Belgian Meat News Frühling 2021
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AUSGABE / FRÜHLING <strong>2021</strong><br />
Informationsmagazin<br />
der belgischen Fleischlieferanten<br />
Belgien<br />
ASP-frei<br />
Seite 6<br />
Fleisch ist und bleibt<br />
eine menschliche Angelegenheit<br />
Virtuelle Meetings sind aktuell an der Tagesordnung. Menschen aus vier<br />
Erdteilen an einem Tag zu treffen ist inzwischen völlig normal. Wir sind der<br />
Technologie zu Dank verpflichtet, die uns diese Möglichkeit eröffnet hat. In<br />
jeder Krise steckt auch eine Chance!<br />
D<br />
ies ist aber nicht die einzige positive Seite<br />
der Krise: Sie hat unserer Branche einen<br />
neuen Kurs verordnet. Lang gehegte Gewohnheiten<br />
mussten Platz für neue Automatismen<br />
machen. Die belgische Fleischwirtschaft hat ihre<br />
Anpassungsfähigkeit bereits sehr früh unter Beweis<br />
gestellt. Mehr dazu lesen Sie auf den folgenden<br />
Seiten.<br />
Die Messlatte liegt sehr hoch. Die Fleischbranche<br />
muss sich permanent den Bedürfnissen und<br />
Wünschen des modernen Verbrauchers stellen.<br />
Und dieser Verbraucher hat nahezu keine Ahnung,<br />
woher die Lebensmittel in seinem E-Commerce-<br />
Korb stammen. Das nagelneue, dynamische<br />
BePork-Prüfsiegelprogramm ist eine Antwort auf<br />
die Bedürfnisse des Verbrauchers und bietet<br />
jedem Glied unserer Wertschöpfungskette Zusatzgarantien.<br />
Nähere Informationen finden Sie in<br />
diesem <strong>News</strong>letter.<br />
„DIE FLEISCHBRANCHE<br />
MUSS SICH PERMANENT<br />
DEN BEDÜRFNISSEN UND<br />
WÜNSCHEN DES MODERNEN<br />
VERBRAUCHERS STELLEN.”<br />
Egal, wie man das Blatt dreht oder wendet, kein<br />
einziges Gramm Fleisch auf dieser Welt wird virtuell<br />
produziert oder konsumiert. Fleisch ist und bleibt<br />
eine menschliche Angelegenheit. Das war schon<br />
immer so.<br />
Weltweite Impfkampagnen sorgen für Optimismus.<br />
Wir werden uns wiedersehen: live, real und echt<br />
und wir werden das gemeinsame Barbecue oder<br />
Diner genießen. Das wird sich nie ändern.<br />
Bleiben Sie gesund!<br />
Joris Coenen,<br />
Manager <strong>Belgian</strong> <strong>Meat</strong> Office
INFORMATIONSMAGAZIN DER BELGISCHEN FLEISCHLIEFERANTEN<br />
3.<br />
Die Bemühungen in puncto Hygiene und Lebensmittelsicherheit haben<br />
zu einem neuen Standard geführt, der ab sofort als neue Norm gilt.<br />
Fahrplan der belgischen<br />
Fleischwirtschaft in<br />
der COVID-19-Pandemie<br />
Die zweite Corona-Welle neigt sich in Belgien<br />
dem Ende zu. Derweil wird die Impfstrategie<br />
umgesetzt. Zeit, um durchzuatmen und auf ein<br />
außergewöhnliches Jahr mit außergewöhnlichen<br />
Herausforderungen zurückzublicken. Das<br />
Gesundheitswesen wurde auf eine harte Probe<br />
gestellt. Gleichzeitig hat die Lebensmittelwirtschaft<br />
durch beispiellose Leistungen die<br />
Lebensmittelversorgung aufrechterhalten.<br />
Die belgische Fleischwirtschaft hat sowohl<br />
die erste als auch die zweite Welle erfolgreich<br />
gemeistert.<br />
War das reine Glückssache? Nein. Die Kombination<br />
aus guter Vorbereitung, Produktionsfähigkeit<br />
in kritischen Momenten und erfolgreicher<br />
Zusammenarbeit im sozialen Umfeld hat sich als<br />
Erfolgsrezept bewährt.<br />
<strong>Belgian</strong> <strong>Meat</strong> Office sprach mit Michael Gore,<br />
Geschäftsführer des Verbands der belgischen<br />
