-<br />
Fahrer direkt beim Versicherer.<br />
Voraussetzung ist, dass der<br />
Fahrer mindestens 15 Jahre alt<br />
ist und eine Mofa-Prüfbescheinigung<br />
besitzt. Anfänger sollten<br />
sich langsam mit dem Fahrgefühl<br />
vertraut machen, denn<br />
Schubkraft und Kurvenverhalten<br />
sind ungewohnt. Sie sollten<br />
sich zudem darüber im Klaren<br />
sein, dass andere Verkehrsteilnehmer<br />
die Geschwindigkeit<br />
von E-Bikes häufig unterschätzen.<br />
Daher ist umsichtiges Fahren<br />
besonders wichtig, um kritische<br />
Situationen zu vermeiden.<br />
(txn)<br />
Nebeneinander<br />
radeln<br />
Seit April des vergangenen<br />
Jahres ist die neue<br />
Fassung der Straßenverkehrsordnung<br />
in Kraft. Sie<br />
erlaubt grundsätzlich, dass<br />
zwei Radler nebeneinander<br />
fahren.<br />
Voraussetzung ist, dass andere<br />
Verkehrsteilnehmer<br />
nicht behindert werden,<br />
dass also zum Beispiel immer<br />
noch genug Platz zum<br />
Überholen ist. Im Verbund<br />
von 16 Radfahrern und<br />
mehr ist, wie schon bisher,<br />
das Nebeneinanderfahren<br />
ohnehin erlaubt.<br />
Text: ast/Foto: pixabay<br />
AUS DER REGION<br />
Feuerwehr und Jäger gehen in die Luft<br />
Delara Burckhardt (l.) und Maren Korban bei der Übergabe der Masken<br />
1.400 FFP2-Masken für<br />
die Arbeiterwohlfahrt<br />
Schleswig (ife) – In der<br />
Corona-Krise gewinnen<br />
soziale Einrichtungen an<br />
Bedeutung; zu ihnen zählt<br />
die Arbeiterwohlfahrt<br />
(AWO). Delara Burckhardt,<br />
SPD-Europaabgeordnete<br />
aus Kiel, überreichte 1.400<br />
FFP2-Masken an Maren<br />
Korban, Leiterin der AWO<br />
Schleswig.<br />
Menschen mit<br />
geringem Einkommen<br />
„Mit jedem Tag, den die<br />
Corona-Krise länger andauert,<br />
wird deutlicher: Besonders<br />
ältere Menschen,<br />
Menschen mit geringem<br />
Einkommen und diejenigen,<br />
die auf staatliche Unterstützung<br />
angewiesen<br />
sind, trifft die Krise besonders<br />
schwer“, sagte Delara<br />
Burckhardt und führte<br />
Foto: Feldmann<br />
weiter aus: „Denn für sie<br />
bedeutet Corona vor allem<br />
eines: höhere Ausgaben.<br />
Freude über die<br />
Unterstützung<br />
Sei es für Mahlzeiten, Ausstattung<br />
für das Homeschooling<br />
oder einfach<br />
nur Hygieneprodukte wie<br />
Desinfektionsmittel oder<br />
medizinische Masken.“ Maren<br />
Korban freute sich sehr<br />
über die Unterstützung.<br />
„Unsere Mitarbeiter und<br />
Freiwilligen befinden sich<br />
täglich im Kontakt zu Menschen<br />
und wissen, bei wem<br />
der Bedarf besonders groß<br />
ist“, sagte sie.<br />
Der Kontakt zu Delara<br />
Burckhardt wurde über die<br />
SPD-Landtagsabgeordnete<br />
Birte Pauls aus Schleswig<br />
hergestellt.<br />
Treia (ckb) – „An einem Wochenende<br />
im vergangenen<br />
Frühjahr konnten wir sieben<br />
Kitze retten“, erzählt Niels<br />
Hardtmann, „aber ich bin mir<br />
sicher, dass es mit der entsprechenden<br />
Technik noch<br />
mehr gewesen wären.“ Seit<br />
vielen Jahren suchen die<br />
Mitglieder des Jägervereins<br />
Treia in Frühjahr und Sommer<br />
Wiesen nach im Gras<br />
ruhenden Kitzen ab, um sie<br />
während der Wiesenmahd<br />
vor dem sicheren Tod zu bewahren.<br />
„Sie liegen eingerollt<br />
am Boden und rühren<br />
sich nicht. Erst im letzten<br />
Moment erkennt man sie.<br />
Diese Tarnung schützt sie<br />
zwar vor natürlichen Feinden,<br />
aber eben nicht vor den<br />
Mähwerken der Landmaschinen.“<br />
Bisher haben die Jäger<br />
die Kitzsuche auf konventionelle<br />
Weise durchgeführt,<br />
indem sie die Wiesen abgelaufen<br />
sind. In der nächsten<br />
Setzzeit wird das anders<br />
aussehen. Dann steht den<br />
Jägerinnen und Jägern für<br />
die Kitzsuche nämlich eine<br />
Drohne mit Wärmekamera<br />
