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Tanz auf dem Vulkan Volcano von Valenta in der Staufenbiel-Edition

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Der folgende Bericht ist <strong>in</strong><br />

Elektro-modellflug-praxis 2010 erschienen.<br />

www.modellflug-praxis.de


Der <strong>Volcano</strong> wird <strong>von</strong> <strong>der</strong> Firma <strong>Valenta</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tschechischen Republik<br />

hergestellt. Vertrieben wird er <strong>von</strong> <strong>der</strong> Firma St<strong>auf</strong>enbiel aus Hamburg<br />

und seit Kurzem ist das Modell zum attraktiven Preis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ganz<br />

speziellen „St<strong>auf</strong>enbiel-<strong>Edition</strong>“ erhältlich. Es handelt sich dabei um die<br />

Voll-GFK-Version des <strong>Volcano</strong> mit e<strong>in</strong>em für dieses Angebot eigenen,<br />

dreifarbigen Design <strong>auf</strong> Rumpf, Höhenleitwerk und Tragfläche. Der<br />

<strong>Volcano</strong> ist <strong>der</strong> ASW 17 vom selben Hersteller nicht unähnlich und das hat<br />

auch se<strong>in</strong>en Grund. Der ASW-Rumpf bekam e<strong>in</strong>e CFK-Kab<strong>in</strong>enhaube, die<br />

Tragflächen zwei zusätzliche GFK-Randbögen, sodass die Spannweite <strong>von</strong><br />

3.500 <strong>auf</strong> 3.700 Millimeter anwächst. Fertig ist das neue Zweckmodell.<br />

Die Rumpfform und vor allem das hohe Seitenleitwerk mit Hornausgleich<br />

er<strong>in</strong>nern an die Verwandtschaft zur ASW 17.<br />

Text: Markus Glökler<br />

Fotos: Oliver K<strong>in</strong>kel<strong>in</strong> und Markus Glökler<br />

56<br />

<strong>Tanz</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> <strong>Vulkan</strong><br />

<strong>Volcano</strong> <strong>von</strong> <strong>Valenta</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> St<strong>auf</strong>enbiel-<strong>Edition</strong><br />

www.modellflug-praxis.de<br />

Der <strong>Volcano</strong> ist als Elektromodell ausgeführt,<br />

was bedeutet, dass die Rumpfschnauze<br />

bereits abgetrennt und e<strong>in</strong><br />

Motorspant e<strong>in</strong>gebaut s<strong>in</strong>d. Geliefert wird<br />

das Modell <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em stabilen Karton und <strong>in</strong><br />

mehrere Lagen Luftpolsterfolie e<strong>in</strong>gehüllt.<br />

Zum Vorsche<strong>in</strong> kommen dann auch gleich<br />

die üblichen Verdächtigen <strong>in</strong> Form <strong>von</strong><br />

GFK­Rumpf (527 Gramm), CFK­Kab<strong>in</strong>enhaube<br />

(57 Gramm), Voll­GFK­Tragflächen<br />

(1.709 Gramm), Höhenleitwerk (92 Gramm)<br />

und das Seitenru<strong>der</strong> (52 Gramm) <strong>in</strong> <strong>der</strong>selben<br />

Bauweise. E<strong>in</strong> Beutel mit Kle<strong>in</strong>teilen,<br />

<strong>dem</strong> Flächenverb<strong>in</strong><strong>der</strong>, <strong>der</strong> Seitenru<strong>der</strong>abschlussleiste,<br />

den Servoabdeckungen o<strong>der</strong><br />

auch den Kugelkopfanlenkungen vervollständigen<br />

den Bausatz<strong>in</strong>halt.<br />

Innenleben<br />

Was noch fehlt s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Antrieb und die RC­<br />

Komponenten. Da <strong>der</strong> <strong>Volcano</strong> über Querru<strong>der</strong>,<br />

Wölbklappen und auch Störklappen<br />

verfügt, werden acht Servos benötigt. Während<br />

es im Bereich <strong>der</strong> Querru<strong>der</strong> Exemplare<br />

mit maximal 13 Millimeter se<strong>in</strong> müssen,<br />

dürfen die Wölbklappenservos mit 16 Millimeter<br />

und die Störklappentreibl<strong>in</strong>ge mit<br />

17 Millimeter deutlich dicker ausfallen. Das<br />

Höhenru<strong>der</strong>servo soll laut <strong>dem</strong> beiliegenden<br />