Schlachthöfe und Zerlegebetriebe FEBEV. Er ist der<br />
Initiator des Notfallplans, der die Fleischwirtschaft<br />
sicher durch diese außergewöhnliche Krise geführt<br />
hat.<br />
Gemeinsam mit Michael Gore blicken wir auf<br />
den Jahresbeginn 2020 zurück. Damals machte<br />
die Nachricht die Runde, dass in China “etwas”<br />
passiere. In seinen kühnsten Träumen hätte wohl<br />
niemand daran gedacht, dass dieselbe Gesundheitskrise<br />
jemals Europa treffen würde.<br />
Warum auch? Die Chinesen sind in puncto Epidemien<br />
erfahrungserprobt. Sie würden das Problem<br />
schon in den Griff bekommen.<br />
Plötzlich erreichte das Virus Europa. Selbst wenn<br />
die Fleischwirtschaft es gewohnt ist, mit wechselnden<br />
Situationen umzugehen, löste diese unbekannte<br />
Bedrohung doch große Besorgnis aus.<br />
Die Betriebsleiter der Fleischunternehmen haben<br />
sofort den Ernst der Lage erkannt und alles daran<br />
gesetzt, um ihren Betrieb maximal vor dem Virus<br />
zu schützen. Man darf nicht vergessen, dass sich<br />
die belgische Schweinefleischwirtschaft zu diesem<br />
Zeitpunkt noch in vollem ASP-Krisenmodus befand.<br />
Ein wahrer Albtraum. Manch einer würde den<br />
Mut verlieren. Sichtlich stolz erzählt Michael Gore,<br />
dass er genau das Gegenteil bei den belgischen<br />
Playern beobachtet hat.<br />
Gut vorbereitet an den Start<br />
“Gute Vorbereitung ist die halbe Miete”, und das<br />
ist vielleicht eine der wenigen Wahrheiten, die auch<br />
in dieser Krise Bestand hatte. Die Risiken, die der<br />
Ausbruch einer Infektionskrankheit mit sich bringt,<br />
sind nicht neu. Die Gesundheit der Mitarbeiter genießt<br />
daher oberste Priorität. Wenn viele Mitarbeiter<br />
ausfallen, ist die Kontinuität des Geschäftsbetriebs<br />
gefährdet.<br />
Die Fleischwirtschaft setzt sich aus einem komplexen<br />
Netzwerk menschlicher Interaktionen<br />
zusammen, das von den Tierhaltern über die<br />
Transporteure bis hin zu den Fleischunternehmen<br />
reicht. Insofern liegt es auf der Hand, dass sich der<br />
Ausbruch einer ansteckenden Krankheit zeitnah<br />
äußerst negativ auf die Personalstärke auswirken<br />
kann.<br />
Die belgische Fleischwirtschaft hat dieses Risiko<br />
rechtzeitig erkannt. Deshalb hat FEBEV einen<br />
Notfallplan als Leitfaden für die Unternehmen<br />
ausgearbeitet, der dazu dienen sollte bei Epidemieund/oder<br />
Pandemieausbruch die Auswirkungen<br />
auf die Personaldecke maximal abzufedern.<br />
Am 13. März 2020 hat Belgien einen Lockdown<br />
verhängt. Ab diesem Tag diente das Drehbuch<br />
den Unternehmen als Leitlinie bei der kurzfristigen<br />
Erstellung eines auf die jeweilige Betriebssituation<br />
zugeschnittenen Plans. Im Nachhinein betrachtet,<br />
haben die Vorsichtsmaßnahmen, die durch die<br />
rechtzeitige Entwicklung des Drehbuchs getroffen<br />
wurden, die belgische Fleischwirtschaft vor<br />
zahlreichen Problemen bewahrt.<br />
Starke Partnerschaft<br />
zwischen Fleischwirtschaft<br />
und Regierung<br />
Anfangs war das Drehbuch ein Rahmenwerk,<br />
das neben den Basisrichtlinien mit Fokus auf die<br />
Betriebsführung bei reduzierter Personalstärke auch<br />
die Implementierung von Vorsichtsmaßnahmen<br />
bündelte. Die täglichen Herausforderungen gaben<br />
die Richtung vor, inwieweit das Drehbuch ggf.<br />
angepasst werden musste. Dabei waren neben den<br />
Unternehmen auch deren Lieferanten und Kunden<br />