zur Verfügung.<br />
Die Anschaffung einer Drohne<br />
ist kostenintensiv. Deshalb<br />
war auch klar, dass<br />
die Jäger diese Investition<br />
nicht allein tätigen könnten.<br />
„Außerdem benötigen wir<br />
sie nur für drei Monate von<br />
April bis Juni, wenn Rehe<br />
und Damwild ihren Nachwuchs<br />
großziehen“, erklärt<br />
Niels Hardtmann. „Ich wusste<br />
aber, dass auch die Freiwillige<br />
Feuerwehr Treia mit<br />
einer Drohne liebäugelte.“<br />
Die Feuerwehr hätte gleich<br />
mehrere Einsatzmöglichkeiten<br />
für eine Drohne. „Bei großen,<br />
komplexen Einsätzen<br />
ermöglicht ein Bild aus der<br />
Luft eine viel bessere Übersicht<br />
über die Lage“, erklärt<br />
Stephan Peltzer, stellvertretender<br />
Wehrführer.“ Auch die<br />
Personensuche wird durch<br />
Stephan Peltzer (l.) und Niels Hardtmann stehen stellvertretend für die Kooperation zwischen Treianer Feuerwehr<br />
und Jägerschaft – sie teilen sich eine Drohne mit Wärmebildkamera.<br />
den Einsatz einer Drohne<br />
leichter. „Wir haben mit der<br />
Treene einen neuralgischen<br />
Punkt“, ergänzt er. „Ich denke<br />
da beispielsweise an<br />
einen verletzten, nicht ortskundigen<br />
Kanufahrer, der in<br />
unwägbarem Gelände Hilfe<br />
benötigt. Bisher mussten wir<br />
für so eine Personensuche<br />
Foto: Pixabay<br />
einen Rettungshubschrauber<br />
alarmieren. Mit einer Drohne<br />
können wir ihn selbst finden.“<br />
Feuerwehr und Jäger<br />
waren sich schnell darüber<br />
einig, dass die gemeinsame<br />
Anschaffung einer Drohne<br />
für beide nur Vorteile brächte<br />
– vor allem würde sie das<br />
gesamte Jahr über genutzt.<br />
Im Frühjahr von den Jägern<br />
und das übrige Jahr durch<br />
die Feuerwehr.<br />
Es stellte sich nun die Frage<br />
der Finanzierung, denn<br />
so eine Drohne mit Wärmebildkamera,<br />
zusätzlichen<br />
Akkus für längere Einsätze<br />
und weiterem Zubehör<br />
schlägt mit rund 4.500 Euro<br />
zu Buche. Den überwiegenden<br />
Teil übernahm mit 2.500<br />
Euro der Bürgerwindpark<br />
Ipland GmbH & Co. KG, der<br />
regelmäßig Projekte in der<br />
Gemeinde unterstützt. „Den<br />
Rest würden wir auch zusammenbekommen,<br />
da war<br />
ich mir sicher“, erinnert sich<br />
Niels Hardtmann. Nach einigen<br />
Anrufen bei Treianer<br />
Landwirten und Bürgern hatte<br />
er den noch fehlenden<br />
Betrag bereits organisiert.<br />
„Wenn es darum geht, sich<br />
für eine gute Sache zu engagieren,<br />
kann man sich auf<br />
die Treianerinnen und Treianer<br />
einfach immer verlassen“,<br />
betont er.<br />
Die juristische Grundlage,<br />
also den durch die Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung<br />
(LuftVZO) vorgeschriebenen<br />
Foto: Kleimann-Balke<br />
Kenntnisnachweis, haben<br />
Jäger und einige Kameraden<br />
bereits erworben. „Jetzt wird<br />
das Fliegen mit der Drohne<br />
geübt,“ erzählt Stephan Peltzer.<br />
„Die neu eingerichtete<br />
Drohnengruppe ist begeistert,<br />
weil sie sich sehr gut<br />
fliegen lässt.“ Die Drohengruppe<br />
wird sich auf Einsätze<br />
im Amtsgebiet und kreisübergreifend<br />
in den Nachbargemeinden<br />
engagieren.<br />
„Für einen größeren Radius<br />
fehlen uns die Ressourcen“,<br />
erklärt er. Die Jäger stehen<br />
bereits in engem Kontakt zu<br />
den Landwirten. Denn nur,<br />
wenn sie ihre Mahd anmelden,<br />
können die Jäger auch<br />
rechtzeitig vor Ort sein, um<br />
Kitze zu suchen. „Die Zusammenarbeit<br />
zwischen Jägern<br />
und Landwirten funktioniert<br />
sehr gut“, sagt Niels Hardtmann,<br />
„wir freuen uns gemeinsam,<br />
wenn wir wieder<br />
Kitze und andere Wildtiere<br />
vor dem sicheren Tod retten<br />
können – und dank der neuen<br />
Drohne wird das sicher<br />
noch erfolgreicher sein, als<br />
bisher.“