ANBAU Süße Schoten Finden Sie heraus, warum die köstlichen Sorten der Zuckererbsen und Knackerbsen im Garten nicht fehlen dürfen. 38 MKG21001_BT_DE_038.indd 38 11/05/<strong>2021</strong> 09:52
ZUCKERERBSEN Die meisten Hobbygärtner*innen pflanzen Erbsen in ihrem Garten an – ob kleine Pflänzchen im Topf oder kletternde Varianten mit Rankhilfen. Es gibt jedoch ein paar Erbsensorten, die besonders köstlich sind: Zuckererbsen und Knackerbsen. Im Folgenden erklären wir nicht nur den Unterschied zwischen den beiden Sorten, sondern haben auch die besten Tipps für den erfolgreichen Anbau und eine reichhaltige Ernte für Sie zusammengestellt. Sowohl Zuckererbsen als auch Knackerbsen sind Teil der Familie der Hülsenfrüchtler. Beide werden der Art der Erbse (Pisum sativum) zugeordnet, aber bei Zuckererbsen handelt es sich um die Variante Pisum sativum var. saccharatum und bei Knackerbsen um Pisum sativum var. macrocarpon. Sie sind also extrem eng miteinander verwandt. Die meisten glauben, dass sich beide Begriffe auf dasselbe Gemüse beziehen, und obwohl sie viele Gemeinsamkeiten aufweisen, gibt es spezifische Unterschiede. Zuckererbsen werden auch „Mange-tout“ genannt, was aus dem Französischen kommt und so viel bedeutet wie „alles essen“. Das heißt, dass nicht nur die kleinen, flachen Erbsen im Inneren der Schoten, sondern auch die Schoten selbst verzehrt werden können. Knackerbsen haben eine rundere, etwas fleischigere Schote, worin sich große, runde Erbsen verbergen. Beide Sorten bieten einen delikaten, süßen Geschmack, sind kalorienarm, gesund und somit ein fantastisches Gemüse für Groß und Klein. Zuckererbsen und Knackerbsen werden wie die „normale“ Gartenerbse angepflanzt. Es gibt dabei kleinere Varianten, die sich mit einem Töpfchen zufrieden geben, sowie wild kletternde Pflanzen, welche ein gesamtes Gerüst problemlos überwuchern. Das Saatgut kann direkt am gewünschten Standort oder in Wurzeltrainern ausgesät werden. Letztere haben den Vorteil, dass die Samen oder Keimlinge nicht von gierigen Mäusen oder Schnecken verspeist werden können. Im Wurzeltrainer können die Keimlinge im Treibhaus auf einem höheren Regal außer Reichweite von Schädlingen aufbewahrt werden. Sobald sie robust genug sind, können sie dann ins Gemüsebeet gesetzt werden. Wenn Sie weniger Plastik bei der Gartenarbeit verwenden wollen, können Wurzeltrainer auch ganz einfach aus leeren Toilettenpapierrollen selbst gemacht werden. Sie ermöglichen den langen Wurzeln der Erbsen genügend Platz, damit sich kräftige Pflanzen entwickeln können. Außerdem können die Keimlinge direkt mit der Rolle in den Garten gesetzt werden. Zuckererbse „Shiraz“ während der Blüte – sie produziert lilafarbene Schoten. Die hohen Töpfe von Wurzeltrainern sind perfekt für den Anbau von Erbsen geeignet. Da man weder bei Zuckererbsen noch bei Knackerbsen vor dem Verzehr darauf warten muss, dass sich die Erbsen im Inneren voll ausgebildet haben, können sie in der Regel bereits vor ihren Verwandten gepflückt werden. Bei im Juni ausgesäten, kleineren Sorten können die zarten Schoten bereits rund zehn Wochen später (je nach Wetter) geerntet werden. Am besten ist es, beide Arten den ganzen Sommer über stets neu auszusäen, da sie nach einer Weile keine Erbsen mehr produzieren und die Ernte außerdem stark wetterabhängig ist. Bei hohen Temperaturen sind Erbsenpflanzen anfällig für Mehltau, sodass es sich immer lohnt, die nächsten Jungpflanzen parat zu haben. Pflücken Sie die Schoten, wenn Sie jung und zart sind. 39 MKG21001_BT_DE_038.indd 39 11/05/<strong>2021</strong> 09:52