Übersichtsblatt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Seitenru<strong>der</strong>flosse<br />

e<strong>in</strong>gebaut werden und darf somit maximal 12<br />

Millimeter breit se<strong>in</strong>. St<strong>auf</strong>enbiel hat natürlich<br />

die passenden Servotypen und e<strong>in</strong>en<br />

entsprechenden Elektroantrieb im Programm.<br />

Wir verwendeten jedoch Komponenten, die<br />

bereits im Fundus vorhanden waren.<br />

Nun werden die edlen Voll­GFK­Bauteile<br />

erst e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong> genommen.<br />

Grundsätzlich gilt für alle E<strong>in</strong>zelteile, dass<br />

sie stabil, aber nicht übergewichtig s<strong>in</strong>d.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Oberfläche wird allerd<strong>in</strong>gs<br />

schnell deutlich, dass aus diesen Formen<br />

schon etliche Flieger entstiegen s<strong>in</strong>d. So<br />

f<strong>in</strong>det sich dann bei ganz genauer Betrachtung<br />

doch die e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Stelle, wo<br />

man bezüglich <strong>der</strong> Oberflächenqualität e<strong>in</strong><br />

Auge zudrücken muss. Fliegerisch ist dies<br />

nicht relevant. Allerd<strong>in</strong>gs gilt es dabei zu<br />

bedenken, dass St<strong>auf</strong>enbiel für unter 500,–<br />

Euro e<strong>in</strong>en Voll­GFKler mit fast 4 Meter<br />

Spannweite, mehrfarbigem F<strong>in</strong>ish und<br />

nahezu komplettem Zubehör liefert. Vor diesem<br />

H<strong>in</strong>tergrund ist das Gebotene durchaus<br />

se<strong>in</strong>en Preis wert.<br />

Bewährte Technik Technik<br />

Der Bau beg<strong>in</strong>nt mit <strong>der</strong> Installation <strong>der</strong><br />

Ru<strong>der</strong>masch<strong>in</strong>en <strong>in</strong> den Tragflächen. E<strong>in</strong>schrumpfen<br />

und E<strong>in</strong>kleben ist hier das probate<br />

Mittel. Alternativ lassen die Aussparungen<br />

auch den E<strong>in</strong>bau <strong>von</strong> noblen Servorahmen<br />

zu. Vor <strong>der</strong> Montage werden selbstverständlich<br />

alle Kabel mittels verdrillter Litze<br />

verlängert und an <strong>der</strong> Wurzelrippe mit e<strong>in</strong>em<br />

Stecksystem versehen. Bei <strong>der</strong> Anlenkung<br />

<strong>der</strong> Störklappen ist zu beachten, dass <strong>der</strong><br />

Anlenkungsdraht am Wölbklappenservo<br />

vorbeigeführt werden muss. Anstatt ihn stark<br />

zu verbiegen ist es besser, das Servo etwas<br />

außermittig und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flucht <strong>der</strong> Störklappenanlenkung<br />

zu platzieren. Für die Anlenkungen<br />

liegen den Modellen <strong>von</strong> <strong>Valenta</strong> schon seit<br />

Jahren die bewährten Kugelkopfanlenkungen<br />

bei. Die Ru<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d ab Werk mit e<strong>in</strong>em<br />

Gew<strong>in</strong>de versehen, sodass die Kugelköpfe nur<br />

noch <strong>in</strong> die Ru<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gedreht und mit e<strong>in</strong>em<br />

Tropfen Klebstoff gesichert werden müssen.<br />

E<strong>in</strong> Stück Stahldraht und e<strong>in</strong> Gabelkopf <strong>auf</strong><br />

<strong>der</strong> Servoseite vervollständigen die Anlenkungen.<br />

Abgedeckt werden die Ru<strong>der</strong> mittels <strong>der</strong><br />

beiliegenden GFK­Abdeckungen.<br />

Weiter geht es mit <strong>dem</strong> Rumpf – hier gibt es<br />

etwas mehr zu tun, als bei den Tragflächen.<br />

Zunächst wird <strong>der</strong> Motor an den Frontspant<br />

angeschraubt. Mit <strong>der</strong> Montage des 40­Millimeter­Sp<strong>in</strong>ners<br />

ist <strong>der</strong> Bau im vor<strong>der</strong>en<br />

Rumpfbereich vorerst abgeschlossen. Also ab<br />

zum Heck und die Leitwerke angebaut. Die<br />

Seitenru<strong>der</strong>abschlussleiste ist zweigeteilt.<br />

Während <strong>der</strong> obere Bereich die Seitenru<strong>der</strong>lagerung<br />

enthält, soll im unteren Teil das<br />

Höhenru<strong>der</strong>servo Platz nehmen und so über<br />

e<strong>in</strong>e geradl<strong>in</strong>ige Anlenkung das Pendelhöhenru<strong>der</strong><br />

ansteuern. Damit dies <strong>der</strong> Fall ist,<br />

muss <strong>der</strong> untere Teil <strong>der</strong> Leiste etwas tiefer<br />