aktiv involviert. Es gab starken Rückenwind aus der<br />
Branche selbst, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die<br />
Produktionsfähigkeit jederzeit zu garantieren. Als<br />
vorteilhaft erwies es sich in der ersten Welle, dass<br />
die Regierung das gleiche Ziel verfolgte, was zu<br />
einer hervorragenden Zusammenarbeit zwischen<br />
Fleischwirtschaft, Behörden und insbesondere<br />
der Belgischen Agentur für die Sicherheit der<br />
Nahrungsmittelkette (FASNK) führte. Fakt ist, dass<br />
diese Form der Zusammenarbeit die belgische<br />
Strategie kennzeichnet und eine tragende Säule im<br />
Krisenmanagement war.<br />
Zu Beginn der Krise wachte die FASNK über die<br />
Einhaltung der von den Behörden verabschiedeten<br />
Maßnahmen. Später wurde der “Föderale<br />
öffentliche Dienst Beschäftigung, Arbeit und<br />
soziale Konzertierung” (FöD BASK) mit dieser<br />
Aufgabe betraut. Festgestellte Verstöße wurden<br />
zur gezielten Sensibilisierung der Unternehmen<br />
rückgekoppelt. Auch die wirtschaftliche Taskforce<br />
der Regierung war bestrebt, die Signale der<br />
Fleischwirtschaft maximal zu erfassen. Bald<br />
fungierte FEBEV als zentraler Meldepunkt<br />
für Ereignisse in der Nutztierbranche mit<br />
Berichterstattung an die wirtschaftliche Taskforce.<br />
Zugleich war so die Nachbereitung relevanter<br />
Themen gesichert. Es entstand ein starkes soziales<br />
Arbeitsfeld, das zu einer gesteigerten Effektivität<br />
der Maßnahmen und letztlich zum Erreichen des<br />
gemeinsamen Ziels führte: die Sicherstellung der<br />
wirtschaftlichen Kontinuität und die permanente<br />
Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln.<br />
Der Notfallplan<br />
Der Notfallplan für die belgische Fleischwirtschaft wurde auf der Website des Hohen Rates<br />
für Selbstständige sowie kleine und mittlere Unternehmen veröffentlicht. Der Leitfaden dient<br />
Unternehmen der Fleischwirtschaft im Falle des Ausbruchs einer Epidemie oder Pandemie<br />
zur Implementierung eines Notfallplans. Je nach Situation werden Maßnahmen vorgeschlagen,<br />
die von Stufe 1 mit Schwerpunkt auf persönliche Hygiene bis Stufe 5 reichen, wobei ein<br />
breitgefächertes Maßnahmenpaket inklusive Impfungen vorgeschlagen wird. Das zweigleisige<br />
Ziel strebt einerseits die Kontinuität der Produktionsfähigkeit an und andererseits das<br />
Wohl von Mitarbeitern und Dritten, die das Unternehmen betreten.<br />
Nähere Informationen können Sie in niederländischer oder französischer Sprache auf<br />
https://www.hrzkmo.fgov.be nachlesen.<br />
BELGIAN MEAT OFFICE - WWW.BELGIANMEAT.COM
INFORMATIONSMAGAZIN DER BELGISCHEN FLEISCHLIEFERANTEN<br />
5.<br />
Auf Bitte des damaligen Ministers Ducarme wurde<br />
das Drehbuch der Fleischwirtschaft auch anderen<br />
Branchen zur Verfügung gestellt, denen es noch an<br />
einem Fahrplan für Gute Praxis mangelte.<br />
‘Der Umgang der belgischen Fleischwirtschaft mit COVID-19 untermauert<br />
die Flexibilität und Schlagkraft einer Branche, die täglich alles gibt, um<br />
den Wünschen ihrer Kunden maximal zu entsprechen. Dabei wurde die<br />
eigene Messlatte erneut höher gelegt.’<br />
Belgische Fleischwirtschaft launcht<br />
mit BePork neuen Qualitätsstandard<br />
für schmackhaftes Schweinefleisch<br />
In dieser Krise haben wir auch<br />
von anderen gelernt<br />
Im Sommer 2020 waren unsere Nachbarländer von<br />
schweren Ausbrüchen betroffen, die sogar zu vorübergehenden<br />
Schließungen von Produktionsstätten<br />
und zur Einschränkung der Exportmöglichkeiten u.<br />
a. nach China führten. Bald drängte sich die Frage<br />
auf, weshalb die Belgier vergleichsweise glimpflich<br />
durch die Krise gekommen sind. Letztendlich<br />
wurde der frühe Fahrplan der Fleischwirschaft als<br />
Erfolgsrezept ausgemacht. Wir hatten stets einen<br />
Vorsprung, der sich ausgezahlt hat.<br />
Die Beispiele aus den Nachbarländern haben<br />
uns veranlasst, die Stellschrauben für Unterkunft,<br />
Transport, etc. anzuziehen und zur permanenten<br />
Verbesserung unserer Strategie beigetragen.<br />
Rückblickend sind wir zu der Feststellung gekommen,<br />
dass die Anzahl der Vorfälle und der<br />
COVID-Impakt auf die belgische Fleischwirtschaft<br />
begrenzt geblieben sind. Auch wenn es eine Reihe<br />
von Ereignissen gab, war die Lebensmittelversorgung<br />
nie gefährdet.<br />
Neuer Standard für den<br />
Kunden<br />
Zum Schluss unseres Gesprächs mit Michael<br />
Gore richten wir unser Augenmerk auf die Stärken<br />
der belgischen Fleischlieferanten, die sich<br />
durch besonderen Kundenservice profiliert haben.<br />
Maßarbeit und kundenorientiertes Denken sowohl<br />
bezüglich aktueller als künftiger Themen stechen<br />
deutlich hervor. Die Anpassungsfähigkeit gehört<br />
zur DNA der Unternehmen. Und genau das hat die<br />
Branche in dieser Krise eindrucksvoll untermauert.<br />
Wie für viele andere Branchen auch, gibt es für<br />
die Fleischwirtschaft kein Zurück mehr in die Zeit<br />
vor dem 13. März 2020. Die Bemühungen in puncto<br />
Hygiene und Lebensmittelsicherheit haben zu<br />
einem neuen Standard geführt, der ab sofort als<br />
neue Norm gilt. Im neuen Normal werden unsere<br />
Unternehmen diese Zusatzgarantien als Kundenservice<br />
in ihr Portfolio aufnehmen. Letztendlich<br />
kann der Kunde nur davon profitieren.<br />
VITAE VON MICHAEL GORE<br />
Frau Pluym, wofür steht Belpork vzw?<br />
Die im Jahre 2000 gegründete Belpork vzw ist<br />
eine interprofessionelle belgische Organisation.<br />
Sie vereint alle Akteure der Wertschöpfungskette<br />
Schweinefleisch. Im Grunde genommen ist Belpork<br />
eine Initiative der Branche für die Branche. Ziel der<br />
Organisation ist es, die Qualität von belgischem<br />
Schweinefleisch durch das Management von Qualitätssicherungsystemen<br />
und innovativen Projekten<br />
nachhaltig zu fördern. Dadurch wird ein Mehrwert<br />
geschaffen, der sich positiv auf das Image von belgischem<br />
Schweinefleisch auswirkt. Im Fokus unserer<br />
Bemühungen steht ein qualitativ hochwertiges und<br />
schmackhaftes Produkt, das auf dem nationalen und<br />
internationalen Markt wettbewerbsfähig ist.<br />
Bis vor kurzem wurden die Qualitätsmarken Certus,<br />
für frisches Schweinefleisch, und Meesterlyck, für<br />
gekochten und getrockneten Schinken, unter dem<br />
Dach von Belpork vzw geführt. Mehr als 60 Prozent<br />
der belgischen Schweinehalter sind in dieses Qualitätssicherungssystem<br />
eingebunden. Das entspricht<br />
80 Prozent der Schweinefleischproduktion Belgiens.<br />
Mit der Introduzierung von BePork beginnt nun ein<br />
neues Kapitel.<br />
Am 1. Januar <strong>2021</strong> wurde der neue Qualitätsstandard BePork von Belpork<br />
vzw introduziert. Das generische Qualitätssicherungssystem kombiniert<br />
das frühere Certus-Prüfsiegelprogramm für Schweinefleisch mit dem<br />