<strong>in</strong> den Rumpf e<strong>in</strong>gebaut werden, dadurch ist<br />

die Zweiteilung notwendig. Der Durchbruch<br />

für das Servo wird entsprechend angepasst,<br />

das Servo e<strong>in</strong>geschraubt und natürlich auch<br />

hier wie<strong>der</strong> das Servokabel verlängert.<br />

Danach kann <strong>der</strong> Spant im Rumpf platziert<br />

und satt e<strong>in</strong>geklebt werden. Die beiden<br />

Höhenleitwerkshälften werden über zwei<br />

Kohlestifte am Rumpf gehalten. Der vor<strong>der</strong>e<br />

4­Millimeter­Stift ist zur drehbaren Lagerung<br />

vorgesehen, <strong>der</strong> h<strong>in</strong>tere enthält <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Mitte e<strong>in</strong>en Kugelkopf, <strong>in</strong> den später die<br />

servoseitige Kugelpfanne e<strong>in</strong>geklipst werden<br />

soll. Da die Höhenleitwerksmontage mit<br />

diesem Konzept jedes Mal viel Kraft erfor<strong>der</strong>t,<br />

wurde e<strong>in</strong>e Alternative gesucht. E<strong>in</strong>e<br />

Möglichkeit wäre, den CFK­Stab e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Kugelpfanne montiert zu lassen, doch<br />

57


dann steht im Leitwerksbereich l<strong>in</strong>ks und<br />

rechts e<strong>in</strong> 70 Millimeter langer CFK­Stab<br />

über, was die Transportfreundlichkeit nicht<br />

son<strong>der</strong>lich erhöht.<br />

Alternative<br />

Unsere Lösung sieht folgen<strong>der</strong>maßen aus:<br />

In die h<strong>in</strong>teren 4­Millimeter­Bohrungen<br />

Der Autor mit se<strong>in</strong>em „bunten Hund“<br />

58<br />

Der <strong>Volcano</strong> kann relativ<br />

flach geflogen werden<br />

Das formschöne Modell hebt sich<br />

durch das füllige Rumpfvor<strong>der</strong>teil<br />

und das hohe Seitenru<strong>der</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Masse <strong>der</strong> Elektrosegler ab<br />

www.modellflug-praxis.de<br />

<strong>der</strong> Leitwerkshälften<br />

wird jeweils e<strong>in</strong><br />

Stück Mess<strong>in</strong>grohr<br />

e<strong>in</strong>geklebt. Damit die<br />

Anlenkung aus <strong>dem</strong><br />

Rumpf heraus immer<br />

mittig zum Leitwerk<br />

erfolgt, steht das<br />

Mess<strong>in</strong>grohr zirka<br />

10 Millimeter über<br />

die Wurzelrippe am<br />

Leitwerk über. Die Anlenkung geschieht über<br />

e<strong>in</strong> Stück 3­Millimeter­Stahldraht. Dieser<br />

verb<strong>in</strong>det die beiden HLW­Hälften mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Die Höhenru<strong>der</strong>anlenkung besteht aus<br />

e<strong>in</strong>em Stück M2,5­Gew<strong>in</strong>destange und zwei<br />

Kugelköpfen. Der ru<strong>der</strong>seitige Kugelkopf<br />

besitzt e<strong>in</strong>e 3­Millimeter­Bohrung, sodass<br />

<strong>der</strong> 3­Millimeter­Stahldraht <strong>der</strong> Leitwerke<br />

e<strong>in</strong>fach nur durchgesteckt werden muss.<br />

Die Kontrastlackierung <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Unterseite<br />