CodiplanPLUS-System für lebende Schweine und entspricht den aktuellen<br />
Marktbedürfnissen. Das nachfolgende Interview haben wir mit Dr. med. vet.<br />
Liesbet Pluym, Qualitätsberaterin und Belpork-Koordinatorin geführt.<br />
Abwicklung der Audits. Zudem stehen die Chancen<br />
gut, dass die Zusatzkosten für die höheren Qualitätsstandards<br />
honoriert werden. Last but not least dürfte<br />
auf der Kunden- und Verbraucherseite ein zusätzlicher<br />
Vertrauensbonus generiert werden.<br />
Das System ist transparent, übersichtlich und verfügt<br />
über eine enorme Schlagkraft, da die überwiegende<br />
Mehrheit der Schweinehalter involviert ist. Darüber<br />
hinaus ist es so konzipiert, dass professionelle Dritte<br />
individuelle Akzente setzen können, die mit minimalem<br />
Aufwand in einem maßgeschneiderten Audit<br />
berücksichtigt werden. Die Vereinheitlichung schließt<br />
die Differenzierung also de facto nicht aus.<br />
Versteht sich BePork als Zusatztrumpf<br />
für den Export von belgischem<br />
Schweinefleisch?<br />
Genau wie Certus und CodiplanPLUS strebt BePork<br />
die Gleichwertigkeit mit anderen Qualitätssicherungssystemen<br />
an, wie beispielsweise dem deutschen<br />
QS-System. Das bedeutet, dass der Export<br />
von Schweinefleisch und lebenden Schweinen nach<br />
Deutschland durch ein und dasselbe Zertifikat ohne<br />
zusätzliche Anforderungen abgewickelt werden<br />
könnte.<br />
Dr. med. vet. Liesbet Pluym,<br />
Qualitätsberaterin und Belpork-Koordinatorin<br />
Michael Gore ist ausgewiesener Experte für Lebensmittelsicherheit. Er sammelte<br />
seine Erfahrungen in diversen Funktionen innerhalb der Lebensmittelkette,<br />
vom Qualitätsmanager in der Fleischwirtschaft über den Auditor für<br />
Qualitätssicherungssysteme, den Zertifizierungsmanager für Eigenkontrollsysteme<br />
bis hin zum BRC-Auditor, einem der wichtigsten Standards. Mehr als zehn Jahre<br />
lang leitete er erfolgreich sein eigenes Consulting-Unternehmen, bis er in die<br />
Fleischwirtschaft zurückkehrte. Michael Gore vertritt aktuell im Auftrag von<br />
FEBEV die Interessen des belgischen Frischfleischsektors. Der effektive Dialog<br />
mit Stakeholdern der gesamten Lebensmittelkette und seinen Mitgliedern<br />
ist ihm ein wichtiges Anliegen, insbesondere auch, um gemeinsam auf neue<br />
Herausforderungen der Branche zu reagieren.<br />
Michael Gore,<br />
FEBEV-Geschäftsführer seit 2016.<br />
BePork ist die Fusion von Certus und<br />
CodiplanPLUS. Wo sehen Sie die Vorteile?<br />
Sowohl Certus als auch CodiplanPLUS bestehen<br />
bereits seit geraumer Zeit nebeneinander. Mit dem<br />
Certus-Prüfsiegel konnte frisches Schweinefleisch<br />
in das deutsche QS-System geliefert werden; das<br />
CodiplanPLUS-Zertifikat hingegen erleichterte den<br />
Lebendexport von Schweinen. Beide Lastenhefte<br />
enthielten eine Reihe von Standards, die über die gesetzlichen<br />
Normen hinausgingen. BePork vereint als<br />
exklusives generisches Qualitätshandbuch nunmehr<br />
beide Standards. Tierwohl, Nachhaltigkeit und Tiergesundheit<br />
spielen dabei eine zentrale Rolle. Darüber<br />
hinaus ist die stufenübergreifende Qualitätssicherung<br />
ein essentieller Pluspunkt.<br />
BePork hat als solide Basis sowohl für die Erzeugnisse<br />
als auch für die Kunden einen Mehrwert zu bieten.<br />
System-Teilnehmer profitieren von einer effizienteren<br />
Neben Teilstücken sind auch Hälften und Nebenprodukte<br />