erleichtert die Fluglageerkennung <strong>in</strong> größerer Höhe<br />

Im Rumpf f<strong>in</strong>det <strong>der</strong><br />

Elektroantrieb samt<br />

4s-LiPo problemlos Platz<br />

Das Seitenru<strong>der</strong> wird oben über e<strong>in</strong>e GFK­<br />

Zunge und unten über e<strong>in</strong> Stück Stahldraht,<br />

welches als Drehlager fungiert, am Rumpf<br />

befestigt. Die dafür vorgesehenen Bauteile<br />

passen sehr gut und nach <strong>dem</strong> Anrauen kann<br />

auch gleich das E<strong>in</strong>kleben erfolgen. Dies<br />

führt dazu, dass <strong>der</strong> Aufbau <strong>der</strong> Leitwerkssektion<br />

recht schnell erledigt ist. Bleibt<br />

die Frage, wo man denn Empfänger und<br />

Antriebsakku platzieren könnte. Der Bausatz<br />

enthält lei<strong>der</strong> nur e<strong>in</strong> Servobrett für die<br />

Seglerversion, also ist hier Eigen<strong>in</strong>itiative<br />

angesagt, dafür kann vom vorhandenen Brett<br />

sehr schön die Innenkontur des Rumpfs<br />

abgenommen werden. Um die Position festzulegen,<br />

steckt man das Modell e<strong>in</strong>fach kurz<br />

zusammen, legt die noch fehlenden Komponenten<br />

<strong>in</strong> den Rumpf und br<strong>in</strong>gt das ganze<br />

<strong>auf</strong> die Schwerpunktwaage. Nun werden die<br />

Komponenten so lange h<strong>in</strong> und her verscho­<br />

Im Landeanflug werden die Störklappen und zusätzlich die Butterfly-Stellung<br />

ausgefahren, damit baut <strong>der</strong> <strong>Volcano</strong> gleichermaßen Fahrt und Höhe ab<br />

ben, bis sich <strong>der</strong> vom Hersteller vorgegebene<br />

Schwerpunkt <strong>von</strong> 83 Millimeter e<strong>in</strong>stellt. Da<br />

wir später ja auch noch das Servobrett vor <strong>dem</strong><br />

Schwerpunkt e<strong>in</strong>harzen, können alle Bauteile<br />

noch etwas weiter nach h<strong>in</strong>ten verlegt werden.<br />

Idealerweise platziert man den Antriebsakku<br />

so, dass er e<strong>in</strong> paar Zentimeter Luft nach vorne<br />

und h<strong>in</strong>ten hat, um später noch e<strong>in</strong>e Fe<strong>in</strong>­Austarierrung<br />

vornehmen zu können. In unserem Fall<br />

haben wir e<strong>in</strong> stabiles Sperrholzbrett über den<br />

gesamten, vor<strong>der</strong>en Rumpfbereich e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Der Rumpf ist zwar stabil, aber wer öfter mal am<br />

Hang o<strong>der</strong> im Hochgebirge landet, <strong>der</strong> weiß e<strong>in</strong><br />

stabiles Servobrett zu schätzen.<br />

Gut zugänglich<br />

Nach<strong>dem</strong> das RC­Brett unter reichlicher Zuhilfenahme<br />

<strong>von</strong> Epoxy und 6­mm­Glasfaserschnipsel<br />

e<strong>in</strong>geklebt ist, können die Empfängerstromversorgung,<br />

das Seitenru<strong>der</strong>servo, <strong>der</strong> Empfänger und<br />

natürlich auch <strong>der</strong> Antriebsakku e<strong>in</strong>gebaut werden.<br />

Das Seitenru<strong>der</strong>servo steuert das Ru<strong>der</strong> über e<strong>in</strong>en<br />

im Rumpf vorhandenen<br />

Bowdenzug an. Die Anlenkung<br />

ist daher ke<strong>in</strong>e große<br />

Sache. Bei <strong>der</strong> Empfängerstromversorgung<br />

haben<br />

Der verwendete Simprop-<br />

Antrieb besteht aus e<strong>in</strong>em<br />

Außenläufer mit Getriebe<br />

und <strong>dem</strong> passenden Regler.<br />

Alternativ dazu bietet<br />

St<strong>auf</strong>enbiel auch e<strong>in</strong>en<br />

passendes Antriebsset <strong>auf</strong><br />

Basis e<strong>in</strong>es Mega-Motors an<br />

wir <strong>auf</strong> mo<strong>der</strong>ne Lipo­Technik gesetzt und zu<strong>dem</strong><br />

e<strong>in</strong>en elektronischen Schalter mit Akkuwächter<br />

e<strong>in</strong>gebaut. Der Empfänger sitzt aus Schwerpunktgründen<br />

direkt oberhalb des Akkus, zu<strong>dem</strong> ist <strong>der</strong><br />

Synthesizer­Receiver dort für etwaige Kanalwechsel<br />

gut zugänglich. Der Antriebsakku besteht aus<br />

e<strong>in</strong>em 4s­LiPo mit 3.200 Milliamperestunden, er<br />

sitzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vertiefung <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Rumpfboden und<br />

wird mittels Klettschl<strong>auf</strong>e sicher an se<strong>in</strong>em Platz<br />

gehalten – trotz<strong>dem</strong> ist er schnell ausbaubar.<br />

Nach<strong>dem</strong> nun auch noch die Kab<strong>in</strong>enhaube<br />

montiert wird, <strong>der</strong>en Befestigung übrigens ab Werk<br />

fertig e<strong>in</strong>gebaut ist, kann man nun nochmals den<br />

Schwerpunkt überprüfen und die Ru<strong>der</strong>ausschläge<br />

e<strong>in</strong>stellen. Das Beiblatt zum Modell gibt hierzu<br />

e<strong>in</strong>ige H<strong>in</strong>weise. Die Ru<strong>der</strong>ausschläge für die<br />

Querru<strong>der</strong> <strong>von</strong> 9 beziehungsweise 4 Millimeter<br />

kamen uns jedoch etwas seltsam vor und wir wählten<br />

daher Erfahrungswerte <strong>von</strong> ähnlichen Modellen.<br />

Beim E<strong>in</strong>stellen <strong>der</strong> Neutrallage des Höhenleitwerks<br />

darf man sich nicht an die Rumpfanformung<br />

verlassen, sie gibt e<strong>in</strong>e falsche EWD vor.<br />

Der Kle<strong>in</strong>teilebeutel ist, wie bei <strong>Valenta</strong> üblich, gut gefüllt und praxistauglich. Von den<br />

Kugelkopf anlenkungen bis zu den GFK-Servoabdeckungen ist alles mit dabei. Lediglich e<strong>in</strong><br />

paar Gabelköpfe und etwas Stahldraht müssen <strong>in</strong> Eigenregie beschafft werden<br />

<strong>Volcano</strong><br />

St<strong>auf</strong>enbiel<br />

Empfängerstromversorgung<br />

Bei <strong>der</strong> Empfängerstromversorgung<br />

s<strong>in</strong>d wir neue Wege gegangen und<br />

haben Schulzes LiPo RX 4.2000<br />

verwendet. H<strong>in</strong>ter diesem Kürzel<br />

verbirgt sich e<strong>in</strong> 2s-LiPo mit 2.000<br />

Milliamperestunden Kapazität und<br />

e<strong>in</strong>er Belastbarkeit <strong>von</strong> 4 Ampere.<br />

Mit enthalten ist e<strong>in</strong>e Schutz-Elektronik,<br />

die den Ladevorgang überwacht,<br />

sämtliche Parameter misst,<br />

abspeichert und auch das Balanc<strong>in</strong>g<br />

des Akkupacks übernimmt. Auf<br />

e<strong>in</strong>er zusätzlichen Leiterplatte, die<br />

über e<strong>in</strong> Flachbandkabel mit <strong>dem</strong><br />

LiPo-RX verbunden wird, sitzt <strong>der</strong><br />

elektronische E<strong>in</strong>-aus-Schalter und<br />

die optische Kontroll-LED. Diese<br />

bl<strong>in</strong>kt, je nach Ladezustand des<br />

Akkus, <strong>in</strong> unterschiedlichen Farben<br />

und gibt daher genaue Auskunft<br />

über den Status des Stromspen<strong>der</strong>s.<br />

E<strong>in</strong>e Ladebuchse und zwei<br />

Anschlusskabel zum Empfänger<br />

ergänzen die Kontaktiermöglichkeiten<br />

des LiPo-RX. Über e<strong>in</strong>e<br />

Löt brücke lässt sich die Ausgangsspannung<br />

wählen. In <strong>der</strong> Praxis<br />

überzeugt die Empfängerstromversorgung<br />

durch unkompliziertes<br />

Handl<strong>in</strong>g sowie e<strong>in</strong>e genaue Kapazitätsanzeige<br />