Bestandteil dieses Systems. Dies ist für<br />
den Drittlandexport nicht unerheblich. Aus dieser<br />
Perspektive heraus stellt das Prüfsiegel sicherlich einen<br />
Pluspunkt dar, der den Export von belgischem<br />
Schweinefleisch beflügeln kann.<br />
Welches Ziel peilen Sie in den kommenden<br />
drei Jahren an?<br />
Belpork vzw unterstützt die Absatzförderung von belgischem<br />
Schweinefleisch durch die Schaffung eines<br />
Mehrwerts. Die Definition dieses Mehrwertkonzeptes<br />
ist dynamisch und verändert sich daher permanent.<br />
Wir sind ambitioniert, die Messlatte stets höher zu<br />
legen, damit das Produkt, das unsere Teilnehmer mit<br />
Herzblut erzeugen, sowohl im In- als auch im Ausland<br />
klar hervorsticht.<br />
www.belpork.be<br />
BELGIAN MEAT OFFICE - WWW.BELGIANMEAT.COM
INFORMATIONSMAGAZIN NIEUWSBRIEF VAN DE BELGISCHE DER BELGISCHEN VLEESEXPORTEUR FLEISCHLIEFERANTEN<br />
7.<br />
Belgien erhält nach<br />
Wiedererlangung<br />
des ASP-freien Status<br />
erneut Marktzugang für<br />
diverse Drittlandsmärkte<br />
Entschlossene und konsequente<br />
Maßnahmen haben zur Ausrottung<br />
der ASP in der Wildschweinpopulation<br />
geführt<br />
Seit Beginn des Ausbruchs im September 2018<br />
bestand die Strategie Belgiens darin, die ASP in<br />
der Wildschweinpopulation auszurotten. Es wurde<br />
eine Vielzahl an Maßnahmen und Aktionen durchgeführt,<br />
so z. B. die Errichtung von Schutzzäunen,<br />
die Waldsperrung für die Öffentlichkeit, das intensive<br />
Bejagungs- und Durchsuchungsprogramm,<br />
etc. Schlussendlich erwies sich das gesamte<br />
Maßnahmenpaket als zielführend.<br />
Bereits nach einem Jahr wurden keine neuen<br />
positiven Fälle mehr festgestellt. Insgesamt<br />
wurden 5.422 Wildschweine beprobt. Davon<br />
wurden 833 positiv auf ASP getestet. Der letzte<br />
bestätigte positive ASP-Fall an einem frischen<br />
Wildschweinkadaver datiert vom 11. August 2019.<br />
Wichtig: Die Hausschweinebestände<br />
waren stets sicher und ASP-frei<br />
Belgien gehört zu den wichtigsten europäischen<br />
Schweinefleischerzeugern. Rund zwei Drittel der<br />
Produktion wird exportiert. Um diesen wichtigen<br />
Sektor zu schützen, war es entscheidend, ein<br />
Überschwappen der Krankheit auf die Haustierbestände<br />
zu verhindern.<br />
Zusätzlich zu den bereits bestehenden<br />
umfassenden Biosicherheitsvorschriften wurden<br />
weitere Maßnahmen ergriffen. So wurde u. a.<br />
jedes erkrankte Schwein auf ASP getestet,<br />
unabhängig von den Symptomen. Bis heute<br />
erwiesen sich mehr als 22.000 Proben als ASPnegativ<br />
und es kommen ständig weitere hinzu.<br />
Hohe Wachsamkeit durch<br />
kontinuierliches Monitoring und<br />
Kontrollen<br />
+22.000<br />
negative Proben<br />
im Hausschweinebestand<br />
Belgiens<br />
Die europäische Gesetzgebung<br />
hatte bereits den ASP-freien Status<br />
Belgiens bestätigt<br />
Trotz des wiedererlangten ASP-freien Status wird<br />
Belgien die Haus- und Wildschweinebestände<br />
weiterhin auf Tierkrankheiten untersuchen. Die<br />
Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen bleiben<br />
bis auf Weiteres in Kraft.<br />
Die OIE-Veröffentlichung folgt der Entscheidung<br />
der Europäischen Kommission vom 20. November<br />
2020, wonach die ASP-Restriktionszonen<br />
aufgehoben wurden, die nach dem Virusausbruch<br />
bei Wildschweinen eingerichtet wurden.<br />
Seit 1. Oktober 2020<br />
ist Belgien offiziell ASP-frei<br />
Belgisches Schweinefleisch ist bald wieder weltweit<br />
erhältlich<br />
Im vergangenen Jahrzehnt hat Belgien Schweinefleisch in mehr<br />
als 70 globale Destinationen exportiert. Da Belgien transparent<br />
mit seinen weltweiten Handelspartnern kommuniziert, erhalten die<br />
Importländer alle Informationen, die sie für die Wiederaufnahme des<br />
Handels benötigen.<br />
Am 21.12.2020 hat die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) den ASP-freien Status<br />
der belgischen Wild- und Hausschweinebestände bestätigt. Aufgrund des Ausbruchs der<br />
Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen im September 2018 wurde dem<br />
Königreich dieser Status aberkannt.<br />
Im Vorfeld der OIE-Veröffentlichung stellte die Belgische Agentur für die Sicherheit der<br />
Nahrungsmittelkette (FASNK) der OIE alle notwendigen Daten zur Verfügung, die belegen,<br />
dass das Königreich seit mehr als einem Jahr ASP-frei ist: eine unabdingbare Voraussetzung<br />
für die Beantragung des ASP-freien Status. Die belgischen Hausschweinebestände sind<br />
während des gesamten Zeitraums stets ASP-frei geblieben.<br />
In der Zwischenzeit haben mehrere Länder das Embargo für<br />
belgisches Schweinefleisch aufgehoben, während in anderen<br />
Ländern die Verhandlungen noch laufen. Die Wiederaufnahme des<br />
Drittlandsgeschäftes ist nicht nur von herausragender Bedeutung für<br />
die belgischen Exporteure, sondern wirkt sich ebenfalls positiv auf<br />
den europäischen Schweinefleischhandel aus.<br />
‘DIE WIEDERAUFNAHME DES DRITTLANDSGESCHÄFTES<br />
IST NICHT NUR VON HERAUSRAGENDER BEDEUTUNG<br />
FÜR DIE BELGISCHEN EXPORTEURE, SONDERN WIRKT<br />
SICH EBENFALLS POSITIV AUF DEN EUROPÄISCHEN<br />
SCHWEINEFLEISCHHANDEL AUS.’<br />
BELGIAN MEAT OFFICE - WWW.BELGIANMEAT.COM
INFORMATIONSMAGAZIN DER BELGISCHEN FLEISCHLIEFERANTEN<br />
<strong>Belgian</strong> <strong>Meat</strong> Office<br />
lanciert neue Werbekampagne<br />
The Art of <strong>Meat</strong><br />
In seiner neuen<br />
Kampagne ist <strong>Belgian</strong><br />
<strong>Meat</strong> Office einem<br />
wesentlichen Element<br />
früherer Kampagnen<br />
treu geblieben: dem<br />
versierten Metzgermeister.<br />
Im Zentrum der “Fleisch”-<br />
Kunst steht der Fachmann.<br />
Nur wenn die gesamte<br />
Wertschöpfungskette die<br />
einzigartige Kombination<br />
aus Fachkompetenz,<br />
Lebensmittelsicherheit und<br />
maßgeschneiderter Qualität<br />
perfekt beherrscht, wird<br />
Fleisch zur Kunst. Und genau<br />
hier haben sich die belgischen<br />
Fleischlieferanten als wahre<br />
Meister profiliert.<br />
„Ziel dieser aufmerksamkeitsstarken,<br />
internationalen<br />
Kampagne ist es, das<br />
ausgezeichnete Renommee<br />
für belgisches Rind- und<br />
Schweinefleisch noch weiter<br />
auszubauen und Neukunden<br />
zu akquirieren“, so Joris<br />
Coenen.<br />
The Art of <strong>Meat</strong><br />
Maßgeschneidert<br />
von belgischen<br />
Fleischlieferanten<br />
Was macht Fleisch zu Kunst? Die einzigartige<br />
Kombination aus Fachkompetenz, Lebensmittelsicherheit<br />
und maßgeschneiderter Qualität.<br />
Hier sind die belgischen Fleischlieferanten<br />
wahre Meister. Entdecken und genießen Sie<br />
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Verantwortlicher Herausgeber: Joris Coenen, Koning Albert II-laan 35 bus 50, B-1030 Brüssel