des Akkus. Und genau<br />

das zählt im Fliegeralltag.<br />

Die RC-Komponenten liegen zum<br />

E<strong>in</strong>bau bereit. Es kommen Servos <strong>der</strong><br />

Mittelklasse <strong>von</strong> Futaba, Hitec und<br />

Graupner zum E<strong>in</strong>satz. Das BEC des<br />

Reglers wäre mit acht Servos<br />

überfor<strong>der</strong>t, daher übernimmt die<br />

Empfänger strom versorgung e<strong>in</strong> LiPo<br />

RX 4.2000 <strong>von</strong> Schulze<br />

59


Daher sollte man das Höhenleitwerk ohne<br />

Rücksicht <strong>auf</strong> die Anformung mit 1,5 Grad<br />

EWD e<strong>in</strong>bauen und <strong>dem</strong> erfolgreichen Erstflug<br />

steht nichts mehr im Wege.<br />

Komplett wiegt unser <strong>Volcano</strong> nun genau<br />

4.052 Gramm, was e<strong>in</strong>er Flächenbelastung<br />

<strong>von</strong> 60 Gramm pro Quadratdezimeter entspricht.<br />

Legt man das verwendete Profil mit<br />

nur 1,5 Prozent Wölbung zu Grunde, könnte<br />

man me<strong>in</strong>en, man hätte e<strong>in</strong>en Hotl<strong>in</strong>er mit<br />

3.700 Millimeter Spannweite vor sich. Ob<br />

unser <strong>Vulkan</strong>tänzer nicht nur den schnellen<br />

Quickstep son<strong>der</strong>n auch den langsamen<br />

Walzer beherrscht, muss <strong>der</strong> erste Ausflug<br />

nun zeigen.<br />

Kräftig<br />

Der Reichweitentest för<strong>der</strong>t ke<strong>in</strong>e Auffälligkeiten<br />

zu Tage, <strong>der</strong> Motor dreht aero­nauts<br />

60<br />

www.modellflug-praxis.de<br />

Cam­Carbon­Luftschraube mit den Abmessungen<br />

17 x 9 Zoll sauber durch und<br />

zieht dabei 37 Ampere Strom bei e<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>gangsspannung <strong>von</strong> 15,2 Volt. Das<br />

entspricht e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>gangsleistung<br />

<strong>von</strong> 562 Watt. Damit ist auch e<strong>in</strong><br />

4.000­Gramm­Segler schon recht<br />

gut motorisiert. Also ab geht‘s <strong>in</strong><br />

die Luft. Der Rumpf lässt sich gut<br />

greifen. Das Werfen ist daher ke<strong>in</strong><br />

Problem. Nach e<strong>in</strong> paar Trimmklicks<br />

fliegt <strong>der</strong> <strong>Volcano</strong> auch schon geradeaus<br />

<strong>in</strong>s Tal h<strong>in</strong>aus. Er ist zügig unterwegs, die<br />

Ru<strong>der</strong>befehle werden knackig umgesetzt.<br />

Erster E<strong>in</strong>druck: „Heißes Gerät!“ Etwas<br />

weiter l<strong>in</strong>ks zieht e<strong>in</strong> Vogel se<strong>in</strong>e Kreise, dort<br />

muss Thermik zu f<strong>in</strong>den se<strong>in</strong>. Die Wölbklappen<br />

werden 3 Millimeter nach unten<br />

gefahren. Das schwach gewölbte Quabeck­<br />

Profil verträgt dies problemlos und auch die<br />

Querru<strong>der</strong> werden etwas nach unten abge­<br />

Die Höhenleitwerksanlenkung, wie sie vom Hersteller vorgesehen ist. Die große<br />

Kugelpfanne soll bei je<strong>der</strong> Leitwerksmontage und Demontage ausgeklipst werden.<br />

Da dies mit hohem Kraft<strong>auf</strong>wand verbunden ist, wurde e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Lösung realisiert …<br />

… und die sieht so aus: Der CFK-Stab wird durch zwei Stücke Mess<strong>in</strong>grohr und e<strong>in</strong> 3-Millimeter-Stahldraht<br />

ersetzt. Die Anlenkung erfolgt weiterh<strong>in</strong> über den Kugelkopf, jedoch<br />

bleibt die Kugel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pfanne e<strong>in</strong>geklipst und zur Montage wird lediglich <strong>der</strong> Stahldraht<br />

durch den Kugelkopf durchgeschoben. Damit gel<strong>in</strong>gt <strong>der</strong> Zusammenbau e<strong>in</strong>fach und schnell<br />

Der Motorspant<br />

ist bei <strong>der</strong> St<strong>auf</strong>enbiel-<strong>Edition</strong><br />

bereits e<strong>in</strong>gebaut. Da ke<strong>in</strong>e<br />

Befestigungsbohrungen vorgesehen<br />

s<strong>in</strong>d, ist man bei <strong>der</strong> Wahl des Motors frei<br />

senkt. Der <strong>Volcano</strong> wird langsamer und steigt<br />

gemächlich aber stetig im Aufw<strong>in</strong>d mit. Die<br />

Querlage lässt sich gut mit <strong>dem</strong> Querru<strong>der</strong><br />

bestimmen, bei engen Bärten ist jedoch<br />

fe<strong>in</strong>fühliges Zuarbeiten mit <strong>dem</strong> Seitenru<strong>der</strong><br />

gefor<strong>der</strong>t, um wirklich das letzte Quäntchen<br />

Thermikleistung rauszuholen.<br />

Sehr überrascht waren wir über das Abreißverhalten:<br />

Der <strong>Volcano</strong> nickt bei zu wenig<br />

Fahrt mal kurz und ist dann sofort wie<strong>der</strong><br />

steuerbar. Wahrsche<strong>in</strong>lich tragen die nach<br />

oben hochgezogenen Randbögen zu diesen<br />

recht gutmütigen Flugeigenschaften bei. Die<br />

Steuerbarkeit ist übrigens auch im Langsamflug<br />

angenehm direkt, zügige Kurvenwechsel<br />

s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> Thema und geben <strong>dem</strong><br />

Piloten schon nach wenigen Flugm<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong><br />

vertrautes Gefühl. Doch eigentlich haben wir<br />

ja e<strong>in</strong>en übergroßen Hotl<strong>in</strong>er und <strong>der</strong> darf<br />

jetzt mal zeigen, was er so dr<strong>auf</strong> hat. Die<br />

Ru<strong>der</strong>klappen <strong>in</strong> Speedstellung und schon<br />

zieht <strong>der</strong> <strong>Volcano</strong> die Nase nach unten und<br />

nimmt Fahrt <strong>auf</strong>. Das dünne Profil läuft sehr<br />

gut, damit lassen sich auch große Abw<strong>in</strong>dfel<strong>der</strong><br />

überw<strong>in</strong>den.<br />

So sieht die Höhenru<strong>der</strong>anlenkung<br />

<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Servoseite aus. E<strong>in</strong> stabiler<br />

Kugelkopf <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er<br />

Gew<strong>in</strong>destange sorgt für e<strong>in</strong>e<br />

spielfreie und steife Kraftübertragung<br />

Ru<strong>der</strong>ausschläge:<br />

Ru<strong>der</strong>ausschläge Anteil unten oben<br />

Querru<strong>der</strong>servos Quer 9 18<br />

Thermik 1 --<br />

Strecke 1 --<br />

Speed -- 1<br />

Wölbklappen Quer 0 8<br />

Thermik 3 --<br />

Strecke 1 --<br />

Speed -- 1<br />

Höhenru<strong>der</strong> Höhe 10 10<br />

Seitenru<strong>der</strong> L<strong>in</strong>ks/Rechts 30 30<br />

Überzeugend<br />

Ordentliche Abstiege und großräumiger Kunstflug<br />

s<strong>in</strong>d die Domäne des <strong>Volcano</strong>, beson<strong>der</strong>s Rollen<br />

und Loops gel<strong>in</strong>gen sehr gut. E<strong>in</strong> schöner Turn ist<br />

wegen des kurzen Rumpfs eher Glücksache. Auch<br />

im Rückenflug weiß <strong>der</strong> <strong>Volcano</strong> zu überzeugen<br />

– viel drücken muss man dabei nicht und auch<br />

hier gleitet das Modell sehr gut. Die Auslegung<br />

mit <strong>dem</strong> schnellen Profil überzeugt im Kunst­ und<br />

Speedflug e<strong>in</strong>erseits und überrascht im Thermikflug<br />

an<strong>der</strong>erseits. Das Geschw<strong>in</strong>digkeitsspektrum<br />

ist recht groß, die Top­Speed nicht zu unterschätzen.<br />

Gerade deswegen gehört das Modell <strong>in</strong><br />

die Hände erfahrener Piloten und macht dort so<br />

richtig Spaß.<br />

Bei <strong>der</strong> Landung kommt die Butterfly­Stellung<br />

zum E<strong>in</strong>satz. Es hat sich gezeigt, dass die Störklappen<br />

nur <strong>auf</strong> sehr großen Plätzen o<strong>der</strong> bei viel<br />

Gegenw<strong>in</strong>d ausreichend wirken. Hat man ausreichend<br />

Tiefenru<strong>der</strong> zugemischt, gel<strong>in</strong>gen schon<br />

recht bald die Landungen bei Fuß. Der <strong>Volcano</strong><br />

lässt sich auch <strong>in</strong> Landekonfiguration sehr direkt<br />

steuern, ohne schwammig zu wirken. Zu<strong>dem</strong> verhält<br />

er sich unkritisch und sichert<br />

sich so e<strong>in</strong> langes Fliegerleben.<br />

Oben im Bild das orig<strong>in</strong>ale<br />

Servobrett für die Seglerversion.<br />

Unten die vergrößerte Version für<br />

die Elektrovariante. Der große Ausschnitt<br />

vorne ist für den Antriebsakku vorgesehen<br />

Im oberen Bereich <strong>der</strong><br />

Seitenru<strong>der</strong>lagerung f<strong>in</strong>det sich<br />

rumpfseitig e<strong>in</strong>e GFK-Lasche, <strong>in</strong> die<br />

e<strong>in</strong> weiterer Stahldraht e<strong>in</strong>greift<br />

Allroun<strong>der</strong><br />

Der <strong>Volcano</strong> <strong>von</strong> St<strong>auf</strong>enbiel ist e<strong>in</strong> großer Hotl<strong>in</strong>er<br />

zum vergleichsweise kle<strong>in</strong>en Preis. Sieht<br />

man über die wirklich kle<strong>in</strong>en Unzulänglichkeiten<br />

an manchen Stellen h<strong>in</strong>weg, erhält man e<strong>in</strong> sehr<br />

gut fliegendes Modell <strong>in</strong> robuster Bauweise. Das<br />

Modell ist eher für erfahrene Piloten gedacht.<br />

Mit <strong>dem</strong> passenden Antrieb bietet <strong>der</strong> <strong>Volcano</strong><br />

e<strong>in</strong> großes Geschw<strong>in</strong>digkeitsspektrum, was man<br />

<strong>dem</strong> Profil <strong>auf</strong> den ersten Blick gar nicht zutraut.<br />

Und gerade weil das Flugverhalten e<strong>in</strong>erseits<br />

pfeilschnell und an<strong>der</strong>erseits trotz<strong>dem</strong> unkritisch<br />

ist, darf <strong>der</strong> <strong>Volcano</strong> <strong>in</strong> letzter Zeit verstärkt im<br />

Kofferraum Platz nehmen, wenn es raus zum<br />

Fliegen geht. Kann es für e<strong>in</strong> Modell e<strong>in</strong> besseres<br />

Kompliment geben?<br />

Technische Daten:<br />

<strong>Volcano</strong><br />

St<strong>auf</strong>enbiel<br />

Spannweite: 3.700 mm<br />

Länge: 1.470 mm<br />

Gewicht: 4.052 g<br />

Flügelfläche: 67 dm²<br />

Flächenbelastung: 60 g/dm²<br />

Profil: HQ 1.5/12<br />

BEZUG<br />

Das Seitenru<strong>der</strong> erhält im unteren<br />

Bereich e<strong>in</strong>en Stahldraht, <strong>der</strong> als<br />

Drehlager fungiert. Er ist fertig<br />

gebogen und wird lediglich noch<br />

<strong>in</strong> den Rumpf e<strong>in</strong>geklebt<br />

Die Servos werden e<strong>in</strong>geschrumpft<br />

und mit <strong>der</strong> Flächenschale verklebt.<br />

Das Störklappenservo wird so<br />

e<strong>in</strong>gebaut, dass e<strong>in</strong>e geradl<strong>in</strong>ige<br />

Anlenkung erfolgen kann. Auch<br />

wenn es zu e<strong>in</strong>er etwas schrägen<br />

E<strong>in</strong>bausituation führt, die<br />

Leichtgängigkeit <strong>der</strong> Anlenkung<br />

steht hier im Vor<strong>der</strong>grund<br />

St<strong>auf</strong>enbiel<br />

Seeveplatz 1<br />

21073 Hamburg<br />

Telefon: 040/30 06 19 50<br />

Fax: 040/300 61 95 19<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@modellhobby.de<br />

Internet: www.modellhobby.de<br />

Preis: 499,– Euro<br />

Bezug: direkt<br />

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